Enjoy!
.::Chapter8::.
âMom?â
âJa Lorelai?â
âDer Typ dort hinten starrt dich an!â
âSei nicht albern!â Emily sieht ihre Tochter empört an, errötet aber leicht.
âIch bin nicht albern! Er zieht dich mit seinen Augen förmlich ausâ¦â
âLorelai, ich bitte dich!â
âMeine Mutter ist eine heiÃe Braut! Das ich so was noch einmal von mir sagen kann, hätte ich auch nicht gedachtâ¦â
âDu hast wirklich schon zu viel Sonne abbekommen! Ich habe dir doch gesagt du solltest einen Sonnenhut aufsetzen!â
âMom, du hast einen Verehrer, und dass wo du erst seit drei Minuten an diesem Strand bist! Respekt, Schwester!â
âAlso ich verbitte mir das: Erstens bin ich deine Mutter und nicht deine âSchwesterâ und zweitens wiegt der junge Mann bestimmt über eine Tonne und ist somit nicht mein Typ!â, Emily sieht verlegen zu ihrem Fan hinüber.
âUnd jung ist er bestimmt auch nicht mehrâ¦â, murmelt Lorelai vor sich hin.
âWas hast du gesagt?â
âSchön ist es hier!â, Lorelai hebt ihre Stimme, âWollen wir unseren Schirm dort hinstellen?â
Emily blickt zu dem Platz, auf den Lorelai deutet, der erstaunlicherweise ziemlich nah an der Liege des ominösen Mannes liegt. Sie schüttelt den Kopf und geht in die entgegen gesetzte Richtung weiter.
Lorelai grinst dem Mann noch einmal zu und stapft dann hinter ihrer Mutter her.
Nachdem Emily noch dreimal hin und her gerannt ist, findet sie endlich den perfekten Platz und legt ihr Badetuch ab. Froh, endlich die geeignete Stelle gefunden zu haben, befreit sich auch Lorelai von der schweren Last.
Genüsslich streckt sich Lorelai in der Sonne, während sie den Strandrock ablegt.
âLorelai! Was hast du bloà an?â
Lorelai sieht an sich herunter.
âWeiÃt du, Mom, irgendein Genie in den 20ern hat es erfunden. Es wurde nach dem Bikini-Atoll benannt, das sind nämlich zwei Inseln die nebeneinander liegen. Tja und das Resultat daraus siehst du an mir. Man nennt es Bikini, aber ich habe sie Emma und Trudy getauft!â
âIch weià sehr wohl was ein Bikini ist, Lorelai!â Emily wirft ihrer Tochter einen tadelnden Blick zu. âUnd das was du trägst ist bestimmt keiner!â
Lorelai deutet auf ihren Körper:
âHose, Oberteil. Beides zusammen ergibt?â
âZu wenig! Warum läufst du nicht gleich nackt herum?â
âWeil ich meinen Nudisten Ausweis nicht dabei habeâ, neckt Lorelai ihre Mutter.
Emily schüttelt den Kopf, sagt aber nichts mehr. Stattdessen holt sie eine Flasche Sonnencreme aus ihrer Tasche.
âDann komm wenigstens her!â
âWas hast du vor Mutter?â
âNa was schon? Ich will dich eincremen! Du holst dir sonst noch einen Sonnenbrand!â
Erwartungsvoll sieht Emily ihre Tochter an, die nur die Stirn runzelt.
âSieh mich nicht so an! Damals auf den karibischen Inseln habe ich dich auch eingecremt, und du hast es gemocht!â
âMom, damals war ich 5!â
âUnd?â
âIch bin 35!â
âDenkst du etwa mit dem Alter vergeht die Empfindlichkeit der Haut?â
âMom, ich bin 35, meine Tochter, die ich die letzten 19 Jahre am Leben gehalten habe, studiert in Yale und ich besitze ein Hotel! Denkst du wirklich ich bräuchte Hilfe beim Eincremen?â
âGut, dann nicht!â Emily wirkt enttäuscht.
Lorelai verdreht die Augen. âHoffentlich sieht mich keinerâ, denkt sie, und setzt sich auf die Liege der Mutter.
âLorelai?â
âJa Mom, meine Haut schreit nach Sonnencreme.â
Emily strahlt während sie Lorelais lange schwarze Haare aus dem Rücken streicht und einen groÃen Patzen der Creme auf Lorelais Schultern verteilt.
âIch habe mich immer gewundert woher du diese Haare hastâ¦â, sagt sie, ein wenig in Gedanken versunken.
âSind sie so schlimm?â
âNein, ganz und gar nichtâ¦. Ich habe mir immer solche Haare gewünscht. Doch weder ich noch Richard haben schwarze Haare. Trix hat mir daraufhin vorgeworfen, ich hätte Richard mit einem Südländer betrogen. Dabei sind deine und Richards Augen identisch.â
âTja, Gran war eine sehr gründliche Frauâ¦â
âEin schreckliches Weibsbild! Gott hab sie seligâ¦â
Lorelai und Emily tauschen Blicke und brechen dann in schallendes Gelächter aus.
Irgendwo auf den Weiten des indischen Ozeans.
Rory lässt sich den Wind durch die Haare blasen und auch Richard genieÃt die Frische der Meeresluft, während sie mit einem Motorboot durch das Wasser sausen. Leise murmelt er vor sich hin.
âHast du etwas gesagt, Grandpa?â
âIch bin oft mit ihr in einer Zille gefahren?â
Rory sieht ihren GroÃvater verwirrt an. Richard lacht.
âMit deiner GroÃmutter. Sie liebte es von mir chauffiert zu werden. Dabei stellten wir uns vor, wir wären in Venedig, und ich ein Gondoliere.â Verträumt sieht Richard auf das Meer hinaus.
âWie schön⦠Erzähl mir mehr, bitteâ¦â
âWillst du wirklich meine kitschigen Liebesgeschichten hören?â
Rory nickt begeistert.
âNun gut, wenn das so ist⦠Also wir sind sehr oft spazieren gegangen. Wir haben über Gott und die Welt geredet, nur selten aber über unsere Beziehung. Ich denke wir hatten beide Angst davor, offen auszusprechen, welches Risiko wir eingehen⦠Aber trotzdem war es eine wunderschöne Zeit. Bei einem Ausflug hat sie einmal meinen Hut aufgesetzt, um nicht erkannt zu werden. Diesen Hut habe ich noch immer. Ständig machte ich mir Sorgen, fragte mich ob sie wohl an mich denkt. Ich für meinen Teil verbrachte den ganzen Tag an sie denkend. Es schmerzte wenn sie mich anlächelte, denn unsere Zukunft war mir ja nicht gewiss. Immer wieder kaufte ich ihr einen BlumenstrauÃ, einmal habe ich ihre sogar selbst einen gepflückt, aber ich traute mich nie ihr einen zu geben. Waren sie und ich einmal nicht an der selben Küste, oder gar im selben Land, schickte ich den Wellen GrüÃe von mir mit, sofern ich an einer Küste war. Nächtelang lag ich wach in meinem Bett, ich machte mir so schreckliche Vorwürfe... Dann entschied ich mich, ihr zu sagen, wie sehr ich sie liebe!â
Wieder bei Emily und Lorelai:
Emily wischt sich einige Freudentränen aus den Augen.
âWeiÃt du, wann wir das letzte Mal so einen Moment hatten?â
âSo einen Moment? Was meinst du damit, Mom?â
âEinen Mutter-Tochter Moment!â
âEinen was? Soll das heiÃen, du zählst unsere guten Momente?!â
Emily nickt bedächtig.
âAlso? Wann war dieser Moment?â
âAls Trix dir wegen mir die Viertelmillion entzogen hat.â
âNein.â
âDoch, Lorelai, und es tut mir noch immer Leid, aber ich hatte ganz einfach Angst dass duâ¦â Emily wird von ihrer Tochter unterbrochen.
âNein, Mom, das meine ich nicht!â
âAber..â
âDer letzte Moment, das war nicht der Zwischenfall mit Gran⦠Unser letzter Mutter-Tochter Moment war bei der Modenschau des Booster-Clubs von Chiltonâ¦â, schüchtern lächelt Lorelai ihre Mutter an.
Eine Weile ist es still.
âEs ist schön!â
âJa, Mom, das Wetter ist wirklich herrlich!â
âNein, ich meine es ist schön hier mit dir zu sitzenâ¦â
âDas finde ich auch, wirklich!â, um ihre Aussage zu untermalen, nickt Lorelai heftig.
Wieder bleibt es eine Weile still. Beide sind die Situation nicht gewohnt.
âEs tut mir leid, dass ich keine Debütantin warâ¦â
âDenkst du wirklich ich war von der Idee begeistert, dass meine Tochter vor der versammelten Gesellschaft mit Federn in der Luft herum wedelt und sich somit blamiert?â
âAber du hast immer so darauf bestandenâ¦â
âEs ist nun mal eine wichtige Veranstaltung, gewisse Verpflichtungen hat man eben zu erfüllen!â
Lorelai blickt ihre Mutter irritiert an. Diese lächelte nur und wandte sich wieder der Sonne zu.
Nach einer Weile seufzt Emily:
âEndlichâ¦â
Lorelai beendet den Satz:
âMutter und Tochter vereintâ¦â
EDIT: Okay, hier ein neuer Teil: FB!!!! Ach ja, möchte nur mal anmerken, dass die Story von Richard hundertprozentig stimmt, nur nicht zwischen Emily und Richard⦠*gg*