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Die Geschichte von Paul und Paula
Gut, gut, ich gebe zu, die Einwände sind berechtigt. Vielleicht bin ich zwischenzeitlich betriebsblind. Vielleicht sehe ich nicht mehr das, was ich sehen sollte. Es drangen Stimmen an mein Ohr (oder sollte ich sagen in mein Emailfach), die meinten âKoile, warum schlägst du mit deiner Evan Almighty Kritik in die gleiche Kerbe, wie all die anderen Kritiker. Müsstest du nicht Lauren in einem anderen Licht sehen?â
Also schön, vielleicht brauche ich ein Teleskop, um in der ewigen Finsternis des Films Lauren als helles Licht zu erblicken. Oder ich suche mir einfach 2 Testpersonen, die halbwegs unvoreingenommen diesen Film ansehen. 2 Personen, die von ihrem Charakter und ihrem Wesen unterschiedlich sind, sich aber objektiv der Sache annehmen können.
In solchen Fällen rufe ich Paul an, Mitte 30, gut aussehend, humorvoll und eine groÃe Vorliebe für Frauen und Paula, ebenfalls Mitte 30, hübsch, adrett, witzig und genau: ebenso eine Vorliebe für Frauen wie Paul. Passt doch perfekt, Paul und Paula oder kurz: P&P!
Ich drückte meinem Superteam P&P jeweils ⬠8,50 in die Hände (unverschämt teuer dieser Trash-Movie, aber halt, wir wollen ja nicht weiter negativ Stimmung verbreiten) und schob sie ins Kino. Bei der Kombination P&P weià ich bestimmt: öde, langweilige Filme werden nicht mit hemmungslosem rumknutschen überbrückt.
Und hier die Eindrücke von Paul und Paula oder sollte ich besser sagen: warum es sich lohnt âEvan Almightyâ anzusehen.
1. Grund: Lauren im Nachthemd! Immer wieder eine Augenweide, so bestätigen beide kopfnickend diese Aussage. Nicht diese übergroÃen Baumwoll-Pyjamas aus den ersten 3. Staffeln âGilmore girlsâ mit den Kindermotiven. Nein, diese Satin-Nachthemden mit dünnen Trägern, die so gerne und leicht von der Schulter rutschen, und den Blick auf viel Dekollete freigeben. Die dieses Gefühl von âEin Hauch von Nichts umschmeichelte ihre Hautâ auslösen. Diese Nachthemden, die sich so unkompliziert ausziehen lassen (Originalton P&P). Daraus resultiert sich der 2. Grund:
Lauren schlafend! P&P waren sich einig: wenn sie so hingebungsvoll in den Kissen liegt, den einen Arm versonnen abgeknickt, die Haare auf dem weiÃen Kopfkissen-bezug drapiert und das Gesicht friedlich schlummernd, dann können P&P nicht verstehen, wie Steve Carell neben dem Bett kniet und betet, anstatt im Bett verzückt diese Madonna anhimmelt. Diese âsleeping beautyâ könnte einen in Vibrationen versetzen und wer da ans beten denkt, wäre selbst schuld. Noch besser: wenn Lauren um 6.14 Uhr vom piepen des Weckers geweckt wird, die Haare wild verteilt über dem Kissen. P&P sind einer Meinung: es sind manchmal die Stillen Momente des Films, die es in sich haben.
3. Grund: Lauren in nassem T-Shirt und feuchten Haaren auf der Reling eines Holzschiffs stehend! Ja, vielleicht hätte die ganze Mannschaft noch âMy heart will go onâ singen sollen, aber halt, das war ein ganz anderer Film. Aber eins hatten beide Streifen gemeinsam: sexy Schauspieler in nassen Klamotten. Wenn sich das T-Shirt wie eine 2. Haut an den Körper drückt und die Kurven umschmeichelt, dann konnten sich P& P eigentlich keine Steigerung mehr vorstellen. Aber weit gefehlt: wenn Lauren dann noch mütterlich den Arm um den jüngsten Spross der Familie Baxter legt, um ihn vor der Flut zu beschützen, füllten sich angeblich die Augen von P&P mit Tränen. Tränen der Rührung, der Ergriffenheit und der Liebe. Für eine so sexy Mutter!
Wobei wir also bei Grund 4 angelangt sind: Lauren als Mutter! Selten hat eine Frau als Mutter soviel jugendlichen Sexappeal verströmt, wie sie. Ob als Single-Mom oder hier mit 3 Sprösslingen, wenn sie liebevoll im Rucksack nach Sandwichs kramt oder ihrem Ehemann die Holzsplitter aus der Hand zieht, dann waren P&P wieder einer Meinung: Fürsorge kann so verdammt verführerisch sein. Man muss es nur an sich heranlassen. Wenn Lauren mit diesem Augenaufschlag und dem verschmitzen Lächeln ihrem überaus gestressten Mann Eiskreme serviert, dann schmilzt nicht nur die süÃe Masse.
Und wenn wir schon bei âsexy Muttiâ sind, dann schiebe ich gleich Grund Nr. 5 nach und sage: welcher Grund könnte nicht noch besser sein, als Lauren in Jeans. Und engen dazu! Ja Leute, da fliegen sicher nun einigen Pauls und Paulas hier die Bügel von der Brille. Aber so eine Jeans hat an Laurens Körper sicher ein wunderbares Eigenleben. Manche Jeans wird sicher neidisch sein, wenn sie Halt- und Formlos an irgendso einem Damenhinterteil (bohh, hätte ich doch beinahe Weiberarsch gesagt, ist aber frauenfeindlich und ich als Alt-Feministin, also daher) Damenhinterteil hängt! Da hilft auch kein Arschgeweih, die Hose ist verdammt zum ewigen hängen oder zu prallen Dasein. Nicht bei Lauren! Geradezu perfekt sitzen die blauen Baumwoll-Arbeitshosen aus den USA an dieser Frau. Diese Mutti trägt kein biederes âPolitiker-Hausfrauen-Outfitâ, diese Mutti ist allzeit bereit⦠auf das nächste Motorrad zu springen oder auf die nächste Arche, je nachdem, was zu erst vorbeikommt.
Aber last but not least, der beste Grund: Lauren und ihre Tränen! P&P sind sich einig: wenn in Laurens Augen Tränen des emotionalen Schmerzes sichtbar werden, gibt es kein Halten mehr. Der Drang diese Frau in seine/ihre schützenden Arme zu schlieÃen und sie fest, ganz fest zu drücken, wird eminent. Möchte man nicht sofort alle bösen Schatten und Blicke von ihr abwehren? Will man nicht sofort ihre trüben Wolken vertreiben und Sternschnuppen regnen lassen, damit sich jeder Wunsch von ihr erfüllt? Ihre Sorgen unter einem fliegenden Teppich kehren?
Das abschlieÃende Resümee von P&P: wäre Lauren nicht in diesem Film, könne man ihn getrost âden Hasen gebenâ (genau, mein Reden), aber mit ihr im Boot macht diese Sinnflut richtig SpaÃ. âSie hat uns so richtig nass gemachtâ und dabei grinsten die beiden so feist über beide Gesichter, dass mir wohl irgendwas entgangen sein musste.
© Koile 2007