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Oh sorry! Jetzt hätte ich fast das neue Kapitel vergessen! :redface2:
Also hier, bitte! :wink:
(Ich persönlich mag es ja nicht so, meiner Meinung nach gibts noch bessere Kapitel in der Story, aber bildet euch eure Meinung.)
4. Kapitel
Sie saà auf der groÃen Couch im Wohnzimmer und blätterte sachte ein Magazin durch, welches Logan heute morgen, bevor er zur Arbeit gefahren war, für sie gekauft hatte. Einfach so. Sie hatte sich riesig über seine kleine Aufmerksamkeit gefreut und darauf gebrannt, es sofort durchzublättern, immerhin hatte sie schon seit Monaten keine Zeitung, kein Magazin oder Buch mehr in ihren Händen gehalten. Nichts von alledem existierte in dieser Wohnung.
Die Artikel dieses Schundhefts waren im Grunde genommen zwar nichtssagend und richtig nutzlos, aber trotzdem las sie sie mit Freude, da spätestens morgen Früh die Zeitschrift sowieso wieder verschwunden sein würde. Das wusste sie.
Ihr Blick schweifte über die Seiten. Vorbei an dem Mode- und Beautyteil und dem Lifestyle-Bereich, bis er schlieÃlich bei zwei Doppelseiten voller Buchtipps haften blieb. Interessiert las sie sich die Beschreibungen und Wertungen durch, und blieb bei der vorletzten, dem persönlichen Tipp und Favoriten des Magazins, hängen. Wie Sandkörner in der Wüste hieà das Drama um die Geschwister Renée und Lawrence - kurz: Larry - welche in kurzer Zeit vermehrten Schicksalsschlägen wie Trennung und Nähe, Gewalt und Frieden, Freundschaft und Abneigung und noch allerlei eigenen Problemen ausgesetzt waren.
Rory musste schlucken, als sie das Plädoyer des Journalisten dieses Artikels las. âEin bedrückender, zum Nachdenken anregender neuer Roman des aufstrebenden Jungautors Jess Mariano, über die Probleme und Sorgen zweier Unterschichtkinder, auf der Suche nach Verständnis, Liebe und Geborgenheit.â
In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken, sie hatte das Gefühl, als würde ein ganzer Bienenschwarm in ihm umherschwirren. Renée und Larry - Rory und Logan, Trennung und Nähe - Beziehungspause und gemeinsame Wohnung, Gewalt und Frieden - Streit und Liebe. Das war doch alles kein Zufall. Das konnte kein Zufall sein! Existierten denn solche Zufälle? Oder bildete sie sich das wirklich alles nur ein? Glaubte sie lediglich, sie wäre gemeint? Oh Mann...
Jess... Jess Mariano, ihr Stars Hollow Jess. Sein erstes Buch, welches er ihr gewidmet und geschenkt hatte - einfach weg. Logan hatte ihr gesagt, es wäre wohl während ihrem Umzug verloren gegangen, doch das war einfach nicht möglich gewesen. Sie hatte es nicht umsonst etwa in der Mitte des Umzugskartons verstaut.
Rory lehnte sich auf der weichen Couch zurück, seufzte und presste ihre Handballen gegen ihre Stirn. Alles weg. Nicht nur sein Buch. Auch ihr eigenes Buch, Howl, welches Jess vor einigen Jahren mit ein paar Notizen versehen hatte, war sehr schnell verschwunden gewesen. Seine CD, die er ihr mal mitgebracht hatte und Deans Armband, welches sie als Andenken aufgehoben hatte, ebenso. Einfach alles, was sie an ihr früheres Leben erinnerte, war, seit sie in diese Wohnung gezogen waren, langsam aber sicher verschwunden.
Dieser Umstand war der Einzige, der sie an ihrer Beziehung mit Logan störte. Er hätte ihr nicht all ihre Bücher wegnehmen müssen. Er hätte ja sagen können, dass es ihn störte, wenn sie dieses oder jenes Buch hatte, dann hätten sie vielleicht irgendeinen Kompromiss eingehen können! Aber sie einfach wegzugeben...
Abwesend saà Lorelai im Diner und nippte an ihrem Kaffee. Heute Abend würden zwei Beamten mal auf einen kleinen Ãberraschungsbesuch bei Logan und Rory auftauchen, sie hatte den Jungen von gestern Abend noch ordentlich bezirzen und um den Finger wickeln können, damit das alles möglich rasch passierte und es nicht womöglich noch mehrere Tage bis Wochen dauerte, bis etwas unternommen wurde. Sie hoffte, die beiden würden erkennen, in welchem Zustand Rory sich befand und sie mitnehmen. Lorelai wollte nicht, dass ihre Kleine auch nur noch eine Minute länger als nötig bei einem solchen Schläger blieb.
âEs wird schon alles gut gehen.â Luke stand mit der Kaffeekanne in der Hand neben ihrem Tisch und sah sie aufmunternd an. âWarte noch ein paar Stunden, dann weiÃt du mehr. Vielleicht ist sie dann auch schon wieder bei dir zu Hause.â Lorelais Laune schien nicht verbessert. âVielleicht?â traurig blickte sie zu ihm hinauf. Luke zuckte ein wenig unbeholfen die Schultern. âIch will dir jetzt nur keine allzu groÃen Hoffnungen machen, die dann womöglich gar nicht erfüllt werden. Natürlich wünsche ich mir auch, dass Rory wieder heim kommt, aber ich weià doch selbst nicht, was die beiden Typen heute bei Logan erreichen. Oder ob sie überhaupt etwas erreichen.â
Deprimiert starrte Lorelai in ihre fast leere Tasse. âIch wünsche mir, dass sie meine Kleine da herausholen und Logan wegsperren.â
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Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
(Albert Einstein)