„Ich bin nicht da!“, rief Logan laut, während er an seinem Schreibtisch eine Hausarbeit überarbeitete. Doch es klopfte weiter an der Tür. Genervt stand er wenige Sekunden später auf und riss die Tür auf. „Du?“, meinte er überrascht.
„Mich freut es auch dich wieder zu sehen.“, erklärte Jess und kam einfach rein.
„Was suchst du hier?“, fragte Logan und knallte die Tür zu.
„Dein Verstand, aber offensichtlich hast du den bei dem Autounfall verloren.“, entgegnete Jess.
„Verschwinde oder hast du noch etwas anderes zu sagen, auÃer mich zu beleidigen?“
„Ja, dass kannst du nicht machen!“, meinte er wütend.
„Dich rausschmeiÃen? Doch ist ganz einfach.“.
Jess schüttelte den Kopf. „Du verbietest der ganzen Welt Rory von dir zu erzählen und dann bist du der jenige, der das Ding vermasselt?“
„Ich habe nichts vermasselt.“, erklärte Logan und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch.
„Sie ist misstrauisch.“
„Gut für sie in der heutigen Welt.“
„Nein überhaupt nicht. Kaum verliert man aus Versehen deinen Namen vor ihr, folgt eine Rattenschwanz von Fragen.“, meinte Jess und ging im Zimmer wild hin und her.
Logan drehte sich zu ihm. „Hast du dich etwa verplappert?“
„Nein, aber Finn.“
„Was hat er gesagt?“, fragte er leicht besorgt.
„Keine Angst. Colin und ich haben das ganze noch einmal hingebogen bekommen. Aber darum geht es nicht. Sag ihr doch einfach die Wahrheit. Du kannst es nicht ewig vor ihr geheim halten.“
„Ach wirklich?“
„Stört es dich gar nicht, dass sie Stück für Stück ein Bild von dir bekommt, was nicht stimmt?“
Logan schüttelte den Kopf. „Nein. Und du solltest jetzt gehen.“, legte er ihm nahe.
Jess nickte und ging langsam zur Tür. „Und wer ist eigentlich dieser Robert?“
Verwundert blickte Logan zu Jess. „Woher kennst du Robert?“
„Ich kenne ihn nicht. Finn hat Rory nur zu seiner Party heute Abend eingeladen. Ich dachte du würdest das gerne wissen.“, meinte er und öffnete die Tür.
„Danke, aber es interessiert mich nicht.“, versuchte Logan kühl zu antworten.
„Ich erinnere dich daran, wenn sie eines Tages jemand anderes finden sollte. Mal sehen, ob es dir dann immer noch egal ist.“
„Meine Güte ist dieser Robert so beliebt, dass er so viele Freunde hat, die zu seiner Feier kommen?“, fragte Rory beeindruckt, als sie die Anzahl seiner Gäste sah.
„Die Hälfte der Leute, die hier sind, kennt nicht einmal Robert und von den anderen kannst du gut und gerne 90 Prozent abziehen, die nur mit ihm befreundet sind, weil er reich ist.“, erklärte Colin.
„Und warum hat er nicht einfach nur seine Freunde eingeladen?“
„Was ist schon eine Party ohne Gäste? Und glaube mir, wären hier nur seine Freunde gliche das hier eher einem Kaffeegrenzchen als einer Party.“, meinte Colin und ging gemeinsam mit Rory und Finn in die Menge.
„Finn! Colin!“, rief Robert von weiten und kam auf die drei zu.
„Hi Robert.“
„Und Rory Gilmore. Zurück unter den Lebenden, wie es scheint.“, meinte Robert gut gelaunt, was man gut und sicher auf schon mehrere Drinks zurückführen konnte.
„Ja, ich habe endlich ausgeschlafen.“
„Der Schönheitsschlaf hat dir gut getan. Bezaubernder als sonst.“, erklärte er. Auch Robert wusste von der Trennung. Die ganze Welt wusste es in zwischen. Und bereits bevor Rory und Logan richtig fest zusammen waren, hatte er ein Auge auf sie geworfen. Jetzt, wo sie wieder frei war, war das seine Chance.
Geschmeichelt sah Rory kurz zu Boden. „Danke.“
Colin sah ihn leicht böse an. Logan hatte ihn zwar nicht darum gebeten, aber trotzdem hatte er das Gefühl, wenn er nur da stehen würde und nichts tut, sich später vor Logan rechtfertigen müsste. „Gibt es hier kein anderes Mädchen mit dem du flirten kannst?“, meinte er.
Robert grinste zu ihm. „Keins mit solchen wunderbaren blauen Augen wie Rory.“
„Ich denke nicht, das...“, wollte Finn beginnen, denn auch er, spürte dieses seltsame Pflichtgefühl langsam.
„Was? Ich darf doch mit einer attraktiven Frau flirten, wenn sie nicht vergeben ist und das bist du doch nicht, nicht wahr Rory.“; meinte er.
Rory lächelte. Von einem Mann umgarnt zu werden, war für sie etwas so neues, wie auf einmal zu fliegen. Sie kannte es nicht oder besser sie erinnerte sich nicht. „Nein, ich bin noch frei.“
„AuÃer morgen Abend.“, meinte Robert.
Rory sah ihn verwundert an. „Was? Was habe ich denn da vor?“
„Da gehst du mit mir essen. Ich hole dich um 7 Uhr ab. Einverstanden?“
Rory dachte kurz nach. „Warum nicht.“
„Kommst du mit zur Bar etwas trinken? Mein Barkeeper macht fabelhafte Margaritas.“, schlug Robert vor.
Rory nickte zustimmend und folgte ihm, genau wie Finn und Colin.
„Jungs? Die Kleine ist erwachsene, sie kann schon alleine zur Bar gehen.“, meinte er und lies die beiden zurück.
„Zwei Margarita bitte.“, meinte Robert an der Bar.
Der Barkeeper nickte und nahm zwei Gläser aus dem Schrank.
„Also Robert. Finn und Colin haben mir erzählt, dass wir Freunde sind. Woher kennen wir uns?“, fragte Rory gleich nach.
„Ach wir haben uns auf einigen Partys getroffen und waren einmal mit einander aus.“, erklärte er.
„Ach dann sind wir solche Freunde?“, fragte sie.
Robert lächelte. „Kommt drauf an, was du unter solchen Freunde verstehst.“
„Keine Beziehung aber trotzdem mehr als nur Freunde.“, definierte Rory.
Robert nickte zustimmend. „So in etwa.“
„Ihre Drinks.“, meinte der Barkeeper und reichte die zwei Gläser Robert.
„Danke.“, entgegnete er nur kurz und reichte Rory ein Glas.
„Meine Güte, du hast echt nicht zu viel versprochen. Der ist klasse.“
Robert lächelte. „Schön das er dir schmeckt.“
„Sieh mal einer an. Wie es scheint, habt ihr euch aber schnell wieder gefunden.“, meinte Logan, der aus der Masse hinter ihnen plötzlich hervor trat.
„Ja und? Hast du etwa was dagegen?“, fragte Robert und sah ihn mit einem schadenfreudigen Blick an, wie nur Robert es konnte.
„Nein, nein. Hätte nur nicht gedacht, dass Rory auf Schwächlinge steht.“, antwortete Logan darauf. Er kannte Robert gut und er kannte seine Angewohnheiten gut. Es war das eindeutigste der Welt, was er für Pläne hatte.
„Warm mischt du dich da überhaupt ein? Das geht dich doch nichts an.“, meinte Rory leicht aufgebracht. Nach all dem, was sie in den letzten 24 Stunden über Logan gehört hatte, konnte sie ihm nicht anders übertreten, als mit Zorn.“
„Wo so sie recht hat, hat sie recht. SchlieÃlich hast du kein Anrecht auf sie. Das ganze wäre natürlich etwas anderes, wäre sie deine Freundin, aber das ist sie ja eindeutig nicht. Nicht wahr Logan?“, fragte Robert gezielt.
„Entschuldigt mich.“, meinte Logan und verschwand so plötzlich in der Menge, wie er auch aufgetaucht war.
„Was war das denn eben?`“, fragte Rory irritiert.
„Zerbrich dir den Kopf nicht darüber. Logan ist einer dieser Kerle, die glauben das jede Frau mit der er mal was hatte, ihm gehören. Selbst wenn es nur eine Nacht gewesen wäre.“, erklärte Robert.
„Das heiÃt ich und Logan, wir....“
Robert begriff schnell, was er rausgehauen hatte und schüttelte wild den Kopf.
„Nein...nein. du bist noch so eine extra Station. Er wollte dich, aber du hast ihn abblitzen lassen. Ich rate dir halte dich von ihm fern. Er ist ein Idiot.“
Verwundert blickte Rory ihn an. Das war genau das Gegenteil von dem, was ihre Mom und ihr Dad ihr erzählt hatten. „Entschuldigst du mich kurz? Ich will mal kurz für kleine Meerjungfrauen.“, entschuldigte sie sich, reichte Robert ihren Drink und verschwand in der Menge. Doch anstatt aufs Klo zu gehen, verlies sie die Party ganz.
„Was machst du denn hier?“, fragte Logan vollkommen verwundert, als er Rory vor seiner Wohnungstür warten sah.
„Ich habe es satt.“, antwortete sie.
Mit hochgezogenen Augenbraun ging er auf sie zu. „Was denn? Vor den Wohnungen Fremder zu sitzen? Dann hör doch auf damit.“, erklärte er und schloss die Tür zu seiner Wohnung auf.
„Nein, aber ich habe es satt von jedem und allem angelogen zu werden.“, meinte sie und trat mit Logan ein.
„Ich versteh nicht ganz.“, meinte er und hing seine Jacke an.
„Fangen wir damit an, dass zum Anfang dich keiner zu kennen schien, dann dass das hier nicht deine Wohnung sein sollte, sondern die von irgendeinem Freund. Darauf hin erzählt meine Mom mir, dass du gesagt eine Arschloch bist und mich übel behandelt hättest. Luke erzählt mir, dass ich dich nicht mochte und dann kommt noch die Geschichte von Robert, dass du was von mir wolltest, ich dir aber ein Korb gegeben hatte. Und vergessen wir nicht den Anfang der Geschichte. Ich erwache aus dem Koma, du sitzt an meinem Bett und rennst anschlieÃend weg. Und egal wer oder was mir etwas von dir erzählt, dass Gespräch endet immer mit *halte dich lieber von ihm fern*“, erklärte sie aufgebracht und läuft hin und her.
„Das hast du also gemeint.“, stellt Logan fest und ging in die Küche.
Verwundert blieb Rory stehen und sah ihm hinter her. „Logan?“, fragte sie und folgte ihm anschlieÃend.
„Kaffee?“
Leicht verwundert nickte sie. „Gerne, aber willst du nicht etwas dazu sagen?“
„Nein.“, entgegnete er kurz und knapp. Holte zwei Tassen aus dem Schrank und setzt Wasser für den Kaffee auf.
„Wie nein?“, fragte Rory vollkommen verblüfft und setzte sich an seinen Tisch.
„WeiÃt du noch, wie ich dir sagte, dass manche dich sogar beneiden, weil jeder dir nur die schönen Seiten aus deinem Leben erzählt?“
„Ja.“
Langsam setzte Logan sich auf den Stuhl neben sie. „Genau das hier ist der Fall. Ich verspreche dir, keine dieser Geschichten ist wahr.“
„Aber warum erzählen sie mir denn nicht die Wahrheit? Warum erzählt jeder eine Lügengeschichte anstatt zu schweigen?“
„Weil du jeden danach fragst, wie es scheint und was sollten sie sonst sagen? Entschuldigung aber darüber darf ich nicht sprechen? Glaube mir, sie fühlen sich auch nicht gerade wohl dabei?“, versicherte Logan ihr.
„Und woher weiÃt du das?“
Logan lächelte, stand auf um Zumindestens eine Tasse mit etwas Kaffee zu füllen. „Weil ich jedes Mal, wenn deine Mutter dich anlügt einen wütenden Anruf von ihr auf den AB habe und dein Freund Jess hatte mich dies bezüglich auch schon aufgesucht.“
„Wieso?“, fragte Rory
„Wieso was?“
„Wieso laden sie das bei dir ab?“
Mit der Tasse in der Hand setzte Logan sich wieder an den Tisch und reichte Rory vorzugsweise die Tasse. „Weil ich sie darum gebeten hatte.“
„Was meinst du?“, fragte sie nach und nahm einen groÃen Schluck von ihrem Kaffee.
„Ich habe ihnen gesagt, dass sie dir nichts davon erzählen sollen.“
Rory schaut ihn verwundert an. „Aber warum?“
„Weil ich auch die schlechten Seiten aus deinem Leben raushalten will.“
Nach noch einem Schluck von ihrem Kaffee sah sie ihn traurig an. „Aber warum raten mir alle mich von dir fernzuhalten?“
„Weil ich ursprünglich nie wieder was mit dir zu tun haben wollte. Aber aus irgendeinen seltsamen Grund konnte ich mich deiner Bekanntschaft nicht entziehen.“, meinte er lächelnd.
„Wieso tust du dir das selbst an. Ich meine, du hattest meine Autoschlüssel, daraus schlieÃe ich, wir waren sicherlich gute Freunde, warum wolltest du selbst diese Freundschaft aufgeben?“
„Ich will es immer noch. Rory vertrau mir, wüsstest du diese Sache, die dir niemand erzählt, du würdest nicht mehr mit mir zu tun haben wollen und ich wollte deswegen erst gar nicht mehr in dein Leben treten.
Wieder nahm sie einen Schluck aus ihrer Tasse. „Aber woher willst du wissen, dass ich so reagieren würde?“
„Weil ich auch weiÃ, das die Tasse, die du in deine Händen hältst, bereits leer ist.“
Leicht ängstlich sah sie in ihre Tasse. Leer. Er hatte recht.
„Ich kenne dich gut. Sehr gut sogar und deswegen solltest du jetzt gehen.“
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stand Rory auf und ging.
Er kannte sie wirklich gut. Er wusste, dass sie ihm nie die Schuld an den Unfall geben würde. Niemals kämen ihrerseits Vorwürfe. Doch er selbst könnte es sich nie verzeihen, sie noch einmal in solche Gefahr zu bringen. Es war besser so. Besser für beide.
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Ava & Sig by Falling~Star
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.08.2006, 09:54 von
Seraph_9.)