Beiträge: 2.978
Themen: 22
Registriert seit: 07.01.2006
Hey, danke für all das FB!!! Ich hab mir mal wieder nen Wolf gefreut!
@Baileys: Danke danke danke! Ja wo hab ich schreiben gelernt? KP, in der Schule jedenfalls nicht.
@karana: Das verrat ich jetzt nicht ^^ aber wenn du das nächste Kap liest, weiÃt du wenigstens wers ist.
@Cherri: Hey SüÃe, danke für das liebe FB! Ich hab mich ganz doll gefreut!
Den neuen Teil widme ich Cherri, weil sie fast geheult hat.
Kapitel 4
Immer noch leise weinend standen sie auf. Während die eine mittlerweile am ganzen Körper zitterte, klammerte sich die andere an ihr fest. Wohl war es in erster Linie dazu gedacht die andere zu stützen, doch klammerte sie sich viel mehr an ihr fest um nicht selbst zu fallen. Langsam und vorsichtigen Schrittes bahnten sie sich den Weg ins Wohnzimmer.
âLass uns nach oben ins Badezimmer gehen, damit wir deine Tränen wegwaschen können.â Behutsam schlang sie ihren Arm um deren Rücken; sie würde sie mit nach oben nehmen auch wenn sie ein âNeinâ als Antwort bekommen würde. So schritten beide den Weg zur Treppe, nichts ahnend von dem, was sie im Badezimmer erwarten würde. Mit jedem Schritt knarrte die Treppe ein wenig, als ob sie versuchte ihnen etwas mitzuteilen. Geh nicht! Lass es! Bleib hier! Geh wieder runter! Geh nicht ins Badezimmer! Und obwohl die Treppe selbstverständlich nicht reden konnte, spürte sie, dass sie oben im Badezimmer ihr schlimmster Alptraum auf sie warten würde. Ihr Zittern wurde stärker, sie begann vor sich hin zu murmeln. Drei Wörter, immer wieder. Wie ein Gebot wiederholte sie ihn; Wort für Wort, als würde sie dadurch versuchen, alles rückgängig zu machen.
âNein⦠Badezimmer⦠nichtâ¦â Immer wieder sagte sie diese drei Wörter auf, als wüsste sie schon, was sich hinter der verschlossenen Badezimmertür verbergen würde. Oben angekommen klammerte sie sich nur noch fester an ihre Freundin; wollte nicht sehen, was sie schon längst vor ihrem geistigen Auge sah. Besorgte Blicke trafen sie; sie spürte wie ihre Freundin sie von oben bis unten musterte; sie fühlte wie ihre Knie langsam weich wurden.
âNa los, lass uns dein Gesicht sauber waschen.â Bestärkend führte ihre Freundin sie zur Badezimmertür, doch sie blieb abrupt stehen. Sie konnte dort nicht hinein gehen. Erneut trafen sie die Blicke ihrer Freundin; diesmal waren es verwirrte, nicht begreifende und doch verstehende Blicke.
âWarum?â Ãngstlich entkam ihr nur dieses eine Wort; verzweifelt versuchte sie im nächsten Moment ihre Freundin am Ãffnen der Tür zu hindern.
Es war zu spät. Tränen schossen aus ihren Augen; sie brach zusammen noch bevor die Tür ganz auf war. Erbleichend wich ihre Freundin zurück; hatte sie doch nun gesehen, was dort am Boden lag. Sie selbst sah plötzlich auf; immer noch schluchzend und weinend bewegte sie sich auf allen vieren in die dunklen Tiefen des einst so schönen Badezimmers. Beinahe schreiend entkamen die lauten Schluchzer nun ihrem Mund; sie wischte ihre Tränen weg, leckte die salzigen Ãberreste von ihren Lippen. Es war stockfinster im Badezimmer; die Vorhänge waren zugezogen, eine jähe Kälte ging von dem Toten Körper in der Mitte des Raumes aus. Vorsichtig streckte sie ihre Hand aus. Die Kerzen waren längst erloschen; eine Blutlache umringte das Wesen dort am Boden. Der Kreis der Kerzen war nicht vollends geschlossen, zwischen jeder befand sich eine Lücke, und doch wurde das Blut wie durch Magie zurückgehalten. Es hatte einen Kreis gebildet; war nicht weiter verlaufen als bis zum Kreis der Kerzen; es umringte die leblose Gestalt wie ein schützender Schild.
Ihre Hand berührte die Haare, fuhr weiter über den gekrümmten Rücken, strich über die erstarrten Arme, drehte den Körper langsam zu sich. Ein spitzer Schrei entwich ihr. Erneut rannen Tränen über ihr versteinertes Gesicht; von hinten näherte sich ihre Freundin. Auch sie hatte ein tränengeschändetes Gesicht. Was war nur passiert? Vor wenigen Stunden hatten sie beide noch herzlichst gelacht und nun saÃen sie hier, weinend, ja beinahe schreiend vor Verzweiflung.
âRory! Wach doch auf! Bitte, sei nicht tot! Tu mir das nicht an!â Sie wiegte sich selbst wie eine kleines Kind; versuchte, sich zu beruhigen, doch es gelang ihr nicht. Tränen rannen ihre zarten Wangen herunter, ihr Haar hatte sich in ein strähniges Nest verwandelt.
âRory⦠Rory⦠Rory⦠Roryâ¦â Sie wiederholte ihren Namen in einer Linie; wisperte ihn vor sich hin; schaukelte sich selbst vor und zurück; verschwand in ihrer Lethargie. Sie wollte nicht mehr sehen, was sie sah; wollte nicht mehr leben ohne sie. Von hinten umarmten sie Sookies Arme.
âKomm weg hier.â Sie schluchzte ebenso erschütternd wie Lorelai; wollte für sie stark sein; wollte ihr die Stütze sein, die sie jetzt brauchte. Lorelai drehte sich zu ihr um, drückte sich fest an sie. Der Horror war noch nicht vorbei, sie wusste das. Was würde noch alles auf sie zu kommen, was würde sie noch alles durchmachen müssen?
âSsch⦠komm weg hier. Lass uns hier raus.â Sookie flehte sie buchstäblich an; als sie ihre Hand neben sich auf den Boden legte spürte sie die blutige Klinge. Erschrocken zog sie ihren Arm wieder weg; die Tochter ihrer besten Freundin hatte sich umgebracht und sie konnte nichts tun um Lorelai zu helfen.
âSookieâ¦â Lorelais Stimme war kaum mehr ein leises Flüstern. Sie vergrub ihr Gesicht in Sookies Schulter, lieà den Tränen freien Lauf.
âWas denn, SüÃe?â Sie wusste, dass sie Lorelai nur aus diesem Raum bewegen konnte, wenn sie sie ablenkte; wenn sie versuchte mit ihr zu reden, auch wenn sie wenn sie keine Antworten erwartete.
âSie ist tot. Meine kleine Rory⦠sie ist tot. Warum hat sie mich verlassen?â Die leisen Schluchzer erstickten Lorelais Stimme immer wieder; Sookie wusste keine Antwort; keiner wusste, warum sie diese Welt verlassen hatte.
TBC
Wenn mich jeder mögen würde, dann wäre ich Käsekuchen!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.07.2006, 03:08 von
Vevila.)