:hi:
Also den Teil habe ich, glaube ich zumindest schon gepostet, aber da er gelöscht wurde, muss ich ihn natürlich nochmal posten :biggrin:
,,Hey Gilmore!"
Rory sah sich suchend um und entdeckte ihre Mutter, die ihr wild zuwinkte.
,,Ha! Du hörst zum Glück noch auf deinen alten Namen," rief Lorelai, bevor sie losrannte und Rory um den Hals fiel. ,,Ich habe dich ganz doll vermisst."
,,Ich dich auch, Mum!"
Nachdem sich Lorelai wieder von Rory gelöst hatte, ging sie in die Hocke und umarmte auch ihre Enkeltochter kurz. ,,Hallo Lara! Du kannst ja schon richtig laufen, was?" Dann wandte sie sich mit einem vorwurfsvollen Blick wieder an Rory. ,,Wieso hast du mir nicht mehr Bilder geschickt? Ich hätte Lara ja beinahe nicht mehr erkannt, weil sie schon so groà ist."
,,Ich habe dir doch Fotos geschickt. Haben die nicht gereicht?"
,,Nein, damit konnte ich mir doch kein richtiges Daumenkino basteln," beschwerte Lorelai sich und griff nach Rory's Koffer. ,,Lass uns heim fahren, du musst mir alles erzählen."
,,Luuuke! Schau mal wer wieder da ist," rief Lorelai ins Haus. ,,Wir brauchen einen starken Mann, der uns die Koffer rein trägt. Luke?" fragte sie noch einmal, als sie keine Antwort bekam.
,,Er ist nicht da?"
,,Nein, aber kommt trotzdem erstmal rein. Die Koffer kann Luke auch nachher noch aus dem Auto holen. Er ist vermutlich gerade mit Kirk unterwegs."
,,Er ist mit Kirk unterwegs? Wie darf ich denn das verstehen?" wollte Rory wissen, während sie ihre Jacke auszog und dann mit Lara zusammen zu ihrer Mutter in die Küche ging.
,,Kirk hat noch keinen Anzug für morgen," erklärte Lorelai, während sie begann Kaffee zu kochen.
,,Und Luke hat angeboten mit ihm einkaufen zu gehen? Er hasst doch Einkaufen und jetzt geht er ausgerechnet mit Kirk einkaufen?" Ungläubig schüttelte Rory den Kopf.
,,Naja, ich habe ihm gesagt, dass er zwei Möglichkeiten hat: Entweder er geht mit Kirk einkaufen oder er plant mir Kirk's Mutter den Kartoffel-Karotten-Festzug."
,,Den was?"
,,Kartoffel-Karotten-Festzug," wiederholte Lorelai grinsend. ,,Alle Gäste müssen sich orange oder gelb anziehen und dann mit Kirk und Lulu zum Festplatz marschieren. Weil Kirk's Lieblingsgemüse Kartoffeln und Lulu's Karotten sind."
,,Das ist nicht dein Ernst."
,,Nein, ist es nicht. Aber Luke hat den Köder geschluckt und jetzt steht er vermutlich gerade mit Kirk in einer Umkleidekabine und hilft ihm beim Anziehen."
,,Mum!"
,,Was sollte ich sonst tun? Glaubst du, ich bin scharf darauf mit Kirk in einer winzigen Umkleidekabine eingesperrt zu sein?" Angeekelt verzog Lorelai ihr Gesicht. ,,AuÃerdem ist er Kirk's Trauzeugen, weil Kirk sonst niemanden wirklich vertraut. Und jetzt habe ich viel Zeit mit dir zu reden. Lass uns ins Wohnzimmer gehen." Lorelai drückte Rory eine Kaffeetasse in die Hand, holte ein Spiel für Lara aus dem Schrank im Flur und setzte sich dann auf die Couch. ,,Los! Erzähl, ich will alles wissen!"
Rory setzte sich neben ihre Mutter und begann zögernd zu erklären: ,,London ist eine tolle Stadt, aber das weiÃt du ja... Paris ist noch immer hundertprozentig die Alte..."
,,Weiter! Ich bin neugierig."
,,Ok, was willst du zuerst hören? Die Geschichte, wie ich auf der falschen StraÃenseite gefahren bin und fünf Polizeiwagen plötzlich neben mir standen..."
,,Gleich Fünf? Ich bin so stolz auf dich," meinte Lorelai und schlug Rory anerkennend auf die Schulter.
,,Ich könnte dir auch noch die Geschichte anbieten, in der Paris einen Kellner so fertig gemacht hat, dass er auf der Stelle gekündigt hat oder..."
,,Wie wäre es, wenn du mir erst einmal die Geschichte von Rory und James erzählst und dann höre ich gerne alle Paris-Geschichten an."
,,Ach weiÃt du?" Rory fuhr sich unsicher durch die Haare, als sie den erwartungsvollen Blick ihrer Mutter sah. ,,James wird seinen Job behalten."
,,Aha!"
,,Aber er wird öfters zuhause sein."
,,Aha!" machte Lorelai nur und sah ihre Tochter mit hochgezogenen Augenbrauen an. ,,Und weiter?"
Rory zuckte mit den Schultern. ,,Das war's eigentlich schon."
,,Ist das dein Ernst? Das ist die Lösung? Das ist der Plan? Er versucht weniger zu arbeiten und öfters zuhause zu sein?" fragte Lorelai ungläubig.
,,Er versucht es nicht nur - er wird sich daran halten. Vorrausgesetzt er nimmt mein Angebot an, ich habe ihm gesagt, er soll erstmal in Ruhe darüber nachdenken."
,,Ach, Rory!" Bittend sah Lorelai sie an. Sie hatte so gehofft, dass es eine tolle Lösung für alle Beteiligten gab. Wie zum Beispiel die Möglichkeit, dass James seinen Job wirklich ganz aufgab und... ,,Das ist doch nur eine Ãbergangslösung, mehr nicht. Wie soll das funktionieren?"
,,Wieso sollte es nicht funktionieren? James wäre öfters zuhause... dann ist doch alles klasse, oder?"
,,Wenn du meinst," antwortete Lorelai nur, weil sie den wütenden Unterton in Rory's Stimme erkannte. Das Letzte, was sie jetzt wollte, war ein Streit mit ihr. Sie würde irgendwann noch einmal in aller Ruhe mit Rory sprechen.
,,Mach dir keine Sorgen." Rory beschloss das Thema zu wechseln. ,,Hast du meine Briefe und Postkarten bekommen?"
,,Oh ja, sie hängen alle am Kühlschrank," erzählte Lorelai. ,,Wo wir gerade bei Briefen sind... von wem war der mysteriöse Brief?"
,,Oh! Er war von... nicht so wichtig," winkte Rory ab. Sie wusste selbst nicht, wieso sie ihrer Mutter nicht die Wahrheit sagen wollte.
,,Komm schon! Von wem war er?"
,,Er war von... Louise und Madeline. Erinnerst du dich noch an sie?"
,,Natürlich, die Chiltonziegen! Und was schreiben sie so?"
,,Ach, dies und das... sie lieben Partys immer noch über alles und anscheinend ist Louise jetzt mit einem französischen Serienstar zusammen," log Rory, bekam aber sofort ein schlechtes Gewissen. Wieso konnte sie ihrer Mutter nicht einfach sagen, dass es eine Einladung zu Dean's Hochzeit war? Wovor hatte sie Angst? Dass Lorelai es ihr ausreden würde? Aber da sie ja sowieso nicht hingehen wollte, müsste sich das ja erstmal einreden.
,,Und somit frage ich dich, Kirk, willst du Lulu zu deiner Frau nehmen?" Der Pfarrer sah Kirk abwartend an, als dieser keine Antwort gab.
,,Wieso sagt er denn nichts?" fragte Patty und lehnte sich zu Lorelai und Rory, die vor ihr auf den Stühlen saÃen und gebannt nach vorne starrten.
,,Wieso sagt er denn nichts?" wiederholte Rory und blickte fragend zu ihrer Mutter. ,,Mum?"
,,Keine Ahnung... wir haben das doch sooft geprobt. Hey Luke!" Lorelai blickte zu Luke, der Kirk nun an der Schulter berührte, doch dieser schien immer noch wie erstarrt zu sein. Lorelai war sehr erstaunt gewesen, als sie erfuhr, dass Kirk's Hochzeit, abgesehen von dem Pony mit dem Kirk zum Altar vorgeritten war, normal ablaufen sollte. Doch jetzt, als Kirk kein Wort über die Lippe brachte, wusste sie, dass sie vielleicht alles noch besser hätte planen hätte müssen.
,,Kirk, Liebling, was ist denn los?" Lulu sah besorgt zu ihrem Verlobtem und Tränen stiegen in ihre Augen. ,,Willst du mich nicht mehr heiraten?" Sie warf den Brautstrauà zu Boden und lief davon.
,,Ok, Krisenplan! Du suchst Lulu und bringst sie wieder hierher und ich versuche bisdahin rauszufinden, was mit Kirk los ist. Also los!"
Nachdem Rory verschwunden war, lief Lorelai nach vorne und musterte Kirk, der immer noch starr auf den Punkt starrte, an dem vor wenigen Minuten noch Lulu gestanden war. ,,Kirk?" fragte Lorelai und rüttelte an seiner Schulter, dann wandte sie sich zu Luke, der irgendwie hilflos hinter Kirk stand. ,,Wieso macht denn niemand was? Vielleicht brauchen wir einen Arzt oder..."
,,Nein, keinen Arzt. Ich habe Angst vor Spritzen," kam es plötzlich von Kirk, der sich mit ängstlichem Gesichtsausdruck zu Lorelai drehte.
,,Kirk! Was ist los mit dir? Willst du Lulu nicht mehr heiraten?"
,,Doch, natürlich."
,,Und wieso hast du dann nichts gesagt?"
,,Ich war zu aufgeregt. Ich war schlieÃlich noch nie in dieser Situation."
,,Ich glaube die wenigsten Menschen waren schon vorher einmal in der selben Situation. Ok, geschiedene Leute, die nochmal heiraten, aber..."
,,Ich dachte das alles wäre ein Traum. Meine Mutter und meine Geschiwster hätten nämlich nie gedacht, dass ich irgendwann mal heiraten werde."
,,Ok, Kirk. Das ist kein Traum." Zur Bestätigung zwickte Lorelai ihn in den Arm.
,,Au! Aua! Wieso hast du das gemacht?" schrie Kirk plötzlich wie am Spieà und zwickte Lorelai ebenfalls.
,,Au! Was soll das? Ich habe es nur gemacht, damit du merkst, dass es kein Traum ist."
,,Das hättest du auch sagen können, anstatt mir so weh zu tun."
,,Glaubst du wirklich, du hättest es mir geglaubt? Wir haben fünf Stunden versucht, dich wieder aus deiner Starre aufzuwecken."
,,Fünf Stunden? Wieso ist es dann noch nicht dunkel?" fragte Kirk und sah sich misstrauisch um.
,,Ok, Ihr beiden!" Luke stellte sich zwischen die beiden. ,,Lulu ist wieder da, wir können also noch einmal von vorne anfangen. Und wenn es auch dieses Mal nicht klappt, gebe ich meinen Trauzeugenposten leider ab. Ich habe nämlich nicht vor mein restliches Leben als Krawattenträger hier zu stehen."
,,Du bist so freundlich zu unserem Bräutigam," gab Lorelai grinsend zurück, bevor sie Luke einen kurzen Kuss gab und auf ihren Platz zurückkehrte.
,,Hey! Auf meiner Hochzeit darf nur das Brautpaar küssen," beschwerte sich Kirk.
,,Beruhige dich wieder, Kirk!"
,,Ich verlange, dass diese Person," Er deutete auf Lorelai. ,,Von dieser Feier ausgeschlossen wird."
,,Was? Dank mir ist diese Feier überhaupt zustande gekommen," rief Lorelai.
,,Ok, könnt Ihr euch jetzt bitte wieder beruhigen? Wenn Lorelai gehen muss, muss ich auch gehen und dann hast du keinen Trauzeugen mehr, verstanden?" Der genervte Ton in Luke's Stimme lieà sich nicht überhören. ,,Und jetzt lasst uns endlich anfangen."
,,Wenn ich Kirk so beim Tanzen zuschaue, bekomme ich richtig Angst vorm nächsten Tanzmarathon," flüsterte Lorelai Luke ins Ohr, während sie tanzten. ,,Glaubst du wir schaffen es dieses Jahr endlich mal zu gewinnen?"
,,Mit mir hast du keine Chancen, du solltest dir einen neuen Tanzpartner suchen," meinte Luke nur.
,,Das sagst du nur, damit du nicht mehr mitmachen musst. Aber du musst sooft mitmachen, bis wir gewinnen. Warum bin ich wohl mit dir verheiratet, wenn du nicht mal beim Tanzmarathon mitmachst?" Sie setzte einen Schmollmund auf, doch Luke ging gar nicht darauf ein und wirbelte sie einfach einmal im Kreis herum. Er musste dieses Gespräch über den Tanzmarathon schlieÃlich ein paar Mal im Jahr führen und mittlerweile hatte er gelernt dieses Thema so gut wie möglich zu ignorieren. ,,Glaubst du, ich sollte mal Rory zum Tanzen auffordern? Sie sitzt da so ganz alleine." Luke deutete auf Rory, die mit Lara an einem Tisch saà und Kuchen aÃ.
,,Hm, das könntest du machen. Komm mit!" Tanzend zog Lorelai Luke mit sich und blieb vor Rory's Tisch stehen. ,,Hey! Luke würde gern mal mit dir tanzen. Ich kann nämlich nicht mehr." Erschöpft lieà sich Lorelai auf einen Stuhl sinken und blickte Rory abwartend an.
,,Das ist lieb von dir, Luke, aber ich bin eigentlich zu müde, um zu tanzen," erklärte Rory, woraufhin Luke etwas von ,,...Tische umstellen... ich sollte helfen..." murmelte und verschwand.
,,Glaubst du, er ist jetzt böse?"
,,Ach, Quatsch! Er will nur nicht zusehen, wie wir literweise Kaffee in uns reinschütten," sagte Lorelai und warf dann einen Blick in Rory's Kaffeetasse. ,,Da ist ja fast nichts mehr drin. Holst du mir einen Kaffee und Kuchen? Ich passe bisdahin auf Lara auf." Lorelai setzte einen Dackelblick auf und Rory stand schlieÃlich seufzend auf und ging Richtung Buffet.
Sie legte gerade ein groÃes Stück Torte auf einen Teller, als sie hörte wie ein Mädchen mit Sookie sprach: ,,Können Sie mir sagen, welche Torte das ist? Ich würde sie ja gerne bei Ihnen bestellen, aber ich befürchte, dass der Transport unmöglich wird. Deshalb muss ich schauen, ob ich die Torte nicht irgendwo in Chicago kriege. Die ist nämlich wirklich der Hammer!"
Rory erstarrte und als sie das Mädchen genauer musterte erkannte sie es. Sie hatte Clara seit über vier Jahren nicht mehr gesehen und hätte sie nicht "Chicago" gehört, wäre sie vermutlich nicht einmal auf die Idee gekommen, dass es sich bei diesem rothaarigen Mädchen, das am Arm eines Jungens hing, um Dean's Schwester handeln könnte. Aber was machte sie hier? Es war zwar ganz Stars Hollow zu der Hochzeit eingeladen, aber waren die Foresters nicht vor einiger Zeit nach Hartford gezogen?
,,Rory?"
Rory wurde aus ihren Gedanken gerissen und blickte zu Clara, die sich zu ihr umgedreht hatte und sie entgeistert ansah.
,,Hallo Clara! Wohnt Ihr wieder hier in Stars Hollow?"
,,Ja, seit ein paar Wochen. Meine Eltern wollten es. Und du? Wohnst du auch wieder hier?"
,,Nein. Ich besuche nur meine Mum. Und... wie geht es dir so?"
,,Gut. Und dir?"
,,Auch gut, danke," gab Rory zurück und starrte auf den Teller in ihren Händen. Worüber sollte sie schon mit der Schwester ihres Exfreundes reden? Am besten wäre es vermutlich, wenn sie sich jetzt kurz entschuldigen würde und dann verschwinden würde. Aber Clara sah sie irgendwie so erwartungsvoll an, dass sie das Gefühl hatte, noch etwas sagen zu müssen. Sie hatte doch früher wirklich ziemlich viel Zeit mit Clara verbracht... wieso fiel ihr dann jetzt absolut gar nichts ein, was sie sagen konnte? Natürlich! Mit Clara alleine hatte sie schlieÃlich nie etwas unternommen, Dean war immer dabei gewesen. ,,Und? Wie geht es... deinem Bruder?"
,,Dean?"
,,Ja, Dean!" Rory fuhr sich etwas unsicher durch die Haare. Ihr war die Situation mehr als unangenehm. Clara schien das aber gar nicht zu finden, denn sie fing fröhlich an zu erzählen: ,,Ihm geht's wirklich gut, er hat nur soviel zu tun. Du weiÃt schon Freundin, Arbeit und so weiter." Sie verdrehte gespielt die Augen. ,,Deshalb sehen wir uns nicht sehr oft. Meistens nur zu den Feiertagen, aber was solls?" Sie hob die Schultern und deutete dann auf den Jungen, der neben ihr stand. ,,Marc und ich müssen jetzt mal weiter."
,,Ok," sagte Rory und zögerte einen Moment, bevor sie noch hinzufügte: ,,Wenn du Dean das nächste Mal siehst, kannst du ihm ja vielleicht Glückwünsche zu seiner Verlobung von mir ausrichten?!"
,,Klar, kann ich machen. Wo du gerade davon sprichst, ich soll dir übrigens auch einen lieben Gruà von Dean überliefern."
,,Hat er das gesagt?" fragte Rory überrascht.
,,Ja, das hat er. Du weiÃt ja, wie er ist," gab Clara zurück und sagte dann nochmal: ,,Also, Marc und ich müssen los. Wir sehen uns!" Sie hob kurz die Hand und verschwand mit ihrem Freund in der Menge.
Du weiÃt ja, wie er ist... Rory schüttelte den Kopf, als Clara's Worte in ihrem Kopf wiederhallten und beschloss nicht weiter darüber nachzudenken.