Hallo ihr Lieben :knuddel:
Ich hab jetzt nur kurz Zeit, deshalb kann ich nur kurz antworten.
Das nächste Mal gibts wieder ausführlicheres Re-FB
Vielen Dank für eure FBs :freu: Hab mich sehr darüber gefreut!
Hab gestern weiter gechrieben und poste gleich den neuen Teil.
Freu mich über jedes FB!
Bussi Selene
91. Teil
Als der Tag sich seinem Ende neigte, begannen sich die StraÃen der kleinen Stadt zunehmend zu leeren. Ein einziges Auto fuhr den kleinen Weg zu der Wohnung, welche seit wenigen Monaten von drei jungen Bandmitgliedern bewohnt wurde, entlang.
Der junge Mann stieg nur sehr zögernd aus und wartete einige Minuten, bevor er die Klingel betätigte. Sein Herzschlag wurde schneller, als er Schritte hörte.
âDu?â Zach fuhr sich durchs Haar und runzelte die nachdenklich die Stirn. Er wollte von ganzem Herzen, dass Lane glücklich war. Aber auf gar keinen Fall wollte er, dass Dave ihr nochmals wehtat. Zögernd trat er einen Schritt auf ihn zu. âWie gehtâs?â
âIst Lane da?â Dave überging seine Frage.
Zach seufzte. âJaâ¦komm doch reinâ¦ich hole sieâ
Lane legte ihre Kopfhörer auf das Bett. âWas?â
Zach fuhr sich durchs Haar. âDaveâ¦er ist hierâ¦â
Sie blickte auf ihre Zehenspitzen. âWas will er? Er kann nicht einfach verschwinden und dann plötzlich vor der Tür stehen. Ich habe mir Sorgen gemacht!â
âRede mit ihm!â
âIch weià nicht, ob ich das im Moment möchte.â
âLane, bitteâ¦â
Zach und Lane drehten sich verwundert um. Sie hatten Dave nicht kommen gehört.
âEntschuldige. Aber ich muss mit dir reden.â
Zach blickte Lane fragend an, diese nickte schlieÃlich. âOkay.â
Zach lächelte ihr kurz zu, bevor er den Raum verlieÃ.
âSetzen wir uns.â Lane deutete auf ihr Bett.
Dave betrachtete sie Stirn runzelnd. Er spürte, dass seine Lippen immer trockener wurden.
âAlso?â Sie versuchte seine Blicke so neutral wie möglich zu erwidern. Er sollte nichts von ihrer Nervosität wissen. Zumindest nicht bevor, er nicht gesagt hatte, was er wollte. Weshalb er gekommen war. Und woher. Was er getan hatte Warum er einfach gegangen war. Warum er nicht gewollt hatte, dass sie wusste, wo er war. Sie biss sich auf die Unterlippe. âWo warst du?â
Er seufzte. âNew York.â
âOh.â Sie wich seinem Blick aus.
âLaneâ¦â Er legte eine Hand auf ihren Arm. âEs tut mir leid. Ich hätte dich damals nicht so unter Druck setzen dürfen. Es war ein Fehler. Ein noch gröÃerer war es einfach zu verschwinden. Bitte verzeih mir, Lane. Ichâ¦ich habe es erst so spät verstanden. Du warst einfach noch nicht bereit für diesen Schritt. Das war so egoistisch. Lane, bitte gib mirâ¦gib uns noch eine letzte Chance. Ich liebe dich. Unsere Beziehung war etwas ganz Besonderes. Ich hätte das niemals aufs Spiel setzen dürfen, nur weil du nicht bereit warst mit mir zu gehen.â
âDave, für diesen Schritt werde ich niemals bereit sein. Ich werde niemals meine Band verlassen und nach Kalifornien gehen. Das musst du akzeptieren. Und wenn du dir ein neues Leben in Kalifornien aufbauen möchtest, kann dieses Leben nur ohne mich sein.â Ihre Stimme zitterte. âEs tut mir leid.â
Dave blickte seufzend auf seine Zehenspitzen, sah ihr schlieÃlich wieder in die Augen. âUnd wenn ich nach dem Studium zurück komme?â
Sie biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Ihre Gefühle verwirrten sie. Einerseits wollte sie, dass er für immer bleiben würde und war bereit alles dafür zu tun, andererseits hielt sie es für beinahe unmöglich eine Beziehung auf der groÃen Distanz aufrechtzuerhalten.
âLane, nun antworte dochâ¦â
âDu kannst deinen Traum nicht für mich aufgeben, Dave.â
Er strich mit den Händen über ihre blassen Wangen. âMein Traum ist es mit dir zusammen zu sein. Niemals, niemals hätte ich so einfach gehen dürfen.â
âAber das bist du Dave!â Sie ergriff seine Hände. âIch will nicht, dass du eines Tages mir die Schuld gibst.â Sie blickte auf ihre Zehenspitzen.
âSie mich an.â Er hob ihr Kinn sanft. âLiebst du mich? Denn wenn da noch ein Funken Liebe für mich ist, sind wir es wert, dass wir es zumindest versuchen.â
Ihre Augen begannen zu tränen. Sie kniff sie fest zusammen. âNatürlich, Dave. Natürlich liebe ich dich noch. Man hört nicht nach einem Jahr ganz plötzlich auf jemanden zu liebenâ¦â
Er lächelte kurz, bevor er sie in seine Arme schloss. âLane, wenn du mir verzeihen kannst, gib uns bitte noch eine Chance. Eine allerletzte Chance. Ich werde sie diesmal nicht verspielen, ganz bestimmt nicht.â
âWieâ¦wie kann es klappenâ¦auf dieser Distanz?â
âWir schaffen uns eigene kleine Rituale. Anrufe abends. Täglich Mails. Mein Nachbar ist Computerexperte. Vielleicht können wir uns eins dieser Programme installieren und darüber miteinander schreiben? Ich werde dich besuchen so oft es geht. Und wenn du Urlaub hast, besuche mich. Und unseren gemeinsamen Urlaub werden wir nachholen. Das verspreche ich dir, das alles.â Er strich ihr sanft über die Wange.
âDave, ichâ¦â Begann Lane zögernd.
Doch er lieà ihr nicht die Zeit zu antworten. Als seine Lippen die ihren berührten hatte auch sie endlich eine Entscheidung getroffen. Und als sie zu später Stunde küssend in das weiche Laken sanken, hatte er eine weitere Entscheidung getroffen. Er würde ihr nichts, niemals, über Mandy erzählen. Schon gar nicht würde er erzählen, welche Gefühle der Kuss in ihm ausgelöst hatte. Das war Vergangenheit. Lane war seine Zukunft. Dave war Lanes Zukunft.
Und das war nur der Anfang vom Ende.
Er strich sanft durch ihr dunkles Haar, während er das Radio ein wenig lauter stellte. Led Zeppelin. Allmählich wurde sogar er zum Fan. Die Nacht würde nur ihnen gehören. Lore hatte mit Rory gesprochen, er hatte mit Jess gesprochen - mehr oder weniger zumindest. Es war ein Streitthema. Aus diesem Grund würden sie es vermieden. Diese Nacht zumindest.
Luke küsste sie sanft am Nacken. âHast du am Samstag nach dem Probelauf schon etwas vor?â
âDa muss ich erst in meinen Kalender sehen, aber ich denke, es müsste sich ausgehen.â
Er grinste. âGut.â
Sie runzelte misstrauisch die Stirn. âBis dahin sind noch beinahe zwei Wochen. Warum fragst du mich schon heute?â
âIch führe ein Cafe. Wenn ich mir den Nachmittag und Abend freihalten will, muss ich das rechtzeitig wissen.â
âNatürlich. Was ist der Hauptgrund?â
âDas war der einzige Grund.â
Sie blickte ihm tief in die Augen. âIch durchschaue dich. Du lügst.â
Er seufzte. âEntschuldige, dass ich dir nicht mit einem aufregenderen Grund dienen kann. Aber es war der einzige.â
Sie zog einen Schmollmund.
âDu kannst tun, was du möchtest. Ich werde nichts anderes sagen.â
âAha. Es gibt also einen anderen Grund.â
âDas habe ich nicht gesagt.â
âDann eben nicht.â Sie zuckte mit den Schultern und küsste ihn zärtlich. Er zog sie an sich und erwiderte ihre Küsse. Sie begann langsam sein Hemd zu öffnen und bedeckte seinen Körper mit Küssen. Er streifte ihr lächelnd das dünne Kleid ab. âDu bist so wunderschön.â Seine Blicke glitten über ihren Körper. Sie presste ihre Lippen auf seine und drückte ihn sanft auf ihr Bett. âDu darfst gerne weitermachen. Aber ich werde dir kein Wort zu diesem Samstag sagen.â Hauchte er ihr grinsend ins Ohr, bevor er begann ihren BH zu öffnen.
Sie erwiderte sein Grinsen und bedeckte seinen Nacken mit Küssen.
âHast du nicht schon genug gelernt? Ich will schlafen!â Paris blickte ihre beste Freundin genervt an.
âSonst stört dich meine Nachtischlampe doch auch nicht.â Erwiderte Rory nur.
Paris setzte sich auf. âHast du mit Jess gesprochen?â Sie hatte den ganzen Abend nicht gewagt diese Frage zu stellen, weil sie geahnt hatte, warum ihre Freundin so schlecht gelaunt war.
Rory atmete tief durch und legte ihr Skriptum zur Seite. âJa. Ich habe endlich das Richtige getan und mit ihm gesprochenâ¦â Ihre Augen begannen zu tränen.
Paris setzte sich zu ihr. âEr hat dich also tatsächlich betrogen. Dieses Schwein.â Sie schüttelte wütend den Kopf und nahm sich vor diesem Betrüger schleunigst die Meinung zu sagen.
âNein. Ich weià nicht. Auf jeden fall sind wir nicht mehr zusammenâ¦das ist auch besser soâ¦es hätte keinen Sinn mehr gehabt.â Während sie diese Worte sprach, glaubte sie ihr Herz würde ein weiteres Mal brechen.
âIhr seid also endgültig getrennt?â
âEndgültig.â Rory biss sich auf die Unterlippe und blickte auf den Bettbezug.
âDas tut mir leid.â
Sie sah langsam hoch. âDanke.â
Jess warf das Lehrbuch wütend auf Boden und stand auf. Die StraÃen vor dem Diner waren leer. Eine einzelne Katze lief am Gehsteig.
Jess stützte sich seufzend am Fensterbrett ab und beobachtete diese. Es war das Richtige. Rory hatte jemand Besseren verdient. Noch nie hatte er sich mehr wie ein Versager gefühlt wie in dieser Nacht. Er zog seufzend sein Handy aus der Hosentasche und begann eine Nummer zu wählen. âZoeâ¦Hiâ¦.â Er zog eine Augenbraue hoch und musterte seufzend Rorys Bild. Schnell wandte er sich wieder zum Fenster. âGibst du mir nochmals die Adresse, an die ich die Bewerbung schicken soll?â Er suchte nach Zettel und Stift, während Zoe munter weiter plapperte. âDanke...Wie du hörstâ¦Ich will surfen lernenâ¦Ja, ich freue mich auch. Bis bald. Hey, übrigensâ¦vielleicht komme ich nach dem Sommer zurück nach New Yorkâ¦für immerâ¦â Bevor sie auch nur eine einzige Frage stellen konnte, hatte er schon aufgelegt.
âDie Prüfung bereitet mir immer mehr Kopfschmerzenâ¦â Marion und Rory blieben vor dem Hörsaal stehen.
âWem nicht?â Rory seufzte. âAber eine Woche haben wir ja nochâ¦immerhin.â Es war Mittwoch, zwei Tage waren vergangen und sie fühlte sich noch immer so leer. Alles schien so gleichgültig.
âHast du schon viel gelernt? Ich lerne seit einem Monat, habe aber das Gefühl nichts zu können.â
âDu wirst es schon schaffen.â Rory seufzte. Sie lernte erst seit wenigen Tagen und das erfolglos.
âNa gutâ¦ich muss jetzt! Viel Erfolg!â
âDir auch!â Rory war dankbar, dass die Studienkollegin endlich gegangen war. Sie hatte keine Lust zu reden. Ironischerweise klingelte ihr Handy natürlich sofort nach dem Marion gegangen war. Rory lehnte sich seufzend an den Kaffeeautomat und hob ab. âJa?â
âRory, hi. Ich dachte schon, das wäre die falsche Nummerâ¦â
âWer ist da?â
âEntschuldige. Ich bin es, Mandy.â
âMandy? Woher hast du meine Nummer?â
âLange Geschichte. Hör mal, was machst du zwischen dem dritten und sechsten Juli?â
âAm siebenten beginne ich zu arbeiten, alsoâ¦â
âDu hättest also Zeit?â
âKommt darauf an wofür.â
âIch feiere meinen zwanzigsten Geburtstag ganz groÃ. Meine Freundin Mel hat eine riesige Villa in Floridaâ¦eigentlich ihre Elternâ¦aber sie hat sturmfreiâ¦also feiern wir bei ihr. Es werden ungefähr fünfzig Leute kommen, natürlich übernachten nicht alle dort. Ich würde mich freuen, wenn du auch kommen würdest. Ich wollte dich persönlich fragen, damit du nicht glaubst, ich würde dich nur als Jessâ Freundin einladenâ¦â
âIch bin nicht mehr seine Freundinâ¦â Ihrem Herzen versetzte es einen Stich.
âOhâ¦entschuldigeâ¦das wusste ich nichtâ¦möchtest du trotzdem kommen? Oder wäre dir das unangenehm?â
âIch weià nichtâ¦â Rory zögerte.
âDu kannst auch gerne jemanden mitnehmen. Das machen vieleâ¦Also werden wir wahrscheinlich um die siebzig seinâ¦â
âIchâ¦ich muss erst darüber nachdenkenâ¦â
âNatürlich. Das verstehe ich. Sag es mir bitte spätestens zwei Wochen vorher. Und Roryâ¦â
âJa?â
âNein, passt schon. Also einen schönen Tag noch.â
âDanke, dir auch. Ich melde mich rechtzeitig.â Rory schaltete ihr Handy ab und lieà es in ihre Tasche fallen. Verwirrt kramte sie in dieser, bis sie endlich ein paar Münzen gefunden hatte. Sie warf diese in den Automaten ein und betätigte den Knopf. Nur Kaffee konnte sie nun retten. Sie machte einen Schluck, bevor sie sich auf den Weg in ihr Zimmer machte. Rory wollte mit niemanden mehr sprechen, nur mehr alleine sein. Ohne ihre Umgebung wirklich wahrzunehmen, lief sie den langen Gang entlang. Sie wurde jäh gestoppt, als sie mit jemandem zusammen prallte, der genauso unaufmerksam gewesen war wie sie, und stolperte. Der ganze Inhalt des Bechers lehrte sich über Boden. âNein!â Rory fluchte. Plötzlich erkannte sie die Hand, welche ihr entgegen gestreckt wurde. âEntschuldige. Ich war in Gedanken.â Ein junger Mann half ihr auf. Rory blickte auf seine Bücher, welche ebenfalls am Boden lagen. Immerhin einen guten Geschmack hatte er. Sie bückte sich und hob zwei der fünf auf.
âDanke.â Er lächelte kurz, als sie ihm diese reichte.
âEntschuldige. Ich war genauso in Gedankenâ¦â
Er fuhr sich durch das dunkle Haar und musterte den riesigen Kaffeefleck. âIch kaufe dir einen neuen.â
âNein.â Sie schüttelte den Kopf. âDas musst du nicht. Es war genauso meine Schuld. Ich bin froh, dass deine Bücher nicht nass wurden.â
âDoch. Das gehört sich so. Automaten oder Cafe`?
âWie bitte?â
Seine blauen Augen blitzten. âWillst du einen vom Automaten oder darf ich dich ins Cafeâ einladen? Du wirkst so als würdest du schnell Kaffee brauchen. Und mir geht es, offen gestanden, nicht anders.â
âWarte mal, ganz langsam. Wer bist du eigentlich.â
Er reichte ihr lachend die Hand. âColin. Entschuldige, ich dachte, das hätten wir schon hinter uns gebracht.â
âIch bin Roryâ¦.und ja, ich brauche wirklich dringendst einen Kaffee. Wir können gerne in das Cafeâ dort drüben gehen. Eine Stunde hätte ich Zeit.â Sie war fast dankbar. Endlich jemand, der ihr wirklich helfen würde, sich abzulenken, anstatt ständig dumme Fragen zu stellen. Und wenn es nur für diese eine Stunde war.