So und hier der neue Teil. Und diesmal bin ich sogar selber recht zufrieden ^^
18. Kapitel : Army Of Me
Er zwang sich tief einzuatmen und schloss für einen Moment die Augen. Dean wollte ihn nur provozieren. Das wusste er. Die Frage war, ob er sich provozieren lieÃ.
"Ich frage mich echt was Rory noch von dir will. So ein Versager wie du hat ihr doch nichts zu bieten."
Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Was nahm sich dieser Kerl nur heraus ihn zu beurteilen? Rory so zu beurteilen? Er zwang sich ruhig zu bleiben.
"Das geht dich nichts an..."
"Das denkst du..."
Das war zu viel. Mit einem Ruck drehte Jess sich um und starrte Dean an. Ein breiter Grinser lag über dessen Gesicht und das steigerte Jess' Wut auf ihn noch mehr. Doch plötzlich kam Jess ein Geistesblitz und er begann ebenfalls zu grinsen, was Dean verwirrte.
"Wann kapierst du es endlich Dean? Sie will dich nicht..." Jess Grinsen wurde bei diesen Worten immer breiter und mit Vergnügen beobachtete er, wie Deans Miene sich verfinsterte.
"Hier geht es nicht darum ob sie mich will oder nicht. Ich bin verheiratet man." Jetzt war es an Jess verwundert zu sein. Dean war verheiratet?
"Ich wusste ja dass es dich hart treffen würde von Rory abgewiesen zu werden, aber dass du dich gleich so trösten musstest..." Amüsiert schüttelte er seinen Kopf. Er konnte regelrecht sehen wie Dean das Blut in den Kopf stieg. Das war doch mehr SpaÃ, als er gedacht hatte. Vorhin wollte er dem Kerl noch eine reinschlagen und jetzt stand er grinsend hier und amüsierte sich über ihn. Der Abend wurde immer besser.
"Du hältst lieber dein Schandmaul..." Dean tat einen Schritt auf ihn zu.
"Oh jetzt habe ich aber Angst. Schau dich doch mal an. Erbärmlich. Geh' nach Hause zu deiner Frau." Mit einem Kopfschütteln drehte sich Jess wieder um und ging weiter die Strasse hinunter. Es gab keinen Grund weiter zu diskutieren. Er wollte gerade um die Ecke biegen als er an der Schulter herumgerissen wurde. Das Nächste was er spürte war ein Faustschlag in sein Gesicht.
"Spinnst du man!" Dean hatte ihn voll im Auge erwischt. Jess taumelte etwas zurück, fing sich aber wieder.
"Das ist nur was du verdienst.", sagte Dean verachtend, während er rückwärts die Strasse überquerte, die Hände in seinen Hosentaschen. "Ich wünsch dir noch einen schönen Abend.", rief er Jess noch zu, bevor er sich umdrehte und um eine Ecke verschwand.
----------------------------
Rory lag in ihrem Bett und konnte nicht schlafen. Nicht, weil sie besorgt war. Nicht, weil sie unglücklich war. Sie konnte nicht einschlafen, weil sie die ganze Zeit grinsen musste. Der Abend war wunderbar gewesen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr ihr das gefehlt hat. Diese belanglosen Videoabende. Sie seufzte. Tausend Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf. Dachte er genauso darüber?
Rory zog ihre Bettdecke enger an sich. Paris hatte sich gut geschlagen. Sie hatte eigentlich angenommen ein paar schnippische Bemerkungen von ihr zu hören. Wie sie Paris kannte wäre das auch nicht verwunderlich gewesen, aber sie hatte sich wirklich zurückgehalten. Noch immer konnte sie kaum glauben, dass Paris etwas mit Brian hatte. So abwegig der Gedanke auch war, Paris schien glücklich zu sein.
Ein Lächeln huschte über Rorys Lippen. Ja Paris schien glücklich. Sie selbst war glücklich. Alles war perfekt. Vor einer Woche hätte sie sich das hier nie im Leben vorstellen können, aber nun war alles so wie es sein sollte. Wie sie es haben wollte.
Sie drehte sich noch einmal um und seufzte auf, bevor sie einige Minuten später in das Land der Träume entschwand.
----------------------------
Jess betrat Lukes Wohnung, zog seine Schuhe aus und kickte sie quer durch das Zimmer zu seinem Bett. Die Tür schlug er hinter sich zu, und erst dann wachte Luke, der auf dem Sessel vor dem Fernseher saÃ, auf und erkannte ihn.
"Schon zurück?" Luke setzte sich auf und rieb sich die Augen. Ohne eine Antwort zu geben steuerte Jess auf sein Bett zu und zog seine Jacke aus. Mit einem Schnaufen warf er diese achtlos auf sein Bett und machte sich auf den Weg ins Bad, vorbei an Luke.
"Hey, haben wir aber wieder eine Laune.", rief Luke ihm hinterher und Jess machte sich noch die Mühe ihm einen vernichtenden Blick zu schenken, bevor er die Badezimmertür öffnete und darin verschwand. Hinter sich hörte er noch Luke.
"Jess...Was?"
Wahrscheinlich hatte er es gesehen. Es war ja auch nicht zu übersehen. Jess schaute in den Spiegel über den Waschbecken. Ja, es war nicht zu übersehen. Sein rechtes Auge zierte ein blaues Veilchen. Er schnaufte. Und dieses Mal war es wirklich von Dean. Wie sollte er das Rory erklären? Vor allem wie sollte er es jetzt erstmal Luke erklären? Er drehte den Wasserhahn auf und schaufelte sich mit seinen Händen das Wasser ins Gesicht. Bloà ruhig bleiben, dachte er sich als er nach dem Handtuch griff und sich das Gesicht abtrocknete. Noch einmal schaute er in den Spiegel, bevor er sich umwandte und die Tür wieder öffnete um ins Wohnzimmer zu gehen.
Drei Schritte hatte er ins Zimmer getan, da hörte er Lukes Stimme hinter sich.
"Du bist also Dean begegnet?" Jess drehte sich um. Luke stand neben der Tür zum Bad und schaute ihn vorwurfsvoll an.
"Warum Jess? Warum kannst du dich nicht einmal beherrschen?"
"Wer sagt denn dass ich Dean begegnet bin?"
"Ich bitte dich. Mit wem würdest du dich sonst prügeln?"
"Es könnte ja auch von Paris sein."
"Wer verdammt nochmal ist Paris?"
"Eine Freundin von Rory."
"Und warum sollte sie dir ein Veilchen verpasst haben?"
"Keine Ahnung. Warum sollte Dean mir ein Veilchen verpasst haben?"
"Oh Jess ich bitte dich. Die Frage kannst du dir doch wohl selber beantworten oder?"
"Nein kann ich nicht." Jess drehte sich um und machte sich auf den Weg in die Küche. Vor dem Kühlschrank blieb er stehen und öffnete dessen Tür. Luke folgte ihm.
"Jess was ist passiert? Mit wem hast du dich geprügelt?"
"Mit dem Nikolaus.", antwortete Jess und beugte sich vor um nach etwas zu trinken zu suchen. SchlieÃlich fand er eine Dose Cola, nahm diese und schloss die Tür des Kühlschranks wieder. Luke stand immer noch hinter ihm. Als er die Dose öffnete begann er wieder zu sprechen.
"Warum sagst du mir nicht einfach was passiert ist?"
"Weil es dich verdammt noch mal nichts angeht."
Jess setzte sich an den Küchentisch und nahm einen Schluck aus der Cola Dose. Luke atmete tief durch. Jess wusste dass er kurz davor war zu explodieren, aber das war ihm egal. Warum musste er sich auch wieder einmischen?
"Ich finde schon, dass es mich was angeht, schlieÃlich wohnst du bei mir."
"Ich bin volljährig. Es geht dich einen Dreck an mit wem ich mich prügel."
"Aha, du hast dich also geprügelt.", meinte Luke triumphierend und lieà sich gegenüber von Jess am Küchentisch nieder. Wie Luke es nur immer wieder schaffte ihm solche Informationen zu entlocken. Jess überdrehte die Augen und starrte den Kühlschrank an. Er hatte keine Lust auf eine Moralpredigt. Verdammt nochmal, er war volljährig. Was ging Luke das eigentlich an?
"Wann ist es passiert?", riss Luke ihn aus seinen Gedanken. "Doch nicht auf den Weg dorthin, oder?"
"Nein.", zischte Jess und nahm erneut einen Schluck von seiner Cola.
"Auf dem Rückweg?" Jess antwortete nicht, sondern starrte nur weiter auf die Kühlschranktür. Konnte sich Luke das nicht denken? Er hasste solche rethorischen Fragen. Und Luke war ein Meister der rethorischen Fragen.
"Dean ist verheiratet.", lies Jess plötzlich verlauten, wandte seinen Blick aber immer noch nicht Luke zu.
"Ich weiÃ.", seufzte dieser nur und stützte seinen Kopf mit seinen Händen.
"Wann?", fragte Jess.
"Letzten Sommer, als die Schule wieder losging... Kurz darauf."
Jess nickte nur. Dean war verheiratet. Eigentlich müsste er sich doch freuen. Er war nicht länger eine Gefahr. Na ja, eigentlich war er das nie gewesen, aber trotzdem war es gut zu wissen.
"Warum hast du mir es nicht erzählt?"
"Ich dachte es wäre nicht von Bedeutung. Und wie hätte ich ahnen können, dass du ihm über den Weg läufst?"
"Wie lange wohnst du jetzt schon hier? Das ist Stars Hollow."
"Ja eigentlich hätte ich es wissen müssen.", gab Luke zu. "Willst du das nicht kühlen?" Luke deutet auf Jess' Veilchen.
"Geht schon..."
"Aber, wenn du es kühlst dann ..."
"Ich sagte es geht schon." Was nützte es denn es zu kühlen? Es würde so oder so morgen weh tun. Und Rory würde es sowieso auch sehen. Er konnte es ja schlecht vor ihr verstecken.
"Auf deine Verantwortung.", meinte Luke nur und erhob sich. "Ich geh dann mal..." Er deutete hinter sich.
"Ja..." Jess hielt die Cola Dose fest umklammert und sah immer noch nicht auf.
"Ich wünsch dir eine angenehme Bettruhe.", rief ihm Luke auf seinem Weg zum Bad noch zu.
"Wie lustig.", schnaufte Jess, bevor er wieder die Cola Dose anhob um einen kräftigen Schluck daraus zu trinken. Er hatte keine Ahnung was morgen passieren würde. Und er hatte keine Ahnung, wie er es Rory erklären sollte.
Hoffe wie immer dass er euch gefällt...