Das Interview sollte in einem kleinen Café stattfinden unweit der Redaktion stattfinden. Rory hoffte sehr, dass sie pünktlich, am Besten vor dem Autor da war, damit sie sich alles noch in Ruhe durchlesen konnte.
Schnell stieg sie aus dem Auto, das sie trotz der kurzen Strecke genommen hatte um schneller zu sein, und betrat das Café. Als eine Bedienung auf sie zu kam erkundigte sie sich nach dem Tisch, der für das Interview reserviert worden war. Die Bedienung deutete auf eine etwas abgelegene Ecke und meinte âIch bringe Sie zu Ihrem Tisch.â
Rory folgte der Bedienung und versuchte nebenbei die Unterlagen aus ihrer Tasche zu holen.
âSo, das ist Ihr Tisch. Sie werden bereits erwartet.â Dann ging sie zurück nach vorn. Rory seufzte auf und blickte dann auf, um den Autor zu begrüÃen, doch als sie erkannte wen sie da vor sich hatte lies sie vor Schreck ihre Tasche fallen.
âJess?â
âRory?â Er schien mindestens eben so erstaunt zu sein wie sie. Das konnte doch nicht wahr sein. Für einen Moment war Rory sich sicher, dass das nur ein Traum sein konnte. Doch es war kein Traum, dazu war das alles viel zu real.
âRory, was machst du denn hier? In Kalifornien?â, fragte er verblüfft.
âIchâ¦Gott ich muss mich erst einmal setzten, das ist mal eine Ãberraschung. Damit habe ich nicht gerechnet.â Völlig verdattert lies sie sich auf den Stuhl, der Jess gegenüber stand, sinken.
âDamit habe ich auch nicht gerechnet. Ich wusste ja nicht einmal, dass du in Kalifornien wohnstâ
âNicht? Hat Luke es dir nicht erzählt?â, fragte Rory verwundert. Eigentlich hatten Jess und sein Onkel ja ein recht gutes Verhältnis und dass Luke ihm das nicht erzählt hatte fand sie komisch.
âNein, nunâ¦wir hatten in letzter Zeit nicht so viel Kontakt, ich hatte recht viel Stress und seit ich hier wohne ist es erst recht schwieriger miteinander im Kontakt zu bleiben.â
âAber ich wohne jetzt schon seit drei Jahren hierâ, entgegnete Rory
âEr hat erwähnt, dass du mit deinem Mann weggezogen bist, aber nicht wohin.â, er konnte nichts dagegen tun, dass seine Stimme bei der Erwähnung von Rorys Mann ein wenig abfällig klang, aber Rory tat so, als bemerke sie es nicht. Die Wahrheit war, dass Jess eigentlich schon noch guten Kontakt zu Luke hatte, die beiden aber ein stillschweigendes Ãbereinkommen hatten, dass Luke nicht mit ihm über Rory sprach.
Als Jess erfahren hatte, dass sie dieses reiche, arrogante Arschloch geheiratet hatte, hatte ihn das ziemlich mitgenommen. Seit dem vermied Luke es, ihm irgendetwas zu erzählen.
âUnd du? Seit wann wohnst du hier? Mum hat gar nicht gesagt, dass du nicht mehr in Philadelphia lebstâ
âIch wohne jetzt seit fast vier Monaten hier. Der Job in Philly war zwar gut, aber hier habe ich
viel bessere Chancen, deswegen bin ich her gekommen.â
Rory konnte es kaum glauben. Sie hatte ihn jetzt seit ungefähr vier Jahren nicht mehr gesehen
und auch überhaupt keinen Kontakt gehabt und nun saà er plötzlich hier mit ihr an einem
Tisch. Das war wirklich unglaublich.
Als sie sich jedoch an ihr letztes Treffen zurückerinnerte, hatte sie ein ungutes Gefühl, damals
hatte sie sich Jess gegenüber wirklich schlecht verhalten, doch scheinbar hatte er ihr das
verziehen, denn er schien sich ehrlich zu freuen sie wiederzusehen.
Sie musterte ihn, er sah gut aus. Er hatte sich seit ihrem letzten Treffen kaum verändert, lediglich seine Haare waren ein klein wenig länger geworden und man konnte ihm ansehen, dass er erwachsen geworden war.
âIch wusste nicht, dass du das Interview führen würdest. Mir wurde gesagt ich würde hier einen Typ namens Brandon antreffen.â, riss er sie aus ihren Gedanken
âOh ja, so war das eigentlich auch geplant, aber Brandon ist krank, irgendwas mit dem Magen, und da ich heute einen recht ruhigen Tag hatte, meinte mein Chef ich könnte das ja für ihn übernehmen.â, erklärte Rory.
Jess nickte, âDas nenne ich mal einen wirklich komischen Zufall. Wenn dein Kollege nicht krank geworden wäre hätten wir uns vermutlich nicht so schnell getroffenâ
Gerade als Rory darauf antworten wollte kam eine Bedienung an ihren Tisch.
âGuten Tag, was möchten sie bestellen?â
âEinen Kaffeeâ, orderte Rory. Die Bedienung notierte sich das und blickte dann Jess an.
âFür mich bitte auchâ
âKommt sofort.â, damit verschwand sie wieder in Richtung Küche.
Für eine Weile herrschte Stille, bis Jess fragte âUnd wie geht es dir so?â
Rory lächelte. âSehr gut. Zwar vermisse ich Stars Hollow manchmal sehr, aber alles in allem geht es mir hier super. Und dir?â
âMir auch, auch wenn ich nicht von mir behaupten könnte, Stars Hollow übermäÃig zu vermissenâ, lachte er
âNa das habe ich mir fast gedacht. Ich werde nie verstehen, was du gegen Stars Hollow hastâ, meinte Rory.
Nachdem ihr Kaffee kam, beschlossen sie, das Interview zu beginnen. Reden konnten sie danach noch genug, aber das Interview war wichtig und sollte deshalb zu erst erledigt werden. Rory konnte es kaum glauben, dass ihr tatsächlich entgangen war, dass Jess ein neues Buch geschrieben hatte. Sie nahm sich vor, es gleich am nächsten Tag zu kaufen und zu lesen.
âSo, das wäre dann alles.â, sagte Rory und packte ihre Notizen in ihre Tasche und nahm dann einen Schluck von ihrem zweiten Kaffee.
âWo genau wohnst du eigentlich?â, erkundigte Rory sich
âIn San Joséâ, antwortete Jess
âIn San José? Das ist ja gar nicht weit weg. Das ist toll, da können wir uns ja jetzt öfters sehenâ, freute Rory sich, fügte dann aber etwas unsicher hinzu âWenn du das möchtestâ
âKlar das wäre klasse.â, lächelte Jess, meinte dann aber âWenn das deinen Mann nicht stört. Ich glaube er mag mich nicht sonderlich.â
âAch das wird Logan sicher nicht stören. Er kann ja schlecht was dagegen haben wenn ich mich mit einem Freund treffe. Das ist ja meine Sache mit wenn ich mich treffe, das geht ihn nichts anâ Insgeheim war Rory sich sicher, dass Logan alles andere als erfreut sein würde, wenn er erfuhr, dass Rory wieder Kontakt mit Jess hatte. Aber wie gesagt, dass war ganz
allein ihre Sache. Sie würde sich von ihm sicher nicht verbieten lassen Jess zu sehen.
âSag mal hast du Lust nachher noch was trinken zu gehen? Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen, dass muss gefeiert werden.â
Er sah sie ein wenig erstaunt an, meinte dann aber âKlar, kein Problem. Aber bitte irgendwo
hin, wo es locker ist. Du weiÃt ja, solche spieÃigen Lokale sind nichts für mich.â
Rory grinste. Ja, das wusste sie nur zu gut. Sie konnte sich Jess in so einem âspieÃigenâ, wie er es nannte, Lokal überhaupt nicht vorstellen. Er war was das betraf so anders als Logan. Dieser ging gerne mit ihr in vornehme Restaurants in denen man Anzug und Krawatte tragen
musste, aber Jess war da das genaue Gegenteil, Immer locker gekleidet und gegen alles was spieÃig ist. Sie konnte ihn sich in einem Anzug überhaupt nicht vorstellen.
âIch kenne da einen Pub, ganz in der Nähe, da wird es dir sicher gefallen. Und da gibtâs die besten Burgerâ, sagte sie deshalb, dann schaut sie auf die Uhr. âEs ist schon fast 19.00 Uhr. Eigentlich könnten wir gleich losgehen, aber ich muss vorher noch schnell nach Hause und mich umziehen, das ist mir einfach zu unbequem. Wenn du nicht auch noch vorher heim willst kannst du ja mit zu mir kommen und dann könnten wir zusammen fahren.â
âNein, ich muss nicht noch nach Hause vorher. Aber ich weià nicht, ich muss deinem Mann nicht unbedingt begegnen, oder ist er nicht da?â
Rory war aufgefallen, dass Jess es vermied Logans Namen zu nennen, und ihn stattdessen immer nur âdeinen Mannâ nannte, beschloss aber, das nicht zu erwähnen, schlieÃlich kannte sie seine Meinung über Logan und sie wollte keine Diskussion mit ihm anfangen, nicht nachdem sie sich nach so langer Zeit endlich wiedersahen. Deshalb meinte sie nur âNein, Logan ist seit heute wieder auf Geschäftsreise, du kannst also ruhig mitkommen.â
Er nickte. âOkay, dann machen wir es so.â
Sie bezahlten und fuhren dann zum Haus von Rory und Logan.
-------------------------------------------------------------------------
So, ich denke mal eure Vermutungen wurden bestätigt xD Der liebe Jess bekommt natürlich auch wieder eine Rolle in der FF xD
Ich bin mal gespannt, wie ihr das Kapitel findet