Jess and Rorys Lovestory
Rory saà nun schon über fünf Stunden vor ihrem PC. Sie hatte eigentlich etwas über Stars Hollow herausfinden wollen, aber stattdessen war sie auf einer Fanseite der Stadt gelandet.
Fasziniert las sie die vielen Fangeschichten, die sich vor ihr aufbauten. Eine nach der anderen, besser als die vorherige.
Mittlerweile war es weit nach Mitternacht und schien die schönste Geschichte gefunden zu haben.
Literati hatte jemand drunter geschrieben. Es ging um sie und Jess. Ein Fan hatte diesen Text geschrieben und ihn bei www.gilmoregirls.de gepostet. Die Geschichte erzählte etwas abgeändert davon wie sie und Jess zusammen kamen. Alles in allem war es ziemlich lustig umschrieben. Und wie Rory fand sehr romantisch. Sie druckte den Text aus und sah auf die Uhr. Halb eins.
Jess schlief bereits in ihrem Bett. Als er von der Arbeit nach Hause gekommen war, war er so fertig, dass es nicht mal mehr für einen BegrüÃungskuss gereicht hat.
Aber so wie er da so lag, wirkte er einfach nur unglaublich süà und attraktiv. Wer würde zu diesem Traummann schon nein sagen? Sie jedenfalls nicht. Und das konnte man ja auch sehen. schlieÃlich schlief er in ihrem Ehebett. Oben schlief in einem niedlich eingerichteten Zimmer ihr Baby Alexa und träumte süÃ. Rory sah noch einmal auf den Bildschirm.
Morgen bzw. heute würde sie Jess die Geschichte vorlesen. Wenn er da nicht begeistert war, dann wusste sie auch nicht weiter.
„Guten morgen mein Schatz!“, sagte Jess so zuckersüÃ, wie er nur konnte und lieà seine Frau an der Tasse mit heiÃem Kaffee schnuppern.
„Hm... du hast doch nicht etwa Kaffee gekocht oder? Haben wir besuch? Du kochst doch sonst nie Kaffee!“, sagte Rory schläfrig und setzte sich auf.
„Ich weiÃ, das sollte ich mal öfter tun! Aber na ja, du weiÃt ja, ich muss was wieder gut machen!“
„Ach ja, und was?“
„Na ja, gestern bin ich nicht mal mit einem Gute nacht ins Bett gefallen und jetzt sieh dich an! Du hast noch bis halb eins vor dem PC gehockt und 51 Seiten ausgedruckt.“
„Tja, für dich tu ich eben alles! Und wo du gerade davon sprichst. Wir haben Samstag und ich wollte dir etwas zeigen. Schläft Alex noch?“, fragte Rory und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.
„Jap, tief und fest. Also wenn du mich fragst, die schläft noch bis Mittag!“, grinste Jess verführerisch.
„Hey, vergiss nicht, ich habe gestern kein gute Nacht bekommen, also bitte! Ich will dir das hier vorlesen!“, sagte Rory. Sie wies neben sich aufs Bett und begann zu lesen:
Ein Kuss veränderte alles
Halb fünf, na toll noch eine ganze halbe Stunde bis die komplette Zeremonie vorbei war und Rory mit Dean verschwinden konnte. Sie seufzte schwer und sah sich um. Ein paar Gäste standen hier und da und unterhielten sich über das Brautpaar: Sookie und Jackson. Rory fand die Story schon immer total romantisch. Aber sie war ja auch erst siebzehn. Und an der anderen Ecke stand ihre Mutter auf der Brücke mit ihrem Vater Christopher. Die zwei hatten sich am Wochenende wieder versöhnt und jetzt standen sie da und redeten. Wenn man genau hinsah konnte man sehen wie Christopher lächelte und Lorelai dem Tränenausbruch nahe war. Aber sie sah nicht genau hin. Dass einzige was sie gerade interessierte war die Person die sie entdeckt hatte als sie ihre Blicke umschweifen lieÃ. Die Person stand unter einem Baum, nahe dem kleinen Fluss, sie hatte wie immer ein Hemd aus der Hose hängen, das die Jeans und das ganze Auftreten eine Spur kecker machte und sie lächelte ihr geradewegs ins Gesicht. Rory sah noch einmal unauffällig in Runde und als sie sich sicher war, dass niemand zu ihr rüber sah, steuerte sie auf ihn zu.
Das erste was sie sagte war: „Was willst du denn hier.“ Jess Miene wurde nur noch neckischer, als sie ihn böse anfunkelte. „Ein einfaches Hallo hätte es auch getan!“, kommentierte er ihre BegrüÃung. „Was machst du hier Jess!“, fragte sie weiter. Ihr war im Moment alles andere als zum Scherzen zu Mute. SchlieÃlich hatte sie sich damals als er das erste mal verschwunden war in ihn verknallt.
„Schön das ich das auch schon erfahre!“, sagte Jess eingeschnappt.
„Ist ja gut, Entschuldigung also...“
Er wusste es nicht. Wie auch sie hatte nie ein Wort darüber verloren. Bis jetzt waren sie nur gute Freunde die im Streit auseinander gegangen sind.
„Ich wohne jetzt wieder bei Luke!“, sagte er schlieÃlich. Er steckte die Hände in seine Jackentaschen und Rory runzelte die Stirn. „Wie jetzt?! Ich dachte du findest es hier ätzend!“, sagte sie ungläubig. Rory trat ein Schritt näher heran. Jess hatte keine Ahnung was sie vor hatte. Woher sollte er das auch wissen? Er war doch gerade erst wieder gekommen. Aus New York. Das war zwar nicht sooo weit entfernt von Connecticut. Aber immerhin fast zweihundert Meilen. Mit dem Bus waren es dann schon mal zweihundertundzwanzig aber das konnte man ja aushalten, wenn man in eine ätzende Stadt wollte, dachte Rory spöttisch.
„Ach, na ja sooo schlimm ist es nun auch wieder nicht. AuÃerdem...!“, erwiderte er nur gelassen und lieà es besonders spannend für Rory werden bis sich schlieÃlich fragte: „Was AuÃerdem?“ „... Hab ich ja noch dich!“ Rory hatte nicht wirklich kommen sehen was dann passierte. Sie wollte und konnte es nicht verhindern. Sie hatte sich einfach in seine Arme geworfen und ihre Lippen auf seine gepresst. Jess sah sie an und war mehr als erstaunt, so etwas hätte er von ihr der schüchternen Rory Gilmore nie in einer Millionen Jahren erwartet. Aber irgendwann überkam jeden ja schlieÃlich mal die Leidenschaft, warum nicht auch keusche Mädchen die man als Mauerblümchen bezeichnete, obwohl sie keine waren?
Rory riss die Augen auf und starrte verstört in die verwirrten Augen Jess’. Sofort trat sie einen schritt zurück. Sie musste sich erst mal wieder sammeln.
Was hatte sie getan? Sicher, sie hatte ihn geküsst, so viel war ihr auch klar, aber sie war mit ihrem Freund hier, mit Dean.
Freundschaft fließt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt