So und hier kommt ein weiterer Teil meiner FF - ich hoff er gefällt euch und FB nicht vergessen
âNein, Emily â ich bin es Hopie!â Die junge Frau trat näher an Emilys Bett heran und beugte sich zu ihr hinunter.
âHopie?â Sie blickte in Hopies Augen, sie blickte in ihre Augen. Ihre kleine Schwester war hierher gekommen. Sie drückte ihre Schwester, wie lange hatte sie dies schon nicht mehr getan. Hopie lebte doch in Frankreich und war seit ihrem College Abschluss nicht mehr hier gewesen.
âJa, Em, ich bin es. Ich bin hier und ich bleibe hier bis es dir besser geht.â Emily drückte sie an sich. âAber wieso? Sag mir warum du hier bist, Hopie!â Ihre Stimme klang verzweifelt und sie blickte ihr in die Augen, doch bevor sich die Blicke der Schwestern trafen wand Hopie ihren Blick von Emily ab.
âRichard hat mich angerufen und mir erzählt was passiert ist, ich wusste wie schlecht es dir gehen würde, Emily, ich wusste es einfach und ich wollte bei dir sein und dir helfen!â Emily richtete sich auf. âNach all der Zeit? Warum bist du nicht früher gekommen?â entgegnete sie ihr, schärfer als sie es eigentlich wollte. âAch Emily, du weiÃt warum ich nicht gekommen bin!â Sie wandte sich von ihr ab und starrte aus dem Fenster.
âHopie, sieh mich an!â Doch sie starrte weiterhin aus dem Fenster âIch bin wahrscheinlich aus dem gleichen Grund wie Lorelai gegangen! Ihr habt mich alle eingeengt, mir gesagt was ich tun sollte und wie ich es tun sollte! Ich war nicht so wie ihr und schon gar nicht wie du, Emily! Du warst immer die perfekte Tochter, hast alles getan was man von dir erwartet hat und ich, sieh mich doch anâ sie drehte sich zu Emily, die sie leicht irritiert ansah. âIch bin das schwarze Schaf der Familie, bin noch immer Single und lebe mein Leben wie es mir gefällt! Ich tue was ich will und wann ich es will, mein Leben wird nicht von einem Terminkalender bestimmt und ...â
âBist du gekommen um mir das zu sagen?â fuhr die noch immer schwache Emily ihre kleine Schwester an. âNein, ich bin hier um dir zu helfen, ich möchte dir helfen deine Tochter zu verstehen!â âHopie, du kennst Lorelai nicht! Du hast sie in all den Jahren kein einziges Mal hier besucht!â âDu glaubst ich kenne deine Tochter nicht?â âNein! Wie denn auch?â
Plötzlich flog die Tür auf und Richard stürzte herein, er hatte die ganze Zeit vor der Tür gestanden und den Beiden zugehört. Doch als Emilys Stimme immer lauter zu werden schien und Hopie diesen âich weià es besserâ Tonfall bekam, wusste er dass es Zeit war dem Gespräch ein Ende zu bereiten. Bestimmt forderte er Hopie auf das Zimmer zu verlassen. âHopie, ich bitte dich, gehâ nach unten, ich komme dann nach!â und sie verlieà das Zimmer.
âEmily?â Er schaute seine Frau besorgt an, auf seiner Stirn bildeten sich die kleinen Falten, die er immer bekam, wenn er sich über etwas Gedanken machte. Er setzte sich zu ihr auf das Bett und nahm ihre Hand. âSie kennt Lorelai nicht! Sie kann mir nicht so einfach sagen, dass sie weià warum meine Tochter von zu Hause fortgelaufen ist, das kann sie nicht!â âEs ist schon gut Emily, beruhige dich wieder, es war ein langer Tag und es ist Zeit etwas zu schlafen!â âIch bin ruhig Richard!â Er lächelte sie an und drückte sie an sich.
âAch Emily ... vielleicht hat Hopie doch recht und wir haben Lorelai etwas eingeengt!â Sie drückte sich von ihm weg. âWir haben sie nicht eingeengt, Richard. Warum auch? Wir wollten ihr helfen und vor allem für das Baby wollten wir nur das Beste.â âSie wollte diese Hilfe nicht, Emily.â âWie kann man Hilfe ablehnen, wenn man sie nötig hat? Sie hatte doch nichts und jetzt, und jetzt arbeitet sie als Dienstmädchen in einem Hotel. Sie putzt und räumt hinter anderen her, sie tut alles um nicht wieder nach Hause zu müssen, Richard! Ich will das nicht! Mein Kind hat etwas Besseres verdient!â Emily schluchzte auf und Richard drückte sie noch fester als zuvor an sich, mit den Fäusten schlug sie auf seine Schulter und sie fing an bitterlich zu weinen.
âWarum, Richard, warum? Sind wir ... bin ich, bin ich ihr wirklich so verhasst, dass sie uns nicht mehr in ihrem Leben haben will? Was habe ich bloà falsch gemacht?â âIch weià es nicht, Liebling, ich weià es nicht!â Minuten vergingen und Emily weinte weiter, Richard hielt sie noch immer fest. Irgendwann, es war sicher schon eine Stunde vergangen flüsterte sie ihm leise ins Ohr âHalt mich fest! Halt mich ganz fest und lass mich nicht mehr los.â âNein, Emily ich lass dich nicht wieder los!â gab er ihr im Flüsterton zur Antwort. Sanft streichelte er ihr über das Haar und sie kuschelte sich dicht an ihn. Er gab ihr einen Kuss und streichelte ihr Haar weiter.
Es dauerte noch eine ganze Weile bist Emily eingeschlafen war und die letzte Träne getrocknet war, Richard stand auf. Er deckte Emily zu und sah sie an, da lag sie nun. Völlig erschöpft lag sie eingerollt in ihrem Bett und immer wieder hörte man sie aufschluchzen, doch es kamen keine Tränen mehr. Es waren heute schon zu viele Tränen geflossen. Richard stand einige Minuten so da und innerlich schien es ihn zu zerreisen. Er konnte den Anblick seiner Frau nicht länger ertragen und ging aus dem Zimmer. Leise schloss er die Tür hinter sich und lehnte sich an die Wand und dann fing auch er, dass erste Mal seit Lorelai fort war, an leise zu weinen. Tränen rannen ihm über die Wange und er wischte sie schnell weg, er war ein Gilmore und Gilmores weinten bekanntlich nie â auch in einer solchen Situation nicht.
âRichard?â Er zuckte zusammen, Hopie war neben ihm aufgetaucht. âKomm!â Sie nahm ihn am Arm und führte ihn hinunter ins Wohnzimmer. âIch machâ uns eine Tasse Tee, dass wird dir helfen!â âTee? Ich bräuchte schon etwas Stärkeres!â âHopie lächelte ihn an und ging in die Küche um Tee zu machen und für Richard etwas Starkes aufzutreiben. Währendessen saà Richard im Wohnzimmer und starrte in den Kamin. Das Feuer prasselte und Funken flogen hinauf. Was für ein Farbenspiel das doch war.
Richard war ganz in seinen Gedanken versunken und bemerkte nicht das Hopie soeben wieder in das Zimmer gekommen war. Sie stellte den Tee auf den Beistelltisch und auch Richards Whiskey wurde daneben hingestellt. Hopie sah ihren Schwager an, wie er so da saÃ, ganz in sich gekehrt, irgendwie kam er ihr so hilflos wie ein Baby vor. Sie setzte sich neben ihn auf das Sofa und legte den Arm um seine Schulter. Erst als Richard den Arm von Emilys Schwester auf sich spürte, drehte er sich erschrocken um. Sie sah ihm tief in die Augen und auch Richard konnte sich dem Blick Hopies nicht entziehen. Sie hatte wunderbare Augen, es war ein wunderschönes blau, nicht so ein blau wie Lorelais Augen es hatten, doch die Intensität war die gleiche. Er hätte noch stundenlang in diese Augen sehen könne, sie wahrscheinlich auch in die seinen ... .