Tod eines Bruders
#11

woooow....
deine Story is verdammt traurig Sad:heul:
Ich hab Tränen in den Augen...echt.

Du hast nen super Schreibstil
und das ist alles ziemlich gefühlvoll,
weiter soWink

Glg Anni

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And I felt Hope {Twilight|Alice&Jasper}
[♥]ava&sig by Avi[XxPruexX][♥]
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#12

du schreibst echt voll cool! der teil war wieder furchtbar traurig, aber trotzdem durch deinen stil total schön zu lesen. ich hoffe man versteht wie ich das meine^^
schreib schnell weiter!

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#13

Also zuerst.. ich mag deine Geschichte wirklich, auch wenn sie mich traurig macht! Beim Teil mit der Beerdigung kam mir mein jüngerer Cousin in den Sinn, denn er hat etwas ähnliches mich gefragt, als unser Opa gestorben war.
Ich finde es total schön, wie du auch die Umgebung umschreibst. Es verdeutlicht die Stimmung noch mehr.. diese einsame, traurige Stimmung. Was ich total toll finde, dass Chris zu ihr hält. Das er sie versteht und unterstützt, auch wenn sie sich nicht gross öffnet.

hdl

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#14

Aloha meine Lieblingsgirls, ich weiß ich häng mehr oder weniger mit meiner kleinen/großen Story nach und würde mich hiermit gern entschuldigen, ich weiß nicht, wann ich den teil fertig schreibe und wann er on kommt, versprechen kann ich auch nichts - ihr wisst ja weihnachtsstress!
Ich kann euch nur so viel veraten

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ich hoffe für euch, ihr wartet nicht zu lang

Freundschaft flieߟt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt
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#15

sweetGilmore13 schrieb:Aloha meine Lieblingsgirls, ich weiß ich häng mehr oder weniger mit meiner kleinen/großen Story nach und würde mich hiermit gern entschuldigen, ich weiß nicht, wann ich den teil fertig schreibe und wann er on kommt, versprechen kann ich auch nichts - ihr wisst ja weihnachtsstress!
Ich kann euch nur so viel veraten

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ich hoffe für euch, ihr wartet nicht zu lang


Lass dir soo viel Zeit, wie du brauchst.. =) jaa Weihnachtsstress, der beginnt bei mir auch Big Grin aber ich bin überglücklich, dass ich FERIEN habe Big Grin

Ich freue mich schooon was dann passieren wird, es hört siich total spannend an Big Grin und ich freue mich auf den neuen Teil Big Grin (auch wenn er traurig ist. Es ist total seltsam. Deine Geschichte ist einfach hammer.. auch wenn sie traurig ist.. und irgendwie ist hammer ein bisschen seltsam für etwas was auch traurig ist. Kann man also deine traurige.hammer Geschichte sagen? Oder einfach nur deine traurige Geschichte.. aber wenn man nur traurige schreibt, meint man ja nicht unbedingt dass sie schlecht ist, sondern traurig schön. Ach.. geht nicht guut zum erklären.. xD aber ich hoffe dass man mich versteht, was ich damit ausdrücken will. Ich finde deine Geschichte einfach total schön, auch wenn sie einen traurigen Hintergrund hat. Du schreibst einfach hammer Big Grin)

hdl

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#16

Ich denke, ich weiß, was BoOks meinst auch wenn es nachts um elf war, als ich das gelesen habe^^ ,die story is ja dazu da um jemanden traurig zu stimmen, auch wenn sie schön geschrieben ist.
Und da ich jetzt schon fertig bin, möchte ich den vierten Teil BoOks-4ever widmen, weil sie mir immer so schöne kommis gibt und auch schwer verständliche kommis, die ich doch iwie schön finde ^^

Demnächst kommt auch ein Bild von unserem See mit dem Titel der story rein =) um das ganze wenigstens ein bisschen aufzupeppen

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also hier teil vier für BoOks-4ever hdl




4

Als sie am Montagmorgen aufstand und sich umblickte, war irgendetwas anders. Sie war nicht allein in ihrem Zimmer, es war ein wenig kühl, weil das Fenster offen stand und in der Nacht zum 24. Schnee gefallen war.
Ihre Beine waren taub vor Kälte, da ihre Decke verrutscht war und sie schlang die immer dünner werdenden Arme um ihren Körper und blickte auf ihre Mom hinab, die auf einer Matratze neben ihrem Bett schlief.
Irgendwann in der Nacht hatte sie sich hereingeschlichen und zu ihr gelegt, wie ein kleines Kind, dass nicht allein bleiben wollte.
Es war Weihnachten und im Haus herrschte völlige Ruhe. Kathrin schlief und atmete leise.
Melody schwang ihre Beine aus dem Bett und legte sich zu ihr, um sie unter der Decke in die Arme zu nehmen und dort weiter zu ruhen.
Es tat weh ihre Mom so hilflos und verletzlich zu sehen.
Sie erinnerte sich an die vielen Streits, die Phil mit Kathrin und David gehabt hatte Entweder kam er zu spät nach Hause, hatte etwas zu viel getrunken, machte sich über Nadja lustig, ignorierte Vorschriften völlig und lehnte sich gegen die ganze Familie auf.
Er war ein Morgenmuffel gewesen und äußerst streitlustig, niemand hatte wirklich gewusst, was in ihm vorgegangen war und sie würden es wohl auch niemals erfahren, aber erzählt hatte er auch nie etwas.
Er war einfach nicht der Typ, der weinte, wenn irgendetwas passiert war. Er löste seine psychischen Probleme mit Gewalt, die er an seinen Freunden ausließ. Und dennoch nahm es ihm niemand übel.
Tränen liefen ihr über die Wange, als sie ihrer Mom beim Schlafen zusah.
Das war das erste Mal seit Wochen, dass sie wieder ordentlich schlief und nicht ruhelos im Haus herumwanderte oder in seinem Zimmer saß.
Melody weinte leise und betrachtete ihr Mutter weiter, bis sie aufwachte und ihr sanft über den Kopf strich, als würde sie sagen wollen: „Es wird alles wieder gut“
Nichts würde wieder gut werden, das wussten sie beide, aber daran zu glauben machte es weniger schmerzhaft.
Nachdem sie aufgestanden waren ließ sie Kathrin allein und ging nach draußen. Der See war vollends zugefroren und an den Rändern konnte man bereits auf dem dunklen Wasser stehen.
„Melody?“
Sie rutschte vor Schreck aus und landete auf den Spitzen Steinen. Chris zog sie hoch und lächelte sie an. „Du solltest aufpassen, wo du stehst, wenn dich jemand ruft.“, sagte er und verschränkte seine Finger mit ihren.
Sie grinste Schulter zuckend. „Vielleicht war es ja Absicht, wer weiß.“ Er zuckte ebenfalls mit den Achseln und ließ sie dann wieder los, bevor er das Eis prüfte.
Dann blieb er darauf stehen und zündete sich eine Zigarette an.
Sie beobachtete ihn schweigend und nahm ihre ebenfalls aus der Tasche. „Frohe Weihnachten übrigens.“, sagte er plötzlich und wandte sich wieder ihrer Gestalt zu. Melody hielt in der Bewegung, die Zigarette anzuzünden, inne und blickte ihn geradezu fassungslos an.
„Froh wird es wohl nicht werden!“, fing sie an und blickte ihn ein wenig wütend an. Dann sah sie auf den zugefrorenen See hinaus und fuhr fort: „Nichts wird mehr schön, wenn ich sein glückliches Gesicht nicht sehen kann, wenn er die Geschenke auspackt. Er hat dann immer so gestrahlt. Und jedes Jahr hat er sich Gedanken gemacht, was er Mom schenken kann, auch wenn nur noch zwei Tage dafür Zeit war. Er hatte immer etwas gefunden. Und Mom hatte sich immer gefreut.“ Sie war plötzlich ganz woanders mit den Gedanken und ihr Blick hing weit weg in der Vergangenheit, während sie über den See blickte.
„Sie wird sich nie wieder über ein Geschenk von ihm freuen können.“ Ihre Stimme bebte, als sie das sagte und Chris wieder ansah. Tränen schimmerten in ihren mittlerweile Karamellfarbenen Augen, die sonst schokobraun waren.
„Er wollte ihr einen Kerzenständern schenken.“, flüsterte sie zitternd und ließ sich auf einen Stein nieder.
Chris kam langsam auf sie zu und nahm die schniefende Melody in den Arm. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und schluckte hart. Das Weihnachtsfest ohne ihn würde niemals so schön werden, wie die Weihnachtsfeste mit ihm. Und davor hatte sie angst. Sie wollte ohne ihn nichts mehr feiern.
Nie wieder irgendetwas, nicht einmal ihren Geburtstag, warum sollte sie ihren Geburtstag feiern dürfen, wenn er das nicht mehr konnte?
„Es tut weh, aber es wird bestimmt besser. Vielleicht nicht wirklich gut, aber irgendwann wird der Schmerz abnehmen.“, versprach er ihr und strich ihr die Haare aus dem Gesicht, als sie ihn wieder ansah.
Sie schüttelte den Kopf und wischte die Tränen weg. Er nahm ihre Hand und legte sie in Seine. Ihre Tränen schienen in der eisigen Kälte zu erstarren und immer langsamer nach unten zu rollen.
Er wischte die letzte Träne mit seiner anderen Hand weg und legte dann den Kopf an ihre Stirn, die tröstlich warm war. Sie seufzte leise und schluckte, dann hob sie den Kopf und sah ihm direkt in die Augen.
Das Türkis war dunkel und blickte ihr warm entgegen. Sie fuhr mit den Fingern seine Gesichtszüge nach und ließ seinen Blick nicht los.
Er lächelte sie an und sie lächelte zurück, doch dann wurde sein Blick ernst, als er ihre Lippen ansah, die noch feucht vom Abfangen der Tränen waren.
Langsam näherte er sich ihr und sah ihr wieder in die tränennassen Augen, die ihn leicht zurückhaltend und abwartend ansahen. Er strich mit den Daumen über ihre hohen Wangenknochen und stupste sie dann leicht mit der Nase an, ehe er sie sanft küsste.
So sanft und warm, dass sie beinahe vergaß, dass er bereits eine Freundin hatte. Ihre Augen flimmerten, als er sich wieder von ihr löste und sie ihn ansah. Und dann fuhren ihre Gedanken plötzlich Karussell.
Seit Jahren waren sie miteinander befreundet und seit zweieinhalb Jahren hatte er eine Freundin. Durch Phil hatten sie sich damals kennen gelernt und sofort gut verstanden. Es gab nie so etwas Ähnliches wie Streit zwischen ihnen und immer wusste sie, wo sie hingehen konnte, wenn sie Probleme hatte.
Über alles konnte man mit ihm reden, bis zu ihrem fünfzehnten Geburtstag. Da hatte er plötzlich angefangen mit ihr auf der Couch zu liegen und sie etwas enger an sich zu ziehen, als es bei besten Freunden üblich war.
Ihre beste Freundin Katie hatte gesagt, wenn sie so weitermachten, würden sie irgendwann weiter gehen als sie es selbst vermuteten. Und jetzt hatte er sie geküsst. Er hatte sie geküsst und sah sie immer noch an, als würde er es genossen haben.
Aber er hatte doch eine Freundin! Auch wenn er seit jenem Samstagabend jeden Freitag bei ihr auf der Couch lag und sich an sie kuschelte, als wäre sie seine Freundin.
Langsam erhob er sich und zog sie mit sich nach oben. Melody war schwindelig. Sie hatte plötzlich viel zu viel im Kopf. Und ihr war unnatürlich warm. Chris betrachte sie lang, wie sie so leicht schwankend vor der Steinkulisse stand und zu ihm aufblickte, ohne ihn richtig zu sehen.
Sie war ganz woanders. Weit weg vom hier und jetzt. Er setzte sich auf den Stein und nahm ihre Hände. „Alles in Ordnung, Mel?“
Zurück in der Gegenwart, bemerkte sie plötzlich, dass sich ihre Position verändert hatte. Sie sah ihn verwundert an und hob eine Augenbraue, dann wurde sie von ihm rittlings auf seinen Schoß gezogen und etwas genauer betrachtet.
Irgendetwas war falsch gelaufen. Irgendetwas war nicht so gewesen, wie es geplant war. Und das störte sie. Sie hatte ihn zur Rede stellen wollen, wenn so etwas passierte, aber sie konnte nicht. Sie wollte gar nicht. Sie wollte nichts verändern, sie wollte das alles nicht zerstören, was sie unbewusst aufgebaut hatten.
Sie legte ihre Stirn an Seine und biss dann grinsend in seine Nase. Bis sein Gesicht vor ihr auftauchte. Es war falsch. Phil blickte sie an und schüttelte gespielt tadelnd den Kopf.
Es war total falsch…

Freundschaft flieߟt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt
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#17

Heeey,

danke für die Widmung Smile total lieb von dir Big Grin hdl Heart

Auch diesen Teil fand ich total traurig-schön. Die Mutter macht wirklich was schreckliches durch, wie die anderen Familienmitglieder auch. Zwar habe ich meine beiden Opas und meine Oma verloren und das fand ich schon schlimm genug... wenn ich jetzt ein Geschwister verlieren würde, wäre es wirklich unvorstellbar... und ich glaube, dass ich dann ähnliche Gefühle hätte, wie Melody.. was ich damit sagen will: Ich finde, dass du die Gefühle passend beschreibst. Die Hilflosigkeit, die Trauer,...
Meiner Meinung nach ist es echt schwierig eine solche Geschichte zu schreiben und du machst das wirklich super! Respekt =)
Mich intressiert es jetzt schoon, was da zwischen Chris und Melody sich entwickelt oder auch nicht entwickelt.. aber ich denke mal, irgendwas wird noch kommen Wink

hdggggggggggggggggggggggggggggggggggdl und danke nochmals für die Widmung Big GrinBig GrinBig Grin

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#18

also ich muss books-4ever echt zustimmen! ich find deine story echt schön, obwohls so traurig ist. aber das hat books-4ever ja auch schon (etwas verwirrend^^) geschrieben. auf jedenfall seh ich alles genausoWink

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#19

Hey Leute, es ist soweit, es geht weiter und da ich das in den Weihnachtstagen fabriziert habe, muss ich mich echt mal selber loben :pfeif:
aber Eigenlob stinkt ja bekanntlich und ich wills euch ja nicht versauen Wink Ich danke euch zwei für die Kommis und hoffe, dass nach den Feiertagen wie ein paar mehr die Zeit dazu finden meine Story zu lesen, denn über Feedback würde ich mich wirklich sehr freuen, aber es ist ja kein Muss... trotzdem schon mal danke =)
so und hier erst einmal:
5
Es war vollkommen still, als sie am Abend das Wohnzimmer betraten und die Geschenke unter dem geschmückten Baum sahen.
Nadja stürzte sofort darauf zu und fragte erst gar nicht, was ihr gehörte.
Melody allerdings stand wie angewurzelt in der Tür und wartete.
Sie wartete, und wartete, aber es passierte einfach nichts, bis sie begriff, warum sie immer noch in der Tür stand.
Sie wartete darauf, dass Phil an ihr vorbeistürmte und den zweiten Geschenkhaufen bestürmte.
Beinahe dachte sie schon, man hätte ihre Päckchen vergessen, bis sie registrierte, dass es ab jetzt nur noch zwei Geschenkstapel geben würde.
Ihren und den ihrer Schwester, die sich bereits über ihr erstes Geschenkt hermachte, das Batteriebetrieben war und laufen und bellen konnte, wenn man es anschaltete. Vor genau vierzehn Jahren hatte Phil auch so einen Hund gehabt.
Von hinten wurde sie angeschoben ins Wohnzimmer in das große Wohnzimmer zu gehen, dass von Glockenklängen und Engelsstimmen erfüllt war, die sich wie auf der Beerdigung anhörten.
Nie wieder würde sie so etwas beiwohnen, das schwor sie sich.
Wie in Trance packte sie eine teure Bettelarmbanduhr, Bettwäsche, ein Plüschtier und eine CD aus. Den Glückstee legte sie weit von sich, weil sie wusste, dass er ihr nichts bringen würde.
Kathrin verließ schweigend den Raum und taucht erst zum Abendessen wieder auf. Blutunterlaufen waren ihre Augen und Melody fragte sich, wie sie das den Rest ihres Lebens aushalten sollte.
Nadja schien nichts davon zu bemerken und sagte immer wieder, dass ihr Bruder bestimmt auch etwas zu Weihnachten bekam, wenn er im Himmel schön artig war.
Das wiederholte sie immer öfter, bis ihr Daddy sie anherrschte endlich Ruhe zu geben. Aber stattdessen plärrt Nadja los und rannte aus der Küche.
Die Familie löste sich daraufhin auf und jeder verzog sich in seine eigenen vier Wände. So auch Melody, die genug für heute hatte. Sie las in einem Buch, dass sie taub machte für alles, was um sie herum passierte.
Sie hörte ihr Mom nicht im Badezimmer schluchzen, sie hörte ihren Dad nicht herumschreien, weil nicht so war, wie es sein sollte – sie hörte lediglich ihr Blut in den Ohren rauschen und Rascheln der Seiten, wenn sie in ihr Buch umblätterte.
Phil hatte so gut wie nie Bücher gelesen, weil er entweder zu faul war, oder nach dem vierten Satz einschlief.
Und nun las sie ein Buch über das Schlittschuhlaufen vor einem Internat, in dem zwei Mädchen und ein Junge Selbstmord begangen hatten.
Am liebsten hätte sie das Buch an die Wand geschleudert und für den Rest der Nacht einfach so getan, als würde das alles nicht passiert sein. Als wäre Phil nicht tot und würde nebenan sein neues X-Box-Spiel spielen. Als stünde ihre Mutter nicht kurz vor einem Nervenzusammenbruch und würde stattdessen im Wohnzimmer sitzen und sich mit Nadja irgendeinen Weihnachtsfilm ansehen. Als würde ihr Dad nicht im Schlafzimmer sitzen und sich fragen, was in seinem Leben noch alles falsch laufen könnte.
Sie wollte so tun, als würde es ihr gut gehen und nicht alles im Chaos versinken.
Aber das konnte sie nicht und so las sie weiter, weil es etwas seltsam beruhigendes hatte, die eigene Geschichte in etwas anderer Form zu lesen. Doch irgendwann wurde ihr selbst das Buch zu lebensecht und sie beschloss nach draußen zu gehen.
Dort gab es nichts Besonderes, was es zu Hause nicht auch gab. Zwar sah man überall in den bunt beleuchteten Fenstern glückliche Gesichter und strahlende Augen, aber es gab überall die gleichen Glockenklänge, die Melody Kopfschmerzen bereiteten.
Langsam ging sie durch die Dunkelheit und wagte sich auf den von hohen, undurchlässigen Bäumen umgebenen Weg.
Schritt für Schritt ging sie hinunter zum See und Schritt für Schritt tappte sie über die Steine auf das noch dünne Eis zu.
Tausenden Gedanken strömten auf sie ein und ließen sie die Orientierung und die Zeit vergessen.
Phil verpasste sein achtzehntes Weihnachtsfest. Kathrin fand Nachts nur noch in ihrem Zimmer Ruhe. Chris hatte sie geküsst und ließ sie seitdem nicht mehr aus den Augen, als hätte er Angst, sie würde etwas erzählen.
Das würde sie nie. Sie könnte es gar nicht. Das alles war viel zu verwirrend, um es irgendjemandem zu erzählen. Selbst für sie hörte es sich so an, als würde jemand eine Geschichte erzählen und nicht, als wäre ihr das alles wirklich passiert.
Es klang alles so irreal.
Auf ihren Wangen war es warm und nass, was sie überhaupt nicht störte.
Sie ging Schritt für Schritt weiter und überhörte das Knacken hinter ihr. Risse bildeten sich zu allen Seiten ihrer Füße, die sie bereits über das erste Viertel des Sees getragen hatten. Jetzt befand sie sich zwischen zwei Inseln und dem Ufer hinter Chris’ Haus. Das Ufer mit dem kleinen Badestrand, wo sie im Sommer manchmal saß und nachdachte. Das hatte sie ewig nicht mehr getan.
Als sie zurückblickte sah sie eine große Gestalt genau dort stehen, wo ein großer Stein als Sitz diente, der ein wenig aus dem Wasser ragte. Aber es interessierte sie nicht, wer das war oder ob sie wieder nur halluzinierte.
Irgendetwas sagte ihr, dass sie genau da angekommen war, wo sie hinwollte. Genau hier würde sie die Antworten auf ihre Fragen finden. Die Ordnung zu dem Chaos in ihrem Kopf.
Sie sah nach unten und entdeckte gefrorene Blätter und Seetang unter dem dünnen Eis, dass ihr nur wenig Halt bot, aber sie sah noch etwas anderes.
Sie sah sein Gesicht und seine Hand, die nach ihr greifen wollte, es aber wegen dem Eis nicht schaffte.
Aus einem Impuls heraus, ging Melody in die Knie und fing an auf das Eis einzuhämmern. Sie wollte ihn da rausholen. Ihn retten und wieder in ihre Arme schließen können. Sie wollte, dass ihre Familie wieder so glücklich wurde wie früher und hämmerte immer weiter auf das Eis ein.
Überall entstanden tiefe Risse und ihre Fäuste platzten auf und waren überströmt mit Blut, aber das störte sie nicht.
Das erste Loch war im Eis, aber es war nicht groß genug, wie sie feststellen musste, und so hämmerte sie weiter darauf ein, bis alles um sie herum zu brechen begann und sie auf der schmelzenden Eisscholle nach unten sank.
Ihr war jemand gefolgt, denn sie hörte hinter sich einen entsetzten Aufschrei und den verzweifelten Ruf nach ihrem Namen, aber den registrierte sie auch nur am Rande.
Etwas anderes war ihr jetzt viel wichtiger.
Phil war nicht mehr da. Sie sah ihn nicht mehr unter dem Eis nach ihrer Hand greifen, oder sich aus dem Eis heben. Er war weg! Aber sie wusste, dass er ihr nicht mehr fern war und so ließ sie sich einfach treiben und vom Eis unter Wasser drücken.
Immer dunkler wurde es um sie herum und das Eis über ihrem Körper nahm sie auch nur noch am Rande wahr, als sie langsam immer tiefer sank und das Licht plötzlich gänzlich verschwand und sie in einen tiefen Schlaf gehüllt war.
Das letzte was sie hörte, bevor sie bewusstlos wurde und darauf wartete neben Phil aufzuwachen, war ihr Name, der einige Meter von ihr entfernt ausgerufen wurde. Als würde sie unter einer dicken Winterdecke liegen und ihr Daddy würde kommen, um sie zu wecken…

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euch auch noch mal frohe Weihnachten

Freundschaft flieߟt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt
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#20

WOW!!!!!!!!! grandios, wirklich! deine schreibart ist sehr fesselnd und am liebsten würde ich JETZT SOFORT gerne weiter lesen! nur weiter so... und informier mich, wenns weiter geht Wink

Milutje se a mnozte se


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