Okay, es hat doch etwas länger gedauert, als erwartet, aber dafür gibt es jetzt einen gaaaanz langen Teil. ich hoffe, er gefällt euch und ich freue mich schon auf viiiieel Feedback.
Der Apotheker war’s
Lorelai schüttete gerade eine Tüte Chips in eine Schüssel, als sie die Tür zuschlagen hörte und kurz darauf ein lautes „Mum!“ ertönte.
Sie eilte schnell in den Vorraum, wo sie Rory, Jess und einen verlegenen Luke erblickte.
„Hey Mum“, meinte Rory und begrüÃte Lorelai mit einem Kuss auf die Wange.
„Es tut mir schrecklich leid, aber die beiden da haben mich beim Filme aussuchen nicht mitreden lassen.“
„Wie konntest du das nur zulassen“, rief Lorelai vorwurfsvoll aus. Rory zuckte bestürzt mit den Achseln und zog Jess hinter sich nach ins Wohnzimmer.
Luke trat verlegen von einem Fuà auf den anderen und wusste nicht, wo er hinsehen sollte.
„Luke“, begrüÃte ihn Lorelai mit einem Kopfnicken. Auch sie wusste nicht so recht, wie sie sich verhalten sollte.
„Ich habe was zum Essen mitgebracht“, meinte Luke und hielt zum Beweis zwei groÃe Dinertüten hoch.
„Oh du bist wunderbar“, entfuhr es Lorelai reflexartig, doch dann blickte sie auf ihre Hände. „Damit kommen wir wahrscheinlich ein Monat aus“, setzte sie schlieÃlich nach und lächelte.
Auch Luke lächelte und plötzlich drohte ein peinliches Schweigen zu entstehen.
„Hey, wo bleibt ihr denn“, murrte schlieÃlich Jess aus dem Wohnzimmer und Lorelai atmete hörbar aus.
„Nach dir“, sagte sie und bedeutete Luke, dass er vorgehen sollte. Der machte es sich schnell auf der Couch bequem, während Lorelai ihre Tochter bat, dass sie ihr in der Küche helfen möge.
Aus dem Schrank holte sie 4 Teller für Lukes Burger, während Rory die 10 Schüsseln mit Chips, Popcorn, Nüsse, Lakritze und sonst noch allerhand ungesundem Zeug ins Wohnzimmer schleppte.
„Was sehen wir uns denn an?“, erkundigte sich Lorelai bei Jess, der gerade dabei war den Film in den Recorder einzulegen.
„Irgend so einen Mörderfilm“, brummte dieser und ignorierte das Augenrollen der beiden Gilmores.
Er klickte Play und lieà sich neben Rory auf eines der Kissen am Boden Fallen, während Lorelai sich wohl oder übel neben Luke auf die Couch setzen musste.
Schon nach 10 Minuten seufzte Rory und meinte: „ Der Apotheker war’s.“
Jess blinzelte verwirrt und sah sie fragend an.
„Der Apotheker ist der Mörder“, erklärte Rory.
„Aber in dem Film ist ja noch nicht einmal ein Apotheker vorgekommen“, behauptete Luke.
Da griff Lorelai ein.
„Völlig egal. Es ist immer der Apotheker.“
„Ich dachte es ist immer der Butler“, meinte Jess.
„Falsch“, erklärte Lorelai und deutete mit dem Zeigefinger auf ihren Schwiegersohn. „Alle verdächtigen immer den Butler, aber in Wahrheit ist es immer der Apotheker.“
„Völlig unmöglich“, warf Luke ein. „Der Apotheker ist doch immer so ein Steinzeitmensch wie in Stars Hollow der alte John. Nie im Leben könnte der jemanden umbringen.“
„Na bitte, da habt ihr es ja.“, behauptete Lorelai.
„Was haben wir?“, fragte Jess verwirrt und schüttelte den Kopf. So viel Mühe er sich auch gab, aus den Gilmores würde er wohl nie schlau werden.
„Na diese Apotheker verstecken sich immer hinter ihrem Alter, sodass sie nie jemand verdächtigen würde. Nehmen wir den Alten John. Er tut so alt und wenn du Aspirin kaufen willst, schwups, greift er im Regal daneben, weil er nicht mehr so gut sehen kann, und plötzlich hast du Strychnin in der Hand. Niemand würde ihn verdächtigen, und wenn doch, kann ihm niemand was anhaben, da alle wussten, dass er so schlecht sieht. Doch in Wahrheit kannst du dir nie sicher sein, ob er wirklich so schlecht sieht, oder ob er nur so tut.“
„Oh Mann, ich werde nie wieder zum alten John gehen“, meinte Jess und schob sich eine Handvoll Popcorn in den Mund.
„OH mein Gott, wir haben kein Popcorn mehr“, rief Rory aus, schnappte sich die halbvolle Schüssel und sprang auf. „Ich hole schnell neues. Jess hilfst du mir?“
„Rory, wir haben noch genug. AuÃerdem passiert jetzt gleich der Mord“, widersprach dieser.
„Jess, hilfst du mir?“, wiederholte Rory, diesmal in bedrohlicherem Tonfall.
„Aber Rory, ich…“, er stutzte, als er Rorys Blick sah. „Klar helfe ich dir“, und schon war er auf den Beinen.
Er folgte Rory in die Küche, die sich dort aber nur an den Tisch setzte und nicht daran dachte, die Schüssel mit Popcorn aufzufüllen.
„Musste das ausgerechnet jetzt sein?“, fragte Jess missmutig. „Ich wollte doch nur den Mord sehen.“
„Ich denke, wir sollten den beiden Zeit geben, damit sie miteinander Reden können. Hättest du das ganze nicht vermasselt, würden wir gar nicht hier sitzen.“
“Hey, ich bin überrumpelt worden“, verteidigte sich Jess.
„Ja ja, schon gut“, sagte Rory beschwichtigend. „Was machen wir jetzt?“
„Ich hätte da schon eine Idee“, grinste Jess und zog Rory von ihrem Stuhl auf und in ihr altes Zimmer.
„Denk nicht mal dran“, meinte Rory, ebenfalls grinsend.
„Das war ja unauffällig“, seufzte Lorelai, die Rorys Plan sofort durchschaut hatte.
Luke brummte nur ein „Mhm“, und widmete sich weiter dem Film. Lorelai seufzte noch einmal, dann verschränkte sie ihre Arme und starrte ebenfalls weiter den Fernseher an.
Nach einer Weile brach Luke die Stille.
„Ich…ähm“, er räusperte sich“, ich habe das nicht so gemeint.“
„Ich weiÓ, flüsterte Lorelai. „Ich hätte auch nicht so ausrasten dürfen, es ist nur…“, sie warf die Arme in die Luft und schaute hilflos drein, „in dem Moment, hat mich das so getroffen. Ich hatte plötzlich diese Vision vor mir. Ich bin 90 Jahre alt, allein, unverheiratet mit 12 Katzen.“
Luke musste bei dieser Vorstellung kurz lachen, dann drehte er sich so hin, dass er Lorelai ansehen konnte.
„Irgendwann will ich dich ganz bestimmt heiraten, aber nicht…nicht so, im Urlaub, wie bei Nicole. Allein die Vorstellung, dass es wieder schief gehen könnte, das … das würde ich nicht ertragen.“
„Also kein Urlaub?“, fragte Lorelai und zog eine Schnute.
„Ich weià nicht“, seufzte Luke. „Ich will mich nicht wieder zu einem Antrag hinreiÃen lassen.“
„Okay, weiÃt du was. Wir fahren einfach irgendwohin, wo wir allein sind. Wo uns keiner zu irgendwas überreden kann. Zum Beispiel campen. Das machst du doch so gerne. Dann spielen wir Robinson Crusoe, du gehst fischen und ich sammle Beeren und Feuerholz“, schlug Lorelai vor.
Luke lachte und drückte Lorelai zur Antwort einen Kuss auf die Stirn.
Nach einer Weile, nachdem sie sich wieder dem Fernseher zugewandt hatten, fragte Luke: „Wer war eigentlich dieser Typ?“
„Ach Gott“, seufzte Lorelai und schlug sich auf die Stirn. „Frag nicht.“
Rory hatte ihren Kopf auf Jess’ Schulter gelegt und starrte die Decke an, als es an ihrer Zimmertür klopfte und kurz darauf Lorelai mit der Hand vor den Augen in ihrem Zimmer stand.
„Seid ihr angezogen?“, fragte sie.
„Schon gut, Mum, ich kann dich beruhigen.“
Als Lorelai ihre Hand wegnahm, schien sie etwas verwundert, dass ihre Tochter und Jess vollständig angezogen im Bett lagen.
„Wie ist der Film ausgegangen?“, erkundigte sich Rory und sah, wie Luke mit den Augen rollte.
„Der Apotheker war’s“, sagte Lorelai triumphierend.
„Na also“, sah sich Rory in ihrer Theorie bestätigt.
„Allerdings hat er die Frau mit einer Axt umgebracht“, erklärte Lorelai.
„Das ist wirklich etwas eigenartig“, meinte Rory und schüttelte irritiert den Kopf. „Naja, man lernt nie aus.“
Okay, so lange war er auch wieder nicht, aber ich hoffe, er hat euch trotzdem gefallen. Bitte viel Fb, dann hab ich mehr Motivation zum weiterschreiben.
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.