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Also, ich hab wieder einen neuen Teil. Der gefällt mir aber nicht so gut. er hätte besser werden sollen.
Naja, sagt mir, was ihr davon haltet
Rory trat nervös von einem Fuà auf den anderen, während sie Jess beobachtete, wie er langsam auf sie zukam. Als er sie erreichte, fuhr er sich kurz mit einer Hand durch die Haare, bevor er sie wieder in seiner Hosentasche verschwinden lieÃ. Rory lächelte verlegen und senkte den Blick.
âWie geht es dir heute?â, erkundigte sich Jess, und man konnte deutlich heraushören, dass er sich immer noch um Rorys Gesundheitszustand sorgte.
âGut, es geht mir wieder gutâ, meinte Rory und nickte bekräftigend.
âSchönâ, sagte Jess, bevor diesmal er den Kopf gen Boden richtete.
Es entstand Schweigen, während dem Jess einen Kiesel mit seinen Schuhen ankickte und Rory mit ihren Fingern spielte.
âIch wollte mich bei dir bedanken. Wegen gestern meine ich. Dass du dich um mich gekümmert hastâ, begann Rory plötzlich.
âSchon gut. Wozu sind Freunde da?â
Dieser Satz traf Rory wie ein Faustschlag. Jess hatte keine Ahnung, was er mit diesen Worten in Rory auslöste. Den ganzen Morgen hatte sie sich überlegt, was sie zu Jess sagen sollte. Immerhin hatten sie sich geküsst. Und das war alles andere als ein harmloser Kuss. Den konnte man nicht einfach ignorieren und so tun, als wäre nie etwas passiert. Und als Rory endlich die passenden Worte gefunden hatte. Als sie endlich wusste, was sie Jess sagen wollte. Nachdem sie ihren halben Notizblock vollgekritzelt hatte mit Probeversionen von diesem Gespräch. Nachdem sie endlich das richtige ausgewählt hatte, hatte sie sich auf den Weg hierher gemacht und Jess machte das alles mit âWozu sind Freund da?â, zunichte. Er hatte keine Ahnung welche Welle der Enttäuschung sich in Rory breitmachte.
Und sie gab sich alle Mühe, ihm diese Enttäuschung nicht zu zeigen. Sie zwang sich zu einem leichten Lächeln.
âJa, dafür sind Freunde wohl da. Ganz normale Freundeâ, murmelte sie vor sich hin.
Wieder breitete sich Schweigen über die beiden, das diesmal Jess brach.
âHör zu, dort drinnen ist viel los. Luke wird mir noch an die Gurgel gehen, wenn ich ihm nicht helfeâ, meinte er und deutete auf das Dinerfenster neben sich.
âJa, klarâ, erwiderte Rory.
Jess nickte ihr noch einmal zu und drehte sich dann um. Doch sofort spürte er eine Hand auf seiner Schulter.
âJess, warteâ, drängte ihn Rory.
Er wandte sich wieder ihr zu und schenkte ihr seine volle Aufmerksamkeit. Rory atmete tief durch und fasste sich schlieÃlich ein Herz.
âIch will das nichtâ, begann sie.
âIch will auch nicht wieder rein, aber Luke bringt mich um, wenn ich heute blau macheâ, meinte Jess und grinste.
Rory schüttelte den Kopf.
âDas meine ich nicht. Ich will nicht, dass wir nur Freunde sind.â
Jess blinzelte leicht. Diese Worte mussten erst einmal richtig zu ihm durchsickern.
âBist du dir sicher? Ich meine, du hast doch gesagt, du brauchst Zeitâ, fragte er dann, als er allmählich die Bedeutung von Rorys Worten verstand.
âBin ich mir. Ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht. Was bringt mir mehr Zeit? Sie festigt mich vielleicht in der Ãberzeugung die ich jetzt schon habe. Ich liebe dich und ich will mit dir zusammen sein. Das ist alles, was ich will. Ich will nicht mehr Zeit. Ich will dich. Ich will, dass wir beideâ¦â, dabei deutete sie zuerst auf Jess, dann auf sich selbst, ââ¦wieder ein Paar sind.â
Nachdem sie geendet hatte, holte sie noch einmal tief Luft und sah Jess erwartungsvoll an. Dieser dachte einen kurzen Moment nach und begann dann zu grinsen. Er sagte kein Wort, er zog Rory nur zu sich heran, für einen ausgiebigen Kuss.
Rory erwiderte den Kuss leidenschaftlich, löste sich aber abrupt wieder von Jess.
âIch muss gehenâ, meinte sie hastig.
Jess sah sie verwirrt an.
âWas? Du bist doch gerade erst gekommen.â
âIch weiÃ, aber Mum hat mir verboten, heute schon aus dem Haus zu gehen. Sie hat Angst davor, dass sich der Vorfall von gestern wiederholen könnte. AuÃerdem hat sie mir jeden Genuss von Kaffee untersagt. Allerdings, wenn ich recht darüber nachdenkeâ¦.â, meinte Rory und sah Jess liebevoll an, ââ¦wenn du mir einen Kaffee besorgst, könnte ich mich dazu hinreiÃen lassen, ein paar Minuten hier zu bleiben.â
Bei diesem Worten musste Jess lachen. Es war einfach unglaublich, wie süchtig Rory nach Kaffee war. Doch noch unglaublicher war, dass Lorelai ihrer Tochter, ihrem ein und alles, verbot, Kaffee zu trinken. Ausgerechnet Lorelai.
âAuf keinen Fall. Du hast doch gestern selbst gehört, wie ich dem Arzt versprochen habe, auf dich aufzupassen.â
âDoch nur eine winzige Tasseâ, bettelte Rory.
âNa los, hau schon ab, sonst verpetze ich dich noch bei deiner Mum.â
âSadistâ, murmelte Rory und zog einen Schmollmund. Dann drückte sie Jess aber doch einen schnellen Kuss auf die Wange, bevor sie sich halb laufend, halb hüpfend über den Platz bewegte. Jess sah ihr kopfschüttelnd hinterher.
Ungefähr in der Mitte des Stadtplatzes begegnete Rory ihrer besten Freundin Lane.
âRory hey, was machst du denn für Sachen? Ich hab gerade von Angie gehört, was gestern passiert istâ, brach sofort ein Redeschwall über Rory herein.
Diese wollte etwas erwidern, doch Lane lieà sie erst gar nicht zu Wort kommen.
âIch hab mir schon Sorgen gemacht, doch anscheinend geht es dir wieder gut. Sehr gut sogarâ, setzte Lane fort und lächelte schelmisch, während sie einen Blick auf das Diner warf, in dem Jess gerade wieder verschwand.
Danach sah sie Rory fragend an, die nur grinsend nickte.
âAhhh!â, rief Lane und sprang ihrer Freundin um den Hals. âIch freu mich ja so für dich. Endlich bist du wieder richtig glücklich. Das bist du doch, oder?â
Rory schlug die Hände zusammen und nickte heftig.
âIch weià nicht, wann ich das letzte Mal so glücklich war.â
Diesmal schrieen und quietschten beide und sprangen überglücklich im Kreis herum.
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.