The Promise - (JJ)
#81

laaaaaaaaaaaaaaang ist es her. irgendwie wollten mir nicht die richtigen formulierungen einfallen, nachdem ich mit dem paris kapitel für jessis projekt fertig war, aber nun ist es endlich fertig. sogar mehr oder weniger zu meiner zufriedenheit.

danke für eure fbs derya, domi und kiwi. hab mich sehr drüber gefreut.

das kapitel möchte ich 2 personen widmen. einmal sandra, die ein wirklich guter beta ist, als kleine wiedergutmachung (sie weiß warum) und zum anderen jessi, weil sie vor einer ewigkeit mal über den anfang geschaut hat, als sandra im urlaub war und auch sonst ziemlich oft für fragen herhalten musste.

los gehts... (edit: es sieht nach mehr aus als es ist *g*)


Teil 7 Schlechte Zeiten - Gute Zeiten(?)

Verschlafen ging sie mit schlurfenden Schritten durchs Wohnzimmer, griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein, um anschließend in die offene Küche zu gehen. Dabei warf sie im Vorbeigehen nur einen kurzen Blick in den Spiegel.
Er zeigte auch nichts anderes als die letzten Tage. Verwuschelte Haare, Ringe unter den Augen und ein blasses Gesicht. Die Arbeit nahm momentan viel Zeit in Anspruch und die Nächte wurden nicht länger, zum Schlafen kam sie kaum noch. Tagsüber passte sie ab der Mittagszeit auf die Zwillinge ihrer Schwester auf und abends der Job, da blieb nicht viel Zeit, um sich zu erholen.
In der Küche angekommen, setzte sie erstmal einen Kaffee auf und zündete sich eine Zigarette an. Dass sie im fünften Monat schwanger war, interessierte sie nicht besonders, als sie tief inhalierte. Er hätte sich darüber wahrscheinlich beschwert und einer seiner Tiraden über gesunde Lebensführung losgelassen, aber das war ihr im Moment egal. Er war nicht da und konnte dementsprechend auch nichts dagegen sagen. Und selbst wenn: Es war ihr Leben.
Sie pustete den Rauch in die helle Küche. In dem Augenblick klingelte es an der Tür. Leicht genervt drückte die Zigarette aus und ging zur Tür des Apartments, in dem sie seit gut zwei Monaten lebte. Wer könnte um die Zeit etwas von ihr wollen? Nachdem sie geöffnet hatte, erhellte sich ihre Miene schlagartig.
"Heysweetheart", begrüßte sie ihn. "Was machst du denn hier?"
"Hi darling, ich hab dich vermisst", erwiderte der Mann und drückte die Tür hinter sich zu, um ihr gleich darauf einen langen Kuss zu geben, den sie nur zu gern erwiderte. Gleichzeitig schob er seine Hand unter ihr Pyjama Oberteil. Daraufhin löste sie sich von ihm. "Was ist denn los", fragte er erstaunt.
"Ich hab doch soviel zu tun. Außerdem kommt er heute."
"War nicht von übermorgen die Rede", versuchte er sich zu erinnern. Sie schüttelte mit dem Kopf.
"Nein, aber das habe ich dir auch ein paar Mal gesagt", erwiderte sie und gab ihm einen Kuss. "Ich muss in einer Stunde zum Flughafen." Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich etwas. Auch wenn er ihn noch nicht getroffen hatte, konnte er ihn nicht leiden. Zuviel Leid hatte er ihr angetan im Lauf ihres Zusammenseins, war zu anderen Frauen gegangen und hatte sie einfach sitzen gelassen, samt dem Baby im Bauch. "Ja ich weiß, dass du ihn nicht magst, aber es geht nicht anders. Nur noch ein paar Tage", erriet sie seine Gedanken lächelnd. Dies schien ihn zu beruhigen.
Sie zog ihn in Richtung Couch, wo es sich beide wenige Augenblicke später bequem machten.
"Habe ich schon mal gesagt, dass ich dich liebe", wechselte er abrupt das Thema. Das Lächeln auf ihrem Gesicht wurde noch ein wenig größer. "Ungefähr 100 Mal in dieser Woche", scherzte sie.
"Und jeden Tag wird es mehr. Was hältst du davon, wenn ich hier mit..." Er unterbrach sich, als er bemerkte, dass seine Aufmerksamkeit nicht mehr ihm, sondern dem Fernseher galt. Sie drehte den Ton lauter. "Ach Schatz, die Nachrichten kannst du doch den ganzen Tag hören, lass uns lieber noch ein bisschen kuscheln", meinte er und lehnte den Arm um ihre Schultern.
"Pscht..."
"Muss das sein?" Er versuchte ihn zu küssen, aber sie wehrte ihn ab.

<< ...Wahrscheinliche Absturzursache ist das Unwetter über dem Pazifik von letzter Nacht. Die vollbesetzte Maschine war auf dem Weg von New York nach Sydney... >>

"Liebling..." Sie wandte sich zu ihm.
"Ich möchte das hören", erklärte sie. Das Lächeln war inzwischen von ihrem Gesicht verschwunden.

<< ... Kurz nach dem Notruf verschwand der Flug 1611 vom Radar. Aufgrund... >>

Wie von der Tarantel gestochen sprang sie von der Couch auf und lief schnellen Schrittes zum Sideboard, wo sie die beiden Schubladen aufriss und scheinbar etwas suchte. Darüber war er ziemlich erstaunt.
"Wo ist er nur? Ich hab ihn doch erst in der Hand gehabt", murmelte sie.
"Was suchst du denn", fragte er immer verwunderter.
"Meinen Taschenkalender" erwiderte sie, ohne die Suche zu unterbrechen.
"Ist der dunkelrot", erkundigte er sich und hob etwas vom Boden auf.
"Ja, wieso?"
"Weil er unter dem Tisch lag", antwortete er. Sie riss ihm ihn beinahe aus der Hand und begann hastig die Seiten durchzublättern. Schließlich hatte sie die Richtige gefunden. Ihre Augen weiteten sich, als sie ihre Notiz las. Sie las sie ein weiteres Mal, um sich zu versichern, dass sie sich nicht getäuscht hatte.
Allerdings änderte sich nichts daran.

<< ...Die Chance, dass jemand diesen Absturz überlebt hat, ist laut einem Sprecher der Fluggesellschaft leider ziemlich unwahrscheinlich. >>

Sie starrte zum Fernseher und das kleine Büchlein rutschte ihr aus den Händen.

~-~

Joey hatte sich vorerst von ihr verabschiedet, um weiter nach seinem Freund zu suchen und Lorelai war war wieder auf sich allein gestellt. Sie saß noch an der gleichen Stelle wie vorhin, als sie von dem Absturz erfuhr. Ihr rechter Arm lag in inzwischen in einer einer Schlinge, die Joey aus ihrer Strickjacke zusammengeknotet hatte und ihr Blick fiel auf das Wasser. Es war ganz ruhig. Fast wie ein Spiegel, wenn man von den leichten Wellen, die an den Strand schlugen, absah.
In der letzten Nacht musste es ganz anders ausgesehen haben. Sie versuchte es sich vorzustellen und sich auch an die Zeit im Flugzeug zu erinnern, aber da war nichts. Schwarz, einfach nur schwarz. Als ob sie nach dem Verabschieden traumlos eingeschlafen und erst auf der Insel wieder aufgewacht wäre. Eine Insel im Pazifik. Ein winziger Punkt auf der Weltkarte. Nur wo?
Die Schreie und Rufe waren derweil leiser geworden. Die Tränen stiller. 'Wir müssen das Beste aus der Situation machen', fielen ihr plötzlich Joeys Worte wieder ein. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Das Beste... Das Beste wäre jetzt bei Rory und Max zu sein. Zu Hause. In Stars Hollow. Bei ihren Freunden. Lorelai spürte, wie ihr erneut Tränen in die Augen steigen wollten. Dieses Mal strich sie sie jedoch weg. 'Das Beste daraus machen.' Damit meinte Joey bestimmt nicht, die ganze Zeit rumzusitzen und warten bis die Suchmannschaften kommen würden. Wenn sie denn kommen würden.
Vorsichtig richtete sie sich auf und biss sie die Zähne zusammen. Solange sie den Arm ruhig hielt, waren die Schmerzen einigermaßen erträglich. Aber sobald Bewegung ins Spiel kam, sah das schon ganz anders aus. Lorelai klopfte den Sand von ihrer Jeans und blickte sich um. Was sollte sie tun? Wohin sollte sie sich wenden?

Lautes Donnergrollen und Schreie. Schreie, in denen Angst zu hören war. Dazu starkes Ruckeln und der steile Sinkflug. Herumfliegende Handgepäckstücke. Weinende, verzweifelte Menschen. Die immer schneller sinkende Maschine. Noch mehr Schreie. Angst. Herzklopfen. Gedanken. Der Aufprall. Ein Bruchteil einer Sekunde später Schmerzen. Schmerzen, die dir den Atem rauben. Dunkelheit. Vereinzelte Schreie, aber nicht mehr ganz so laut. Wind und salziger Geruch. Überall Wasser. Mit Wasser vollgesogene Kleidung. Müdigkeit. Schmerzen. Erneut Schwärze. Grelles Licht. Mit Ausnahme des leichten Meeresrauschens Stille. Unheimliche Stille. Wasser soweit das Auge reicht. Unzählige Gedanken. Angst. Die Kraft lässt nach. Für immer? Langsam um sich greifende Dunkelheit...

Während Lorelai langsam den Strand entlang ging, schweiften ihre Gedanken immer wieder ab. Sie versuchte sie zu verdrängen, konnte es aber nicht. Zu viel schwirrte ihr durch den pochenden Kopf. Wobei die Frage, ob sie jemals nach Stars Hollow zurückkehren würde, ganz oben stand. Wussten Rory, ihre Eltern und Max schon davon? Wie hatten sie darauf reagiert? Was dachten sie?
In Connecticut müsste es Freitagabend sein. Das bedeutete Rory war in Hartfort. Sicherlich machte sie sich Sorgen, weil der versprochene Anruf nicht kam.
Warum hatte sie Mr. Moore zugesagt? Weshalb war nicht einfach zu Hause geblieben, bei Rory, bei ihren Freunden? Dann wäre alles seinen gewohnten Gang abgelaufen. Sie säße jetzt in Hartfort an der Breitseite des Tisches zum Abendessen, hätte sich mit Max getroffen oder zumindestens mit ihm telefoniert, sich den lieben langen Tag die missfälligen Kommentare Michels angehört, wäre mittags zu Fran gegangen, um sich dort einen Kaffee und ein Stück Kuchen ihrer wunderbaren Torten zu holen... Sie erinnerte sich daran, dass Fran die erste Person gewesen war, der sie in Stars Hollow begegnet war. Sie hatte ihr den Weg zum IndependenceInn erklärt, wo sie auf Mia traf, die zu einer Art Mutter und guten Freundin für sie und Rory geworden war. Auch noch zum heutigen Zeitpunkt.
Lorelai begann zu schniefen. Es tat weh an die Vergangenheit, an zu Hause zu denken. Sie schloss für wenige Sekunden ihre Augen und atmete tief durch. Anschließend warf sie einen Blick über den Strand. Wie lange würde es dauern, bis sie wieder nach Hause kam?

Plötzlich entdeckte Lorelai eine Frau mit kurzen blonden Haaren deren Kleidung sich von der der anderen abhob. Zu einem marineblauen Rock trug sie einen gleichfarbigen taillierten Blazer, den sie auf Grund der Wärme hoch gekrämpelt hatte und eine, leicht ins rosa gehende, Bluse. Die ebenfalls blaue Krawatte hing locker um ihren Hals.
Sie unterhielt sich gerade mit einer schlanken blonden Frau, die im Sand saß und sich eine Hand vor die Augen hielt, damit die Sonne sie nicht blenden konnte. Ihre gesamte Körperhaltung ließ vermuten, dass sie sich trotz der Umstände ziemlich wohl fühlen musste.
Lorelai ging auf die beiden Frauen zu. Wenn sie sich nicht sehr täuschte, musste die Frau mit den kurzen Haaren eine Flugbegleiterin sein. Sie erinnerte sich vage daran eine kleine Gruppe ähnlich gekleideter Personen am Gate gesehen zu haben.
"Wenn meine Tasche nicht verschwunden wäre, könnten wir Hilfe holen."
"Selbst wenn sie sie noch hätten, glaube ich nicht, dass ihr Handy noch funktionieren würde."
"Es ist mit der neusten Sicherheit ausgestattet. Wissen sie Cody, von dem ich es habe, meinte, dass es nicht kaputt zu ..."
"Entschuldigen sie", unterbrach Lorelai die Ausführungen der sitzenden Frau. Beide wandten sich zu ihr. Erst jetzt bemerkte Lorelai, dass die Flugbegleiterin ebenfalls verletzt war. Sie hatte eine Platzwunde an der Stirn und konnte ihren linken Arm nicht vollständig strecken.
"Lorelai, nicht wahr", sagte die Stewardess freudig überrascht. Lorelai war für einen kurzen Augenblick verwundert, bis ihr klar wurde, dass sie anscheinend schon mit ihr gesprochen haben musste. Die zweite Person, die ihren Namen kannte und die dritte beziehungsweise vierte, welche sie kennenlernte, seit dem sie auf der Insel war.
"Genau", bestätigte Lorelai. "Wissen sie, wo wo wir sind? Ich weiß nicht was beim Flug passiert ist. Ich... Es ist alles nur dunkel. Rory und Sookie sind bis zu Absperrung gekommen und dann bin ich hier aufgewacht. Der Strand und... Ich hab keine Ahnung wie lange wir in in der Luft waren. Sind wir in der Nähe von Sydney? Auf Hawaii? Was ist passiert? Joey sagte, es war ein Gewitter, aber mein Freund meinte, dass ein Flugzeug so etwas aushält..."
"Ist Joey ihr Freund", erkundigte sich die Frau mit den langen blonden Haaren.
"Nein, Max. Er war nicht... Er ist in Hartfort", schniefte sie leise. Die ganzen Erinnerungen kamen wieder hoch. "Es kommt doch jemand der uns sucht, oder? Wann? Sie..." Lorelai atmete durch. "Ich will nach Hause."
"Das wollen wir alle", mischte sich die sitzende Frau wieder ein, woraufhin sie von der Flugbegleiterin mit einem leicht genervten Blick bestraft wurde. "Ist doch so, Tina", erwiderte sie noch mal.
"Machen sie sich keine Sorgen", wandte sich Tina an Lorelai. "Auf welcher Insel wir genau sind kann ich ihnen nicht sagen, aber der Pilot konnte vor dem Absturz einen Funkspruch absetzen. Die Suchmannschaften dürften schon unterwegs sein."
"Also kommt bald jemand?" Tina nickte, wandte ihren Blick ab und sah auf das Meer, damit Lorelai nicht die Unsicherheit in ihren Augen bemerkte. Den Funkspruch hatte es tatsächlich gegeben und es waren auch sicherlich schon Rettungsmannschaften unterwegs. Allerdings würden sie nichts finden, da das Flugzeug nach dem Notruf vom Kurs abgekommen war. Es konnte Tage oder Wochen dauern, bis jemand kommen würde. Falls jemand in diese Gegend kommen würde.
Den Teil hatte Tina nur ungern verschwiegen, aber dies war im Moment das Beste. Die Wahrheit hätte im Moment nur nur eine Panik unter den Passagieren ausgelöst und das musste unbedingt vermieden werden. Das war schon in ihrer Ausbildung Thema gewesen.
"Gott sei Dank", meinte Lorelai erleichtert, nicht ahnend, dass sie nur die Hälfte der Wahrheit kannte.

Tina drehte sich einige Sekunden später wieder zu den beiden Frauen um.
"Ich werde mal schauen, ob ich noch irgendwo helfen kann", erklärte sie und ging weiter. Lorelai blickte ihr ein paar Augenblicke hinterher. Dabei versank sie wieder etwas in Gedanken, aus denen sie jedoch schnell zurück geholt wurde.
"Ich bin übrigens Megan O'Rylie. Meinem Dad gehören zwei Tennisschulen. `O'Rylies - Schwingen sie ihren Arm gekonnt.´ Eine ist in L.A., die Andere in Philly. Ziemlich erfolgreich übrigens. Wenn sie mal spielen wollen, sagen sie Bescheid und ich verschaff ihnen einen Rabatt", stellte sich die blonde Frau vor. Lorelai blickte sie verdutzt an und war schon im Begriff eine passende Antwort zu geben, als Megan plötzlich ihre kurzärmlige Bluse - unter der ein Top hervorkam - über den Kopf zog.
"Was machen sie da?"
"Wenn ich schon mal auf so einer Insel bin, will ich mich auch sonnen. Drüben, also in Australien, werd ich nicht viel Gelegenheit dazu haben. Ich soll auf so einer dämlichen Farm irgendwo im Outback arbeiten", erklärte Megan mit gelangweilten Unterton und lehnte sich zurück. Ihre Unterarme benutzte sie dabei als Stütze. "Sonnen sie sich doch auch. Sie sehen ganz schön blass aus, wenn ich ehrlich bin. Ein bisschen Sonne wird ihnen nicht schaden und so vertreiben wir uns wenigstens die Zeit bis jemand kommt."
"Nein danke", erwiderte Lorelai. "Ich..." Sie unterbrach sich, fasste sich an die Stirn und schloss kurz ihre Augen.
"Alles in Ordnung", erkundigte sich Megan, der die Veränderung aufgefallen war, verwundert.
"Mir ist nur etwas schwindlig." Lorelai atmete durch und versuchte das plötzliche Drehen in ihrem Kopf beziehungsweise vor ihren Augen zu verdrängen, doch es funktionierte nicht wirklich. Sie machte einen Schritt nach vorne, um gleich darauf wieder einen Schritt zurück zu setzen. Wohlwissend, dass sie eigentlich einen festen Stand hatte. Sie versuchte mit ihrer gesunden Hand irgendwo Halt zu finden, aber in ihrer Nähe gab es nichts.
Megan konnte es nicht mehr mit ansehen und sprang auf, um sie zu stützen.
"Setzen sie sich. Ich habe keine Lust, dass sie umkippen. Von dem ganzen Erste-Hilfe Zeugs habe ich nämlich keinen Plan." Sie spürte, wie Lorelais Beine einzuknicken drohten. "Sie helfen uns beiden nicht, wenn sie starke Frau spielen wollen."

"Sie meinen wohl eher starke Frauen", hörten sie unvermittelt eine Stimme. Lorelai blickte auf und sah verschwommen Joey auf sich zukommen, der sie wenige Sekunden später erreichte und Megan die Aufgabe abnahm sie zu stützen. "Was ist mit ihnen", erkundigte er sich besorgt.
"Mir war nur etwas schwindlig. Es geht schon wieder", gab sie ihm zur Antwort. Tatsächlich hatte sie nicht mehr das Gefühl auf wackeligen Boden zu stehen und auch die Sicht war klarer geworden.
"Das ist bestimmt eine Nachwirkung ihrer Beule. Sie sollten sich hinsetzen."
"Mir geht es gut. Ich..."
"Mit einer Kopfverletzung ist nicht zu spaßen", unterbrach er sie bestimmt, aber dennoch freundlich, mit einem Unterton, der keine Widerrede duldete. Also ließ sich Lorelai mit seiner Hilfe in den warmen Sand sinken und blickte gedankenverloren auf das Meer, welches in leichten Wellen an den mit Palmen versehenden Strand schlug. Während sie sich von ihrer Schwindelattacke erholte, begannen Joey und Megan ein angeregtes Gespräch über die Situation, in der sie sich momentan befanden. Jedoch registrierte sie nicht viel davon. Ihr tat der Kopf immer noch weh, aber wenigstens hatte das Drehen vor ihren Augen aufgehört. Sie war froh, dass Joey dazugestossen war. Er war ihr im Vergleich zu Megan wesentlich sympathischer. Weiter kam sie mit ihren Gedanken nicht, da sie plötzlich etwas entdeckte, was sie stutzig machte. Lorelai wandte kurz ihren Kopf in Richtung Megan und Joey, aber die Beiden waren noch im Gespräch vertieft. Also fiel ihr Blick wieder auf da Wasser. Sie hielt sich eine Hand über die Augen, damit die Sonne sie nicht blenden konnte.
"So etwas habe ich auch noch nicht erlebt."
"Ich hoffe nur, dass wir bald hier weg kommen. Ohne meine Kosmetik und Sunlotion macht meine Haut das nicht lange mit."
"Da ist jemand", warf Lorelai ein.
"Hier sind einige Leute", erwiderte Megan, mit dem Versuch witzig zu sein.
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#82

Äußerst erleichtert das Gespräch beenden zu können, drehte Joey sich augenrollend zu Lorelai um. So eine oberflächige, von sich eingenommene Person, wie Megan hatte er noch nie getroffen. Lorelai konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen. An seinem Gesichtsausdruck erkannte sie, dass sie ähnlich dachten.
"Wo meinen Sie", erkundigte er sich ohne auf Megans Kommentar einzugehen.
"Dort drüben bei den Felsen," sie deutete auf eine Stelle, die ungefähr 35 Meter von der Küste entfernt war, "eben sah es so aus, als ob sich da was bewegt hätte. Aber jetzt ist nichts mehr zu sehen. Vielleicht ist die Person hinter der Felsengruppe."
"Gut möglich", entgegnete Joey und zog sich die Schuhe aus.
"Was haben Sie vor", wollte Lorelai erstaunt wissen.
"Sie wollen doch nicht etwa da rausschwimmen, oder", mischte sich Megan schon wieder ein.
"Allerdings."
"Selbst wenn Lorelai sich nicht getäuscht hat, dann wirds eh nur eine Leiche sein, die sie da rausfischen."
"Und was wenn nicht", gab er leicht genervt zurück, um anschließend ins Meer zu laufen. Megan blickte ihm ein paar Augenblicke kopfschüttelnd hinterher.
So bemerkte sie auch nicht, dass Lorelai aufgestanden war und zu der kleinen Gruppe ging, die sich ein paar Meter von ihnen entfernt gebildet hatte. Erst als Lorelai auf eine Frage nicht reagierte, wurde Megan bewusst, dass sie in dem Moment alleine war. Neugierig schlenderte sie zu den anderen rüber.

"Ich war auch im Wasser, aber er sollte wirklich aufpassen. Die Strömung zieht einen ganz schön mit, und ich bin ein ziemlich guter Schwimmer", hörte sie einen Mann sagen.
"Ich bin mir sicher, er schafft es."
"Das glaube ich auch", sagte Lorelai überzeugt.
"Also, ich weiß nicht", meinte Megan, die dazu gestoßen war. "Was ist, wenn die Strömung ihn noch weiter rausträgt? Zu zweit ist es außerdem schwieriger. Nicht zu vergessen, die Haie und Quallen. Ich find die Aktion ja ziemlich übermütig, aber wenn er meint." Sie zuckte mit den Schultern.
"Halten sie die Klappe", meinten ein Mann und eine Frau gleichzeitig verärgert. Einige nickten zustimmend. Währenddessen blickte Lorelai weiterhin auf das Meer und beobachtete, wie Joey wieder näher an die Küste kam. Plötzlich spürte sie, wie sie von jemanden unsanft zur Seite gestossen wurde und biss die Zähne zusammen. Auch wenn sie in den letzten Minuten nicht unbedingt daran gedacht hatte, war ihr Arm immer noch gebrochen, was sie in dem Moment erneut ziemlich deutlich spürte. Sie fluchte leise und wandte sich zu der Person, die sie angerempelt hatte.
"Oh, entschuldigen sie, das war keine Absicht." Lorelais Blick fiel in ein markantes Gesicht, was sie vergnügt anlächelte. "Was für eine schöne Überraschung Lorelai. Sie haben also auch überlebt. Ich hoffe, ich habe ihnen eben nicht all zu sehr weh getan", sagte er zwinkernd
"Es geht schon wieder", erwiderte sie.
"Irgendwie kommt mir die Situation bekannt vor. Wie sagt man nochmal dazu? Deja-vu, nicht wahr?" Lorelai sah ihn verwundert an. Sie hatte keine Ahnung wovon er redete. Er schien ihre Verunsicherung zu bemerken. "Wissen Sie nicht mehr? Wir haben uns im Flugzeug getroffen... Gary", erinnerte er sie. "Wenn sie wollen", sein Blick war auf Joey gefallen, der inzwischen nicht mehr schwimmen brauchte, "können wir uns später weiter unterhalten. Ich werd dem Kleinen da drüben mal helfen. Er sieht aus, als wenn er gleich zusammenbrechen würde", meinte er und lief schnell zu dem gar nicht so kleinen Joey, um mit ihm gemeinsam den ohnmächtigen Mann an den Strand zu ziehen. Lorelais Gedanken machten sich selbstständig. Ihr war klar geworden, dass sie bereits im Flugzeug auf ihn getroffen sein musste - anscheinend auf ähnliche Art und Weise - und er war ja auch freundlich gewesen, aber irgendwie hatte sie ein seltsames Gefühl bei ihm. War seine Hand zufällig kurz auf der Ihren gelandet, als er weg ging oder war dies absichtlich geschehen? Sie wusste es nicht genau. Es war zwar nicht unbedingt unangenehm gewesen, allerdings war Garys Lächeln dabei noch etwas größer geworden, oder? So ein Quatsch, Lorelai. Das bildest du dir nur ein, lachte sie innerlich. Und selbst wenn... Das kann viele Gründe gehabt haben.

Joey und Gary hatten mittlerweile den bewusstlosen Mann nur wenige Schritte entfernt von der Gruppe auf den Sand gelegt. Während Joey sich über den Mann beugte, verabschiedete sich Gary und verschwand in die Richtung aus der er gekommen war. Lorelai warf ihm einen kurzen leicht verwunderten Blick hinterher, um anschließend wieder zu Joey und dem Mann zu sehen. Ihr fiel auf, dass er ungefähr in ihrem Alter sein musste. Vielleicht etwas älter als sie, aber wenn dann nicht sehr viel. Er trug ein dunkelblaues T-Shirt und eine Jeans.
"Kann ich ihnen helfen", fragte Lorelai, als sie sich wenige Sekunden später neben Joey hockte, der gerade dabei war die Vitalfunktionen zu überprüfen. Ihr Blick fiel wieder auf den Mann. Seine braunen Haare langen nass am Kopf und er hatte einige kleine Schrammen und Kratzer, vor allem an den Armen. Außerdem entdeckte sie zu ihrem Schrecken an seinem rechten Oberschenkel eine etwa 8 Zentimeter lange Wunde. Lorelai atmete durch und schloss schnell ihre Augen. Sie konnte kein Blut sehen.
Während sie so dort hockte, schoss ihr plötzlich ein Gedanke in den Kopf.
Ein schrecklicher Gedanke. Ein Gedanke, bei dem sie hoffte sich zu täuschen. Ein Gedanke, der ihr Angst machte. Angst, schon wieder damit konfrontiert zu werden.
[SIZE=2]Er muss die ganze Zeit im Wasser gewesen sein. Das Blut, die Kratzer und die andauernde Ohnmacht... [/SIZE]
[SIZE=2]Lorelai hielt einen Moment inne. Ihr Herz begann schneller zu klopfen. Über ihren Rücken lief ein kühler Schauer. Sie wandte sich - die Augen wieder öffnend - erneut zu Joey, der sie leicht besorgt ansah, und schluckte.[/SIZE]
"Er ist doch nicht... tot. Oder?"

TBC?

"An actors job is the business of telling the truth in an imaginary situation."
- Tom Hiddleston
 
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#83

Hi,
ich weiß nicht genau ob ich dir schon mal FB gegeben habe, aber wenn nicht werd ich das jetzt nachholen. Ich finde die story einfach klasse, richtig toll geschreiben und einfach total genial.

Ich hoffe, du schreibst schnell weiter, ich möchte so gerne wissen wer der Mann, den sie aus dem Wasser gefischt haben, noch lebt und wie es auf der Insel und in Stars Hollow weiter geht!

LG
Lissy

Meine FF's könnt ihr auch auf meinem Livejournal nachlesen. Smile
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#84

Wow! Spitzen FF.

Der gerade aus dem Wasser gefischt wurde ist doch nicht etwa
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Schreib schnell weiter! Ich wissen wer das ist!
lg.Juli

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#85

@ lissy ich weiß es nicht mehr, aber danke für dein fb

@ pretty auch dir danke. natürlich ist das
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nur als kleine info: ich hab in post 81 mal (wegen der lägeren pause zwischen den kapiteln) eine kleine zusammenfassung gepostet.

mag sonst noch wer fb geben?

"An actors job is the business of telling the truth in an imaginary situation."
- Tom Hiddleston
 
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#86

hey mel!
ich habs auch endlich mal geschafft *schäm*

Zitat:Plötzlich entdeckte Lorelai eine Frau mit kurzen blonden Haaren deren Kleidung sich von der der anderen abhob. Zu einem marineblauen Rock trug sie einen gleichfarbigen taillierten Blazer, den sie auf Grund der Wärme hoch gekrämpelt hatte und eine, leicht ins rosa gehende, Bluse. Die ebenfalls blaue Krawatte hing locker um ihren Hals
Rock? Ich? ich hatte einen zu meiner Einschulung an und danach NIE wieder :lach: aber gehört halt zur uniform..das mit der krawatte gefällt mir Wink

Zitat:"Wenn ich schon mal auf so einer Insel bin, will ich mich auch sonnen. Drüben, also in Australien, werd ich nicht viel Gelegenheit dazu haben. Ich soll auf so einer dämlichen Farm irgendwo im Outback arbeiten", erklärte Megan
:lach: Like McLeods Daughters...
is da net auch eine, die so heißt? bin grad verwirrt

der teil hat mir richtig schön gefallen!
hab den anfang net wirklich geschnallt, aber hoffentlich gehts bald weiter

Tina :knuddel:

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"I don't know what that means."
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#87

So bevor es los zur Arbeit geht, bin ich auch dran.
Verwirrt hat mich etwas der erste Absatz in der Wohnung. So als würde das Stück nicht zur Story gehören. Andererseits, du wirst dir schon was bei gedacht haben. Oder ich sollte noch einmal die anderen Teile zusammenhängend lesen.
Auf der Insel scheint es den Gestrandeten ja einigermaßen gut zu gehen. Wenn man das in dieser Lage denn so nennen mag. Bis jetzt glauben sie ja auch, sie werden bald gerettet. Nur wenn niemand weiss, wo sie abgestürzt sind, wird es schwierig.
Nachdem ich im letzten Kapitel Luke etwas vermisst habe, bin ich mir jetzt sicher, sie haben ihn aus dem Wasser gefischt. Oder etwa nicht??
Na ich lass mich überraschen, wie es weitergeht. Bis dahin.

Lg Emerson Rose

PS: Das habe ich ganz vergessen. Das Kapitel war super geschrieben. *beide Daumen hoch*
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#88

Warum ein ? hinter TBC? Das ist ja wohl die höhe! ^^

Also. Mir hat das Kapitel gefallen.
Ich habe den Anfang nicht ganz verstanden (also um wen es sich da handeln soll) wusste aber sofort worum es ging als Lorelai ins Spiel kam.
Geschrieben war es auch super. Die Spannung ist toll aufgebaut und ich habe nichts zu meckern ^^

Hier könnte Ihre Werbung stehen. [url=http://ema.mtv.de/vote/][/url]
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#89

Mich hat der Anfang auch irritiert, obwohl ich da so eine Idee habe...
Das Kapi war super geschrieben.
Wie Anne schon sagte, die Spannung ist toll aufgebaut.
Ich bin gespannt, wer der geheimnisvolle Verletzte ist...
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Gary gefällt mir nicht -.- Aber egal.
Freu mich auf den nächsten Teil.
:knuddel:

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#90

dann mach ich mal nen re-fb...

die tina:
Zitat:ich habs auch endlich mal geschafft *schäm*
wieso *schäm*? ich freu mich doch immer über fb, egal wann

Zitat:Rock? Ich? ich hatte einen zu meiner Einschulung an und danach NIE wieder :lach: aber gehört halt zur uniform..das mit der krawatte gefällt mir Wink
naja... nach deinen drohungen, musste ich mich ja irgendwie "rächen" Wink und die krawatte ist nur locker, weils warm ist. :gg:

Zitat::lach: Like McLeods Daughters...
is da net auch eine, die so heißt? bin grad verwirrt
ich glaub nicht,dass es ne megan dabei gab, aber du hast recht, dass mit der arbeit auf ner farm, kam mir wegen MD und ich brauchte nen grund weshalb so ne zicke wie megan nach australien muss.


die sylke:
Zitat:Nachdem ich im letzten Kapitel Luke etwas vermisst habe, bin ich mir jetzt sicher, sie haben ihn aus dem Wasser gefischt. Oder etwa nicht??
öhm... wenn du nicht verräts, sag ichs dir. das ist
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nicht so ungeduldig Wink

die anne:
Zitat:Warum ein ? hinter TBC? Das ist ja wohl die höhe! ^^
ganz ehrlich? weil ich mir nach der wirklich ziemlich langen pause nicht sicher war, ob überhaupt noch jemand lust hat zu lesen.

danke für dein fb! hab mich sehr drüber gefreut.


die domi:
Zitat:
Ich bin gespannt, wer der geheimnisvolle Verletzte ist...
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bist du du dir da ganz sicher? Wink

Zitat:Gary gefällt mir nicht -.-
mir auch nicht lol aber es muss ja schließlich verschiedene charas geben


allgemein:
anscheinend ist der erste absatz etwas auf verwirrung gestossen. er gehört schon zu der story (aber um ehrlich zu sein, ist mir gestern abend etwas "blödes" aufgefallen worauf ich aber gelich noch komme). er hängt mit dem einen abschnitt aus dem ersten kapitel zusammen und anhand eines satzes in dem kapitel hier, ist es eigentlich auch relativ deutlich, um wen es sich da handelt bzw. wer da kommt und daraus kann man anhand des erstens kapitels auch schließen wer die frau sein könnte. ich werd aber auf die frau später in der ff nochmal kurz eingehen. der absatz sollte im prinzip dasselbe sein, wie das kapitel mit rory in hartfort, bloß von der "anderen seite". (ich hoffe ihr versteht irgendwie mein kuddelmuddel)

und das was mir aufgefallen ist, mach ich mal wegen der länge in nen spoiler...
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möchte sonst noch jemand ein fb geben?

"An actors job is the business of telling the truth in an imaginary situation."
- Tom Hiddleston
 
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