Sorry wegen dem Doppelpost. Auch hier: noch nicht ganz Mittwoch, aber bin noch zu aufgekratzt, um ins Bett zu gehen.
Also kleine Beruhigungspille durch Chris' letzte Aktionen gibt es erstmal einen Chris -freien Teil, in dem wieder mehr javajunkie zum Vorschein kommt. ich hoffe, dann konnt wieder mehr FB. Würde mich sehr drüber freuen.
20. Kapitel - Rollentausch
In einem schwachen Moment wird jede Frau einmal den Wunsch gestehen, ein Mann zu sein - und sei es nur für einen Tag. Herauszufinden, wie es ist, einen Männerkörper zu haben. Unangestrengt Macht auszuüben. Mit Frauen zu flirten. Die Fronten zu wechseln.
„Achtung Teppich“, sagte sie atemlos und stolperte rückwärts durchs Zimmer. Er verschaffte ihr Halt und dirigierte sie zum Sofa. Nach einem erfolgreichen ersten offiziellen Date hatte Lorelai das Verlangen nach einem starken Kaffee bei Luke’s. Dass beide dabei Hintergedanken im Kopf hatten, war klar. ‚Ich muss noch etwas besorgen, dauert eine Weile’ oder ‚Der Hund hat die Katze gefressen. Ich muss die Beerdigung organisieren’ – am Ende kommt es auf das Selbe raus. Doch immerhin klingt das anders, als wenn man sagt: ‚Hey, ich habe gehört du hast ein recht bequemes Bett. Wie wär’s, wenn wir’s austesten.’
Lorelai bevorzugte die erste Variante und bekam ihren Kaffee. Nachdem jedoch die erste Tasse geleert war, hatte sie sich mit Luke erneut in seinem Apartment verkrümelt und lag eng umschlungen mit ihm auf dem Sofa.
„Das war ein tolles erstes Date“, stellte sie fest und blickte ihm tief in die Augen. Er murmelte zustimmend und küsste ihre Nasenspitze.
„Ich fand den Kellner amüsant. Du hättest ihm ruhig unsere Jacken geben können, Luke“, fuhr sie fort und wurde nun den Hals hinunter geküsst. Für kurze Zeit herrschte Stille.
„Das Lamm war echt gut“, lobte sie und musste von einem bis zum anderen Ohr grinsen, als Luke sie enttäuscht ansah.
„Ich leg mich gerade gewaltig ins Zeug und du sprichst von Lamm und Jacken“, sagte er mit leichter Enttäuschung in der Stimme.
„Tut mir Leid. Mach weiter“, ermutigte sie ihn und drückte seinen Kopf gegen ihren Hals. Einige Sekunden lieà sie ihn zärtlich an ihrem Hals saugen, bis sie ihn erneut unterbrach.
„Die Frau am Nachbartisch hatte einen schrecklichen Hautausschlag.“
„Was?“, fragte Luke perplex.
„Ja, das konntest du nur nicht sehen, weil ich ihr ja gegenübersaà und nicht du. Ich kann dir versichern, so etwas hast du noch nicht gesehen. Sie hatte sich die gesamte Haut aufgekratzt. Das sind solche Dinge, die beim ersten Date hängen bleiben...“
„Ach, und die Nacht nach dem ersten Date gehört zu den nebensächlicheren Dingen? Lorelai, täusch ich mich oder hast du jetzt wirklich lieber Lust über Hautausschlag zu reden? Ich will dich zu Nichts überreden.“
„Nein, nein“, wehrte sie überheblich ab. „Ich hab jetzt nur das Bild von dieser Frau im Kopf.“
„Das ist kein schönes Thema“, stellte er fest und war dabei, sich zu erheben.
„Hey, geh nicht. Komm her zu mir“, bettelte sie und zog ihm am Arm zu sich zurück.
„Ich habe aber keine Lust, wenn du die ganze Zeit an diese Frau mit der zerkratzten Haut denkst. Dann denke ich auch daran, weil ich mir überlege, was in deinem Kopf vorgeht und den Rest können wir dann vergessen.“
„Du überlegst, was in meinem Kopf vor sich geht?“, fragte sie überheblich.
„Ja. Gelingt mir aber nicht so gut, glaube ich.“
„Ich höre auf, über die Frau zu sprechen. Versprochen!“
Sie zog ihm am Hemdkragen näher zu sich heran und fuhr mit ihrer Zunge über seine Oberlippe. Luke küsste die daraufhin intensiver und versuchte, mit seinen Zähnen die Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen.
„Denkst du etwa immer noch an diese Frau?“, fragte er genervt.
„Nein, wie kommst du darauf?“
„Du fährst dir dauernd über die Arme.“
„Einbildung ist auch eine Bildung. Jetzt vergiss das endlich.“ Mit dem nächsten leidenschaftlichen Kuss konnten beide auch nicht mehr anders, als sich ihrem Verlangen vollkommen hinzugeben.
Der darauffolgende Tag war ein Samstag. Nachdem Lorelai und Luke ihre gemeinsame Nacht vollends ausgenutzt hatten, waren sie schlieÃlich im Bett eingeschlafen. Eng an seine Seite gekuschelt atmete Lorelai wie ein kleines Mäuschen und seufzte zufrieden leise. Im Halbschlaf streichelte Luke ihr über den Rücken. Er war gerade dabei, erneut einzunicken, als ein grässliches Tröten von drauÃen erklang. Dem darauf folgte ein Weiteres und bald war ein kleines Orchester aus Tröten in Stars Hollow einmarschiert, begleitet von Pauken und Trompeten. Lorelai drückte ihren Kopf gegen Lukes Seite, als wollte sie unter ihn kriechen und somit dem Lärm entgehen. Als ihr dies jedoch misslang, murmelte sie verärgert. Luke bekam nur schwer die Augen auf. Das Sonnenlicht blendete ihn und er wollte die Augen auch noch gar nicht öffnen. Nicht jetzt, nicht hier, wo er seine Lorelai im Arm halten und ihre Nähe genieÃen konnte.
Lorelai begann zu wimmern, drängte sich schlieÃlich aus Lukes Griff und zog sich das Kissen über den Kopf. Das Tröten schien immer lauter zu werden. Wollte die ganze Mannschaft noch hier oben im Schlafzimmer antanzen? Luke zog die Decke höher, kuschelte sich nah an Lorelai heran und zog beiden schlieÃlich die Decke über den Kopf. Sein Gesicht vergrub er an ihrem Hals. Sie schnurrte leise wie eine Katze, bis sie anfangen musste zu lachen. Es war ein leises Lachen und doch mit soviel Gefühl und Lebensfreude. Er schlang einen Arm um sie und küsste ihre Wange. Sie spürte, wie ihre Lider schwer wurden. Luke erging es ähnlich. Er schloss für einen Moment die Augen, mit der stillen Hoffnung, Lorelai würde ihn in spätestens 5 Minuten wieder wecken, weil sie nach Kaffee betteln würde. Doch auch Lorelai hatte ähnliche Gedanken wie er und schloss erneut die Augen.
Noch ein wenig morgenmufflig traten beide die Treppe hinunter und wurden sofort von Taylor überfallen.
„Jetzt aber schnell. Alle Vertreter der Stadt müssen bei dem heutigen Test mithelfen. Wir haben etwas ganz Verrücktes geplant. Ihr habt doch nicht etwa das Tröten überhört, oder?“ Er war aufgeregter denn je und etwas zappelig.
„Wir haben Nichts gehört“, sagte Luke und wurde von Lorelai angelächelt. Diese goss sich nun einen Kaffee ein und zog Luke an der Hand mit sich nach drauÃen.
„Oh mein Gott“, sagte dieser in aller Deutlichkeit, als er das Aufgebaute drauÃen begutachten konnte.
„Noch mehr Wimpel und Schnickschnack als sonst. Musik, Ballons, was ist heute hier los? Karneval?“ Lorelai schaute sich um. Sie sah wieder verliebte Pärchen Hand in Hand. Das machte sie glücklich und sie festigte ihren Griff um Lukes Hand.
„Die Frau im Manne, Rollentausch“, klärte Taylor sie auf.
„Ich wollte gerade fragen“, entgegnete Luke.
„Eine sehr gute Sache“, begann Taylor und deutete ihnen an, dass er es ihnen im Laufen erklären würde. Lorelai und Luke liefen nun neben Taylor her, als müssten sie mit ihm einen Plan aushecken, der die Welt vor dem Untergang bewahren sollte
. „Der Mann nimmt die Stellung der Frau ein. Das Selbe gilt umgedreht. Einen Tag lang werden sich Männer und Frauen in das jeweils andere Geschlecht versetzten und die Reaktion seines Partner auf dessen Verhalten beobachten.“
Luke nickte anerkennend. Es war jedoch schwer zu erkennen, ob er davon begeistert oder eher gelangweilt war.
Sookie stieà zu ihnen und verwickelte ihre Freundin gleich in ein Gespräch.
„Ich habe dich gestern Abend angerufen“, sagte Sookie und schaute sie kritisch amüsiert an.
„Du bist nicht rangegangen.“
„Oh ja. Ich hatte einen Termin.“
„Geschäftlich oder Privat?“, hakte Sookie weiter.
„Unser erstes offizielles Date“, sagte Lorelai aufgeregt.
„Ich wusste es“, platze Sookie vor Freude.
„Erzähl schon. Alles, wirklich Alles!“
„Erzähl ihr bloà Nichts“, murmelte Luke Lorelai zu.
„Ich weià ja nicht, ob es mir nur so vorkommt oder ob mich hier wirklich keiner beachtet?“, fragte Taylor ihnen dazwischen.
„Wir hören alle zu, Taylor“, versicherte Luke ihm, hörte jedoch mit einem Ohr auch auf das Gespräch von Lorelai und Sookie. Frauen konnten auch Nichts für sich behalten. Er nahm wahr, wie Lorelai ihre ineinander verkreuzten Finger hochhielt und mit der anderen Hand begeistert darauf deutete. Daraufhin quietschte Sookie vergnügt und hielt Ausschau nach Jackson. Bei dem Anblick der beiden konnte man doch glatt neidisch werden.
„Wir brauchen zehn freiwillige Pärchen“, bat Taylor fünf Minuten später die Menge, die sich um sie versammelt hatten.
„Schau dir das an. Alle Frauen zerren ihre Männer zu Taylor“, sprach Luke mit Jackson, der sich nun ebenfalls zu seinen Freunden gesellt hatte.
„So sind sie. Auf der einen Seite protestieren sie dagegen, irgendwo übermäÃig aufzufallen und auf der anderen Seite zwingen sie uns, bei diesem Müll mitzumachen“, sagte Jackson gelangweilt.
„Dürfen wir auch?“, fragte Lorelai schmollend und Luke sah sie in Sekundenschnelle an.
„Nein, wir dürfen nicht“, redete er sich heraus.
„Das weiÃt du doch gar nicht. Nur weil du nicht willst, heiÃt das nicht automatisch, dass es nicht erlaubt ist“, grinste Lorelai ihn liebevoll an. Er sah gequält drein.
„Nein Lorelai, bitte nicht“, flehte er.
„Gut, wenn du nicht willst, machen wir nicht mit“, lenkte sie ein, zog jedoch eine Schnute. Sie sah sich um, während Luke das Herz in die Hose sank.
„Jetzt bist du enttäuscht. GroÃe Klasse“, stöhnte er verzweifelt und sah mit verengten Augen gen Himmel.
„Nein, bin ich nicht“, erwiderte sie, jedoch kein bisschen glaubwürdig. Sie lächelte zaghaft, hatte jedoch den Ausdruck im Gesicht, als hätte ihr jemand gerade ihr Schokoladeneis geklaut.
„Jackson?“, fragte Sookie und stupste ihren Mann von der Seite an.
„Für dich gilt das Gleiche“, antwortete Jackson entschlossen. Lorelai zog die Mundwinkel noch ein Stück tiefer, wenn das überhaupt noch möglich war, und Sookie sah beleidigt aus, als würde es immer nur nach Jackson gehen.
„Danke“, murmelte Luke für die Unterstützung.
Die beiden Frauen seufzten. Dann lieà Lorelai Lukes Hand los und auch Sookie löste sich von Jackson. Beide Männer sahen sie entgeistert an, sie erwiderten ihre Blicke jedoch nicht und hielten dies für völlig normal.
„Wo geht ihr hin?“
„Kaffee trinken und Kuchen essen. Was wollen wir hier sonst noch machen?“ Lorelai steckte die Hände in die Hosentaschen und hörte auf Sookies aufgebrachte Worte. Ihre frische Beziehung zu Luke hätte sie auf keinen Fall so beschädigen wollen, indem sie sich gleich nach ein paar Tagen über sein Verhalten beschwerte. Irgendwann sicher, doch jetzt noch nicht. Sie überlegte scharf, ob Sookie es mitbekommen würde, wenn sie sich kurz zu Luke umdrehte. Sie wagte es, er wurde allerdings von Jackson verdeckt.
„Ach Gott, ich kann das nicht mit ansehen“, stöhnte Luke und starrte Taylor an.
„Wie wahr. Irgendwo will man es ihnen ja auch Recht machen, aber manches geht echt zu weit. Ich glaube sogar, dass das mit dem Verbot für Vertreter stimmt“, sagte Jackson glaubwürdig.
Luke schüttelte leicht den Kopf.
„Und doch lieben wir sie“, fügte Jackson hinzu, als wäre die Welt vollkommen.
Für einige Augenblicke verharrte Luke. Dann wiederholte er Jacksons Worte: „Und doch lieben wir sie.“
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ich wünsche mir gaaanz viel Feedback.
Gute Nacht und schlaft gut!
Susan :hi: