Teil 11
"Dean, bring Jamie ins Diner, bitte."
Sie legte gleich auf ohne eine Antwort abzuwarten. Dann wählte sie ein neue Nummer.
"Mom, Dean kommt gleich mit Jamie. Nimm sie und bring du sie hoch. Dean soll nicht hoch kommen. Einen Streit halt ich jetzt nicht aus."
Auch bei ihr legte sie gleich wieder auf. Jess sah sie einen Moment fast schon enttäuscht an. Irgendetwas in seinem Blick tat ihrer Seele weh, berührte siezu tiefst.
"Wieso ist meine Tochter bei Dean?"
"Ich bin mit ihm zusammen. Er passt auf sie auf."
"Du bist wieder mit ihm zusammen?"
"Ja."
Er sah aus als könnte er es nicht verstehen. Als würde er mit aller Kraft versuchen es zu verstehen.
"Er war der Grund, weshalb wir uns getrennt haben."
"Nein, Jess. Der Grund weshalb wir uns getrennt haben war, dass du mir nichts erzählt hast und einfach weg warst. Du warst der Grund für unsere Trennung."
"Seit wann seit ihr wieder zusammen?"
"Seit 8 Monaten. Er hat mir während der Schwangerschaft damals sehr geholfen. Freundschaftlich. Er war sogar bei der Geburt dabei. Er war auch von Anfang an für Jamie da."
Das alles sagte Rory fast schon entschuldigent. Sie war wütend auf sich selbst, dass sie sich rechtfertigte.
"Ich hätte er gedacht er würde sie hassen. Immerhin bin ich der Vater."
"Ja, aber das ist nicht ihre Schuld."
"Und ja, aber er kann nicht mit dir zusammen sein, wenn er unser Kind nicht liebt. Stimmts oder hab ich recht?"
"Er liebt sie wirklich, Jess."
"Das ist mir egal. Ich will nicht, dass er sich um mein Kind kümmert. Am Ende wird sie auch so ein Schleimer und Langweiler wie der Riese."
"Erstens redest du gerade über meinen Freund, also pass auf was du sagst und zweitens kannst du nicht aufeinmal auftauchen und irgendwelche Bedingungen stellen. Nicht nur Dean liebt Jamie sondern Jamie liebt auch Dean."
Jess seuftzte und steckte seine Hände in seine Taschen.
"Wie kommst du eigentlich auf diesen schrecklichen Namen?"
"Mom, Luke und ich sahen uns 'Nur mit Dir' an und am Ende hat mich der Film so getroffen, dass meine Wehen kamen. Ich war im Krankenhaus total groggy von den Medikamenten und war immernoch mit genommen von dem Film, was eigentlich total witzig war, da ich grad eine schwere Geburt hinter mir hatte und eine Krankenschwester fragte mich wie die Kleine heiÃen sollte und ich sagte einfach Jamie."
"Das ist ja Krank!"
"Hey, meine Mom gab mir in so einem Moment ihren eigenen Namen. Das kann man nur verstehen, wenn man so eine Geburt hinter sich hat."
In dem Moment klopfte es an der Tür. Rory stand auf und öffnete die Tür.
"Hey, ist hier alles in Ordnung?"
"Ja, Mom."
"Unten ist die Hölle los. Dean ist ausser sich vor Wut aber Luke lässt ihn nicht durch. Keine Angst."
"Okay, Danke."
Rory nahm Lorelai Jamie ab und schloss die Tür. Mit Jamie am Arm drehte sie sich zu Jess der sie mit groÃen Augen ansah. Er konnte keinen Augenblick seinen Blick von dem kleinen Mädchen nehmen. Sie war das schönste was er in seinem Leben bisher gesehen hatte, abgesehen mal von ihrer Mom. Er hätte nie gedacht, dass sowas möglich war. Sie war ein Baby, die Sorte Mensch, die er am wenigsten mochte und abgesehen davon sah er sie zum ersten mal. Trotzdem empfand er ganz eigenartige Gefühle für sie. Nannte man sowas Vatergefühle? Aber wenn ja, wie hatte es sein Vater geschafft solchen Gefühlen den Rücken zu zukehren und einfach abzuhauen? Das ging doch gar nicht. Das konnte man gar nicht. Rory sah erstaunt Jess' Blick. Er sah Jamie an, als wär sie ein Wunder. Fast schon ehrfürchtig. Einen Moment hatte sie das Gefühl, er würde aufstehen und sich vor ihr verbeugen. Tatsächlich stand er sogar auf.
"Darf ich ... darf ich sie auf den Arm nehmen."
"Ja, natürlich. Aber es kann sein, dass sie weint oder schreit. Das macht sie oft bei Fremden."
Er nickte nur ohne sie wirklich zu verstehen, ohne sie anzuschauen. Seine ganze Aufmerksamkeit galt nur seiner Tochter. Er nahm sie langsam und behutsam aus Rorys Armen. Zu Rorys Ãberraschung protestierte Jamie nicht. Sie brabbelte vor sich hin, als würde sie ihm was ganz wichtiges erzählen, was ihm ein grinsen entlockte. Er saà sich wieder an den Tisch und murmelte:
"Hey, meine Kleine. Ich bin dein Daddy. Kannst du schon sprechen? Kannst du schon Daddy sagen? Los, sag mal Daaaaaadddyyyyyy."
Das Baby blabberte munter los, als würde sie ihm antworten und kaum wurde sie leise sprach er. Ein komisches Gefühl überkam Rory. Als sie die beiden so sah, wurde es ihr ganz warm. Er gab wirklich einen tollen Vater ab. Aber wie lange? Es lag doch an Jess' Natur bei Problemen abzuhauen. Selbst sein Vater war doch so gewesen. Mit dieser Erkenntniss meldete sich ihr Beschützerinstinkt zu Wort. Sie ging zu Jess und nahm ihm ohne ein Wort das Kind weg.
"Hey, was soll das werden?"
"Nichts. Ich gehe Heim. Jamie sollte ein Mittagsschlächen halten."
"Das kann sie doch auch hier machen"
"Nein, das kann sie nicht hier machen. Sie hat zu Hause ein Bett."
"Und was ist das? Ein Pferdestall?"
"Eine gewisse Ãhnlichkeit gibt es da."
"Rory, was ist los?"
"Ich werde nicht erlauben, dass sich Jamie an die gewöhnt und du sie im Stich lässt."
"Das werde ich nicht machen!"
"Das heiÃt du wirst immer für sie da sein?"
"Ja."
"Hier in Stars Hollow bleiben?"
"Nun ... ja."
"Es muss weh tun so zu lügen."
"Rory, ich bin nicht gerade mächtig begeistert davon, aber ja, ich werde bleiben."
"Ach ja? Und wirst du ihr auch ein schönes Heim bieten können, wo du ein eigenes Zimmer für sie einrichten wirst. Wirst du ihr alles kaufen können was sie will? Wirst du ihr überhaupt was kaufen können? Wirst du ihr das Oxford English Dictionary kaufen können?"
"Was?"
"Ach, vergiss es! Wirst du ihr sowas bieten können, Jess?"
"Ich werde alles dafür tun. Ich scheuhe keine harte Arbeit."
"Ich will nicht, dass du hart arbeitest. Mach erst deine Schule fertig."
"Die hab ich schon fertig."
"Was?"
"Liz hat darauf bestanden. Ist ne lange Gschichte. Auf jedenfall ist sie fertig."
"Okay, dann bau dir was auf. Zeig mir, dass du es ernst meinst! Ich muss dir vertrauen können, wenn ich mein Kind mit dir aufziehen soll. Jetzt muss ich wirklich gehen."
"Rory, warte."
Aber Rory hatte schon die Tür aufgerissen und einen völlig perplexen Jess hinter sich gelassen.
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Tut mir Leid, dass so lange kein neuer Teil kam. Ich hoffe irgendwer ist noch wach und liest jetzt schon
. Ich kann nicht versprechen, dass morgen ein neuer Teil kommt. Daher wünsch ich euch jetzt schon mal einen Guten Rutsch
.
P.S. Das ist mein hundertster Post. Ich hoffe daher, dass der Teil euch richtig gut gefällt