Heartbeat - tw. R-16 (2. Tread)

Hallo!

Vielen Dank für dein Feedback! Hab mich sehr darüber gefreut! :freu:

Ich hab momentan sehr viel Unistress, werd aber sobald wie möglich weiter schreiben.

Bussi Selene

Huhu meine süße,

jab ich hab mich lang nicht mehr gemeldet und hole das nun nach!

Zitat:Jess ließ sich auf das kleine Sofa fallen und musterte sie nachdenklich.
Rory setzte sich zögernd auf den Stuhl gegenüber. Ihr Herzschlag wurde schneller. Die junge Frau seufzte leise und blickte auf die Spitzen ihrer schwarzen Schuhe.

Jess wandte den Blick nicht von ihr. So wütend er auch war, tief in ihm saß die Angst sie zu verlieren.
Das Schweigen schien beide zu erdrücken. Nach einigen Minuten begann Jess schließlich. „Übernächste Woche ist die Eröffnung des Hotels. Lorelai ist bestimmt schon aufgeregt.“ Im nächsten Moment schalt er sich selbst für den unbedeutenden Unsinn, den er gesprochen hatte.
Rorys Lippen waren trocken, sie spürte ein unangenehmes Kratzen im Hals. Sie räusperte sich leise, bevor sie zögernd begann. „Jess, ich…“
Er zog eine Augenbraue hoch und musterte sie erwartungsvoll.
Rory deutete die Geste fälschlich als Zeichen der Überlegenheit. Die Wut steig in ihr hoch. Schließlich platzte sie es heraus. Die Worte, die sie selbst nicht wahrhaben wollte. „Ich habe dich mit Sarah gesehen…vor dem Diner…“ Sie zwang sich ihm in die Augen zu sehen.
Er runzelte irritiert die Stirn. Schließlich schien er sich zu erinnern. „Warum hast du erst jetzt etwas gesagt? Deshalb hast du dich also so eigenartig verhalten.“
Rory starrte ihn ungläubig an. So beginnt er also seine Rechtfertigung. Sie runzelte wütend die Stirn, nur mit Mühe gelang es ihr die Tränen zurück zu halten. „Ich hab mich eigenartig verhalten? Du warst tagelang distanziert…und dann sehe ich dich mit dieser…diesem…“ Rory suchte nach dem richtigen Wort.
„Du hast Gesehenes miss gedeutet. Du hättest eher darüber reden müssen…“
„Jess, was habe ich miss gedeutet? Was ist an jenem Nachmittag passiert? Erzähl es mir Jess!“
Jess seufzte und erzählte ihr was sich zugetragen hatte. Er schloss mit diesem Satz. „Ich kann nicht glauben, dass du mir so etwas zutraust!“
„Wie hättest du denn reagiert an meiner Stelle?“
„Ich hätte dich zumindest sofort damit konfrontiert.“ Jess war sich seiner kalten Art bewusst. Aber er konnte in diesem Moment nicht anders. „Ich dachte Vertrauen und Gespräche wären dir so wichtig?“
Tränen rannen über ihre blassen Wangen. Er wollte sie verwischen. Die junge Frau in seine Arme nehmen. Ihr seine Gefühle immer und immer wieder beteuern. Alles würde wieder gut werden. Doch er saß nur da und beobachtete ihren Tränenfluss.
Rory glaubte ihr Herz würde jeden Moment zerspringen. Sie musste stark sein. Zögernd wischte sie sich die Tränen von den Wangen und strich sich die Haare aus der Stirn. „War da mehr zwischen euch?“ Sie musterte ihn prüfend.
Er wich ihrem Blick aus, sah auf seine Zehenspitzen. Schließlich antwortete er. „Vielleicht. Aber daraus wurde nichts. Und das war auch gut so. Sarah war wohl einer meiner größten Fehler. Aber das alles ist Vergangenheit. Ich kann nicht glauben, dass du daran zweifelst…“
„Warum hast du mir das nicht erzählt?“
„Weil es unwichtig ist. Was hat das mit uns zu tun?“
„Trotzdem hättest du mich nicht anlügen dürfen…“ Rory blickte auf ihre Zehenspitzen. „Hast du gewusst, dass sie kommen würde?“ Sie blickte ihn Stirn runzelnd an.
Er seufzte. „Ja. Aber wir hätten uns ursprünglich in einer Bar getroffen. Sie wollte unbedingt etwas klären…“ Jess biss sich auf die Unterlippe. Er bereute, was er eben gesagt hatte.
„Warum wolltest du es verheimlichen? Es ist doch…unwichtig…sagtest du zumindest gerade.“
„Ich weiß es nicht. Ich war nicht sicher wie du reagieren würdest und…“
„…und deshalb wolltest du es mir gar nicht sagen!“ Unterbrach sie ihn wütend.
„Nein…Rory, es gab in den letzten Wochen öfters Streit zwischen uns…“
„Jess, so kann es nicht weiter gehen…“ Sie schüttelte traurig den Kopf. Ihre Augen tränten. „Ich kann das nicht mehr…“
„Was? Du bist auch nicht perfekt! Wenn ich dich daran erinnern darf, bist du auch nicht immer bei der Wahrheit geblieben.“
Sie sprach unbeirrt weiter, ging nicht darauf ein. „Ich hab dir letzten Sommer noch eine Chance gegeben. Seitdem hast du mich immer wieder verletzt. Es geht so nicht mehr weiter, Jess. Du machst mich immer mehr zu dem Mädchen, das ich niemals sein wollte. Es ist beinahe wieder wie damals…“ Sie wischte sich die Tränen von der Wange. „Du meldest dich, wann es dir passt, belügst mich und verheimlichst mir Dinge. Du solltest doch wissen, dass wir über alles reden können. Ich weiß gar nicht mehr, was ich glauben kann und was nicht…ich dachte unsere Beziehung hätte sich entwickelt. Wir wollten einen Schritt weiter gehen und zusammen ziehen. Ich fragte mich, warum du das vorgeschlagen hast…auf dieser Basis können wir doch keine tiefere Beziehung eingehen…wie hast du dir das vorgestellt? Nein, Jess. Ich kann das nicht mehr….“ Sie blickte ihn lange an, bevor sie weiter sprach. Er hatte den Kopf gesenkt. Blickte auf seine Zehenspitzen und schwieg. Was gerade in ihm vorging, ahnte sie nicht. Denn sie sprach weiter. Nun ohne länger zu zögern. „Ich will mich nicht mehr verletzen lassen. Ich zerbreche sonst noch daran. Jess, ich habe lange geglaubt wir wären füreinander bestimmt…doch im Moment bin ich nicht mehr sicher, was ich glauben soll…“ Sie erhob sich, den Blick noch immer auf Jess gerichtet. Dieser hatte sich keinen Millimeter bewegt. Er war unfähig sich zu bewegen, unfähig zu sprechen. In dem Moment als sein Herz in tausende Stücke zersprang, wurde ihm bewusst, dass er sie noch mehr liebte, als er je geglaubt hatte.
„Verdammt, Jess!“ Tränen rannen über ihre Wangen. „Sag doch etwas…irgendetwas…ist dir das alles so gleichgültig?“
Er hob den Kopf, sah sie an, brachte noch immer kein Wort über die Lippen.
Tränen rannen über ihre Wangen. Sie wischte diese zur Seite und rannte. Es war egal, was Luke dachte. Was alle anderen im Diner dachten. Rory war alles egal. Sie sank schluchzend in den Autositz und blickte auf die Tür des Diners. Die Gäste blickten verwundert aus dem Fenster. Er war ihr nicht nachgegangen. Sie stützte ihren Kopf auf das Lenkrad und ließ den Tränen erneut freien Lauf. Das Klopfen am Fenster nahm sie nur vage war.
„Rory! Rory, öffne die Tür!“ Rief Luke besorgt.
Rory sah hoch. Sie schüttelte leicht den Kopf. Er verstand und trat einen Schritt zurück. Rory startete den Motor und fuhr los. Luke blickte ihr Stirn runzelnd nach, bevor er in seine Wohnung lief. „Was hast du getan?“ Fuhr er seinen Neffen wütend an.
Jess sah nur kurz hoch. „Sie hat das getan, was für sie am besten ist…“ Antwortete er leise.

okay! ich lege mal los!

Ich musste so anfangen zum heulen*gg*
Ich finde Jess hatte etwas recht, Rory hat ihm auch nicht alles
erzählt!
Irgendwie taten mir beide leid mann merkte echt das Jess was an Rory
liegt/e

Zitat:Jess warf das Lehrbuch wütend auf Boden und stand auf. Die Straßen vor dem Diner waren leer. Eine einzelne Katze lief am Gehsteig.
Jess stützte sich seufzend am Fensterbrett ab und beobachtete diese. Es war das Richtige. Rory hatte jemand Besseren verdient. Noch nie hatte er sich mehr wie ein Versager gefühlt wie in dieser Nacht. Er zog seufzend sein Handy aus der Hosentasche und begann eine Nummer zu wählen. „Zoe…Hi….“ Er zog eine Augenbraue hoch und musterte seufzend Rorys Bild. Schnell wandte er sich wieder zum Fenster. „Gibst du mir nochmals die Adresse, an die ich die Bewerbung schicken soll?“ Er suchte nach Zettel und Stift, während Zoe munter weiter plapperte. „Danke...Wie du hörst…Ich will surfen lernen…Ja, ich freue mich auch. Bis bald. Hey, übrigens…vielleicht komme ich nach dem Sommer zurück nach New York…für immer…“ Bevor sie auch nur eine einzige Frage stellen konnte, hatte er schon aufgelegt.

Jess will also wieder nach NY dazu kann ich nicht viel sagen! Natürlich bin ich dagegen denn wie wollen die da wieder zam finden?
Show Content

Zitat:„Warte mal, ganz langsam. Wer bist du eigentlich.“
Er reichte ihr lachend die Hand. „Colin. Entschuldige, ich dachte, das hätten wir schon hinter uns gebracht.“

aja Rory hat einen neuen "Bekannten" gefunden. Ich glaube Colin tut ihr
gut er lenkt sie ab von Jess. Wenn das möglich ist
Show Content

Zitat:Lane funkelte ihn wütend an. „Warum gehst du ihr aus dem Weg? Erträgst du es plötzlich nicht ihr in die Augen zu sehen, nachdem du ihr das Herz auf so brutale Weise gebrochen hast? Ich hätte mir das eher überlegt.“ Sie hielt kurz inne. Rory war bestimmt nicht einverstanden mit dem, was sie gerade tat.
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“

Lane hob erbost den Zeigefinger ihrer rechten Hand. „Komm mir nicht so! Rory ist meine beste Freundin seit Kindertagen! Sie geht mich sehr wohl etwas an! Ja, laufe über das Wochenende ruhig wieder weg! Das kannst du doch am besten!“
„Zu deiner Beruhigung, ich werde nach den letzten Prüfungen nach New York zurück gehen und nie wieder kommen!“
„Gut! Mach das! Wir wollen dich hier nicht! Geh doch zu deinem kleinen Flittchen! Eine wie Rory bekommst du sowieso nie wieder! Geh doch zu der anderen! Irgendwann wird sie genug von dir haben!“
1. Fand ichs nicht okay von Lane das sie Jess anschreit erhlich gesagt hat
sie doch null peil was zwischen Jess und Rory abging
2. Ich stehe total hinter Jess! Klar kann ich auch Lane verstehen aber
sie sollte mal mir rory klären was den jetzt passiert ist oder mal vernünftig mit jess reden denn ich glaube nicht das rory ihr erzählt hat das sarah jess geküsst hat und er es nicht wollte.!


So ich freu mich riesig auf nen neuen Teil und versuch jetzt echt öfter FB zu geben Smile

also dann
bussi bye
knolliwolli

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Hi Süße :knuddel:

Wow...vielen, vielen Dank für dein umwerfendes Feedback! hab mich total darüber gefreut! :dance:

Zitat:Natürlich bin ich dagegen denn wie wollen die da wieder zam finden?

Weiß net, wie man Spoiler reinkopiert. Also zu deiner Frage:

Show Content

Was Colin betrifft, er wird noch eine wichtige Rolle spielen. Aber zu warum, wie und wann...möcht ich erst mal nur sagen: abwarten

@alle: Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich gestern und heute an einer neuen Geschichte geschrieben habe, deren Idee mir schon so lange im Kopf rumspuckt.
Werde aber versuchen auch hier sobald wie möglich weiter zu schreiben. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja mal bei meiner neuen Geschichte reinschauen: Nachtigallen (auch Dark, aber nicht GG) und mir Feedback geben


HEL Bussi Selene

Huhu du süße maus,

naaa? wann gehts denn weita?

ich bin doch so gespannt und du willst mich doch
nicht warten lassen oda?

bitte bitte bitte schnell neuer teil!

bye knolli

HDL

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Sign. Made by Myself

Hallo meine Lieben :knuddel:

Ich hab leider eine schlechte Nachricht. Nachdem ich mir gestern meinen Lernplan zusammengestellt hatte, traf mich fast der Schlag. Ich muss bis zu meiner letzten Prüfung morgen in zwei Wochen, also am 27.6., so viel erledigt haben, dass ich gar nicht weiß, wie ich das jemals schaffen soll.
Bei meinen FFs habe ich schon ein wenig weitergeschrieben,aber es ist zu wenig um zu posten. Wollte eigentlich vor der Prüfung noch zumindest einen Teil überall posten, aber daraus wird wahrscheinlich nix. Tut mir ehrlich leid. Ich versuche aber zwischendurch weiter zu schreiben und vor meinem 2wöchigen Mexiko-urlaub (ab 4.7.) noch einen Teil zu posten.
In den "Ferien" muss ich zwar Seminarsarbeiten schreiben und arbeiten gehen, ich werde aber trotzdem regelmäßiger Teile posten, versprochen. Schließlich kann ich mir dann meine Zeit besser einteilen. Smile

Bis bald,
Bussi Selene

PS: Freu mich natürlich noch über weitere Feedbacks jeder Art.

Hallo meine Süßen :knuddel:

Ich habs geschafft den neuen Teil noch vor dem Urlaub fertig zu bekommen. Da ich diese FF in den letzten Wochen sehr vernachlässigt habe, ist er als "Ausgleich" sehr lange geworden.
Ich hoffe, er gefällt euch.

Freu mich über jedes FB - sowohl über Lob als auch Kritik.

Bis bald,
Bussi Selene


94. Teil

Der Himmel über Stars Hollow wurde von einem grauen Wolkenschleier überzogen. Nach tagelanger Hitze schien sich nun endlich Regen anzukündigen.
Lane bemerkte weder die sanften Regentropfen, welche sich nun stellenweise bemerkbar machten, noch den für die kleine Stadt merkwürdig starken Verkehr. Während sie die Straße zu ihrem Appartement hinunter ging, sah sie nur ein einziges Bild vor Augen. Aber vielleicht solltest du einmal Dave nach Mandy fragen! Jess Blick hatte sich danach für einen Moment verändert. Schuldbewusst. Er hatte offensichtlich bereut, dass er das gesagt hatte. Aber gerade nicht, weil es gelogen war. Lane atmete tief durch, in der Hoffnung der Druck auf ihrem Herzen würde so etwas nachlassen. Er war wütend. Es muss nicht stimmen. Versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Schließlich hat er auch Rory belogen, warum sollte er dann zu mir ehrlich sein? Sie atmete erneut tief durch, als sie die Wohnung erreichte. Zögernd griff sie nach ihrem Schlüssel und sperrte die Tür auf. Brian und Zach würden noch nicht zurück sein, das waren sie montags nie um diese Zeit. Vielleicht war es an diesem Tag auch besser so. Sie seufzte leise, als sie das Appartement betrat. Es versetzte ihrem Herzen einen Stich, als sie Dave mit Zachs Gitarre auf dem Schoß auf der kleinen Couch erblickte. Sie schloss leise die Tür und trat auf ihn zu. Erst jetzt schien er sie zu bemerken. „Lane.“ Dave lächelte leicht, legte die Gitarre auf den weichen Stoff der Couch und erhob sich.
„Weiß Zach, dass du dir seine Gitarre geliehen hast?“
„Nein, er ist ja nicht da. Aber ich werde es ihm später sagen. Es war ein tolles Gefühl wieder einmal zu spielen.“
Lane stemmte die Arme in die Hüften. „Zach hat es nicht gerne, wenn man ungefragt seine Sachen anrührt.“ Erklärte sie nüchtern.
Dave lachte. „Er wird es schon überleben. Wie war dein Tag? Viel los?“
Du hast vielleicht Nerven. Sie lachte innerlich auf. „Mein Tag. Danke, es ging.“ Ich hatte nur eine Auseinandersetzung mit Jess und habe erfahren, dass du anscheinend um keinen Deut besser bist als er. „Und deiner?“
„Einsam. Ich freue mich, dass du zurück bist. Ich mache uns Essen, was haltest du davon?“
„Ich bin nicht hungrig.“
„Wenn du Lust hast, können wir uns auch ein paar deiner alten Platten anhören.“
„Ich habe keine Lust.“
Dave runzelte die Stirn. „Ist wirklich alles in Ordnung?“
Lane lachte auf. „Natürlich. Es war heute sehr viel los. Dann kamen noch Gäste von auswärts mit unzähligen Extrawünschen. Dann hatte ich noch eine Auseinandersetzung mit Jess, von der ich Rory, welche bestimmt nicht darüber begeistert sein wird, erst erzählen muss. Und während Jess und ich uns fast die Augen ausgekratzt hätten, habe ich so ganz nebenbei von dir und Mandy erfahren…“
Dave hielt die Luft an.
Lane fuhr unbeirrt fort. „Jess war sehr wütend. Und die Wahrheit ist ohnehin nicht seine Stärke. Also könnte er gelogen haben. Vielleicht wollte er meinen Redefluss einfach nur stoppen. Wollte er das?“ Sie sah ihn herausfordernd an.
Dave zögerte. „Lane, lass mich erklären…“
Diese schüttelte nur den Kopf. „Wer ist Mandy?“
„Ich war bei einem Kumpel in New York nach…du weißt schon…ich war so verletzt, Lane…“
Eine Zornesfalte legte sich über ihre Stirn. Sie hob wütend den Zeigefinger. „Komm mir nicht so! Gib bloß nicht mir die Schuld an irgendetwas, das du anscheinend getan hast!“
„Lane…“
„Dave, sag mir auf der Stelle wer diese Mandy ist und was ihr getrieben habt!“
„Gar nichts…ich meine, wir haben uns geküsst und uns ein paar Mal getroffen.“
Lane schluckte die aufkeimenden Tränen hinunter.
„Lane, ich bin zu dir gekommen, weil ich dich noch immer liebe. Das habe ich Mandy auch gesagt…Lane, bitte gib uns nicht so einfach auf…es tut mir leid, dass ich eine andere geküsst habe. Ich war verletzt und verwirrt. Ich weiß, dass ist keine Entschuldigung…“
„Nein, das ist es nicht. Du sagst, ich solle uns nicht so einfach aufgeben, dabei warst du es doch, der uns aufgegeben hat…indem Moment, als du sie geküsst hast…“
„Lane, es war nur ein Kuss…“ Er blickte sie verzweifelt an. „Ich würde nie…“
„War es denn nur ein Kuss? Was empfindest du für sie?“
Er seufzte leise und blickte auf seine Zehenspitzen. „Ich weiß es nicht.“ Gab er schließlich zu. „Ich weiß nicht, was sie mir bedeutet. Aber ich weiß, dass ich dich liebe und dass ich einen Fehler gemacht habe. Lane, du hast mein Leben verändert. Es war ein Fehler, uns aufs Spiel zu setzen.“
„Für diese Erkenntnis ist es leider zu spät.“ Lane atmete tief durch. Dave starrte ins Leere.
„Dave, wenn sie dir nur ein wenig mehr bedeutet als es eine rein platonische Freundin tut, ist das zu viel…wir können auf dieser Basis keine Beziehung weiter führen…“
„Lane, es tut mir ehrlich leid…“
„Dass wird aber nichts an deinen Gefühlen ihr gegenüber ändern. Dave, du kannst nicht an unserer Vergangenheit festhalten, wenn es dein Herz gar nicht möchte. Es ist besser, wenn du jetzt gehst…“ Sie senkte den Blick und atmete tief durch.
„Lane…“
„Nein, Dave. Du musst dir erst über deine Gefühle klar werden. Das ist in Ordnung. Das ist das einzig richtige. Sei fair mir gegenüber…“ Ihre Stimme senkte sich. „…und Mandy gegenüber…“
Er atmete tief durch und ging in ihr Zimmer. Als er wenige Minuten später mit seinem Rucksack zurückkam, glaubte sie, ihr Herz würde zerspringen. Doch Lane blieb tapfer. Sie hatte tief im Innersten gespürt gehabt, dass etwas nicht stimme. Das war vielleicht der Hauptgrund, warum in Daves Anwesenheit keine einzige Träne über ihre Wange lief.
Dave drehte sich vor der Tür noch ein letztes Mal um. „Darf ich dich anrufen…irgendwann?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ruf nicht an…“
Er nickte leicht und wandte sich wieder zur Tür. Nachdem er das Appartement verlassen hatte, sank sie auf die Couch und griff nach der Gitarre.
Wenige Minuten später wurde die Tür wieder geöffnet und Zach betrat die Wohnung. Er trat Stirn runzelnd auf Lane zu. „Ich sagte doch, keiner darf meine Sachen anfassen…“
Plötzlich bemerkte er die Tränen, welche über ihre blassen Wangen rannen. Er hob beschwichtigend die Hand. „Hey, ist doch okay. Probier ruhig darauf zu spielen.“
Sie legte die Gitarre zu Seite und wischte sich die Tränen von den Wangen. „Es tut mir leid. Dave hat vorhin gespielt…“
Zach nickte. „Er ist nicht mehr hier.“
„Nein.“
„Kommt er wieder?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Was hat er getan?“
„Ich möchte jetzt nicht darüber reden.“ Sie senkte den Blick.
„Okay.“ Er runzelte nachdenklich die Stirn. Plötzlich erhellte sich seine Miene. „Meine neue CD, weißt du noch? Du wolltest sie dir ausborgen. Hast du Lust sie gemeinsam zu hören?“
Sie schenkte ihm ein kurzes Lächeln und erhob sich. „Ein anderes Mal, okay? Ich möchte ein wenig alleine sein.“ Ohne sich noch einmal umzudrehen, ging sie in ihr Zimmer.


Laute Musik dröhnte von allen Seiten des Campus. Rory und Colin standen neben einer fröhlichen Gruppe von Studenten, die gerade Witze über diverse Professoren zum Besten gab. Da sie nur einen einzigen der genannten kannte, lachte sie meist nur aus Höflichkeit. Rory hatte Colin versprochen ihn zu begleiten, verspürte jedoch bereits nach einer Viertelstunde den Drang wieder zu gehen. Sie waren zuerst durch die unterschiedlichen Campushöfe geschlendert. Colin hatte ihr bereits um die fünfzig Menschen vorgestellt. Rory konnte sich keinem einzigen Namen mehr entsinnen. Es waren einfach zu viele gewesen. Colin schien halb Yale zu kennen.
„Alles in Ordnung?“ Er blickte sie Stirn runzelnd an.
„Ich bin nur etwas müde.“ Rory lächelte leicht.
Colin nickte. „Wir gehen gleich weiter.“ Flüsterte er, bevor er sich wieder an einen seiner Freunde wandte.
Rorys Blicke glitten über die Menschenmassen. Alle schienen so fröhlich und ausgelassen. Ihr erstes Jahr in Yale war zu Ende. Sie hatte auch die letzte Prüfung sehr gut gemeistert. Dennoch fühlte sie sich leer und müde. Sie schien unter all den fröhlichen, feiernden Studenten fehl am Platz. Colin hatte sie dreimal gefragt, ob sie auch wirklich mit wolle. Rory hatte jedes Mal bejaht. Sie hatte sich vorgenommen endlich mit ihrem neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Einem Leben ohne Jess. Der Gedanke an ihm brachte ihr Herz zu schmerzen. Die Party hatte sie bis jetzt kaum abgelenkt, so wie sie gehofft hatte. Sie wandte sich wieder Colin und seiner Clique zu und versuchte dem Gespräch zu folgen.
„…und dann sagte er mit seinem immer nüchternden Tonfall…“ Colin brach ab und fixierte eine junge Frau mit den Augen, welche geradewegs auf ihn zukam.
Ein paar seiner Freunde pfiffen anerkennend.
Rory kannte das Mädchen von Colins Fotos. Sie lächelte ihr zu.
„Rhonda, das ist aber eine schöne Überraschung. Ich dachte, du würdest erst später kommen.“ Colin zog sie an sich.
Rhonda löste sich lächelnd. „Ich bin eben immer für Überraschungen gut.“ Sie musterte Rory. „Dich kenne ich noch gar nicht. Du müsstest Rory sein.“
Rory lächelte. „Hi.“
„Wie war deine Prüfung?“
„Toll.“
„Na ja, bei dem tollen Nachhilfelehrer…“ Rhonda zwinkerte Colin zu.
„Er erklärt wirklich sehr gut.“
„Wo sind denn deine Freunde? Colin sagte, du würdest ein paar Leute mitbringen.“
Rory tauschte einen kurzen Blick mit diesem. „Eine Freundin, welche auch in Yale studiert, hat morgen noch eine Prüfung. Die anderen hatten keine Zeit…“
Rhonda nickte. „Wie schade. Meine Leute konnten ebenfalls nicht. Hey, vielleicht zeigst du mir ein wenig den Campus, während Colin und die anderen sich versuchen von diesem Platz zu lösen.“
„Warum nicht.“ Rory lächelte.
„Süßer?“ Rhonda lehnte sich an Colin.
Dieser wandte sich wieder seiner Freundin zu. „Ja?“
„Rory und ich werden schon mal ein paar Schritte weiter gehen. In dem Hof dort drüben soll es einen guten Cocktailstand geben. Ich bin durstig.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, hackte sie sich bei Rory unter und zog sie mit sich. „Echt unhöflich, nicht?“ Zischte sie ihr zu.
Rory runzelte die Stirn. „Was meinst du?“
„Dass die Jungs bei zwei so heißen Frauen wie uns noch über irgendwelche langweiligen Professoren reden können. Jetzt, da wir weg sind, wird ihnen schon ein Licht aufgehen.“ Rhonda zwinkerte. Vor dem Cocktailstand hielt sie schließlich. „Was möchtest du? Ich lade dich ein.“
„Danke, aber ich möchte nichts.“
„Ach komm schon. Sollen die Jungs glauben, wir hätten ohne ihnen keinen Spaß?“
„Ich habe heute noch kaum etwas gegessen. Ich würde nur wenig vertragen.“ Log Rory schnell.
Rhonda nickte. „Wie du meinst.“ Sie drängte sich an den Leuten vorbei und kam wenige Minuten später wieder mit zwei Margaritas zurück. „Hier.“ Sie reichte Rory eine. „Wenn es dir nicht schmeckt, trinke ich es nachher.“
Rory seufzte leise. „Was studierst du eigentlich?“ Versuchte sie ein Gespräch zu beginnen.
Rhonda lachte. „Ich probiere verschiedenes aus. Im Moment bin ich für Musik, Politikwissenschaften, Geschichte und Kunst eingeschrieben.“
„Vielseitig.“ Rory lächelte.
„Tja, ich liebe es die Qual der Wahl zu haben. Bei allen Dingen.“ Ihre Augen schweiften zu drei jungen Männern, welche sie schon länger musterten. Sie wandte sich wieder lächelnd an Rory. „Wir sind schließlich nur einmal jung, nicht? Wo ist denn dein Freund? Colin sagte, er müsse arbeiten…“
Rory runzelte die Stirn. Colin wusste von Jess und ihr. Warum hatte er gelogen? „Ja, leider.“
Rhonda nickte. „Wie schade… Hör mal Rory, ich will ehrlich zu dir sein. Es gefällt mir nicht, dass Colin und du so viel Zeit miteinander bringt. Du bist verdammt sexy und er hat Geschmack. Sonst wäre ich kaum seine Freundin. Ich kann es aber gar nicht vertragen, wenn sich andere an meinen Freund ranmachen. Da werde ich ziemlich ungemütlich. Ich hoffe, du verstehst mich. Einen wie Colin findet man nicht an jeder Straßenecke.“ Sie musterte Rory misstrauisch.
Rory runzelte die Stirn. „Rhonda, wir sind lediglich Freunde.“
„Schön zu hören. Seine Freunde sind auch meine Freunde.“ Rhonda lächelte. „Und als Freundin darf ich dir sicherlich noch eine Frage stellen?“
„Ähm…sicher…“
„Trifft er sich mit anderen Frauen? Du weißt schon, nicht rein freundschaftlich?“
„Ich weiß es nicht. Ich kenne ihn ja noch nicht lange. Aber ich kann es mir nicht vorstellen. Er hat unzählige Fotos von dir in seinem Zimmer.“
Ein Lächeln umspielte Rhondas Lippen. „Gut.“ Sie leerte den letzten Rest ihrer Margarita.
„Möchtest du nun?“ Rory deutete auf ihr beinahe volles Glas.
Rhonda stellte ihr leeres Glas auf eine freie Bank und ergriff Rorys. „Trinkst du nie?“
„Eigentlich nicht.“
Rhonda lächelte. „War bei mir ebenso.“ Sie trank schnell aus. „Entschuldige mich kurz, ja?“ Sie ging zu einer Gruppe junger Menschen, welche eben vom Parkplatz gekommen war.
Rory seufzte leise und setzte sich auf die Holzbank. Sie wollte den Gedanken einfach zurück in ihr Wohnheim zu gehen gerade realisieren, als sie plötzlich eine bekannte Stimme hörte.
„Rory?“
Sie hob den Kopf.
Die junge Frau setzte sich zu ihr. „Toll, dass wir uns hier treffen. Wenigstens zwei normale Menschen hier.“ Mandy lächelte. „Mel und Keisha kennen ein paar Typen von hier und haben mich mitgeschleppt. Jetzt sind sie spurlos verschwunden.“ Sie zuckte mit den Schultern.
„Hi.“ Rory lächelte kurz.
Mandys Stimme wurde sanft. „Wie geht es dir?“
„Ich weiß nicht.“
Sie strich ihr sanft über den Arm. „Ich könnte mich jetzt noch wegen meinem Anruf ohrfeigen…“
„Du konntest es nicht wissen. Mach dir keine Vorwürfe.“
Mandy runzelte die Stirn. „Das mit dir und Jess tut mir auf jeden fall aufrichtig leid.“
„Danke.“
„Wenn du jemanden zum Reden brauchst…“
„Danke, aber ich möchte nicht über Jess reden.“
Mandy nickte verständnisvoll. „Wie geht es Paris?“
„Sie ist nervös vor ihrer morgigen Prüfung.“
„Ja, so ging es mir auch. Ich hatte vorgestern meine letzte. Aber so bald man den Prüfungsraum wieder verlassen hat, fühlt man sich als würden tausende Steine von einem fallen. Ein tolles Gefühl.“
„Ja.“ Rory nickte. „So ist es wirklich.“
„Und…wie geht es ihr sonst so?“
„Ich weiß es nicht. Sie ist eben Paris, versucht ihre Gefühle zu verbergen.“
Mandy nickte. „Wenn er nicht bald mit ihr redet, werde ich die beiden so lange in einen Raum einsperren, bis sie sich wieder normal benehmen.“
Rory lachte kurz. „Ich hole mir einen Kaffee. Kommst du mit?“ Sie erhob sich.
„Klingt toll.“ Mandy folgte ihr lächelnd.
Kaum hatten sie an ihren Plastikbechern genippt, stürmte eine schon etwas angeheiterte Rhonda auf Rory zu. „Da bist du ja.“ Sie würdigte Mandy keines Blickes. „Ich hab nur ein paar Freunde von mir gesehen. Wir haben gedacht, dass wir die Jungs abholen könnten und dann zu Steph fahren.“
„Steph?“
„Irgendeine Freundin Colins.“
„Ich weiß nicht…ich bin schon etwas müde…“
„Was redest du da es ist gerade mal halb elf! Sie ist müde!“ Rhonda lachte.
„Hey, da seid ihr ja.“
Rhonda entwich ein freudiger Schrei. Sie fiel ihrem Freund um den Hals. Dieser warf Rory einen entschuldigenden Blick zu.
Rorys Blicke glitten über die große Gruppe, welche um die beiden stand.
„Gehen wir Leute!“ Quietschte Rhonda. Die anderen wollten schon gehen, als Colin sich an Rory wandte. „Kommst du?“
„Sie ist müde.“ Rhonda rollte mit den Augen.
Colin machte einen Schritt auf Rory zu. „Sie ist nicht immer so anstrengend. Sie hatte eine harte Woche und deshalb schon etwas zu viel getrunken…“ Flüsterte er beschwichtigend.
Rory mühte sich um ein leichtes Lächeln.
„Bist du eine Freundin von ihr?“ Colin wandte sich lächelnd an Mandy.
Diese tauschte einen kurzen Blick mit Rory. „Ja…irgendwie…“
„Hi, ich bin Colin.“
„Mandy.“
„Würdest du Rory klar machen, dass wir euch beide unbedingt für die After-Campus Party brauchen?“
„Die Party hier ist doch noch gar nicht zu Ende.“
Er grinste. „Aber die richtige beginnt erst.“
„Ich weiß nicht recht. Rory ist müde, wie du gehört hast. Und ich warte nur noch auf zwei Freundinnen und dann geht’s zurück.“
„Du kannst die beiden anrufen. Ich gebe dir die Adresse. Sie sollen nachkommen.“
Mandy tauschte einen Blick mit Rory. Diese zögerte.
Schließlich antwortete Mandy. „Eine Stunde.“
„Zwei.“
„Ich verhandle nicht.“
„Okay, dann leistet uns eben eine Stunde Gesellschaft.“ Er zwinkerte Rory zu und ging zu seinen Freunden, welche schon weiter gegangen waren.
Mandy hackte sich bei Rory ein. „Wir können noch immer verschwinden, wenn du möchtest.“
„Nein. Ablenkung wird mir gut tun. Eine Stunde.“
Mandy nickte. „Exakt sechzig Minuten. Ab jetzt oder ab Betreten des Hauses?“
„Lass uns das Haus erst betreten.“

„So, macht es euch bequem. Alkohol gibt es nebenan…Chrissy, mach die Musik lauter!“
Rory blickte sich in dem geräumigen Keller um. „Und was jetzt?“
Mandy beobachtete Stirn runzelnd die Pärchen, welche sich auf den Sofas niederließen. Sie zuckte mit den Schultern. „Dort drüben ist noch eines. Setzen wir uns?“
„Aber wir knutschen nicht.“
„Keine Sorge.“ Mandy lachte.
Während sie sich setzten, schaffte Rory es nicht den Blick von dem Pärchen am Sofa neben an zu wenden.
„Es sieht aus, als wolle er sie mit seiner Zunge ersticken, nicht?“ Flüsterte Mandy grinsend.
„Widerlich.“
„Ich glaube die beiden spüren ohnehin nichts mehr…“
„Rory!“ Rhonda baute sich vor den beiden auf.
„Rhonda, das ist Mandy…“
„Hi.“ Rhonda schenkte Mandy nur einen kurzen Blick. „Im Nebenraum geht es jetzt so richtig ab. Hast du keine Lust zu tanzen?“
„Ich bin lieber Beobachterin.“
Rhonda rollte mit den Augen und verschwand wieder.
Colin entdeckte die beiden nur kurze Zeit später. „Habt ihr Rhonda gesehen?“
„Sie tanzt. Glaube ich.“ Erklärte Rory knapp.
Colin nickte. „Alles in Ordnung? Einen Moment.“ Er verließ den Raum, kam jedoch kurz darauf mit einem Plastikstuhl wieder, welchen er neben die Couch stellte.
„Haltet den für mich besetzt. Ich hole uns etwas zu Trinken.“
„Was ist mit Rhonda?“ Rory runzelte die Stirn.
„Die ist sowieso gerade beschäftigt…“
„Colin ist nett.“ Meinte Mandy, nachdem er ihnen wieder den Rücken gekehrt hatte.
„Ja, das ist er. Er hätte mich auch nie zu so einer Party überredet, würde er nicht einen winzigen Hoffnungsschimmer haben, mich so ablenken zu können. Tut mir leid, dass du jetzt hier fest sitzt.“
„Die Stunde werde ich schon überleben.“ Mandy zwinkerte.
„Ich kenne Colin erst seit etwas mehr als einer Woche. Wir haben uns beim Kaffeeautomaten kennen gelernt.“ Erzählte Rory. „Wir hatten einen kleinen Zusammenstoß und waren danach Kaffee trinken. Dabei hab ich dann irgendwie von meinen Problemen mit meiner Prüfung erzählt. Er hat mir Nachhilfe gegeben und mein Semester gerettet.“
„Dann sollten wir nachher auf ihn anstoßen.“
„Auf wen?“ Colin reichte den beiden eine dampfende Tasse Kaffee und setzte sich.
„Auf dich. Rorys Semesterretter und dem Engel, der uns auf einer Saufparty mit Kaffee versorgt.“ Mandy erhob lachend die Tasse.
„Ich rette gerne so schöne Frauen.“
„Ach ja?“ Mandy grinste. „Und ich lasse mich jederzeit von so charmanten Engeln retten.“ Sie zwinkerte vergnügt.
„Studierst du in Yale?“
„Da wäre ich dir doch sicherlich aufgefallen, oder?“
„Ganz bestimmt.“
„Ich studiere Medizin in Harvard. Aber bitte sag jetzt nicht so einen Schwachsinn wie, dass du dich von mir jederzeit verarzten lassen würdest.“
„Danke für die Warnung.“ Er grinste.
Mandy wollte gerade etwas erwidern, als Rhonda scheinbar wie aus dem Nichts vor ihnen stand. „Colin! Wir wollten tanzen!“ Sie betrachtete Mandy misstrauisch.
Er seufzte und schenkte Rory und Mandy einen entschuldigenden Blick. „Ich komme später wieder zu euch.“
„Was ist denn das für eine?“ Mandy blickte den beiden kopfschüttelnd nach.
„Sie ist seine Freundin.“
„Das erklärt ihren Blick. Mein Gott, wir haben doch nur ein wenig geflirtet. Woher sollte ich denn wissen, dass er eine Freundin hat? Sie haben sich vor mir nur kurz umarmt, ich dachte das wäre freundschaftlich. Hier ist sie doch auch zwei Typen um den Hals gefallen.“ Mandy zuckte mit den Schultern.
„Mir hat sie auch eine Eifersuchtsszene gemacht…“
Mandy schüttelte erneut ungläubig den Kopf. „Manche werde ich niemals begreifen. Deshalb versuche ich es jetzt erst gar nicht…frag mich jetzt nicht, wie ich gerade jetzt darauf komme, aber hat sich Will jemals wieder bei dir gemeldet?“
Rory schüttelte den Kopf. „Ich bin ihm zwei Mal am Campus begegnet. Beide Male hat er mich nur überheblich angesehen und seinen Freunden etwas zu geflüstert.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Er soll über mich sagen, was er will.“
Mandy nickte. „Darüber nachzudenken wäre Zeitverschwendung. Ich bin erleichtert, dass er dich in Ruhe lässt…was planst du so für das Wochenende?“
Morgen findet der Probelauf des Hotels meiner Mutter statt. Am Samstag werde ich den ganzen Tag auf der Couch verbringen und am Sonntag machen Mum und ich einen Videoabend.“
„Klingt toll. Was schaut ihr euch an?“
„Das entscheiden wir erst. Auf jeden fall wird es wieder ein Marathon mit viel Pizza und Süßigkeiten werden.“ Rory grinste.
„Du hast ein tolles Verhältnis zu deiner Mutter.“ Stellte Mandy lächelnd fest.
„Oh ja. Sie ist meine beste Freundin. Wie ist das Verhältnis zu deiner Mutter?“
Mandy wich ihrem Blick aus. „Bis sie uns, als ich vierzehn war, plötzlich über Nacht verließ und nie wieder von sich hören ließ, eigentlich nicht schlecht.“
„Das tut mir leid. Ich wollte nicht…“
„Du konntest es nicht wissen…“
„Denkst du oft an sie?“ Fragte Rory nach einer Schweigepause.
„Eine Zeit lang habe ich mich jede Nacht gefragt, ob sie am Morgen wieder da sein würde.“ Mandy lächelte gequält. „Sie st nie zurück gekommen. Irgendwann war ich nur noch wütend. Heute bin ich enttäuscht, denke aber nur noch selten an sie.“
„Mandy?“ Rory blickte sie ernst an. „Das, was du heute gesagt hast, gilt auch für dich. Ich bin auch da, solltest du jemanden zum Reden brauchen.“
Mandy lächelte leicht. „Danke. Es würde mir wahrscheinlich sogar gut tun mal mit jemandem, der das alles nicht miterlebt hat, darüber zu sprechen.“
„Da ist noch etwas…“ Rory senkte den Blick. „Ich hatte vor Monaten eine Auseinandersetzung mit Jess…“
„Er hat es dir erzählt, nicht?“ Fragte Mandy sanft.
Rory nickte leicht.
„Es ist in Ordnung. Ich weiß, dass er das sonst niemandem erzählen würde, genauso wenig wie du. Ich habe natürlich Rückschläge, kann aber heute im Allgemeinen schon ziemlich gut mit dem allen umgehen. Diese ganze Geschichte muss dich viel mehr beschäftigen. Du warst schließlich mit ihm zusammen. Ich möchte auch dir sagen, dass er niemals gegangen wäre, hätte er es gewusst.“
Rory nickte. „Ich weiß. Es tut mir leid, dass du so etwas durch machen musstest. Meine Probleme erscheinen dagegen so lächerlich.“
Mandy stellte ihre Tasse ab und drückte ihre Hand. „Keine Probleme sind lächerlich. Nichts was einen Menschen beschäftigt, kann wirklich lächerlich sein…okay, ein paar Ausnahmen gibt es bestimmt. Diese Rhonda zum Beispiel…ihr größtes Problem scheine ich darzustellen…“ Mandy schüttelte den Kopf.
„Mein größtes Problem ist, dass sich mein Herz nicht von einem Mann lösen kann, mit dem es keine Zukunft gibt. Ich sollte einfach dankbar sein, dass wir zumindest eine gemeinsame Zeit hatten…“
Mandy runzelte die Stirn.
„Entschuldige. Ich wollte nicht von Jess anfangen…wir reden über dein Leben und ich beginne von Jess. Es tut mir leid!“
Mandy ging nicht darauf ein. „Kann es tatsächlich keine Zukunft für euch geben?“
Rory schloss die Augen und atmete tief durch. Sie öffnete sie wieder langsam. „Wir haben alles versucht. Doch es klappte nicht. Es klappte einfach nicht. Mein Verstand weiß, dass die Trennung das einzig richtige war. Vielleicht gibt es eine Zukunft für uns. Aber nicht jetzt. Nicht morgen, nicht übermorgen, nicht in einem Monat. Vielleicht auch nie.“ Sie blickte auf ihre Schuhspitzen. „Mein Verstand weiß das. Aber mein Herz wird es vielleicht niemals begreifen.“ Tränen rannen über ihre blassen Wangen.
Mandy nahm ihr die Tasse aus der Hand und stellte sie auf den kleinen Tisch vor ihnen. Sie zog Rory in ihre Arme und strich ihr tröstend über den Rücken. „Das Herz scheint oft seinen eigenen Weg gehen zu wollen…“ Flüsterte sie kaum hörbar. Eine einzelne Träne rann über ihre Wange.

Zwei Stunden später erreichten sie den Parkplatz von Yale.
„Wann werden deine Freundinnen kommen?“
Mandy seufzte. „Angeblich vor zehn Minuten…“
„Soll ich mit dir warten?“
„Danke, das musst du nicht. Du solltest dich hinlegen.“
„Ja.“ Rory nickte.
„Hey, so schlecht war die Party im Endeffekt doch dann gar nicht. Der DJ hatte einen Narren an dir gefressen und das haben wir perfekt ausgenützt. Und diese pseudophilosophischen Abhandlungen dieser beiden Mädels neben uns waren klasse.“ Sie grinste.
Rory lachte. „Ich will nicht wissen, was die beiden schon alles getrunken hatten.“ Plötzlich wurde sie wieder ernst. „Danke…du weißt schon.“
Mandy lächelte. „Das war doch selbstverständlich. Treffen wir uns mal auf einen Kaffee. Vielleicht schaffen wir es ja dann nicht so überdramatisch zu werden.“ Sie zwinkerte.
Rory lachte leise. „Okay.“
„Und überleg dir das nochmals mit meiner großen Sommerparty. Wie gesagt, wir werden sehr, sehr viele sein…du kannst ja auch Colin mitbringen, wenn du möchtest. Dann bin ich wenigstens nicht mehr die einzige, auf die diese Rhonda einen Killer hetzt.“
„Okay, ich denke darüber nach.“ Rory umarmte Mandy kurz, bevor sie zurück ins Wohnheim ging.


Paris strich sich eine feuchte Haarsträhne aus der Stirn. Es war der letzte Freitag vor den Ferien, und natürlich hatte sie am letzten möglichen Tag noch eine Prüfung. Sie sah dem Professor, welcher sie Stirn runzelnd musterte, in die Augen und antwortete unsicher. „West Virginia, im Jahr 1852.“ Sie war für ihre ausschweifenden Antworten berühmt sowie berüchtigt, an diesem Vormittag war sie jedoch schon froh, den Ort und das Jahr einigermaßen korrekt zu erraten.
Dr. Cartwright, ein angesehener und beliebter Arzt New Havens, räusperte sich leise. „Das genügt.“
Paris glaubte, ihr Herz würde einen Moment aussetzen. „Was meinen Sie damit?“ Sie ging die Prüfung nochmals gedanklich durch. Schlecht war sie nicht gewesen, vielleicht etwas zögernd, aber keineswegs schlecht.
Seine Miene wurde angesichts ihres beinahe ängstlich wirkenden Blickes, weicher. Paris Gellar zurückhaltend und nervös. Das war etwas Neues. Wahrscheinlich würde er nachher damit angeben. Sie runzelte ärgerlich die Stirn.
Dr. Cartwright nahm seine Brille ab, zog ein kleines Tuch aus der Hosentasche und begann zuerst das rechte, dann das linke Brillenglas fein säuberlich zu putzen. Schließlich lehnte er sich Stirn runzelnd in seinen viel zu harten Lehnstuhl zurück und beobachtete die Reaktion der Studentin. Paris war zweifelsohne ziemlich gut gewesen. Er hasste, was er gerade tat. Doch sie erinnerte ihn so sehr an sich selbst, als er vor mehr als zwanzig Jahren auf demselben Stuhl gesessen war. Eric Cartwright. Ein ehrgeiziger junger Student, dem nichts wichtiger gewesen war als Arzt zu werden. Vor Nervosität innerlich tobend gegenüber des alten Professors Wittman sitzend, welcher erneut ein Pokerface getragen hatte. Und warum zum Himmel, tat er diese Gefühle nun einer so viel versprechenden jungen Frau an? „Was vermuten Sie denn, dass ich meinen könnte?“ Oh Eric, du alter Fuchs. Er schüttelte gedanklich den Kopf über sich selbst.
Paris runzelte die Stirn. Eric fragte sich, was wohl in ihrem Kopf vorgehen mochte. Schließlich beschloss er entgegenkommender zu sein als sein Vorbild. „Sie beherrschen den Stoff gut.“ Lobte er.
Paris seufzte erleichtert. Für einen Moment entspannten sich ihre verkrampften Schultern. Doch dann kam ihr ein Gedanke. „Gut?“ Sie musste besser als nur gut sein.
Eric lachte innerlich. „Miss Gellar, der Stoff ist sehr viel und schwer. Sie haben überdurchschnittliche Leistungen erbracht. Sie sind die Beste dieses Kurses.“
„Ich bekomme also eine zwei…“ Sie seufzte. „Es war nicht West Virginia…wie konnte ich nur so dumm sein? Wo habe ich mich noch geirrt?“
Eric lächelte aufmunternd. „Miss Gellar…“
Sie unterbrach ihn. „Darf ich die Prüfung wiederholen?“
„Miss Gellar. Ich fliege morgen mit meiner Familie nach Australien. Wir werden den ganzen Sommer bleiben. Ich habe weder Lust die Reise wegen einer ausgezeichneten Studentin, die als einzige eine zwei geschafft hatte, zu verschieben, noch möchte ich Sie im Herbst erneut prüfen. Denn da werde ich bereits hunderte von Prüfungen halten müssen. Miss Gellar, Sie haben die beste Note erreicht, welche Sie bei mir erreichen konnten. Ich vergebe keine Einsen an Studenten. Gott ist allwissend und nur ich bin sehr gut.“ Er zwinkerte. Wie oft hatte Dr. Wittman diesen Satz gesagt?
„Halten Sie das nicht für etwas überheblich?“ Paris biss sich auf die Unterlippe. Das hätte sie nicht sagen dürfen. Schließlich war die Note noch nicht eingetragen.
Doch Dr. Cartwright lachte nur. „Ich halte das sogar für sehr überheblich. Aber so ist es nun einmal. Sie können sehr stolz auf sich sein. Ich hoffe, Sie werden den Sommer genießen. Ihr Jahr war hart genug.“
Paris runzelte die Stirn.
„Ich weiß nur, dass sie für acht Lehrveranstaltungen eingeschrieben waren und alle mit Bravour bereits am ersten Termin absolviert haben.“
„Nicht alle…“ Sie seufzte.
„Ihre schlechteste Note war eine drei. Das nenne ich sehr wohl Bravour. Sie sind Medizinstudentin und werden es noch weit bringen. Machen Sie heuer ein Praktikum?“
„Nein.“ Sie wich seinem Blick aus.
Er nickte. „Das können Sie immer noch. Ich habe mein erstes auch erst nach dem zweiten Jahr gemacht. Das hat einige Vorteile.“
„Ich wollte es schon diesem Sommer machen, habe aber leider keinen Platz mehr bekommen.“
„Das ist ärgerlich. Zu meiner Zeit war dies noch leichter. Wir bekamen eigentlich überall einen Platz.“
Sie nickte höflich.
„Nun gut.“ Er erhob sich. Paris tat es ihm gleich. „Ich will Sie nicht länger aufhalten. Sie sind auch meine letzte für heute.“ Er reichte ihr die Hand. „Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer.“
Sie ergriff diese. „Danke. Ihnen auch.“
Er beobachtete sie lächelnd, als sie den Raum verließ. Die junge Frau würde es noch sehr weit bringen, dessen war er sich sicher. Und der Gedanke, dass er daran nicht unbeteiligt sein würde, erfüllte ihn mit großem Stolz. Lächelnd packe er seinen Aktenkoffer und schritt über den sonnigen Campus, in Gedanken ganz bei seiner eigenen Studienzeit vor vielen Jahren.

Paris hielt einen Moment inne, schloss die Augen und sog den Duft des Sommers auf. Sie versuchte die kleine Wehmut in ihrem Herzen zu verdrängen. Dr. Cartwright hatte trotz seiner gewissen Arroganz etwas ausgestrahlt, das ihr sehr viel Mut verliehen hatte. In diesem Moment, als sie ihren Rücken an den Baumstamm lehnte und die Welt mit allen Sinnen aufnahm, spürte sie, dass sie lebte. Nach einer Weile ging sie schließlich weiter, ließ den Blick durch die fröhlichen Kleingruppen von Studenten gleiten. Als sie ein bekanntes Gesicht erblickte, machte sie einen kurzen Umweg zum Kaffeestand. „Hi.“ Sie lächelte. Ohne es sich erklären zu können, fühlte sie eine unglaubliche Ruhe in sich.
Tristan fuhr sich verwundert durchs Haar. „Hey. Wie geht es dir?“
„Ich hatte eben meine letzte Prüfung und sie lief richtig gut. Und dir?“
Er zuckte mit den Schultern. „Mal sehen, ob ich weiter mache.“
Paris runzelte die Stirn. „Gib nicht so schnell auf.“
Er musterte sie nachdenklich und fragte sich, wie viel sie wohl schon getrunken haben musste. „Du bist anscheinend noch sehr zufrieden mit deiner Studienwahl.“
„Ja. Es war das Richtige für mich. Denn es fordert mich.“
Tristan nickte. „Und verreist du im Sommer?“
Sie ignorierte den kleinen Stich im Herzen. „Ich weiß es noch nicht. Und du?“
„Palm Springs. Mit ein paar Kumpels.“
„Klingt gut. Ich muss allmählich gehen. Ich wünsche dir einen schönen Sommer.“
„Danke. Ich dir auch.“ Er sah ihr verwundert nach.

Im Gegensatz zu dem belebten Campus wirkte das Wohnheim wie ausgestorben. Paris ging den Gang entlang, auf welchem noch Pappbecher und andere Souvenirs der Partys der vergangenen Tage lagen. In dieser Woche war noch nicht gereinigt worden. Das Putzpersonal würde morgen, wenn die letzte große Party vorbei sein würde, reinigen.
.

Paris sperrte die Wohnung auf. Ihre Mitbewohnerinnen waren schon lange gefahren. Mrs. Gellar hatte auch schon den Großteil des Gepäcks ihrer Tochter abholen lassen. Alles, was noch hier war, passte in drei Koffer.
Paris Blick wanderte auf ihre Armbanduhr. Es war erst kurz nach zwölf. Sie spürte ein nervöses Gefühl in der Magengegend. Du hast das Richtige getan. Es liegt nun an ihm. Und wenn er nicht kommt, weißt du wenigstens woran du bei ihm bist. Sie dachte an die Worte ihrer Freundin und begann die drei Koffer zu packen. Schließlich stellte sie diese neben die Couch und setzte sich. Ein weiterer Blick auf die Uhr verriet ihr, dass erst eine halbe Stunde vergangen war. Sie schaltete den Fernseher ein und zappte durch das Programm ohne sich wirklich auf das konzentrieren zu können, das sie sah. Als ihr Handy plötzlich klingelte, zuckte sie zusammen. Sie zog es aus der Tasche und hob ab. „Ja?“
„Stellst du dich immer so vor? Haben sie gestern wirklich alles abgeholt?“
„Ja, das haben sie.“
„Wann kommst du denn nachhause?“ Ihre Mutter klang nicht besonders interessiert.
„Ich weiß es noch nicht.“
„Charles und ich werden morgen verreisen. Ganz spontan. Nach Jamaika.“
„Toll.“ Antwortete Paris desinteressiert. Sie hatte ohnehin nicht die Gesellschaft ihrer Mutter erwartet. „Wie lange?“
„Drei Wochen. Wenn du Geld brauchst…“
Paris seufzte. „Ich weiß.“
Ohne sich richtig verabschiedet zu haben, legte ihre Mutter schließlich auf.
Paris lehnte sich nachdenklich an die Couch. Das vorhin verspürte Glücksgefühl schien wie weggeblasen. Sie blickte auf die Uhr um sich ein weiteres Mal zu ärgern, dass es einfach nicht später wurde.
Nach sechs Folgen unerträglichen Soaps und einem Telefonat mit Tana, welche befürchtet hatte, den Schlüssel zu ihrem Elternhaus vergessen zu haben, nahm sie schließlich ihr Skriptum heraus um die Fehler der vergangenen Prüfung aufzudecken.
Nach einer Zeit spürte sie eine aufkeimende Müdigkeit. Sie hatte die Nacht durchgemacht, das machte sich nun bemerkbar. Seufzend legte sie das Buch auf den Tisch und lehnte sich an den Polster. Ein paar Minuten Schlaf konnten nicht schaden. Aus den Minuten wurden schließlich Stunden. Sie erwachte durch lauten Krach. Irritiert fuhr sie hoch.
Ein paar Studentinnen lachten fröhlich vor der Tür. Die Musik wurde laut gedreht. Paris runzelte die Stirn. Hatte sie tatsächlich so lange geschlafen? Sie drehte den Arm um auf die Uhr sehen zu können und erschrak. Es war tatsächlich acht Uhr. Und er war nicht gekommen. Der Druck auf ihrem Herzen wurde größer. Wie lange sollte sie noch warten? Sie wusste, dass er freitags kürzer arbeitete als sonst.
Paris erhob sich und griff nach den Koffern, als sie plötzlich ein Geräusch wahrnahm.
„Hey! Ist da noch jemand?“ Das Klopfen wurde lauter.
Sie ließ die Koffer wütend fallen und öffnete die Tür. „Habt ihr den Verstand verloren? Falls ihr jemals einen hattet…“
Die beiden Studentinnen musterten Paris mitleidig. „Hast du morgen denn noch eine Prüfung? Das wussten wir nicht.“ Sagte eine.
„Nein. Ich…“
„Toll. Dann feiere doch mit!“ Die andre lächelte.
„Wir gehen von Tür zu Tür, laden die Leute ein mitzufeiern. So vergrößert sich auch der Partyraum. Diese Fete soll jede andere Wohnheimparty der letzten Monate, nein der ganzen Partygeschichte Yales, übertreffen. Denn wir, Conny und…“ Sie deutete auf sich. „…Carrie veranstalten sie. Sie wird sogar die gestrige Campusparty übertreffen. Denn wir…“ Ihre Stimme senkte sich. „…haben massenweise Whiskey, Wodka und Gin…“
„Ist davon noch etwas übrig, oder habt ihr sie schon getrunken?“
Die beiden musterten sich kurz, bevor sie in schallendes Gelächter ausbrachen. „Hast du schon das ganze Jahr hier gewohnt? Du bist mir auf keiner Party aufgefallen. Oder warst du im D-Dorm?“
Paris ging nicht darauf ein. „Unser Wohnheim ist wie ausgestorben. Die wenigen Studenten, welche noch nicht heimgefahren sind, werden mit den andren am Campus feiern…es hat mehr als dreißig Grad!“
Conny und Carrie musterten sich kurz irritiert. Erstere fragte schließlich. „Und? Feierst du nun mit uns?“
Paris biss sich auf die Unterlippe und atmete tief durch. Wortlos ergriff sie ihre Koffer und drängte sich zwischen die beiden vorbei. „Ich sperre nicht zu. Ihr könnt die Wohnung haben. Den Schlüssel gebe ich aber ab.“ Ohne die beiden nochmals anzusehen, ging sie den Gang hinauf.

Es war zum Glück noch jemand im Sekretariat gewesen, sonst wäre sie wohl möglich tags darauf mit dem Dreck, welchen Conny, Carrie und ihre Freunde hinterlassen würden, in Verbindung gebracht worden.

Der Druck umfasste ihr Herz so stark, dass sie kurz glaubte, keine Luft mehr zu bekommen. Hier war sie also. Am Privatparkplatz der Yale University. Alleine. Lediglich zwei Autos aus Hartford und eines aus irgendeiner Stadt Minnesoutas waren weit von ihrem geparkt. Sie seufzte leise und stellte die Koffer in den Kofferraum.
Vor wenigen Stunden war sie noch optimistisch gewesen, nun schien sie immer tiefer in ein schwarzes Loch zu fallen. Paris bekam nur vage mit, das ein Auto in den Parkplatz einfuhr.
Sie dachte an die große Bibliothek Hartfords, deren Bestand an naturwissenschaftlichen und medizinischen Büchern nicht zu verachten war, und beschloss den Sommer eben damit zu verbringen, Vorsprünge für kommende Semester zu schaffen. Schaden konnte es schließlich nicht und es war immerhin besser als den Sommer mit dem Hauspersonal zu verbringen. Sie schloss den Kofferraum und wollte gerade nach dem Griff der Autotür greifen, als sie Schritte hinter sich vernahm.
„Ich dachte, wir wären verabredet. Ich hätte beinahe ganz Connecticut nach dir abgesucht.“
Ihr Herz machte einen Sprung. Sie drehte sich leicht lächelnd um. „Hi.“
„Hey.“
„Ich dachte schon, du würdest nicht mehr kommen.“
„Das dachte ich bei diesen Idioten auf dem Freeway auch.“
Sie nickte. „Heute scheinen überhaupt viele von dieser Sorte herumzulaufen. Kaum ist der Sommer gekommen, schalten sich viele Gehirne aus. Muss an dieser unerträglichen Hitze liegen.“
„Du vergisst den bald kommenden Vollmond.“
„Ja.“ Sie schmunzelte leise.
„Das Kleid steht dir.“ Er musterte sie lächelnd.
„Danke. Ich dachte mir, ich sollte es wohl einmal mit ein wenig Anpassung versuchen und habe, so wie es auch andere vor Dates machen, ein neues Kleid gekauft. Wir haben doch ein Date, oder?“ Ihre Stimme wurde unsicherer.
„Deiner Definition nach dürfte das kein richtiges Date sein.“
„Oh.“ Sie senkte den Blick.
Carlos trat näher. „Ich habe dich nicht angerufen. Wir hätten uns leicht verpassen können.“
„Was hättest du gemacht, wäre ich bereits weg gewesen?“
„Ich wäre eben zu einer anderen, der unzähligen Frauen meines Adressbuches gefahren.“
„Gut. Denn dann hätte ich die Nacht in der Bibliothek verbringen können.“
Er grinste und machte einen weiteren Schritt auf sie zu. Sie machte es ihm gleich.
„Damit müssen wir wohl leben. Also, was machen wir nun?“ Paris strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
„Wir könnten testen, wer mehr Bücher in einer Nacht liest oder eine Nummer zu dritt schieben.“
Sie runzelte die Stirn. „Ohne deine Ideen wären wir wirklich verloren.“
Carlos strich ihr lächelnd durchs Haar. „Verwendest du ein neues Shampoo? Dein Haar ist noch seidiger als sonst.“
„Das war ein Sonderangebot.“ Erklärte Paris.
„Ja?“ Er zog sie näher an sich.
„Ja, denn weißt du, Qualität und Preis müssen nicht unbedingt konform sein.“
„Nein?“
„Nein. Dieselbe Boutique bietet sogar einen Haarschnitt sehr günstig an. Rory kauft dort gerne Lipgloss.“ Sei endlich still. Schalt sie sich selbst.
Er fuhr durch ihr langes Haar. „Komm bitte niemals auf den Gedanken, es dir zu schneiden.“
Er blickte ihr tief in die Augen. Das Gefühl darin zu versinken, löste eine Welle von verschiedenen Gefühlen in ihr aus. Freude, weil er gekommen war. Die drängende Lust ihn zu küssen, weil er sie offenbar genauso liebte, wie sie ihn liebte. Das stechende Gefühl leichter Unsicherheit, weil er mit einer Exfreundin geschlafen hatte. Und eine Spannung, welche ihren ganzen Körper zum Zittern brachte und das Verlangen weckte, es hier und jetzt mit ihm zu tun. Die Mischung dieser Gefühle und der feste Griff, mit dem er sie schließlich umfasste und so nahe an sich zog, dass sie seinen Duft aufnehmen und seine Muskeln spüren konnte, lösten eine Art Schwindelzustand bei ihr aus. Sie schloss die Augen, als er seine Lippen auf ihre presste. Sie erwiderte den Kuss mit einer Leidenschaft, welche alle möglichen Gefühle der Unsicherheit beiseite schob. Paris spürte wie seine Hände immer tiefer wanderten und sein Atem schwerer wurde. Ihr Herz schlug wie wild und das Zittern ihres Körpers brachte sie beinahe um den Verstand. Doch schließlich siegte die Vernunft. Sie legte die Hand auf seinen Arm um einen Abstand ihrer Körper zu erreichen. „Nicht.“ Hauchte sie kaum hörbar. „Nicht hier. Die werfen mich von der Uni, sollten sie uns sehen.“
„Oder du bekommst noch bessere Noten.“ Er grinste.
Sie lachte leise. „Was haltest du davon, wenn wir nach Hartford fahren, ich mein Auto in die Garage meiner Mutter stelle und wir dann mit deinem Auto irgendwohin fahren.“
„Davon halte ich sehr viel. Also los.“
„Ähm…Carlos?“
„Paris?“
„So kann ich nicht fahren…“
„Wie?“
„Deine rechte Hand…du solltest mich los lassen…“
„Oh. Natürlich.“ Er grinste leicht und küsste sie nochmals kurz. „Wir sehen uns dann in einer halben Stunde.“
„Okay. Bis dann.“ Paris schenkte ihm noch ein kurzes Lächeln, bevor sie in ihr Auto stieg.

Aufgrund des starken Verkehrs erreichten sie das Haus erst bei Dämmerung.
Paris stellte den Motor ab und öffnete den Kofferraum.
„Lässt du dir wenigstens heute helfen?“
„Du bist auch schon hier.“ Sie lächelte.
Carlos ergriff zwei der Koffer. „Das werte ich mal als ‚Ja, vielen Dank’.“
„Ja, vielen Dank.“ Sie griff immer noch lächelnd nach dem dritten.
Er schloss den Kofferraum und blickte sich in der Garage um. „Wie viele Autos besitzt deine Mutter?“
„Nur eines. Ich weiß, es ist Platzverschwendung in einer Garage dieser Größe nur zwei Autos zu parken.“
„Wo sollen die Koffer eigentlich hin? Packst du jetzt aus und um oder fahren wir gleich mit ihnen?“
Sie runzelte die Stirn. „Du möchtest also, dass ich ein paar Tage bei dir verbringe?“
„Weißt du, eigentlich finde ich die leeren Hälften des Kastens und Badezimmerschranks ganz schön anzusehen.“
„Du hast zwei Kästen für mich leer geräumt?“ Sie lächelte leicht verlegen.
„Mir war grad langweilig.“
„Und wie lange möchtest du, dass ich meine Sachen bei dir lasse?“
„Ich weiß nicht. Vielleicht nervst du mich ja irgendwann. Wann beginnt denn die Uni wieder?“
„Den ganzen Sommer? Du lädst mich ein den ganzen Sommer mit dir zu verbringen?“ Ihr Herz machte einen Sprung.
„Ich habe sowieso nichts Besseres vor. Außerdem gibt es dort bessere Bibliotheken als hier. Und vor allem mehr.“
„Ein gutes Argument.“
„Also kommst du mit?“
„Ich habe eigentlich auch nichts Besseres vor. Und da du die Kästen schon halb geleert hast, wäre es wohl unhöflich abzulehnen.“
„Ja, das sehe ich genauso.“
„Okay. Dann werde ich die Koffer nur umräumen…“ Paris runzelte unsicher die Stirn. „Sind wir jetzt eigentlich wieder zusammen?“
„Wenn ich diesmal ein Regelbuch schreiben darf…“
Sie lachte leise. „Aber wir werden hoffentlich keins dieser Paare, welche gemeinsam Sterne zählen?“ Sie verzog abgewidert den Mund.
„Sterne zählen? Was soll das denn für einen Sinn haben?“ Carlos verließ Kopf schüttelnd die Garage. Paris folgte ihm schmunzelnd. „Und wir haben auch kein idiotisches Lied, welches unsere Beziehung definieren soll, okay? Und wir werden auch nicht anfangen von uns nur noch in der Mehrzahl zu sprechen. Und von schmalzigen Liedern halte ich auch nichts.“
„Okay, ich habe es verstanden. Ich muss alle Gedichte, welche ich für dich geschrieben habe, wieder zerreißen.“
„Das will ich hoffen.“ Sie lachte.
„Was ist denn heute mit dir? Du bist völlig überdreht. So kenne ich dich gar nicht.“
Paris stellte lächelnd den Koffer ab und sperrte die Haustür auf. „Wenn wir Glück haben, ist sie nicht da…“
Doch kaum hatten sie das Haus betreten, ertönte schon Mrs. Gellars Stimme von einem hinteren Raum. „Paris?!“
Ihre Tochter seufzte genervt, als sie das Geräusch ihrer hohen Stöckelschuhe vernahm.
„Das ist aber schön, dass wir uns noch sehen!“ Mrs. Gellar musterte ihre Tochter. „Du hast dich aber zu Recht gemacht. Hast du noch etwas vor?“
Paris rollte mit den Augen. „Mum, das ist Carlos.“ Sie wandte sich lächelnd an ihren Freund. „Carlos, das ist meine Mutter.“
Er stellte schnell die Koffer ab und reichte ihr die Hand. „Freut mich, Sie endlich kennen zu lernen.“
Mrs. Gellar ergriff diese. „Gleichfalls.“ Meinte sie desinteressiert und wandte sich wieder an Paris. „Es tut mir leid, dass wir vor meiner Abreise nicht mehr Zeit gemeinsam verbringen können, aber der Flug geht sehr früh, weshalb ich mich bald hinlegen sollte. Nach dem Urlaub werden wir aber gemeinsam shoppen gehen, ja?“ Paris gute Laune verschwand mit einem Mal. „Ich werde den ganzen Sommer in New York City verbringen.“ Erklärte sie kühl. Carlos drückte sanft ihre Hand.
Mrs. Gellar bemerkte diese Geste Stirn runzelnd. „Du hast dieses Jahr sehr nachgelassen, Paris. Hältst du es für eine gute Idee auch noch den Sommer zu verschwenden?“
„Ich werde ihn keineswegs verschwenden. Dort gibt es viele Bibliotheken, ich werde also genug Möglichkeiten haben auch zu lernen! Nun entschuldige uns. Ich muss noch schnell packen.“
„Paris!“

Paris ließ ihre Zimmertür wütend ins Schloss fallen. „Was bildet sie sich eigentlich ein?“
Carlos nahm ihr den Koffer aus der Hand und zog sie an sich. „Sie ist wahrscheinlich nur müde. Vergiss es einfach.“
Sie schüttelte den Kopf. „Was bildet sie sich eigentlich ein? Sie darf morgen mit diesem Idioten verreisen, aber mir gönnt sie überhaupt nichts!“
„Vielleicht solltet ihr euch mal in Ruhe unterhalten?“
„Das hat keinen Sinn. Mit dieser Frau kann man nicht reden. Im Endeffekt bin ich ihr doch sowieso egal. Sie möchte nur nicht, dass das Haus zu lange leer steht…“
„Komm.“ Er führte sie zu ihrem Bett. Paris setzte sich seufzend.
„Du hast sie einfach überrumpelt…“
„Hör auf damit. Ich werde nicht mit ihr reden. Sie war nie interessiert an meinem Leben. Nun werde ich sie auch in keinster Weise mehr daran teilhaben lassen. Sie hatte ihre Chance!“
„Das ist sehr kindisch, Paris.“
„Du musst es ja wissen. Deine Beziehung zu deiner Mutter ist ja so viel reifer…“
„Das ist etwas anderes. Sie wirft mir in jedem Gespräch, in irgendeinem nur für sie nachvollziehbaren Zusammenhang, vor, dass ich genauso furchtbar wie mein Vater wäre. Ich weiß doch noch nicht mal irgendetwas über ihn, außer dass er aus Argentinien stammt.“
Sie lehnte den Kopf an seine Schulter, worauf er den Arm um sie legte.
„Weißt du was?“ Sie sah ihn ernst an. „Die können uns mal. Ich werde schnell packen und dann verschwinden wir.“
Er küsste sie sanft. „Okay.“

Lorelai beobachtete die vorbeiziehende Landschaft. Ihre Lippen umspielte ein Lächeln.
Sie schenkte Luke einen kurzen zärtlichen Blick. Dieser wandte die Augen kurz von der Straße und ergriff ihre Hand. Ihre Gedanken wanderten erneut zu dem so erfolgreichen Hotelprobelauf, welcher am Vortag statt gefunden hatte. Bis auf ein paar harmlose Pannen hatte alles wunderbar geklappt. Jeder Gast war am Morgen mit einem zufriedenen Lächeln und lobenden Worten gegenüber Lorelai, Sookie und Michel nachhause gefahren. Es war die erste Nacht des Dragonflys gewesen, besser gesagt, die erste Nacht Lorelais Dragonflys. Sie hatte es geschafft. Sie hatte ihren Traum tatsächlich verwirklicht. Lorelai konnte sich nicht erinnern jemals zuvor so glücklich eingeschlafen zu haben wie in der letzten Nacht. Alles war perfekt gewesen. Ein neuer Lebensabschnitt hatte begonnen. Am Tag zuvor hatten sogar die ersten Gäste ein Zimmer reserviert. Sie würde diese Reservierung für immer aufheben.
Lorelais Gewissen hatte sie gestern geplagt. Sie hatte sich immer wieder gefragt, ob sie das Recht hatte glücklich zu sein, während ihre kleine Tochter doch so litt. Schließlich hatte sie Rory beiseite genommen und mit ihr darüber gesprochen. Diese hatte sie beruhigt, sie solle ihren Tag genießen. Dann geht es auch mir gut. Doch war es Rory tatsächlich gut gegangen?
Miss Patty und Babette hatten gesehen, wie Jess mittags mit seinem Beutel in ein Auto mit New Yorker Kennzeichen eingestiegen war. Er hat Stars Hollow schon wieder verlassen. Hatten sie gesagt und Rory neugierig beobachtet. Lorelai hatte die beiden Damen gebeten zu schweigen, sie fürchtete jedoch, dass Rory es trotzdem mitbekommen hatte. Doch ihr starkes Baby hatte sich nichts anmerken lassen.
Luke beobachtete Lorelai aus dem Augenwinkel. Ihr Haar fiel ihr locker über die Schultern, sie trug die Ohrringe, welche er ihr geschenkt hatte. Sie war noch nie so schön wie in diesem Moment, als sie verträumt die Landschaft beobachtete. Der Probelauf war ein voller Erfolg gewesen. Ob sie wohl darüber nachdachte? Luke lächelte. Sie war in der letzten Nacht mit einem Lächeln eingeschlafen. Plötzlich bemerkte er die Falte, welche sich über ihre Stirn gezogen hatte. Er ahnte, was ihr Kopfzerbrechen machte. Rory war heute alleine zuhause. Auch er sorgte sich um sie und hatte ein schlechtes Gewissen, weil er sein Vorhaben nicht verschieben konnte. Sie wären aber zuhause geblieben, hätte Rory ihnen nicht ausdrücklich befohlen zu fahren. Luke dachte seufzend an seine letzte Begegnung mit Jess. Er hatte ihn nach den Abschlussprüfungen gefragt. Jener hatte nur einsilbig geantwortet. Luke hatte es jedoch geschafft herauszufinden, dass es ziemlich gut gelaufen war und Jess beinahe überall mit Auszeichnung bestanden hatte. Obwohl er wütend auf ihn war, hatte er seinen Stolz nicht verborgen. Jess hatte dies offensichtlich verlegen gemacht. Ohne ihn anzusehen hatte er gebeten, kurz mit ihm in die Wohnung zu gehen.
Ich werde zurück nach New York gehen.
Was? Wann?
Jetzt. Ich werde meine Sachen gleich packen. Ich werde in einer Stunde abgeholt.
Du gehst wegen Rory, du kommst wegen Rory, du gehst wegen Rory. Wie lange soll das noch so weiter gehen?
Das ist vorbei, keine Angst.
Jess, was redest du? Was willst du in New York? Wo willst du wohnen? Wo wirst du arbeiten?
Ich habe mich bereits darum gekümmert.
Soll mich das nun beruhigen?
Ich habe dir meine neue Adresse auf den Tisch gelegt.
Jess, denke gut über diesen Schritt nach, bevor du ihn machst.
Ich mache ihn bereits. Er hatte seinen Beutel gepackt, während Luke ihn - unfähig zu sprechen – schweigend beobachtete.
Vor der Tür hatte er sich noch ein letztes Mal umgedreht und Luke geradewegs in die Augen gesehen. Danke…für alles. Mit diesen Worten war er verschwunden. Luke war ihm nicht gefolgt. Jess war erwachsen, hatte seinen Abschluss. Vielleicht war das ja tatsächlich der Weg, den er gehen musste? Jess wusste gewiss, dass er sich immer bei Luke würde melden können. Jener hatte seinem Neffen noch am selben Nachmittag etwas Geld überwiesen. Dies hatte er Lorelai jedoch verschwiegen. Sie war noch immer sehr wütend auf Jess und er wollte ihr weder den Tag verderben noch einen weiteren Streit provozieren. Denn obwohl Luke Rory wie eine eigene Tochter liebte und stets hinter ihr stand, war er neutral, was das Ende dieser Beziehung betraf. Sie hatten bestimmt beide Fehler gemacht und es hatte offensichtlich nicht sein sollen. Auch wenn Jess sich die größte Mühe gegeben hatte es zu verbergen, hatte Luke gespürt, wie verletzt sein Neffe wirklich gewesen war. Er schüttelte leicht den Kopf, als ob er seine Gedanken mit dieser Bewegung vertreiben wollte. Dieser Tag würde nur Lorelai und ihm gehören. Seine Probleme konnten warten.
„Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch.“ Lorelai drückte seine Hand und schloss die Augen. Das gleichmäßige Geräusch des Wagens wog sie in einen tiefen Schlaf. Sie erwachte erst als Luke laut fluchend anhielt. Lorelai fuhr in die Höhe.
„Entschuldige. Ich wollte dich nicht wecken. Aber diese Idioten hier verstehen nichts vom Fahren.“
Sie sah sich um. „Luke, wo sind wir…was machen wir hier?“ Plötzlich weiteten sich ihre Augen, teils vor Freude, teils vor Überraschung.

Wow, wow, wow... so viel neues, unglaublich!

Oh man, es hat den Anschein als ob Rory und Jess Entscheidung tatsächlich feststehen würde. Ich hoffe da tut sch nochmal was...

Zumindest Paris ist wieder glücklich und sie läßt sich von ihrer Mutter nichts sagen. Ich freue mich richtig für sie!

Es ist einfach schön zu sehen das das Verhältnis zwischen Luke und Jess doch noch so ein "schönes" geworden ist. Luke ist wirklich stolz und Jess ist einfach dankbar...

Ich hoffe auch das auch bei Lane nochmal alles wieder gut wird...


:dance: :dance: :dance:

Einfach mal anschauen... http://www.monstersgame.org/?ac=vid&vid=232587

Jess - Bad Boy For Life - Club
Jess and Rory´s never ending Love Club
Luke & Jess - A Danes Family - Club
Punk Club


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