Hallo ihr Lieben :knuddel:
@Ssandy: danke :biggrin: freut mich, dass dir die ff so gut gefällt!
@ sweetie: mach dir keine sorgen! ich freu mich immer über fb! auch wenns später kommt!
danke schön für dein fb, hab mich sehr darüber gefreut! :biggrin:
@cherrygirl: danke schön für dein FB! freut mich, dass dir der teil so gefallen hat! :biggrin:
Es geht weiter, Viel SpaÃ!
Ich hoffe, euch gefällt der neue Teil! Freu mich über FBs!
Bussi Selene
5. Teil
Buenos Aires, Juli 1957
âWas könnte die Autorin wohl damit gemeint haben?â
Die Sonne brannte auf Emilys linken Arm. Sie bereute es, einen Fensterplatz ausgewählt zu haben. Die Klasse musterte die Literaturprofessorin schweigend. Das unbekannte Gedicht einer jungen Frau aus Toronto schien die Mädchen zutiefst zu beschämen. Emily beruhigte die Tatsache, dass diese naiven Dinger zumindest verstanden hatten, dass es in den Versen um die körperliche Zusammenkunft von einem Mann und einer Frau ging. Sie hob die Hand.
âMiss Sheridan?â
Emily räusperte sich. âEs geht um die körperliche Liebe zwischen einer Frau und ihrem Schwager.â
Ein Raunen erhob sich im groÃen Klassenraum. Mary Sue warf Emily einen kurzen Blick zu.
Emily lieà sich davon nicht beirren und fuhr fort. âDie Dichterin beschreibt die lodernde Leidenschaft dieser verbotenen Liebe. Für die weibliche Hauptperson scheint der Mann zu sein wie Sauerstoff. Sie können nicht mehr ohne einander. Die heimlichen Treffen werden zu Routine, der Akt mit den Ehepartnern soll nur noch der gesellschaftlichen Pflicht dienen undâ¦â
âVielen Dank, Miss Sheridan.â Wurde sie plötzlich unsanft von Mrs. Miller unterbrochen. Diese musterte sie entsetzt, wandte sich schlieÃlich an den Rest der Klasse. âWas sagen Sie zu den Ausführungen Miss Sheridans?â
âSie hat den Sinn des Gedichtes verkannt.â Martha betrachtete sie Kopf schüttelnd.
Emily lehnte sich Stirn runzelnd zurück. Tatsächlich? âErläutere das bitte.â
âEmily, nicht!â Flüsterte Mary Sue.
âGerne.â Martha lächelte überheblich. âDie Dichterin will uns sagen, was passiert, wenn wir uns den körperlichen Trieben hingeben. Es schadet uns selbst und dem Ansehen unserer Familieâ¦â
âDas ist doch nicht dein Ernst!â Unterbrach Emily sie. âSie hat wahrscheinlich über sich selbst geschrieben. Es ist ein Gedicht gegen die heutige Gesellschaft, gegen zweckrationale Ehen. Es geht um die Liebe, die wahre Liebe, welche sich auch dem Körperlichen öffnet. Wären die Schwestern nicht verheiratet geworden, hätten sie die Männer haben können, die sie wirklich liebenâ¦â
âEmily, du bist genauso verblendet wie die weibliche Hauptperson! Sie glaubt vielleicht, der Mann liebe sie aufrichtiger als ihr guter Ehemann, dabei benützt er sie nur. Du weiÃt doch, wie die Männer sind.â Martha lächelte milde. âDie Frau muss sich allen Gelüsten abwenden und ihrem Ehemann hingeben. Dem weiblichen Geschlecht ist es nicht bestimmt Freude am Fleischlichen zu haben. Wir haben andere Aufgaben. Frauen sorgen für das Ãberleben der Menschheit, unterstützen ihre Männer. Sie verkehren nicht einfach mit den Männern ihrer Schwestern. Das ist eine Sünde. Geschlechtlicher Akt ohne eheliche Bindung und ohne dem Nachgehen der gesellschaftlichen Pflicht des Nachwuchsgebärens ist eine Sünde.â
Emily unterdrückte ein Grinsen. âFrauen sind also putzende und beratende Gebärmaschinen, welche der Lust und der Erleichterung des Mannes dienen sollen? Sag mir mal, liebe Martha, warum dürfen die Männer Spaà am Geschlechtsverkehr haben, aber nicht die Frauen?â
âMiss Sheridan!â
âLassen Sie nur.â Winkte Martha gnädig lächelnd ab. âDas ist so vorgegeben. Es ist etwas Unreines. Hättest du etwa Spaà daran, wenn ein Mann dich beschmutzt?â
âMiss Gordon!â
Emily lächelte. âIst schon in Ordnung. In der Verfassung ist die Meinungsfreiheit verankert. Diese scheint hier wohl nicht zu gelten. Ja, Martha, ich werde nur einen Mann heiraten, den ich liebe. Und wir werden unglaublich viel Spaà im Schlafzimmer haben.â
Die Schülerinnen flüsterten aufgeregt untereinander, während Martha und Mrs. Miller Emily nur wütend ansahen.
âSag, du hast nur Spaà gemacht.â Flüsterte Mary Sue.
âWarum sollte ich?â Zischte Emily zurück.
âIch denke, Sie lassen es besser gut sein für heute. Sie werden sich morgen, gleich nach dem Frühstück, in Mrs. Criffins Büro einfinden. Für heute sind Sie vom Unterricht suspendiert. Ich erwarte bis morgen Vormittag eine Abhandlung über das Gedicht. Sie sollte mindestens 5000 Wörter beinhalten. Ich erwarte auÃerdem besser überlegte Argumente als Sie vorhin vorgebracht haben.â
âIch soll also lügen?â
Mrs. Miller atmete tief durch. âIch fordere sie auf, den Lehrsaal sofort zu verlassen.â
Emily nahm ihre Tasche und verlieà den Raum, ohne irgendjemanden nochmals eines Blickes zu würdigen. Was bilden die sich eigentlich ein? Es war ihr gleichgültig gegen weitere Vorschriften zu verstoÃen. Sie lief durch den kleinen Park des Internats, durch das während des Tages geöffnete Tor. Erst vor der Bibliothek hielt sie keuchend. Emily sah sich nachdenklich um. Sie war zu wütend um zu lesen. Ein kurzer Blick auf die Uhr teilte ihr mit, dass es beinahe Mittag war. Sie würde nicht mit den anderen essen. Marthas selbstgefälliges Lächeln war das Letzte, das sie nun sehen wollte. Emily ging die StraÃe hinauf, entdeckte plötzlich eine Bushaltestelle. Lächelnd besah sie den Plan und beschloss zum Strand zu fahren. Es war gefährlich und dumm, Mrs. Criffin würde Feuer spucken, ihre Mutter ebenso.
Ein aufregendes Kribbeln erfüllte sie, als der Bus vor ihr hielt. Nun war keine Zeit mehr zu überlegen. Sie stieg langsam ein. Der Busfahrer musterte sie überrascht. Es kam sehr selten, eigentlich so gut wie nie vor, dass eines der Internatsmädchen einen öffentlichen Bus nahm. Emily zog die Weste aus, als sie sich auf einen freien Platz setzte. Anstand hin oder her, sie schwitzte. Seufzend stopfte sie diese in ihre Tasche und zupfte die weiÃe Bluse zur Recht. Es konnte nicht schaden, dass nun keiner mehr eindeutig sehen konnte, woher sie kam. Für einen Moment fühlte sie sich wie eine von vielen. Ein junges Mädchen, eine junge Frau, die zum Strand wollte. Erst als der Bus schon lange abgefahren war, wich die freudige und neugierige Erregung und ein Gefühl der Unsicherheit und Angst machte sich breit.
Emily verlieà den Bus nur sehr zögernd. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie blickte suchend auf den Plan. Es würde erst in einer Stunde wieder ein Zug zurück zur Bibliothek fahren. Sie kaute unsicher auf ihrer Unterlippe und strich eine feuchte Haarsträhne aus der Stirn. Kleine SchweiÃflecken zeichneten sich unter ihrer Achsel ab. Emily ging die StraÃe entlang. Verschiedene Gerüche drangen in ihre Nase. Früchte vom Markt, Tabak, ein süÃlicher Duft, den sie nicht kannte und schlieÃlich der salzige Geruch des Meeres. Sie lächelte und folgte ihm, bis sie schlieÃlich endlich vor dem Strand und dem Restaurant stand, in welches sie Ricarda mitgenommen hatte. Sie ignorierte die neugierigen Blicke der Passanten und die zwei Männer, die ihr etwas zuriefen und betrat das Restaurant. Zu ihrer Freude waren nur drei Tische besetzt. Sie ging zu einem kleinen und lieà sich seufzend in den Sessel sinken.
âWas darf es sein?â Fragte ein Mädchen lächelnd auf Englisch.
Emily besah die Karte lächelnd und antwortete schlieÃlich im perfekten Spanisch. âDen Gemüseteller, dazu bitte Knoblauchbrot und ein Glas Wasser.â
âEtwas Zitrone zum Wasser?â
Sie überlegte kurz, schlieÃlich nickte sie lächelnd. âDas hört sich sehr gut an.â
Das Mädchen erwiderte ihr Lächeln und notierte die Bestellungen. Schon wenige Minuten später kam sie mit diesen zurück.
âDanke. Das ging ja schnell.â Emily nahm sich vor, besonders groÃzügig beim Trinkgeld zu sein.
Nach dem Essen ging sie den langen Strand entlang. Sie fühlte sich zum ersten Mal seit langem frei und glücklich, und beschloss auÃerdem, dass dieser bis jetzt so perfekter Nachmittag eine oder mehrere Wiederholungen verdiente.
Emily beobachtete lächelnd die türkisblauen Wellen, welche auf den weiÃen Sand schwappten. Sie zog sich die Schuhe und Strümpfe aus und trat langsam auf den nassen Sand. Die Wellen umschlangen Sanft ihre FüÃe. Sie schloss lächelnd die Augen. Das Meer war kühl, so angenehm kühl. Sie verspürte die Lust, sich auszuziehen und schwimmen zu gehen. Doch das war zu leichtsinnig. Sie mochte gar nicht daran denken, was passieren könnte, würde sie jemand so entdecken. Kopf schüttelnd ging sie weiter, bis sie zu einem scheinbar einsamen Fleckchen kam. Sie setzte sich lächelnd auf ihre Tasche und beobachtete die Schiffe am Horizont. Kleine SchweiÃtropfen rannen über ihre Stirn. Sie verwischte diese genervt.
Emily öffnete die ersten drei Knöpfe ihrer Bluse. Die Hitze wurde immer unerträglicher. Sie sah sich vorsichtig um. Es schien tatsächlich niemand auch nur in der Nähe zu sein. Sie legte ihre Schuhe und Strümpfe zögernd im heiÃen Sand ab und begann ihre Bluse weiter zu öffnen. Emily legte diese behutsam auf ihre Tasche und blickte sich nochmals um. SchlieÃlich krempelte sie ihren Rock so gut es ging hoch und ging soweit ins Meer, bis ihr das Wasser bis knapp unter die Knie ging. Sie kühlte ihre Beine, Arme und Oberkörper mit dem kühlen Meerwasser. Sie schloss die Augen und sog den salzigen Duft lächelnd auf. Emily wusch sanft ihr Gesicht und leckte das Salz von den Lippen.
âIst das Wasser nicht zu kalt?â
Emily schreckte aus ihren Gedanken. Sie schlang die Arme um ihre nur durch ein dünnes, nun nasses, Unterhemd bedeckte Brüste und drehte sich nur sehr zögernd um.
âDu heiÃt doch Emily, oder?â Er musterte sie lächelnd.
Sie spürte eine unerträgliche Hitze in ihr aufsteigen und drehte sich schnell wieder um. âWürdest duâ¦würdest du mir meine Bluse geben?â
Er trat näher. âAlso wenn ich gewusst hätte, dass ihr Internatsmädchen hier halbnackt badet, wäre ich schon früher hergekommen.â Er reichte ihr grinsend die Bluse.
Sie zog diese schnell an und ging zurück zu ihrer Tasche. Er folgte ihr. âBist du öfters hier?â
Sie funkelte ihn wütend an, während sie sich Strümpfe und Schuhe anzog. âNein. Woher weiÃt du, dass ich das Internat besuche.â
âNur geraten.â Er musterte sie schweigend.
Emily fühlte sich zunehmend unwohler. Pedros Blicke schienen sie zu entblöÃen. âHör auf mich so anzusehen!â Fuhr sie ihn an.
Er runzelte die Stirn. âWie sehe ich dich denn an?â
âAls ob du törichte Gedanken hättest!â
âWelche denn?â
âDu weià sehr wohl, wovon ich spreche.â
âMeine Gedanken sind keineswegs töricht. Sag mir, solltest du jetzt nicht beim Unterricht sein?â
âIch wurde suspendiert.â Was geht ihn das an? Ich muss zurück fahren, sonst lassen sie noch nach mir suchen.
Er lachte. âWas hast du den getan? Den Faden beim Nähen verloren?â
âSehr witzig. Nein, ich habe ein Gedicht zu unanständig interpretiert.â
âWelches denn?â
Sie nannte ihm den Namen.
âWie hast du es denn interpretiert?â
âEs spricht gegen die heutige Zeit und die Rolle der Frau in der Gesellschaft.â
âUnd damit waren sie nicht einverstanden?â
âNein.â Emily spielte mit einer Haarsträhne. âEine Frau muss dem Mann gefällig sein und darf unter keinen Umständen, unter gar keinen Umständen, mit Freude den körperlichen Trieben nachgehen.â Sie imitierte Mrs. Millers Tonfall. âUnd auÃerdemâ¦â Sie hielt inne. Redete sie tatsächlich mit dem Mann, der sie beinahe nackt gesehen hatte und auch noch unverschämt gewesen war, über dieses Thema?
âWas denn noch?â
âUnwichtig.â Sie winkte ab und ergriff ihre Tasche.
âWohin willst du denn?â
âZurück.â
âDa beginnen wir so eine interessante Diskussion und dich interessiert meine Meinung nicht.â
Sie legte die Tasche seufzend ab und setzte sich darauf. Er lieà sich neben sie sinken.
âAlso, was denkst du?â Fragte sie.
âDa ich eine sehr dominante Mutter habe, halte ich einen Mittelweg für den Richtigen.â
Sie runzelte die Stirn. âUnd wie sieht dieser aus?â
âMann und Frau sollten beinahe gleichberechtigt sein. Ein paar Dinge gibt es schon, die Männer eben besser könnenâ¦â
Emily rollte mit den Augen.
âAber, was den Geschlechtsakt betrifft, der muss beiden Spaà machen, sonst hat es keinen Sinn.â
Emily errötete leicht. Wie war sie nur auf die dumme Idee gekommen, mit einem Mann über dieses Thema zu reden? Sie senkte leicht den Kopf und biss unsicher auf ihre Unterlippe.
âWar ich zu direkt?â Pedro sah sie immer noch an.
Sie hob leicht den Kopf. âNormalerweise rede ich nicht mit Männern über dieses Thema. Normalerweise rede ich mit überhaupt niemanden über dieses Thema. Eigentlich rede ich normalerweise auch nicht mit beinahe fremden Männern. Aber normalerweise laufe ich auch nicht durch eine wildfremde Stadtâ¦â
Er nickte. âIch habe also gerade Teil an deiner neuen Erfahrung. Du bist alleine durch die Stadt gelaufen?â Er runzelte die Stirn. âDas ist leichtsinnig.â
Sie seufzte. âIch weiÃ.â
âIch werde dich zurück ins Internat fahren.â Entschied er.
âNein. Das musst du nicht.â
âIch möchte es aber.â
âIch kenne dich nicht.â
âSehe ich denn nicht vertrauenswürdig aus?â
Sie blickte in seine funkelnden dunklen Augen. âDas hat nichts damit zu tun. Ich habe heute schon zu viele Grundprinzipien gebrochenâ¦â
âKommt es dann auf ein paar weitere an?â Er lächelte.
Sie runzelte die Stirn und blickte ihn beinahe verzweifelt an.
âWillst du lieber wieder zu Fuà gehen oder Bus fahren? Dabei könntest du auf gefährlichere Menschen treffen, als ich einer bin.â
Sie erhob sich zögernd. âIch weià nichtâ¦â
Er stand auf. âIch werde dir die Entscheidung abnehmen.â Er griff nach ihrer Tasche.
âWas machst du? Bist du verrückt?â
Pedro lachte. âWillst du sie dir nicht wiederholen?â Er ging unbeirrt weiter, sie folgte ihm empört.
âWas bildest du dir eigentlich ein?â
Er blieb grinsend vor einem alten Van stehen. âDass ich das Richtige tue.â Er sperrte das Auto auf und legte die Tasche auf den Beifahrersitz. âKomm schon.â
Sie nahm ihre Tasche wütend vom Sitz und setzte sich seufzend.
Pedro startete den Motor und fuhr los. âSoll ich dich an irgendeiner bestimmten Ecke absetzen, damit du nicht noch mehr Ãrger bekommst.â
Sie biss sich auf die Unterlippe und blickte aus dem Fenster. Er schien sie einfach nur für ein kleines Mädchen zu halten, welches unartig gewesen war. Irgendeine Freundin seiner kleinen Schwester Ricarda. Emily verstand selbst nicht wieso, aber sie hasste diesen Gedanken. âBei der Bibliothekâ¦bitte.â
Er drehte das Radio ein wenig lauter, sie musste lächeln, als sie die Klänge erkannte. Ihm entging dies nicht. âDu magst die Musik.â Er lächelte.
âNein, ich liebe sie.â
âDeshalb dein verklärter Blick im Restaurant. Ich dachte schon, du hättest zuviel Bier getrunken.â
Sie lachte. âIch habe so etwas Schönes noch nie gehört.â
âMein Onkel spielt in dieser Gruppe.â
âDas ist nicht wahr.â Sie musterte ihn ungläubig.
âDoch.â Er hielt an der Bibliothek.
Sie gurtete sich zögernd ab. âDanke.â
âKein Problem. Emilyâ¦â
Sie blickte ihn fragend an.
âDie Gruppe tritt nächsten Samstag auf, in dem Restaurant, in dem wir uns kennen lernten. Ricarda würde sich bestimmt freuen, wenn du kommst. Sie mag dich sehr.â
Emily lächelte verlegen. âSo. Nun, wenn Ricarda sich darüber freut, dann sollte ich wohl mitkommen.â
âDas denke ich auch. Ich sehe meine kleine Schwester nur sehr ungern traurig.â
âIch habe auch eine kleine Schwester. Ich mag es auch nicht, wenn sie traurig istâ¦â Emily biss sich unsicher auf die Unterlippe. Ihr Herzschlag wurde schneller. Verabredete sich Emily Sheridan tatsächlich gerade mit einem beinahe Wildfremden?
âDann machen wir Ricarda eine Freude.â Er lächelte.
Sie erwiderte sein Lächeln. âIch könnte erst um acht dort sein.â
âWas hältst du davon, wenn ich dich von hier um halb acht abhole?â
Sie nickte leicht. âDas klingt gut.â Sie griffen gleichzeitig nach ihrer Tasche, wobei sich ihre Hände kurz berührten. Sie zuckte zurück. Er reichte ihr die Tasche. âDanke.â Sie öffnete die Autortür. âDasâ¦â begann sie zögernd. ââ¦wird aber keine Verabredung.â
Er lachte. âKeineswegs. Wir werden bestimmt zu zehnt sein. Ich hole dich nur ab, damit du nicht wieder mit dem Bus fahren und zu Fuà gehen musst.â
âIn Ordnung.â Sie lächelte ihm noch kurz zu, bevor sie sein Auto verlieà und zurück zum Internat lief. Gemischte Gefühle begleiteten sie. Einerseits die Angst etwas Falsches zu tun, was sie zweifellos tat, andererseits die freudige Aufregung und Neugierde auf das, worauf sie sich eben eingelassen hatte.
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