alexis1002: Ich meine, dass war 2x08...kann mich aber auch täuschen
So, jetzt kommt der neue Teil...
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Stucked in an elevator
Schicksal. Entweder man glaubt daran und eben nicht. Das bleibt jedem selbst überlassen. Nehmen wir das Beispiel der beiden sich liebenden Caesar und Cleopatra. Trotz vieler politischer Wirren fanden sie zueinander. Eine moderne Legende? Wenn man es so sehen mag...
Nachdem Meredith das Krankenblatt von Jane Eden aktualisiert hatte, machte sie sich auf, um im zweiten Stockwerk einen neuen Patienten entgegen zu nehmen: Jackson Prest war ein fünfunddreiÃigjähriger Mann, der nach einem Sturz nicht nur Schmerzen im Knie, sondern auch an der Hüfte hatte. Sie sollte ihn nochmals untersuchen und ihn dann fürs CT bereitmachen. SchlieÃlich kam Meredith am allseits geliebten Seattle Grace Aufzug an, der schon jetzt ein geschichtsträchtiges Leben hinter sich hatte: In ihm wurden Beziehungen beendet und wieder aufgenommen, Ãrzte weinten und lachten, küssten und hatten Sex in ihm. Meredith lächelte, denn auch sie hatte ihre eigenen Aufzugerfahrungen gemacht, die sie nur zu gerne wieder in ihr Gedächtnis rief. Die schweren Metalltüren öffneten sich und ihr Blick fiel auf Dr. Derek Shepherd, der, als er sie bemerkte, frech angrinste. „Was ist?“, fragte sie und stieg ein.
„Nichts, nichts. Deine Haare sehen heute sehr schön aus.“
„Flirtest du etwa mit mir, Mcdreamy?“ Meredith konnte nicht verleugnen, dass sie es liebte, sich, zusammen mit Derek auf so engem Raum zu befinden.
„Ich? Warum sollte ich mit ihren flirten, Dr. Grey?“, lachte Mcdreamy und fuhr sich durch sein dichtes schwarzes Haar. „Gut zu wissen.“, flüsterte sie, drückte den Knopf mit der Aufschrift Nummer Zwei und schon setzte sich der Aufzug in Bewegung. Kurze Zeit herrschte Stille, dann ergriff Derek das Wort: „Ich habe Addison verlassen.“
Meredith, die mit dem Rücken zu ihm stand, riss die Augen weit auf. Das war wirklich das, womit sie am wenigsten gerechnet hatte. Plötzlich durchfuhr ein kraftvolles Rums! den Aufzug und kurz danach kam er zum Stillstand. Auch das noch, dachte Meredith und drückte den Notrufknopf, der scheinbar auch nicht funktionierte. „Keine Panik. Ist wahrscheinlich nur ein kurzer Stromausfall.“, sagte Derek und trat an deren Seite. Meredith konnte sein After Shave riechen und fühlte sich ungemein wohl. Was ist denn bloà mit dir los?, fragte sie sich und versuchte sich zu beherrschen, um den Ernst der Lage analisieren zu können, was jedoch schwer war, wenn man nur ein paar Millimeter von Dr. Mcdreamy persönlich entfernt stand.
„Du hast sie also verlassen? Warum?“, rutschte es ihr heraus. Derek schaute ihr nun direkt in die Augen. „Soll ich ehrlich sein, Meredith?“ Er trat ein Stück näher und strich ihr eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Eine wohlige Gänsehaut überkam sie. „Ich habe sie wegen dir verlassen.“
Und schon die zweite Bemerkung aus seinem Mund, die sie sehr überraschte. Zuerst wusste Meredith nicht, was sie sagen sollte, jedoch kam ihr dann der Gedanke, dass dies die ganze Zeit die Antwort gewesen war, die sie von ihm hören wollte. Es war genau das, was sie die ganze Zeit vermisst hatte: Seine Nähe, seine Stimme, sein Geruch und seine Liebe. In diesem Moment konnte Meredith ihren Körper nicht steuern, sie drehte sich um, drückte ihn an die Wand und küsste ihn. Immer wieder.
Derek erwiderte diese, zog ihr ihren blauen Kittel aus, dann ihre Hose. Kurz darauf liebten sie sich im flackerden Licht des Seattle Grace Aufzugs. Meredith hatte sich schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Sie genoss alles an dieser Situation. Manche würden sagen, dass das alles sehr schnell gegangen wäre, doch beide hatten die gemeinsamen Gefühle füreinander all die Zeit in sich aufgestaut. Als sie fertig waren, zogen sie sich wieder an. Derek strich mit seiner Hand über ihre Wange, was Meredith ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. „Und was passiert jetzt?“, fragte sie. „Wie wäre es mit einem Date morgen Abend?“, fragte Derek und Meredith nahm diese Einladung nur zu gerne entgegen. Kurz darauf setzte sich der Aufzug wieder in Bewegung. Meredith stieg im zweiten Stock aus und ihr kam der Gedanke, dass der Aufzug nun ein weiteres Ereignis in seinen Lebenslauf aufnehmen könne.
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Am nächsten Morgen war Cristina Yang die erste, die am Seattle Grace ankam, um sich die besten Fälle zu sichern. Nach dem nicht gerade erfolgreichen Treffen mit Mama Burke wollte sie nichts anderes auÃer arbeiten. Preston hatte sich zwar nach dem Abend für Hellens abfällige Bemerkungen entschuldigt, jedoch hatte das den Umstand, dass Mama Burke Cristina nicht mochte, nicht geändert. So ging sie rasch in die Umkleide, streifte sich die Arbeitskleidung über und traf augenblicklich auf Dr. Miranda Bailey.
„Sie tanzen eine Stunde zu früh an, Yang. Sind sie etwa wirklich so verdammt arbeitsgeil, dass sie mich schon eine Stunden, bevor die anderen Nervensägen hier auftauchen, quälen müssen?“
„Es tut mir leid, Dr. Bailey.“ „Schon gut, schon gut. Wenn sie schon einmal hier sind können sie den neuen Krankenhelfer Dan Garry einweisen. Er bräuchte eine kleine Führung und sie werden ihm bei seiner ersten Schicht ein wenig unter die Arme greifen.“, sagte Bailey und musterte ihren Schützling mit einem misstrauischen Blick.
„Na toll. Da hätte ich auch noch zuhause bleiben können. Da ist ja stricken noch spannender.“, bemerkte Cristina und rollte mit den Augen.
„Das habe ich nicht gehört, Dr. Yang. Und nun kommen sie, Mr. Garry wartet am Empfang.“
Lustlos trottete Cristina ihrer Chefin hinterher und schlieÃlich erblickte sie Dan, einem groÃen, gut gebauten Mann, der jedoch etwas ängstlich und nervös wirkte. Ein beeindruckender Kontrast.
„Mr. Garry, das ist Cristina Yang. Sie wird Sie an ihrem ersten Tag durch das Krankenhaus führen und mit ihnen zusammen ihren ersten Fall übernehmen, der in wenigen Minuten das Krankenhaus erreichen wird. Es ist Thomas Hanks, ein Strafgefangener, der sich während einer Prügelei eine Platzwunde zu gezogen hat.“ Während Bailey den Patient vorführte, gingen die drei schon mal nach drauÃen, um den Krankenwagen zu empfangen. Derweil kamen auch Meredith, George und Izzie am Krankenhaus an. „Sagt mal, was ist denn mit euch los, dass ihr alle schon so früh kommt?“, ärgerte sich Bailey und Meredith zuckte mit den Schultern und griff sich eine protestierende Cristina, um sie ein Stück weiter weg zu ziehen. „Was soll denn das, Meredith?“, fragte sie doch das Grinsen von ihrer besten Freundin lieà sie verstummen. „Ich hatte gestern Sex...mit Mcdreamy...im Aufzug.“
Cristinas Augen weiteten sich und schauten Meredith fassungslos an. „Das...das...“ Weiter kam sie nicht, denn Bailey rief nach ihr. „Yang, wir sind nicht hier um zu tratschen!“
Cristina widmete Meredith nochmals einen verwunderten Blick, dann ging sie zurück zu ihrer Vorgesetzten und dem neuen Krankenhelfer Dan.
Bald daraufhin kam auch schon der Krankenwagen.
Die Insassen stiegen aus. Thomas Hanks kam zusammen mit einem Gefängniswärter, was Cristina irgendwie beruhigte. Dieser erzählte ihr, was vorgefallen war. Thomas hatte in der Cafeteria eine Schlägerei provoziert, woraufhin ihn ein anderer Gefangener so unsanft gegen die Wand geschubst habe, dass eine frische Narbe wieder aufgerissen sei.
„AuÃerdem klagt er seit gestern über Schmerzen im Bauchbereich.“, fügte der Wärter etwas zu auswenig gelernt vor und folgte Cristina und Dan ins Krankenhaus, Bailey musste sich um einen anderen Patienten kümmern.
„Okay, wir werden seine Wunde nähen und ihn dann zum CT bringen, um zu erkennen, was er hat, da diese Bauchschmerzen unregelmäÃig auftauchen.“, erläuterte Cristina und nahm den Patienten, den Wärter und Dan mit in den Wundnähraum, wo es mit dreizehn Stichen genäht wurde.
Dann gingen die drei zum CT.
„Okay. Also, ist es möglich, dass sie Thomas für die paar Minuten von den Handschellen nehmen könnten?“, fragte sie und hielt den Gefangenen im Blickwinkel. Thomas war sehr muskolös und einschüchternd, also entsprach er genau dem Klischee aus den Hollywoodfilmen.
„Ungerne. Aber wenn es sein muss, Dr. Yang.“, antwortete der Wärter und sie nickte. „Dan, holen sie bitte Dr. Preston Burke, damit er sich mit mir das Ergebnis des CT`s ansehen kann.“
Dan nickte und verschwand, während der Wärter die Handschellen löste. Thomas stand auf- und genau dann passierte es. Mit ungeheuerer Wucht schlug er den Wärter mitten ins Gesicht, dieser fiel zu Boden.
Cristina war viel zu schockiert um etwas tun zu können und so sah sie wie in Trance zu, wie der Patient sich die Waffe seines Aufpassers grapschte, herumwirbelte und diese direkt auf Cristina hielt, die sofort ihre Hände in die Luft streckte.
„Und sie bringen mich jetzt hier raus, Dr. Yang. Haben sie mich verstanden? Und keine Tricks, klar?“
Cristina nickte, viel zu aufgeregt, um noch klar denken zu können.
Wenn einem manchmal die Kontrolle entgleitet, ist dies nicht so schlimm. Wenn es jedoch einem Arzt oder Chirurgen passiert haben diese somit eine Situation geschaffen, die ihr ganzes Können abverlangt.
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Und jetzt freu ich mich auf fb