Ad Astra - Denn Blutrot scheint der Mond....

Rory Gilmore - Haus der Gilmores, nachmittags

Rory kommt aus dem Bad gerannt, als sie die Stimme ihrer Mutter hört. Sie begrüßt sie mit einem Lächeln. Vielleicht sollte sie ihr um den Hals fallen? Keine gute Idee. Rory vermeidet es, als sie erkennt, wie gestreßt und ausgepowert Lorelai scheint.

"Hey Mom, entschuldige bitte die Unordnung. Ich musste ein wenig recherchieren. Du glaubst gar nicht welche Ungerechtigkeit es in der Welt gibt. Ich habe ein förmliches Ultimatum an unsere Regierung verfasst. Ich fordere die Umweltpolitik dazu auf Greenpeace zu unterstützen. Ach, dass kannst du ja nicht wissen, Greenpeace begrüßt den von 17 Staaten vorgebrachten Aufruf an Japans Regierung, seine todbringenden wissenschaftlichen Untersuchungen von Walen einzustellen und die Rückkehr seiner Schiffe aus dem Südpolarmeer sicher zu stellen.

Die 17 Regierungen verurteilen die so genannte wissenschaftliche Jagd!! Es ist eine Schande, dass Japan nun von Jahr zu Jahr mehr Wale in der Antarktis tötet als es in den letzten 31 Jahren - vor der Verabschiedung des Moratoriums zum kommerziellen Walfang - zu Forschungszwecken getan wurde. Ist das nicht eine Ungeheuerlichkeit?"

Rory steigert sich in ihren Wahn und erkennt schließlich, dass ihre Satzmelodie den Hauch eines Vorwurfs an ihre eigene Mutter stellt.

"Ach, ... nicht so wichtig. Wie war dein Tag?"

Lorelai Gilmore - Haus der Gilmores, nachmittag

Sie kann zwar keinen richtigen Sinn in Rorys "Ansprache" erkennen, hört ihr aber dennoch so gut wie möglich zu.
"Das hört sich ja wie eine Verschwörung der Regierung an. Soll ich Mulder und Scully holen? Die können dir bestimmt helfen" sagt sie grinsend zu ihrer Tochter.
"Mein Tag war ok", sagt sie in einem Tonfall, der eigentlich noch einen Zusatz zu dem Satz zulässt. Beinahe hätte sie von dem Gespräch mit Jason erzählt.
"Im Hotel gibt es viel zu tun. Es geht alles drunter und drüber. Uhm, zu was hast du denn heute Abend Lust?"
Sie legt einen Arm um die Schultern von Rory und setzt sich mit ihr auf die Couch.

Pennilyn Lott - New Heaven, nachmittags

Sie erschrickt als er mit der Faust auf den Tisch schlägt. So hat sie ihn nie erlebt, aber es ist auch verständlich. Natürlich, sie weiß das Richard insgeheim hinter ihr herlaufen will, doch das er es nicht tut, sagt ihr das es dafür vielleicht längst zuspät ist. Sie lächelt in sich hinein, träumt fast schon von einer gemeinsamen Zukunft, besinnt sich dann aber eines besseren und verdrängt diese Gedanken. Jetzt muss sie sich erst einmal um Richard kümmern.
"Richard, es tut mir so leid...kann ich irgendwas für dich tun?"

Richard Gilmore - New Haven, nachmittags

Zuerst schweigt er einen Augenblick, dann schüttelt er den Kopf. Nein, Pennilyn kann nichts für ihn tun, niemand kann das. Es ist eben alles so gekommen, wie es kommen musste. Alle hatten ihn damals gewarnt, hatten ihm gesagt, dass er Emily nicht heiraten solle, doch er wollte nicht hören. Jetzt muss er eben den Preis dafür bezahlen.
Er hat Mühe, die Fassung zu bewahren, doch er möchte sich vor Pennilyn nicht so gehen lassen. Es wäre ihm unangenehm, er will nicht, dass sie einen falschen Eindruck von ihm gewinnt. So richtet er seinen Blick wieder nach oben, sieht sie an.
"Tut mir leid, wegen der Szene vorhin.", meint er, lächelt sie entschuldigend an.

Pennilyn Lott - New Heaven, nachmittags

"Das muss dir nicht leid tun Richard, ich verstehe dich, immerhin ist sie deine Frau." Sie sieht ihn an, lächelt ein wenig, legt ihre Hand auf die seine. "Aber mach dich deshalb nicht selber fertig, sie scheint nicht zu wissen was für einen tollen Mann sie hat." Sie lächelt weiter, streicht jetzt aber vorsichtig ein wenig über seine Wange. "Was hältst du davon wenn wir zu mir nach Hause fahren. Du willst heute doch sicher nicht zurück nach Hause und Stephen schläft heute hier in New Heaven."

Richard Gilmore - New Haven, nachmittags

Ein toller Mann, eine belustigende Vorstellung. Wenn er so toll war, warum wollte Emily dann die Scheidung?
Und Pennilyns Angebot, er weiß nicht so Recht, was er davon halten soll. Zu ihr mitkommen, natürlich wäre es schön, bei ihr zu sein, nicht nach Hause zu müssen - Trix nicht sagen zu müssen, dass Emily nicht wieder nach Hause kommen wird.
Eine Nacht lang in einer völlig anderen Welt. Eine Stimme in ihm mahnt ihn, dass es falsch wäre, mit ihr zu gehen, doch andererseits, sie waren jetzt schon so viele Jahre lang befreundet. Freunde helfen sich schließlich in Notlagen. Irgendwie fühlt er, dass es nicht die beste Idee war, die er jemals hatte, doch er nickt nur, willigt somit stumm ein, die Nacht bei ihr zu verbringen. Ein komisches Gefühl, wie er sich eingestehen muss. Was Emily wohl dazu sagen würde, wenn sie ihn jetzt sehen würde. Emily. Was sie wohl gerade tut?
Rasch verdrängt er den Gedanken wieder. Emily hat sich schließlich gegen ihn gewendet und das ohne einen ersichtlichen Grund.
"Wollen wir?", fragt er schließlich und steht dabei auf. Auf einmal kann er es gar nicht mehr erwarten aus diesem unheilvollen Cafè hinaus zu kommen, er möchte weg, weg von Yale, weg aus New Haven. Irgendwo hin, wo ihn nichts mehr an Emily erinnert.

Hope Renoir, Hartford, früher Abend

Die Freundin war nicht zu Hause - typisch, wann immer sie ihre Freunde brauchte waren sie nicht da, aber um ehrlich zu sein, war sie schon jemals für sie da gewesen? Sie kannte die Antwort ... Na gut, was solls, dann würde sie jetzt eben in das kleine Bistro gehen. Ihr Magen knurrte, es war an der Zeit wieder einmal was 'gescheites' zu essen. Deswegen macht sie sich auf den Weg. Keine 10 Minuten später sitzt sie auf einem der Ledersessel und versucht die Speisekarte zu entziffern - wenn sie bloß nicht so eitel wäre, würde sie jetzt in ihre Handtasche greifen und das Ralph Lauren Etui hervorholen und ihre Brille aufsetzen, aber sie war eitel und die Brille ruht weiter im Etui.

Pennilyn Lott, Lott Mansion, abends

Sie sind bei ihr angekommen. Es war eine lange, sehr ruhige und doch wunderbare Fahrt. Er hatte eingewilligt, war mit zu ihr gefahren und nun saßen sie dort. Richard schien gedanklich immernoch nicht vollkommen bei ihr zu sein, und doch fühlte sie sich in seiner Gegenwart unglaublich wohl. Sie wollte jetzt für ihn dasein, ihn unterstützen und sich um ihn kümmern.
"Kann ich irgendetwas für dich tun Richard? Möchtest du irgendetwas?" Sie sah ihn, war gespannt auf seine Antwort.

Richard Gilmore - Lott Mansion, abends

Bisher ist es ihm noch nie aufgefallen, wie unheimlich steril und unfreundlich Pennilyns Wohnzimmer war. Ein weißes Sofa, ein schwarzer Tisch, ahornfarbener, beinahe weißer Parkettboden. An der Wand nur zwei Bilder, ansonsten nichts, das in irgendeiner Form dekorativ wäre. Alles sehr kalt und sehr modern.
Pennilyns Worte reißen ihn aus seinen Gedanken. Ob sie irgendetwas für ihn tun kann. Gute Frage. Sehr gute Frage. Eigentlich kann sie es nicht. Nichts, was er im Moment möchte, kann sie ihm geben. Eine Entschuldigung von Emily beispielsweise, die definitiv angebracht wäre. Sie wird sich nicht entschuldigen, so viel steht fest. Ebenso wenig, wie er ihr ohne Entschuldigung ihren Ausbruch am Morgen verzeihen wird. Und dann auch noch dieses lächerliche Treffen in New Haven. Denkt sie wirklich, dass zwischen ihm und Pennilyn etwas läuft? Er schnaubt unbewusst bei dem Gedanken daran. Und dieser schmierige Anwalt.
Nein, er will nicht länger darüber nachdenken, nicht jetzt, nicht heute.
"Ein Glas Whiskey wäre vielleicht gar nicht schlecht.", meint er zu Pennilyn, die ihn noch immer erwartungsvoll ansieht. "Nach so einem Tag denke ich, wird mir das niemand übel nehmen.", fügt er noch lächelnd hinzu.

Pennilyn Lott - Lott Mansion, abends

Einen Whiskey...er will also einen Whiskey. Sie hatte an andere Dinge gedacht, doch wenn er seinen Whiskey wollte, sollte er einen bekommen.
Sie stand langsam auf, ging zu dem kleinen Wagen der an der Wand stand und machte ihm ein Glas zurecht.
Nachdem sie es ihm gegeben und sich wieder gesetzt hatte, sah sie ihn erwartungsvoll an.
"Sonst noch etwas Richard?"


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