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Registriert seit: 18.05.2006
So und hier kommt nun endlich das neue Kapitel:
Und ich widme es allen dir mir Feedback geben. Ihr seid klasse!!!
Chapitre VII
Nachdem Rory das Telefonat mit ihrer Mutter beendet hatte, schaute sie auf die Uhr und bemerkte, dass Jess sie eigentlich schon lange abholen wollte. Da Rory nicht der Typ Frau war, der auf Männer wartet, ging sie zu Paris rüber. Die lag noch immer in ihrem Bett und schlief.
"Paris, komm wach auf! Du bist doch nicht extra nach Paris geflogen um dann nur das Hotel zu sehen! Los hopp, hopp, aufstehen!", scheute Rory sie aus dem Bett.
Doch Paris rührte sich nicht. Rory piekste sie.
"Good morning Vietnam!", schrie Paris und setzte sich mit einem Ruck auf.
Wenn Rory nicht schon unzählige Male miterlebt hatte, wie Paris aufzuwachen pflegte, hätte sie vor lauter Schreck wahrscheinlich einen Herzinfarkt gekriegt.
"Oh, Rory, was machst du denn noch hier? Ich dachte Mr. Perfect wollte wieder mit dir eine Stadtführung machen."
"Er ist nicht gekommen. Deswegen wirst du auch jetzt mit mir die Stadt erkunden und wir können uns die Stadt auch selber zeigen! Wir brauchen keinen Möchtegern-Casanova!"
"Das waren vorhin aber noch ganz andere Töne, die du über Jess geflötet hast!"
"Ach Paris, ich möchte nicht mehr darüber reden. Der Kerl ist mir egal!"
Paris zog zwar eine Augenbraue in die Höhe, verkniff sich aber - zu Rorys Erleichterung - jedes weitere Kommentar und zog sich widerwillig an.
Eine Stunde später waren sie endlich am Place Blanche angekommen und standen nun vor dem Moulin Rouge. Rory war enttäuscht. Sie hatte gedacht, dass es eine richtig groÃe Mühle sein würde und überall verruchte Frauen rumlaufen würden. Stattdessen war es nur ein Theater auf dessen Ãberschrift eine kleine rote Mühle aus Pappe klebte. Rory konnte es nicht glauben, nirgendwo waren Frauen, die ihre körper verkauften, oder betrunkene Männer zu sehen. Alles war sauber bis auf ein bisschen Müll auf dem Boden. Das sollte nun das viel besungene Moulin Rouge sein? Rory wünschte sich, sie wäre nicht hergekommen, denn nun war ihre Enttäuschung groÃ.
Tja man sollte nicht so viele Erwartungen in Männer und Sightseeingtouren stecken, dachte Rory.
Paris und Rory spazierten einen Insider-Spaziergang durch Montmarte. Sie kamen an einem Haus vorbei in dem Vincent van Gogh gewohnt hatte. Und je höher sie kamen, desto schöner wurde die Aussicht. Bald waren beide fertig vom ganzen Hochsteigen und machten sich es in dem kleinen niedlichen Parc de la Turlure gemütlich. Sie zogen ihre Schuhe aus und lieÃen ihre heià gelaufenen FüÃe unter dem angenehm kühlen Wasser eines künstlich angelegten Wasserfalls abkühlen. Paris und Rory ruhten sich aus, aÃen etwas und sonnten sich. Nach dieser Pause gingen sie ins Sacré-Coeur. Von auÃen sah die alte Kirche sehr imposant aus. Irgendwie wirkte sie ein bisschen fehl am Platz, wenn man den Rest von Paris betrachtete, der ja nicht unbedingt orientalisch angehaucht war. Sie gingen hinein und zum zweiten Mal an diesem Tag war Rory etwas enttäuscht. Keine Frage, die Kirche war sehr schön nur konnte man beim besten Willen nicht lange in dieser Kirche bleiben, denn die Luft war sehr schlecht. AuÃerdem war es sehr lärmig in der Kirche. So etwas hatte Rory noch nie erlebt. Es waren so viele respektlose Menschen in diesem Bauwerk. Manche hatten sogar noch ihre Basecaps auf und bemühten sich nicht einmal, leise zu sprechen. Rory hörte, wie Paris zornig vor sich murmelte.
"Das sind wirklich die primitivsten Menschen, die ich je gesehen hab. Und ich hab viele gesehen. Die sind so dumm, die können wahrscheinlich noch nicht eine Kirche von einem Footballstadion unterscheiden."
"Komm Paris, lass uns gehen. Ich halte es hier nicht mehr aus!", flüsterte Rory zurück.
Sie schlenderten weiter die StraÃe hinab und fanden sich plötzlich auf dem Place du tertre wieder, der aussah wie ein Atelier. Wo man auch hinsah waren Maler mit ihren Bildern unter einem Weindach. Sie gingen entlang an den Ständen entlang und schauten sich jedes Bild an. Rory konnte nicht wiederstehen und kaufte ein Bild für ihre GroÃeltern. Darauf war ein Haus mit einem Fahrrad davor abgebildet. Paris fand, dass es rausgeworfenes Geld wäre, weil Rory ja eigentlich noch sauer auf ihre GroÃeltern war. Doch Rory lieà sich nicht beirren.. Sie war eben zu gutmütig, wie ihre Mum immer sagte. Zu Paris Leidwesen schleppte Rory sie auch noch in einen Souvenirladen ganz in der Nähe. Dort kauft sie eine Paris - Handtasche für ihre Mum. Zwar würde diese enttäuscht sein, dass es nicht Hello - Kitty war, aber Rory fand es passend. Am Place de Jean-Baptiste Clément wollte Rory unbedingt 20 Minuten lang, denn lustigen Spielern dort zu hören. Paris verdrehte zwar ständig die Augen und schnaufte, weil sie endlich weiter wollte, doch Rory merkte es nicht einmal. Sie war mit den Gedanken ganz woanders.
Mit Jess wäre es viel schöner gewesen. Er würde nicht die ganze Zeit weiterwollen. Ach, was denk ich eigentlich an ihn? Er kann mir egal sein. Ich hab ja Paris. Aber er ist so süÃ. Und bestimmt so ein Weiberheld, der sie dann wieder fallen lässt. Ich sollte keine weiteren Gedanken an ihn verschwenden, dachte Rory.
"Rory...Rory! Ich hab dich was gefragt!"
"Was?, schreckte Rory aus ihren Gedanken, ?Was hast du gefragt? Tut mir leid, ich hab dir nicht zu gehört!"
"Ach echt? Das hab ich aber nicht gemerkt. Ich weià schon, wo du mit deinen Gedanken warst. Oder besser gesagt bei wem!", gab Paris sarkastisch zurück.
"Lass das Thema Paris! Was hast du mich nun gefragt?", giftete Rory zurück.
"Ist ja schon gut! Ich hab dich nur gefragt, ob wir jetzt endlich gehen können."
Sie gingen zur Metrostation Place des Abbesses und fuhren zum Notre Dame, da es etwas auÃerhalb ihrer Pläne für ihren nächsten Stadtrundgang lag. An der Station Cité stiegen sie aus. Die Station hieà so, weil Notre Dame auf der Ãle de la cité liegt. Als die imposante Kathedrale endlich ins Blickfeld kam, fühlte Rory sich wie in der Geschichte von Glöckner von Notre Dame.
"Ob die auch so einen Glöckner haben, wie in der Geschichte?", fragte Rory.
"Was? Welcher Geschichte?"
"Natürlich die vom Glöckner vom Notre Dame!"
"Dann sag das doch! Ich glaube nicht, die Glocken werden bestimmt mit irgendetwas elektronischem geläutet, wenn das überhaupt noch der Fall ist."
"Immer musst du alle meine Illusionen zerstören!", schmollte Rory.
"Ich lebe lieber in der Realität, als in einem Märchen. Oder wolltest du etwa die Esmeralda sein und von Jess.... äh ich meine natürlich vom Glöckner gerettet werden?", neckte Paris sie.
´"Paris, ich mein es ernst. Lass diese Thema! Bitte!", flehte Rory.
"Gut. Entschuldigung. Das scheint dir ja sehr an die Nieren zu gehen...."
"Ja.", war Rorys schlichte Antwort darauf.
Danach schwiegen sie erstmal und jeder hing seinen Gedanken nach.
"Na los, Paris. Ich bin gespannt, ob die Kathedrale von innen genauso so schön aussieht, wie von auÃen."
Und sie war noch besser. Obwohl Notre Dame wahrscheinlich bekannter war als le Sacré-Coeur, hatte man hier nicht dieses laute Stimmengewirr, die dicke Luft und das Gefühl der Enge. Man war einfach nur überwältigt von dem Anblick der riesengroÃen Kathedrale, vorallem fiel diese übergroÃe Rosette am Nordfenster auf. Ãberall waren Geschichten aus der Bibel abgebildet und es fielen bunte Lichtstrahlen auf die Menschen, was eine mystische Stimmung verbreitete.
"Wenigstens setzten hier die Leute ihre Mützen ab!", flüsterte Paris.
Doch Rory hörte ihr gar nicht zu, sondern betrachtete jedes kleinste Detail der Rosette und der anderen bunten Fenster. So stand sie Stunden da und konnte sich nicht satt sehen.
"Rory, ich hab jetzt ungefähr jedes Steinchen dieser Kathedrale gesehen und langsam beginnt sie mich zu nerven. Ich wollte dich ja nicht stören, aber ich denke 2 Stunden diese Fenster anzustarren sind genug!"
"Oh...ähm....ja klar. Gehen wir", erwiderte Rory, als ob sie aus einem Traumerwacht wäre.
"Und was machen wir jetzt?", fragte Paris als sie wieder vor Notre Dame standen.
"Ich hab in einem Stadtführer gelesen, dass dort hinter der Brücke eine tolle Eisdiele sein soll. Ein absolutes Muss, wenn man schon mal hier ist."
Und der Stadtführer hatte nicht gelogen. Mit einer groÃen Tüte Eis machten sich sich auf den Weg zurück ins Hotel.
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Ich hoffe es hat euch gefallen und ich möchte hier nochmal an meine Umfrage erinnern. (siehe Re-Feedback)
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Am unerträglichsten find ich es, dass es Armut in reichen Ländern und reiche Menschen in armen Ländern gibt. In beiden Fällen sind sie fehl am Platz.
Sir Peter Ustinov
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.03.2007, 16:33 von
Lydimaus.)