Ewig blüht der Lotos...

Also jetzt noch Re-Fb für euch beide...

Meine liebe kleine Anne... :knuddel:

Zitat:Und dann tauchte auch noch diese Silvia auf...obwohl sie für mich einen sehr geilen Klamottengeschmack hatte^^

Ja, aber sie ist ein bisschen kaputt im Oberstübchen. Und das tut mir echt leid, denn sie gefällt mir. Vielleicht behalte ich die als Charakter fur eine andere Geschichte. Genau wie mein geheimer Geschichtenerzähler Sam...

Zitat:Und wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, ist sie die Schwester von guten Freunden von Jess Exfreundin Gwen? Überhaupt nicht kompliziert:biggrin:

Neiiiin, du hast das vollkommen falsch verstanden! Big Grin Big Grin Big Grin Sie ist die Tochter von den guten Freunden von Jess Exfreundin Gwen. Und Jess war deren Trauzeuge, aus irgendwelchen unergründlichen... ähm... ja, Gründen eben... :lach: :lach: :lach:

Ich hab mich sehr über dein Fb gefreut... und ich freue mich schon auf meinen eigenen neuen Teil. Und jetzt fragt ihr sicher "Warum? Ist sie so verknallt in ihre eigene Geschichte?" und ich sage "Nein, aber nach dem Teil kommt das Fb, und danach bin ich so süchtig wie Lorelai nach Kaffee..."
Hab dich lieb... deine mary... *gg*
______________

Und jetzt zu meinem Neuankömmling... Schlumpfinchen... hi.

Zitat:Du hast einen wundervollen Schreibstil, eine unglaubliche Liebe zum Detail, die ich bewundere...

Gäbe es hier einen gutes Smiley der meine Gesichtsröte umschreiben würde, ich würde ihn tausendmal posten. Denn du machst mir ein sehr grosses Kompliment damit. Und irgendwie macht das jeder der hier ist... das freut mich echt...

Ich lese deine FF auch wahnsinnig gerne, und ich hab dir auch schon Fb für das neue Kapitel gegeben. Ich hoffe du kommst bald wieder hier her...
bye, Yela.

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So, nun endlich habe ich einen neuen, frisch gepressten Teil für euch.
Widme ihn mal wieder meiner liebsten Selene. Power weiter, Kraftfrau. Hab dich lieb und drück dir ganz fest die Daumen. Du schaffst das!
Viel Spass beim lesen...

Kapitel 26. Wiedersehen

Schweigend sitzen wir in meinem Wagen. Lange Zeit fahren wir schon, doch sie sagt kein Wort. Sie sieht aus dem Fenster und ich denke, sie fühlt sich schuldig. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Auf der einen Seite tut es mir leid, wie ich sie vorhin angefahren habe, aber auf der anderen Seit denke ich tatsächlich, dass Logan hinter all dem Unheil steckt.
Ich weiß nicht warum, aber ich habe das dumpfe Gefühl, dass sie leise weint. Als ich zu ihr sehe, hat sie ihren Kopf gegen die Scheibe gelehnt und die Augen geschlossen. Es kostet mich einige Überwindung, doch dann strecke ich meine rechte Hand aus und lege sie auf ihre linke. Erschrocken zuckt sie zusammen und sieht auf.
Hey... sage ich aufmunternd. Glaub mir, alles wird gut, wie oft schon habe ich das gesagt. Und doch, nichts scheint gut zu werden. Ich fühle mich bescheuert, einfach nur blöd, denn ich sage immer nur das gleiche. Und garantieren kann ich für nichts.
Du weißt doch, dass das nicht stimmt, sagt sie mit zitternder Stimme und schnieft.
Irgendwann wird es stimmen, glaub mir, sage ich und drücke ihre Hand, während ich an einer roten Ampel halte.
Kurze Zeit später betreten wir das Gefängnisgebäude. Die Gitterstäbe und die kalten Wände lassen sie leicht zusammen zucken. Ich drücke ihre Hand, die ich noch immer halte, und versuche sie zu beruhigen. Doch es scheint kaum zu helfen.
Es dauert nicht lange und wir sind als Besuch gemeldet. Lange Warteschlangen scheint es hier nicht zu geben. Wir werden in einen Raum geführt, in dem kleine Kabinen sind, wie Telefonzellen. Wir werden bei Nummer 5 hingesetzt und man deutet uns zu warten.
Als Sam kommt, schrecken wir beide zurück. Er trägt einen dieser knallorangen Sträflingsanzüge und Handschellen. Sein zotteliges Haar sieht noch zottiger aus als sonst und ein blauer Fleck ziert die braune Haut um sein linkes Auge.
Mit einer Hand greift er nach dem Hörer und lässt sich vor dem kleinen Tisch nieder.
Hi, seine Stimme klingt heiser.
Rory kann nicht anders, sie schluchzt.
Nein, Rory nicht... wenn er könnte, er würde seine Hand auf ihre Wange legen. Doch alles was da ist, ist der Telefonhörer durch den sie ihn hört.
Sam... ich bin schuld. Ich bin schuld an allem. Es... es tut mir so leid, wimmert sie leise.
Hey, sagt er sanft. Kleines, sei nicht so eingebildet, er versucht zu lachen. Es passiert nicht alles wegen dir. Du wirst sehen, wir kriegen das hin. Hörst du? Alles wird gut.
Rory sieht ihn nur ernst an. Du weißt, das ist nicht wahr. Erzähl mir, was passiert ist...
Sam sieht sie lange an, doch er sagt nichts. Dann, endlich öffnet er den Mund und redet. Ich weiß nicht, was passiert ist. Alles ging sehr schnell. Plötzlich war die Polizei da, und ich hatte Handschellen um. Sie redeten etwas von wegen Drogen und so. Rory, ich weiß wirklich nicht, was die von mir wollen... er schüttelt betrübt den Kopf. Rory... er hebt erneut den Kopf und sieht sie eingehend an, ich hab deinen Großvater angerufen. Du wirst mir verzeihen müssen, ich hatte keine andere Wahl. Überleg mal, wie viel er für dich tun könnte.
Rory schüttelt gequält den Kopf. Sam... wenn ich sicher gehen könnte, dass er etwas für mich tun kann... ich hätte ihn längst angerufen! Aber wenn Logan tatsächlich dahinter steckt, und der Verdacht ist dringend da... dann ist jeder, der mir hilft eine Zielscheibe mehr in seinem Spiel. Und das ist ein Opfer, das ich nicht bringen will. Ich habe schon genug Angst um Mum... um Luke und die Zwillinge. Und um Jess, ängstlich tastet sie nach meiner Hand und drückt sie. Ich erwidere den Druck um ihr zu zeigen, dass ich da bin. Er wird vor nichts mehr zurückschrecken. Nichts, was sich ihm in den Weg stellt, wird lange Stand halten. Selbst Richard Gilmore nicht, sie senkt den Kopf und drückt den Hörer etwas fester an ihr Ohr, so als wäre sie dann näher bei ihm.
Ich weiß das, Rory... sagt Sam leise, doch ich höre ihn durch den Hörer. Und ich denke, du bist an der Reihe. Das ist wie ein Schachspiel. Der nächste Zug wird deiner sein. Du musst ihn anzeigen.
Rory schüttelt heftig den Kopf.
Rory, sei nicht dumm. Er wird dir alles zerstören, was dir noch bleibt. Er wird nicht eher zögern bis du so alleine bist, dass er sicher sein kann, dass du zu ihm zurück gekrochen kommst. Ich weiß, das klingt hart, aber ich bete, dass Afrika nicht aufwacht, bis das alles vorbei ist. Wenigstens im Koma ist sie sicher vor einem Tod durch Logans Waffen... Aber denk an Lucas. Denk daran, wie sehr du leidest. Denk daran, wie sehr wir alle leiden. Denk daran, dass du dich wehren kannst. Du kannst es. Du musst es nur wollen. Tu es Rory, solange du noch kannst, seine Stimme klingt kalt und berechnend, doch seine Augen sprechen für sich. Er sieht sie besorgt an, und ich weiß, er tut es aus Liebe zu Rory. Und aus Angst um alle anderen. Er weiß, wenn Logans Zorn entfacht ist, gibt es kein Zurück mehr. Was weiß er, was wir anderen nicht wissen?
Hör auf, ruft Rory qualvoll.
Ich weiß, ich rede sehr hart mit dir. Aber wenn ich tausendmal um den heißen Brei herum rede, wirst du den Ernst der Lage nicht begreifen. Schlag zurück, Rory... solange du noch kannst. Solange Otello noch für dich da sein kann. Stell dir vor, er ist der Nächste. Stell dir vor, was passieren wird. Stell es dir vor, in den kräftigsten Farben! Glaub daran, dass wir ihn gemeinsam besiegen können. Das hier ist kein Science Fiction Film. Du wirst es selbst tun müssen. Es kommt kein anderer um dich zu retten! Du bist dran. Leg ihn Schach Matt!
Rory sitzt da, den Kopf gesenkt und zittert leise Tränen vor sich hin. Sie hat den Hörer an ihrem Ohr und beißt sich auf die Unterlippe.
Es tut mir leid, Rory, seine Stimme klingt nun sanfter denn je, und ich denke für einen Augenblick, ich habe alles nur geträumt. Aber jemand muss dir die Augen öffnen.
Rory sieht auf und durch die Scheibe. Dann lässt sie meine Hand los und legt sie gegen das Glas. Ich hab dich lieb, Sam. Ich hol dich hier raus. Wie auch immer.
Langsam hebt er seine Hand, dass die Handschnellen klirren, und legt seine Hand gegen ihre an das Glas. Ich hab dich auch lieb, Rory. Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich bin hier so weit sicher. Kümmere dich um die anderen. Pass auf Jess auf, bevor noch mehr passiert. Mach, was ich dir gesagt habe. Es ist das Beste.
Langsam richtet Rory sich auf, als würde sie sich mit Mut voll pumpen. Kann ich noch kurz mit Jess reden? Fragt Sam plötzlich und Rory nickt. Sie reicht mir den Hörer und steht auf. Fast als wüsste sie, dass Sam mit etwas sagen würde, dass sie nicht hören sollte, geht sie zu der gegenüberliegenden Seite des Flurs und sieht durch das vergitterte Fenster in den Hof.
Jess... Sam flüstert es mir zu, damit Rory es nicht hört. Jess, in meinem Wagen... auf der Rückbank liegt ein Laptop. Nimm ihn an dich und hebe ihn auf. Zeig ihr die Daten nicht, es wird ihr sowieso noch früh genug das Herz brechen.
Ich weiß nicht, was er sagen will, er spricht in Rätseln. Dennoch nicke ich und sehe vorsichtshalber zu Rory. Sie steht noch immer da, auf Zehenspitzen, da das Fenster nur sehr klein und weit oben ist, wohl um jede Hoffnung der Flucht im Keim zu ersticken.
Pass auf sie auf, sagt Sam und ich sehe wieder zu ihm.
Habe ich je etwas anderes getan? Frage ich und es klingt fast ein bisschen besorgt.
Traurig lächelt Sam, dann legt er den Hörer auf, wird von einem der Wachen hoch gerissen und mit sich geschleift.
Rory dreht sich um und sieht ihm verzweifelt nach. Durch das Glas sieht sie wie Sam ihr etwas zu ruft, doch sie kann es nicht verstehen.
Was? Ruft sie und kommt näher an das Glas.
Rede mit Richard! Ruft er erneut, dann ist er endgültig verschwunden.
Zurück bleibt Rory. Verzweifelt und allein. Aber nur fast. Ich greife nach ihrer Hand und drücke sie. Doch ich kann sie nicht ansehen. Ich kann nicht riskieren, dass sie mich fragt, was Sam gesagt hat. Ich weiß selbst nicht, was es zu bedeuten hat.

Flashback

Rory! Rory aufwachen! Rory!
Hmm, brummelt Rory verschlafen und öffnet die Augen. Sie greift nach dem Wecker auf dem Nachttisch. Kaum hat sie die Uhrzeit darauf entziffert, lässt sie ihn auch schon fallen. Es ist halb fünf, Mom. Was brauchst du, was nicht auch warten könnte?
Lorelai Gilmore zieht ihrer Tochter die Decke weg und hüpft aufgeregt im Zimmer herum. Rory will erneut nach ihrer Decke greifen, doch Lorelai zieht sie ihr endgültig weg. Du bist herzlos und gemein. Und so was nennt sich meine Mutter, meint Rory nur und kugelt sich erneut auf ihrem Bett zusammen.
Aber Rory! Ich heirate doch heute! Ruft Lorelai und hüpft aufgeregt auf und ab.
Ja, aber erst um fünf, ich könnte in zwei Stunden aufstehen, wir hätten immer noch genug Zeit, sie lächelt leise, denn sie denkt ihre Mutter endlich abgeschüttelt zu haben. Falsch gedacht, denn diese steht nur an Rorys Bett und schmollt, in der Erwartung von Rory gesehen und aufgeheitert zu werden. Schließlich gibt sie nach.
Aber du musst mich noch fertig machen! Du musst meine Haare machen, und meine Hände. Außerdem müssen meine Schuhe aus dem Auto geholt werden und mein Kleid hängt auch noch immer Schrank. Und ich denke, ich brauche einen Kaffee, und zwar von Luke, also saus los und hol mir einen, ich darf den Bräutigam schließlich nicht sehen.
Rory streckt sich. Ihre Mutter hat es endlich geschafft. Sie ist hellwach. Du verdonnerst mich zur Arbeit. Und das obwohl ich nicht mal 21 bin! Wer das hört, muss sich denken, ich werde zu illegaler Arbeit getrieben!
Lorelai sieht ihre Tochter verschreckt an. In deinem Alter war ich dabei im Hotel zu schuften. Ich hab mir den Pelz wund gearbeitet, damit meine kleine, dreijährige Tochter in den Kindergarten konnte. Also beschwer dich nicht und hoch mit dir!
Als Rory endlich aufsteht, hat sie es doch noch geschafft eine halbe Stunde länger liegen zu bleiben. Als sie in die Küche kommt, steht Lorelai an der Kaffeemaschine und versucht verzweifelt ihren Kaffee zu bekommen. Irgendwann scheint sie aufzugeben.
Mum? Was ist los? Geht Alfred wieder nicht? Fragt Rory und geht zu ihr.
Nein. Aber weißt du was? Heute ist mir das ein bisschen egal, seufzt Lorelai und lächelt. Doch Rory stützt auf die Kaffeemaschine zu und versucht sie in Gang zu bekommen. Och, komm schon! Es ist sechs Uhr! Denkst du, du kommst mir so ungeschoren davon?!
Lorelai lacht. Weißt du, Rory... wenn man verliebt ist, lernt man sehr viel ruhiger und geduldiger zu werden. Du solltest das auch mal versuchen.
Rory rollt mit den Augen. Ich denke, dafür gibt es im Moment nicht die richtigen Kandidaten! Sagt sie gelassen und gibt Alfred erneut einen Schubs.
Ach nein? Und was ist mit diesem Blonden? Der schleicht doch andauernd um dich rum.
Lorelai lacht. Rory verengt die Augen zu Schlitzen. Logan? Nein, ich kann den Typen nicht ausstehen. Hochnäsiger, reicher Schnösel.
Lorelai lächelt und als Alfred endlich einen Ton von sich gibt und mürrisch anspringt, quietscht sie vergnügt auf und holt zwei Tassen aus dem Schrank. Tja, aber Alfred mag dich. Vielleicht solltest du dir das mit den Kandidaten noch einmal anders überlegen.
...

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...
Stunden später stehen Rory und Lane um Lorelai herum und versuchen sie schön zu machen. Aber Lorelai scheint das nicht wirklich zu interessieren. Sie steht vor den beiden Mädchen und wippt hin und her. In der Hand hält sie eine Kaffeetasse, mit dessen Inhalt sie Lanes Rücken und Rorys rechte Hand bereits verbrüht hat.
Na, wie findest du es? Fragt Rory als sie fertig sind und fährt sich mit dem Handgelenk über die Stirn.
Einfach großartig, antwortet Lane.
Hey, fragt mich den niemand? Fragt Lorelai und wippt erneut hin und her.
Okay, Mum. Wie findest du es? Fragt Rory und Lane druckst in sich hinein.
Das Kleid bauscht sich so auf, ich kann mich gar nicht setzen! Meint Lorelai verzweifelt.
Du sollst dich ja auch gar nicht setzen. Du heiratest sowieso im stehen, antwortet Rory und hält Lorelais Hände fest, damit sie nicht an ihrem Kleid herum fummelt.
Aber ich will einen Kaffee trinken! Jammert Lorelai verzweifelt.
Den trinkst du dann halt auch im stehen, sagt Rory und sieht belustigt zu Lane, die sich das Lachen kaum verkneifen kann.
Hey, ich kann ja den Kaffee heiraten! Ruft Lorelai plötzlich. Den kann ich im stehen heiraten und im stehen trinken.
Rory schüttelt nur ungläubig den Kopf. Ja. Oder du kannst Luke heiraten. Der beliefert dich mit Kaffee. Und zwar ebenfalls im stehen.
Au ja, tolle Idee! Lacht Lorelai. Rory? Kannst du mir wirklich keinen Kaffe von Luke bringen? Fragt sie dann und sieht ihre Tochter unglücklich an.
Diese seufzt. Na wenn es denn sein muss...
Kurz darauf ist sie auch schon verschwunden. Als sie im Diner ankommt, steht Jess hinter dem Tresen. Rory stutzt, kommt dann aber rein.
Oh, auch mal wieder im Lande? Fragt sie feindselig.
Freut mich auch dich zu sehen! Sagt Jess kühl und zückt seinen Stift.
Ich brauch einen Kaffee für Mum, sagt Rory und lässt sich auf einem Hocker nieder.
Wird gemacht, sagt Jess und dreht sich zur Kaffeemaschine um.
Warum bist du hier? Fragt Rory.
Jess dreht sich kurz um, um sicher zu gehen, dass sie tatsächlich mit ihm spricht. Luke heiratet! Sagt er. Ich wurde eingeladen, das weißt du doch sicher.
Rory zuckt mit den Schultern. Ja, das schon. Ich meine, was tust du im Diner?
Jemand muss doch übernehmen, falls Lorelai die Kaffeelust plagt, sagt er und stellt den Becher auf den Tresen. Als er den Deckel rauf macht, sieht er Rory ernst an. Macht sie sehr viel Stress? Fragt er dann.
Rory seufzt. Sie hat Lane und mir den verdammten Kaffee übergegossen als sie fast vom Schemel fiel. Seit diesem Vorfall steht sie auf dem Boden und tritt mit den weißen Pumps auf dem Saum ihres Kleides herum.
Jess lacht laut. Es ist ein schönes Lachen. Es klingt wie Musik in Rorys Ohren. Trotzdem fühlt sie sich verletzt und verlassen von Jess. Sie spricht mit ihm, als wäre nie etwas passiert, dennoch hofft sie nicht näher mit ihm zu tun zu haben. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als nicht hierher gekommen zu sein. Auf der anderen Seite, will sie irgendwie nicht mehr weg. Sie würde sich gerne mit Jess unterhalten, doch seine Stimme zu hören, gibt ihr einen festen, fast tödlichen Stich mitten ins Herz.
Ich hab neulich ein Exemplar der Yale Daily News in der Hand gehabt. Dein Artikel war echt klasse. Ich hab ihn halb New York gezeigt und erzählt, dass ich die Autorin kenne. Einige waren sehr angetan, andere fragten, ob ich ihnen diese Freundin nicht vorstellen könnte. Es war sehr unterhaltsam, er schmunzelt.
Rory sieht ihn giftig an. Du hast meinen Artikel rum gezeigt? Und damit angegeben, dass du mich kennst?
Er überlegt. Ich würde es anders formulieren. Wenn man bedenkt, dass ich dich sehr gern habe, und dass wir sogar mal zusammen waren, ist der Gedanke, dass ich stolz auf dich sein könnte, gar nicht so abwegig, er wischt mit der flachen Hand über den Tresen und sieht sie nicht an.
Mir fallen sehr plötzlich ganz viele Möglichkeiten ein, einen Leichnam zu entsorgen... sagt sie gespielt böse, steht auf, nimmt den Kaffee und geht auf die Tür zu.
Bleib doch noch. Ich mache dir auch einen Kaffee... bittet Jess.
Und schon habe ich sie alle wieder vergessen, erwidert Rory, dreht auf der Stelle um und lässt sich erneut auf dem Hocker nieder.

Flashback Ende

Ich sehe zu Jess, als wir gemeinsam den schmalen Flur zurück zum Ausgang gehen. Damals hatte er so getan, als wäre nie etwas gewesen, und darüber war ich sehr froh gewesen. Heute bin ich noch viel froher darüber, dass er an meiner Seite steht, ohne auch nur darüber nach zu denken, was es für ihn bedeuten könnte.
Als ich noch einmal leise aufschluchze, greift er einfach nach meiner Hand und hält sie fest. Es tut gut ihn so nah bei mir zu haben, und ich sehe ihn dankbar an. Doch er sieht nach vorne. Als ich traurig zurück blicke, lässt er meine Hand los und legt seinen Arm um meine Schultern. Er zieht mich näher an sich heran und drückt mir einen sanften Kuss auf den Kopf. Sieh nicht zurück, sagt er leise. Du musst nach vorne sehen. Immer nur nach vorne. Wir werden ihn da raus hohlen, aber nicht jetzt. Ich nicke leise.
Als wir auf dem Parkplatz ankommen, fällt mein Blick auf einen mir sehr bekannten Wagen. Ich löse mich von Jess und ehe ich mich entsinne, stehe ich direkt davor. Drinnen sitzt er. Er hält ein Autotelefon in seiner Hand und spricht wild gestikulierend. Als sein Blick auf mich fällt, dauert es keine Minute, und er hat aufgelegt. Langsam steigt er aus dem Auto und kommt auf mich zu. Kaum zwei Meter vor mir hält er inne. Er ist alt geworden, alt und schmal. Er hat abgenommen und seine Augen sehen traurig aus.
Rory... haucht er leise.
Ich schlucke. Seine Stimme zu hören... es ist, als wäre ich endlich angekommen. Als hätte ich die verlorenen Jahre wieder aufgeholt. Ich fahre mir mit der Hand über die Augen und schlucke erneut, bis ich es endlich wage, selbst etwas zu sagen.
Hey, Grandpa... sage ich und denke, es ist ein Wunder, dass ich überhaupt einen Ton raus bekomme.
Er sieht mich lange und prüfend an. Meine von den Tränen geröteten Augen scheinen ihn am meisten zu faszinieren. Endlich beginnt er von neuem zu sprechen.
Sam hat mich angerufen. Er hat mir so ziemlich alles erzählt, was er wusste. Er sagt, dass du sehr tapfer bist, und dass du viel durchgemacht hast... er macht eine Pause und scheint darüber nachzudenken, wie er mir das nächste sagen soll. Du siehst nicht gut aus...
Ich nicke. Nein. Sicher nicht. Ich fühl mich auch nicht gut, ich strecke meine linke Hand unauffällig zurück und versuche nach Jess’ Hand zu fischen. Als er es merkt, tritt er einen Schritt näher und nimm sie entgegen.
Das tut mir leid, sagt Richard Gilmore, und es klingt absolut als spräche er die Wahrheit.
Ich weiß. Mir auch, ich seufze und öffne den Mund um noch etwas zu sagen. Jetzt oder nie. Und ich habe mich entschieden, sage ich laut, und meine Stimme klingt merkwürdig stark. Ich werde ihn anzeigen.
Wie zur Bestätigung, fühle ich Jess’ Hand, die meine drückt. Er kommt näher und drückt mir erleichtert einen Kuss auf die Schläfe.
Das ist sicher das Beste, sagt Richard und nickt mir zu. Ich denke... ich werde jetzt zu Sam gehen. Er hat mich gebeten zu kommen, er dreht sich um und schickt sich an zu gehen. Ich sehe ihm lange nach. Und als er einige Schritte gegangen ist, dreht er sich um. Rory... wenn du Hilfe brauchst... du hast meine Nummer.
Dann dreht er sich endgültig um, und kurze Zeit später ist er verschwunden. Ich stehe noch eine Weile da. Jess steht hinter mir und hält meine Hand, und in diesem Augenblick, stelle ich mir vor, dass ich es ihm sagen kann. Wie sehr ich ihn liebe. Als ich mich zu ihm umdrehen will, lässt er mich gar nicht erst anfangen.
Ich denke, wir sollten gleich zur Polizei fahren. Du solltest Otello anrufen, und deine Mutter. Ich fahre dich hin. Und zwar jetzt sofort. Je weniger Zeit wir brauchen, desto besser, er schiebt mich zum Wagen und knallt die Tür zu. Dann startet er den Motor und rast so schnell vom Parkplatz, dass ich vor Angst die Augen zusammen kneife.
Ich denke über Grandpa nach. Ich denke, es ist nichts vorbei, nichts ausgesprochen. Doch der erste Schritt ist getan. Und das ist gut, denn wir wissen beide, wie sehr uns der andere gefehlt hat. Es war hart, ohne seine Worte auszukommen.
Wie lange würde alles noch so gehen? Ich kann es mir nicht vorstellen. Trotzdem bin ich an diesem Abend merkwürdig ruhig, und ich denke, es liegt daran, dass die Worte meines Grandpas noch immer in mir sitzen, und mir sagen, egal was passiert. Ich bin immer bei dir.
_______________
Ein Teil wäre kein Teil, wenn danach kein Feedback käme.
Also rann ans Werk, ich freu mich schon
Bye, eure Yela.

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Ich liebe dich!!!!!!!!!:herz: :herz: :herz:
Wollte ich jetzt nur mal so am Anfang sagen^^
Ich weiß nicht, wie du das machst? Du reißt mich bei jedem neuen Teil in deinen Bann und in eine Welt, wo ich diese Geschichte persönlich miterlebe
Die Gefühle, die Erinnerungen und auch die ganzen Plätze beschreibst du einfach so genial, dass ich einfach weiß, was die Person denkt, was sie fühlt, was sie weiß und wie die Plätze und die Umgebung aussehen wo sie gerade ist..und das schaffen nicht sehr viele
Das Gespräch mit Sam war einfach nur traurig.Aber endlich hat Sam ihr mal deutlich gesagt,was sie machen soll. Und das war echt nötig
Und er hat Richard angerufen. Da habe ich mir so gedacht "Ob er wohl auch noch im Teil auftaucht?" Und dann tauchte er wirklich noch auf. Ich hätte fast angefangen zu weinen, als Richard auftauchte. In der Serie finde ich ihn einfach nur total toll und nett. Deswegen habe ich mich total gefreut,dass er jetzt auch aufgetaucht ist.
Und dann die Erinnerung an den Hochzeitstag von Lorelai. Vor allem die Szene zwischen Jess und Rory war einfach so geil.
MinowaySunshine schrieb:Ich würde es anders formulieren. Wenn man bedenkt, dass ich dich sehr gern habe, und dass wir sogar mal zusammen waren, ist der Gedanke, dass ich stolz auf dich sein könnte, gar nicht so abwegig, er wischt mit der flachen Hand über den Tresen und sieht sie nicht an.
Mir fallen sehr plötzlich ganz viele Möglichkeiten ein, einen Leichnam zu entsorgen... sagt sie gespielt böse, steht auf, nimmt den Kaffee und geht auf die Tür zu.

Bleib doch noch. Ich mache dir auch einen Kaffee... bittet Jess.
Und schon habe ich sie alle wieder vergessen, erwidert Rory, dreht auf der Stelle um und lässt sich erneut auf dem Hocker nieder.
Das war einfach zu geil und passte einfach perfekt zu den beiden. Einfach nur genial getroffen sag ich da nur.
Und deine FF wird jetzt für mich noch als Zweitnamen Spannung und Gänsehautfaktor heißen.
Wie schon am Anfang gesagt, liebe ich dich einfach. Ich liebe deinen Schreibstil, ich liebe deine Story und ich liebe deine Idee.
Ich freu mich schon auf einen neuen Teil von dir
Hab dich lieb:herz:
AnneCool

[SIZE=2][SIGPIC][/SIGPIC][/SIZE]
Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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Wow. Oh mein Gott, das muss ich erst mal verdauen. Meine Finger stolpern ganz zittrig über die Tastatur.
Du liebst mich also? Dann ist ja alles gesagt?
Da kann ich nur eins drauf erwidern:

Luke: Willst du mich heiraten?
Lorelai: Was?
Luke: Nur ein Versuch dich zum Schweigen zu bringen.

Mehr muss ich ja wohl nicht sagen. Ich liebe dein Fb...

Ja, Sam hat Richard angerufen. Richard gehört nicht wirklich zu meinen lieblings-charas, trotzdem habe ich ihn sehr gerne. Er ist so total abgebrüht, und wenn man es sich genau überlegt, dann weiss man woher Lorelais etwas extravaganter Humor herkommt. Zumindest Ansatzweise.

Mit Rory und Jess habe ich mir eigentlich gar keine Gedanken gemacht. Ich hab einfach geschrieben und gedacht "Passt schon", ohne auch nur darüber nach zu denken ob es vielleicht typisch für sie wäre. Aber wenn du es sagst, bin ich beruhigt...

Zitat:Und deine FF wird jetzt für mich noch als Zweitnamen Spannung und Gänsehautfaktor heißen.

...und deine heisst bei mir Gänsehaut, du weisst warum... ich erhole mich immer noch davon... Big Grin

Zitat:Wie schon am Anfang gesagt, liebe ich dich einfach. Ich liebe deinen Schreibstil, ich liebe deine Story und ich liebe deine Idee.

Das freut mich. Das ehrt mich. Hach, ist das schön... ich fühle mich geliebt. Ich werde ganz rot. Und dann grün... (nein, das letzte war ein Scherz)

Hab mich über dein Fb gefreut... ganz ganz doll... Hab dich lieb... deine mary... :knuddel:

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Hallo,

oh das war mal wieder ein sehr schöner Teil und das Rory endlich Mut gefasst hat finde ich richtig gut. Es wurde auch mal zeit, daß jemand mit Ihr Tacheles redet.

Es gefällt mir auch, daß Sie Jess so einbezieht und immer öfter nach ihm sucht, also Seine Nähe meine ich damit.

Freu mich schon darauf wenn es weitergeht und mach weiter so, es ist einfach toll wie Du schreibst.

Liebe Grüße

Mery Wink
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Hallo meine Süße :knuddel:

Meine Verspätung tut mir so leid! Ich komme gerade zu gar nichts.

Das neue Kapitel war wieder wundervoll. Du weißt, ich liebe deine Art zu schreiben, deine Begabung deine Charaktere lebendig werden zu lassen. Aber du lässt sie nicht nur zu Menschen aus Fleisch und Blut werden, du beschreibst sie so voller Liebe, dass es während des Lesens oft so scheint, als würde man zu ihnen. Ich fühle und lebe mit und oft scheint es mir, als würde ich an Rorys Stelle sprechen.

Du steigerst dich von Kapitel zu Kapitel immer mehr. Ich liebe deine FF und freue mich über jeden neuen Teil.

Ich freu mich, dass Richard gekommen ist! Ich mag seinen und Emilys Charakter in der Serie eigentlich sehr gerne. Auch wenn sie oftmals mit Lorelai anecken, haben sie meiner Meinung nach interessante und facettenreiche Persönlichkeiten.

Zitat:[SIZE=3][B]Jess, in meinem Wagen... auf der Rückbank liegt ein Laptop. Nimm ihn an dich und hebe ihn auf. Zeig ihr die Daten nicht, es wird ihr sowieso noch früh genug das Herz brechen.
[/B]
[/SIZE]

Weißt du eigentlich, wie spannend deine Geschichte ist? Ich bin begeistert!

Freu mich schon auf das neue Kapitel, zu dem mein FB wieder ausführlicher werden wird.

Hab dich lieb

Bussi Selene

PS: Danke für die vielen FBs auf fanfiktion.de :knuddel:
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Selene, meine Süsse, ich bin dir nicht böse... Die Uni geht vor, das muss ich mir leider auch immer wieder auf zwingen, denn mein Steinherz und auch Sam, sind selten still... Wink du weisst schon was ich meine, oder?

Bum, ab ins nächste Kapitel... hoffe ihr freut euch drüber, viel Spass...
Hab mal wieder die Schrifft ändern müssen... ist so besser zu lesen als wenn es so gross ist...

Kapitel 27. Eile

Er sieht lange in den Spiegel. Lange. Wirklich lange. Richtig lange. Er hat beinahe schon vergessen, wie er aussieht, so lange sieht er schon hinein. Sein Haar hängt etwas schlaff in seine Stirn. Langsam hebt er die Hand um es weg zu schieben. Er fühlt sich schrecklich. Am liebsten würde er die Hand heben und seinem Spiegelbild eine verpassen. Einen Kinnhacken. Einen Tritt. Einen verächtlichen Blick.
Endlich reißt er sich davon los und geht zum Fenster. Draußen regnet es. Es ist ein trüber Tag, die Sonne schien am Morgen nur zehn Minuten und verschwand dann hinter einer dicken, undurchdringlichen Wolkendecke. Langsam streckt er die Finger aus und fährt über die beschlagene Scheibe.
Warum bist du so betrübt? Hört er ihre Stimme ganz leise, und sie kommt näher.
Wir tun nicht das richtige. Es ist nicht das, was wir tun sollten, sagt er und senkt den Kopf.
Wovor hast du Angst? Fragt sie und scheint direkt hinter ihm zu stehen.
Ich habe keine Angst! Fährt er sie an.
Doch, hast du, sie bleibt gelassen. Du denkst viel zu ethisch. Wenn du sie wieder sehen willst, solltest du daran denken was du bereit bist, auf dich zu nehmen.
Er dreht sich um und geht in Richtung Küche. Lass mich in Frieden.
Sie folgt ihm. Hey! Du solltest nicht überlegen, was das Richtige ist, sondern wie du bei deinen Kindern sein kannst! Den Jungen hast du. Aber was ist mit der Kleinen? Du willst sie doch sehen, oder etwa nicht?
Wütend wechselt er die Richtung und geht zum Schlafzimmer.
Antworte mir, Logan! Ruft sie und folgt ihm.
Ja doch! Ja, ich will sie sehen! Wütend schmeißt er die Tür zu. Sie bleibt draußen stehen. Wütend lässt er sich auf das Bett fallen. Er sieht zur Tür. Bestimmt steht sie noch immer da. Sie ist sehr hartnäckig. Eine Stimme neben ihm lässt ihn zusammen zucken.
Sie hat Recht... sagt diese tiefe Stimme, und er weiß genau, wer da ist...
Vielleicht... aber es ist nicht richtig, das weißt du... sagt er und sieht ihn nicht an. Er steht auf und geht zum Fenster. Raymond steht ebenfalls vom Bett auf und folgt ihm. Plötzlich steht er neben ihm.
Mag sein… Aber das was richtig ist, zählt in den meisten Fällen nicht... hier am wenigsten. Raymond nimmt eine Zigarette vom Nachttisch und zündet sie an.
Hör auf zu rauchen, ich mag das nicht... sagt Logan und nimmt sie ihm weg. Du machst nur unsere Lungen kaputt...
So? Tue ich das? Fragt Raymond und starrt Logan provozierend an.
Wo ist er jetzt? Fragt Logan statt auf Raymond einzugehen.
Wer? Fragt dieser und nimmt sich eine neue Zigarette.
Wer schon? Joe natürlich! Logan sieht ihn herablassend an und nimmt ihm auch diese Zigarette wieder weg.
Er ist in Hartford, das weißt du doch. Er hat den Auftrag die Tasche zu holen, Raymond sieht sich zur Tür um. Sie hat sich geöffnet und Jake steht dort.
Was willst du? Fragt Raymond scharf.
Ich wollte nur... Vanessa hat gesagt, ich soll nach euch sehen. Robert ist sehr wütend. Er sagt, Joe los zu schicken ist das Schlimmste, das wir tun konnten, Jakes Stimme zittert.
Das finde ich allerdings auch, murmelt Logan leise.
Das will ich nicht gehört haben, sagt Raymond und sieht zu ihm. Joe ist gut in dem was er macht. Er wird die Tasche hohlen. Und dafür wird er alles tun, was nötig ist.
Logan lacht krampfhaft auf. Er wird alles in Gefahr bringen, alles, was wir geschafft haben. Alles. Und er wird alles kaputt machen.
Doch Raymond lacht leise und zündet sich nun endlich eine Zigarette an. Er lässt sich von Logan nicht mehr viel sagen. Verschwinde, sagt er zu Jake, und dieser zieht zitternd die Tür ins Schloss.

Als ich Rory im Polizeipräsidium absetze, fragt sie bestimmt fünf Mal, ob ich mit reinkomme. Doch ich kann beim besten Willen nicht. Ich sehe es als meine Pflicht an, den Laptop aus Sams Wagen zu holen, bevor es jemand anderes tut. Es bricht mir das Herz, denn es schreit nach Rory und will mich dazu bringen, sie doch zu begleiten. Ich setze sie nur ungern ab, sage ihr, dass ich etwas Wichtiges erledigen muss, und dass ich nachkomme.
Als ich in die Tiefgarage fahre, in der ich Sams Auto weiß, tauche ich schneller als geahnt in das dunkle Gebäude. Langsam fahre ich an den aufgereihten Autos entlang, und hoffe möglichst bald den Wagen zu finden. Ich fahre um die nächste Kurve und dann sehe ich ihn. Er steht keine drei Meter weiter, rot und rostig. Er sieht aus als wäre er seit Jahren nicht mehr dort weg geholt worden. Ich halte meinen eigenen Wagen, und lasse den Motor laufen. Dann steige ich aus. Als ich an der Kühlerhaube vorbeigehe, höre ich wie ein zweites Auto in die Tiefgarage rollt. Ich weiß, Sam schließt nur die vorderen Türen zu, warum auch immer. Also öffne ich den Kofferraum und klettere auf die Rückbank zu. Ich schrubbe mit den Knien über den rauen Boden und bleibe mit der Hose an einer Wasserkiste hängen.
Als ich mich endlich durch den meterlangen Kofferraum geschlängelt habe, fische ich nach der Aktentasche auf dem Rücksitz, und nach dem Laptop, der in seiner Tasche daneben liegt. Dann krieche ich rückwärts wieder raus und werfe den Kofferraum mit viel Krach zu. Ich gehe erneut um mein Auto herum und steige ein. Die Aktentasche lasse ich hinter mich auf die Rückbank fallen und nehme den Laptop vorsichtig aus seiner Tasche, wahrscheinlich nur um sicher zu sein, dass er da ist.
Plötzlich klopft es gegen die Scheibe der Fahrertür. Als ich aufblicke, erschrecke ich. Es ist ein Mann, kaum älter als vierzig. Er grinst mich schief an, ihm fehlen ein paar Zähne und seine linke Gesichtshälfte sieht schlimm vernarbt aus. Sie hängt ein wenig runter, als wäre sie gelähmt. Doch das, was mich an dem Bild am meisten beunruhigt, ist nicht sein Aussehen. Ich schließe die Augen und schlucke. Als ich sie erneut öffne realisiere ich erst: ich sehe direkt in den Lauf einer Pistole.
Aussteigen, sagt der Typ barsch.
Ich will die Tür schon öffnen, da denke ich an Sam. Aus irgendeinem Grund wollte er den Laptop in Sicherheit wissen. Warum sollte ich es dem Kerl also so leicht machen. Ich gebe mir selbst keine Zeit zu überlegen, denn sonst hätte ich mich bestimmt nicht getraut zu tun, was ich tue: ich trete so heftig aufs Gaspedal, dass der Wagen quietschend davon fährt. Und um die nächste Kurve schlittert.
Er dauert eine Weile bis ich den Ausgang finde. Mit zitternden Händen, stecke ich eine Münze in den Parkautomaten und hoffe und bete, dass sich die Schranke endlich hebt.
Komm schon, zische ich und endlich geht sie in die Höhe. Ich sehe noch durch den Rückspiegel, wie mein Verfolger laut fluchend eine Münze in den Automaten wirft und ebenso nervös wartet bis die Schranke reagiert. Ich nutze die Zeit und flitze nach links auf die Hauptstraße zu. Ich fahre einige Umwege, um sicher zu sein, dass ich ihn tatsächlich abgehängt habe. Ich hoffe wirklich, dass Rory bereits fertig ist und ich den Wagen nicht erst parken muss. Ich habe Glück. Als ich am Polizeipräsidium vorfahre, steht sie dort und wartet mit betrübtem Gesicht. Ich halte den Wagen im Halteverbot, und beachte den Beamten nicht, der wild schimpfend auf uns zukommt. Ich lehne mich zurück und lege den Laptop auf die Rückbank, zu Sams Aktentasche. Hastig werfe ich meine Jacke darüber und lächle Rory nervös an.
Sie steigt ein und kaum hat sie die Tür zu, fahre ich schon los. Sie sieht verwundert zu mir und ich versuche ruhig zu wirken. Vergebens.
Wie war’s? Frage ich um sie abzulenken.
Doch darauf geht sie nicht ein. Wo warst du? Fragt sie und ich versuche meine Atmung zu beruhigen. Ich habe nicht gemerkt wie schwer ich atme, und mein rasendes Herz müsste sie eigentlich hören können.
Nirgendwo, sage ich schnell und sie sieht mich erstaunt an.
Jess... beginnt sie leise. Ich kann mir denken, was kommt.
Nicht jetzt, fauche ich und schon im gleichen Moment tut mir es mir leid. Ich sehe ein halbes Dutzend Mal in den Rückspiegel. Sie merkt es.
Warum siehst du dauernd zurück? Was ist los mit dir? Ihre Stimme klingt hysterisch. Doch sie scheint vollkommen ruhig, im Vergleich zu mir. Kein Wunder. Ich habe eben in den Lauf einer Pistole gestarrt.
Hör zu, es tut mir leid. Aber ich kann jetzt nicht reden, klar? Meine Stimme klingt barsch, und ich würde sie am liebsten in die Arme nehmen und nie wieder los lassen.
Verzweifelt sieht sie mich an, ich merke es, sehe sie aus den Augenwinkeln.
Hör auf mich so anzustarren, Rory! Ich kann jetzt wirklich nicht, wie gehetzt fahre ich schnell noch über eine rote Ampel und lege den Wagen mit quietschenden Reifen in die nächste Kurve. Hupende Autos und schimpfende Autofahrer lasse ich hinter uns.
Jess hör auf damit. Du machst mir Angst... erschrocken klammert sie sich mit einer Hand an ihren Sicherheitsgurt, mit der anderen am Armaturenbrett fest.
Meine Augen schweifen über alle möglichen Abzweigungen, auf alle Ampeln, und ich trete so heftig auf die Bremse, dass Rory beinahe trotz Gurt aus der Scheibe fliegt und mein Herz in die hintere Hosentasche rutscht. Rory schreit erschrocken auf, und ich bin kurz davor in Panik aus dem Auto zu springen und mich von den nächsten Zug zu stürzen. Vor uns überquert eine alte Frau die Straße. Als sie die quietschenden Reifen hört, bleibt sie ruckartig stehen und starrt zu uns.
Bist du verrückt? Du hättest uns beinahe umgebracht! Und die Alte obendrauf! Schreit sie mich an, und ich winke der Alten mit einem aufgesetztem Lächeln zu, endlich weiter zu gehen.
Rory bringt mich dazu ein wenig ruhiger zu werden. Ich atme tief durch und fahre diesmal langsamer an. Ich komme mir vor wie eine Schnecke. Das Tempo, in dem ich die letzten 1 ½ Meilen zurückgelegt habe, mit diesem zu vergleichen ist er Wahnsinn. Ich fahre mir mit dem Handrücken über die Stirn. Kalter Schweiß sitzt darauf. Angstschweiß. Am ganzen Körper.
Wo zum Teufel warst du? fährt mich Rory ungeduldig an.
Das kann ich leider nicht sagen... tut mir leid, sage ich mit zusammen gebissenen Zähnen und halte an der nächsten roten Ampel. Diesmal normal. Ich sehe in den Rückspiegel und seufze. Der Typ ist weg.
Jess! Wenn es einen guten Grund gibt, wegen dem du unser Leben aufs Spiel setzt, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt um damit rauszurücken, sie sieht mich wütend an. Ich verstehe sie ja. Aber ich kann es nicht. Ich kann es ihr nicht sagen. Es ist zu früh. Ich weiß selbst nicht was auf Sams Computer drauf ist.
Es geht nicht, Rory. Ich habe es Sam versprochen. Scheiße. Wie konnte mir das nur raus rutschen.
Sie starrt mich entsetzt an. Ich achte nicht auf sie, sondern lege den ersten Gang ein und fahre ruhig weiter.
Sam? Was hat das mit Sam zu tun? Fragt sie und ihre Stimme klingt kalt. Verständlich.
Ich kann nicht, Rory. Wirklich nicht, erwidere ich und fahre stumm weiter.
Sie scheint es kapiert zu haben, den Rest des Weges sagt sie kein Wort. Als ich den Wagen in der Straße vor ihrer Wohnung parke, sehe ich nur kurz zurück auf den Laptop, der sicher unter meiner Jacke liegt. Ich steige aus und folge Rory durch das Treppenhaus. Wenn sie wütend ist, nimmt sie die Treppe. So wie jetzt. Ich habe Mühe ihr zu folgen, denn sie nimmt die Stufen doppelt.
Rory... fange ich an, doch sie winkt ab. Rory, warte...
Nach einer halben Ewigkeit sind wir oben angekommen. Keuchend sehe ich zu wie sie durch den Flur zu ihrer Wohnung geht. Ich gehe ihr nach.
Rory, ich kann es dir wirklich nicht sagen... Versteh mich doch... versuche ich es erneut. Doch es scheint sinnlos. Warum sollte sie mich auch verstehen? Ich erkläre ihr ja nichts. Sie steckt den Schlüssel ins Schlüsselloch und beachtet mich gar nicht. Doch dann antwortet sie.
Schon klar... ich verstehe dich ja, sagt sie und tritt in die Wohnung.
Ich weiß, sie ist stinksauer. Ich will ihr folgen, doch bevor ich auch nur den Fuß auf die Schwelle setzen kann, hat sie mir auch schon die Tür vor der Nase zu geknallt.
...

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...
Enttäuscht lasse ich mich auf das Sofa fallen. Ich hatte mir mehr von diesem Tag erwartet. Etwas mehr. Im Präsidium vertrösteten sie mich nur, sagten, sie würden sehen, was sich tun lässt. Ich hätte den dicken Polizisten mit der Schachtel Donuts am liebsten gegen das Schienbein getreten. Doch meine gute Erziehung verbot es mir, und dafür war ich Mum im Nachhinein sehr dankbar. Und dann das mit Jess. Was ist nur los mit ihm? Warum war er so komisch? Ich hatte tatsächlich Angst, als ich in seinem Wagen saß. Was ist nur los? Wo war er, und was hat ihn so erschreckt? Er war in Panik, richtig aufgelöst. Wäre er ein Mädchen, er hätte vermutlich hysterisch herum geschrieen.
Ich setze mich auf und sehe aus dem Fenster. Ich sehe, wie er aus dem Haus kommt. Ich höre ein leises Murmeln, und ich weiß, er flucht vor sich hin. Er geht zu seinem Wagen und tritt einige Male gegen die Radkappe des linken Vorderreifens.
Scheiße! Höre ich ihn schreien. Aaaarghhh! Er tritt ein letztes Mal gegen den Reifen, rauft sich die Haare und öffnet die hintere Autotür. Dann holt er eine Jacke heraus und trägt sie vorsichtig, als wäre etwas darin gewickelt, zu seiner Haustür. Auf dem Weg dorthin tritt er noch wütend einen Stein weg, dann verschwindet er im Treppenhaus. Kaum fünf Minuten später sehe ich ihn wieder. Durch sein Fenster. Sully, die den ganzen Tag alleine war, springt aufgeregt an ihm hoch. Doch zu meiner Verwunderung, schiebt er sie ungeduldig zur Seite und wirft die Jacke mit dem Inhalt auf das Sofa. Dann erst bückt er sich und streichelt die junge Hündin. Ich beiße mir auf die Lippe. Ich hasse es, sauer auf ihn zu sein.
Ich wende mich ab. Ich kann es nicht ertragen ihn zu sehen, und dennoch sauer auf ihn zu sein. Es ist unerträglich. Ich denke an Claire, die bei Mum ist und überlege, sie abzuholen. So kann ich mit Mum sprechen. Ich gehe zur Tür, greife den Schlüssel von der Kommode und ziehe die Tür hinter mir zu. Als ich unten ankomme, sehe ich wie Jess zusammen mit Sully gerade um die Ecke in Richtung Diner verschwindet. Es ist spät, er holt sicher Luke ab um auf dem nach Hause weg mit ihm zu reden. Das tut er gerne. Ich seufze und mache mich auf den Weg ins Gilmore-Haus.
Hallo? Rufe ich laut. Ist wer zu Hause? Mum? Rufe ich laut und sehe überall nach. Bis ich zur Hintertür gehe. Mum spielt mit Claire im Garten. Sie spielen „Bäumchen pflanzen“. Als Claire mich sieht, kommt sie mir mit erdigen Händen entgegen.
Hallo, mein Schatz! Na, hast du dich gut ausgetobt? Frage ich und nehme sie auf den Arm. Mum! Seit wann arbeitest du im Garten? Frage ich erstaunt, als ich Mum entdecke, die einige Meter weiter das Loch um einen gerischen Baum schließt.
Sie sieht auf und lässt den Baum sofort Baum sein. Hey, Kleines. Wir waren in einer Gärtnerei. Da hat sich Claire ein Paar Pflanzen ausgesucht, und die haben wir grade gepflanzt. Sie ist eine richtige kleine Fee. Und noch dazu mit einem grünen Daumen, sie lacht und sieht ihre Enkelin liebevoll an.
Oh, Claire kann keinen grünen Daumen haben, sage ich bestimmt.
Warum denn nicht? Fragt sie verwundert.
Nun ja... ich interessiere mich nicht sonderlich für Pflanzen, und Logan... der ist mittlerweile so weit, dass er alles todtrampeln würde, was ihm über den Weg wächst. Ausgeschlossen, sie kann gar keinen grünen Daumen haben! Gemeinsam gehen wir ins Haus.
Schatz, so was ist nicht erblich... sagt sie selbstsicher.
Ach nein? Frage ich und beuge mich mit Claire über die Spüle um ihr die Hände zu waschen. Sie pantscht mit dem Wasser herum, während ich mit Mum spreche. Dann will sie runter.
Inzwischen hat Mum Kaffe aufgesetzt, und wir sitzen gemeinsam am Küchentisch. Ich erkundige mich nach den Zwillingen, doch Mum rollt nur mit den Augen und deutet Richtung Obergeschoss. Sie sitzen beide in ihren Zimmern. Sie haben ein paar alte Bücher gefunden und lesen sich gegenseitig Liebesgedichte vor. Sie üben halt schon mal für später... sagt sie und schmunzelt. Sie scheinen ein unglaubliches Interesse an Büchern zu haben... erklärt sie.
Tja... sage ich, alles bleibt in der Familie.
Einen Augenblick schweigen wir, und ich beobachte Claire, die neugierig den Kühlschrank öffnet, lange den Inhalt begutachtet und sich schließlich eine Flasche Wasser herausholt. Ich lächle leise. Wie groß und selbstständig sie geworden ist. Vergeblich versucht sie den Deckel herunter zu drehen. Irgendwann gibt sie auf und kommt zu mir.
Mummy... machst du mir das auf? Fragt sie und streckt mir die Flasche entgegen. Ich nehme ihr die Flasche ab und öffne sie. Während sie gierig daraus trinkt, streiche ich ihr sanft durch das weiche Haar.
Sie sieht dir sehr ähnlich, sagt Mum plötzlich.
Ich sehe sie an. Ich sehe dir auch ähnlich. Wir sind Mutter und Tochter, ich denke da ist so was normal... ich lache.
Nein, ich meinte... sie lächelt. Sie sieht genauso aus wie du damals ausgesehen hast. Sie hat die gleiche Haarfarbe, die gleichen Augen... sie ist sogar genauso groß. Vorhin habe ich mich zu ihr umgedreht und sie Rory genannt. Du warst immer mein Baby... und nun bist du schon so groß... sie seufzt. Ich wünschte, du hättest nicht so viel durchstehen müssen. Ich wünschte, ich hätte dir etwas abnehmen können... sie sieht mich traurig an.
Ich kann nur den Kopf schütteln. Schließlich, sage ich das, was ich immer sage. Es ist lange noch nicht vorbei. Ich werde wohl noch einige Wochen, vielleicht auch Monate daran kauen müssen. Und ich wünschte, ich hätte auf Grandpa gehört... sage ich müde und hebe Claire auf einen Stuhl.
Doch bevor Mum etwas erwidern kann, kommen Luke und Jess laut lachend durch die Tür. Sully versucht mit ihnen Kontakt aufzunehmen, und springt immer wieder an Luke hoch. Jess kontert das, indem er sie immer wieder energisch zurück schiebt. Er versucht nun schon seit langer Zeit, Sully zu erziehen, und es dauert eine Weile, bis seine Hartnäckigkeit Wirkung zeigt, und sie aufhört zu zappeln.
So ist brav, wirft er ein und krault ihr den Kopf, während er sich weiterhin mit Luke unterhält. Sie reden laut und kommen am Küchentisch vorbei. Ich höre Luke gerne lachen. Selbst dann, wenn es nur kurz ist. Er kommt auf mich zu und drückt mich kurz. Jess sieht mich unsicher an. Doch als ich ihn keines Blickes würdige, begrüßt er nur Mum. Claire streckt beide Arme nach ihm aus und strahlt ihn an. Er kommt um den Tisch herum und nimmt sie hoch. Ich lasse es zu und sehe den beiden zerknirscht zu wie sie lachend miteinander umgehen.
Luke bietet Jess ein Bier an, das er dankend annimmt, und bittet ihn doch noch mit in die Garage zu kommen. Er wolle ihm etwas zeigen. Jess behält Claire auf dem Arm und geht zur Hintertür. Luke schlüpft vor ihm raus, und redet munter weiter. Jess wirft mir einen letzten, wie ich finde sehr traurigen, Blick zu und verschwindet mit Claire in Richtung Garage.
Ihr redet nicht miteinander? Fragt Mum in die Stille hinein. Sie hat die ganze Szene beobachtet und scheint, im Gegensatz zu Luke, gemerkt zu haben, was für eine unangenehme Stille zwischen uns herrscht. Seit wann? Heute morgen wart ihr doch noch so dicke befreundet!
Ich zucke mit den Schultern. Die Dinge ändern sich.
Sie holt die Kaffeekanne und schekt mir nach. Als sie sich gesetzt hat, legt sie mir die Hand auf den Arm. Was ist bei Sam passiert? Fragt sie.
Er... er hat mir den Kopf gewaschen, antworte ich. Ich weiß jetzt, ich hätte Logan viel eher anzeigen müssen...
Mum sieht mich ernst an. Du hast es also getan?
Ich starre an Mum vorbei, den Kühlschrank an. Ich hab es zumindest versucht. Die haben mich praktisch abgewimmelt, sie würden schon sehen, was sich tun lässt. Und dann kam auch noch die Sache mit Grandpa, und das mit Jess... ich seufze.
Moment. Grandpa? Was war mit ihm? Mums Augen verengen sich zu Schlitzen. Ich schlucke, bevor ich ihr von der Begegnung erzähle. Als ich ihr alles gesagt habe, seufzt sie nur.
Ja... sagt sie dann. Er war damals sehr verletzt, als ihr wieder abgereist ward. Glaub mir, Emily war sehr aufgebracht. Sie versuchte, ihn davon zu überzeugen, dass Logan dich gefangen hielt, und dass er dich retten sollte. Er sagte ihr oft, dass du nicht gerettet werden wolltest. Es schien, als wolle er nichts mehr damit zu tun haben. Und jetzt weiß er, dass du endlich bereit bist dich zu wehren. Jetzt ist er auch bereit sich wieder für dich einzusetzen.
Ich schweige, starre nur auf den Stuhl gegenüber. Ich habe das Gefühl, dass nichts mehr in Ordnung ist. Dass alles zu Bruch geht. Ich fühle mich wie Superman, der die Brücke zusammen halten muss. Aber immer wenn etwas über sie hinweg fährt, bricht ein Stück mehr davon ab, und ich habe immer größere Mühe die Fetzen meiner zerbrochenen Vergangenheit mit meiner Gegenwart zu verknüpfen. Am liebsten würde ich mit Logan und allem was mit ihm verbunden ist, brechen, und mit Jess und denen, die mit ihm verbunden sind, ganz von vorne anfangen. Aber das geht nicht, denn Logan ist mit Michael verbunden, und der gehört unweigerlich mit in meine Gegenwart.
Mum sieht mich nachdenklich an. Sie beugt sich zu mir und lächelt mir aufmunternd zu. Dann stellt sie ihre lang ersehnte Frage...
Was war denn mit Jess? Fragt sie und ich bin sicher, wenn ich etwas Abfälliges über ihn sage, sie würde ihn sofort in Schutz nehmen wollen.
Er hat mich abgeholt. Und kaum hatte ich die Autotür zu, da raste er auch schon los. Ich hab ihn bestimmt fünf Mal gefragt, was los sei. Als er eine alte Frau beinahe hops genommen hätte, wurde ich endgültig sauer. Dann sagte er so etwas wie „Sam hat mir verboten darüber zu sprechen...“ und seitdem habe ich kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Ich meine... warum lügt er mich an? Ich erzähle ihm doch auch immer alles... ich sehe sie verzweifelt an.
Ach, Rory... sagt meine Mutter. Sei ihm doch nicht böse... du weißt schließlich nicht, was dahinter steckt. Wahrscheinlich ist es gar nichts...
Ich sehe sie ungläubig an. Glaubt sie das wirklich?
Nein, Mum... er lügt mich an. Das tut er doch sonst auch nicht! Ich senke den Blick, und merke nicht, wie jemand durch die Hintertür reinkommt. Ich fühle mich so verarscht, weißt du? Von Sam, dass er mir nicht sagen kann, was los ist... und von Jess... der jetzt auch noch anfängt mich anzulügen, dann erst sehe ich Mum an. Sie sieht mich traurig an und legt ihre Hand auf meinen Arm. Dann erst nehme ich die Person war, die in der Tür steht, Claire auf dem Arm.
Er sieht mich traurig an, seine Augenlider flattern, als würde er Tränen unterdrücken.
In meinen letzten zehn Leben muss ich ganz schön blöd gewesen sein. Jetzt kommt alles auf einmal... sage ich, den Blick stur an seine Augen geheftet. Irgendwann wendet er den Blick ab und kommt herein. Es wird langsam dunkel, und relativ kalt draußen. Claire sieht müde aus, doch er drückt sie so fest an sich, dass es ihr unmöglich kalt sein kann. In diesem Augenblick wünschte ich Claire sein zu können... Er kommt rein, murmelt etwas von wegen Claire müsste mal aufs Klo, und geht dann wortlos an mir vorbei, nach oben.
Mum sieht mich mitleidig an. Ich denke, wenn du vorher sauer auf ihn warst, dann wird das jetzt auf Gegenseitigkeit beruhen, sagt sie leise und hebt die Kaffeekanne vom Tisch, um mir nach zu schenken.
Dann kommt Jess auch schon zurück. Ohne Claire. Er sieht mich nicht an, sondern bleibt im Flur stehen, an die Wand gelehnt.
Jess, möchtest du Kaffe? Fragt Mum, und er nickt ihr dankend zu. Wo ist Claire? Fragt sie nach.
Jess zuckt mit den Schultern. Hat mich raus geworfen. Sie sagt, sie könnte das alleine, sagt er und es klingt gleichgültig.
An diesem Abend reden wir nicht. Und auch am nächsten nicht. Um ehrlich zu sein, sehen wir uns die nächsten vier Tage nicht. Oder auch fünf. Ich bin mit Claire oft alleine, bringe sie oft zu Mum, da ich nun arbeiten gehen muss. Jess frage ich nie um Hilfe. Warum, weiß ich selbst nicht. Doch, ehrlich gesagt... hätte ich gewusst, wie unser nächstes Aufeinandertreffen werden würde, ich hätte ihn lieber niemals wieder gesehen. Oder mich nie mit ihm gestritten. Denn jetzt, würde alles nur noch schlimmer werden. Diese paar Tage, waren nur ein Vorgeschmack, auf das, was kommen würde...
________________________
So, und nun ans Fb schreiben, freu mich schon riesig... bye, eure Yela

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Hallo,

ja wieder ein schöner Teil, jedoch finde ich es schade das Rory Jess nicht versteht und Jess nicht mit Rory darüber reden kann, nun gut, muß halt so sein.

Freue mich auf einen nächsten Teil.

Liebe Grüße

Mery Wink
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