Ersteinmal Sorry, dass es doch solange gedauert hat. Erstmal hatte ich nicht besonders viel Zeit und wenn ich dann doch mal keine Zeit hatte, hatte ich keine Ideen *grins*
@Staffi und mein imagninäres Patenkind: Vielen vielen Dank für das FB, freut mich, dass dir (oder Euch *lach*) der Teil gefallen hat.
Keine lange sentimentale Rede von mir... wie du dir vermutlich denken kannst, habe ich mich dazu entschlossen die FF doch noch nicht zu beenden. Ich war echt kurz davor, doch weil das dann so ein "hingeklatschtes" Ende gewesen wäre, schreibe ich doch noch weiter. AuÃerdem hätte ich ja nicht mal gewusst wie ich das Ganze enden lassen soll, also ist es vermutlich besser noch bisschen weiterzuschreiben *lach*
Falls du irgendwelche Chris-Luke-Verwechslungen findest, sofort melden! So sehr ich mir Chris wünsche... ich befürchte es zeugt nicht gerade von groÃer Logik :lach: Ãhm... ok, was ich hier schreibe ist noch viel unlogischer also bin ich jetzt einfach mal leise.
@Melanie: Nochmal sorry, dass ich dir nicht Bescheid gegeben habe, dass ein neuer Teil drin ist. Danke für dein Fb und dafür, dass du nicht nachtragend bist^^ :knuddel:
@Lisa (darf ich dich hier auch so nennen, jetzt wo ich deinen echten Namen schon kenne? *g*): Auch dir vielen vielen Dank!
@kerry: Danke für dein FB und das Eis :biggrin:
@ajnevs: Dir natürlich auch vielen Dank.
@all: Ich finde der Teil ist (mal wieder) eher ein Ãbergangsteil Freue mich über Kritik!
Mit schnellen Schritten hastete Dean den Flur entlang und lieà die letzten Minuten noch einmal vor seinem inneren Auge abspielen. Rory war hier! Rory Gilmore! Hätte ihn heute Morgen jemand gefragt, was unwahrscheinlicher wäre, Schnee im Juni oder Rory zu begegnen... er hätte sich bestimmt nicht für den Schnee entschieden. Als Dean die Tür zu seinem und Sandra's Zimmer aufschloà und sie öffnete, sah er wie Sandra im Bett lag und friedlich schlief. Einen Moment überlegte er, ob er sie wirklich wecken sollte. Sie hatte die letzte Nacht wegen Fieber kaum geschlafen und tagsüber fand sie auch keinen Schlaf, weil ihre Mutter dauernd bei ihr war. Er blieb noch einen Augenblick vor dem Bett stehen und blickte auf seine schlafende Verlobte, bis er beschloss sie zu wecken. So sehr er ihr auch den Schlaf gönnte... er brauchte jetzt eine Antwort auf die Frage, was Rory hier machte.
Er setzte sich an den Bettrand und zögerte noch einen Moment, bevor er ihren Namen sagte und sanft an ihrer Schulter rüttelte, bis sie langsam die Augen aufschlug und ihn anblinzelte. ,,Was ist los? Ist irgendwas passiert?" Sandra versuchte sich aufzurichten, doch ein starker Schmerz durchfuhr ihren Kopf und sie lieà sich schlieÃlich mit einem Seufzer zurück in die Kissen fallen.
,,Alles ok? Wie geht's?" Besorgt legte Dean ihr eine Hand auf die Stirn und lieà sie dann auf ihre Wange hinuntergleiten, wo sie liegenblieb.
,,Naja... besser als gestern, aber genauso schlecht wie vorher. Aber ich bin mir sicher, dass ich bis Sonntag wieder so fit bin, dass ich dich heiraten kann." Sie lächelte. ,,Aber ich hatte gerade einen schrecklichen Traum."
,,Was hast du denn geträumt?"
,,Wir waren in der Kirche - obwohl wir ja gar nicht dort heiraten werden... Und dann bin ich über meinen Schleier gestolpert, obwohl ich ja eigentlich einen kurzen Schleier tragen werde," erzählte Sandra und schlug sich dann eine Hand vor den Mund. ,,Jetzt habe ich dir verraten, dass mein Schleier kurz ist... fehlt nur noch, dass ich dir gleich das Brautkleid zeige."
,,Ach, komm schon! Ich habe sowieso nicht damit gerechnet, dass du einen Schleier trägst, der ein paar Meter über den Boden schleift," meinte Dean schmunzelnd. Sandra und seine Schwiegermutter hatten beschlossen die Sache mit dem Bräutigam-darf-die-Braut-nicht-vorher-Sehen wirklich durchzuziehen und obwohl Dean das Ganze eigentlich eher lächerlich fand, hatte er schlieÃlich zugestimmt und nervte Sandra nicht mehr weiter damit. ,,Also? Und als du gestolpert bist, wie ist es dann weiter gegangen? Hoffentlich habe ich dich aufgefangen?"
,,Nein, sonst wäre es ja nicht schlimm, sondern fast schon wieder romatisch gewesen: Bräutigam fängt Braut vor dem Altar auf, weil diese zu dumm ist mit einem Schleier normal zu laufen!" meinte Sandra lächelnd. ,,Nein, ich bin genau diesem einen ekligen Arbeitskollegen von dir in die Arme gefallen. Dieser eine Glatzkopf... wie heiÃt er doch gleich?"
,,Vincent?"
,,Oh ja, Vincent, dieser schmierige Typ. Igitt!" sagte Sandra und verzog das Gesicht. ,,Achso, wieso bist du eigentlich hier? Hast du das mit den Zimmern geklärt?"
Erst da fiel Dean wieder ein, wieso er nach oben gekommen war und, dass Rory wahrscheinlich immer noch unten in der Lobby stand.
,,Dean? Was ist denn los?" Sandra war der plötzlich ernste und auch der nachdenkliche Ausdruck auf Dean's Gesicht nicht entgangen und deshalb sah sie ihn fragend an.
,,Was los ist? Das wollte ICH eigentlich fragen!"
,,Was meinst du damit?" fragte Sandra verwirrt.
,,Also ich erzähle dir mal die ganze Geschichte, vielleicht verstehst du ja dann, was ich meine," gab Dean zurück und konnte den leicht ironischen Unterton in seiner Stimme nicht unterdrücken. ,,Ich stehe unten in der Lobby und unterhalte mich gerade mit dem Concierge, als ich plötzlich diese Stimme höre. Zuerst denke ich mir, dass ich Halluzinationen habe oder, dass du mich angesteckt hast und diese Krankheit irgendwelche Stimmen in mein Gehör leiten. Aber dann drehe ich mich um und weiÃt du, wer da steht?"
,,Irgendjemand aus deiner Familie?" riet Sandra. ,,Meine Mutter hat sie aber wirklich angerufen und..."
,,Nein, nicht jemand aus meiner Familie," fuhr Dean ihr ins Wort. ,,Ich drehe mich um und dort steht Rory Gilmore!"
,,Hampton!" verbesserte Sandra.
,,Was?"
,,Sie heiÃt nicht mehr Gilmore, sondern Hampton," erklärte Sandra sachlich, was zu einem ungläubigem Kopfschütteln von Dean führte.
,,Mir ist es ehrlich gesagt egal, ob sie Hampton oder Gilmore heiÃt. Wichtig ist nur, dass sie in diesem Augenblick unten in der Lobby steht."
,,Oh!" Erst jetzt wurde ihr die Bedeutung der Worte richtig bewusst und sie runzelte die Stirn.
,,Ja! Wirklich `Oh´! Ich frage sie, was sie hier macht und weiÃt du, was sie antwortet? Sie sagt, sie hätte eine Einladungskarte zu unserer Hochzeit bekommen. Und ich denke mir nur: Was? Sie kommt zu unserer Hochzeit? Sie stand auf keiner Gästeliste, ich wusste auch nicht, dass sie eine Karte bekommen hat."
,,Tut mir leid," gab Sandra zerknirscht zurück und sah ihn entschuldigend an.
,,Dann wusstest du also wirklich, dass sie kommt?" fragte Dean ungläubig.
,,Ja, nein, nicht direkt. Ich habe ihr die Einladungskarte geschickt, aber weil sie sich nie gemeldet hatte, dachte ich, dass sie nicht kommen würde. Tut mir wirklich leid."
,,Es tut dir leid? Das ist alles?" Dean's Stimme wurde lauter, er konnte das Ganze einfach nicht glauben. Sandra hatte Rory also tatsächlich eine Einladungskarte geschickt ohne ihm ein Wort zu sagen?
,,Was soll ich denn noch sagen?" sagte Sandra nur leise und wich seinem Blick aus.
,,Wie wäre eine Antwort auf folgende Frage: Wieso hast du sie eingeladen?"
Sandra zuckte daraufhin nur mit den Schultern, deshalb lieà sich Dean mit einer verzweifelten Handbewegung auf das Bett fallen, richtete sich dann aber wieder auf und sah ihr direkt in die Augen. ,,Du lädst die Exfreundin deines Verlobten ein und weiÃt nicht einmal wieso?"
Wieder schwieg Sandra nur und Dean erhob sich und ging kopfschüttelnd auf die Tür zu. ,,Ich glaube es nicht, ich kann es einfach nicht glauben," murmelte er.
,,Es tut mir leid, ok?"
,,Wie bist du nur auf die Idee gekommen?" Fragend drehte sich Dean wieder zu ihr um. ,,Kannst du mir das sagen?"
,,Es war..." Sie brach ab, woraufhin Dean das Zimmer mit einem Unglaublich!" verlieà und die Tür hinter sich zuschlagen lieÃ.
Im Flur lehnte er sich kurz an die Wand, lieà das Gespräch von gerade eben noch einmal durch seinen Kopf gehen und verstand schlieÃlich der Versuchung wieder ins Zimmer zu gehen und sich mit Sandra zu versöhnen. Er hasste es, wenn sie Streit hatten und doch... was hatte sie sich dabei gedacht? Wie kam sie darauf einfach Rory einzuladen? Rory... vermutlich stand sie immer noch in der Lobby und er hatte schlieÃlich gesagt, dass er gleich wieder kommen würde. Er würde nachher nochmal mit Sandra reden. Mit diesem Vorsatz stieà er sich von der Wand ab und ging nach unten.
,,Hey! Da bin ich wieder." Nachdem sie nicht mehr in der Lobby gewesen war, war er nach drauÃen gegangen und hatte sie schlieÃlich vor dem Hotel entdeckt.
,,Alles ok?" fragte Rory, auf sein plötzliches Verschwinden anspielend.
,,Es ist so..." Dean kratzte sich mit einem verlegenen Lächeln am Kopf. Rory war extra aus Stars Hollow hier her gekommen und jetzt musste er ihr sagen, dass die Hochzeit morgen nicht stattfinden würde. ,,Ãhm... ich weià nicht wirklich, wie ich das sagen soll. Aber... ich heirate morgen nicht."
,,Was?" Ungläubig starrte sie ihn an, konnte die Worte nicht glauben, die soeben seinen Mund verlassen haben. Er würde morgen nicht heiraten? Bedeutete das, dass seine Verlobte ihn sitzen gelassen hatte? Bevor sie sich noch weitere Gedanken darüber machen konnte, setzte er zu einer Erklärung an: ,,Wir haben die Hochzeit auf Sonntag verschoben, da Sandra krank ist und-"
Sie schenkte seinen weiteren Worten keine Beachtung mehr. Die Hochzeit wurde verschoben, nicht abgesagt. Hatte sie wirklich erwartet, dass Dean überhaupt nicht heiraten würde? Und selbst wenn das zugetroffen hätte, welche Bedeutung hätte das schon für sie gehabt?
,,Wir hätten anrufen müssen, tut mir wirklich leid." Er sah unsicher zu ihr, bemerkte, dass sie ihm nicht wirklich zugehört hatte und wiederholte deshalb noch einmal: ,,Es tut mir so leid, dass du den ganzen Weg hier her gekommen bist." Ein weiteres entschuldigendes Lächeln, das sie schlieÃlich zögernd erwiederte.
,,Ist schon gut. Du wusstest ja nicht wirklich, dass wir kommen. Wir haben schlieÃlich nicht Bescheid gesagt und auch wenn auf der Karte stand, dass man das nicht tun muss, wäre es wohl besser, wenn ich angerufen oder einen Brief geschickt hätte oder eine Mail... nicht, dass ich deine e-mail-Adresse hätte, aber-" Sie brach ab, als ihr bewusst wurde, was sie da redete. Als sie seinen fast schon amüsierten Blick auffing, wandte sie ihre Augen verlegen zu Boden und strich schlieÃlich den Kragen von Lara's Jacke zurecht.
,,Du bist mir also nicht böse?" fragte er noch einmal nach, woraufhin sie den Kopf schüttelte. ,,Ich würde mich natürlich freuen, wenn du," Er warf einen kurzen Blick auf ihre kleine Tochter und verbesserte sich: ,,Ihr bis Sonntag bleiben würdet, aber ich weià ja nicht welche Pläne-" Er beendete seinen Satz nicht, sondern starrte ungläubig zu der braunhaarigen Frau, die dort auf dem Spielplatz stand und auf einen Jungen einredete.
Rory folgte seinem Blick und sah, wie ihre Mutter gerade die Gummibärchentüte aus ihrer Handtasche holte.
,,Da ist ja deine Mum." Seine Stimme hatte einen fragenden Unterton und er sah kurz zu Rory, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen auf dem Spielplatz wandte.
Rory beobachtete wie ihre Mutter ein paar Gummibärchen aus der Tüte holte, sie aber nicht Willi, der ihr seine Hand fordernd entgegen streckte gab, sondern in die Hocke ging und mit jeder Hand ein Gummibärchen in die Luft hielt. ,,Wir wollen nicht gegessen werden!"
,,Mummy," stöhnte Willi auf und wollte nach den Gummibärchen greifen, doch seine Mutter hielt sie auÃer Reichweite.
,,Ich will nicht gegessen werden," kreischte Lorelai mit quietschender Stimme und begann dann abwechselnd, mit zwei verschiedenen Stimmen, für die Gummibärchen zu sprechen: ,,Lass du dich doch essen. - Nein, du! - Rote Gummibärchen sind nicht so viel wert wie gelbe. - Das ist nicht wahr! - Die Farbe rot ist iiiihhh! - Ha, ich hole mir jetzt Unterstützung von den Erdbeeren und Tomaten... die sind schlieÃlich alle rot."
,,Da ist meine Mum," bestätigte Rory schlieÃlich und blickte peinlich berührt zu Boden. Wieso musste ihre Mutter nur immer wieder so eine Show abziehen?
,,Sie-" Dean bemerkte, wie ein paar andere Mütter ihre Aufmerksamkeit ebenfalls auf Lorelai gerichtet hatten und den Kopf schüttelten. ,,Sie scheint sich nicht verändert zu haben," meinte er lächelnd.
,,Ja..." gab Rory nur zurück und einen Moment herrschte Schweigen zwischen ihnen.
,,Also..." Dean suchte nach einem Gesprächsthema, um dem unangenehmen Schweigen zu entgehen. ,,Wie geht es dir?" Es war eine dumme, oberflächliche Frage, das war ihm klar, aber was sollte er auch sonst mit seiner Exfreundin reden, die er seit vier Jahren nicht mehr gesehen hatte?
,,Ja, mir geht es klasse, alles läuft super," antwortete Rory automatisch, dachte aber im selben Moment, wie ihr Leben in den vergangenen Wochen verlaufen war: Ihr Ehemann und sie hatten sich mehr oder weniger eine Auszeit genommen, sie lebte mit ihrer Tochter allein... ,,Und wie geht es dir?" Sie blickte kurz zu ihm auf und sah das breite Lächeln, das eigentlich schon Antwort genug war. Die Höflichkeit hatte diese Frage verlangt, ansonsten hätte Rory sie wohl niemals gestellt. Es war schlieÃlich offensichtlich, dass es ihm gut ging.
,,Mir geht es auch gut, danke. Natürlich ab und zu ein bisschen Stress und so, aber ansonsten ist wirklich alles super."
,,Mummy!" Lara zog ungeduldig an Rory's Hand und diese strich ihr nur beruhigend über das Haar. ,,Gleich, Kleines."
,,Achja, wir kennen uns ja noch gar nicht. Ich nehme an, du bist Lara." Dean ging in die Hocke, doch Lara wich seinem fragenden Blick aus, zog an Rory's Kleid und streckte ihrer Mutter ihre Arme entgegen, bis diese sie schlieÃlich hochhob.
,,Sie ist etwas schüchtern," meinte Rory entschuldigend. ,,Sie-"
,,Hallihallo!" Plötzlich stand Lorelai neben ihnen und nachdem sich Dean wieder erhoben hatte, reichte Lorelai ihm ihre Hand. ,,Schön dich wieder zu sehen, Dean."
,,Ja, freut mich ebenfalls."
,,Und alles schon für morgen bereit?"
,,Achso, ja, das ist das Problem. Die Hochzeit findet morgen nicht statt."
,,Die Hochzeit findet nicht statt?" wiederholte Lorelai und blickte ungläubig zu Rory.
,,Die Feier wurde auf Sonntag verschoben," erklärte Rory schnell, bevor ihre Mutter auf falsche Gedanken kam.
,,Oh, wirklich?"
,,Ja, Sandra, meine Verlobte ist krank und deswegen haben wir uns entschieden die Feier zu verschieben. Es tut mir wirklich leid, dass wir Euch nicht Bescheid gesagt haben."
,,Und deshalb wird alles abgesagt? Die komplette Feier? Im Dragonfly wurde auch schon einmal eine Braut krank, aber sie wollte die Hochzeit auf keinen Fall verschieben. Deshalb hat sie dann einfach soviele Medikamente genommen, dass es ihr wieder gut genug ging um zu heiraten."
,,Das möchte Sandra nicht."
,,Klar, ist auch vernünftig. Ich meine, wenn man unter Medikamenten steht, macht man vielleicht etwas, was man später bereut, nicht wahr?" meinte Lorelai scherzend, doch als sie sah, dass sowohl Rory als auch Dean nicht lachten sondern nur betreten auf den Boden starrten, biss sie sich auf die Unterlippe. Beide hatten schlieÃlich geheiratet und sowohl bei Dean als auch bei Rory hatte sich die Ehe nicht unbedingt als Glücksgriff herausgestellt. Also war es wohl verständlich, dass beide nicht mehr als ein schwaches Lächeln zustande brachten. ,,Also, es ist lange her. Ich glaube, als wir uns das letzte Mal gesehen haben,..." Der Satz, der das Gespräch eigentlich etwas auflockern hätte sollen, brachte Lorelai ins Stocken. Sie konnte ihn ja jetzt wohl kaum, ein paar Tage vor seiner Hochzeit an die damals geplante Verlobung mit ihrer Tochter erinnern. Sie lächelte und beendete den Satz: ,,... haben wir uns darüber lustig gemacht, dass du mal wieder zum Frisör gehen solltest. Und wie ich sehe, hast du meinen Rat befolgt." Sie blickte grinsend zu Rory, die auf ihre Schuhe starrte.
Rory hörte nur noch mit einem halben Ohr hin. Seit ihre Mutter angefangen hatte von damals zu reden, prasselten die Erinnerungen nur noch auf Rory ein. Sie hatte für eine Weile verdrängt, wieso Dean damals gegangen war; hatte einzig und allein versucht das Gespräch aufrecht zu erhalten, so wie man es bei alten Bekannten, die man plötzlich wiedersah, machte. Sie hatte verdrängt, wie sehr sie ihn damals verletzt hatte und, dass es keine Selbstverständlichkeit war, dass er so freundlich zu ihr war. Wenn sie bedachte, was sie ihm angetan hatte, war es sowieso vollkommen absurd, dass er sie überhaupt eingeladen hatte.
,,Wir würden natürlich gern bis Sonntag bleiben, aber wir haben da... diese Sache," erklärte Lorelai mit einem entschuldigenden Lächeln. Nachdem sie bemerkt hatte, wie Rory in Gedanken versunken war und die Blicke gesehen hatte, die ihre Tochter Dean zuworfen hatte, war sie sich sicher, dass es keine gute Idee war hierzubleiben. Jedes Wort musste genauestens abgewogen werden, man musste sich bei jedem Satz fragen, ob er nicht irgendwelche Erinnerungen in den beiden weckte oder alte Wunden aufriÃ.
,,Welche Sache?" fragte Rory und sah verständnislos zu ihrer Mutter.
,,Na, diese Sache." Lorelai sah ihre Tochter eindringlich an, doch diese schüttelte nur den Kopf. Rory hatte verstanden, worauf ihre Mutter hinauswollte, dass sie es vermutlich einfach für keine gute Idee hielt. Doch das hatte sie ihr auch schon zuhause begreiflich machen wollten und jetzt waren sie hier. Und sie war nicht bereit dazu einfach wieder nach Hause zu fahren. Das einzige, was sie dort erwartete war eine leere Wohnung. ,,Wir bleiben."
,,Wirklich?" fragte Dean erfreut. Auch wenn die Athmosphäre zwischen ihnen etwas seltsam war, hätte er es schade gefunden, wenn Rory heute einfach wieder nach Hause gefahren wäre.
,,Aber," setzte Lorelai an, wurde jedoch unterbrochen, als Willi auf sie zukam und die Gummibärchen verlangte.
,,Kate sagt, ich darf nur mit Ballspielen, wenn ich ihr Gummibärchen abgebe. Also?"
,,Du bist seit fünf Minuten auf dem Spielplatz und hast schon ein Date?" Ungläubig schüttelte Lorelai den Kopf. ,,Ich dachte ja immer du bist wie dein Dad... aber diese Sache bringt mich jetzt doch zum Grübeln. Was soll Alice nur von dir Casanova halten?"
,,Mum, kriege ich jetzt bitte die Gummibärchen?"
,,Bitte schön." Lorelai reichte ihm die Tüte und als er damit wieder auf den Spielplatz lief, rief sie ihm hinterher: ,,Denk an Alice!"
,,Das ist übrigens Willi, mein Bruder," erklärte Rory. ,,Mum und Luke haben geheiratet... vor etwa drei Jahren."
,,Ja, ich weiÃ," gab Dean lächelnd zurück.
,,Du weiÃt das?" Rory sah ihn überrascht an. ,,Habe ich dir das geschrieben?"
,,Nein. Wirklich gewusst habe ich es nicht... aber ich konnte es mir denken."
,,Wieso?"
,,Naja, sie waren damals verlobt," gab Dean zurück und fuhr sich durch die Haare.
,,Oh!" Natürlich damals... damals, als er noch in Stars Hollow gewohnt hatte. Damals als sie noch zusammen waren. ,,Das... das habe ich ganz vergessen. Natürlich weiÃt du es."
,,Herzlichen Glückwunsch, übrigens noch," sagte Dean in Lorelai's Richtung, nur um überhaupt etwas zu sagen.
,,Danke. Ich glaube, ich habe noch keine Glückwünsche so spät bekommen, also vielen Dank."
,,Also," fing Rory an.
,,Also?" fragte Dean nach.
,,Also," begann Rory wieder, blickte kurz zu Dean und strich sich verlegen eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Lorelai blickte von Rory zu Dean und wieder zurück. Irgendetwas gab ihr das Gefühl, dass sie hier fehl am Platz war. Und doch... wenn sie sich jetzt einfach Lara schnappen würde und mit ihr gemeinsam auf den Spielplatz gehen würde, würde vermutlich keiner der beiden ein Wort rausbringen und sie würden sich nur schweigend anstarren. ,,Also." Sie lächelte kurz. ,,Das scheint ja hier ein beliebtes Wort zu sein. Was machen wir jetzt wegen Sonntag?"
,,Wir bleiben," antwortete Rory mit soviel Nachdruck in der Stimme, dass Lorelai schlieÃlich einfach nur ihre Worte wiederholte: ,,Ok, wir bleiben."