Erstmal wieder Re-Fb:
@LoryFan: Hier kommt ein weiterer Teil aus LLs Leben
@Maxi: Ich glaub mit dem Teil kann ich dich auch nicht schocken..:heul:
@Alexxxa: Schön, eine neue Leserin! Und ja, es geht ja schon weiter! Und die Kinder Frage wird sich in diesem Kapitel auflösen!
@kayara: Dann hoffe ich mal, dass dieses Kapitel nicht enttäuscht
@momo: Wow, langer review! Danke!
Kapitel 4
When you cried I’d wipe away all of your tears
When you’d scream I’d fight away all of your fears
And I held your hand through all of these years, but you still have all of me
Selbst der letzte rote Schimmer ist mittlerweile vom Himmel verschwunden und ich recke mich etwas, um zu schauen, ob sich mein Ziel bereits erkennen lässt, denn weit ist es nicht mehr.
Ich passiere ein Haus, vor dem Luftballons hängen und ein Plakat mit der Aufschrift „Willkommen zuhause Baby“.
Ich muss wieder lächeln, denn ich erinnere mich daran, dass ein ganz ähnliches Plakat einst über unserer Haustür hing, als wir die Zwillinge, nach all den Monaten in der Klinik, endlich hatten nachhause bringen dürfen.
Ich bekomme noch immer ein ungutes Gefühl in der Magengegend, wenn ich an diese Schwangerschaft denke.
Wir waren so glücklich gewesen, als Lorelai festgestellt hatte, dass sie schwanger war. Wir hatten darauf hingearbeitet, wenn man es so nennen will, seit wir wieder zusammen gekommen waren.
Der Test hatte sich nach endlosen Minuten des Wartens rosa verfärbt und Lorelai und ich waren uns um den Hals gefallen. Hätten wir geahnt was kommen würde, hätten wir wahrscheinlich nicht einmal gelächelt.
Direkt nach unserer Hochzeitsreise begannen die Probleme, da war Lorelai gerade im zweiten Monat.
Ihr war ständig schlecht, jedoch nicht nur morgens, sondern praktisch den ganzen Tag. Sie behielt nichts bei sich, übergab sich immer wieder.
Obwohl wir beide spürten, dass das nicht normal sein konnte, beruhigte uns die Ãrztin, sagte sie wolle nicht schon Tabletten verschreiben, in ein paar Tagen wäre alles vorbei.
Aber sie täuschte sich. Als Lorelai sich schlieÃlich an einem Sonntag nur noch übergab, brachte ich sie in die Notaufnahme, wo man ihr endlich etwas verschrieb.
Allerdings waren die Probleme damit noch lange nicht vorüber. Etwa in ihrem dritten Monat erfuhren wir, dass es Zwillinge werden würden und ich kann nicht behaupten, dass wir Freudensprünge machten.
Wir starrten uns an, wussten nicht was wir sagen sollten und brauchten beide etwas, bis wir uns an den Gedanken gewöhnt hatten.
Erst nachdem Lorelai sich wieder an ihren verrückten Traum erinnerte, konnten wir uns wirklich richtig über die Zwei freuen.
Wenigstens zwei Monate lang, denn dann wurde es Lorelai plötzlich immer wieder schlecht. Sie übergab sich, ihr wurde schwindelig, sie sah manchmal nichts mehr uns hatte ständige Kopfschmerzen.
Ich schaue auf meine Hand und wie vermutet stehen meine Härchen auf der Hand, die Gänsehaut überzieht wahrscheinlich meinen ganzen Körper.
Ãber zwei Wochen zogen sich Lorelais Beschwerden damals, bevor sie endlich bereit war dem Arzt davon zu berichten.
Ich weià noch, dass er ihr Blut abnahm, den Blutdruck maà und sofort den Krankenwagen anrief, der sie ins nächste Krankenhaus brachte.
Lorelai hatte eine Prä-Eklamsie entwickelt, eine Schwangerschaftsvergiftung, die nicht nur für die Babys, sondern auch für sie gefährlich war.
Sie bekam Medikamente und ihr wurde strikte Bettruhe verordnet, woran sie sich auch vorbildlich hielt.
Sie war so verzweifelt zu dieser Zeit, weinte viel, was nicht nur an den Hormonen lag, sondern einfach an der unglaublichen Angst, die wir beide hatten, die Babys zu verlieren.
Die Angst war in ihren Augen immer präsent und auch ich war kaum noch fähig zu arbeiten, aus Angst es könnte etwas passieren, während ich nicht zuhause war.
Wir trieben uns in dieser Zeit mit unserer Angst gegenseitig in den Wahnsinn, stritten uns oft, was ihrem Blutdruck nicht gut tat, meinem auch nicht.
Erschwert wurde alles noch, da es ihr nicht besser ging. Die Medikamente halfen nicht wie sie sollten, ihr war schlecht und sie bekam eine Art Depressionen, weil sie den ganzen Tag im Bett lag und gegen die Decke starrte.
Sie lieà sich nicht helfen, schickte Rory und Sookie wieder weg, schrie mich an, weinte sich in den unruhigen Schlaf.
Ich dachte damals schon, dass sei das Ende einer weiteren sehr kurzen Ehe, aber gleichzeitig wusste ich auch, dass wir nicht ohne einander sein konnten, es ging nicht.
Mein Vorschlag für einige Zeit auszuziehen, damit sie sich nicht mehr so aufregen würde, löste einen hysterischen Anfall aus.
Ich weià nicht mehr was ich damals zu ihr sagte, wir beide haben diesen Vorfall nie wieder erwähnt, aber ich weià noch, dass ich sie ins Bad trug und unter die eiskalte Dusche stellte, vollständig bekleidet wie sie war, weil ich mir keinen anderen Rat mehr wusste.
Ich schrie, dass ich mir auch Sorgen machte, vielleicht sogar noch mehr, weil ich nicht nur die Babys, sondern auch sie verlieren konnte.
Irgendwie half es und von da an lieà sie sich wenigstens von mir trösten und beruhigen.
Zu dem Zeitpunkt war sie Mitte des siebten Monats schwanger gewesen und nur wenige Tage später fand ich sie bewusstlos auf dem Bett.
Die Prä-Eklamsie hatte sich zu einer Eklamsie entwickelt und per Kaiserschnitt wurden in einer Notoperation die Zwillinge geholt. Doch es ging bei dieser OP nicht mehr nur um das Leben der Kinder, auch Lorelai kämpfte mit dem Tod, denn ihre Leber hatte Schaden davon getragen.
Anthony und Layna wurden am 22.05. 2008 geboren, drei Monate zu früh.
Lorelai lernte die beiden erst drei Tage nach ihrer Geburt kennen, da sie zuvor auf der Intensivstation gelegen hatte.
Die beiden waren so unglaublich winzig und ich hatte groÃe Scheu sie überhaupt anzufassen.
Ich bleibe kurz stehen und ringe nach Atem, das Bild meiner Kinder noch vor Augen.
Selbst damals, als sie gerade so groà wie meine Hand waren, zeigten sich schon die unterschiedlichen Charaktere der beiden.
Anthony war schon immer ein ruhiger, besonnener, aber kränkelnder Junge, das hat sich bis auf den heutigen Tag nicht geändert. Trotz gesunder Ernährung, Sport und viel Bewegung an der frischen Luft war er schon immer der Erste, der sich einen Virus einfing, der gerade im Umlauf war.
Er musste lange beatmet werden, weigerte sich zu trinken und eine Zeit lang glaubten wir er würde Netzhautschäden zurück behalten.
Layna war schon damals ganz anders. Das Ebenbild ihrer Mutter, hatte auch Lorelais geradezu übermenschliche Gesundheit geerbt, zusammen mit dem stählernen Magen.
Sie konnte schon nach kurzer Zeit von der Intensivstation auf die normale Säuglinsstation verlegt werden, schrie den lieben langen Tag aus vollem Hals und als Lorelai sie endlich stillen durfte, trank sie gierig, bis sie vor Erschöpfung einschlief.
Insgesamt mussten die beiden noch fast drei Monate in der Klinik bleiben, etwa so lange, bis der normale Geburtstermin erreicht war.
Auch Lorelai musste noch in der Klinik bleiben und weiterhin Medikamente nehmen, weshalb ich mir zu dieser Zeit in unserem neuen, groÃen Haus oft furchtbar einsam vorkam.
Mit dem Gedanken an Medikamente gehe ich weiter, denn schlieÃlich will auch ich alter Mann irgendwann ankommen.
Der Tag an dem wir die beiden endlich mit nachhause nehmen durften hatte für uns fast etwas Heiliges und wir behandelten die beiden noch lange Zeit wie rohe Eier.
Unser ganzes Leben drehte sich um die beiden und wir weigerten uns sie auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
Lorelai und ich überlegten sogar, ob einer von uns ständig zuhause bleiben sollte, aber schlieÃlich entschieden wir uns dagegen.
Weniger aus finanziellen Gründen, als vielmehr, weil wir beide unser ganzes Leben lang gearbeitet hatten und ohne diesen Ausgleich wohl nicht zurecht gekommen wären.
Im Nachhinein war die Entscheidung richtig, auch wenn wir sie oft anzweifelten, wenn wir wieder einmal mit dem Wagen und den Kindern zwischen Inn und Diner hin und her hetzten.
Als die beiden mit drei Jahren in den Kindergarten kamen, begannen wir ganz allmählich uns zu entspannen. Wir rasteten nicht aus wenn sie sich den Kopf stieÃen und wir rannten auch nicht mehr wegen jedem Schnupfen sofort in die Notaufnahme.
Wir gingen auch wieder aus, Lorelai schleppte mich ins Kino und ein Wochenende verreisten wir sogar ganz alleine, die Kinder blieben bei Rory und April, die sich sofort bereit erklärten aufzupassen.
Doch dann kam ein echter Schock, als Lorelai dreieinhalb Jahre nach der Geburt der Zwillinge feststellte, dass sie wieder schwanger war.
Sie nahm die Pille und wir werden wohl nie erfahren wie es zu dieser Schwangerschaft kam, neben den offensichtlichen Gründen, aber wir waren wirklich geschockt.
Nach der komplizierten Schwangerschaft und Geburt der Zwillinge hatten wir eigentlich einstimmig beschlossen, dass wir das Risiko nicht noch einmal eingehen wollten.
Wir überlegten und diskutierten lange und obwohl wir beide unglaubliche Angst hatten, entschieden wir uns gegen eine Abtreibung.
Eine weitere Entscheidung, die wir niemals bereut haben.
Diese Schwangerschaft verlief, trotz Lorelais fast 44 Jahren, völlig komplikationslos und war wohl das Unglaublichste was wir je erlebten.
Lorelai durchlitt alle stereotypen Dinge, die man von Schwangerschaften so kennt: Die morgendliche Ãbelkeit, die seltsamen Gelüste, Hormon gesteuerte Ausbrüche jeglicher Art, von denen ich einige auch sehr genoss.
Anthony und Layna bemalten ihren Bauch mit Fingerfarben und liebten es ihre Hände auf Lorelais Bauch zu legen, wenn das Baby strampelte.
Wie schon die Schwangerschaft verlief die Geburt dieses Mal völlig normal. Lorelais Fruchtblase platze bezeichnenderweise im Diner und wir hetzten ins Krankenhaus. Ich hatte sie noch gebeten, dass genau das nicht im Diner passieren sollte, natürlich hörte sie wieder einmal nicht!
Nach stundelangem Fluchen, Schreien und Zerquetschen meiner Hand kam Joshua zur Welt und schrie sofort was das Zeug hielt.
Dieses Mal weinte ich nicht aus Angst um meine Frau und meine Kinder, sondern aus purer Freude.
Selbst jetzt, während ich diesen Weg zurücklege, keuche und schnaufe, treten Tränen in meine Augen, wenn ich daran denke wie dieser kleine Mensch aus Lorelais Körper kam, sofort los schrie und uns dann mit seinen groÃen Augen anschaute, zufrieden im Arm seiner Mutter lag und nicht ahnte, dass er vielleicht unser gröÃtes Wunder war.
TBC (8)
Eine kleine Bitte noch: Da diese FF doch sehr speziel ist(jedenfalls gegenüber dem was ich bisher geschrieben habe), wäre ich euch wirklich sehr dankbar, wenn ihr nen review da lasst!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.02.2007, 10:08 von
karana.)