In diesem Teil is etwas für Anne versteckt! mal gucken, ob sie es findet
Teil 14
Luke saà in seinem Auto. Er fuhr nicht, nein, er stand mit seinem Auto vor dem Diner und starrte es an. So viele gute aber auch schlechte Erinnerungen hatte er an dieses Gebäude. Wie oft hatte er sich dort mit Lorelai um Kaffe gestritten...So oft hatten sie sich geneckt. Auch die Streitereien mit Taylor fehlte ihn etwas. Das gehörte zu seinem Leben und mit diesem Leben würde er nun Schluss machen. Nie wieder würde Kirk ihn auf die Nerven gehen. Nie wieder würden Patty und Babette Bemerkungen über seinen Hintern machen. Auch wenn er es nicht gerne zu gab, aber dies alles machte das Leben von Luke Danes aus. Es waren Kleinigkeiten, aber diese machten sein Leben lebenswert. Doch für Lorelai würde er sein Leben nun aufgeben und in New York ein Neues starten. Durch den Rückspiegel betrachtete er Paula, die auf der Rückbank seines schwarzen VW Golfs lag. Sie schlief auf ihrer Decke und bekam gar nicht mit, wie Luke mit seinem Gewissen kämpfte. Leyla würde dieser Hund gefallen... Lorelai würde ihn aber auch lieben. Genauso wie sie sein Auto hassen würde. Seinen Truck hatte er Liz und ihrem Freund TJ gegeben. Sie hatten sozusagen ihr Auto getauscht, denn er fuhr mit dem Auto seiner Schwester herum, weil man in New York besser damit fahren konnte. Aus seinem Radio erklang leise Musik. Er mochte den Interpreten nicht, aber er konnte auch nicht die Kraft aufbringen, um das Radio auszuschalten.
Was ist mit uns passiert?
Du bist mir fremd geworden.
Ich guck Dich an und fühle,
ich bin bei Dir nicht geborgen.
Wir beide wollten reden,
jetzt streiten wir uns wieder.
Wenn du ehrlich bist weiÃt Du,
dass ich das nicht verdient hab.
Ich krieg so langsam Angst, dass Du nicht mehr lieben kannst.
Dass Du Gefühle, die ich habe nicht erwidern kannst.
Luke schloss seine Augen. Er konnte nicht schon wieder einfach Stars Hollow den Rücken kehren. Wieder würde er sie alleine lassen und dies konnte er nicht über sein Herz bringen. Wenn er schon wieder nach New York abhauen würde, dann aber nicht bevor er mit Lorelai richtig gesprochen hatte. Ihm war egal, was sie für ihn fühlte, aber er wollte seine Gefühle endlich loswerden. Langsam fuhr er mit seiner Hand zur Tür und öffnete sie. Tausend Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum, aber er konnte sie einfach nicht auf den gleichen Nenner bringen. Wenn sie ihn wirklich gehen lassen wird, wird er dann seine Tochter je wieder sehen? Luke stoppte, während er aus dem Auto ausstieg. Er hatte eine Tochter. Ja, er hatte eine Tochter und diese Tochter hatte er zusammen mit Lorelai. Mit der Frau, mit der er betrunken geheiratet hatte und mit der Frau, die er heimlich seit mehreren Jahren vergötterte. Konnte er ihr wirklich sagen, was in seinem Kopf herumschwirrte? Was sein Herz fühlte? Er musste es. Er musste es einfach tun, auch wenn er sie damit wieder verletzen würde. Das Risiko musste er einfach eingehen.
Gedankenverloren saà sie auf ihrer Veranda in der Hollywoodschaukel. Nun war es endgültig: Luke würde nie wieder nach Stars Hollow kommen und sie hatte ihn verloren - wieder einmal. Warum musste es so enden? Sie hatten sich immer noch nicht ausgesprochen. Hatten nicht ihre Probleme gelöst. Konnte man diese Probleme überhaupt noch lösen? Um etwas zu entspannen, schloss Lorelai ihre Augen und lauschte dem Radio. Es erklangen gerade die letzten Worte des Songs und nun kamen die Nachrichten. Ein neuer Tag war angebrochen. Es fing alles von vorne kann. Sie würde loslassen, was sie nicht ändern konnte. Würde sie das wirklich tun können? Denn immerhin war heute der 3. Juni 2006!
“Die letzte Stunde von ‘Wünsch dir was’ ist angebrochen. Und den ersten Anrufer habe ich auch schon in der Leitung: Hallo?
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'Hallo. Hier ist Leyla Danes. Ich wünsche mir von Keith Urban- Tonight I wanna cry! Mit diesem Lied wünsche ich mir, dass meine Eltern wieder zusammenkommen.’ Danke.” Eine vereinzelte Träne lief Lorelai über die Wange. Sie konnte nicht glauben, dass Leyla dies gerade gesagt hatte. Wahrscheinlich hatte Rory ihr geholfen, aber niedlich war es trotzdem.
Alone in this house again tonight
I got the TV on, the sound turned down and a bottle of wine
There’s pictures of you and I on the walls around me
The way that it was and could have been surrounds me
I’ll never get over you walkin’ away.
I’ve never been the kind to ever let my feelings show.
And I thought that bein’ strong meant never losin’ your self-control.
But I’m just drunk enough to let got of my pain.
To hell with my pride, let it fall like rain.
From my eyes...
Tonight I wanna cry.
Luke stand an seinem Wagen gelehnt und lauschte den Worten des Sängers. Seine Tochter hatte sich dieses Lied gewünscht. Langsam prasselten die Regentropfen auf seinen Körper und durchnässten seine Sachen. Es dauerte keine Minute, da hingen seine nassen Haare schon im Gesicht. Er war froh, dass seine Haare kurz waren, aber die Tropfen liefen trotzdem über sein Gesicht. Sollte er sich wirklich auf den Weg machen und Lorelai sagen, was er dachte? War das die richtige Lösung?
Would it help if I turnes a sad song on.
“All by myself” would sure hit me hard now that you’re gone.
Or maybe unfold some old yellow lost love letters.
It’s gonna hurt bad before it gets better.
But I’ll never get over you by hidin’ this way.
Lorelai beobachtete, wie der Regen auf ihren Rasen klatschte. So wie das Wetter war momentan auch ihre Stimmung. Luke würde gehen und sie würde ihn nie wieder sehen. Und wieder musste sie ein Kind alleine aufziehen. Warum war er nur so ein verdammter Sturkopf? Warum blieb er nicht wenigstens für Leyla in Stars Hollow?
“Weil es wehtut...” Lorelai schreckte auf. Auf ihrem kleinen Steinweg zum Haus stand ein durchnässter Luke.
“Luke...”, flüsterte sie. Sie hatte damit gerechnet, dass er schon auf den Weg nach New York war.
“Ich weiÃ, dass ich dir wehgetan habe, aber glaubst du, dass es für mich leicht war? Mit deiner Aktion, dass du aus dem Hotelzimmer augehauen bist, hast du mir indirekt gesagt, dass der Gedanke, mit mir verheiratet zu sein, dich erschüttert. Ich muss zugeben, für mich war es auch nicht leicht, aber allein der Gedanke, dass du diese Frau warst, mit der ich betrunken geheiratet habe, hat dieses Gefühl verbessert. Du hast mich vor dem Fahrstuhl halbnackt stehen gelassen und ich kam mir wie ein Idiot vor. Dabei waren wir beide diese Idioten. Lorelai, Elvis hat uns getraut! Warum haben wir das überlebt aber die letzten drei Jahre nicht?” Das Lied war schon längst zu ende und inzwischen lief irgendetwas von Robbie Williams, aber Lorelai lauschte nur Lukes Worten.
“Du warst weg...”, brachte sie noch hervor, bevor einige Tränen über ihre Wange liefen.
“Ich war weg, weil du weg warst. Du hast mir das Herz gebrochen, nachdem du einfach aus dem Hotelzimmer geflohen bist. Wären wir zusammen stumm nach Stars Hollow gefahren und du wärst nach Europa geflogen, ja, dann hätte ich auf dich gewartet, aber dann kam leider auch noch dieser Streit dazu und ich brauchte Zeit.” Lorelai stand auf und trat langsam zu Luke in den Regen. Minuten vergingen, bis Luke wieder das Wort ergriff. Lorelai war inzwischen auch schon durchnässt.
“Ich werde deiner Bitte nachgehen und werde wieder nach New York abhauen. Du wirst von mir nichts wieder hören, immerhin hast du mir klar und deutlich gesagt, dass du mich hasst. Ich kann dir das nicht verübeln, ich war immerhin ein Idiot. Nur wollte ich mich diesesmal richtig von dir verabschieden....” Ihre Blicke trafen sich und Lorelai konnte nicht glauben, was hier gerade passierte.
“Machs gut, Lorelai. Kümmere dich gut um Leyla. Sie ist bei dir gut aufgehoben, dass weià ich. Vielleicht sehen wir uns ja nochmal...” Luke versuchte zu Lächeln, aber dafür fand er einfach nicht die Kraft.
“Alles gute zum Hochzeitstag, Lorelai Danes.”, flüsterte er noch bevor er sich umdrehte und langsam Lorelai und sein altes Leben hinter sich lieÃ. Lorelai versuchte ihr Gesicht mit ihrem Ãrmel abzuwischen, aber auch ihr Ãrmel war nass und diese Aktion brachte nicht viel. Noch einmal ging ihr Lukes Rede durch den Kopf. Was sollte sie nun daraus schlieÃen? Dass auch sie Schuld an dem Versagen ihrer Beziehung war? Was sollte sie nun tun? Sollte sie Luke einfach so wegfahren lassen? Konnte sie das wirklich tun? Nun lag es an ihr, dass wusste sie, aber was sollte sie nun machen?
“Sag ihm, dass du ihn liebst!”, hatte Sookie damals gesagt. Liebte sie ihn? JA, sie liebte ihn. Und dies hatte sie ihm auch gesagt, als sie den Wutanfall beim Dragonfly hatte. Hatte Luke dies nicht mitbekommen oder einfach nur unterdrückt? Wenn man wütend war, dann sagte man viel, was man gar nicht unbedingt so meint. Auch wenn es für sie und Luke keine Zukunft als Paar gab, die konnte ihn nicht einfach gehen lassen. Leyla brauchte ihren Vater und mit dem Anruf beim Radio hatte Leyla ihrer Mutter indirekt gesagt, dass sie wenigstens für Leyla um Luke kämpfen sollte.
“LUKE!”, schrie Lorelai, während sie ihm hinterher lief. Es dauerte gar nicht so lange, bis sie ihn eingeholt hatte, denn Luke war langsam gegangen. Er hatte gehofft, dass sie ihm hinterher laufen würde und es hatte sich bestätigt. Langsam drehte er sich um und sah Lorelai tief in die Augen.
“Geh nicht!”, flüsterte sie, während sie nach Atem rang.
“Du hasst mich...was soll ich noch hier?”
“Leyla braucht dich...” Lorelai atmete tief ein, bevor sie die nächsten drei Worte hervorbrachte. “...ich brauche dich.”
“Lorelai...”, fing Luke an, aber er konnte es nicht über das Herz bringen, den Satz zu beenden. Diese Nachricht, die Lorelai in ihren Augen stehen hatte, brachte ihn zum Schweigen. Vorsichtig legte sie ihre Hand an seine Wange. Ihre Köpfe näherten sich langsam.
“Ich liebe dich!”, flüsterte Lorelai, bevor sich ihre Lippen mit Lukes zu einem leidenschaftlichen Kuss verschmolzen.
Did I tell you that I love you tonight?
How I looked into your eyes?
Cause I’be taken down that last remaining wall
and showed myself to you
Oh I love you!
Always have and always will!
And I wanna face this moment!
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Song 1: Bushido - Augenblick
Song 2: Keith Urban - Tonight I wanna cry
Song 3: Rebecca Lavelle - Did I tell you?