fabsge schrieb:Ich wars. Also dann sind wir uns ja einig, dass es nicht ausreichend ist, sowas auf genetische Defekte zu schieben, oder? Aber nichts genaues weià man nicht, wenn man in einer Theorie eine "black box" benutzt gibt man doch schon zu, dass man eigentlich nichts über Zusammenwirkungen weiÃ. Ich finds einfach zu einfach wenn man sagt: Gene warens.
In dem Punkt sind wir uns definitiv einig!
Es ist völlig hirnrissig, alles auf die Gene zu schieben. Ebenso finde ich es persönlich hirnrissig, in einer Theorie zu argumentieren, die das "black box" Modell einschlieÃt- und das sind verdammt viele Theorien und es gibt noch sehr sehr viele Anhänger für diese Theorie- für mich absolut unverständlich!
Zitat:Meine Mutter hat seit Jahren ebenfalls Depressionen und ich befürchte, dass sie jetzt in einer Anstalt für psychisch Kranke kurz Irrenhaus (wie es manche ignorante Menschen gerne nennen) wäre, wenn ihre Familie nicht für sie dagewesen wäre. Wenn wir ihr nicht gezeigt hätten wir sind für sie da, wir lassen sie niemals NIE alleine.
Jetzt hat sie Medikamente die sie regelmäÃig nimmt und es geht ihr sehr gut.
Ja, "Irrenhaus" /"Klapse", wenn ich das schon höre, werde ich so sauer! Im Endeffekt kann es jeden treffen... ich hatte in dem Wohnheim Leute drin, die haben studiert, manche hatten schon Familie usw. und trotzdem sind sie krank geworden! Ich rede jetzt allerdings nicht von Depressionen...die meisten aus dem Wohnheim hatten irgend eine Form der Schizophrenie.
Ich denke, dass es schon sehr hart für den Betroffenen und seine Familie ist, mit der Krankheit umzugehen. Mir tat's z.B. sehr weh zu sehen, dass meine Mom wochenlang kaum aus dem Bett kam, wegen ihrer Depri und nur vor sich hingeguckt hat.
Da finde ich es enorm wichtig, dass Betroffene sehr gut betreut werden. Darüber hinaus ist Angehörigenarbeit eine absolute Notwendigkeit!
Aber die Realität sieht nicht immer so aus, wie sie sein sollte... .
Ich musste selbst zum Psychologen, weil ich etwa ein dreiviertel Jahr depressiv war, aber mir wurde klipp und klar gesagt, dass ich jetzt erstmal ein halbes Jahr auf einen Termin warten muss. Ich meinte, dass ich das schon akut finde, weil mein Job drunter leidet. Daraufhin meinte er, wenn es akut ist, und ich z.B. Selbstmordgedanken oder Gewaltgedanken gegen andere habe, dann kommt ohnehin nur eine Einweisung in Frage.
Das fand ich schon hart. Ich fühlte mich völlig allein gelassen.
Als mein Vater im letzten Jahr mit Selbstmord gedroht hat, da hatten wir als Familie auch Unterstützung von einem Psychologen dringend notwendig- wie soll man damit umgehen und all das, wie soll man da selbst nicht verrückt werden... und wir fühlten uns echt völlig im Stich gelassen!
Der Psychologe...- wie im Umkreis von 50 km alle anderen Ãrzte, die wir aufgesucht haben- waren der Meinung, dass Psychopharmaka eine ausreichende Lösung sind.
Der Psychologe hat mir z.B. auch nur ein Medikament verschrieben (Stimmungsaufheller) und sonst gar nix. Ich hab's nicht genommen, weil mir schon allein die Liste der Nebenwirkungen nicht geheuer war, insbesondere, wenn man dann noch vom Arzt nicht ausreichend betreut wird.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich finde, dass sich in dem Betreuungssystem noch eine Menge tun muss, um jemandem, der krank ist, wirklich helfen zu können!
Ich mag das jetzt nicht so dastehen lassen, dass die Ãrzte die Blöden sind. Ich denke, dass das zum Teil daher kommt, dass sie kaum Zeit für die Patienten haben, weil zu viele Patienten auf einen Arzt fallen.
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Innocence has a power evil cannot imagine