So und weiter gehts mit dem neuen Teil
~~~~~~~~~
.6.
You can’t contend with Burke
George O´Malley war ein wenig schüchtern, wenn es um Frauen ging. Meist waren diese nämlich entweder nicht an ihm interessiert oder sahen ihn nur als guten Freund, der ihnen jeden Wunsch erfüllte und der perfekte Laufbursche war. Er hatte, seit er am Seattle Grace Hospital war, gerade mal eine Beziehung geführt- wenn man das so hätte nennen können. Von der Krankenschwester Olivia hatte er im Endeffekt nur Syphilis bekommen, nun war sie, wie auch nicht anders zu erwarten, nur noch eine gute Freundin von ihm, mit der er sich gut verstand. George hatte jedoch bis jetzt nur bei einer Frau wahre Liebe empfunden: Meredith war unglücklicherweise aber seine Mitbewohnerin, kaum an ihm interessiert und total in ihren Vorgesetzten verschossen. Die Welt konnte ja so ungerecht sein.
Nach seiner beendeten Schicht war der junge Mann, ohne Begleitung, in Joes Bar gegangen um sich zu entspannen und über den vergangenen Tag nachzudenken. Während er an der Theke saà und seine Cola Light trank, machte er eine junge Frau mit feuerrotem Haar an einem der hintersten Tische aus. Er erkannte sie: Es war seine Vorgesetzte Addison Shepherd. Er konnte erkennen, dass ihre Augen gereizt und gerötet waren, scheinbar hatte sie geweint. Vor sich hatte sie ein Glas Whiskey und George erkannte sofort, dass dieser nicht ihr erster war. Addison war betrunken. Sie summte irgendwas merkwürdiges vor sich hin und starrte ohne zu blinzeln das Glas an. „Joe, wie lange ist Sie schon hier?“, fragte George den Barbesitzer und deutete auf die Ãrztin. „Seit ein paar Stunden. Kippt einen Whiskey nach dem anderen. Ich habe beschlossen, dass ich ihr nach dem nächsten ein Taxi rufe.“, antwortete Joe und drehte sich ebenfalls zu Addison um. „Vorhin hatte sie noch Begleitung von Mcdreamy, oder wie ihr ihn immer nennt, jedoch ist er ganz plötzlich gegangen.“, ergänzte er und stellte ein paar Biergläser auf die Ablage.
George nahm daraufhin seine Cola und ging zu ihrem Tisch. Kurz darauf setzte er sich zu ihr. Addison reagierte sofort: „Ach, neeee...O´Malley...hicks...Was für eine Ãberraschung, Sie hier anzutreffen!“
„Dr. Shepherd, ich denke, es reicht mit dem Trinken.“ Mutig schob er das Glas von ihr weg und sie wollte gerade wutentbrannt wiedersprechen, jedoch glitt sie dann immer mehr mit ihrem Kopf auf die Tischplatte, bis sie da lag und anfing, laut zu schnarchen.
„Na, wunderbar.“, seufzte Joe von der Theke her. „Und wer schleppt sie wieder hier raus? Natürlich ich. Das sind die Schattenseiten meines Berufes. George, du rufst ein Taxi, ich versuch sie mittels kaltem Wasser wach zu bekommen.“ Der Plan des Barbesitzers klang vernünftig und so wählte George die Nummer des Taxiservices.
Kurz nachdem Joe Addison sie mit dem wahrlich eiskaltem Wasser bearbeitet hatte, torkelte sie, gestützt von den beiden, in ein Taxi und lieà sich unsanft auf den Sitz plumpsen. Mit einer einigermaÃen festen Stimme bekam sie sogar die Adresse des Wohnwagens heraus und schlieÃlich fuhr das gelbe Fahrzeug mit quietschenden Reifen davon.
„Meine Güte. Das war das erste Mal, dass ich einen Oberarzt betrunken gesehen habe.“, bemerkte George erstaunt und fügte schlieÃlich mit einem Lächeln hinzu: „Und ich bleib dann lieber bei meiner Cola Light.“ So setzte er sich wieder an die Theke und lieà seinen Blick über die prall gefüllte Bar werfen. Vielleicht war ja unter den Gästen seine Traumfrau. Und wenn dem so war, würde er sie sicherlich finden.
~~
In einem anderen Stadtteil von Seattle betrat ein sich streitendes Paar die gemeinsame Wohnung. Beide vertraten eine völlig verschiedene Meinung, der Streit war eigentlich ganz simpel: Burke wollte ein Essen mit Cristina und seiner Mom und Cristina wollte genau dies nicht.
Die Heimfahrt vom Seattle Grace zum gemeinsamen Zuhause war schon zu einer wahren Höllenfahrt geworden und keiner der beiden dachte auch nur im entferntesten daran, ihren Streit zu beenden.
Jedoch war da eine Sache, die Cristina an ihrer Meinungsverschiedenheit nicht verstand: Während sie ihr Organ auf volle Lautstärke drehte, blieb Preston ganz ruhig.
„Ich will einfach nicht in einem ach so schicken Restaurant mit deiner Mutter und dir sitzen, mir irgendeine Jazzlegende am Klavier anhören und mich mit ihr über verdammte Putzarbeiten unterhalten! VERSTEHST DU DAS DENN NICHT?“ Cristinas Stimme bebte. Sie schmiss den Wohnungsschlüssel in die kleine Glasschale auf der Kommode neben der Tür, zog sich die Jacke aus, schmiss sie auf das Sofa und verschwand im Badezimmer. Durch die geschlossene Tür stritten die beiden weiter. Burke blieb weiterhin ruhig. „Mein Gott, Cristina. Ein Essen. Nicht mehr. Sie will dich halt mal kennen lernen, kann man es ihr denn verdenken?“
„Ja, kann man! Ich fass es erst mal überhaupt nicht, dass du ihr von mir erzählt hast, ohne mich zu fragen!“ Der Wasserhahn lief, bald darauf hörte dieser aber auf, Wasser von sich zu geben und Cristina kam im Schlafanzug und bettfertig aus dem Bad und stritt munter weiter.
„Du bist nun mal meine Freundin, Cristina. Ich verstehe daher nicht, warum du es falsch findest, dass ich es ihr erzählt habe.“
„Gah, man kann einfach nicht mit dir streiten!“
Eine kurze Stille entstand, dann drehte sich Cristina um und schaute ihrem Freund tief in die Augen. Ihre Stimme hatte sich etwas beruhigt und schon fast flüsternd sprach sie die Frage aus, die seit dem Beginn des Streits auf ihrer Zunge brannte. „Hast du ihr...von...na von dem Baby erzählt?“
Burke musterte Cristina und bemerkte zum ersten Mal seit langem, dass auch sie Gefühle hatte und zerbrechlich war. Das Baby hatte ihr sehr wohl etwas bedeutet.
„Nein...nein, natürlich nicht.“ Sanft streichelte er über ihre Schulter. Wieder entstand eine kurze Stelle, bevor Cristina nachgab.
„Okay, Okay, ich gehe mit ihr essen. Einmal. Und nur kurz, es wird kein Riesenereignis daraus gemacht, verstanden?“
„Ist okay.“ Burke lächelte und fügte kurz darauf hinzu: „Möchten wir ins Bett gehen? Es war ein anstrengender Tag.“
„Liebend gern.“, flüsterte Cristina. Sie fühlte sich geborgen. So ging sie ins Schlafzimmer, legte sich in das groÃe Doppelbett und zog die Decke bis zu ihrem Hals hoch.
Wenig später kam auch Burke in das Zimmer und legte sich zu ihr ins Bett. Er schaute noch eine kurze Weile fern, bevor er das Licht aus machte und seine Arme um ihre Hüfte schlang. Ja, Cristina fühlte sich wohl und sicher in dieser Umgebung. Es waren Momente wie diese, in denen sie erkannte, welches Glück sie doch hatte. Dann lächelte sie in sich hinein. Sie war zwar ein stiller Mensch, jedoch genoss sie wahrlich die schönen Seiten ihres Lebens. Sie hatte aber auch Rückschläge erlebt und wusste auch wie die dunklen Seiten des Lebens aussahen. Jedoch wollte sie daran zurzeit nicht denken. Sie war einfach nur unglaublich glücklich, auch wenn sie sich nicht gerade auf das Essen mit Mama Burke freute.
DrauÃen leuchteten die Sterne munter am Himmel. Der Mond leuchtete, jedoch waren es die Lichter der GroÃstadt, die alles in ein samtiges Blau tauchten. In dieser gemütlichen und vertrauten Atmosphäre schlief Cristina Yang schlieÃlich ein.
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die niemand ausprechen will. Kleine Dinge die etwas groÃes, zerbrechliches so leicht zerstören könnten. Die Angst davor ist manchmal so groÃ, dass man das Verständnis, welches einem entgegenkommt, so leicht übersehen kann. Man muss nur einmal den Mut aufbringen, es auszusprechen. Wahrscheinlich geht es einem danach viel, viel besser.
.TBC.
So...freu mich auf fb