Moments of Life

Ok weiter gehts. Selene wünsche ich einen erholsamen Urlaub und Anne knuddele ich mal ganz kurz. Ich habe mich über euer beider FB sehr gefreut. Obwohl ich zwei Leute hier sehr vermisse. Sad

Aber egal. Weiter gehts mit Teil 53. Gerade mal schauen muss. Ach ja, wieder ein Sprung aber diesmal nur ein kleiner. Diesmal habe ich sogar einen Titel für das Kapitel.

Viel Spass beim lesen.

Teil 53 Emilys erster Tag im Kindergarten

04. Februar 2001

Es ist schon spät an diesem ersten Sonntag im Februar. David hat Emily in die Obhut seiner Schwiegereltern gegeben und steht jetzt im Krankenhaus vor Sarahs Zimmertür. Noch einmal atmet er tief durch, bevor er die Klinke langsam runterdrückt. Ein Weg, den er inzwischen seit zwei Wochen täglich geht. Immer darauf hoffend, dass es langsam wieder aufwärts geht und sie in absehbarer Zeit hier raus kommt.

Sarah hat wie immer ein Einzelzimmer mit Blick auf den Fluss. Eines der Privilegien, wenn sich die Krankenhausaufenthalte häufen.

„Hi Sonnenschein.“ David zieht sich einen Stuhl ans Bett und küsst seine Freundin flink auf die Stirn, bevor er sich setzt. Weitere Zärtlichkeiten bleiben ihnen aufgrund der Ansteckungsgefahr verwehrt.

„Hi. Haben dich die Schwestern denn noch so einfach rein gelassen?“ Sarah legt ihr Buch zur Seite und nimmt Davids Hand. Augenblicklich fühlt sie sich besser, nur durch die bloße Anwesenheit ihres Freundes.

„Na ja, etwas schief haben sie schon geschaut, aber das war mir egal. Es ging einfach nicht früher. Emily war den ganzen Tag wie aufgezogen, hat ihre Schultasche durchs Haus getragen und uns mit Fragen gelöchert, wie es morgen wird.“

„Das hätte ich zu gern gesehen. Genau wie morgen ihr erster Tag im Kindergarten.“ Wehmütig schaut Sarah nach draußen, auch wenn es dort längst dunkel ist und sie nur die Lichter von Boston sehen kann. Einziges Zeugnis, dass die Stadt noch nicht schläft und es auch niemals tut. Ohne es zu wollen, rinnen plötzlich Tränen über ihre Wangen und tropfen auf die Krankenhausbettwäsche.

„Sorry, ich habe heute wohl etwas nah am Wasser gebaut“, versucht sie einen kläglichen Versuch der Verteidigung gegenüber David. Doch der kennt seine Freundin nur zu gut und weiß, was in ihr vorgeht.

„Du bist traurig, das ist mehr als verständlich. Ich wünschte auch, du könntest morgen dabei sein. Allein um unseren kleinen Wirbelwind etwas zu zähmen. Zurzeit testet sie alles aus. Besonders ihre Grenzen.“

„Und du bist ihr natürlich nicht gewachsen.“ Sarah lächelt unter ihrem Tränenschleier. Sie kann sich lebhaft vorstellen, wie Emily David auf der Nase herumtanzt. Er ist seiner Tochter hoffnungslos unterlegen.

„Dieses Süppchen darfst du erst mal selbst auslöffeln. Wenn es nach den Ärzten geht, komme ich frühestens Mitte Februar hier raus. Die Entzündungswerte liegen jenseits von gut und böse und heute früh war beim Abhusten wieder Blut dabei. Zwar kein frisches, aber ich habe der Schwester einen ordentlichen Schrecken eingejagt.“

„Kann es sein, dass du einen mir bisher verborgenen schwarzen Humor entwickelst?“ David runzelt leicht die Stirn.
„Besser schwarzer Humor, als gar keiner. Ansonsten gehe ich hier bald die Wände hoch vor Langeweile. Besonders jetzt am Wochenende.“

„Und das war jetzt wohl der Wink mit dem Zaunpfahl. Aber ich verspreche dir, wenn es erlaubt ist, bringe ich nächsten Samstag Emily mit zu Besuch. Dann hast du garantiert Beschäftigung. Bis auf heute, will sie schon die ganze Woche mit mir Quartett spielen und gewinnt dabei in neun von zehn Spielen. Einfach unbegreiflich.“

„Was, dass Emily so eine Ausdauer an den Tag legt, oder dich ständig schlägt. Wobei letzteres am fotografischen Gedächtnis liegt. Das haben fast alle kleinen Kinder und dadurch uns Erwachsenen gegenüber ein Vorteil.“
„Gut zu wissen, dass es nicht an mir liegt.“ David grinst schief. „Ab morgen kann sie ihr Talent bei ihren Spielkameraden austesten…“

Mitten in ihre Unterhaltung platzt die Krankenschwester ins Zimmer.
„Auch wenn ich ungern störe, aber die Nachtruhe hat vor ein paar Minuten begonnen. Ich möchte sie bitten zu gehen und das nächste Mal vielleicht zu den Besuchszeiten zu erscheinen.“
Den letzten Teil des Satzes kann sich die Schwester doch nicht verkneifen, verlässt zu Sarahs und Davids Erleichterung das Zimmer jedoch wieder.

„Nettes Personal hier“, grinst David und schaut kurz zur Tür, bevor er sich wieder seiner Freundin zuwendet.
„Vielleicht sollte sie mal in meine Krankenakte sehen, ehe sie das nächste Mal so einen Aufstand macht. Seit letzten Herbst hat Prof. Harold angeordnet, dass ich, soweit es mein Gesundheitszustand erlaubt, jederzeit Besuch empfangen darf.“
„Jederzeit?“ David ist beeindruckt. „Das heißt also, ich kann hier auch mitten in der Nacht auftauchen, wenn ich Sehnsucht nach dir habe?“

Sarah grinst nun ebenfalls.
„Genau so ist es.“

Auch wenn es im Laufe der Jahre nicht einfacher geworden ist und sie inzwischen Eltern einer dreijährigen Tochter sind, das Verlangen und die Sehnsucht zueinander hat bei Sarah und David niemals nachgelassen. Noch immer nutzen sie jede sich bietende Gelegenheit für Zärtlichkeiten, nehmen sich, vielleicht sogar öfter in den Arm, kuscheln sich aneinander, als andere Paare in ihrem Alter und Situation. Sie danken einfach Gott und dem Schicksal für ihr Zusammentreffen und jeden gemeinsamen neuen Tag.

Trotz des mehr als offensichtlichen Rausschmiss der Krankenschwester, bleiben sie die folgende halbe Stunde unter sich und reden über Gott und die Welt. Bis Sarah die Augen zufallen und David den Heimweg antritt.

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Früh am nächsten Morgen schlägt David kurz die Augen auf, will sich noch einmal umdrehen und weiterschlafen. Doch da hat jemand was dagegen. Mit blitzblanken Augen, im rosa Schäfchenpyjama und ihrem derzeitigen Lieblingskuscheltier, ein Pinguin mit einer Fliege um den Hals, steht Emily vor dem Bett. Sogar ihre Brille hat sie bereits auf und lächelt ihren Vater erwartungsvoll an.

„Daddy wann geht es los? Darf ich Pete mitnehmen?“ und streckt den Arm mit dem Plüschtier aus. „Sind da auch andere Kinder?“

Von wem Emily diese Munterkeit bereits am frühen Morgen hat, ist David ein Rätsel. Von ihm auf jeden Fall nicht. Der Blick auf den Wecker zeigt außerdem, dass noch zwei Stunden Schlaf drin sind. Es ist gerade mal kurz nach fünf. Und sein kleiner unruhiger Geist überschüttet ihn mit Fragen.

„Hey Prinzessin, komm zu mir.“ David schlägt die Bettdecke auf Sarahs Seite zurück, wartet dass Emily sich auf den freien Platz kuschelt und deckt sie dann zu.
„Was hältst du davon, wenn wir noch etwas schlafen. Zum aufstehen ist es viel zu früh. Schau mal, der Mond steht am Himmel“, versucht David sein Glück.

„Ich bin aber gar nicht mehr müde“, kommt die prompte Antwort.
Na prima. Emily will also beschäftigt werden.
„Wie wäre es dann mit einer Geschichte?“ David greift über sich. Auf dem Regal, eigentlich in der ganzen Wohnung an verschiedenen Stellen, liegen Kinder- und Märchenbücher parat. Emily liebt es, wenn ihr jemand vorliest und ist in solchen Momenten eine ausdauernde Zuhörerin. So auch jetzt. Mit einem begeisterten Nicken rutscht die 3jährige noch ein Stück näher an ihren Daddy heran und lauscht gespannt seinen Worten.

Die kleine Märchenstunde verfehlt seine Wirkung nicht. Kaum hat Cinderella ihren Prinzen geheiratet, ist Emily noch einmal ins Land der Träume eingetaucht und auch David bleibt etwas Zeit, bevor der Wecker klingelt.

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Knapp drei Stunden später hat David so seine liebe Mühe mit Emilys Haaren. Sie sind, wenn auch nicht so dunkel, aber genauso dick wie seine. Ausgerechnet für ihren ersten Tag in der Vorschule möchte sie zwei französische Zöpfe haben. Die Frage der Kleiderwahl war zum Glück schneller geklärt. Ein rosa Pullover mit einem ebenfalls in rosa geblümten Kragen und eine kakifarbene Stoffhose, haben sie bereits am Vorabend gemeinsam rausgesucht und bereit gelegt.

Doch an der lockigen Haarpracht seiner Tochter verzweifelt er fast, bis ihm etwas einfällt.
„Wie wärs, wir schauen mal nach, ob dein Grandpa das Frühstück fertig hat und fragen Grandma Jenny, ob sie uns bei den Zöpfen hilft.“
„Nein Daddy, du solltst das machen.“
„Aber du willst doch hübsch aussehen. Und Daddy kann das nicht so gut.“
„Ok.“ Emily springt förmlich von ihrem Stuhl hoch und rennt in Windeseile zur Treppe.

Die Ermahnung von David langsam zu gehen, hört sie schon nicht mehr. Allerdings hat Emily vor allen Höhenunterschieden, aufgrund des Augenfehlers, einen gehörigen Respekt und geht äußerst vorsichtig die Treppen runter. Egal ob bekannt oder unbekannt. Also sucht David die restlichen Dinge, seine Tasche, Emilys Rucksack, ihre Schuhe sowie Jacke, Mütze, Schal und Handschuhe zusammen und folgt dann seiner Tochter.

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Nach dem gemeinsamen Frühstück, Jenny hat sich gern bereit erklärt und Emily ihre Zöpfe geflochten, geht es los in die Stadt. Unterwegs steht Emilys Mund nicht still. Unablässig stellt sie Fragen, die David ihr schmunzelnd und geduldig beantwortet. Selten hat er seine Tochter so aufgeregt erlebt. Ansonsten hat sie ein sehr ausgeglichenes Naturell, ist für eine gerade mal Dreijährige äußerst geduldig und ausdauernd. Natürlich tobt sie auch, genau wie alle anderen Kinder ihres Alters gern draußen herum, vor allem mit Scoutch. Aber wenn es das Wetter nicht zulässt, sitzt sie genauso gern vor ihren Malsachen, einem Puzzle oder schaut sich Märchenbücher an. Einige Geschichten hat sie mittlerweile so oft gehört, dass sie eine Kurzfassung bei jeder sich bietenden Gelegenheit zum Besten gibt. Wahrscheinlich, so glauben Sarah und David, kann sie es kaum noch erwarten endlich selbst lesen zu können und ist deshalb so aufgekratzt an ihrem ersten Tag.

Immer wieder schaut David in den Rückspiegel zu seiner Tochter und lächelt automatisch. Wie sie in ihrem Kindersitz sitzt, während des Redens mit den Armen fuchtelt und gestikuliert. Als würde sie eine unheimlich wichtige Ansprache halten.
Nach Liams Tot vor mittlerweile fünf Jahren, hätte er nicht gedacht jemals so empfinden zu dürfen. Emily ist sein Ein und Alles. Und seit ihrer Geburt dankt er Gott jeden Tag aufs Neue für ihren kleinen Engel…

Erst als sich Emily an der Hand von David dem Schulgebäude nähert, wird sie ruhiger und klammert sich richtiggehend an ihrem Dad fest.
„Alles in Ordnung?“ Kurz hinter der Eingangstür tritt David ein Stück beiseite und kniet sich vor seine Tochter. „Bist du bereit?“
Auch wenn Emily vorsichtig nickt, deutet David ihre plötzliche Schweigsamkeit richtig. Er zieht ihr die Jacke aus, im Gegensatz zu draußen ist im Gebäude gut geheizt, und nimmt sie für den Rest des Weges auf den Arm.

Obwohl auf dem Flur viele Mütter und Väter mit ihren Kindern entlang laufen, wird David den Verdacht nicht los, zu spät zu sein. Nicht zu Unrecht. Mindestens 20 Augenpaare sind auf ihn gerichtet, als er die richtige Tür gefunden hat und das Klassenzimmer betritt.
„Wenn sie Familie Hemmingwell sind, dann sind wir jetzt komplett und können beginnen“, begrüßt sie die Lehrerin. Eine Mitzwanzigerin mit fast hüftlangen, braunen Haaren und großen blauen Augen. Durch die Jeans und dem bunt gemusterten Shirt wird der Eindruck verstärkt, sie ist eher eine Studentin im dritten Semester, als eine Pädagogin. Andererseits glauben auch die wenigstens Menschen in seiner Umgebung, dass er Grundschullehrer ist. Allein durch seine Vorliebe für dunkle Hemden und schwarze Ledermäntel….

David nickt kurz, setzt sich auf den letzten noch freien Stuhl und nimmt Emily auf den Schoß.
„Mein Name ist Coleen Stelton und ich unterrichte hier an die Grundschule die Kinder von drei bis sechs Jahren. Unsere Schule ist integrativ, sodass ich mit einer Sonderpädagogin zusammen arbeite. Sie kümmert sich gerade um die anderen Kinder der Gruppe. Bevor ich sie alle etwas näher kennen lernen möchte, schlage ich vor, zeige ich euch die Schule. Das wird sicher spannend.“

Ihr Vorschlag stößt auf allgemeine Begeisterung. Im Gänsemarsch folgen die zehn Jungen und Mädchen der jungen Lehrerin auf den Flur und von dort zu den anderen Räumlichkeiten. Die Erwachsenen bleiben zurück. So auch David. Interessiert schaut er sich im Raum um. Die Wände sind mit gezeichneten Bildern der Kinder dekoriert. An einer Seite sind Haken für Jacken und Taschen angebracht. Insgesamt ist alles mit Liebe zum Detail und trotzdem kindgerecht und funktionell eingerichtet.

Nebenbei versucht er die Blicke in seinem Rücken zu ignorieren, die ihn fast durchbohren. Er ist tatsächlich der einzige Vater. Dabei hätte er es sich niemals nehmen lassen, seine kleine Prinzessin an ihrem ersten Tag hier her zu begleiten. Egal ob Sarah gesund war oder im Krankenhaus lag. Allerdings wäre es ihm jetzt in diesen Minuten tausendmal lieber, sie an seiner Seite zu wissen. Sarah hätte bestimmt schon erste Kontakte geknüpft. Frauen untereinander können das einfach besser. Er jedoch weiß nicht so recht, wie er beginnen soll und ist dankbar, als eine der Frauen, mit ihren knallroten Haaren und dem angenehmen Lächeln erinnert sie David an seine Schwägerin Alyson, auf ihn zusteuert und sich vorstellt.

„Hallo, mein Name ist Angela Hicks und ich vermute, sie sind das erste Mal hier.“
„Nett sie kennen zu lernen. David Hannigan, und sie vermuten richtig. Es ist die erste Einschulung. Obwohl ich beruflich schon mehrmals das Vergnügen hatte.“
„Dann sind sie Lehrer. Interessant.“

„Ja, an einer kleinen Grundschule. Aber es ist schon ein Unterschied von welcher Seite man es miterlebt.“
„Es bleibt immer aufregend. Obwohl Joseph mittlerweile unser drittes Kind ist, das hier unterrichtet wird.“ Angela erzählt einige kleine Episoden und David ist froh, dass er nur zuhören muss. Smalltalk mit anderen Müttern ist nicht so sein Ding. Zumindest nicht, wenn er als Vater allein unterwegs ist. In der Grundschule hat er dagegen kein Problem, fühlt sich sicher und ist souverän im Umgang mit den Eltern seiner Schützlinge.

Plötzlich ist wieder Leben im Klassenzimmer. Die Kinder laufen aufgeregt zu ihren Eltern. Coleen geht lächelnd nach vorn und wartet kurz, bevor sie alle bittet, sich wieder zu setzen. Sie möchte die Kinder und ihre Eltern etwas näher kennen lernen und fängt dazu im Alphabet mal hinten an. So oder so, Emily steht auf der Liste gut mittig und sie und David sind somit nach Angela Hicks und ihrem Sohn an der Reihe.

„Mr. Hemmingwell und Emily“ werden sie von der jungen Frau aufgerufen und nach vorn gebeten. David kennt das. Die Vorstellung scheint in jeder Vor- und Grundschule ähnlich abzulaufen. Emily hebt er auf den dafür vorgesehenen Stuhl, gibt ihr ihren Pinguin und stellt sich dann daneben.

„Mein Name ist David Hannigan, nur um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Emilys Mom und ich sind nicht verheiratet. Zumindest noch nicht. Ich bin 26 Jahre alt und selbst an einer Grundschule als Lehrer tätig. Sarah, meine Freundin, ist 24 und arbeitet als Dolmetscherin. Emily ist unsere erste Tochter.“

„Und wie alt bist du?“ wendet sich Coleen an das kleine Mädchen. Emily überlegt erst, schaut dann zu ihrem Daddy und flüstert schließlich drei in das Fell ihres Kuscheltiers. Dazu hält sie aber ihre rechte Hand mit ausgestrecktem Daumen, Zeige- und Mittelfinger nach oben. Somit können alle sehen, wenn auch nicht hören, wie alt sie ist.

„Und wenn hast du da mitgebracht? Sie deutet auf den Pinguin. „Das ist Pete.“ Langsam verliert Emily ihre Scheu und wird lauter. „Der, der ist von meinem Onkel James.“

„Das ist ja toll. Weil du uns das alles so prima erzählt hast, darfst du dir jetzt einen Tieranstecker aussuchen. Das Tier findest du später dann an der Wand, wo du deine Jacke aufhängen kannst. Ok?“

„Ok.“ Emily wühlt eine Zeitlang in der kleinen Kiste und entscheidet sich schließlich, wie sollte es anders sein, für einen kleinen Pinguin mit seiner Mama. Dann dürfen sie und David sich wieder setzen.

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Nachdem sich alle Kinder mit ihren Müttern vorgestellt haben, heißt es langsam Abschied nehmen.
„Also Prinzessin.“ David kniet vor seiner Tochter und streicht ihr eine Strähne der dunklen Locken nach hinten. „Daddy fährt jetzt zur Arbeit und du bist lieb und bleibst hier. Heute Nachmittag hole ich dich dann wieder ab. Ok?“

„Hmm.“ Emily schlingt ihre Ärmchen ganz fest um Davids Hals. Er hört sie schlucken und muss sich selbst zusammen reißen. „Hey, es wird dir hier gefallen. Ganz bestimmt sogar. Pete leistet dir solange Gesellschaft und ehe du dichs versiehst, bin ich wieder da.“

„Ok. Ich hab dich lieb Daddy.“

„Ich dich erst mein Schatz.“

„Na Emily, wie wärs.“ Coleen hat sich bisher im Hintergrund gehalten, übernimmt jetzt allerdings und begibt sich dazu auf Augenhöhe mit der Dreijährigen. „Ich zeige dir jetzt deinen Platz und dann suchen wir uns was Schönes zum Spielen. Magst du Puzzle?“

„Ja, ganz gern.“ Emily klettert von ihrem Stuhl, winkt noch mal zu ihrem Daddy und begleitet Coleen dann in den Nebenraum. David ist froh, dass der Abschied nun doch ohne Tränen verlaufen ist. Einen Moment schaut er Emily noch nach, dann geht er raus zum Auto und fährt zur Arbeit.
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Ich wusste gar nicht dass ich so mies schreibe. Aber zu interessieren scheint es niemanden:frown2:. Ich stelle jetzt trotzdem das nächste Kapitel rein. Bin ab heute Abend dann für eine Woche in der Schweiz im Urlaub. Man hört sich. Viel Spaß beim lesen.

Lg Emerson Rose

Teil 54

Am späten Nachmittag nimmt David Emily zur Feier des Tages mit in die Nähe von Hartfort zum gemeinsamen Abendessen in ihrem Lieblingsdiner.

„Ich kam mir richtig eigenartig vor. Dabei hätte ich Emily auf jeden Fall zum Kindergarten begleitet“, schildert er Luke, dem Besitzer des Diners und guten Freund, den Vormittag. Dabei genießt er einen hervorragenden Kaffee und wartet auf seinen Burger und den Salat. Emily sitzt neben ihm auf einem der Hocker am Tresen. Sie hat von Luke ein Blatt Papier zum Ausmalen und Bundstifte bekommen und ist ganz vertieft in den Zoo vor sich. Deren Tiere sie jetzt in leuchtende Farben hüllt.

„Einschulungen scheinen zumindest im Kindergarten ein rein weibliches Metier zu sein. Oder was glaubst du, wie mich die Damen dort angestarrt haben, als Victoria ihren ersten Tag in der Vorschule hatte. Mit zwei Unterschieden. Lore war dabei und jeder hier kennt mich. Der Vor- oder Nachteil einer Kleinstadt. Kommt drauf an, wie man’s nimmt.“

„Mit Sarah an der Seite wäre es mir trotzdem lieber gewesen.“ David grinst etwas gequält.

„Luke, Luuke.“ Die dreizehnjährige Rory, ein groß gewachsenes Mädchen mit blitzenden blauen Augen und langen braunen Haaren, kommt in diesem Augenblick um die Ecke geschossen. Vorher war das Poltern von Stiefeln auf der altersschwachen Treppe zu hören, die zum Büro hochführt. Früher waren die eineinhalb Zimmer im ersten Stock eine Zeit lang sogar Lukes Wohnung. Doch seit er mit Lorelai verheiratet ist und eine Familie hat, stehen die Räumlichkeiten leer.

„Mom hat gerade angerufen. Sie schafft es nicht rechtzeitig. Darum hole ich jetzt Vicky ab. Hi David. Hey Süße.“ Rory hat den Tresen erreicht und wuselt jetzt um ihren Stiefvater herum.

„Suchst du etwas Bestimmtes? Vielleicht kann ich dir ja helfen?“

„Deinen Schlüssel. Meinen habe ich heute Morgen in der Hektik zu Hause liegen gelassen.“

„Moment.“ Luke kramt unter seiner Schürze in der Hosentasche und zieht ein Bund vor, das Rory mehr als bekannt vorkommt. „Meine Schlüssel! Ich dachte, ich hätte sie vergessen.“

„Hast du auch. Aber du bist die Tochter deiner Mutter. Es ist also genetisch veranlagt und nicht deine Schuld.“

„Du bist der Beste. Danke Luke.“ Rory drückt ihm noch einen Kuss auf die Wange und ist auch schon zur Tür hinaus. Die Glocke über der Tür bimmelt lauthals Protest.

„Ich sehe schon, du hast es auch nicht leicht.“ David wirft noch einen Blick zur Tür und grinst dann Luke an. Der stellt ihm gerade die Teller mit dem Essen auf den Platz.

„Ich liebe sie beide. Mehr als mein Leben. Trotzdem habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Victoria mehr nach mir kommt, als nach ihrer Mom.“

„Wie auch immer. Wir haben Familien. Allein das ist es was zählt. Egal ob an guten Tagen oder Tagen voller Sorge. Na Süße schmeckt es dir?“ David wendet sich seiner Tochter zu und steckt ihr eine Serviette in den Ausschnitt ihres Shirts. „Hmpf.“ Emily stopft sich noch ein Stück Pommes in den Mund und lächelt dann mit vollen Backen.

„Ja, es ist mehr als offensichtlich“, antwortet Luke daraufhin und gießt noch etwas Orangensaft nach.

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Emilys erste Woche im Kindergarten fliegt nur so dahin. Dazu ist es am Samstag endlich soweit. Sarah ist erst mal wieder über den Berg und darf Besuch empfangen. Also auch ihre Tochter.

„Mommy, Mommy.“ Wie ein Derwisch fegt Emily durchs Zimmer, kaum dass sie dieses mit David, Anthony und Jenny betreten hat. Die Worte ihres Vaters, vorsichtig zu sein, überhört sie einfach und klettert am Fußende des Betts hoch. Bevor sie sich allerdings genauso stürmisch zum Kopfende vorarbeiten kann, hebt David sie hoch und stellt sie wieder auf dem Boden ab. „Was habe ich dir gesagt Süße?“ fragt er im ernsten Tonfall und Emilys Unterlippe fängt sichtbar an zu zittern. Drei ganze Wochen musste sie ohne ihre Mom auskommen. Eine lange Zeit für ein so kleines Mädchen wie sie. Verständlich, dass sie den Ratschlag ihres Dad fast vergessen hat. „Langsam gehen“, flüstert sie und sieht erst ihren Dad und dann ihre Mom an.

„Genau das.“ Davids Gesichtszüge werden weicher. Aber was sein muss, muss sein. Also auch, dass Emily sich an bestimmte Regeln hält. „Und jetzt los.“ Er schmunzelt, als sie sich jetzt vorsichtig dem Bett nähert. Sarah hat diese kleine Erziehungsmaßnahme stillschweigend verfolgt, sich jedoch nicht eingemischt. Was hat Emily davon, wenn ihr Dad hüh sagt und sie als ihre Mom hott.

„Na Prinzessin.“ Sie rückt etwas zur Seite, damit Emily zur ihr aufs Bett klettern kann. Tony hilft ihr etwas dabei und endlich ist Sarah ihrer Tochter wieder ganz nah, als sie sie liebevoll in die Arme schließt. „Ich habe dich so vermisst.“

Emily ist da etwas zaghafter. „Mommy tut das weh?“ vorsichtig tippt sie an den Port, der aus Sarahs Brustkorb ragt. Dadurch, dass er mit einem kleinen Stopfen verschlossen ist, kann nichts passieren. „Nein mein Schatz, das tut nicht weh.“
„Dann kommst du mit uns nach Hause.“ Eine logische Schlussfolgerung für Emily. Sarah schmunzelt. „Ich bin bald wieder zu Hause, aber heute leider noch nicht.“
„Ok.“
„Nicht traurig sein. Erzähl mir lieber, wie es dir im Kindergarten gefällt.“
„Gaanz toll.“ Emily kuschelt sich neben Sarahs auf Bett und erzählt mit wachsender Begeisterung von den vielen neuen Eindrücken der Woche.

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Später, als Jenny und Tony Emily mit in die Cafeteria nehmen, um Kuchen zu holen, sind Sarah und David einige Minuten unter sich.
„Da hattet ihr ja eine aufregende Woche.“ Sarah legt sich zurück in die Kissen und schließt kurzzeitig die Augen. Mit ihrer physischen Verfassung ist es derzeit nicht weit her. Die Kraft ist viel zu schnell aufgebraucht und das nach nur einer guten Stunde Besuch ihrer Liebsten.
„Am Montag war es am aufregendsten. Und das nicht nur für Emily, aber wir haben uns eingespielt.“
„Ach ja stimmt. Dein Spießrutenlauf zwischen den ganzen Damen.“ Sarah grinst vor sich hin. „Und bevor du fragst, Lorelai hat mich gestern besucht. Sie war am Vormittag in der Stadt und wollte Hallo sagen.“
„Und das findest du witzig?“ schmollt David.
„Oh ja, das finde ich witzig, wenn mein Mann Hahn im Korb ist und sich unwohl dabei fühlt. Aber gib es zu, du hast es genossen.“
„Bei Emilys großen Tag dabei zu sein. Auf jeden Fall. Allerdings nicht unbedingt unter lauter Müttern als einziger Mann. Aber ich habe es überlebt, wie du siehst.“ Jetzt muss auch David schmunzeln. Er rutscht auf der Bettkante noch etwas näher an Sarah heran und legt seinen Kopf an ihren. Mit einer Hand stützt er sich etwas ab, die andere wandert zärtlich über ihren Arm. Rauf und runter.
„Hat Eliza dich eigentlich schon angerufen?“ fragt er schließlich in die Stille hinein. Sarah öffnet die Augen und sieht ihren Freund fragend und etwas ängstlich an. „Nein, wieso, ist was passiert?“
„Nichts Schlimmes.“ David zögert kurz.
„Aber?“
„James Tour wurde noch mal verlängert. Jetzt bis Ende April.“
„Als ob die zwei Monate mit der ersten Verlängerung nicht ausreichen würden.“ Sarah schüttelt den Kopf und ist ein ums andere Mal froh, dass das halbe Jahr, in denen sie getrennt lebten, schon lange hinter ihnen liegt. „Wie hat Eliza es aufgenommen.“
„Das kann ich dir nicht ganz genau sagen. Als sie gestern Nachmittag mit Jean da war und mir davon erzählte, wirkte sie ziemlich gefasst. Aber du kennst ja Liz. Nach außen hin Gefühle zeigen ist nicht immer ihr Ding. In ihrem Inneren sieht es wahrscheinlich trotzdem chaotisch aus. Und ich dachte, sie hätte dich mittlerweile angerufen.“
„Nein, seit unserem Gespräch gestern Mittag war das Telefon stumm. Allerdings habe ich auch fast in einem Ruck durchgeschlafen. Bis auf die Mahlzeiten und die ständigen Störungen durch die Schwestern.“ Sarah rollt etwas genervt mit den Augen.
„Das Essen ist wichtig, damit du wieder zu Kräften kommst.“
„Ja ich weiß“, sie seufzt. „Aber bei all den ach so tollen Medikamenten, vergeht mir meist der Appetit. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die Tabletten, Infusionen und die ganzen anderen Nettigkeiten immer weniger helfen. Ich habe es so satt.“ Schon wieder kämpft Sarah mit den Tränen und schnieft kurz, bevor sie weiter spricht. „Jedes Mal bin ich länger hier und die Abstände werden immer kürzer.“
„Und was sagt der Professor?“
„Ich soll mich gedulden, immer einen Schritt nach dem nächsten gehen und versuchen positiv zu denken. Nur fällt mir das nicht gerade leicht, wenn ich das alles hier sehe.“
„Hmm.“ David weiß nicht so recht, was er darauf antworten soll. Der Höhenflug der letzten Jahre, wo es Sarah maximal einmal im Jahr erwischt hat, sind vorbei. Sie sind wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Leider ziemlich unsanft. Erst recht, seitdem der Professor Sarah auf die Transplantationsliste gesetzt hat. Der Countdown läuft. Ob sie es wollen oder nicht. Irgendwann in nicht allzu langer Zeit wird eine Entscheidung fällig. „Hast du dir schon überlegt, ob du die Transplantation wirklich willst, wenn es sein muss?“
Die Frage steht wie eine dichte Wolke über ihnen im Raum und Sarah überlegt ziemlich lange, bevor sie darauf antwortet. Es zumindest versucht. „Ich habe Angst. Angst vor dem Schritt überhaupt. Ich meine, wenn ich es nicht versuche, dann ist alles verloren. Doch wenn diese OP schief geht, gibt es genauso wenig ein Zurück. Alles oder nichts?“
„Ja, ja so sieht es aus.“ Zärtlich küsst er Sarah auf die Schläfe und flüstert dann leise. „Egal wie du dich entscheidest, ich werde es akzeptieren und wir stehen das dann gemeinsam durch.“
„Danke. Ich liebe dich David.“
„Nicht dafür. Ich liebe dich auch mein Sonnenschein.“ David setzt mit den Streicheleinheiten fort und nach wenigen Minuten hört er Sarah regelmäßig atmen. Ein gutes Zeichen in doppelter Hinsicht. Sie schläft und ruht sich aus und die Medikamente schlagen langsam an. Sie bekommt genug Luft auch ohne Sauerstoffsonde.

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Die Ruhe dauert allerdings nicht lang an, denn wenig später sind die Einkäufer zurück. Stolz wie Oskar, trotzdem äußerst vorsichtig, trägt Emily einen Teller mit verschiedenen Stück Kuchen vor sich her.
„Entschuldigt, dass ihr so lange warten musstet, aber Emily konnte sich einfach nicht entscheiden. Von wem sie das wohl hat?“ grinst Tony und stellt das Geschirr, welches er sich aus dem Aufenthaltsraum der Station entwendet hat, auf den kleinen Tisch. Der gehört neben einer Couch, einem Sessel und zwei Stühlen zur Einrichtung des Zimmers.
„Na von mir bestimmt nicht. Das muss am Geschlecht liegen. Oder hast du schon mal mitgekriegt, dass alle weiblichen Wesen ewig und drei Tage vor dem Kleiderschrank stehen. Sich entweder nicht entscheiden können oder das andere Extrem, sie behaupten, sie hätten nichts anzuziehen.“
Tony grinst und David fängt sich einen gespielt bösen Blick von Sarah ein. „Na was denn habe ich nicht recht?“ tut er unwissend. Trotzdem bringt er sich lieber erst mal in Sicherheit und schenkt Kaffee ein. Dazu ein Stück Kuchen auf den Teller. Jenny hilft Sarah derweil aus dem Bett in den Rollstuhl. So können sie es sich gemeinsam in der kleinen Sitzecke gemütlich machen.
Beim Essen fragt Tony plötzlich. „Hast du Sarah schon von dem Brief erzählt?“
„Was für ein Brief?“ Sarah stellt ihre Tasse ab. Sie ist neugierig, muss sich jedoch gedulden, weil David gerade ein Stück Kuchen isst. Als er runtergeschluckt hat, steht er auf und geht zum Bett. Dort liegt sein Mantel, aus dessen Tasche David einen Umschlag hervor holt. „Das habe ich fast vergessen“, murmelt er und überreicht das Schreiben darin Sarah.
Sie sieht nur auf den Briefkopf und bekommt große Augen. „Von der Adoptionsbehörde? Ich dachte das würde sonst wie lange dauern?“
„Ja ich was selbst ganz erstaunt. Sie wollen uns sprechen. Zumindest steht da drin, dass wir bei einer gewissen Miss Adrian einen Termin vereinbaren sollen. „
„Hmm.“ Sarah liest sich den Brief, der nur aus wenigen Zeilen besteht, selbst durch. Dann dreht sie ihn einmal in ihren Händen und faltet ihn schließlich wieder zusammen. „Schon komisch, es steht wirklich nur die Bitte um Terminvereinbarung drin, nichts weiter.“
„Mummy, was ist das?“ Emily ist von der Couch hoch gesprungen und steht jetzt neben dem Rollstuhl. Neugierig reckt sie ihren Kopf, wird aber nicht zufrieden gestellt, da Sarah das Blatt Papier mittlerweile an David zurückgegeben hat.
„Ein Brief für Daddy und mich.“ Sie nimmt ihre Tochter hoch und setzt sie auf ihren Schoss. „Sag mal, was möchtest du lieber haben, ein Brüderchen oder ein Schwesterchen?“
„Einen Hund“, kommt es von Emily wie aus der Pistole geschossen. Alle lachen und sie selbst grinst ebenfalls in die Runde. Als einziges Kind hier im Raum, ist ihr die Aufmerksamkeit, die sie von allen Seiten bekommt, zwar nicht bewusst aber unbewusst im Klaren. Alle Augen sind auf sie gerichtet. Das muss ausgenutzt werden. Auch wenn es natürlich klare Grenzen gibt.
„Aber wir haben doch schon einen Hund mein Schatz“, versucht Sarah es erneut. „Trotzdem.“ Emily grinst noch immer, klettert dann jedoch vom Schoss und kuschelt sich wieder auf die Couch zwischen ihre Großeltern.
„Ich würde sagen, wartet erst mal ab, was bei dem Gespräch mit der Adoptionsbehörde rauskommt. Alles andere wird sich dann zeigen.“ Tony bringt es auf den Punkt. Denn Spekulieren bringt zu diesem Zeitpunkt gar nichts.

Als sich die Besuchszeit zwei Stunden später dem Ende nähert, ist Sarah einerseits traurig, dass sie wieder allein ist bis zu nächsten Tag. Sie muss sich allerdings auch eingestehen, ihre Kraft ist aufgebraucht. Müde und erschöpft liegt sie in ihren Kissen und schläft fast ein, als David sich von ihr verabschieden muss. Am liebsten würde er hier bleiben, aber Emily braucht ihn auch. Er muss seine Freundin zurück lassen.
„Brauchst du noch was?“ fragt er deshalb und löst sich aus ihrer Umarmung. „Wie immer sehr widerwillig.“
„Nein, es ist alles in Ordnung, ich brauche nichts. Gib Emily nachher einen Gute-Nacht-Kuss von mir.“
„Ok, das mach ich. Schlaf gut. Ich bin morgen Abend wieder bei dir.“ Er küsst Sarah ein letztes Mal zärtlich, spürt ihre warmen, weichen Lippen auf den seinen. Dann geht er schweren Herzens runter zum Parkplatz. Dort warten Tony und Jenny schon mit Emily auf ihn. Zeit für die Heimfahrt.
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Ich muss dich leider bitter enttäuschen, es gibt nämlich noch Leute die deine FF lesen und noch immer Klasse finden.

Obwohl ich zwar nur sehr sehr selten Zeit finde um zu kommentieren, lese ich trotzdem jeden Teil und erlebe so alle Höhen und Tiefen der kleinen Familie und Ihrer Freunde mit.

Bitte hör nicht auf zu schreiben und mach weiter.

Also noch mal wirklich wieder 2 toll gelungene Teile auch wenn ich schon wieder darauf hoffe dass es Sarah bald wieder besser geht.

LGSmile
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Ich beiße mir in den Arsch und haue meinen Kopf gegen die Wand. Ich habe den ersten Teil schon gelesen gehabt und hatte auch immer vor Feedback zu geben, habe es aber vergessen. Es tut mir sooooooooooooooooooooooo leid. Ich hoffe, dass du mir noch mal verzeihen kannst.
Der erste Tag von Emily im Kindergarten war ja richtig klasse für die Kleine. Und für David sehr unangenehm. Wäre es mir aber auch,wenn ich der einzige Mann wäre zwischen all den Müttern.
Und dann der letzte Teil war einfach klasse geschrieben. Vor allem hast du jetzt auch eine kleine Brücke zu Gilmore Girls gebaut indem du Rory,Luke und Lorelai mitreingebracht hast. DIe Szene im Diner fand ich übrigens sehr klasse. Vor allem Rory. Konnte mir richtig vorstellen, wie sie da rum wuselt und ihren Schlüssel sucht.
Und dann konnte Sarah endlich Emily wieder in ihre Arme nehmen. Die Szene fand ich richtig klasse. Vor allem wie David auf strengen Vater gemacht hatte^^
Eliza tut mir richtig leid. Aber irgendwie hatte ich schon so ne Vermutung weil du bei dem einen Teil schon so ne Anspielung gemacht hattest. Und David und Sarah wollen ein Kind adoptieren. Das ist ne klasse Idee. Finde ich zumindest. Dann sollten sie aber nen Jungen nehmen.
Ich hoffe, dass du mir noch mal verzeihen kannst. Ich versuche jetzt auch wieder regelmäßig Fb zu geben und es nicht zu vergessen.
Hab dich lieb
AnneCool

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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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Ich bin aus dem Urlaub zurück und war sehr überrascht, danke an biza6 und Anne fürs FB. Bevor es morgen wieder zur Arbeit geht, gibts einen neuen Teil. Inhalt, es ist sozusagen ein Einteiler, wo ich erst überlegt habe, ob ich ihn überhaupt mit einflechten soll. Aber wie ihr seht, habe ich es getan. Also viel Spaß beim lesen.

LG Emerson Rose

Teil 55

Einen Monat später. Anfang März 2001

Unruhig rutscht Sarah auf ihrem Stuhl hin und her. David tritt währenddessen das Lenolium vor der Tür der Sozialarbeiterin platt. Beide sind aufgeregt und mehr als nervös. Denn heute wird sich herausstellen, ob sie ein Kind zur Pflege bekommen bzw. adoptieren dürfen. Die vergangene Woche war geprägt von stundenlangen Gesprächen untereinander, aber auch mit den Freunden und der Familie. Als sie den Antrag Anfang des Jahres ausfüllten, rechnete niemand mit einer so schnellen Reaktion der Behörden. Und jetzt sind sie nur wenige Meter vor der Entscheidung entfernt, die Sarah und Davids Leben ein weiteres Mal seit Emilys Geburt nachhaltig verändern könnte.

David fängt gerade die 20. Runde an, da öffnet sich die Tür und eine junge Frau mit schwarzen, gelockten Haaren betritt den Flur. „Sarah Hemmingwell und David Hannigan“, liest sie von ihrer Liste ab.
„Ja das sind wir.“ Sarah springt von ihrem Stuhl hoch und gesellt sich zu David. „Bitte treten sie ein und nehmen sie Platz. Mein Name ist Adrian“, stellt sie sich vor, als sie sich gesetzt haben. „Ich bin die Sachbearbeiterin für ihren Antrag“, spricht sie weiter und blättert dabei in ihren Unterlagen.

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und lange überlegt. Sind jedoch der Meinung ihnen zum jetzigen Zeitpunkt kein Kind an zu vertrauen. Weder zur Pflege noch zur Adoption. Allein die Tatsache, dass sie nicht verheiratet sind, erschwert das ganze Prozedere.“
„Und welche Argument sprechen noch gegen uns?“ David ist wütend aufgestanden, während Sarah bleich vor Schreck und wie angewurzelt auf ihrem Stuhl sitzen bleibt. So aufgebracht kennt sie David gar nicht. Ist er doch sonst eher ein Mensch der leisen Töne, den so leicht nichts aus der Ruhe bringt.

„Es gibt nun einmal feste Kriterien, nach denen ich mich richten muss. Damit nicht nur das richtige Kinde zu den Eltern findet, sondern auch die richtigen Eltern für unsere Kinder.“ Miss Adrian spricht im ruhigen Ton weiter. Ihr ist selbst nicht ganz wohl diesem jungen Paar ihre Hoffnungen zu nehmen. Doch eigene Gefühle sind in ihrem Beruf hier fehl am Platz.

David grummelt zwar etwas Unverständliches vor sich hin, setzt sich jedoch wieder und nimmt Sarahs Hand in seine. Er hat ihr wohl einen ziemlichen Schreck eingejagt.
„Was ist, wenn ihnen etwas passiert“, hört er der Sozialarbeiterin weiter zu. „Ich glaube nicht, dass es im Sinne der Behörden wäre, wenn ein von uns anvertrautes Kind nur von einem Elternteil groß gezogen wird.“

„Unmöglich ist es aber nicht?“
„Nein, nur höchst selten. Dazu gibt es zu viele Paare, die ein Baby adoptieren wollen und zu wenig Kinder in diesem Alter. Also bis zu ca. einem Jahr. Bei allen Kindern, die älter sind, wird es zusehend schwieriger. Dazu kommt ihr medizinischer Hintergrund. Die Krankenhausaufenthalte der vergangenen Jahre waren und sind äußerst zahlreich. Das dürfen wir nicht außer Acht lassen. Sie Mr. Hannigan gehen außerdem Vollzeit arbeiten. All diese Dinge müssen beachtet werden.

„Ich weiß, dass ich nicht unsterblich bin. Das ist wohl niemand. Aber unsere Tochter lieben wir über alles. Selbst wenn der Alltag nicht immer ganz einfach zu meistern ist. Wir sind gern Eltern und haben auch familientechnisch sehr viel Unterstützung.“

„Das glaube ich ihnen gern und verstehen sie mich jetzt bitte nicht falsch, sie sind bestimmt gute Eltern für ihre Tochter. Nur es tut mir leid, aber mir sind die Hände gebunden. Wenn sie allerdings möchten, können wir den Antrag in regelmäßigen Abständen neu aufrollen und prüfen.“

„Und was soll das bringen?“ fragt David nach und muss sich immer noch sehr zurück halten um nicht laut zu werden. Dabei merkt er langsam, Miss Adrian will nur ihr Bestes. „Ich kann ihnen nichts versprechen, aber vielleicht ändern sich die Bestimmungen und Auflagen mit der Zeit noch.“

„Ok, wir überlegen es uns.“ David steht auf und verlässt gemeinsam mit Sarah das Büro der Sozialarbeiterin.

Auf dem Flur suchen sie sich eine ruhige Ecke, um das soeben gehörte erst mal zu realisieren und verdauen. Jeder auf seine Weise. Sarah ist mit ihren Gedanken ganz woanders und hört nur undeutlich David vor sich hinschimpfen. Von hoffnungslosen Ignoranten und anderen schmeichelhaften Bezeichnungen ist die Rede.

„David, bitte hör auf“, bricht es schließlich aus ihr heraus. Tränenüberströmt lässt sie sich an der Wand zu Boden gleiten und schlägt die Hände vors Gesicht. David kniet sich vor sie, legt eine Hand auf ihr Knie und versucht sie zu trösten. Wenn es um ihre eigene Sterblichkeit geht, ist Sarah sehr sensibel. Die letzten Tage der Anspannung sowie der Krankenhausaufenthalt im Februar haben ihr das mal wieder mehr als verdeutlicht.

„Bitte Schatz, ich habe es nicht so gemeint.“
„Nur was glauben die Sozialarbeiter eigentlich wer sie sind, dass sie Gott spielen. Sehen fünf Blatt Papier von für sie fremden Menschen ausgefüllt und entscheiden darauf hin. Dabei kennen sie uns doch gar nicht.“ Sarahs Stimme ist brüchig und leise.
„Aber scheinbar gut genug, um uns Steine in den Weg zu legen.“

„Das ist einfach nicht fair.“

„Du weißt doch, das Leben ist nun mal nicht immer fair. Wir werden trotzdem eine Möglichkeit finden. Und bis dahin, haben wir uns und vor allem Emily. Das ist doch das Wichtigste.“ David stellt seine eigene Wut hinten an und versucht erstmal Sarah zu beruhigen und wieder aufzubauen. Es gelingt ihm.

Sie nickt und er wischt ihr mit einem Taschentuch sanft die Tränen vom Gesicht. Als er fertig ist, hilft er ihr wieder auf die Füße und meint dann: „Wir sollten langsam los. Emily wartet bestimmt schon sehnsüchtig auf uns.“

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Später im Kindergarten hat sich Sarah wieder etwas beruhigt und betritt zum ersten Mal die Einrichtung, in der Emily jetzt bereits seit über einem Monat betreut wird. Heute ist die 3jährige ganz in ein Puzzle vertieft und bemerkt ihre Eltern erst, als diese direkt neben ihr stehen.

„Mommy, Daddy.“ Emily fällt erst Sarah um den Hals und lässt sich dann von David auf den Arm nehmen. „Hast du schon auf uns gewartet?“ Sarah schaut sich neugierig etwas um.

„Emily hat den ganzen Tag nur davon gesprochen, dass ihre Eltern sie heute gemeinsam abholen werden“, antwortet die Erzieherin für Emily. „Darf ich mich vorstellen, mein Name ist Coleen Shelton und sie sind unverkennbar Emilys Mutter.“

„Ja richtig. Sarah Hemmingwell, angenehm.“ Sarah mustert die junge Frau vor sich eingehend. Von den Stiefeln, über einen blauen Jeansrock bis hin zu der Bluse, auf den Streublümchen verteilt sind. Die langen, dunklen Haare sind zu zwei Zöpfen geflochten und als Affenschaukeln hochgesteckt. Genau wie David hat sie den Eindruck einer Studentin gegenüber zu stehen. Nicht jedoch einer Vorschullehrerin.

„Wir haben ihre Tochter sehr in unser Herz geschlossen. Sie ist trotz ihrer erst drei Jahre ein sehr unkompliziertes Kind.“ Sarah lächelt zu Emily rüber. „Das freut mich zu hören.“

„Trotzdem möchte ich sie bitten, mich kurz zu begleiten, damit wir unter vier Augen sprechen können.“
„Oh, ok.“ Sarah ist kurz irritiert.
„Es geht um einige Unterschriften, die ich von ihnen noch benötige.“
„Ach so.“ Zusammen gehen sie zu einem kleinen Schreibtisch, während David und Emily das Puzzle beenden. Sie haben dabei alles um sich herum vergessen.

„So, schauen wir mal.“ Coleen zieht eine rosafarbene Akte aus dem Schrank an der Wand hinter ihr und schlägt sie auf. „Genau, hier bräuchte ich eine Unterschrift, dass Emily bei uns in der Schule gemeldet ist. Normalerweise reicht ja eine aus“, erzählt sie weiter und reicht Sarah einen Kugelschreiber. „Aber da sie nicht verheiratet sind, Emily jedoch Hemmingwell heißt, möchte das die Schulbehörde so.“

„Was so ein Trauschein alles vereinfachen würde“, murmelt sie traurig aber auch etwas wütend vor sich hin und setzt dabei ihren Namenszug neben den von David. „Wie meinen?“ Coleen hat nur Bruchstücke verstanden.
„Der Trauschein. Wenn es nach David und mir ginge, wären wir schon längst verheiratet. Aber bis jetzt kam immer etwas dazwischen. Irgendjemand hat wohl etwas dagegen.“
„Ich finde, wichtig ist, dass man sich liebt. Alles andere wird dann zweitrangig.“
„Nur der Alltag gestaltet sich mit zwei verschiedenen Nachnamen gelegentlich etwas schwierig.“
„Das glaube ich gern.“ Coleen schaut noch mal auf das Blatt, wo jetzt alles vollständig ist und schließt dann die Mappe. „Hemmingwell, Hemmingwell. Das hört sich sehr europäisch an.“
„Ja, meine Mom war zwar gebürtig aus Boston, aber mein Vater ist Engländer.“
„Ihre Mutter lebt nicht mehr?“
„Schon seit 1983 nicht mehr.“
„Dabei hat mir Emily vorgestern erst ganz stolz ihren neuen Plüschhund gezeigt, den sie von ihrer Grandma bekommen hat.“

Sarah lächelt, bevor sie erklärt. „Mein Vater hat seit ca. 9 Jahren eine neue Lebensgefährtin. Sie haben zwar nie geheiratet, aber für Emily ist es die Großmutter. Uns anderen hat es Jenny allerdings verbeten, sie so zu nennen. Schließlich ist sie erst 40 Jahre alt und sieht wahrhaftig nicht wie eine Oma aus.“

„Na wollen wir los?“ David ist unbemerkt an Sarah heran getreten und steht jetzt hinter ihr. „Emily möchte unbedingt noch mit Scoutch spielen, bevor es draußen dunkel wird.“
„Ich bin sofort da. Habt ihr alles?“
„Schon lange, wir warten nur noch auf dich.“
„Na dann. Es hat mich sehr gefreut, sie kennen zu lernen“, wendet sich Sarah zurück an Coleen Shelton. Wir werden sicherlich noch öfter Gelegenheit zum reden haben.“
„Bestimmt.“

Sarah folgt David zurück zu Emily und die Erzieherin wendet sich wieder den anderen Kindern zu.
„Und, was hältst du von Mrs. Shelton?“ fragt David, während sie langsam zum Auto gehen.
„Sie sieht zwar wesentlich jünger aus, als sie vermutlich ist, macht aber ansonsten einen sehr patenten und angenehmen Eindruck. Emily fühlt sich offensichtlich wohl in ihrer Obhut. Das finde ich am allerwichtigsten.“

„Bye bye Joseph“, brüllt Emily in diesem Moment quer über den Parkplatz und winkt dem kleinen Jungen enthusiastisch zu. Der strahlt und winkt zurück, bevor seine Mom ihn beim einsteigen in den Van hilft und dort angeschnallt wird. Zwei weitere Kinder, ebenfalls Jungs, sitzen bereits im Auto.

Sarah hebt bedeutungsschwer eine Augenbraue. „Einen Freund hat sie auch schon gefunden?“
David macht darauf keinen besonders glücklichen Eindruck. Seine kleine Prinzessin ist immerhin erst drei. „Joseph Hicks. Mit seiner Mutter habe ich mich am ersten Tag etwas unterhalten. Und seit dem dritten Tag sind die beiden laut Coleen unzertrennlich.“
„Wundert es dich? Bei drei Cousins?“
„Eigentlich nicht.“

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Nachdem Emily am Abend im Bett ist, schläft und wahrscheinlich von neuen Abenteuern im Kindergarten träumt, sitzen Sarah und David in der Essecke des Wohnzimmers beieinander. Der mehr als emotionale Nachmittag, ein langes Gespräch mit Tony und Jenny liegen hinter ihnen. Langsam kehrt Ruhe ein. Vor ihnen auf dem Tisch verteilt liegt jetzt alles was der Postbote so im Laufe einer Woche in den Postkasten wirft. Werbung, Kataloge, Kreditkartenbelege der Bank und Rechnungen. Diesmal ist eine vom Krankenhaus dabei. Bei den Zahlen, die ganz unten stehen, wird Sarah schon etwas schwindelig. Nur gut, dass sie durch ihren Behindertenstatus immer noch über ihren Vater krankenversichert ist. Die Kostenübernahme ist zu 100 % gedeckt.

„Ich habe heute mit Peterson telefoniert!“
„Und?“
„Wenn ich möchte, kann ich morgen zum Meeting kommen. Er hat genug Arbeit.“
„Glaubst du, das ist eine gute Idee? Immerhin hast du seit Oktober pausiert. Und warst trotzdem wieder im Krankenhaus.“

„Ich kann nicht einfach nur rum sitzen und Däumchen drehen. Emily ist bis zum Nachmittag im Kindergarten, du in der Schule bei deinen Schülern. Mir fällt die Decke auf den Kopf, wenn ich ständig hier zu Hause bin und die Wände anstarre. Außerdem können wir das Geld gut gebrauchen.“ Sarah wedelt dabei mit den Rechnungen.

David lächelt zurück. „Die Finanzministerin hat gesprochen. Was wird aus diesen Unterlagen?“ Er hält den Antrag auf erneute Prüfung der Adoptionsunterlagen hoch.
Sarah presst kurz die Lippen aufeinander und spielt an ihrer Lesebrille, bevor sie antwortet.
„Vielleicht gibt es ja doch noch eine Chance für uns. Trotzdem lass uns erst mal darüber schlafen. Ich will darüber jetzt einfach nicht mehr nachdenken.“

„Ok.“ David steckt die Blätter zurück in den Umschlag und legt ihn zur Seite. Mittlerweile hat er sich in Bezug auf die Behörden wieder etwas beruhigt. Trotzdem packt ihn die Wut, wenn er an die Gründe für die Ablehnung denkt. Nur ändern können sie an der Situation nichts. Zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt.
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Hallo meine Süße :knuddel:

Es tut mir so leid! Bin zwar schon eine Woche aus dem Urlaub zurück, aber leider seit ein paar Tagen krank. Man sollte die Klimaanlage eben nicht auf Antarktis stellen :rolleye: Am PC sitzen ist leider sehr unbequem, am Laptop kann ich nicht online, deshalb komme ich nur nach und nach zu allem.

Endlich zum wohlverdienten FB deiner grandiosen FF

Teil 53:

Zitat:
Auch wenn es im Laufe der Jahre nicht einfacher geworden ist und sie inzwischen Eltern einer dreijährigen Tochter sind, das Verlangen und die Sehnsucht zueinander hat bei Sarah und David niemals nachgelassen. Noch immer nutzen sie jede sich bietende Gelegenheit für Zärtlichkeiten, nehmen sich, vielleicht sogar öfter in den Arm, kuscheln sich aneinander, als andere Paare in ihrem Alter und Situation. Sie danken einfach Gott und dem Schicksal für ihr Zusammentreffen und jeden gemeinsamen neuen Tag.

Wunderschön, besonders die zitierte Stelle. Die beiden sind einfach wundervoll und ich bete, dass ihre Liebe ewig hält, wenn ich in der Realität der ewigen Liebe auch sehr skeptisch gegenüber stehe.

Zitat:
„Hmm.“ Emily schlingt ihre Ärmchen ganz fest um Davids Hals. Er hört sie schlucken und muss sich selbst zusammen reißen. „Hey, es wird dir hier gefallen. Ganz bestimmt sogar. Pete leistet dir solange Gesellschaft und ehe du dichs versiehst, bin ich wieder da.“

„Ok. Ich hab dich lieb Daddy.“

„Ich dich erst mein Schatz.“

Oh mein Gott, wie süß Heart Ich liebe deine Charas!
Sarah und David sind einfach ein Traumpaar und Emily ist eine so süße Maus!


54. Teil:

Fands witzig, dass du die Gilmore Girls und Luke miteingebracht hast.

Die Szene mit Sarah und Emily war wundervoll, hatte Tränen in den Augen.

Eliza tut mir echt leid.

Ich liebe deinen gefühlvollen Schreibstil. Deine FF ist einfach wunderbar!


55. Teil:

Das Kapitel war klasse, so emotional, einfach wunderbar.

Du hast einen sehr wichtigen Punkt angesprochen. Es ärgert mich, dass verheiratete Paare so anders behandelt werden als unverheiratete! Was sagt es denn schon aus, ob man verheiratet ist? Das heißt doch noch lange nicht, dass die Beziehung stabiler ist und länger hält, als bei unverheirateten!

Ich finde diese ganzen Richtlinien einfach nur unfair und veraltet!


Süße, die letzten Kapiteln waren einfach wieder spitze!

Ich liebe deine FF!

Freu mich auf jedes neue Kapitel! :freuu:

Bussi Selene
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Wow, schon wieder sind zwei Wochen fast um. Ok ohne viel Gerede das nächste Kapitel. Wieder sind über 12 Monate vergangen. Aber das steht ja auch dran. Viel Spaß beim Lesen

- alle verbringen einen warmen Sonntag-Nachmittag im Garten der Familie Hemmingwell
- die Männer kümmern sich um den Nachwuchs und planschen im Pool
- Christin, Alyson und Eliza lassen sich von der Sonne bescheinen
- Sarah liegt als Einzige besser im Schatten, auf ihrem Bauch die zweieinhalb Monate alte Hannah. Sie schläft seelenruhig.


Teil 56

Mitte August 2002

„Und wie ist es wieder zu Hause zu sein?“ Eliza rückt ihren Liegestuhl etwas näher an Sarahs Rattanliege unter den großen Sonnenschirm.
„Soll ich ehrlich sein, ich habe mich im Krankenhaus sicherer gefühlt. Nicht wegen Hannah. Dadurch dass wir wissen, dass sie den gleichen Augenfehler wie Emily hat, gab es bisher kaum nächtliche Zwischenfälle. Aber jeden Abend hoffe ich, dass meine Sauerstoffflasche bis zum nächsten Morgen reicht. Weißt du noch, was ich vor 1 ½ Jahren gesagt habe?“
„Ja, nicht aufgeben bis zum Tag X.“

„Ich habe schon aufgegeben. Emily sollte unbedingt ein Geschwisterchen bekommen, obwohl ich während der Schwangerschaft hätte sterben können. Das war mir alles egal. Und jetzt wo Hannah da ist, wird meine Angst vor dem sterben immer größer. Einerseits möchte ich die vergangenen zehn Monate rückgängig machen, andererseits Hannah nicht mehr missen. Aber die Zeit läuft mir davon. Jeden Tag geben meine Lungen etwas mehr von ihrer Arbeit auf. Und David schmeißt trotz seines kaputten Rückens und der anhaltenden Schmerzen den Haushalt allein. Ganz abgesehen von dem nächtlichen Aufstehen um Hannah zu füttern. Sie verlangt alle vier Stunden nach ihrer Flasche.“

Sarah streicht vorsichtig und liebevoll über Hannahs Köpfchen. Eine einzelne Träne verlässt ihr linkes Auge und bahnt sich seinen Weg, bis sie sie auf ihrer Wange wegwischt und Eliza dann traurig anlächelt.
Eliza drückt daraufhin ihre Hand und hofft im Stillen, dass es für ihre beste Freundin noch einen Ausweg gibt. Und wenn der auch in einer Lungentransplantation besteht.

Flashback 8 Monate vorher

„Sarah?“ John Wyle schaut ins Wartezimmer, wo Sarah und Emily mittlerweile die einzigen sind. Zum Zeitvertreib schauen sie sich gerade ein Kinderbuch an. „Ja?“ Sie sieht hoch.
„Deine Testergebnisse sind da. Kommst du?“
„Ja klar.“ Sarah folgt dem Arzt mit Emily auf dem Arm. Die Kleine ist nach dem anstrengenden und aufregenden Vormittag müde und kuschelt sich an sie. Im Behandlungszimmer sind sie allerdings nicht allein. „Oh oh“, murmelt Sarah nur, als sie neben Lucy Arketh auch Professor Harold erblickt. Die drei wichtigsten Menschen, wenn es um ihre Gesundheit geht und immer dann gemeinsam anwesend sind, wenn es etwas sehr wichtiges zu besprechen gibt. Normalerweise ist in solchen Situationen David mit dabei. Nur war der heutige Termin eigentlich Routine.

„Hallo Sarah, wie geht es ihnen? Nehmen sie doch Platz.“ Der Professor lächelt sie herzlich an, als er ihr die Hand reicht und einen Stuhl anbietet. „Ich komme mir gerade vor, wie beim jüngsten Gericht“, flachst Sarah herum und versucht damit ihre Nervosität zu überspielen, die langsam aber sicher in ihrem Körper hochkriecht. Der Vergleich ist auch nicht ganz aus der Luft gegriffen. Lucy und John haben inzwischen ebenfalls Platz genommen. Einmal rechts und einmal links von Prof. Harold.

„Ich kann nicht klagen. Wenn ich sie allerdings hier so vor mir sitzen sehe, werde ich das Gefühl nicht los, irgendetwas stimmt absolut nicht.“ Sarah setzt sich etwas bequemer hin und ist ganz Ohr. Emily spielt derweil an der Uhr ihrer Mom rum. Im Gegensatz zum Augenarzt, wo sie vorhin waren und es um sie ging, ist sie hier nur unbeteiligte Zuschauerin.

„Wir wollen gar nicht lange um den heißen Brei drum herum reden“, beginnt John. „Du bist schwanger!“
Das hat gesessen. Sarah ist erstmal sprachlos. Tausend Gedanken schwirren ihr durch den Kopf. Ihre Stimme will ihr auch nicht so recht gehorchen, denn sie bringt nur ein gekrächztes „aha“ zustande.
„Ich nehme mal an, du wusstest nicht davon“, fährt er fort.
„Wenn ich irgendeine Vermutung gehabt hätte, wäre ich schon längst hier gewesen. Keine morgendliche Übelkeit, Also nein.“ Langsam löst sich ihre Sprechblockade.

„Sarah, sie wissen, dass es in ihrer jetzigen Situation und Verfassung ein großes Risiko darstellt.“ Prof. Harold meldet sich zu Wort. „Der Lungenfunktionstest vom September war alles andere als berauschend und die Werte sind seitdem nicht besser geworden. Im Gegenteil. Ich weiß es ist eine schwere Entscheidung, aber sie sollten sich gut überlegen, ob sie das Baby wirklich haben wollen, oder vielleicht andere Maßnahmen ergreifen.“

„Sie meinen Abtreibung?“ bringt Sarah es auf den Punkt. Einerseits ist sie geschockt, solch einen Vorschlag aus dem Mund des Arztes zu hören, dem sie am meisten vertraut. Andererseits weiß er um ihren schlechten Allgemeinzustand nur zu gut Bescheid. Drei Lungenblutungen im Laufe von nur 14 Monaten. Die schwerste im Sommer des vergangenen Jahres. Dazu etliche Infektionen der Atemwege. Sarah kann an einer Hand abzählen, in welchen Monaten sie mal keine Antibiotika, Hustenstiller, Schleimlöser und andere Medikamente mehr gebraucht hat. Ihre Verwirrung ist perfekt. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das kann“, hört sie sich selbst sagen. Als ob sie nur Beobachterin ist und daneben steht.“

„Es geht hier nicht um die ethische Frage, sondern rein um eine medizinische. Selbst wenn du über die 12 Wochen bereits hinaus bist, was die Hormonwerte in deinem Blut vorhersagen. Es kann lebensgefährlich werden. Und dann nicht nur für dich, sondern auch das Baby.“
„Es tut mir leid, aber das kann und will ich hier nicht so einfach entscheiden. Nur eine Frage hätte ich noch. Wenn ich irgendwann mit transplantiert werden sollte, darf ich anschließend keine Kinder mehr bekommen.“ Sarah ist sich sicher, die Antwort bereits zu kennen, trotzdem wartet sie darauf, was Pro. Harold jetzt sagen wird.

„Das ist richtig. Durch das Immunsupressivum dürfen sie dann nicht mehr schwanger werden.“
„Dann ist es also wahrscheinlich meine letzte Chance.“
„So hart das klingt, ja. Ich möchte ihnen wirklich keine Angst einjagen, das wissen sie“, verdeutlicht er es Sarah noch einmal. „Trotzdem brauchen wir alsbald eine Antwort, um, egal wie es ausfallen wird, handeln zu können.“

„Lassen sie mir eine Nacht Zeit.“

„Ok, wir sehen uns dann morgen Nachmittag wieder.“

Sarah reicht den Ärzten jeweils die Hand und geht dann langsam nach draußen. Noch immer hat sie Emily auf dem Arm, die jetzt zappelig wird und runter will. Sie stellt sie auf ihre Füße und kniet sich dann davor um ihr die Jacke, Schal und Mütze anzuziehen. Immerhin ist es Januar und draußen bitterkalt.

Auf dem Weg nach Hause hört sie kaum zu, was Emily erzählt. Die Kleine hat ihre Mittagsruhezeit scheinbar hinter sich und plappert munter drauf los. Sarah ist mit ihren Gedanken ganz woanders. Jede Menge Gefühle stürmen auf sie ein. Angst, Sorge, Zweifel, aber auch eine unbändige Vorfreude, wenn sie an den kleinen Wurm in ihrem Bauch denkt. Ihr Magen zieht sich schmerzhaft zusammen, wenn sie sich nur an das Gespräch erinnert. Es geht einfach alles drunter und drüber…

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Als sie gemeinsam mit David am nächsten Nachmittag wieder in die Klinik fahren, ist die Entscheidung gefallen. Und auch wenn Sarah mehr als nur Angst vor den möglichen Konsequenzen bzw. Folgen hat. Das Baby soll auf die Welt kommen. Darüber sind sie und David sich sofort einig gewesen. Auch wenn es für ihn zuerst ein ebensolcher Schock war wie für Sarah.

„Bereit?“ David verschlingt seine rechte Hand mit Sarahs Linken, als sie vor dem großen Gebäude stehen. Seine andere Hand ruht auf ihrem Bauch. Ein beruhigendes Gefühl für Sarah und große Vorfreude bei David.

„Ja bereit. Auf in die Höhle des Löwen.“

Gute eineinhalb Stunden später haben Sarah und David es schwarz auf weiß bestätigt. Ende Juli werden sie, wenn alles glatt geht, zum dritten Mal Eltern. Beweise dafür sind der Mutterschaftspass, die ersten Ultraschallbilder ihres Babys, ein Rezept für verschiedene neue Medikamente bzw. Vitamine und zu guter Letzt die Krankschreibung bzw. das Arbeitsverbot für Sarah bis zu Geburt. Sie ist jetzt in der 14. Woche schwanger.

Die kommenden Wochen vermeidet sie jegliche Anstrengungen und Belastungen, ruht sich viel aus und tut auch sonst alles erdenkliche, damit das Baby, von dem sie seit dem fünften Monat wissen, dass es ein Mädchen wird, in ihrem Bauch wächst und gedeiht. Fast sieht es so aus, als ob alles glatt läuft, doch Mitte Mai muss Sarah aufgrund einer verschleppten Erkältung ins Krankenhaus. Da sich ihre klinischen Werte in den nächsten Tagen nicht bessern, wird Hannah per Kaiserschnitt am 02.06. rund sieben Wochen zu früh geholt. Das Risiko ist den Ärzten einfach zu groß, denn Sarah hat mit einer mittlerweile ausgebrochenen virusbedingten Lungenentzündung zu kämpfen…

Flashback Ende

„Ich glaube es wird Zeit für Hannahs Flasche“, findet Sarah in die Gegenwart zurück und wechselt das Thema.
„Willst du allein gehen?“
„Wenn mir jemand die Kleine abnimmt, müsste es gehen. Sonst roste ich noch ganz und gar ein.“
„Das können wir einrichten.“

Eliza setzt sich auf und nimmt Hannah auf den Arm. Diese blinzelt zwar einmal kurz, schläft aber ungerührt weiter.
„Weißt du was, ich begleite dich rein. Hier wird es langsam ganz schön warm.“
Sarah nickt zustimmend und geht mit unendlich langsamen Schritten ins Haus. Eliza folgt ihrer Freundin in einigem Abstand.

Damit Sie nicht bis in die zweite Etage hoch laufen muss, hat David nach dem Mittag alle nötigen Sachen in der Küche deponiert. Die Milchflasche aus dem Kühlschrank braucht nur noch aufgewärmt zu werden.
„Sarah, ich glaube du nimmst die Kleine wieder. Sie mag mich wohl nicht.“
Eliza versucht Hannah zu beruhigen, die plötzlich wach geworden ist und jetzt das halbe Haus zusammenschreit.

„Hey Süße, was hast du denn?“
Sarah nimmt ihre jüngste Tochter und legt sie mit dem Köpfchen auf ihre Schulter. Sofort geht das Geschrei in ein leises Wimmern über.
„Wahrscheinlich hat sie sich erschreckt. Wenn Jennifer sie hochnehmen will, veranstaltet sie das gleiche Theater. Zurzeit sind entweder lange blonde oder kurze braune Haare akzeptabel für Hannah.“

„Ich dachte schon, ich hätte seit neuestem so eine abschreckende Wirkung auf Babys.“

„Tröste dich bei Dad hat es fast eine Woche gedauert, bis Hannah bei seiner Anwesenheit nicht mehr in ohrenbetäubendes Gebrüll ausgebrochen ist. Sie ist in Bezug auf Menschen, die sie nicht jeden Tag sieht, sehr schreckhaft.“
„Vielleicht lässt sie sich ja trotzdem von mir füttern?“
„Wenn du dich anschließend unbedingt umziehen willst?“ Sarah nimmt das Fläschchen entgegen.
„Selbst ich muss manchmal aufpassen, dass sie nicht alles wieder ausspuckt. Am besten isst sie, wenn ihr Vater sie füttert oder bei Dad, seitdem sie sich an ihn gewöhnt hat. Hannah ist da sehr eigen.“

„Also ein richtiges Opa-Kind. Wo ist dein Vater überhaupt?“

„Er und Jenny sind vor drei Tagen nach England geflogen. Urlaub machen und mal wieder Grandma und Grandpa besuchen. Obwohl Jenny den Flug am liebsten storniert hätte. Dad hatte am vergangenen Wochenende einen Rheumaschub und konnte sich kaum bewegen. Da er aber stur ist, hat er sich mit Schmerz- und Entzündungshemmenden Mitteln eingedeckt und ist doch geflogen. Jetzt muss er sich im Urlaub auskurieren. Dabei wollten er und Jenny etwas in der Gegend rum gefahren. Na ja zweieinhalb Wochen bleiben ihnen, ehe die Schule wieder anfängt. Wie war eigentlich euer Urlaub in Irland?“

„Urlaub ist das verkehrte Wort. Schließlich musste James jeden Abend ins Theater. Aber sonst war es sehr schön. Besonders Jean war ganz begeistert von dem Flug und ihren Großeltern. Für zwei Wochen ist Serina rüber gekommen und hat James vertreten, so dass wir etwas die Gegend erkunden konnten. Trotzdem bin ich froh wieder hier zu sein. Im Haus der Bensons erinnert alles an Juliet. Bilder, Andenken, sogar ihr Kinderzimmer existiert noch. Schon etwas gruselig. Schließlich ist Juliet seit fast vier Jahren tot und hat vor fünfzehn Jahren das letzte Mal in dem Bett gelegen.“

„Geht James hier in Boston regelmäßig zum Friedhof?“
„Ja, einmal wöchentlich.“
„Siehst du. Seine Eltern haben in Irland keinen Platz, wo sie ihrer Tochter nahe sein können. Also versuchen sie sich durch Fotos und Andenken an Juliet zu erinnern. Fällt dir in unserem Haus etwas auf?“

„Außer das es sehr geschmackvoll eingerichtet ist nicht. Wieso?“

„Die gerahmten Bilder an den Wänden. Bevor Jenny in Dads Leben trat, hingen überall Fotos von Mom. Erst seit ihrem Einzug sind sie bis auf eins im Arbeitszimmer verschwunden und durch andere ersetzt worden. Die Bensons können ihre Tochter nicht mehr ersetzen und ihr Sohn lebt weit weg. Das macht es wahrscheinlich so schwer. Ob ein Kind nun 23 Jahre alt wird oder wie bei Chris und Nick nur wenige Stunden, es ist furchtbar, wenn es vor den Eltern stirbt.“

„Das habe ich mir ja auch alles schon überlegt. Trotzdem bin ich froh, wieder bei euch hier in Boston zu sein und endlich mein neuestes Patenkind bewundern zu können.“

Eliza lächelt und streicht mit dem Zeigefinger über Hannahs Ärmchen bis hin zur Hand. Reflexartig fasst das Baby zu und würde am liebsten gar nicht wieder loslassen. Das lässt sich aber nicht vermeiden, da Jean und Emily in diesem Augenblick, noch ziemlich nass, die Küche betreten und zähneklappernd nach trockenen Sachen fragen.

Eliza trocknet beide ab und steckt sie anschließend in zwei Sommerkleider ohne Ärmel. Ein bunter Stoffhut vervollständigt den Sonnenlook. Von hinten könnte man die Mädchen glatt für Zwillinge halten. Von vorn strahlen Eliza und Sarah ein Paar braune und ein Paar stahlblaue Augen an.
Da schwimmen lernen hungrig macht, düsen Jean und Emily wenig später bepackt mit Keksen und Milch in den Garten zurück.

„Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass du dich um Emily mitkümmern musst.“ Sarah wiegt Hannah leicht hin und her, damit die Kleine ein Bäuerchen machen kann.“
„Überhaupt nicht. Wie oft hast du dich denn in den letzten Jahren um Jean gekümmert, wenn sie krank war oder wir keinen Babysitter hatten. Und beim nächsten Baby darfst du wieder Patentante und Kindermädchen sein.“
Elizas Augen leuchten bei diesen Worten vor Freude.

„Hat es endlich geklappt?? Das ist ja super.“ Sarah möchte ihre Freundin am liebsten umarmen, wird aber durch Hannah daran gehindert.
„Ja nach fast zweijähriger Probezeit bin ich jetzt im fünften Monat schwanger und wenn der Arzt in Irland richtig geschaut hat, wird es ein Junge. James hat vor Freude geweint und später im Theater eine Flasche Sekt spendiert. Wie wär’s, komm morgen mit, wenn ich zum Arzt muss. James hat keine Zeit. Er ist arbeiten.“

„Wie soll das gehen? Ich schaffe gerade mal die wenigen Schritte vom Garten in die Küche. Allein war ich schon ewig nicht mehr weg.“

„Du hast doch noch deinen klappbaren Rollstuhl. Ich fahre James zur Arbeit und hole dich nach dem Frühstück ab.“

„Und wo lasse ich Hannah und Emily?“

„Fifty, fifty.“

„Häh?“

„Ganz einfach. Emily nimmst du mit und Hannah bleibt solange bei David. Es ist schließlich nur für einige Stunden.“

„Eliza, ich weiß nicht.“

„Komm schon, gib dir einen Ruck. Früher bist du jederzeit mitgekommen, egal wie krank du warst. Schließlich wollen wir keinen drauf machen, sondern zum Arzt.“

„Schon gut, schon gut, überredet. Hol mich um 10.00 Uhr ab. Dann bin ich bereit.“

„Fein, lass uns wieder raus gehen, sonst geben sie draußen eine Vermisstenanzeige wegen uns auf.“

„Geh nur. Hannah und ich legen uns etwas auf die Couch. Die Wärme macht mir ziemlich zu schaffen.“ Vorsichtig legt Sarah Hannah in den Stubenwagen und streckt sich dann auf dem Sofa aus

„Ok, ich sage David bescheid, damit er sich keine Sorgen macht.“

„Danke. Weckt mich, wenn es Abendessen gibt.“ Ihr fallen während des Redens fast die Augen zu und auch Hannah schläft selig in ihrem Bettchen.
Eliza stellt im rausgehen den Deckenventilator an, damit die Wärme im Zimmer erträglich wird und Sarah das Atmen leichter fällt.

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Draußen sind Chris und Alyson gerade damit beschäftigt, Ryan und Sean in trockene Sachen zu stecken, nachdem die Jungs beim Anblick der Kekse nichts mehr im Wasser hielt.
„Wo ist Sarah?“ fragt David, als er Eliza allein aus dem Haus kommen sieht.
„Sie und Hannah schlafen etwas. Aber es ist alles in Ordnung“, beruhigt Eliza ihn.
„Zum Essen nachher möchte sie geweckt werden.“

Eliza tritt näher an den Rand des Pools und ehe sie es sich versieht, hat James seine Freundin nass gespritzt. Die Jungs grinsen alle, als Eliza empört nach Luft schnappt und gar nicht weiß, was sie sagen soll.
„James Wesley Benson“, findet sie nach einigen Augenblicken ihre Sprache wieder. „Du bist wohl von allen guten Geistern verlassen. Was zieh ich denn jetzt an?“ Eliza schaut an sich herunter und versucht mit einem Handtuch ihr Top und die Caprihose trocken zu reiben. Ohne großen Erfolg.

„Komm doch erst mal ins Wasser und nachher hole ich dir von Sarah eine kurze Hose und ein Shirt“, schlägt David vor.
„Und wer passt solange auf unsere kleinen Wasserratten auf?“ deutet Eliza auf Ryan und Sean, die zusammen mit Emily und Jean inzwischen um die Wette Kekse essen.
„Kein Problem, ich passe freiwillig auf.“ David steigt aus dem Wasser und zieht sich einen Bademantel über. „Wäre doch gelacht, wenn ich die Rasselbande nicht gebändigt kriege.“

Während Oz, Aly, Chris, Nick, James und Eliza sich im Pool amüsieren, beschäftigt sich David mit dem Nachwuchs…

TBC...?
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Hey Süße
Schön, dass es wieder einen neuen Teil von dir gibt. Ich liebe einfach deine FF. Wieviele Teile wird es eigentlich noch geben?
Nun aber zum Teil.

Ich finde immer die Stelle am schönsten wenn die ganzen Freunde immer zusammen sind und dann die Kinder mittendrin rumwuseln und so. Einfach toll. Und sie haben noch ein Kind bekommen. Das ist einfach toll. Der Name ist auch total schön gewählt.
Aber es war ja auch ein wenig leichtsinnig von den beiden. Aber auf der anderen Seite kann ich sie auch verstehen, dass sie das Baby nicht verlieren wollten beziehungsweise es abtreiben wollten.
Und David ist einfach klasse. Kann mir richtig vorstellen wie er am Ende des Teiles die ganzen Kinder behütet und die anderen Spaß im Pool haben.
Freu mich schon auf einen neuen Teil von dir.
Hab dich lieb Anne

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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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Die Zeit vergeht so schnell. 10 Tage und es geht weiter. Nur scheinbar ist hier FB-mäßig ziemlich tote Hose. Vielleicht liegt es auch an der Urlaubszeit. Wer weiss. Es geht auf jeden Fall weiter und einen dicken Knuddler vorher noch an meine liebe Anne. Wieviel Teile es noch geben wird?? Lass mich mal kurz zählen. Also wenn ich das noch hinkriege was ich will, werden es 70 Kapitel. So ungefähr jedenfalls. Zur Zeit hänge ich bei 60 etwas fest und dann habe ich wieder Land. Aber jetzt erst mal zum Teil 57. Viel Spass beim lesen.

Teil 57

Um 18.00 Uhr wird es Zeit, das Abendessen vorzubereiten. Da Christin und Eliza Vegetarier sind, haben sich alle für Gemüselasagne entschieden, die nur noch in den Ofen geschoben werden muss. Zum Nachtisch haben Oz und Alyson ihren Beitrag geleistet und Obst für einen Salat geschnippelt.

Ehe es im Haus wieder lebendig wird, geht David vor um seine Freundin zu wecken. Sarah hat sich wie ein Embryo zusammengerollt. Ihre Lippen sind trotz 100 % Sauerstoffzufuhr zyanotisch blau und stechen in dem ansonsten blassen Gesicht hervor. Auf dem Tisch liegt eine angebrochene Schachtel Kopfschmerztabletten. Durch die vielen Medikamente und dem verbleibenden Kohlendioxid in ihrem Körper, hat Sarah fast ständig rasende Kopfschmerzen, die selbst mit schweren Migränemitteln nicht vollständig verschwinden.

„Hey Süße, komm wach auf.“ David kniet sich vor die Couch und streichelt sanft über Sarahs Wange.
Diese grummelt unverständliches vor sich hin, ehe sie ein Auge öffnet.
„Ist schon Abend?“
„Ja, gleich viertel sieben. Du hast über 2 Stunden geschlafen.“

„Und warum fühle ich mich wie gerädert?“ Sarah setzt sich langsam aufrecht hin und schaut David aus großen Dackelaugen an.
„Medikamentenschlaf ist nun mal nicht der gesündeste.“
„Wohl wahr. Mir platzt bald der Schädel.“ Sarah zieht ihre Decke über den Kopf, um sich vor den einfallenden Sonnenstrahlen zu verstecken, die sie blenden.

„Was hältst du von einer kalten Kompresse. Die hat garantiert keine Nebenwirkungen.“
„Von mir aus. Wenn’s was hilft“, kommt es gedämpft unter der Decke zur Antwort.
David schaut im Eisfach nach und kehrt mit einem Eisbeutel wieder, den er in ein kleines Handtuch wickelt.

„Hier Kühlung für deine grauen Zellen.“ er legt Sarah den Eisbeutel vorsichtig auf die Stirn. Dann setzt er sich mit auf die Couch und nimmt seine Freundin in die Arme. Dabei schaut David mit einem Auge auch zu Hannah, die seelenruhig schläft und wie ihre Schwester vor vier Jahren, sehr pflegeleicht ist.

Als nach einer halben Stunde der Geruch von Nudeln und Käse durchs Haus zieht, ist Sarah schon wieder eingeschlafen. David lässt sie in Ruhe und deckt im Esszimmer den Tisch. Für die Kinder steht extra Plastikgeschirr und Tassen mit je 4 Servietten in rot, blau, gelb und grün bereit. Die Idee stammt von Christin, die bereits nach dem Mittag alles vorbereitet hat.

Ryan, Sean und Jean folgen ihren Eltern ins Esszimmer. Nur Emily schleicht sich in die Wohnstube, schaut kurz in den Kinderwagen und rüttelt dann vorsichtig an Sarahs Arm.
„Momy, Momy nicht schlafen. Komm schon, es gibt Essen.“

„Hey Süße.“ Sarah legt den Eisbeutel beiseite und bringt sich in eine sitzende Position.
„Momy hat nur etwas die Augen zu gehabt.“

„Schau mal was Onkel James und Tante Eliza mit meinen Haaren gemacht haben.“ Stolz dreht sich Emily einmal um ihre eigene Achse, so dass ungefähr 20 Zöpfe fliegen.
„Jean hat auch welche. Dad sagt, wir sehen jetzt aus wie Zwinline.“

„Das heißt Zwillinge mein Schatz.“
„Zil..linge“, versucht Emily noch einmal und ihre Augen leuchten, als ihre Mom zustimmend nickt.

„Sieh mal Hannah, so viele Zöpfe“; wendet sich Emily anschließend ihrer Schwester zu und geht ganz nah an den Kinderwagen heran. So als wüsste Hannah, wovon die Rede ist, fängt sie fröhlich an zu glucksen und brabbeln.
„Darf ich Hannah ins Esszimmer bringen, bitte Momy“, fleht ihre älteste Tochter.
„Warum nicht.“ Vorsichtig steht Sarah auf, nimmt Hannah aus ihrem Kinderwagen und legt sie behutsam in Emilys Arme.
„Gib Hannah Daddy, wenn sie dir zu schwer wird. Ich komme gleich nach.“

Emily nickt und stiefelt stolz wie Oskar mit dem Baby auf dem Arm los.
Sarah montiert den tragbaren Teil des Kinderwagens ab, ehe sie ihren Töchtern folgt.

Dabei ist das völlig überflüssig. Hannah hat einen Platz auf dem Arm ihres Dads gefunden und möchte dort auch nicht weg. Lieber schaut sie mit hellwachen Augen dem Tun ihrer Familie zu. David nimmt es gelassen. Schließlich war Emily früher genauso neugierig und bei allem dabei.

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Nach dem Essen kümmern sich Chris, Alyson und Eliza um den Abwasch. James, Oz und Nicholas räumen den Garten auf und David flitzt mit dem Staubsauger durch die Wohnung. Sarah passt derweil auf die Kinder auf und geht mit ihnen in Anthonys Arbeitszimmer. Dort stehen die alten Märchenbücher von Elisabeth und Stuart Hemmingwell aus England.

„Und welche Geschichte wollt ihr hören?“ Sarah steht vor dem Bücherregal und wartet auf Vorschläge.
„Cinderella“, kommt es einstimmig zurück.
„In Ordnung.“ Sarah zieht Grimms Märchen aus dem Regal und setzt sich in den großen Ohrensessel ihres Vaters.

Emily, Ryan, Jean und Sean haben es sich auf der alten Couch bequem gemacht und hören gespannt und mucksmäuschenstill der Geschichte zu. Selbst Hannah, die immer noch was ist, gibt keinen Laut von sich.

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Als Oz, Nicholas und James ihren Nachwuchs abholen, liegen alle zusammengerollt auf dem Sofa und schlafen. Sarah hat sich dem Schreibtisch zugewandt und schaut die Post von Anthony und Jenny durch.

„Sag mal, hast du unseren Kindern Schlafpulver ins Essen getan?“ fragt Nicholas seine Schwester, während er Sarah über die Schulter schaut.
„Es ist fast 20.00 Uhr. Emily schläft immer um diese Zeit.“
Sie dreht sich zu Nicholas um.
„Das erzähle mal Ryan. Der ist seit einiger Zeit vor um 21.00 Uhr nicht ins Bett zu kriegen. Und dann auch nur mit viel Theater.“
„Wie sollten wir sonst mit allem zurechtkommen. Da hat Emily schon früh gelernt, sich an bestimmte Regeln zu halten. Weck sie also jetzt bitte nicht auf.“
„Ich glaube, das kriege ich gerade noch so hin.“ Nicholas hebt seinen schlafenden Sohn vorsichtig hoch und will James und Oz folgen, als er noch mal kurz bei Sarah stehen bleibt.

„Hat sich Dawn diese Woche bei euch gemeldet?“
„Nicht seit Mittwoch. Nach Dad und Jennys Abflug hat sie einige Sachen zusammengepackt und ist Richtung Uni-Gelände verschwunden. Soweit ich weiß, wollte sie einige Tage bei Matt verbringen.“
„Und was sagt Jenny dazu?“
„Bis jetzt nichts. Außerdem ist Dawn mit ihren 22 Jahren inzwischen alt genug, um zu wissen, was sie tut.“
„Es geht ja nur darum, dass wir diesen Matt überhaupt nicht kennen.“

„Ich schon. Dawn hat ihn mehrmals mit angeschleppt, als ich nach der Geburt im Krankenhaus lag.“
„Und?“

„Was und? Was willst du von mir hören. Er macht einen netten, fast schon schüchternen Eindruck, ist etwas größer als Dawn, hat braune ca. kinnlange Haare und studiert Medizin und Psychologie. Und da Dawn mir seit fast 4 Monaten von ihm vorschwärmt, muss es wohl etwas ernstes sein.“

„Hauptsache sie vernachlässigt ihre Arbeit in der Redaktion nicht.“ Wiegelt Nick ab.

„Hey du hörst dich ja fast schon wie Dad an, als wir damals 16 waren und unsere ersten Dates hatten. Außerdem, wenn was wäre, würden die Leute von der Zeitung schon bei uns angerufen. Mach dir also keine Gedanken. Das gibt graue Haare und für die hast du das richtige Alter noch nicht erreicht.“

“Ok, dann wünsche ich euch noch einen schönen Abend.“ Nick küsst Sarah lächelnd auf die Stirn und verschwindet dann nach draußen zu Christin.

Zehn Minuten später schaut David zur Tür herein.

„Hey du.“

„Hi. Sind alle weg?“

„Eben gerade. Ich glaube, wir sollten auch nach oben gehen. Es wird für die Mädchen Zeit.“

„Moment noch. Wenn ich morgen schon in die Stadt komme, werde ich gleich einige Rechnungen von Dad bezahlen.“

„Es ist dir also ernst, mit Eliza mit zufahren.“ David tritt einige Schritte näher, bis er kurz vor Sarah stehen bleibt.

„Ich weiß David du machst dir Sorgen, und es ging mir auch schon mal besser, aber ich bin nicht allein und wir werden ganz vorsichtig sein.“

„Ich vertraue dir und Eliza.“ Mit diesen Worten hebt David seine schlafende Tochter hoch und geht mit ihr ins Dachgeschoss. Abhalten kann er seine Freundin von ihren Plänen nicht und solange sie es sich selbst zutraut, wird er ihr keine Steine in den Weg legen. Selbst wenn er vor Sorge so manche Nacht nicht schlafen kann und sich stundenlang im Bett herumwälzt, bis ihn dann irgendwann im Morgengrauen die Erschöpfung wegdämmern lässt.

Sarah folgt ihrem Freund kurz danach mit Hannah auf dem Arm und dem tragbaren Sauerstoffgerät über der Schulter. Alle zwei bis drei Stufen hält sie an, um wieder zu Atem zu kommen. Nach einer schieren Ewigkeit hat sie es geschafft und gibt Hannah an David weiter. Er bringt seine Tochter ins Bad, wo die Babywanne mit Wasser schon bereit steht.

Bis ins Wohnzimmer hört Sarah Hannahs fröhliches Quietschen und Lachen, während David sie wäscht und wünscht sich in diesem Augenblick nichts sehnlicheres, als selbst für ihren kleinen Engel da zu sein. Aber ihre kaputten Lungen zwingen sie für die nächsten Minuten still auf dem Sofa sitzen zu bleiben. Erst als die Kraft wieder reicht, geht sie zu David.

„Na ihr zwei Wasserratten, wie weit seid ihr?“
„Sag Momy, wir trocknen uns gerade ab“, antwortet David für Hannah, während diese ihre Eltern einfach nur anlächelt und die Arme ihrem Dad entgegenstreckt.
„Gut du musst langsam ins Bett meine Süße. Es ist schon spät.“

Sarah holt einen frischen Strampler und Jäckchen sowie eine frische Windel aus dem Schrank neben sich.
„Wir sind gleich soweit.“
„Hat das Medical-Center eigentlich neue Sauerstoffflaschen gebracht? Ich habe heute Morgen extra dort angerufen“, fällt es Sarah mit einem Blick auf die Anzeige ihres Lindy Walkers ein.

„Nein, es war niemand hier. Hat das nicht Zeit bis morgen?“
„Ich glaube nicht. Die Kartusche hier ist meine letzte und nur noch knapp halb voll.“
„Gut dann fahre ich schnell hin. Ziehst du Hannah fertig an? Ich bin in einer halben Stunde wieder da.“
„Das ist eine Frage. Natürlich.“ Sarah grinst und ihre Augen leuchten, als sie sich ihrer Tochter zuwendet.
„Wir kommen schon klar. Nicht wahr Hannah?“

Das Baby brabbelt zur Bestätigung fröhlich vor sich hin und genießt ganz offensichtlich die folgenden Minuten, während Sarah sie erst eincremt und ihr dann Windel, Body, ein kurzärmeliges Shirt und ihren Lieblingsstrampler mit den weißen Schafen anzieht. Ganz instinktiv hält Hannah dabei still, um ihrer Mom unnötige Kraftanstrengungen zu ersparen.

„So Süße was hältst du jetzt von einem kleinen Imbiss, bevor es ins Bett geht.“
Hannah ist scheinbar einverstanden und streckt Sarah erwartungsvoll ihre Händchen entgegen. Sarah nimmt sie hoch und bindet die Kleine zusätzlich mit einem Tragetuch vor ihrem Bauch fest.
„Na mal sehen, was wir für dich haben.“ Sarah schaut in den Kühlschrank.

„Wir haben Milch, Milch oder Milch. Dein Dad war wieder sehr fleißig bei der Vorbereitung.“
Sarah nimmt eine kleine Flasche mit Sternchenmuster und stellt sie in den Wärmer. Gerade will sie sich auf die Couch zum ausruhen hinsetzen, als Hannah durch ein Geräusch erschreckt und anfängt mit schreien.

Sarah versucht Hannah zu beruhigen und hört genauer hin. Zweifelsfrei, da spielt jemand auf dem Klavier im Wohnzimmer. Und das nicht einmal schlecht. Aber wer, außer David könnte unten sein. Andererseits ist er völlig unmusikalisch.
Sarah stellt den Flaschenwärmer ab und geht langsam mit der immer noch schreienden Hannah die Treppen runter.

Nicht gerade günstig, wenn man einen Einbrecher überraschen will, denkt sie sich und schaut vorsichtig um die Ecke, wo das Klavier steht....
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Hey Süße
Schön, dass es wieder einen neuen Teil von dir gibt. Habe mich sehr darüber gefreut. Bis Kapitel 70 ist ja noch Zeit. Dann kann ich mich ja noch auf viele Teile von dir freuen und vielleicht schreibst du ja bald wieder eine Geschichte.^^

Der Teil war einfach klasse. Ich liebe es einfach, wenn alle Freunde zusammen sind. Vor allem sind die Kinder total niedlich. Und Emily ist eine richtig großartige Schwester. Aber mir tut Sarah sehr leid. Ich hoffe, dass sie eine Transplantation bekommt und dadurch dann besser leben kann. Die Szene mit David und Hannah im Bad kann ich mir richtig gut vorstellen.
Aber ich frage mich, wer da am Klavier ist. Bin schon gespannt drauf.
Freu mich schon auf einen neuen Teil
Hab dich lieb Anne

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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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