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Okay, der erste Teil vom 6. Kapitel.
Ich widme ihn Franny, weil sie trotz unregelmäÃig erscheinender Kapitel immernoch mitlieÃt.
Kapitel 6: Wir wollen Liebe, Freiheit und Besoffenheit! (Teil 1 von 3)
(Sichtwechsel: Lorelais Sicht der Dinge)
„W-Was?“
„Ich fragte, ob du nicht auch Luke herein beten möchtest, oder soll ich zum Auto gehen und ihm die Tür öffnen?“, bemerkte Emily zynisch.
„Mom, Luke hat mich nur hergefahren, weil er zufällig nach Hartfort musste!“
„Ach so, ‚zufällig’ also? Na ja, dann komm herein“, sie schloss die Tür hinter mir und bat das Hausmädchen, mir den Mantel abzunehmen.
Meine Mom, Emily reagierte immer schon merkwürdig darauf, wenn ich Männer mitnahm. Nicht erst einmal hat sie meine Dates vergrault. Einmal hatte sie einen Kerl so lange nach seinen Zukunftsplänen gefragt, bis dieser durchs Toilettenfenster geflüchtet ist. Das war aber nur die harmloseste Geschichte. Emily war auch Cholerikerin schlimmster Sorte. Selbst Lois aus der Serie ‚Malcolm In The Middle’ wirkt beinahe harmlos gegen sie.
Als ich an dem nussbraunen Türrahmen vorbeigeschlendert war und mir noch schnell ein Stückchen Spinat, nein, eigentlich Burger, aus den Zähnen vor dem Spiegel herausgepult hatte, hörte ich plötzlich eine mir sehr vertraute Männerstimme. In dem Moment, als ich wusste, wem die Stimme gehörte, stellten sich die Haare in meinem Nacken auf.
Digger Stiles! Der Mann, mit dem ich im Laufe der Wochen nebenbei eine Beziehung angefangen hatte. Wie konnte Mom das nur tun? Klar, sie war Emily Gilmore und aufgefallen war ihr sicher auch etwas, aber sie konnte sich ja nicht sicher sein, und auÃerdem war Digger Dads Geschäftspartner, also hätte das ja auch der Grund sein können, wieso er hier war.
Vorsichtig, darauf bedacht, mir nichts anmerken zu lassen, schlich ich langsam in Richtung Wohnzimmer, grüÃte Dad und auch Digger, schnappte mir ein Glas Martini und schlürfte das Zeug in der Hoffnung, total betrunken und müde zu werden, nur so hinunter.
„Also Lorelai, warum bittest du Di... ähm... Jason nicht, sich neben dich zu setzen? Das ist sehr unhöflich. Er ist ja schlieÃlich Gast!“, sagte Mom zu mir.
„Was ist los Mom?“, fragte ich kurz und knapp.
„Was soll den los sein?“, antwortete sie mit diesem schuldigen Unterton.
„Du weiÃt genau, was los ist!“, ich stand auf.
„Kaum bin ich hier hereinspaziert, heiÃt es nur mehr ‚Jason hin, Jason her’. Ich weià nicht, bist du etwa so ‚Jason’- fixiert, oder gibt es einen anderen Grund für dein Verhalten?“, brüllte ich schon beinahe und bewegt mich schnell in Richtung Küche. Mom ging natürlich sofort hinterher.
„Wieso brüllst du mich an, Lorelai, als wüsstest du nicht, was los ist?!“
„Was soll denn los sein? Du machst mich doch sowieso nur nieder, das ist doch nichts ungewöhnliches!“, ich starrte verlegen zu Boden.
„Lorelai,“ , sagte sie ruhig „, bist du mit Jason zusammen?“
„Um Gottes Willen nein!“, ich starrte noch verlegener zu Boden.
„Aber irgendetwas läuft zwischen euch, oder?“
Ich antwortete darauf nicht. Den ganzen Abend sagte ich nichts mehr zu meiner Mutter. Sie sagte ja auch nichts zu mir, also sah ich keinen Grund mehr dafür, etwas zu sagen.
Um zirka zehn Uhr kam ich daheim an. Als ich mein Haus betreten hatte, lieà ich sofort meine Handtasche und meinen Mantel fallen und ging sofort zu Bett. Ich wollte diesen furchtbaren Tag einfach nur mehr hinter mich bringen. Koste es was es wolle, oder besser gesagt, koste es so viele Schlaftabletten, wie es wolle...
Es war kalt und die Sonne war noch nicht aufgegangen und ich saà auf einer kalten Stufe vor Luke’s Diner. In meiner Hand hielt ich eine Flasche, die mit Wodka gefüllt war, in der anderen hielt ich meinen Autoschlüssel. Langsam spürte ich die Wirkung des Alkohols durch meinen Körper flieÃen und ich merkte, wie ich langsam zu taumeln begann. Mehrmals hatte ich schon gegen die Tür geklopft, aber niemand hatte geöffnet. Auch Lukes Wagen war weg.
In diesem Moment wusste ich nicht mehr, was zu tun war, also taumelte ich zu meinem Jeep und stieg ein. Einen letzten Zug nahm ich noch von der Flasche und dann versuchte ich das Auto anzustarten. Ich brauchte mehrere Versuche überhaupt einmal, um das Schlüsselloch zu finden, doch letztendlich gelang es mir, das Auto anzustarten. So schnell wie möglich weg von hier, lautete meine Devise.
Das Letzte, was ich noch mitbekam, war die Einfahrt zur Autobahn...
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TBC
Be original.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.01.2007, 18:02 von
Repugnant.)