09.01.2008, 14:54
Teil 5
Wir betraten das Büro in dem sich Logans Vater immer noch mit meiner Stellvertreterin unterhielt. Er saà mit dem Rücken zu uns, sodass er uns noch nicht sofort sah. Doch Mindy schien erleichtert zu sein, dass wir nun endlich hier waren.
,,Und wo bleibt nun ihre Chefin. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Ich bin vielbeschäftigt und habe noch anderes zu tun als auf sie zu warten.â, sagte Mitchum wie immer sehr ungeduldig.
Am liebsten hätte ich etwas gesagt, aber es kam kein Wort aus meinem Mund. Mitchum hasste mich aus tiefstem Herzen und das hatte sich nie gebessert. Darum war ich froh, dass Logan bei mir war. Er konnte mit seinem Vater umgehen.
,,Hallo Dad.â, sagte Logan, der anscheinend merkte, dass mir die ganze Situation doch sehr nahe ging.
Mitchum drehte sich um. Mit seinem Sohn hatte er hier wohl nicht gerechnet. Sein Gesicht sah sehr überrascht aus.
,,Logan. Was tust du denn hier? Und was macht die hier?â, sagte er und betonte besonders das Wort âDieâ. In seiner Stimme hörte ich Abneigung. Es war schon schlimm genug, dass ich seinen Sohn damals geheiratet hatte, aber die Scheidung brachte das Fass zum Ãberlaufen. Er hasste mich wirklich und er versuchte nicht mal etwas davon zu verstecken sondern zeigte mir es.
,,Erstens heiÃt Rory nicht âDieâ und zweitens wolltest du doch mit ihr reden.â, sagte Logan und setzte sich neben seinem Vater.
,,Ich wollte mit ihr sprechen? Das wüsste ich wohl.â, sagte Mitchum und musterte mich von oben bis unten.
,,Das ist unsere Chefredakteurin.â, sagte diesmal Mindy, die das Gespräch bisher nur verfolgt hatte.
,,Du?â, fragte er und ihm blieb fast der Mund offen stehen. Irgendwie fand ich dieses Bild witzig, aber mir war grad nicht zum lachen zumute. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch, an dem bis eben Mindy gesessen hatte, die nun das Büro verlieÃ.
,,Und was willst du hier?â, er wandte sich an Logan und sah ihn mit einem verachtenden Gesicht an.
,,Ich helfe Rory.â, sagte er.
,,Ach und wobei?â, fragte Mitchum und sah zwischen mir und Logan hin und her.
,,Wenn Rory hier alleine rein gekommen wäre, dann hättest du sie doch sofort gefeuert und das wollte ich nicht daher bin ich hier um ihr zu helfen.â, sagte er und machte keine Anstalten aufzustehen. Ich war innerlich so froh, dass er seinem Vater mal die Meinung sagte.
,,Niemand sagt, dass ich sie feuern will. Auch wenn sie unserer Familie geschadet hat, weià ich wohl, dass sie eine sehr fähige Reporterin ist und etwas kann. Ich denke gar nicht daran sie zu feuern. Die Arbeit sollte man mit dem Persönlichen trennen. Das solltest du dir auch merken.â, Mitchum sah entschlossen aus.
,,Danke.â war das einzige, was aus meinem Mund kam.
Erst jetzt sahen die beiden Männer wieder zu mir. Ich konnte nicht glauben, was mir gerade herausgerutscht war. Ich hatte mich bei Mitchum Huntzberger bedankt, dass er gesagt hatte, ich hätte seiner Familie geschadet.
,,Rory was sagst du denn da? Hast du nicht gehört, was er eben gesagt hat. Du hast unserer Familie ja wohl nicht geschadet. Du warst das beste was mir je passiert ist und unsere Mädchen sind mein ein und alles.â
*********
,,Logan bist du jetzt völlig verrückt geworden?â, fragte Dad mich und holte mich wieder aus meinen Gedanken zurück.
,,Natürlich hat sie unserer Familie geschadet. Ihr beide habt euch Scheiden lassen. Keiner aus der Familie Huntzberger hat sich jemals Scheiden lassen. Ihr hättet weiter zusammenleben müssen. Dadurch habt ihr beide die Familie schlecht dastehen lassen.â
,,Du hast doch einen am Rad Dad. Wenn wir nicht mehr zusammen leben wollen ist das doch wohl unsere Sache. Wir konnten doch nicht nur zusammen bleiben, weil du es so wolltest. Das kannst du nicht von uns erwarten.â
Ich sah zu Rory. Sie saà nur an ihrem Tisch und wusste nicht wohin sie sehen sollte. Es schien auch so, als wüsste sie nicht ob sie auch etwas dazu sagen sollte. Das konnte ich ihr auch nicht verübeln. Mir würde es sicher genau so gehen.
,,Und die Kinder habt ihr auch kurzerhand getrennt. Wenigstens hättet ihr die beiden zusammen lassen sollen.â
,,Aber wir wollten beide nicht ganz auf die Kinder verzichten und das war unsere einzige Möglichkeit.â, sagte Rory.
Das hatte ich nicht erwartet. Es wurde ihr anscheinend zu viel, was mein Vater über uns sagte. Sie sah ihm entschlossen in die Augen. Dad atmete schwer. Er musste sich anscheinend zurückhalten um nicht das ganze Büro zusammenzuschreien.
,,Ich muss weiter. Ich hab noch viel zu tun.â, und schon war er wieder weg.
Nachdem die Tür wieder geschlossen wurde, lehnte Rory sich in ihrem Stuhl zurück.
,,Dein Vater ist anstrengend.â, sagte Rory.
,,Wem sagst du das.â
,,Wie geht es eigentlich Lilly? Ich habe vorhin total vergessen nach ihr zu fragen. Die Situation war mir doch ein wenig unangenehm. Nicht das du denkst, ich würde mich nicht für meine Tochter interessieren.â
,,Das weià ich doch Rory. Du bist eine gute Mutter. Lilly geht es gut. Sie hat deine Kaffeesucht geerbt. Sie trinkt den Kaffee Bescherweise. Manchmal fragt sie sich von wem sie das hat, aber ich konnte es ihr nicht sagen. Ich hoffe das macht dir nichts aus.â, erzählte ich ihr.
,,Ach quatsch. Sophie fragt auch oft nach dir. Ich weià dann nie was ich ihr erzählen soll. Das ist echt eine blöde Situation.â, sagte Rory.
,,Ich weiÃ.â, sagte ich.
,,Was hältst du davon, wenn wir uns mal mit den Mädchen treffen?â, fügte ich noch hinzu.
Stolzer Sophie für immer und ewig
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