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Lorelai betritt langsam Lukeâs Diner. Sie hat sich so gut wie den gesamten Tag in ihrem Haus versteckt, nach dem sie von Sookie wieder gekommen ist, da sie nicht wusste wie sie auf die Blicke reagieren soll. Immerhin weià Lorelai, dass es Blicke geben wird. Sie redet hier von Stars Hollow und dem Fakt das sie an dem ersten Tag nach dem sie seit einem Jahr wieder hier ist, ohne ihre Tochter unterwegs ist.
Ein deutliches Zeichen, das etwas zwischen den beiden Gilmores vorgefallen ist, da sie schon unzertrennlich sind wenn eine von ihnen nur für ein Wochenende nicht hier war. Aber ein Jahr lang ohne die andere zu sehen? Doch sie hatte Hunger auf etwas was Luke gemacht hat, da sie schon so lange darauf wartet endlich wieder einen Burger von ihm zu essen und dazu seinen fantastischen Kaffee zu trinken. Und dafür muss sie nun einmal das Haus verlassen und in sein Diner gehen.
Nur ein ihr unbekanntes Pärchen sitz im Hinteren Eck des Diners, ebenso wie ein älterer Herr der alleine neben der Tür sitzt und sein Abendessen isst. âKaffee, bitte.â, macht Lorelai auf sich aufmerksam, auch wenn sie weià das Luke sie bemerkt hat als sie rein gekommen ist. Immerhin hat die Tür eine Glocke!
âWieso bist du nicht bei den Verrückten?â, brummt Luke, der ohne aufzusehen eine Tasse holt und diese mit Kaffee befüllt. âVerrückten?â, fragt Lorelai ein wenig verwirrt. Was meint Luke damit denn nun schon wieder? Ihre Worte lassen den Dinerbesitzer aufblicken. âNa bei dem Umzug von Jess und Rory. Liz und ihr verrückter Mann mit seinen gesamten Verwandten sind gekommen um zu helfen. Ich habe den Anruf bekommen, dass ich helfen kommen sollte, so gegen Mittag, da es schneller gehen sollte die Sachen aufzubauen.
Allerdings war es hier gerade voll und Liz scheint den Anruf gemacht zu haben ohne Rorys und Jess Erlaubnis, da Rory nur ein paar Sekunden nach dem ich abgelehnt habe angerufen hat um mir mitzuteilen, dass ich auf keinen Fall komme brauche um zu helfen da sie alles unter Kontrolle hat. Ich dachte du würdest dabei sein und mit Liz genau das tun was man nicht machen sollte wenn man umzieht.â, grummelt Luke, dessen Augenbraue sich etwas hebt.
Er mag den Gedanken nicht, dass seine Schwester hier ist, da das meistens bedeutet, dass sie etwas von ihm möchte. Geld oder irgendetwas anderes. Liz wird sich nie ändern, was Luke nicht gefällt. Aber das Lorelai keine Ahnung zu haben scheint, dass seine Schwester überhaupt hier ist, ist etwas was noch seltsamer ist. Was nur eines bedeuten kann. Das Lorelai heute noch nicht mit ihrer Tochter gesprochen hat, was wiederum bedeutet das Lorelai nicht gut auf die Neuigkeiten reagiert hat, immerhin ist es schon abends und seine Schwester ist heute Morgen eingetroffen. Ebenso wie Luke sich sicher ist das Lorelai bei ihrer Tochter sein wollen würde, wenn sie in die erste Wohnung zieht in der sie ohne Lorelai wohnt. Was nur eine Schlussfolgerung schlieÃen lässt.
âDu hast sie raus geschmissen.â, keucht Luke fast schon, als er erkennt wieso Lorelai nichts von Rory wissen kann. Es ist die einzige Möglichkeit. Und Lorelai war schon immer jemand der nicht gerne mit den Problemen umgeht. Sie sperrt sie so lange aus, bis sie zu groà sind um sie zu ignorieren. Und eine Ehe ihrer Minderjährigen Tochter ist eindeutig zu groà um sie auszusperren, also schmeiÃt Lorelai sie einfach komplett raus, bis sie sich selber an den Gedanken ein wenig gewöhnt hat und bereit ist damit umzugehen.
âIch⦠sie hat es mir einfach so gesagt. Ohne die kleinste Vorwarnung! Ohne mir diesen Kerl vorzustellen, oder irgendetwas! Ich wusste nicht mal, dass er hier ist oder dass sie anscheinend eine Wohnung hier haben. Haben sie doch, oder? Hier in Stars Hollow?â, versichert Lorelai sich und sieht Luke mit groÃen Augen an, der leicht seinen Kopf schüttelt.
âSicher. Sie sind gestern einzogen wenn man es so nennen kann, da erst heute alles kommt was man braucht um einziehen zu können. Frag mich nicht wo die Wohnung ist. Ich habe nicht gefragt, aber du hättest nur den lauten Stimmen, Flüchen und Zigaretten Geruch nach zu laufen brauchen und dann hätte man es erfahren, als sie hier alle durch Stars Hollow gezogen sind, bevor sie zu der Wohnung gefunden haben. Oh und die Motorräder darf man nicht vergessen!â, grummelt Luke nicht begeistert.
Lorelai sieht ihren Freund unsicher an. âAlso sind sie nicht sonderlich gute Leute?â, erkundigt sie sich leise. So wie Luke das gerade darstellt hört es sich nach genau den Personen an, die Lorelai immer von ihrer Tochter fernhalten wollte. Auch wenn es ihr einen kleinen Stich versetzt das Luke all diese Informationen vor ihr hat.
Luke schlägt sich innerlich gegen die Stirn. Er hätte vielleicht so etwas nicht sagen sollen vor Lorelai, wenn sie noch keine Eigene Meinung über diese ganzen Leute hat. âNein. Sie sind toll zu Rory. Ich habe sie die ganze Zeit über als du weg warst nicht so fröhlich gesehen wie als sie heute morgen mit Liz und den Mädchen hier war. Sie mögen Rory, wie es scheint. Was gut ist, da das bedeutet sie würden so gut wie alles für Rory tun, solange es in ihrer Macht steht.
Was ne ganze Menge ist. Irgendetwas scheint sie getan zu haben, was sogar Liz davon überzeugt hat, dass es gut ist das Jess und sie geheiratet haben, so dass sie sie fast schon wie eine verloren gegangene Tochter begrüÃt hat.â, gerät Luke in einen kleinen Plapperanfall, der Lorelai Lächeln lässt. âAlso sind sie okay?â, erkundigt sich Lorelai um sicher zu gehen, dass sie das richtig verstanden hat. âIch würde sagen, dass Rory sich glücklich schätzen kann, das sie von diesen Leuten als Familienmitglied aufgenommen wurde, da es wirklich eine Familie ist die alles für einen von ihnen machen würde.â, gibt Luke nach kurzem Zögern als Antwort.
Lorelai blickt in ihre Tasse, ehe sie einen groÃen Schluck aus dieser nimmt. âIhr vertragt euch wieder, Lorelai.â, meint Luke sanft und tätschelt einmal Lorelais Hand, bevor er seine schnell zurück zieht als hätte er sich verbrannt. Es fühlt sich eindeutig seltsam an die Mutter seiner⦠was ist Rory jetzt für ihn wenn sie seinen Neffen geheiratet hat? Seine Nichte? Jedenfalls scheinen sie ab jetzt irgendwie miteinander verwandt. Was ein seltsamer Gedanke für Luke ist.
Er kann wohl kaum in eine Verwandte verliebt sein! Zwar sind sie im Moment noch nicht wirklich mit einander verwandt, das sind sie wohl erst wenn Rory und Jess ein Kind bekommen, dennoch, durch die Hochzeit sind sie wohl etwas wie Verwandte. Sehr seltsam wenn er bedenkt, dass Rory und Jess sich nicht einmal ein ganzes Jahr kennen bevor sie sich entschlossen haben einen gröÃeren Schritt zu tun als Luke seit Jahren mit Lorelai gewagt hat.
âIch weià nicht ob Rory heute noch kommtâ¦â, fängt Lorelai an, schafft es aber nicht weiter zu sprechen als sich die Tür öffnet und ein ihr unbekannter Schwarzhaariger eintritt. Er trägt eine Lederjacke, ebenso wie lockere Jeans und wohl ein schwarzes T-Shirt, da Lorelai gerade noch den Rand davon erkennen kann unter der Geschlossenen Jacke. Er sieht jung aus. Vielleicht ein paar Jahre älter als Rory, aber sie könnte sie da auch täuschen.
âWas willst du hier?â, brummt Luke der den jungen Mann nicht begeistert ansieht, auf dessen Gesicht sich ein Grinsen ausbreitet. âMan spürt die Liebe Onkel Luke. Wirklich.â, kommt es sarkastisch von ihm, während das Grinsen auf dem Gesicht des Mannes breiter wird und dessen braunen Augen funkeln.
âJess!â, faucht Luke, was Lorelai aufschrecken lässt. Das ist Jess! Jess- Jess! Der Jess der der Ehemann ihrer Tochter ist! Der Kerl der es geschafft hat ihr Baby von ihr weg zu schnappen, ohne überhaupt vorher auch nur daran zu denken, dass es nur höflich ist wenn die Mutter vorher den Kerl kennt den ihre Tochter heiratet! Ihr Blick heftet sich fest auf den jungen Mann, der sich drei Hocker neben ihr direkt vor der Kasse stellt, seine Hände an seinen Taschen hängend und ein neckisches Grinsen auf seinen Lippen trägt.
Seine Haare sind durcheinander gewuschelt, als wäre er gerade aus dem Bett aufgestanden und hätte keine Zeit mehr gehabt in den Spiegel zu sehen. Seine Haltung wirkt locker, dennoch bemerkt Lorelai das seien Arme, locker aussehend, angespannt zu seien scheint. Ebenso wie seine Schultern nicht so locker sind, wie sie es währen wenn seine Hände an seinen Taschen hängen würden, wie er es vorgibt, dass sie es tun.
âIch brauche einen Becher Kaffee und irgendwas zu essen was kein Burger ist und man wieder aufwärmen kann.â, erklärt Jess. Seine Stimmlage hat sich verändert. Sie ist nicht mehr neckisch, sondern ernst und duldet keinen Widerspruch. Lorelai fragt sich ob er immer eine so befehlende Stimme hat, oder ob er sie nur hat, da er Luke komplett zur WeiÃglut treiben möchte.
âWo ist Rory? Wieso ist sie nicht hier? Geht es ihr gut?â, kommt es ein wenig misstrauisch von Luke, was Lorelais Ohren noch ein wenig länger werden lässt. âSobald ich vorhabe die gesamte Welt mit dem Wohlergehen meiner Frau zu informieren werde ich mir ein Umhängeschild zu legen.â, erklärt Jess, dessen Blick Lukeâs bohrendem standhält, bis Luke für einen Moment nach unten sieht.
Lorelai runzelt leicht ihre Stirn und blickt in ihre Kaffeetasse. Rory geht es nicht gut? Ihrem kleinen Mädchen geht es nicht gut und Lorelai weià nicht was sie hat! âIch mach dir was zum mitnehmen.â, brummt Luke schlieÃlich und verschwindet in der Küche. Lorelai erwartet fast, dass Jess sich an sie wendet, da sie sich sicher ist das er weià wer sie ist. Doch stattdessen zieht er ein Buch aus seiner Hosentasche, schlägt dieses auf und beginnt zu lesen.
Was Lorelai an etwas erinnert was Rory ihr erzählt hat, als sie das erste mal Jess bei einem Telefonat erzählt hat und Lorelai jede Einzelheit von ihm erfahren hat die Rory damals wusste. Es ist zwar schon wesentlich länger her, als es sein sollte, dennoch erinnert sich Lorelai daran das ihre Tochter gemeint hatte, dass Jess genauso gerne, wenn nicht lieber, liest als sie es tut. Rory scheint damit wohl recht gehabt zu haben.
âIch bin Lorelai.â, hört sie sich sagen, bevor sie weià was sie tut. Jessâ braune Augen heben sich und lassen Lorelai fast zurück taumeln als sie den kalten gefühllosen Blick bemerkt. âIch weiÃ.â, kommt es knapp von Jess. âEin fantastischer erster Eindruck.â, teilt Lorelai Jess sarkastisch mit. Sie weià nicht was sie hier tut. Sie hat Sookie versprochen sie gibt Jess eine Chance. Wenn auch nur um Rorys willen.
Das was sie gerade tut ist keine Chance geben. Jessâ Gesicht legt sich erneut in ein kleines Grinsen, was Lorelai nun schon nicht ausstehen kann. âScheià auf erste Eindrücke. Mich interessiert nicht, was du von mir denkst. Ebenso wie mich nicht interessiert, was genau du getan hast. Das einzige was mich interessiert ist, dass Rory nicht glücklich ist, wegen etwas was du getan hast. Also was auch immer du zu ihr gesagt hast, als sie dir mitgeteilt hat, dass wir geheiratet haben, lass dir was einfallen um es wieder gut zu machen.
Und lass es verflucht noch mal etwas so fantastisches sein, das sie vergisst, dass sie sich in den Schlaf geweint hat. Da ich sicherstellen werde das Rory nie wieder, nie wieder verstanden?, so von einem Besuch von dir zurück kommt. Und ich habe meine Methoden um das sicher zu stellen, da ich meine Frau nicht so sehen möchte wie ich sie nun erlebe. Rory verdient es nicht von dir so behandelt zu werden wie du es getan hast. Es ist zu schade, dass ich nicht einfach das tun kann, was mir alles durch den Kopf geht was ich tun könnte, da Rory mir das nie verzeihen würde. Schätz dich glücklich, dass egal was du tust, deine Tochter dich wohl immer lieben wird und dir irgendwann verzeiht.
Ich werde es nicht. Also erzähl mir verdammt noch mal nichts von einem ersten Eindruck, wenn ich schon einen kompletten von dir habe, der nichts dem gleicht was Rory mir erzählt hat, da ich mir ziemlich sicher bin das die Mutter die sie beschrieben hat, nie das getan hätte was du gestern abgezogen hast.â, erklärt Jess bestimmt.
Sein Ton ist ruhig und leise genug gesprochen, dass Lorelai es als einzige in dem Diner verstehen kann was er ihr genau sagt, allerdings weder ein Flüstern noch ein Zischen. Er teilt ihr lediglich eindeutig eine Warnung seinerseits mit, was Lorelai schlucken lässt. Was fällt diesen Mistkerl ein ihr zu drohen? Da Lorelai eindeutig seine Worte als eine Drohung auffasst. âOhne dich hätte es diesen Streit nicht gegeben und ohne dich wäre meine Tochter bei mir!â, faucht Lorelai und ertappt sich dabei das sie alles andere als so ruhig ist wie Jess es ist.
Was sie ihm anrechnen muss. In seinen Augen funkelt eindeutig ein Hass den Lorelai ebenfalls für ihn empfindet. Dennoch zeigt er es ihr in keiner anderen Weise, dass er sie nicht leiden kann. Er schreit nicht, er ballt keine Fäuste, er spricht ruhig und gelassen, als würde er sie nach einem Rezept zu etwas fragen.
âOhne mich wäre Rory nicht mehr leben.â, teilt Jess Lorelai mit ohne irgendein Gefühl in seiner Stimme. Ãberrascht blinzelt Lorelai mehrmals. âWas zum Teufel soll das bedeuten?â, verlangt sie zu wissen. Jess schickt ihr ein grinsen. âFrag Christopher. Er wird dir sicherlich ein paar fantastische Geschichten über das letzte Jahr erzählen können. Oder so tun als hätte er sie. Man sollte nicht alles glauben was einem ein lächelndes Gesicht erzählt, wenn man nicht dahinter sehen kann was es bedeutet.â, meint er nur, was Lorelai noch mehr verwirrt.
âWas hat Chris damit zu tun?â, fragt sie daher einfach mit gerunzelter Stirn nach. Jess scheint etwas zu wissen wovon sie keine Ahnung hat. Und sie möchte endlich nicht mehr die Einzige sein die von nichts irgendetwas weiÃ! Sie will wieder wissen was in ihrer Tochter vorgeht und was in ihrem Leben passiert ohne es über Ecken und Kanten von anderen Leuten erfahren zu müssen!
Jess schenkt ihr erneut eines seiner Grinsen, die Lorelai am liebsten in das Gesicht des jungen Mannes schlagen lassen möchten. âIch bin mir sicher er ist besser darin seine Seite zu erzählen. Und ihm wirst du glauben. Mehr als mir. Also wieso sollte ich mir die mühe machen zu erzählen was wirklich passiert ist nur um als Lügner bezeichnet zu werden? Aber sagen wir doch einfach, dass er sich so überhaupt nicht geändert hat und nicht einmal daran denken sollte nur in die Nähe von Rory zu kommen, da er sonst daran erinnert wird, was er schon gesagt bekommen hat.â, Jess bleibt weiterhin ungenau, was Lorelai noch mehr ärgert als der eindeutig, ihrer Meinung nach zumindest, eingebildete Ton des Kerls.
Luke erscheint bevor sie weitere Fragen stellen kann um doch keine vernünftigen Antworten zu bekommen. âEs ist alles etwas was du aufwärmen kannst und zwei Kaffee habe ich dazu gepackt.â, erklärt Luke. Er bekommt ein dankbares Lächeln von Jess, ebenso wie ein kleines Lächeln. Kein Grinsen, sondern ein Lächeln wie Lorelai feststellt. Auch wenn es so kurz ist, dass sie sich nicht mal sicher ist, dass es wirklich da war.
âDanke, Luke.â, meint Jess auch noch laut, bevor er sich mit einem Grinsen die Tüte schnappt und das Diner verlässt bevor jemand noch etwas zu ihm sagen kann. Lorelai sieht ihn mit leicht geöffnetem Mund hinter her, als wolle sie ihn stoppen. Doch kein Ton entgleitet ihren Lippen. Was zum Teufel hat Jess mit dem was er gesagt hat gemeint? Wie wurde Chris an etwas erinnert? Und wieso sollte Rorys Vater nicht kommen um sie zu besuchen?
Was ist über dieses Jahr in New York so schreckliches passiert, dass Rory nicht mehr leben würde wenn sie Jess nicht begegnet wäre? Oder war das nicht so wörtlich zu nehmen wie Jess es gesagt hat? Lorelais Gedanken arbeiten auf Hochtouren. Es scheint eindeutig an der Zeit zu sein das sie mal ein dringend benötigtes Gespräch mit Christopher führt.
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