@Lava:
Zitat:die oma finde ich richtig klasse...die ist echt gut drauf
Ja die Oma mag ich auch. Hatte damals Mia von GG vor meinem geistigen Auge. Auch wenn es vom Alter her nicht so ganz passt und sie vielleicht etwas OCC ist. Aber es ist ja auch keine GG-Story. Also darf ich das wohl.
@Chery:
Zitat:Bin gespannt was noch passieren wird, wenn du sagst das Ãrger ansteht!
Ich glaube, ich bin harmoniesüchtig. Das war schon der gröÃte Ãrger. Danke für dein FB.
@Selene:
Zitat:Tut mir leid, dass ich schon so ewig kein FB mehr gegeben hab! Zuerst hatte ich so viel Stress, dann war ich verreist. Werde in Zukunft versuchen früher zu antworten und auch ausführlicheres FB zu geben.
Deine Geschichte ist toll, sie gefällt mir wirklich. Jeder Teil macht Lust auf mehr! Bin gespannt, wie es weiter geht!
Kein Problem, wusste ja dass du weg bist. AuÃerdem bin ich derzeit selbst kaum am PC. Dazu ist es viel zu warm. Schreibe meist auf Papier und tippse dann ab. Freu mich, dass du weiter gelesen hast.
Wie versprochen, es ist Sonntag und es gibt einen neuen Teil. Diesmal jedoch nicht beta gelesen. Meine Freundin hat es nicht geschafft. Wer also Fehler findet, darf mich gern darauf aufmerksam machen.
LG Emerson Rose
Teil 21
Später in der Küche ist Tony selbst für seine Verhältnisse ungewöhnlich still. Schweigend putzt er das Gemüse, während Jenny am Herd in den Töpfen rührt, verschiedene Zutaten hineintut, alles abschmeckt und dabei fast schon Selbstgespräche führt. Denn Tonys Antworten beschränken sich auf gelegentliche Jas, Neins oder Meinst du?
Seine Gedanken kreisen um die Ereignisse des Morgens. Eine leise Stimme in seinem Kopf wird zunehmend lauter. Habe ich richtig gehandelt?...
âHörst du mir überhaupt zu?â Jenny steht plötzlich vor ihm.
âWas ist?â
âIch habe gefragt, ob die Zwiebeln fertig geschnitten sind. Da träumst ja mit offenen Augen.â Sie schmunzelt und beginnt das Gemüse in der Pfanne anzudünsten.
âKann schon seinâ, murmelt Tony immer noch etwas geistesabwesend, legt Brett und Messer in die Spüle und stellt sich dann neben seine Freundin an den Herd.
âDenkst du, ich tue Sarah Unrecht?â fragt er plötzlich.
âIn welcher Beziehung. Heute Morgen am Tisch?â
âNicht nur, aber auch.â
âJetzt machst du mich aber neugierig.â Jenny zieht die Pfanne von der heiÃen Platte und setzt sich mit Tony zurück an den Küchentisch.
âAlso schieà los.â
âTja, wo soll ich anfangen. Kurz und gut, ich habe Sarah und David heute Morgen auf der Couch gefunden.â
âUnd?â
âNichts und. Sie haben dort beisammen gelegen und geschlafen.â
âWas sie bei uns zu Hause auch schon des öfteren getan haben.â
Der leicht ironische Ton in Jennys Stimme ist nicht zu überhören.
âJa, aber am Tag und nicht früh Morgens.â Tony seufzt und rauft sich die Haare.
âAch ich weià auch nicht, was mich da geritten hat. Vielleicht habe ich einfach Angst, dass sie etwas tut, was sie später bereuen könnte.â
âDas traust du deiner Tochter zu? Gerade Sarah, die erst dreimal überlegt, bevor sie handelt. Deine Tochter, die dir so ähnlich ist?â
âGerade das ist es ja. Ich will einfach nicht, dass sie verletzt wird und mit der Situation dann nicht umgehen kann.â
âDann kannst sie, all deine Kinder, nicht ewig behüten. Klar, sie werden immer eine Rolle in deinem Leben spielen, manchmal vielleicht gröÃer, als dir lieb ist, aber lass los. Das gilt sowohl für Sarahs Privat- und Liebesleben, als auch für ihre Krankheit. Es wird Zeit für sie, eigene Entscheidungen zu fällen, mit allen draus resultierenden Konsequenzen.â
âHauptsache David weià das auch. Immerhin kennen sie sich erst ein knappes halbes Jahr.â
âUnd gehen seitdem durch dick und dünn. Schau dir die beiden an und du siehst, da bahnt sich die ganz groÃe Liebe an. David ist ein gut erzogener junger Mann, der genau wie Sarah, um ein einigermaÃen normales Leben kämpft. Gemeinsam können sie es schaffen, die Widrigkeiten des Alltags besser zu meistern. AuÃerdem sind sie alt genug und was du Nick und Alyson zugestehst, solltest du Sarah nicht verwehren.â
âWas also bedeutet, es ist eine Entschuldigung fällig.â
âVielleicht nicht unbedingt, aber sprecht euch aus, Sarah und du. Nicht sofort, was ohnehin nicht geht, da sie gerade nicht da ist, aber such dir einen ruhigen Moment und rede mit ihr. Sag es ihr so, wie du es mir jetzt gerade gesagt hast, dass du nur das Beste für sie willst und dir Sorgen machst. Aber lass sie auch ausreden. Denn ich kann mir schon vorstellen, wie du heute Früh reagiert hast.â Jenny schmunzelt.
Tony zieht eine Augenbraue hoch. âAch ja?â
âJa. Dein Standpunkt steht erstmal fest und eine andere Meinung willst du nicht hören. Jedenfalls nicht gleich und sofort. In der Hinsicht kenne ich dich bereits viel zu gut Antony Hemmingwell.â
âDann weiÃt du ja was nach so einem Gespräch für gewöhnlich folgt.â Mit diesen Worten zieht er Jenny auf seinen SchoÃ, vergräbt eine Hand in ihren braunen Locken und küsst sich langsam seinen Weg von ihrer Stirn, über die Nase bis zu ihrem Mund. In dieser Position vergessen die beiden rasch, dass sie nicht allein im Haus sind, sondern genieÃen ihr Zusammensein, erforschen den jeweils anderen mit den Händen und der Zunge.
Erst das Klappen der Haustür lässt Jenny erschrocken hochfahren. Rasch streicht sie ihre Kleidung glatt, ordnet ihre Haare und wischt Tony den farbigen Lipgloss von den Lippen, bevor sie sich wieder dem Essen zuwendet. Dieser schaut ihr sehnsüchtig und bedauernd nach. Hätte der das kleine Techtelmechtel doch gern noch etwas ausgedehnt. Aber nichts ist.
Als Stuart und die Jungs Augenblicke später die Küche betreten, steht Jenny am Herd und rührt in einem der Töpfe, während Anthony das Obst für den Nachtisch schneidet. Für einen AuÃenstehenden ist nichts passiert.
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Pünktlich zum Mittagessen sind dann auch Mia, Sarah und David wieder da. Letzterer macht einen ziemlich geschafften Eindruck, verzichtet dankend auf den Braten und legt sich oben in sein Bett. Die Physiotherapie hat ihn eine Menge Kraft gekostet und Schmerzen bereitet, so dass er kaum liegt, auch schon schläft.
Sarah begleitet ihren Freund kurz nach oben, sitzt aber wenig später mit am Tisch. Stumm verfolgt sie das allgemeine Gespräch und quält sich ein par Bissen runter, um wenigstens etwas im Magen zu haben. Auch wenn ein Problem vorerst gelöst ist, der Streit mit ihrem Dad brennt ihr noch immer auf der Seele und nimmt ihr jeglichen Appetit. Für sich beschlieÃt sie, diese unerträgliche Situation so bald wie möglich aus der Welt zu schaffen.
Tony hat ähnliche Pläne, so dass sie sich nach dem Essen im Wohnzimmer gegenüberstehen.
âIch wollteâ¦.â Beginnt Sarah und starrt schon wieder auf ihre Hände.
âJa, ich auch.â Tony lächelt. âAber wenn du willst, du zuerst.â
âNein ich kann warten. Was gibt es?â
âWir sollten reden. Aber nicht unbedingt hier. Komm, lass uns etwas spazieren gehen.â
âOk.â
Gemeinsam holen sie sich Jacke, Schal und Handschuhe von der Garderobe und schlagen drauÃen einen kleinen Weg ein, der Richtung Meer führt.
Nach dem nebeligen Vormittag hat sich inzwischen die Sonne durchgekämpft und wirft ein freundliches Licht auf die kahlen Bäume und Sträucher entlang der Felder.
Tief hat Sarah die Hände in ihren Jackentaschen vergraben und läuft eine Weile neben Tony her, ohne etwas zu sagen. Die Landschaft gefällt ihr immer wieder aufs Neue, obwohl das Meer auch in Boston nicht weit weg ist und sie ja bekanntlich in New England leben. Einem Teil der USA, der landschaftlich dem von Europa ähnelt.
Tony geht es genauso. Die Heimat, seine Wurzeln sind hier in Bath verankert. Daran können auch die mehr als zwanzig Jahre in den Vereinigten Staaten nichts daran ändern.
âHat die Physiotherapie geholfen?â fragt er schlieÃlich, um ein Gespräch in Gang zu bringen.
âNa ja. Einmal wird wohl nicht reichen, aber David hat noch einige Termin in den nächsten Tagen vereinbart. Ich denke es wird dadurch besser. Ich hoffen es.â
âDu sorgst dich wirklich um ihn oder?â Die Frage kommt für Sarah überraschend aber auch unverständlich.
âWas denkst du wohl. Wenn Jenny ständig Schmerzen hätte, würde dich das kalt lassen??â
âDer Punkt geht an dich. Natürlich würde ich mich sorgen. Aber ich mache mir eben auch Gedanken über dich, euch alle drei. Die Zukunft, was geschehen wird oder passieren kann. Vielleicht denke ich auch einfach zu viel nach.â
âJa, im grübeln warst du schon immer klasse.â Verschmitzt schaut Sarah ihren Vater von der Seite an. Der lächelt und blickt dann in den winterblauen Himmel.
âWenn du wüsstest. Lass dir mal einige Anekdoten über mich von deinen GroÃeltern erzählen.â
âDu meinst, da gäbe es was zu lachen?â
âDie Haare würden dir zu Berge stehen mein Schatz. Erst als ich eure Mom kennen und lieben lernte und Nicholas, Alyson und du geboren wurdet, habe ich begonnen Verantwortung zu übernehmen. Und jetzt fällt es mir verflixt schwer, loszulassen. SchlieÃlich seit ihr nicht mehr die kleinen Kinder von damals, sondern junge Erwachsene. Auch wenn ich das ab und an mal vergesse.â
âGlaub mir Dad, ich wollte dich nie enttäuschen oder verletzen. Und genauso geht es David und mir. Wir lieben uns, genug um den anderen zu respektieren und nichts zu erzwingen, wofür wir beide noch nicht bereit sind. Es ist nur ein unheimlich beruhigendes Gefühl neben der Familie jemanden zu haben, auf den ich mich vollkommen verlassen kann. Und das hat David in den zurückliegenden Monaten mehr als einmal bewiesen. Vielleicht ist es ein nichtiger Grund, aber er versteht meine Situation ohne mich zu bemitleiden. Genauso wie ich seine verstehe. Wir helfen uns gegenseitig im Alltag. Das gibt Kraft, immer wieder positiv in die Zukunft zu blicken. Seitdem er in mein Leben gestolpert ist, denke ich wieder öfter, ich kann alles erreichen, wenn ich nur will. Dieses Gefühl war in den letzten Jahren eher selten und hat nur hier und da mal vorgeblinzelt, wie die Sonne hinter den Wolken.â
Sarah grinst über ihre Wortwahl. âIch glaube an mir ist ein Poet verloren gegangen. Von wem ich das wohl habe?â
âWas glaubst du? Damals während meiner Zeit mit der Band habe ich die Songtexte geschrieben.â
âEhrlich?â
âJa. Du hast mehr Talente und Ãhnlichkeiten von mir, als du ahnst.â
âAh jaâ, schmunzelt Sarah.
âKeine Angst. Ein Bart und Geheimratsecken werden dir wohl erspart bleibenâ, gluckst er. âDie Schönheit habt ihr eindeutig von eurer Mom.â
âDas beruhigt mich ja ungemein. Trotzdem bin ich sehr stolz, deine Tochter zu sein.â
âDu glaubst gar nicht, wie stolz ich bin dein, euer aller Vater sein zu dürfen. Und das jeden Tag von neuem. Ich liebe dich mein Spatz, mehr als mein Leben. Ich vertraue dir und werde immer für dich da sein, egal was geschehen mag. Solange ich lebe, kannst du auf mich zählen.â
âDanke Dad. Darum tut es mir leid, dass ich dich heute Morgen so enttäuscht habe. Das kommt bestimmt nicht wieder vor.â Beschämt schaut Sarah schon wieder auf ihre behandschuhten Finger, als ein sanfter Druck von Tonys Hand ihr Kinn nach oben schiebt.
âSieh mich an SüÃe. Die Sache von heute Früh vergessen wir einfach. Du warst in Sorge um David und hast dir nichts dabei gedacht und ich habe einfach voreilig die falschen Schlüsse gezogen. Du könntest mich nie enttäuschen. AuÃerdem gibt es wohl Dinge, die eine Tochter ungern mit ihrem Vater besprechen möchte. Unsere Hausregeln gelten zwar immer noch, aber wenn du darüber hinaus Fragen, Sorgen und Probleme hast, steht dir Jenny bestimmt gern Rede und Antwort.â
âDas bedeutet mir sehr viel. Ich hab dich lieb. Danke Dad.â
Zärtlich nimmt Tony seine Tochter in den Arm und küsst sie sanft auf den Scheitel. âIch liebe dich auch.â AnschlieÃend schaut er Sarah lächelnd an du fragt.
âWas meinst du, wollen wir ein Stück Kuchen essen gehen?â
âOh, ja, meine Magen hängt mir schon in den Kniekehlenâ, wird sie theatralisch.
âDachte ich es mir doch. Dann los, ich lade dich in den Strandblick ein.â
Sarah nickt begeistert und hakt sich bei ihrem Dad unter, während sie die letzten Meter bis zum Meer und damit auch zum Restaurant zurücklegenâ¦
TBC?