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Mit leidendem Gesicht nickt er. „Fantastico!“, freut sich der Mann auf Italienisch. „Rory wird, wenn sie bereit ist wieder hier zu wohnen, hier wohnen, doch keiner von uns sollte zu Ohren kommen, dass du in irgendeiner Weise noch einmal so etwas tust wie du heute aufgezogen hast, da das nun wirklich unschön enden könnte und wir leider nicht mehr sonderlich viel Platz auf unserem Verscharrungsplatz haben und es nun wirklich bedauerlich wäre wenn man deinen zerbrochenen Körper zu früh findet und deine Verwandten die Spuren von Folterungen noch erkennen könnten.“, redet Jimmy weiter.
Sein freundliches Lächeln verlässt nie sein Gesicht, während er Chris’ Hand noch etwas fester drückt, der leise wimmert, als ein Knacken ertönt und Schmerz durch seine Hand schieÃt. Der Griff gibt einem nicht nur das Gefühl das die Finger nacheinander brechen, sie tun es wie Chris panisch feststellt.
„Sollen wir Gi’ mitnehmen?“, ertönt es von Jess der ein bösartiges Glitzern in den tiefschwarzen Augen hat, was Chris mehr einschüchtert als die freundlich ausgesprochenen Drohungen des Mannes der seine Hand gerade langsam bricht. „Meine Tochter bleibt hier!“, faucht er wütend auf. Er versucht von seinem Sitzplatz zu entkommen und seine Hand zu entwendet, bevor noch mehr mit dieser passiert, doch er schafft es nicht, da nur ein weiteres Knacken ertönt als ein weiterer Knochen in seiner Hand in zwei Teile springt.
Er wimmert vor Schmerzen und hat das dringende Bedürfnis seine Hand seinen Körper zu drücken und diese so in Sicherheit zu halten. „Es ist seltsam wie wehleidig die Leute sind die auf die Hilflosen losgehen. Wie zum Beispiel eine Siebzehnjährige die nicht einmal jemand schlagen würde, wenn es ihr Leben retten würde, da sie es einfach nicht im Blut hat. Glaub mir, ich habe versucht sie so sehr zu reizen, dass sie lernt sich zu verteidigen als sie mit der ersten Lektion fertig war.“, mischt sich Alessandro ein, der sich etwas vor lehnt und seine Arme auf seinen Knien abstützt.
Kurz fragt sich Chris was damit gemeint ist, doch er kann sich nicht lange auf einen Gedanken konzentrieren durch die Schmerzenswellen die durch seinen Körper fahren. „Und weiÃt du was noch erstaunlicher ist? Sie hätte uns angefleht nicht hier her zu kommen, wenn sie gewusst hätte, dass wir hier her wollen, und dich leiden zu lassen, so wie du es verdient hast, wenn man jemand wie dieses Mädchen schlägt! Selbst wenn sie mich angefleht hätte nicht hier herzu kommen, wenn ich sie liebe. Obwohl ich mir fast sicher bin, dass sie es weiÃ. Immerhin ist unserer Rory alles andere als dämlich nicht wahr?
Doch selbst wenn sie uns gebeten hätte nicht hier her zu kommen, da sie einfach ein zu gutes Herz hat als das sie jemand leiden sehen wollen würde, wie du es eindeutig verdient hast, wenn ich das noch nicht erwähnt habe, hätte uns das uns nicht gestoppt. Da uns dreien dummerweise die Gewalt und das Vergnügen uns zu rächen und zu verteidigen, viel zu tief im Blut liegt, als das wir widerstehen konnten.“, meint nun Jess, der seinen Kopf leicht zur Seite geneigt hat und den Vater seiner Freundin genau mustert, während dieser leidend aufwimmert, da Jimmy seinen Griff etwas festigt und ein erneutes Knacken ertönt, als der Dritte Knochen nachgibt.
„Lieben?“, schafft es Chris dennoch unter Schmerzen zu ächzen. „Oh ja. Hatte von uns das bis jetzt nicht erwähnt? Ich bin der Freund von deiner Tochter. Schon seit längerem. Man könnte fast sagen, eine Woche nach dem sie her gekommen ist sind wir zusammen gekommen. Was nun schon, was?, fast sieben Monate her ist? Erstaunlich was die eigene Tochter einem nicht erzählt, wenn man von diesen sieben Monaten nur wenn es hoch kommt zwei vielleicht mit dieser verbringt oder?“, schleudert Jess dem leidenden Mann ohne Mitgefühl ins Gesicht, dessen Augen groà werden, was Jess Grinsen etwas breiter werden lässt.
„Hol das was du holen möchtest.“, bestimmt Jimmy. Jess fängt für ein paar Sekunden Chris tränen verschleierten Blick mit seinen Pechschwarzen Augen, bevor er kurz nickt und aus dem Wohnzimmer in Rorys Zimmer verschwindet. „Jess ist ein klein wenig beschützend wenn es um seine Freundin geht. Und ehrlich gesagt wir beide…“, beginnt Alessandro und deutet auf Jimmy und ihn selber, „… sind es ebenfalls geworden sobald wir Rory besser kennen gelernt haben. Sie gehört zur Familie. Ist etwas wie eine Schwester und Tochter geworden. Gehört einfach dazu. Und es ist verflucht schade wenn wir ihrer richtigen Familie etwas antun müssten, nur weil die sie falsch behandelt, denkst du nicht auch, Chris?“
Ein leises Quietschen entweicht diesem, als Jimmy abermals fester zu drückt und das vierte Mal ein Knacken ertönt. „Oh das tut mir Leid, der war unabsichtlich.“, ertönt es von Jimmy, der Chris ein entschuldigendes Lächeln schickt, die Hand etwas lockerer lässt aber nicht ganz zwischen seinen Fingern entkommen lässt. Chris sieht den etwa gleich alten Mann geschockt an.
„Gehen wir am besten weiter in der Liste, immerhin wollen wir nicht deinen gesamten Tagesablauf durcheinander bringen durch unseren Zwischenstopp. Wo war ich?“, übernimmt Jimmy wieder das Wort. „Er soll klar machen das Rory hier bleibt.“, hilft Alessandro hilfsbreit weiter. „Natürlich… Rory kommt und geht wann sie möchte, wird tun und lassen können was sie möchte und du wirst nichts tun. Sie weder anschreien noch nach Erklärungen verlangen noch irgendetwas anders. Und versuch gar nicht erst einen Weg um das herum zu finden, da selber wenn Rory es Jess nicht erzählt, was sie sehr wahrscheinlich nicht tun würde, da sie nicht mal wirklich zugeben wollte er sie geschlagen hat, wir bekommen solche Dinge schnell raus.
Man könnte sagen es ist unser Job solche Dinge über bestimme Menschen heraus zu bekommen und wir sind wirklich eine der Besten in dieser Berufsgruppe…. Wir wissen ebenfalls wenn du jemand auÃerhalb dieser Wohnung von unserem kleinen Treffen hier erzählst, ebenso wie wenn Rorys Mutter, Lorelai ist ihr Name nicht wahr?“, redet Jimmy fröhlich weiter, den Griff wieder etwas bei seiner Frage festigen.
Chris nickt schnell, nicht schaffend Worte zu formulieren mit den Schmerzen seiner Hand. „Entzückender Name. Wir bekommen mit wenn du ihr über dieses kleine Gespräch erzählst und sie daher früher zurück kommt um mit Rory von hier weg zu kommen. Und es versteht sich natürlich von selber, dass Rory nichts von unserem kleinen Gespräch hier erfährt, es wäre wirklich ein Jammer wenn wir, nur weil du uns an sie verpetzt hast, wieder kommen müssten, da du dich nicht an das gehalten hast, was wir ausmachen. Denkst du nicht auch, Kumpel?“, fragt Jimmy mit langsam nach oben wandernden Augenbraue.
Chris’ Kopf wippt hoch und runter in wortloser Zustimmung. Jimmy lächelt ihn erneut unheimlich freundlich an, als er die Hand fallen lässt und Chris ein weiters mal wimmert, als zu plötzlich der Druck von seiner Hand ist und die Schmerzen unerträglich schlimm werden. Jess taucht wieder auf, mit einer von Rorys Reisetasche über seiner Schulter. „Wir sollten.“, teilt er seinen beiden Familienmitgliedern mit, die als stumme Zustimmung aufstehen und Chris ein grinsen schenken.
„Wir sehen uns, Chris. Ãberall.“, verabschiedet sich Alessandro mit einem Grinsen. Chris drückt seine verletzte Hand an seine Brust und wimmert leise als die Tür laut hinter den drei Dunkelhaarigen zufällt. Er will gar nicht wissen, wie Rory an diese Kerle geraten ist, hofft nur, dass er sie nie wieder treffen wird. Er braucht einen Arzt. Wimmernd angelt er das Telefon zu sich und bittet um einen Termin. Sobald er das erledigt hat, fällt sein Blick auf die Stelle auf der die geladene Waffe lag.
Er hatte noch nie so viel Angst in seinem Leben. Und das vor dem Freund seiner Tochter. Sollte es nicht anders rum sein? Sollte nicht der Freund Angst haben vor dem Vater? Oder zumindest Respekt? Chris wimmert abermals und drückt seine Hand fest an seinen Oberkörper.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.06.2007, 22:28 von
Gilmore-Mariano.)