Die Märchentante ist wieder da^^. Ich habe es geschafft, den Teil am Wochenende zu beenden. Und bevor es zum Re-Fb und es zum neuen Teil kommt, wollte ich noch sagen, dass ich in nächster Zeit nicht viel Zeit zum schreiben haben werde. Mache nämlich Fahrschule nebenbei und dann ist ja auch noch Schule, die zurzeit irgendwie den letzten Nerven von mir raubt. Also nicht, dass ihr euch irgendwann wundert.
So nun kommt aber erst mal das Re-Fb.
@jutschi
Danke SüÃe für dein Fb. Wenn du den Teil schon traurig fandest, wirst du beim nächsten bestimmt weinen.
@cherry 159
Danke für dein Fb. Wegen den Aktivitäten: man kann es einfach nicht zurück halten^^
@BoOks-4ever
Danke für dein Fb. Du wirst beim nächsten Teil dann bestimmt auch Tränen vergieÃen.
@Selene
Hey SüÃe. Ich habe mich wieder wahnsinnig über dein Fb gefreut. Vor allem ist deins immer so lang. Da hat man dann immer viel zum lesen^^.Also Charmed kenne ich zwar, aber ich habe es nie geguckt, weil es nicht unbedingt mein Fall war. Und ich weiÃ, dass ich mich auf den verlassen kannst und du für mich da bist. Auf jedne Fall, vielen Dank für dein Fb. Ich hab dich lieb.
@Emerson Rose
Du bist doch nicht spät dran. Nie ist jemand spät dran. Man hat halt nicht immer Zeit. Dan kann ich mich ja geehrt fühlen, wenn du echt ein Wechselbad der Gefühle erlebt hast. Dann bin ich ja gespannt, was du beim nächsten Teil für Gefühle haben wirst.
Und so nun kommt endlich der neue Teil. Und wie auch schon beim letzten Teil sind persönliche Erfahrungen wieder im Teil vorhanden.
Viel Spaà beim lesen und ich freue mich auf euer Fb.
Teil 22-I miss you
Eisig wehte der Wind über die verschneite Landschaft. Einzelne Flocken wurden wieder in die Luft gehoben und mit anderen umhergewirbelt. Kleine Schneestürme und -winde konnte man überall erkennen. Die kahlen Ãste der Bäume bewegten sich im Lied des Windes und verliehen dem Bild einen kleinen schaurigen Ausdruck. Gräber wurden von der weiÃen Schneedecke verhüllt und man konnte nur noch die Konturen erkennen. Schriften, Daten und Namen waren für Monate verschwunden und wurden nur von geliebten Menschen, die man zurück gelassen hatte, in Erinnerung gehalten und manchmal wurden Namen wieder aufgedeckt, Daten konnte man wieder erkennen und die Schriften glänzten wieder durch die weiÃe Decke und gaben den Gräbern ihren wirren Glanz zurück.
Graue Wolken verdeckten den Himmel und einzelne Flocken lösten sich aus denen. Leicht, wie eine Feder, flogen sie der Erde zu und schwirrten im Wind mit. Drehten sich um ihre eigene Achse, bevor sie auf einen der schwarzen Hüte landeten. Menschen standen in einem Halbkreis um den braunen Eichenholzsarg herum. Ein Blumenstrauà aus roten Rosen und weiÃen Lilien lag auf ihm. Zwei grüne Bänder lagen jeweils rechts und links zum Blumenstrauà und waren mit einer goldenen Schrift verziert. âFür meinen geliebten Mannâ stand auf dem linken, âdeine dich liebende Frau Emilyâ stand auf dem rechten. Vor dem Sarg lagen buntfarbene SträuÃe und die verschiedensten Blumen konnte man sehen: Rosen, Lilien, Azaleen, Nelken. Und an jedem Strauà waren jeweils Bänder angebracht mit dem Namen der jeweiligen Menschen die um Richard Gilmore trauerten.
Anne stand neben Jess in der ersten Reihe. Neben ihr stand ihre Mutter, Lorelai, die sich an Luke gelehnt hatte und ihren Kopf in seiner Brust vergrub. Schluchzer lieÃen ihren Körper erbeben und heiÃe Tränen liefen über ihre, von der Kälte, erröteten Wangen. Alle vier trugen einen schwarzen Mantel. Luke und Jess hatten jeweils Anzug darunter, während Anne und Lorelai einen schwarzen, langärmligen Pullover und eine schwarze Jeanshose anhatten. Der Pastor stand vorne am Grab, neben einem Foto von Richard. âLiebe Trauergäste. Heute nehmen wir Abschied von einem geliebten Menschen, Richard Gilmore. Er war ein treuer Ehemann, der Emily in schweren wie in guten Tagen zur Seite stand und ihr jeweils eine GroÃe Stütze in ihrem Leben war.â Anne sah zu ihrer GroÃmutter, die neben Luke stand. Ihr schwarzer Hut verdeckte die Hälfte ihres Gesichtes. Doch sie konnte die Tränenspuren und die Augenringe erkennen.
Seit sie angekommen war, hatte sie sich um sie gekümmert. Sie nahm ihr groÃe Aufgaben ab und half ihr wo es ging. Doch wusste sie, dass ihre GroÃmutter abends nie lange schlief. Einmal hatte Anne sie in der Nacht im Wohnzimmer gesehen. Emily stand am groÃen Fenster, welches den Blick zum Garten hatte. Ihr Kopf stützte sich gegen die kalte Scheibe und ihr heiÃer Atem hinterlieà einen Film auf der Glasscheibe. Doch es störte Emily nicht, die sonst darauf erpicht war, dass alles in ihrem Haushalt sauber und in einem Topzustand war. Das war jetzt für sie zur Nebensache geworden. Nichts mehr in ihren Leben hatte jetzt wirklich einen Sinn mehr. Ihre Treffen mit den Frauenvereinen. Ihre Partys mit ihren teuren Freunden, die sie schon seit mehr als 50 Jahre kannte. Dieses alles zählte nichts mehr für sie. Seitdem sie ihren Mann verloren hatte, war ihr Leben einfach nur noch eine Pflicht für sie. Es war einfach etwas, was für sie selbstverständlich war.
Anne hatte sich ihr damals genähert. âGrandma? Was machst du hier unten? Du solltest schlafen. Du siehst nicht gut ausâ, sagte sie zu ihr, als sie hinter ihrem Rücken stand. Doch sie drehte sich nicht um. Sie zuckte noch nicht einmal zusammen, als sie die Stimme ihrer Enkelin gehört hatte. âWeiÃt du Kind, dass mir dein Grandpa damals hier im Garten den Heiratsantrag gemacht hatte? Seine Eltern hatten wieder eine Gartenparty gegeben und meine Eltern waren eingeladen. Eigentlich wollte ich erst gar nicht mitkommen, weil ich damals sauer auf deinen Grandpa war. Aber meine Mutter hatte solange auf mich eingeredet, bis ich mich in mein Sommerkleid zwang und mit ihnen fuhr. Das Haus hatte damals schon diesen besonderen Glanz. Es zog mich immer wieder magisch an und ich hatte mir damals schon erträumt, hier einmal alt zu werden.
Es war einfach alles wundervoll gedeckt. Sie hatten silbernes Besteck und weiÃe Porzellanteller mit goldenem Rand für ihre Gäste gehabt. Ich hatte mich wie eine Prinzessin, wie eine wichtige Person gefühlt. Und dann habe ich deinem Grandpa gesehen. Er hatte seinen schwarzen Anzug an. Ein rotes Hemd glitzerte aus seinem Jackett und natürlich hatte er eine Fliege um. Diese Angewohnheit hat sich in all den Jahren nicht abgewöhnt. Immer wieder raubte er mir den Atem. Genauso auch dieses Mal. Meine Wut auf ihn war wie verflogen und ich könnte ich nur anlächeln. Er hat mich dann zu dem Springbrunnen in der Mitte der Rasenfläche genommen und mir dort den Antrag gemacht. Ganz altmodisch. Er ist auf die Knie gegangen, hatte meine Hand in seine genommen und mich dann gefragt. Ich wusste erst gar nicht wie mir geschah. Das atmen fiel mir schwer und ich hatte gedacht, dass ich träumeâ, erzählte sie ihrer Enkelin und einzelne Tränen hatten sich gelöst gehabt und waren auf die kalten Fliesen geflogen.
Anne wusste gar nicht, was sie zu ihrer GroÃmutter sagen sollte. Stattdessen hatte sie Emily von hinten umarmt und stand einfach nur mit ihr so da. Und als sie jetzt auf ihre GroÃmutter sah, musste sie an dem Abend denken und wieder kamen ihr die Tränen. Jess legte seinen Arm um sie und zog sie dicht an sich. Immer wieder streichelte er mit seinen Fingern über ihren Arm und versuchte sie trösten, zu beruhigen. âAuÃerdem war Richard Gilmore ein liebender Vater, ein freundlicher und gutherziger GroÃvater sowie ein Freund der immer ein offenes Ohr für seine Freunde hatte. Viele Menschen haben verschiedene Erinnerungen, verschiedene magische Momente mit ihm gehabt. Lassen sie uns nun eine Minute schweigen und denken an diese Erinnerungen, an diese Momente und lassen Richard Gilmore für einen Moment wieder lebendig werdenâ, sagte der Pastor und neigte seinem Kopf. Die Leute taten es ihm nach und es herrschte Ruhe. Nur der Wind pfiff immer noch um die Beine der Menschen und lieà die Flocken weiterhin im Wind tanzen.
Der Pastor räusperte sich kurz und holte alle wieder zurück in die Realität. Entriss alle aus der Traumwelt, in der Richard Gilmore noch lebte und mit seiner natürlichen Art jedem Menschen in Erinnerungen bleiben wird. âAnne Gilmore, die Enkelin von Richard, hat ein paar Worte geschrieben.â Er deutete Anne mit seiner Hand an, nach vorne zu treten und sich auf seinen Platz zu stellen. Sie löste sich von Jess, der ihr noch einen kleinen Kuss auf die Schläfe gab und ihr ins Ohr raunte âDu schaffst dasâ. Ihr Puls schlug und ihr Herz raste in ihrem Inneren. Ihr heiÃer Atem entwich ihrem Körper. Sie atmete tief ein und aus, als sie vorne am Sarg stand und das Blatt in ihren Händen hin und her drehte. ââLeben bedeutet sowohl mit den guten als auch den schlechten Erfahrungen umzugehen.â Dieses sagte mein GroÃvater, Richard Gilmore, immer zu mir, wenn er mich aufmunterte oder er mir bei Problemen half. Auch war dieser Spruch sein Lebensmotte und er lebte danach.
Egal welche Situation sich in seinem Leben entgegenstellte, er fand immer eine Lösung. Mit seinem offenen Ohr und seinem gutmütigen Herzen gewann er viele Freunde, die er jahrelang an sich band und vielen bei manchen rechtlichen Sachen vor Gericht half. Und nie verlangte er eine Gegenleistung. Nie wollte er ein Geschenk oder eine Wiedergutmachung. Die Freundschaft mit dem Menschen war für ihn das Schönste Geschenk was man ihm auf der Welt machen konnte. All seine Ersparnisse, sein Haus, seinen Luxus hat er sich den Jahren hart erarbeitet. Auch den Respekt seiner Freunde gewann er damit. Deswegen war sein Haus nie leer. Jeden Tag kamen Freunde, Verwandte vorbei und füllten das Haus mit Gelächter, Liebe und Wärme. All dieses gab er auch seiner Familie. Vor allem meiner GroÃmutter, meiner Mutter und mir.
An unseren all freitäglichen Abendessen war er gelassen, offen und einfach nur glücklich. Er genoss die Zeit mit seiner Familie sehr. Für sie stand sie an oberster Stelle. Ich bin für viele Sachen meinem GroÃvater sehr dankbar. Vor allem dafür das er in mir die Leidenschaft für die Bücher und für das Schreiben geweckt hat. Ohne ihn wäre mir eine wunderbare Welt verschlossen geblieben und ich hätte nie die Macht der Wörter kennen gelernt und was bezwecken können. Ich hatte keine wirkliche Möglichkeit mich von ihm zu verabschieden. Als ich ihn das letzte Mal sah, war es auf bei unserem letzten Abendessen bevor ich nach Amerika gegangen bin. Umso wichtiger war es mir, diese letzten Worte an ihn zurichten und mich so von ihm zu verabschieden.â Sie drehte sich zu dem Bild ihres GroÃvaters um und lächelte es an. Dabei kullerte ihr eine einzelne Träne die Wange runter. â Ich werde dich sehr vermissen Opa. Doch wirst du immer für mich weiterleben. Immer wenn ich ein Buch lesen werde, werde ich an dich denken. Immer wenn ich einen neuen Artikel schreiben werde, wirst du in meinen Gedanken sein. Leb wohl.â
Sie drehte sich zu ihrer Familie um und konnte die Rührung in den einzelnen Gesichtern ablesen. Sie stellte sich wieder an die Seite von Jess, der sogleich seine Hand um ihre Hüfte legte und sie wieder an sich zog. Ihr Blick glitt wieder zu ihrer GroÃmutter, die unter ihren Hut ihre Enkelin ansah und ihr ein kleines zerbrechliches Lächeln schenkte. Leise setzte die Musik ein und der Sarg wurde ins Loch heruntergelassen. Nach einander traten die einzelnen Trauergäste vor, streuten Erde auf den Sarg, warfen eine rote Blume hinein und murmelten ein paar Abschiedsworte, bevor sie sich vom Grab entfernten und mit ihren Gedanken an Richard Gilmore dachten. Als letztes stand Emily vor dem Grab. Ihre Hand zitterte, als sie die Erde zwischen ihre Finger nahm und sie langsam durch die Ritzen auf den Sarg rieselte. Jeder einzelne Korn für ein Jahr, einen Moment den sie mit ihrem geliebten Mann verbrachen konnte. Jeder einzelne Korn für die vergangenen Minuten die dahin gestrichen waren in den Jahren.
Mit einem kleinen Schwung warf sie die Rose auf die anderen. âAuch wenn du nicht mehr bei mir bist, wirst du immer neben mir stehen und bei mir sein. Mein Herz wird dich niemals vergessen und meine Erinnerungen werden mich immer an dich erinnernâ, flüsterte sie leise, bevor sie sich vom Grab abwandte und zu Lorelai, Luke, Anne und Jess ging, die auf sie warteten und sie nach Hause fuhren. Sie blieben bis zum Abend in Hartford, bevor sie sich von Emily verabschiedeten. âDu warst für deinen Grandpa immer etwas Besonderes. Er wollte dir eigentlich etwas schicken, aber dann hatte er den Herzinfarkt.â Sie ging in das Büro und holte eine kleine Kiste hervor, die in braunes Papier eingepackt war. âIch weià nicht, was drin ist. Er wollte es mir nicht verratenâ, sagte Emily zu Anne und übergab ihr das Päckchen. Behutsam nahm sie es in die Hände und beäugte es. Ihr Herz machte einen kleinen Sprung, aber gleichzeitig wurde es schwer wie Blei. âDanke Grandmaâ, war alles was sie herausbrachte, bevor sie Emily umarmte und ihr einen Kuss auf die Wange drückte.
Lange saà sie auf ihrem Bett. Vor ihr hatte sie das Päckchen von ihrem GroÃvater hingelegt und es nicht geöffnet. Sie hatte Angst. Sie wusste nicht wirklich wovor. Vielleicht davor, wenn sie das Paket öffnete, das letzte Geschenk ihres GroÃvaters zu erhalten und damit zu wissen, dass nie mehr ein Päckchen mit seiner Handschrift irgendwann wieder in ihrem Briefkasten sein würde. Vielleicht hatte sie auch Angst davor, durch das Päckchen ihre letzte Verbindung zu ihrem GroÃvater zu verlieren. Sie wusste es einfach nicht. Laut seufzte sie auf und rieb sich mit ihren Handflächen über ihre Augen, bevor sie sich in ihren Haaren verfingen. âDurchs pure Ansehen öffnet sich das Paket nichtâ, konnte sie hören. Sie blickte zur Tür und konnte dort Jess stehen sehen, der sich wieder seine Jogginghose und ein graues T-Shirt angezogen hatte. Er hatte seine Arme vor seiner Brust gekreuzt und lehnte sich gegen den Türrahmen.
Ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie sah ihn direkt in die Augen. âIch weiÃ, aber ich habe Angst es zu öffnenâ, gestand sie ihm und blickte auf das Paket. Jess stieà sich vom Türrahmen ab und setzte sich hinter sie aufs Bett. Er legte seine Arme um ihren Bauch und gemeinsam lehnten sie sich gegen den Bettpfosten. Kleine Kreise zeichnete er mit seinem Daumen auf ihren Bauch. âWarum hast du Angst?â, flüsterte er leise in ihr Ohr und stützte seinen Kopf auf ihren Schultern ab. Wieder seufzte sie leise. Doch ihr Körper entspannte sich ein wenig und sie lieà sich gegen seinen Körper fallen. Sie legte ihre Hände auf seine und schloss die Augen. Für einen kurzen Moment vergas sie all ihre Probleme und Sorgen. Sie hörte einfach sein Herz und ihrer schlagen, konnte seinen Puls und seinen heiÃen Atem in ihren Nacken spüren. Seine Wärme ging in ihren Körper über und eine Welle erschlug sie. âIch weià es selber nichtâ, kam es von ihr im leisen Ton. âWenn ich das Paket öffne, weià ich, dass nie mehr eins von meinem GroÃvater kommt.
Wenn ich dieses Paket öffne, fühlt es sich so real an, dass er nicht mehr bei mir ist. Und dieses Gefühl will ich einfach nicht haben. Ich möchte es einfach nicht wahrhabenâ, flüsterte sie weiter und einzelne Tränen lösten sich. Er gab ihr kleinen Kuss auf ihre Haare. âIch weiÃ, wie du dich fühlst. Kurz nachdem mein Vater gestorben war, gab mir meine Mutter einen Brief von ihm und dazu ein kleines Paket. Es hatte Monate gedauert, bis ich mich endlich dazu überwinden konnte es zu öffnen.â âUnd was war in dem Paket?â, kam von Anne die Frage. âEr hatte mir eine die Originalausgabe von ´Howl´ geschenkt. Und ich konnte meinen Vater dafür nur danken. Ich gebe dir aber den Rat nicht so lange mit der Ãffnung des Paketes zu warten. Je länger du wartest, umso gröÃer wird nachher der Schmerzâ, sagte er zu ihr, gab ihr noch einen letzten Kuss auf die Schläfe, bevor sie sich wieder nach vorne lehnten und er vom Bett ausstieg und wieder aus dem Zimmer ging. Leise schloss er die Tür hinter sich. Und wieder saà sie alleine mit dem Paket auf ihrem Bett.
Ein letztes Mal seufzte sie auf, bevor sie das Paket in die Hände nahm und langsam das braune Papier entfernte. Eine braune Kiste kam zum Vorschein. Blumen und Ornamente waren eingearbeitet und ein silbernes Schloss hing davor. Sie konnte an der Unterseite den Schlüssel finden. Ein leises Klacken signalisierte ihr, dass das Schloss offen war. Langsam nahm sie es von der Kiste und legte es daneben. Jetzt war der Moment gekommen. Vorsichtig und sachte legte sie ihre Hände um den Deckel und hoben ihn langsam an. Sie erblickte ein Foto, welches auf einem Buch lag. Sie nahm das Foto aus der Kiste und hielt es vorsichtig in ihrer rechten Hand. Sie saà auf dem Knie ihres GroÃvaters und lächelte in die Kamera. Ein Sommerkleid bedeckte ihren Körper und ihr GroÃvater hatte eine Hand um ihren Bauch gelegt und lächelte sie an. Sie war auf diesem Foto 10 Jahre alt. Sie merkte, wie ihr wieder die Tränen in die Augen traten. Sachte legte sie das Foto neben sich und nahm das Buch heraus. Ein wenig Staub hatte sich auf der Buchvorderseite gesammelt. Sie strich ihn weg und konnte in goldenen Buchstaben âCharles Dickens â Oliver Twistâ lesen.
Nun konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. Einzelne fielen auf das Buch und verdunkelten das Braun noch mehr. Sie öffnete das Buch und konnte auf der ersten Seite die Schrift ihres GroÃvaters erkennen. Mit der Zeit verblassen die Erinnerungen, vergilben die Wörter und Seiten. Möge dieses Buch ewig dein Wegbegleiter sein und dir in guten und schlechten Zeiten ein Trost sein. Dein GroÃvater. Diese Worte hatte er immer zu ihr gesagt gehabt, wenn sie ein neues Buch gekauft oder von ihm bekommen hatte. âDanke Grandpaâ, flüsterte sie leise. Und natürlich hing das Foto mit dem Buch zusammen. Sie erinnerte sich nur genau an diesen Tag.
Flashback
Die Sonne schien auf das blaue Wasser, welches im Pool war. Schatten spendete an diesen warmen Tag nur der groÃe Eichenbaum, der in der Mitte des Gartens stand. Seine groÃen Ãste waren befüllt mit den grünsten Blättern. Sie lag auf einer Decke unter dem Baum und spielte mit ihrer Puppe, mit der sie gerade Tee trank. Ihre beiden Zöpfe hingen ihr an der Seite ihres Kopfes runter und kleine Sommersprossen zierten ihre Nase. âAnne. Komm mal bitte zu mir, mein Kindâ, konnte sie ihren GroÃvater rufen hören. Sie hob ihren Kopf und konnte ihn an der Verandatür stehen sehen. Er hatte seine Ãrmel seines Hemdes hochgekrempelt. Seine graue Stoffhose umspielten seine Beine und sie konnte seine rote Fliege von hier erkennen. Selbst bei solchen Temperaturen band er sie sich um. Egal ob er schwitzte oder nicht. Seine Fliege würde er nie vergessen umzumachen.
Sie erhob sich von der Decke und sprang in Hüpfern zu ihrem GroÃvater hin. Ihre Zöpfe flogen in der Luft herum und ihr Kleidende flog immer wieder hoch und dann runter. Sie blieb vor ihrem GroÃvater stehen und lächelte ihn an. Dabei zeigte sie ihm eine kleine Zahnlücke. âWas ist denn Grandpa?â, fragte sie in ihrer piepsigen Stimme. âIch möchte dir gerne etwas schenkenâ, antwortete er ihr und ging ins Haus und setzte sich auf seinen Sessel. Daneben stand sein kleiner Tisch, auf den ein kleines Paket lag. Sie rannte zu ihm und er setzte sie auf sein Knie. Er griff zum Tisch herüber und übergab ihr das kleine Paket. âDas ist für dich.â Sie strahlte ihn mit ihren groÃen blauen Augen an und riss sofort das Papier herunter. Danach hielt sie ein Buch in der Hand. âCharles Dickens. Oliver Twistâ, las sie leise vor. âDas war mein erstes Buch was ich von meinem GroÃvater geschenkt bekommen habe. Nun möchte ich es dir schenken. Es wird dir bestimmt sehr viel Freude bereiten.â
Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie von seinem Schoà runtersprang und sich wieder auf den Weg zu ihrer Decke machte. Sie legte sich wieder auf ihren Bauch und schlug das Buch auf. Richard lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtete seine Enkelin beim lesen. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und er wusste, dass sie die gleiche Leidenschaft für Bücher entwickeln würde, wie er vor Jahren getan hatte. Das Telefon riss ihn aus seinen Gedanken. Mit einem letzten liebevollen Blick, ging er wieder in sein Büro und beantwortete den Anruf.
Flashback Ende
Und was ich noch sagen wollte, die FF wird noch 13 Kapitel haben. Also es geht bald dem Ende entgegen.
[SIZE=2][SIGPIC][/SIGPIC][/SIZE]
Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]