Oh man!
Also, ich kann euch leider keine Entschuldigung bieten, warum es wieder mal so lange gebraucht hat. Das ist eben unentchuldbar und ich könnte es euch nicht verübeln wenn ihr das nicht mehr lest, weil es euch zu doof ist... Aber... trotzdem... hier endlich, nach einem halben Jahrhundert, endlich der neue Teil. Diejenigen die noch Bock haben zu lesen, viel Spass dabei, hoffentlich hab ich das schreiben nicht ganz verlernt...
eure Mino
Kapitel 9.
[B]Das lied geht zu Ende und ich sehe auf. Die Autoscheibe ist dreckig, immer wenn ich durch sie hindurchschaue denke ich daran dass sie mal wieder geputzt werden müsste. Ich sehe auf die Uhr. Was macht Rory denn so lange im Supermarkt? Ob sie wieder Lane getrofen hat? Oder Dean? Sie sieht die beiden ja nicht unbedingt oft.Aber wenn sie sie dann sieht, bleibt sie auch eine Weile. [/B]
Eine halbe Stunde verstreicht mit weiteren Liedern und weiteren Blicken auf meine verdreckte Scheibe. Ich werde ungeduldig. Ich sehe auf die Uhr. Warum weiss ich nicht. Ich beschliesse auszusteigen um sie zu suchen. Das kann doch nicht wahr sein! Doch bevor ich dazu komme die Tür zu öffnen und auszusteigen, kommt jemand aus dem Supermarkt gerannt. Ich sehe auf und stelle erleichtert fest dass es Rory ist.
Und doch ist es nicht wirklich Rory. Denn sie rennt, ohne nach links oder rechts zu sehen, einfach über die heute Nachmittag sehr befahrene Strasse.
Es geht alles sehr schnell, ich höre nur noch gehupe, schreie, einen lauten Knall und meine arme Rory liegt auf dem Boden. Ich schreie auf und stolpere aus dem Wagen. Ich renne zu ihr, versuche sie zu erreichen. Ich fühle wie sich meine Beine bewegen, ich renne, doch ich komme keinen Schritt vorwärts.
Rory! Rory! Schreie ich, immer und immer wieder.
Nach einer endlosen Ewigkeit komme ich endlich bei ihr an. Sie liegt auf dem Rücken, die Hände neben ihrem Gesicht, die Augen halb geschlossen, die Beine in einem merkwürdigem Winkel, die Hüfte zur Seite gedreht. Und es ist so, als würde ich vor etwas stehen das mir vollkommen fremd ist. Ich erkenne ihren Körper kaum wieder. Ich beuge mich über sie.
Rory? Hauche ich angstvoll.
Sie reagirt nicht. Rührt sich nicht.
In diesem Moment wünschte ich sie würde aufspringen und schreien: War nur ân Scherz! Dann könnte ich sie schimpfen, wir würden uns wieder in den Wagen setzen und nach Hause fahren. Aber Rory tut so etwas nicht. Ihr Gesicht ist bleich, ich strecke langsam meinen Arm nach ihr aus. Ich wimmere, zittere. Ich streiche ihr die Haarstränen aus dem Gesicht. Mit zitternden Händen fühle ich nach ihrem Puls, ein Lebenszeichen in ihrem Körper, der mir signalisiert: Es Es wird alles wieder gut! Doch ich finde keines dieser Zeichen. Ich beginne verzweifelt zu weinen. Dann sehe ich mich um. Ist denn plötzlich niemand mehr hier?
Hallo? Sage ich zaghaft. Hilfe! Hört mich denn niemand?!
Niemand antwortet. Ich bin alleine. Plötzlich wird alles schwarz. Das Auto, mit dem Rory eben angefahren wurde verschwindet. Ich denke weder an das Auto, noch kann ich an Rory denken. All das was in den letzten Sekunden passierte, zieht vor meinem innerem Auge noch einmal vorbei. Die Zeit die verstreicht, dann Rorys kommen, das Auto, der aufprall... Ahhhhh!
Ich sitze kerzengerade in meinem Bett. Meine Atmung ist Flach, jeder Arzt würde sagen ich Hiperwentiliere. Langsam beginne ich zu realisieren dass alles nur ein Traum war. Rory liegt wahrscheinlich in ihrem Bett und quält sich in Schlaflosigkeit. Ihre Gedanken kreisen wahrscheinlich nur um Jess. Meine Gedanken kreisen in letzter Zeit nur noch um sie. Um sie und Jess. Ich wünschte ich könnte bei ihr sein. Aber das geht nicht. Sie ist so weit entfernt, so weit weg. Und ich muss arbeiten. Sie tut mir so leid, meine kleine, mein Baby.
Langsam rollen mir Tränen die Wangen herunter, und ich beginne zu schluchtzten. Doch ich kann mich gerade noch fangen. Ich greife zum Telephon und wähle. Es tutet.
Hmm... höre ich plötzlich.
Kannst du kommen? Frage ich verzweifelt.
Lorelai... es ist drei Uhr... andere Leute schlaffen zu dieser Uhrzeit.
Aber ich nicht, ich versuche einen schluchtzer zu unterdrücken.
Du bist nicht andere Leute. Ich muss morgen früh aufstehen, Lorelai.
Bitte... es geht um Rory, wimmere ich.
Ich bin sofort bei dir.
Tut-tut-tut.
Ich lege auch auf. Ich stehe auf und ziehe meinen Bademantel an. Langsam gehe ich runter ins Wohnzimmer. Das Haus ist so trostlos, ohne Rory. Ich habe manchmal darüber nachgedacht mir einen Hund oder eine Katze anzuschaffen.
Ich setze mich auf das Sofa uns starre in die Luft. Zehn Minuten später klingelt es. Ich stehe langsam auf und gehe zur Tür. Ich öffne sie und er steht vor mir. Sieht mich einfach nur an. Lange stehen wir so da und während ich in so ansehe, steigen mir Tränen in die Augen. Mein Kinn beginnt zu zittern, ich spüre es genau. Er kommt einen Schritt näher und ich falle in seine Arme. Und ich weine. Ich weine verzweifelt einfach nur so drauflos. Er schliesst seine Arme um mich und ich fühle mich geborgen. Als wäre ich nach Hause gekommen. Er schiebt mich sanft ins Wohnzimmer, und schliesst die Tür. Dann drückt er mich auf das Sofa und setzt sich neben mich.
Hey... komm her. Sagt er und nimmt mich in den Arm. Es wird alles gut. Du wirst sehen, alles wird wieder gut... murmelt er immer und immer wieder und ich habe ein bisschen den Eindruck als würde er es zu sich selber sagen.
Eine Weile liege ich so da. In seinem Arm, leise schluchtzend und Tränen laufen über meine Wangen. Nach einigen Minuten endloser Stille fängt er an mir zärtlich über den Kopf zu streichen. Aber es hilft nichts, im Gegenteil. Ich schluchtze nur noch stärker und ich wünschte er würde mich ganz fest in den Arm nehmen und mich nie wieder los lassen. Stattdessen, beginnt er zu reden.
Weisst du, Rory... ist unheimlich stark. Du weisst gar nicht wie tapfer sie ist. Sie fährt so oft sie kann von Harvard nach New York, ins Krankenhaus. Zu Jess. Ich habe mir selbst verboten Gefühle zu zeigen, zu weinen, ihr zuliebe. Ich unterdrücke jede traurigkeit die ich fühle, dami Rory sich an mich lehnen kann wenn sie es nicht mehr schafft. Ich weiss, es klingt hart, aber du solltest auch ein wenig tapferer sein. Rory braucht dich, Lorelai. Dich. Es hilft ihr nicht, wenn du Nacht für Nacht Albträume hast, in denen sie von Autos angefahren wird. Ich weiss, du hast Angst dass ihr etwas schlimes passiert. Aber das was du befürchtest ist längst geschehen. Jess liegt immerhin im Koma. Warum fährst du nicht zu ihr? Er bricht ab.
Es entsteht eine Pause und ich merke dass er Recht hat. Ich denke lange darüber nach. Meine Schluchtzer werden weniger und hören schliesslich auf.
Er streicht noch mal durch mein Haar, dann deutet er mir aufzustehen. Er drückt mir ein Kuss auf die Stirn und steht auf. Mir wird klar, dass wir durch die Sache mit Jess viel näher verwachsen sind, miteinander.
Luke, sage ich plötzlich.
Er dreht sich um. Ja?
Geh noch nicht... bitte. Bleib bei mir. Flehe ich und erschrecke, denn es ist nicht meine Art ihn so anzuflehen.
Lorelai, ich muss morgen... fängt er an.
Bitte! Ich weiss, du willst nicht bei mir bleiben, nicht über Nacht... aber bitte bleib noch ein wenig...
Warum? Fragt er.
Warum? Ist das denn nicht offensichtlich?
Weil ich mich in deiner Gegenwart besser fühle. Sage ich schliesslich, und es fällt mir schwer es zu sagen.
Na gut. Aber dann ist jetzt schluss mit trauern. Dann erzähl mir irgendwas. Aber nur fünf Minuten. Sagt er genervt.
Schliesslich ist er dann doch geblieben. Wir haben geredet und sind dann irgendwann eingeschlafen. Es war unsere erste gemeinsame Nacht und es war ganz anders... Ich fühle dass ich Luke näher gekommen bin als in den letzten zehn Jahren.
Und ich schwöre mir, morgen nehme ich mir frei und besuche meine Tochter.
Ich sitze in meinem Wagen. Und im Stau. Wie kann nur so etwas passieren? Stau. Das ist das unglaubwürdigste Phänomen dass ich je gesehen habe. Es ist schräg, dass bei so viel Strasse, solch eine Menge Autos in ein und die Selbe Richtung fahren und sie irgendwann zum stehen kommen. Ich meine, wer steckt dahinter? Ein Tier auf der Fahrbahn? So ein Schachsinn. Ein wildes Tier sollte doch im Regelfall davon rennen, wenn ein Wagen auf es zu kommt. Oder?
Ein Unfall? Wie lange dauert das denn? Vielleicht ein tötliches Unfall? Dann sähe die Sache schon anders aus. Aber wenn immer wenn sich der Verkehr lahm legt, es einen tötlichen Unfall gegeben hat... Wie viele Menschen sterben dann auf der Autobahn?
Entnervt schiebe ich dieses Thema beiseite. Was soll das? Ich weiss doch wie Stauss entstehen! Warum suche ich dann auch noch absurde Erklärungen?
Ich sehe mich um. Ãberall Autos mit entnervten und gelangweilten Autofahrern. Neiben mir steht ein blauer Jeep mit einer jungen Frau drinn. Sie hat den Kopf auf die Rückenlehne gelegt und schläft mit offenem Mund. Auf meiner anderen Seite sitzt ei älterer Mann am Lenker eines Oldies und sieht sich im Spiegel an, während er hemmungslos in der Nase bohrt. Als ich durch den Rückspiegel sehe, entdecke ich einen alten VW-Bus, in dem ein Hippie.Pärchen liebevoll schmust. Als ich wieder nach vorne sehe, bemerke ich dass es bereits weiter geht. Als ich sehe dass die junge Frau in ihrem Jeep zu meiner Rechten noch immer schnarcht, nutze ich die Gelegenheit und fahre einfach vor sie. Das hat sie nun davon.
Ich fahre nun auf einem Highway, mit einer Geschwindigkeit von zehn Kilometern die Stunde. Relativ schnell, im Gegensatz zu den letzten fünfundvierzig Minuten. Doch dann bricht der Verkehr abermalls zusammen.
Das darf doch nicht wahr sein! Schnaufe ich.
Ich schallte das Radio ein. Michelle Branch mit ihrem Hit Goodbye to you.
Of all the things I've believed in
I just want to get it over with
Tears form behind my eyes
But I do not cry
Counting the days that pass me by
Tränen. Nichts als Tränen. Ich denke an Mum, ich denke an Jess. Wann er wohl aufwacht? Ob er überhaupt wieder aufwacht?
I've been searching deep down in my soul
Words that I'm hearing are starting to get old
It feels like I'm starting all over again
The last three years were just pretend
And I said,
Goodbye to you
Goodbye to everything I thought I knew
You were the one I loved
The one thing that I tried to hold on to
The one thing that I tried to hold on to
Ich will nicht dass er geht. Ich werde es irgendwie verhindern. Und wenn es das letzte ist...
I still get lost in your eyes
And it seems that I can't live a day without you
Closing my eyes and you chase my thoughts away
To a place where I am blinded by the light
But it's not right
Nein, Jess, ich kann nicht ohne dich leben. Das ist unmöglich. Es geht einfach nicht. Ich schalte das Radio aus. Das ist nicht mein Weg! Murmle ich und setze den Blinker an. Ich sehe eine kleine Landstrasse und fahre sie einfach hinein. Irgendwann werde ich schon im New York Hospital ankommen. Ich werde meinen Weg finden, ich werde ihn wierder finden.
Nach einem riesigem Umweg, einigen Stunden Autofahrt und mehrmals nachfragen, ringe ich mich endlich nach New York durch. Ich fahre einige Strassen umher, bis ich mich eingeordnet habe, dann tuckere ich schnurstracks zum Krankenhaus. Ich parke mein Auto im Halteverbot, wo auch sonst... und stolpere durch den Eingang. Ich nehme den Aufzug ins dritte Stockwerk und steige aus. Langsam gehe ich den Flur entlang. Ich kann eine Siloute erkennen, am Ende des Flurs. Dr. Welling sieht mich und setzt sich in Bewegung.
Miss Gilmore! Wir haben schon auf sie gewartet. Sagt er und ich weiss nicht ob ich sein aufmunterndes Lächeln positiv oder negativ deuten soll.
Ich gehe zu ihm, und er öffnet die Tür zum nächsten Flur.
Dr. Welling, ich wollte eigentlich zu Jess. Sage ich müde. Wo gehen wir hin?
Das werden sie schon sehen, sagt er tonlos und ich es erschrekt mich, denn er sagte sonst immer das was er dachte.
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