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Zahlenspiele
Es ist nur eine Zahl und eine nicht besonders aufregende dazu. Es ist keine 3 oder 13 (die hat ja einen besonders schlechten Ruf), auch keine 69 (die hat auch einen zweifelhaften Beigeschmack), keine 666, die hat ja was ganz teuflisches an sich. Nein, es ist eine ganz normale Zahl.
Als ich 18 Jahre alt wurde, dachte ich, jetzt! Jetzt wird alles anders. Gut, auÃer Autofahren und wählen gehen (ja, ich weiÃ, Geschichten aus der grauen Vorzeit, aber FRÃHER durfte man erst mit 18 Auto fahren und wählen gehen) ist nichts besonderes passiert.
Als ich 25 wurde, da sah ich es: das erste graue Haar. Na danke schön! Aber ansonsten: nichts! Genau wie immer!
Als ich 30 wurde, sah das anders aus. Da stellte sich so ein komisches Gefühl ein, von wegen Jetzt muss man doch mal etwas erwachsener tunâ. AuÃerdem wurden die Rückenprobleme schlimmer und die Haare? Noch grauer!
Mit der 40 liebäugele ich in gefährlicher Nähe und da kommt jetzt endlich Lauren ins Spiel! (Hoffentlich, werden jetzt viele denken, hört sie mit ihren Memoiren auf).
Lauren wird 40! Ich denke, sie wird sich genauso fühlen wie mit 39! Aber die Medien werden schon dafür Sorgen, dass sie die Zahl nicht gleich vergessen wird.
Hollywood hat den menschenverachtenden frauenfeindlichen â40er Knickâ eingeführt. Als Mann wird man mit dem Alter immer âheiÃerâ, als Frau wird man relativiert. Da kommen dann die berühmten Sprüche wie âAlso, sie sieht toll aus⦠so für 40!â Man könnte auch gleichsam zu einer ägyptischen Mumie sagen âTadellose gehalten, Puppe, für 5000 Jahreâ!
Warum werden die Schauspielerinnen jetzt anders beäugt? Was soll plötzlich mit einem Datum anders sein? Ist sie noch sexy? Sieht sie noch gut aus? Im Vergleich zu wem oder was? Oder sind die Beine doch nicht mehr so glatt, die Falten im Gesicht? Das Dekolletè wie eine Schildkröte?
Es ist mühselig darüber zu diskutieren, die Realität sieht nun mal anders aus: aufgespritzt, weggezurrt, glatt gebügelt, weggehungert, abrasiert, fest getackert. Frankensteins Laboratorium hätte seine wahre Freude daran.
Aber nicht Lauren! (Achtung, eben verfällt die Autorin in einen hoffnungslosen Schwärm-Anfall, der ihrem Alter und ihrem Status nicht angemessen scheint.)
Sie SIEHT wirklich klasse aus, zeitlos⦠schön!
Neulich in einer Gilmore Folge: Lorelai heult wie ein Schlusshund. Da fiel mir eine Textzeile aus dem Musical âLinie 1â ein:
âDu bist schön, auch wenn du weinst.â
Gut, gut, ich gebe zu, das klingt jetzt alles sehr dick aufgetragen, aber ich nehme mir das Recht heraus. Denn ich schreibe jede Woche über Lauren, denke jede Woche Lauren, von links nach rechts, von oben bis unten.
Also als Fazit: Frauen werden mit jedem Jahr älter, interessanter und auf ihre eigene Art schöner. Die Kurzformel lautet daher: Schön, schöner, Lauren.
Und noch was: â
Lauren, hee, wenn Du das liest, (was du bestimmt machst, weil du a.) so gut deutsch kannst und b.) immer im Internet auf der Suche nach neuen Lobpreisungen über dich bist), nimm es, wie es ist, denn wie es ist, ist es gut so. Zumindest für mich und die zig Millionen Leser dieser Kolumne. Und nicht vergessen, es ist nur eine Zahl und nicht mal eine besondere!
Alles Gute zum Geburtstag!
© Koile 2007