Moments of Life

Hallo Süße :knuddel:

Das Problem kenne ich. Hatten wir auch mal. Echt ärgerlich soetwas...

Mach dir keine Sorgen, wir haben Geduld. Bei deiner Geschichte lohnt sich das Warten! Ich freue mich schon auf den neuen Teil, auch wenn es noch länger dauern sollte, bis er kommt. Smile

Bussi Selene

PS: Ich hab übrigens auch eine out-of-GG Story. Falls du Lust hast, kannst du ja mal reinschnuppern.
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Hey Leute ich bin wieder on und echt froh drüber. Habe mich, wie immer, über die FB von meinen Stammlesern gefreut. Ach ja, alle anderen die hier reinschneien, dürften sich auch auslassen. Da habe ich überhaupt nix gegen.Wink Also es geht weiter.

LG Emerson Rose

PS: Der Teil ist mal wieder nicht beta gelesen. Kein I-Net ergo kein Korrekturleser(in). Ich hoffe, es ist nicht zu viel falsch. Ansonsten melden.

Teil 46

Ende Mai 1998

„Die Passagiere des Fluges 613 nach Washington werden geben, sich am Gate 4 einzufinden. Die Maschine ist zum einsteigen bereit“, ertönt es etwas verzehrt aus der Lautsprecheranlage.

„Ist das dein Flug?“ fragt Sarah, während sie vor der großen Glasscheibe stehen und nach draußen schauen.
„Ja.“ David hört seiner Freundin gar nicht richtig zu. In einem Tragetuch hat er Emily vor dem Bauch geschnallt und erklärt ihr mit wachsender Begeisterung, alles was auf dem Rollfeld gerade vor sich geht.

„Schau mal Süße, das ist Daddys Flieger. Mit dem geht es nach Washington und in einer knappen Woche kommen deine Mom und du hinterher. Na was hältst du von dem Vorschlag.“ Emily rudert, wie um ihr Einverständnis zu bekunden, mit den Armen. Dabei gerät ihre Brille in Schieflage.

„Glaubst du denn, Emily sieht was du ihr da alles zeigst?“ Sarahs Skepsis ist nicht zu überhören, doch sie schmunzelt auch.
„Na mit dieser schicken Brille sollte das doch kein Problem mehr sein.“

„Dann gehört sie aber auch auf die Nase unserer kleinen Professorin und nicht daneben. Moment.“ Sarah schiebt das Gestell wieder zurecht, was Emily mit einem unwilligen Grummeln quittiert. Richtig gewöhnt hat sie sich an dieses Teil in ihrem Gesicht noch immer nicht, aber sie kämpft auch nicht mehr dagegen an, wie zu Anfang. Zweck hat es eh nicht, da Mommy oder Daddy oder jemand anderes, wer immer gerade in der Nähe ist, ihre Versuche sogleich vereiteln.

„So, das war’s. Am besten, du gibt’s mir Emily, sonst fliegt sie nachher noch als blinder Passagier mit, weil du dich von ihr nicht trennen konntest.“

„Och, ich hätte nicht dagegen.“

Nur ungern trennt sich David von seiner kleinen Familie. Aber es ist das letzte Mal. Allein der Grund lässt ihn tapfer lächeln, als er wenig später die Bordkarte der Flugbegleiterin aushändigt und noch einmal zurück schaut und winkt.

Alle zwei Wochen seit Ende Januar freute er sich auf Sarah und Emily. Und alle zwei Wochen rasten die gemeinsamen Stunden nur so dahin und es hieß wieder Abschied nehmen, bis zum nächsten Mal. Ein Zustand, den sie beide nur schwer ertrugen, der aber jetzt bald ein Ende haben würde.

Mit der Hoffnung tröstet sich auch Sarah, als sie auf dem Weg nach Hause ist und dabei an David denkt, der sich gerade hoch über den Wolken befindet. Ab und zu wirft sie einen Blick in den Rückspiegel.

Emily ist für die späte Uhrzeit noch erstaunlich munter. Glucksend und brabbelnd sitzt sie in ihrem MaxiCosie und spielt mit einer Rassel, die an einer Kette befestigt ist. Anfangs hat sie immer ein kleines Theater veranstaltet, sobald ihr Spielzeug aus dem Sichtfeld verschwand. Mittlerweile quiekt sie meist nur einmal kurz und zieht dann solange an der Kette herum, bis sie ihren Lieblingskrachmacher wieder in Händen hält und fleißig Geräusche damit erzeugen kann.

Wenn Sarah den Vergleich zu anderen Babys, z.B. aus der Babyschwimmgruppe, zieht, ist Emily zwar immer noch kleiner und leichter, aber deswegen nicht minder aufgeweckt und neugierig. Alles was greifbar ist, steckt sie in den Mund und untersucht es eingehend.

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Zu Hause wird Sarah von ihrem Vater erwartet, der ihr die Tür öffnet, als sie mit Emily auf dem Arm und den nicht gerade leichten Einkaufstüten das Haus betritt.

„Moment, ich nehme dir was ab.“

Gemeinsam gehen sie ins oberste Stockwerk hoch. Sarah räumt die Lebensmittel ins Eisfach und Tony albert mit seiner Enkeltochter rum. Vom ersten Augenblick an hat er sich hoffnungslos in Emily verliebt und auch sie ist scheinbar sehr gern bei ihrem Grandpa. So manchen Nachmittag hat sie bei ihm in der Bibliothek zugebracht. Hauptsächlich dann, wenn Sarah in der Uni war oder mit Liza, Davids bester Freundin, für die Prüfung lernte. Überhaupt ist Emily in ihrem jungen Leben schon viel rumgekommen.

„Und hat alles geklappt?“ fragt Tony, als Sarah sich zu ihm ins Wohnzimmer gesellt.

„Ja, fast. Der Flieger hatte nur eine knappe dreiviertel Stunde Verspätung. Das ist neue Bestleistung“, fügt sie ironisch hinzu. „Der Flug an sich dauert zwar nicht lange, aber ärgerlich ist es trotzdem. Die Zeit auf dem Flughafen hätten wir anstatt mit warten besser nutzen können. Hätte ich am Mittwoch nicht noch ein Vorstellungsgespräch, wären wir heute gemeinsam gefahren. Washington ist bestimmt eine interessante Stadt, aber nach den vielen Absagen, ist der Termin fast wie ein Sechser im Lotto. Nie hätte ich gedacht, dass es so schwierig ist, einen Job zu bekommen.“

„Und wenn du..“ Tony kommt nicht weiter, denn Sarah schüttelt entschieden den Kopf.

„Meine Invalidenrente nehme ich nicht in Anspruch. Es geht mir gut, mehr sogar, ich kann mich echt nicht beklagen. Und ich bin mir auch im Klaren, dass sich das ganz schnell ändern kann. Nur bis es soweit ist, will ich etwas zur Haushaltskasse beisteuern. Das heißt, wenn man mich lässt.“

„Wird schon werden. Bis jetzt hat alles irgendwie immer geklappt.“ Tony steht auf.
„Ich werde mal nach unten gehen und das Abendessen vorbereiten. Jenny und Dawn dürften auch bald wieder da sein. Kommst du nachher runter?“

„Gib mir eine halbe Stunde, um unseren Krümel hier bettfertig zu machen, dann bin ich bei euch.“

„Die seien dir gestattet.“ Tony grinst und geht zur Treppe.
„Bis nachher.“

„Dein Grandpa ist ein echt lustiger Mann, weißt du das?“ spricht Sarah mit ihrer Tochter und zieht ihr dabei die Jacke aus. „Bestimmt weißt du das, und am Ende der Woche lernst du auch deinen anderen Grandpa kennen…“

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Während sie Emily wenig später badet, das Waschbecken reicht noch aus, eincremt und einen Schlafpyjama anzieht, geht ihre Gedanken zum Gespräch zurück, wo zum ersten Mal seit langer Zeit der Name Jim Hannigan fiel.

Seitdem hatte David ihn noch zwei Mal besucht, hatte ihm von seiner eigenen kleinen Familie erzählt und nun wollte dieser Sarah und Emily auch persönlich kennen lernen. Anfangs war Sarah alles andere als begeistert. Schließlich ist Jim zum größten Teil an Davids Gesundheitszustand schuld. Da sie ihn andererseits nur von einem Telefongespräch her kennt, geht sie jetzt zwar mit einem gemischten Gefühl im Magen aber möglichst unvoreingenommen an die Sache heran. Der Rest wird sich zeigen.

„So meine Süße, du bist landfein, jetzt können wir schauen, was dein Grandpa feines gekocht hat.“

Emily hat für die Worte ihrer Mom nicht viel übrig. Sie quengelt mit zunehmender Lautstärke vor sich hin. Schließlich ist es weit über ihre Zeit. Sowohl schlaf- als auch essenstechnisch. Als sie wenig später ihre Flasche bekommt, hat Sarah dadurch alle Mühe, Emily wach zu halten. Wenige Schlucke und die Augen fallen zu. Nach etwa der Hälfte gibt Sarah auf, legt ihre Tochter in den Stubenwagen und isst dann selbst erst mal. Nur gut, dass Salat nicht kalt werden kann…

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Die nächsten zwei Tage genießt Sarah ihre ungewohnt viele Freizeit in vollen Zügen. Zusammen mit Dawn und Emily fährt sie nach Martha`s Vineyard. Die Stunden dort vergehen wie im Flug. Temperaturen um die 22 °C und strahlender Sonnenschein lassen den Sommer in greifbare Nähe rücken und zaubern auf Sarahs blasse Haut neben Sommersprossen auch eine leichte Bräune.

„Scheinbar haben wir Emily für heute geschafft.“ Dawn hat sich auf dem Beifahrersitz umgedreht und schaut zu ihrer Nichte, der Sarahs gerade behutsam die Jacke auszieht, um sie nicht aufzuwecken. Hier auf der Fähre, zurück nach Boston, hat sich Sarah nach hinten gesetzt.

„Das ist auch ganz gut so.“ Gedankenverloren streicht sie dabei über Emilys dunkle Löckchen, die durch den Sonnenhut etwas zerzaust sind. „Vielleicht schläft sie dann heute endlich wieder mal durch. Jede Nacht, seit Freitag, was sie mindestens zweimal wach. Wohlgemerkt neben ihrer üblichen Fütterungszeit. Dad sagt, das ist normal. Jedes Baby hat Phasen, in denen es nicht so gut schläft und öfter aufwacht. Aber ich mache mir jedes Mal Sorgen, ob es was Ernstes ist.“

„Du bist Emilys Mom. Es ist sozusagen dein verbrieftes Recht, besorgt zu sein. Außerdem, dein Dad hatte zu dem Zeitpunkt noch deine Mom an seiner Seite. Selbst wenn sich David ebenfalls Gedanken macht, er ist weit weg. Du bist allein mit Emily.“

„Meine Rede. Allerdings würde ich es begrüßen, wenn sie heute Nacht durchschläft. Ich bin echt alle und möchte morgen beim Vorstellungsgespräch einen einigermaßen ausgeschlafenen Eindruck machen.“

„Dann brauchst du für morgen einen Babysitter?“ Dawns Augen leuchten. Jetzt, in den Ferien hat sie endlich genug Zeit, um ihren Pflichten als Tante nachgehen zu können. Wobei Pflicht das falsche Wort ist, denn Dawn ist genauso vernarrt in Emily, wie der Rest der Familie.

Ausnahmsweise nicht. Eliza kommt mit und passt währenddessen auf. Wir wollen anschließend noch in die Mall. Sie braucht neue Hosen und ich für Emily etwas größere Shirts und Bodys. Unsere Kleine hier hat in den vergangenen Wochen ordentlich an Gewicht und Größe zugelegt. Aber immer nur blaue, grüne oder beige Sachen, es ist fast alles von Connor. Für Liam damals wäre es ideal gewesen, aber Emily ist schließlich ein Mädchen. Das sollte man ihr dann auch ansehen.“

„Sehr geehrte Reisende“, tönt es plötzlich aus der Lautsprecheranlage. „Bitte begeben sie sich langsam zu ihren Fahrzeugen. Die Fähre legt in wenigen Minuten in Woods Hole an. Wir wünschen ihnen eine angenehme Weiterfahrt bzw. Heimreise. Bis zum nächsten Mal.“

„Na dann wollen wir mal.“ Sarah gähnt verhalten. Die zwei Tage auf Marthas Vineyard waren zwar sehr schön, aber auch anstrengend. Sie will gerade aufstehen, doch Dawn hält sie zurück.

„Wenn du magst, fahre ich das letzte Stück.“

„Letztes Stück ist gut. Bis Boston sind es noch fast 80 Milen. Bist du dir sicher, dass du das schaffst?“

„Ganz sicher. Die Strecke bin ich letzten Sommer mehr als einmal gefahren. Dad hatte auf Cape Cod geschäftlich zu tun und mich mitgenommen. Er meint, ich hätte einen guten Orientierungssinn.“

Sarah lacht auf. „Das aus dem Mund eines männlichen Wesens, ein größeres Kompliment kann er dir nicht machen. Also ok, rutsch rüber. Es geht los.“

Dabei deutet sie zur Anlegebrücke, an der sie gerade fest gemacht haben und die ersten Autos nun losfahren.

„Ey, ey Captain.“ Eilig klettert Dawn auf den Fahrersitz, schnallt sich an, startet den Motor und wartet darauf, dass Sarah die hintere Tür schließt und neben ihr auf dem Sozius Platz nimmt. Es kann losgehen.

Im Gegensatz zu ihr durfte Dawn ihren Führerschein bereits mit 16 absolvieren. Allein schon deshalb, weil sie etwas abgelegen von Boston wohnen. Dabei ist das Auto in der Stadt selbst oftmals hinderlich. Es gibt einfach zu wenige Parkplätze und wenn, dann sind sie in der City überteuert.

Darum hat Sarah auch vor, mit dem Auto nur bis zu Eliza zu fahren und von dort die U-Bahn zu nehmen. Doch erst mal treffen sie nach knapp zwei Stunden Fahrt wieder zu Hause ein. Eine gute Zeit. Die Straßen waren frei. Jetzt ist es neun Uhr. Rasch packt Sarah die Taschen aus, legt alles für den nächsten Tag bereit und geht dann schlafen. Zumindest bis Mitternacht, so denkt sie, kann sie sich schon mal etwas ausruhen. Noch ahnt sie nicht, was die Nacht bringen wird…

TBC..?
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hey merson
schön das dein inet wieder geht und du uns gleich mit einem neuen teil beglückst
ich fand ihn echt klasse
david ist ja richtig vernarrt in seine tochter.aber welcher vater wäre das nicht
anscheinend hat emily nur etwas mit den augen....is ja schon mal positiv...zum glück ist sie dann nicht schwerer krank..hoffe ich jetzt mal
der tag am strand klang richtig klasse..und alle sind in emily verliebt...total süß...
aber dein letzter satz macht mir richtig angst
beeil dich bitte mit dem nächsten teil..möchte wissen was passiert
mfg lavaCool

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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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Hey...

schön das dein internet wieder geht, weiß wie es ist, wenn es nicht der fall ist...

Toller Teil...

Ich bin gespannt, was du mit dem letzten Absatz meinst...

Liebe Grüße
Derya
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Hallo Süße :knuddel:

Hab mich total darüber gefreut, dass du einen neuen Teil gepostet hast :freu:

Ich liebe deine FF! Dein Schreibstil ist einfach wunderschön.

Der neue Teil ist dir wieder absolut gelungen.

Bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht!

Bussi Selene
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So, jetzt endlich,
Jahre nachdem du gepostet hast,
Jahrmillionen nachdem ich sofort gesehen habe, dass du einen neuen Teil hast,
10 Neuentstehungen der Welt nachdem ich den Teil gelesen habe,
bekommst du ein schrecklich kurzes Fb *schäm*
Das war wie immer ein toller Teil.
ich hab nix dran auszusetzen.
Bin sehr gespannt wie es nach dem letzten Satz weitergeht.
LG, Isi :knuddel:

Wenn mich jeder mögen würde, dann wäre ich Käsekuchen!
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Hallo :knuddel:

Wollte dich nur wissen lassen, dass ich mich schon sehr auf einen neuen Teil freue (stress dich aber nicht!) und dir ein schönes Osterfest wünschen!

Bussi Selene
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hey
also ich habe dir schon 1000x gesagt wie geil ich deine ff finde. mir gefällt die idee sehr gut. weiß nicht was ich noch sagen soll. doch nämlich ne frage. was bringt die nacht noch??? bin gespannt.
lg jessy
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Sorry, ich weiss, ich habe euch ziemlich lange warten lassen, aber meine Muse war mal wieder auf der Flucht und es hat mich einiges an Überredung gekostet, sie zur Rückkehr zu überreden. Ich hoffe mal sie bleibt jetzt länger.Big Grin

Eine neue Leserin darf ich auch begrüßen. @Cherry 159 es freut mich sehr, dass dir meine Geschichte so gut gefällt. Deine Frage wird heute beantwortet. Zumindest teilweise.

An meine Stammleserinnen Derya, Anne, Selene und Isi ein dickes Knuddelbussi. Es macht einfach mehr Spaß zu schreiben, wenn man weiss, dass die Geschichte auch gelesen/kommentiert wird. Das baut ungemein auf.

Damit geht es heute weiter. Wieder mal nicht beta gelesen, und ich glaube, ich sollte mir langsam eine Vertretung suchen. Meine Betaleserin ist beruflich einfach zu sehr eingespannt. Also falls jemand Lust hat, einfach mal ne PN schicken.

So genug gesabbert. Es geht weiter. Viel Spaß beim lesen.

LG Emerson Rose



Teil 47

Sarah wird wach und glaubt kurz zu träumen. Sie reibt sich die Augen, wirft einen Blick auf den Wecker und hört dann noch mal genauer hin. Doch da weint ein Baby, ihr Baby. Aber warum hat sie Emily nicht eher gehört? Sonst wacht sie doch auch bei jedem Mucks ihrer Tochter auf.

Sarah schaltet das Licht auf ihrem Nachtschrank ein, doch nach dem Babyphone sucht sie vergeblich. Bis es ihr siedentheiss einfällt. Das kleine Empfangsgerät steht noch im Wohnzimmer ihres Vaters.

Eilig zieht Sarah sich eine Nickyjacke über den Pyjama und geht ins Kinderzimmer. Emily liegt in ihrem Bettchen und weint herzzerreißend. Das Gesicht ist gerötet von der Anstrengung.

„Hey Süße, es tut mir leid. Was hast du denn?“

Sie nimmt ihre Tochter hoch und drückt sie an sich. Emily ist ganz warm und klamm. Zu warm, wie Sarah vorkommt. Und sie weint weiterhin, auch wenn es jetzt eher einem Wimmern gleicht.

Sarah überlegt nicht lange und befreit ihre Tochter erstmal von den verschwitzten Schlafsachen. Eine neue Windel und eine Flasche Milch und Emily ist schon wesentlich ruhiger. Allerdings hat sie Fieber und die Prozedur mit dem Fieberthermometer höchst ungnädig über sich ergehen lassen.

„Irgendwas brütest du aus meine Süße“, murmelt Sarah und nimmt Emily mit zu sich ins Schlafzimmer. Eigentlich hatten sie und David vereinbart, so etwas niemals anzufangen, da sich Kinder so früh als möglich an ihr eigenes Bett gewöhnen sollten. Aber David ist nicht da und es wird die Ausnahme bleiben.

Emily hat sich etwas beruhigt, will aber einfach nicht schlafen. Sie liegt mit offenen Augen da, brabbelt leise vor sich hin und spielt mit ihrem Nuckel. Sarah liegt daneben und versucht krampfhaft wach zu bleiben. Immer wieder streicht sie Emily über die feuchtwarme Stirn, singt ihr etwas vor, holt sogar die Spieluhr und das Lieblingsstofftier, doch ihr kleiner Nachtgeist denkt gar nicht daran zu schlafen.

Dafür schreckt Sarah hoch, als Emily wieder anfängt mit schreien. Sie ist wohl doch kurz eingenickt.
„Hey Süße, willst du, dass Mommy auch wach bleibt? Das geht aber nicht.“

Sarah versucht es mit Tee, aber Fehlanzeige. Emily möchte weder Fencheltee noch schlafen. Sie will beschäftigt werden und das ausgerechnet nachts um drei Uhr.

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Als am Morgen schließlich der Wecker klingelt fühlt Sarah sich nicht nur wie gerädert, sie ist es auch. Der Blick in den Badspiegel bestätigt das. Emily grinst ihre Mom aus der Babyschale heraus an, während diese versucht ihre Augenringe zu kaschieren. Überhaupt ihr ganzes Äußeres für das Vorstellungsgespräch in einen akzeptablen Zustand zu bringen.

Seit Emilys Geburt hat sie sich eher um ihr Baby und den Abschluss des Studiums gekümmert, als sich darüber Sorgen zu machen, ob und wie ihre Haare liegen. Doch jetzt kommt es darauf an.

Als Sarah mit Emily bei Eliza ankommt, verlässt James gerade das Haus.

„Hey“, begrüßt er sie überschwänglich. „Na, was macht meine Lieblingspatentochter?“

„Wächst und gedeiht.“

Sarah schmunzelt. Seitdem James weiß, dass Eliza und er ebenfalls bald Eltern werden, nutzt er noch mehr als vorher jede Gelegenheit, sich mit Emily zu beschäftigen. Jetzt gerade benimmt er sich wie ein kleiner/großer Junge und schneidet in Richtung des Kinderwagens Grimmassen. Ein Bild für die Götter.

„Dafür siehst du, verzeih mir meine Offenheit, ziemlich mitgenommen aus.“

Er schaut kritisch von Sarahs Versuch einer Hochsteckfrisur, über die Schatten unter ihren Augen bis hin zu ihrem Hosenanzug, der ihr etwas zu groß zu sein scheint.

„Zu wenig Schlaf?“

„Definitiv. Seit Tagen bzw. Nächten hält mich unser kleiner Geist hier wacht. Am härtesten war es die vergangene Nacht. Emily wollte nicht schlafen und ich durfte scheinbar auch nicht. Jedes Mal wenn ich etwas weggenickt war, hat sie angefangen zu weinen. Andererseits hat sie Fieber. Vielleicht rührt daher ihre Unruhe.“

„Also geht es nachher zum Kinderarzt“, stellt James fest.

„Auf jeden Fall. Bevor ich mich bei Emily anstecke, lasse ich das lieber abklären. Vorher habe ich allerdings noch ein Vorstellungsgespräch bei einem Verlag in der Stadt. Eliza passt dann solange auf unseren Krümel hier auf.“

James klingt leicht entsetzt. „Du willst so zum Verlag?“

„Ja, wieso?“ Sarah schaut an sich runter und dann ihren Freund verständnislos an.

„Komm mit.“ James fackelt nicht lange, ist Sarah mit Emily im Kinderwagen behilflich und geht mit ihr zurück ins Haus. Eliza ist genauso erstaunt und überrumpelt, als James ihr ohne viele Worte Emily anvertraut und Sarah nach oben ins Bad bugsiert.

„Und was wird das jetzt, wenn es fertig ist?“ fragt sie, als sie auf einem Hocker vor dem Spiegel sitzt. „Musst du nicht weg? Du warst doch auf dem Weg irgendwo hin?“

„Nur zum aufräumen ins Theater und das kriegen sie auch ohne mich hin. Mach dir also keine Gedanken, hier werde ich dringender gebraucht.“

James wuselt um seine beste Freundin herum, sucht hier und dort Utensilien zusammen. Und Sarah staunt mal wieder aufs Neue, was er damit in den nächsten Minuten im wahrsten Sinne des Wortes zaubert.

Als sie nach einer guten halben Stunde das Endergebnis im Spiegel bestaunt, ist der Unterschied nur zu offensichtlich. Sarahs blonde Locken umspielen ihr Gesicht, keine strenge Hochsteckfrisur, nur eine verzierte Holzspange, die die Haare locker nach hinten hält. Dazu ein Make Up, das die Schatten unter ihren Augen kaschiert und trotzdem die leichte Bräune von Marthas Vineyard zur Geltung bringt. Etwas Lipgloss und voila.

„Aus Aschenputtel ist Cinderella geworden“, bringt es Eliza auf den Punkt. „Oder was meinst du Emily?“

Emily sagt gar nichts, denn die Bürste, die sie gerade eingehend untersucht, ist viel interessanter. Überhaupt scheint sie bei Eliza auf dem Arm wesentlich ruhiger zu sein und Sarah überlegt kurz, ob es vielleicht an ihrer eigenen Nervosität liegt, die sich indirekt auf ihre Tochter überträgt.

„Wenn Cinderella jetzt noch pünktlich zu ihrer Veranstaltung erscheinen will, müssen wir langsam los“, bemerkt Sarah nach einem Blick auf ihre Armbanduhr.

Eliza schaut an sich runter. Eine bequeme Stoffhose mit Gummizug und eine bunt bedruckte Bluse sollten ausreichend sein. Für teure Umstandsmode hat sie nicht viel Geld übrig. „Ich bin startklar.“

„Ihr könnt mit mir fahren und ich setze euch in der Stadt dann ab. Das ist das einzig gute am Theaterjob, Parkplätze für die Mitarbeiter.“

„Gute Idee. Auf geht’s.“

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„Hi, ich möchte zu Mr. Peterson.“

Nur gut, dass James sie mitgenommen hat, sonst wäre Sarah zu spät gekommen. Der Hauskomplex, in dem sie sich jetzt befindet, ist riesig. Zwölf Etagen, vier Eingänge und fast vierzig Firmen. In dem Gebäude kommt man sich vor wie in einem Labyrinth. Jetzt steht sie vor dem Empfangstresen und knetet nervös ihre Finger, während sie auf eine Antwort wartet.

„Haben sie einen Termin?“ fragt die Dame dahinter freundlich.

„Ja, mein Name ist Sarah Hemmingwell.“

„Ah ja hier steht’s. Mr. Peterson erwartet sie bereits. Folgen sie mir bitte.“

Während Sarah hinter der Sekretärin hergeht, überlegt sie krampfhaft, ob es nun gut oder schlecht ist, nicht warten zu müssen. Ist sie vielleicht doch zu spät und weiß es nur nicht? Dabei hat sie sich die Uhrzeit extra notiert. Es wirft nicht gerade ein gutes Licht auf sie und ihre Qualitäten, zum Vorstellungsgespräch zu spät zu erscheinen…

„Mr. Peterson, Miss. Hemmingwell ist jetzt da“, wird Sarah aus ihren Gedanken gerissen und steht Augenblicke später ihrem vielleicht zukünftigen Brötchengeber gegenüber.

„Guten Tag Miss. Hemmingwell, setzen sie sich bitte.“

„Danke gern.“ Sarah nimmt Platz und schaut sich ihr Gegenüber genauer an. Jeffrey Peterson ist ca. 1,80 m groß, hat dunkle, graumelierte Haare und einen sorgfältig gestutzten Drei-Tage-Bart. Hinter einer geschmackvollen, randlosen Lesebrille verbergen sich wache, blaugraue Augen. Trotzdem hat Sarah keine Ahnung, was in dem Mann gerade vorgeht, dann an seinem Gesicht ist es nicht erkennbar.

„Ich hoffe, sie haben gut hergefunden“, fragt er und legt einige Unterlagen beiseite.

„Sagen wir mal so, ich hatte genug Zeit zum suchen.“

„Das kann ich mir vorstellen.“ Mr. Peterson schmunzelt. „Wer dieses Gebäude das erste Mal betritt, verläuft sich fast zwangsläufig. Später wird es besser.“

„Gut zu wissen.“

„Warum habe sie sich bei uns beworben?“ geht er zum geschäftlichen über und blättert dabei in Sarahs Mappe.

„Ihr Verlag hat einen ausgezeichneten Ruf in dieser Stadt. Da war mit sehr wichtig bei meinen Bewerbungen.“

„Richtig erkannt. Ihre Noten sind nicht zu verachten, ebenso wie ihre vielfältigen Sprachkenntnisse. Was mir allerdings fehlt sind Arbeiten außerhalb des Studiums, Übersetzungsproben, so etwas in der Art.“

„Da gibt es leider nicht viel.“ Sarah holt einen Schnellhefter aus ihrer Tasche und reicht ihn rüber.

„Mein letzter Job ist mittlerweile fast ein Jahr her und auch davor hatte ich nicht oft Zeit und Gelegenheit zu arbeiten. Es ist eine Menge geschehen in den vier Jahren seit der Highschool.“ Sarah weiß selbst am allerbesten, dass diese Seiten im Hefter viel zu wenig für eine Bewerbungsmappe sind. Doch sie will auch kein Mitleid erwecken und hält ihre Begründung deshalb so allgemein wie möglich.

„Ihnen ist aber bewusst, dass unsere Firma ihre Mitarbeiter nach Wörtern bezahlt, zumindest am Anfang.“

„Ja, das weiß ich Sir. Mich reizt auch mehr die Tatsache, von zu Hause aus arbeiten zu können. Das Geld ist da eher zweitrangig. Ich weiß, dass ich es kann, meine Übersetzungen sehr gut sind und jetzt möchte ich es auch beweisen.“

„Und warum nicht als Dolmetscherin?“

„Dazu reicht meine Luft nicht. Ein Lungenschaden. Das geht auf Dauer nicht. Außerdem habe ich eine vier Monate alte Tochter, für die ich sorge.“ Sarah ist jetzt alles egal. Wenn Mr. Peterson schon so beharrlich nachfragt, kann sie ihm gleich die Karten offen auf den Tisch legen.

Der Verleger hört sich alles an, äußert sich jedoch nicht. Vielmehr schlägt er den Hefter zu und gibt ihn Sarah zurück.

„Da sie nicht unsere einzige Bewerberin sind, melde ich mich, sobald eine Entscheidung getroffen ist.“ Er steht auf und geht um den Schreibtisch herum. „Es hat mich gefreut Miss Hemmingwell und sie hören von uns.“

Sarah ist so überrumpelt über das plötzliche Ende des Gesprächs, dass sie nur noch „Danke“ stammelt und auch schon wieder auf dem Flur der Firma steht. Ihre Füße tragen sie ganz von allein aus dem Gebäude raus, während ihr Kopf wie leer gefegt ist. Nur der eine Satz „sie hören von uns“ hallt in ihr wider. Und was das bedeutet, weiß Sarah genau. Wieder eine Absage mehr auf ihrer Liste...

TBC..?
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Hi Süße :knuddel:

Ein neues Kapitel :dance: :freu:

Hab mich total darüber gefreut! Ich liebe deine FF, deinen wunderbaren Schreibstil, deine umwerfenden Charaktere!

Zitat:„Dazu reicht meine Luft nicht. Ein Lungenschaden. Das geht auf Dauer nicht. Außerdem habe ich eine vier Monate alte Tochter, für die ich sorge.“ Sarah ist jetzt alles egal. Wenn Mr. Peterson schon so beharrlich nachfragt, kann sie ihm gleich die Karten offen auf den Tisch legen.

Ich finde es sehr gut, dass Sarah gleich alles erzählt hat.

Zitat:„Da sie nicht unsere einzige Bewerberin sind, melde ich mich, sobald eine Entscheidung getroffen ist.“ Er steht auf und geht um den Schreibtisch herum. „Es hat mich gefreut Miss Hemmingwell und sie hören von uns.“

Ich fürchte Sarah hat recht mit ihrer Befürchtung Sad
Ich finde das total diskriminierend, es macht mich richtig wütend. Verdammt, sie hat eine Chance verdient! Ich bin mir 100%ig sicher, dass sie den Job besser machen würde als viele andere.

Das ist etwas, was ich an deiner Geschichte so mag. Du spielst keine heile Welt vor, deine Worte scheinen von der Realität zu erzählen. Denn leider passiert soetwas täglich. Aber trotzdem hoffe ich, dass du uns vll. überrascht und Sarah den Job doch noch erhält, doer zumidnest einen anderen.

Ich hoffe, dass es der kleinen Emily bald besser geht.

Freu mich schon auf jedes neue Kapitel von dir!

Bussi Selene
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