02.02.2008, 00:32
L.V.G.L.L.G. schrieb:Was ist das für eine schräge Farbkombination? Da bekommt bei dem Gedanken daran ja schon Augenkrebs, aber irgendwie war es auch lustig.Eine, die ich sofort kaufen würde. Obwohl grüne Glitzersterne noch besser wären als Punkte.
Zitat:Das mit der Milch war der Brenner - echt. Wie lustig ist das denn? Hauptsache alle Varianten von Milch aufzählen, damit auch ja keine Alternative ausgelassen wird - typisch Charlie...Ãhm, danke. Ich habe das mit einer völlig anderen Intention geschrieben, aber wenn Du darin Charlie siehst, bin ich glücklich.
Zitat:Ich fand den Teil extrem geil...Vor allem die Treffen von Charlie und Amita und wie du die Gefühle der beiden beschreibst finde ich besonders toll.Danke
Zitat:zu deinem weiÃ-got--wievielten FB:Das versuche ich auch, aber klappt nicht immer. Drum bleib ich manchmal auch bei altbewehrtem.
Das ist mein Problem. Ich versuche immer Dinge zu beschreiben, die ich noch nicht kenne oder Personen zu beschreiben, wie ich sie selten kennengeernt habe, so als Herausforderung und so...ich weiss auch nicht wieso.
___________________________________
Und weil es so schön war, gibt es hier schon frisch aus der SChmiede den neuesten Teil. Viel Spaà beim Lesen.
----------
4.
[SIZE=3]Verdattert schaute sie ihn an. „Ich weiÓ, antwortete sie überrascht und runzelte dabei die Stirn. Doch sie hatte keine Zeit, sich weiter darüber zu wundern.
„Guten Morgen liebe angehende Physikerinnen und Physiker. Heute werde ich Ihnen einen kleinen Einblick ...“, begann Larry die Veranstaltung.
Für einige Sekunden versuchte sie, den Worten, die vom Rednerpult zu ihr drangen, zu lauschen, doch sie war verwirrt und fragte sich zwei Dinge, zum einen was er hier wollte und zum anderen warum er sich ihr noch einmal vorgestellt hatte. Darum schaute sie nun verwundert Charlie an, dann, um den Professor nicht zu stören, sagte sie flüsternd: „Das haben wir schon heute Morgen geklärt: Du Charlie, ich Amita.“ Mit ihren Worten war sie direkt, vielleicht sogar zu direkt für die Dozent-Studentin-Ebene. „Verfolgst Du mich jetzt?“, fragte sie verwirrt.
„Nein, ich verfolge Dich nicht“, antwortete er wahrheitsgetreu und lächelte dabei. „Wir waren nur zwei Menschen mit dem gleichen Gedanken: Besuche ich doch mal den Vortrag von Prof. Fleinhardt. SchlieÃlich ist meine Vorlesung ist erst heute Mittag, wie Dein Vorlesungsplan Dir sicherlich gesagt hat.“ Als er endete, deutete er noch mal auf eben diesen Plan, der aus ihrem Collegeblock ein Stück herausgerutscht und so für ihn sichtbar war.
Mit den Augen folgte sie seinem Fingerzeig und sah den Plan vor sich. Ein gemurmeltes „Hm“ passierte ihre Lippen. Da ihr die ganze Situation unangenehm war, schwieg sie und konzentrierte sich wieder auf die Quantentheorie und schwarze Löcher, was sie waren oder auch nicht. Zumindest vermutete sie, dass es darum ging, denn sie konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen, weil sie, anstatt sich zu konzentrieren, an Charlie dachte, der neben ihr saÃ.
Dieser hatte sie zwar für einen Moment in Ruhe gelassen, doch er belieà es nicht dabei sondern sprach sie noch einmal an. „Bleiben wir jetzt beim Du?“, fragte er etwas zu laut, so dass die Anwesenden im Raum, auch Larry, es mitbekamen.
Von der Aufmerksamkeit an ihrer linken Seite und der des ganzen Hörsaals überrascht, fing sie an, wieder leicht zu erröten. Das machte sie für Charlie nur noch schöner, irgendwie besonders. Doch sie antwortete nicht und starrte einfach weiter nach vorne.
Neugierig durch die Frage, die der ganze Hörsall vernommen hatte, schaute Larry genau zu den beiden und entdeckte seinen Schützling, dessen unerwartete Anwesenheit ihn erfreute. Kurz überlegte er, was er machen sollte, entschied sich jedoch, dass ein einfaches „Psst!“ genügte und fuhr dann mit seinem Vortrag fort.
Die Situation wurde durch die Aufmerksamkeit des Professors nun auch Charlie sichtlich unangenehm, weswegen er nichts mehr sagte. Er hatte seine Lektion gelernt. Also holte auch er einen Block und einen Kugelschreiber aus seiner Tasche, was er beides vor sich auf den Tisch legte. Dann begann er zu schreiben, aber es waren keine Notizen zum Vortrag. Er schrieb das, was er nun nicht mehr sagen konnte, ohne Larry ein weiteres Mal zu stören. „Wie stehst Du nun zum Du?“ Den Zettel mit dieser Nachricht schob er zu Amita hinüber.
Ohne den Blick wirklich von der Tafel abzuwenden, zog sie den Zettel zu sich heran und las, wobei sie wieder ein wenig Schmunzeln musste. Dann kritzelte sie schnell ihre Antwort darunter. „Für mich ist das OK. Das ist Deine Entscheidung, schlieÃlich bist Du der Dozent und ich die Studentin.“ So lautete ihre Nachricht, die ihm den schwarzen Peter zuschob. Sollte er doch entscheiden, was richtig und was falsch war. Sie würde sich damit nicht mehr plagen.
Jede Bewegung ihrer Mundwinkel hatte Charlie beachtet, als sie den Zettel gelesen hatte. Deswegen hoffte er nun auf eine positive Antwort, die er erhielt. Von jetzt an würden sie sich offiziell duzen, wobei sie recht hatte, was ihre Beziehung anging. Durften sie sich überhaupt duzen? Damit wollte er sich vorerst nicht beschäftigen und konzentrierte sich stattdessen auf Larrys Vortrag.
----
Nachdem Larry die Studenten entlassen hatte, verlieÃen diese den Raum. Auch Amita machte sich, nachdem sie Charlie gebeten hatte, sie durchzulassen, auf den Weg zur nächsten, zu seiner Vorlesung. Der Professor sammelte derweil seine während der 45-minütigen Vorlesung um sich herum verteilten Unterlagen wieder ein.
Dies beobachtete Charlie einige Sekunden, nachdem er aufgestanden war, um für Amita Platz zu machen, bevor er sich auf den Weg zum Rednerpult machte. So ersparte er seinem Mentor den Weg zu seinem Büro.
„Ich wusste nicht, dass Du dich für Physik interessierst“, sagte Larry gleich neugierig, der noch am Morgen Charlies Lebenslauf gegooglet hatte und nun wusste, wer er war und was er schon alles in seinem jungen Leben erreicht hatte.
„Ehrlich gesagt interessiere ich mich für alle Naturwissenschaften, denn ab und zu sind sie sehr hilfreich beim Lösen von Aufgaben, schlieÃlich hat die Natur bisher auch immer eine Lösung gefunden, warum sollte es mir also nicht gelingen. Natürlich ist die Mathematik meine gröÃte Leidenschaft und wird es immer bleiben, aber ich schaue gerne über meinen Tellerrand hinweg“, antwortete er lächelnd. „Ãbrigens habe ich im letzten Jahr eine Gastvorlesung von Dir in Princeton gehört. Schon damals haben mir Deine Theorien und Ansichten sehr gefallen, genau wie heute.“ Für einen Moment dachte Charlie nach, wie er das sagen konnte, was er sagen wollte, ohne etwas zu verraten. „Entschuldige bitte die Störung am Anfang, sie war nicht beabsichtigt.“
„Vielen Dank. Beides freut mich“, antwortete Larry, auch lächelnd. „Ist die junge Frau, die neben Dir gesessen hat, auch eine neue Dozentin? Ihr scheint euch zu kennen.“
„Nein, nein. Sie ist nur eine Studentin von mir.“
Mit einem Blick auf die Uhr führte Larry das Gespräch fort. „Apropos Studenten. Wir sollten uns auf den Weg machen, sonst wirst Du unpünktlich zu Deiner ersten, eigenen Vorlesung erscheinen.“ Für den Moment war das Gespräch beendet, denn gleichzeitig schloss er seine Tasche und ging voraus zur Tür, an der er Charlie den Vortritt lieÃ, um diese hinter sich abzuschlieÃen.
Dann deutete er seinem Schützling den Weg und ging zusammen mit ihm in die Richtung des Hörsaals, dabei nahm er das Gespräch wieder auf. „Hast Du dich denn schon ein wenig umgesehen?“
„Noch nicht wirklich. Heute habe ich es ruhig angehen lassen, nur meinen Computer getestet und das Intranet erkundet, wobei ich Deine Vorlesung entdeckt habe. Danach war ich noch einen Kaffee trinken und dann, wie Du bemerkt hast, in Deiner Vorlesung“, erzählte er, lieà dabei jedoch den Teil über das unverhoffte Treffen mit Amita weg, denn er war unsicher, was sein Mentor dazu sagen würde.
Obwohl er gerne mehr über die Studentin gewusst hätte, belieà es Larry bei der Antwort, die er erhalten hatte. Dafür erzählte er umso mehr, und zwar Geschichten, die zu den Türen gehörten, die sie auf ihrem Weg passierten.
Als sie nur Minuten später, die Charlie wie eine kleine Geschichtsstunde vorkamen, den Raum erreichten, war er gut informiert und wurde plötzlich nervös. Vielleicht hatte er sich deshalb den ganzen Morgen beschäftigt, nur um nicht daran denken zu müssen, was mittags, was jetzt geschehen würde. Vielleicht traf er darum das Schlüsselloch nicht beim ersten sondern erst beim zweiten Versuch.
Larry, der sich noch gut an seine erste, wirklich eigene Vorlesung erinnerte, hatte vollstes Verständnis für ihn, vor allem weil er noch so jung war. Darum fragte er sich auch, wie er die Situation meistern würde. Als Doktorand hatte Charlie sicher schon Erfahrungen im Unterrichten gesammelt, aber das waren nie seine Klassen sondern die eines anderen Professors, so dass er nie wirklich die ganze Verantwortung übernehmen musste. Trotzdem glaubte er an ihn, denn, obwohl er ihn nur kurz kannte, fand er ihn aufgeweckt und offen gegenüber Neuem. Vor dieser Aufgabe würde er nicht zurückschrecken.
Nur noch am Rand nahm Charlie die Gegenwart seines Mentors war, als er in den Raum trat und auf die Tafel zuging, denn in seinem Kopf kämpften zwei Dinge miteinander, die Mathematik und die Nervosität. Logisch betrachtet musste er nur etwas an die Tafel schreiben, das er mit seinen Studenten in dieser Stunde bearbeiten konnte, sein Name wäre auch nützlich. All das befand sich in seiner Tasche. Irrational, wie er sich gerade fühlte, war er aber unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen oder auch nur gezielt auf ein Thema hinzuarbeiten. Also versuchte er sich zu erden, stellte seine Tasche auf den Tisch vor der Tafel, holte doch seine vorbereiteten Unterlagen heraus und legte sie auf den Tisch. Dann stellte er die Tasche, nachdem noch einen Stift herausgenommen hatte, auf den Boden. Die Unterlagen breitete er nach einem Schema aus, das niemand kannte, ihm aber half, die Ruhe zu bewahren. Er nahm die Kreide in die Hand, fühlte sie, drehte sich zur Tafel und setzte sie an, doch er konnte nichts schreiben, er konnte weder die Tafel noch sich vorbereiten. Also holte er tief Luft, drehte sich wieder zurück, um noch einen Blick auf seine Zettel zu werfen und wurde sich erst in diesem Moment wieder Larrys Gegenwart bewusst.
„Geht es Dir gut, Charlie?“, fragte dieser ihn ein wenig besorgt, denn er sah gar nicht gut aus. Fast gänzlich war die Farbe aus seinem Gesicht gewichen.
„Ja“, war die leise, kaum hörbare Antwort.
In diesem Augenblick fühlte Larry mit ihm, doch er wusste, dass er ihn allein lassen musste, dass er alleine laufen lernen musste. „Ich habe jetzt auch eine Klasse und muss leider gehen. Sehen wir uns später noch? Du kannst auf einen Kaffee vorbeikommen“, bot er an.
Dieses Mal bestand die Antwort nur noch aus einem Nicken. Charlie verabschiedete sich nicht einmal, als sein Mentor sich aufmachte, den Raum zu verlassen. Stattdessen drehte er sich wieder zur Tafel und schrieb seinen Namen daran. „Dr. Charles Edward Eppes - Einführung in Angewandte Mathematik“ stand dort nun in groÃen Lettern. Dann überlegte er es sich anders und löschte seinen Doktortitel, denn er wollte es am ersten Tag nicht übertreiben.
----
Die ersten Studenten betraten den Raum, was er vertieft in seine Gedanken nicht bemerkte. Unter ihnen war auch Amita, die sich in eine der hinteren Reihen setzte, denn sie wollte nicht sofort von ihm entdeckt werden. Doch das funktionierte nicht. Als er sich umdrehte, um sich doch noch mal seine Ideen zu dieser Stunde anzuschauen, sah er sie augenblicklich. Für einen Moment zu lange schaute er sie an, was Larry bemerkte, als er sich auf dem Weg nach drauÃen umdrehte[/SIZE].
Danke an Jo & XY ungelöst - die weltbesten Künstlerinnen
Ideenlos und stolz darauf!