ace, Leni und minoway: :thanx:
So, es geht weita und mein gaaaaaaaanz groÃes Danke gilt Fritzi, weil sie eigentlich den halben Teil mitgeschrieben hat :knuddel:
5.Kapitel: Something Beautiful
You can't manufacture a miracle
The silence was pitiful that day.
A love is getting too cynical
Passion's just physical these days
You analyze everyone you meet
But get no sign, love ain't kind
every night you admit defeat
and cry yourself blind
Sie war angekommen, ohne ihn sehen zu müssen. Ohne seinen liebevollen und gleichzeitig leidenschaftlichen Blicken ausgesetzt zu sein. Doch es würde nicht lange dauern, bis sie in seine haselnussbraunen, wunderschönen Augen blicken würde müssen. Bei einem Meeting, beim Kopieren oder vor dem Büro des Chefs. Oder gefährlicherweise im Aufzug. Ihre beste Freundin machte es sich schon in ihrem Sessel bequem und kaute wie immer an einem Bleistift, während sie über einem Stapel Papiere brütete.
Sie blickte auf als Rory eintrat: "Morgen meine SüÃe. Spät dran oder ist das Einbildung?"
"Einbildung?! Ich habe im Moment jegliches Zeitgefühl verloren, tut mir leid."
"Jaja, schon klar", Sarah grinste. Ein wissendes, etwas dreckiges Grinsen.
"Gott, dieses Grinsen ist nicht angebracht! Ich brauche dringend Kaffee. Hast du schon welchen gemacht, heute Morgen?"
"Noch nicht, ich bin schlieÃlich nicht abhängig." Sie musste lachen.
Rory schüttelte den Kopf und ging mit einem kleinen Lächeln zur winzigen Kaffeeküche der „Hartford Post“. Sie trat ein und warf einen kurzen Blick aus dem Fenster, drauÃen war alles wie immer. Eigentlich. Irgendwoher kam ein seltsames Gefühl in ihr auf, ein komisches Stechen im Bauch und es kam ihr vor, als würden Schmetterlinge ihren Frühlingstanz darin vorführen. Sie war nervös und aufgeregt wie eine 13-jährige vor dem ersten Ballettauftritt. Vielleicht war der Vergleich etwas weit hergeholt, da sie nie Ballett getanzt hatte, aber ein Auftritt war schlieÃlich immer etwas Aufregendes, Neues.
Sie ging zur Kaffeemaschine hinüber und holte einen Filter aus dem Schränkchen darüber, sowie die Dose mit dem Pulver. Diese war immer gefüllt, denn Rory hatte die Aufgabe des Kaffeedosenfüllens übernommen.
Sie füllte Wasser für 8 Tassen ein und gab genauso viele Löffel Kaffee in den Filter. Da er ziemlich leer aussah, wie sie fand, schüttete sie einfach noch zwei Löffelchen dazu. Fröhlich summte sie das Lied nach, dass sie in der Früh im Radio gehört hatte:
If you can't wake up in the morning
Cause your bed lies vacant at night
If you're lost, hurt, tired or lonely
Can't control it, try as you might
May you find that love that won't leave you
May you find it by the end of the day
You won't be lost, hurt, tired and lonely
Something beautiful will come your way
Sie erschrak kurz und hörte auf zu singen, denn es war noch jemand in die Küche gekommen. Rory drehte sich um und wollte ein freundliches „Guten Morgen!“, sagen, wie sie es bei jedem tat, doch der Satz der eigentlich nur aus einem Objekt bestand, blieb ihr im Hals stecken. Es war Jess.
Eine ungewohnte Stille entstand im Raum, nicht dass sie unangenehm gewesen wäre, jedoch etwas seltsam und irgendwie angespannt.
Im Leben muss man sich an neue und unvorhergesehene Ereignisse gewöhnen. Nur wirklich fassen kann sie im Moment des Geschehens niemand. Man stottert, schwitzt und/oder möchte fluchtartig den Raum verlassen, jedoch ist es manchmal nicht möglich einer solchen Situation auszuweichen.
„Und, was gibt es Neues?“ Nervös schoà er sein Telefon von einer Hand in die Andere.
„Nicht viel. Leider habe ich sie aus den Augen verloren, im Büro kann ich mich so schlecht verstecken.“
„Hayden!“, rief er aufgebracht, „das kann doch nicht wahr sein! Wofür bezahle ich dich denn? Los, beweg deinen verdammten Arsch und such sie oder du bist gefeuert!“
„Ok, Logan, ist ja gut. Ich dachte nur, ich wollte...“
„Hayden!“, schrie er, „ich warne dich!“
„Ich geh ja schon los, Chef!“, sagte dieser eingeschüchtert und machte sich auf den Weg.
Jess lehnte im Türrahmen. So wie immer. Lässig und cool. Als wäre nichts passiert. Rory wäre fast die Kaffeekanne, die sie in die Maschine stellen wollte, aus der Hand geglitten. Keiner der beiden wollte etwas sagen, einen unüberlegten Schritt tun oder die Lage in irgendeiner Art verändern. Der Augenblick wollte trotz seiner unüblichen Seite genossen werden, den Anderen zu sehen, in seine Augen zu blicken und ein gemeinsames Geheimnis zu bewahren, war sagenhaft.
Sollte sie sich nicht eigentlich vor Freude in die Luft springen, dass er hier war? Sollte sie nicht seine Lippen spüren, wie sie es immerzu unternahm, wenn sie ihn traf? Sollte sie ihm nicht sagen, was sie empfand und was in ihr vorging? Doch wollte sie das alles überhaupt?
Nach einer kleinen Ewigkeit wollten beide etwas erwidern, doch als sie sahen wie des anderen Mund aufging, verkniffen sich beide ihre wohlüberlegten Sätze, die sowieso nicht der Situation gerecht hätten werden können. Rory hob ihren Arm etwas und wollte andeuten er könne anfangen. Er zögerte lange. Zu lange? In ihm schien etwas vorzugehen, etwas Beunruhigendes, Störendes. Er seufzte. Was ist nur mit ihm los?
Das ist nicht der Jess den ich kenne...
Rory sah ihm abermals tief in die Augen. Als er ihren Blick erwiderte, begann es in ihrer Bauchgegend zu kribbeln. Langsam kam sie ihm näher. Er drehte sich abrupt um und wollte aus der Tür rasen, als hätte ihn eine Biene gestochen, aber er stieà an Rory an. Das Kribbelgefühl durchströmte sie nun vollkommen. Eine Berührung, die sie beide noch mehr durcheinander gebracht hatte. Zögernd sahen sie sich wieder an, fühlten die Leidenschaft und Sehnsucht ihrer Augenspiele. Ihre Köpfe kamen sich immer näher, die Spannung zwischen ihnen glich einer Stromleitung, die kurz vor einer Ãberlastung war und schlieÃlich durchbrennen würde.
Sie konnte schon seinen Atem spüren, seinen Duft riechen. Ihr Puls stieg ins Unermessliche, sie schloss die Augen und wartete, dass seine zarten Lippen auf die Ihren trafen. Doch es passierte nichts. Verwundert und zugleich enttäuscht öffnete sie die Augen. Er war weg. Einfach weg. Rory hörte noch seine Schuhe auf dem Holzboden klappern.
Fluchend erkannte sie, dass stattdessen jemand anderer in der Türe stand.
Das ist alles deine Schuld, du hast uns alles versaut! Sie kannte ihn nicht. „Morgen“, entgegnete der Fremde sofort, „ich bin neu hier und man hat mir gesagt, ich bekomme hier einen ausgezeichneten Kaffee.“
„Einen Moment.“ Sie ärgerte sich eine Weile und rannte noch auf den Gang, um zu sehen, ob Jess noch da war, doch er war fort; dann wendete sie sich wieder ihrem Kaffee zu und funkelte ihn weiter böse an. Es war ihr egal, wer er war oder was er tat, er hatte ihr einer der schönsten Momente ihres Lebens zerstört und das war ihr wichtiger, als die Freundlichkeit von ihm.
The DJ said on the radio
Life should be stereo, each day
In the past you cast the unsuitable
Instead of some kind of beautiful, you just couldn't wait
All your friends think you're satisfied
But they can't see your soul no, no, no
Forgot the time feeling petrified, when they lived alone
Some kind of beautiful-will come your way
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Song: Something Beautiful-Robbie Williams