Moments of Life
#21

Wow ich habe eine kleine aber feine Stammleserschaft. Danke an Halliwell Paige, Karana und Chery für euer FB. Habe mich sehr gefreut.
Heute gibt es den nächsten Teil und vielleicht finden sich ja noch einige Leute, die die Geschichte nicht nur lesen, sondern auch kommentieren. Egal ob positiv oder negativ. Nur so kann ich dazu lernen. Also dann viel Spass beim Kapitel 4.

LG Emerson Rose


Teil 4

Sarah hat sich in der Zwischenzeit in ihr Zimmer geschleppt. Zitternd und schwer atmend lässt sie sich auf ihrem Bett nieder.
In halb sitzender Position, den Kopf leicht nach hinten geneigt, eine Tagesdecke über sich gebreitet, findet Anthony seine Tochter nach dem Mittag vor.
„Hey.“ Vorsichtig berührt er Sarahs Hand.
„Oh, ich bin wohl eingeschlafen.“ Sarah will aufstehen, aber Anthony hält sie zurück.

„Bleib liegen. Deine Suppe kannst du auch im Bett essen.“
Nur ist das einfacher gesagt als getan. Mit zittriger Hand führt Sarah den Löffel zum Mund und verschüttet die Hälfte. Nachdem das Malheur beseitigt ist, füttert Anthony Sarah. Es ist nicht viel, was sie schafft, aber ganz ohne normale Nahrung geht es nicht.
Schließlich stellt Anthony den Teller beiseite und Sarah meint leicht resigniert, „ soweit ist es nun schon gekommen. Ich bin 17 Jahre alt und muss mich von meinem Vater füttern lassen.“
„Du weißt, ich würde alles für dich, für euch alle tun, nur damit ihr glücklich seid.“

Anthony schüttelt einige Kissen auf, damit Sarah sich wieder bequem dagegen lehnen kann.
„Heißt das, ich darf heute Abend weggehen? Ich wollte dir vorhin schon von unseren Plänen erzählen, aber du warst so schnell mit David verschwunden, dass ich gar keine Gelegenheit hatte.“

„Er hat mir von eurem Vorhaben erzählt.“
„Nachdem du ihn ausgequetscht hast, wie eine Zitrone.“ Sarah grinst. Sie kennt ihren Vater ziemlich genau.
„Nicht direkt. Er war sehr mitteilsam und hat mir mein forsches Auftreten nicht übel genommen.“
„Na gut, wenn er sich von dir nicht hat verschrecken lassen, dann kann ich ja noch hoffen, dass meine Verabredung heute Abend auch auftaucht. Und bis dahin werde ich wohl noch eine Mütze voll Schlaf nehmen. Sagst du Dawn Bescheid, dass wir morgen quatschen. Ich bin fix und fertig.“ Sarah kuschelt sich etwas tiefer in ihre Kissen und stellt das Sauerstoffgerät eine Stufe höher.
„Gut ich wecke dich zum Abendessen. Brauchst du sonst noch etwas?“
„Vielleicht eine Tylenol-.Tablette und eine Flasche Wasser. Ich glaube, ich habe schon wieder Fieber.“
Äußerlich bleibt Anthony ruhig und holt die Sachen, aber in seinem Kopf schrillen alle Alarmglocken. Die Ärzte im Krankenhaus hatten ihm Hoffnungen gemacht, dass die neue Antibiotikazusammenstellung helfen würde. Aber scheinbar führten die Bakterien in Sarahs Lungen immer noch einen erbitterten Kampf. Die Medikamente schlugen nicht an.

Zurück im Wohnzimmer setzt sich Anthony zu Jennifer auf die Couch und lächelt sie müde an, während er seine Brille putzt.
„Wo sind die Mädchen?“ Fragt er und nimmt sich die vor ihm liegende Post.
„Mit Scoutch spazieren. Was also heißt, wir sind ganz allein im Haus.“ Jennifer zieht die Beine an und lässt sich gegen Anthony fallen.

Der geht gern darauf ein und nimmt Jennifer in den Arm. Beide genießen die ruhige Zeit in ihrem Leben, wo sie sich einfach nur nahe sind. Und da Jennifer während der Woche mit Dawn in einem kleinen Appartement wohnt, sind die Stunden an den Wochenenden umso kostbarer.

„Ach ja, so könnte ich ewig liegen bleiben.“ Jennifer seufzt verliebt. „Sag mal, wenn Alyson und Sarah heute Abend ausgehen, wie wäre es dann mit einem romantischen Candlelight-Diner.“

„Gute Idee. Allerdings vergisst du, dass Dawn auch noch da ist.“
„Keine Sorge. Unser Küken ist heute Nacht zu einer Pyjama-Party bei den Williams eingeladen. Wir sind also vollkommen ungestört. Ich fahre Dawn um sieben rüber.“
„Mmm.“ Anthony ist ganz in einen Brief vertieft.
„Sag mal“, fragt er plötzlich, „haben wir Mitte Oktober schon was vor?“
„Außer meinen Geburtstag nichts weiter. Wieso?“
„Meine Eltern wollen uns besuchen. Sie schreiben, sie möchten dich und Dawn endlich mal kennen lernen und ungefähr eine Woche bleiben.“

„Klar können sie kommen. Dann bringe ich meine Eltern bei mir in der Wohnung unter. Ich bin schon gespannt auf die Menschen, die dich groß gezogen haben.“

„Du wirst sie bestimmt mögen. Ich habe in jungen Jahren viel Unsinn angestellt, aber sie haben immer zu mir gehalten und mir auch beigestanden, als Jillien starb. Wer kommt überhaupt alles zum Geburtstag?“
„Gute Frage. Schreib mal auf. Ich sag an. Also, deine Eltern, meine Eltern, Daniel, Sophie und Cassandra, dann unsere gesamte Rasselbande machen vier und am Abend Serina, Allan, Ryan und Jessica. Ich glaube das sind alle. Wie viel haben wir?“
„Einen Augenblick. Das macht nach Adam Riese mit uns siebzehn Personen. Bleibt nur die Frage, ob du Christin, Oz und vielleicht David auch einladen willst.“

„Das Jungvolk hat für den Abend bestimmt was anderes vor. Wir werden sehen. Die wichtigere Frage ist, wo alle sitzen sollen. Ich habe mir das so vorgestellt...“
Jennifer und Anthony schmieden Pläne. Weit kommen sie dabei nicht, denn als Alyson und Dawn mit Scoutch vom Spaziergang zurück sind, liegen die beiden auf dem Sofa zusammen-
gekuschelt und schlafen. Anthony hat wie immer vergessen seine Brille abzunehmen, so dass sie ihm nun halb auf die Nase gerutscht ist.
Dawn will gleich ihre Mutter wecken aber Alyson hält sie zurück.

„Lass uns erst mal Tee kochen. Sie haben sich etwas Schlaf wirklich verdient. Sarah wurde Anfang letzter Woche trotz Lungenentzündung entlassen. Dad und Jenny haben einige ziemlich unruhige Nächte hinter sich.“
„Wird Sarah wieder gesund?“ In Dawns Augen spiegelt sich Angst wider. Sie fühlt sich sehr wohl im Hause Hemmingwell und möchte ihre neu gewonnenen Geschwister nicht mehr missen.
„Bestimmt. Es dauert nur etwas länger, als die Ärzte dachten. So und jetzt setzen wir Tee auf, der auch schmeckt. Du hättest das Zeug heute Morgen trinken müssen. Echt zum abgewöhnen.“

Währenddessen hat Scoutch sich wieder ins Wohnzimmer geschlichen und tappst solange auf Anthonys Hand rum, bis dieser endlich aufwacht.

„Hey Scoutch. Was machst du denn hier. Bist du etwa ausgerückt. Wo sind Alyson und Dawn?“
„Wir sind hier Dad.“ Alyson trägt ein Tablett mit Tassen und Tellern herein und stellt alles auf dem Wohnzimmertisch ab.

„Sag mal, habt ihr schon wieder Hunger?“ Anthony reibt sich die Augen und rückt seine Brille zurecht.
„Na ja nicht unbedingt, aber schau mal auf die Uhr. Es ist gleich fünf, also Tea Time.“
„Oh?“ Das ist alles, was Anthony dazu sagen kann. Es kommt sehr selten vor, dass er am Nachmittag schläft und erst recht nicht so lange.

„Gut, dann gehe ich nachher noch raus und mähe des Rasen. Dawn hilfst du mir? Und Alyson du weckst Sarah und hilfst ihr beim anziehen.“ Anthony verteilt in seiner gewohnt liebenswürdigen Art die Arbeit auf seine Familie.

„Ehe du mich auch noch einspannst, ich habe zwei Körbe Bügelwäsche zu stehen und bin somit vollkommen ausgelastet.“ Jennifer wehrt gleich jegliche Bitten ab.
Das würde ich mich nie wagen.“ Anthony grinst verschmitzt und schaut Jennifer in ihre braunen Augen. Manchmal kann er es immer noch nicht fassen, dass diese schöne junge Frau wirklich seine Freundin ist. Immerhin ist er mit seinen 41 Lenzen nicht mehr der Jüngste und hat ab und zu schon arge Probleme mit Jennifers Temperament mitzuhalten. Die Jahre des Alleinseins haben in Form von grauen Haaren und ersten Falten im Gesicht, seine Spuren hinterlassen. Alyson und Dawn tauschen vielsagende Blicke aus. An die Turteleien ihrer jeweiligen Elternteile haben sich die beiden inzwischen gewöhnt. Amüsant ist es trotzdem immer wieder, wenn Anthony und Jennifer in aller Öffentlichkeit miteinander flirten und ihren zweiten Frühling genießen.

Nach der Tea Time geht jeder seinen Verpflichtungen nach. Alyson lässt vorher Badewasser ein und betritt dann leise Sarahs Zimmer. Die Sauerstoffsonde gibt pfeifende Geräusche von sich. Die Flasche scheint fast leer zu sein, denn Sarah schnappt im Schlaf wie ein Fisch ohne Wasser nach Luft.

„Sarah wacht auf.“ Alyson setzt sich langsam auf die Bettkante ihrer Schwester.
„Hi. Ist es schon so spät?“ Sarah streckt langsam ihre Arme nach oben aus und kann nur mit Mühe ein Gähnen unterdrücken. „Ich habe gerade so schön geträumt.“ Versonnen lächelt sie vor sich hin.
„Wenn ich raten dürfte, von David.“ Alyson hat den verklärten Blick ihrer Zwillingsschwester richtig gedeutet, denn diese nickt.

„Und, hat er etwas mehr erzählt, als bei mir gestern?“
„Wir haben uns gut unterhalten.“ Sarah gibt sich zugeknöpft und lässt Alyson erst mal zappeln.
„Komm schon, spann mich nicht auf die Folter.“
“Ich erzähle es dir, wenn ich in der Badewanne bin. Holst du mir den Rollstuhl rüber?“

Unendlich langsam hangelt sich Sarah in ihren fahrbaren Untersatz. Alyson stöpselt derweil den Schlauch von der Sauerstoffflasche auf den Lindy Walker um, einem kleinen Kanister, den man sich über die Schulter schnallen kann.
„Wie viel ist noch drin?“ Fragt Sarah.
„Gut halb vol", liest Alyson die Anzeige ab.
„Das reicht noch für 1 1/2 Stunden. Dad muss mir nachher noch mal den Akku wechseln, sonst sitze ich heute Abend irgendwann auf dem Trockenen.“

„Aber jetzt gleich nicht mehr.“ Mit Alyson`s Hilfe lässt sich Sarah in die Wanne gleiten. Dann schließt sie für einen Moment die Augen und versucht ruhig zu atmen.
„Herrlich. Endlich merke ich mein lädiertes Knie nicht mehr.“
„Ich habe etwas Eukalyptusöl ins Badewasser getan.“ Alyson hat sich einen Hocker herangezogen und dreht jetzt gedankenverloren an ihren Zöpfen.

„Einfach perfekt. Du solltest Krankenschwester werden. Machst das echt gut.“
„Lieber nicht.“
„Doch. Einer muss mich schließlich auch später pflegen.“
„Sag so was nicht. Du wirst wieder gesund. Es dauert eben alles seine Zeit.“
„Zeit ist das was ich nicht habe. Schau mich doch an. Würde ein Arzt mich so sehen, wäre ich schon längst wieder im Krankenhaus mit der Lungenentzündung und dem Fieber. Aber ich möchte heute Abend unbedingt weggehen, sonst fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich darf heute einfach nicht krank sein.“

„David bedeutet dir wohl eine Menge.“
„Auf jeden Fall freue ich mich schon riesig auf heute Abend. In seiner Gegenwart habe ich mich am Vormittag richtig wohl gefühlt und mir war ausnahmsweise mal nicht kalt.“
„Und was hat er so erzählt?“
„Seine Schwester heißt Julie und 2 Jahre jünger. Die Eltern sind geschieden und der Vater muss wohl ein ziemlich cholerischer Mann gewesen sein. Bei dem Thema hat David kaum den Mund aufgekriegt. Der Vater hat ihn zwei Jahre regelmäßig verprügelt und einen Krüppel aus seinem Sohn gemacht.“

„Oh Mann. Das hat er dir alles so einfach gesagt?“
„David wollte mir wohl zeigen, dass man trotz Handicap einiges erreichen kann.“
„Hat es geklappt?“
„Er hat auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ Verträumt lächelt Sarah vor sich hin.
„Und heute Abend wirst du einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen.“ Alyson saust in ihr Zimmer und kommt mit einem Frisurenmagazin zurück.

„Mit den Haaren fangen wir an. Offen oder hoch gesteckt?“
„Offen, definitiv.“
„Gut, Locken oder glatt?“
„Wenn du mir hilfst, Locken.“
„Klar. Besser als für Dads Handlangerdienste eingespannt zu werden. Am besten ich drehe dir die Haare gleich auf große Wickler. Dann können sie bis um 8.00 Uhr trocknen.“
„Lass mich aber vorher raus, sonst bekomme ich noch Schwimmhäute an den Händen.“
Nachdem Sarah wieder mit Bademantel und Handtuchturban im Rollstuhl sitzt, ist Alyson fast genauso nass, wie ihre Schwester. Und während sie sich abtrocknet, rollt Sarah zurück in ihr Zimmer und inspiziert schon mal den Kleiderschrank. Da mehrmaliges Umziehen zu anstrengend und umständlich ist, muss sie vorher genau wissen, was sie anziehen will.

Kurze Zeit später steht Alyson wieder trocken hinter ihr und hält Sarah ein Paar Halbschuhe vor die Nase.
„Wenn du willst, kannst du sie heute Abend tragen.“
„Wirklich?“ Sarah verschlägt es glatt die Sprache. Die Schuhe sind aus echtem verschieden farbigem Leder und Alyson`s ganzer Stolz. Die Großeltern haben sie zusammen mit einer Hose für Nicholas und einem Pullover für Sarah zu Weihnachten aus London geschickt. So etwas Edles kriegt man hier in Boston gar nicht.

„Hauptsache du tanzt mir nicht die Sohlen durch.“ Alyson grinst.
„Ehrenwort. Ich werde mich zurückhalten. Aber was ziehe ich an“, kommt Sarah auf ihr Hauptproblem zurück.
„Ich weiß gar nicht, welche Hose überhaupt noch passt. Die Waage hat gestern schon wieder 2 Pfund weniger angezeigt. Wenn ich bedenke, dass ich vor einem Jahr noch fast 100 Pfund gewogen habe. Das sind über 14 Pfund mehr gewesen.“
Alyson hat inzwischen einige Hosen aus dem Schrank genommen und hält nach einigen Überlegungen Sarah eine graue, gerade geschnittene Stoffhose hin.

„Wenn ich mich nicht irre, hat dir die Jenny zum Geburtstag geschenkt. Sie müsste also in etwa passen.“
„Keine schlechte Idee und dazu den weißen Wollpullover aus London. Das ist zwar nicht gerade sexy, aber welche Kurven soll ich denn auch hervorheben, wenn ich keine habe.“

„Ist das nicht etwas zu warm? Wie wär’s damit?“ Alyson hält eine knallrote Bluse mit langen Ärmeln hoch.
„Das Teil ist viel zu groß. Ich ziehe lieber noch ein Top drunter.“
„Gut dann lass mich jetzt deine Haare eindrehen. Sonst werden sie nicht mehr rechtzeitig trocken.“


PS: Ja ich bin fies, aber das Date kommt im nächsten Teil.:biggrin:
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#22

Die Arme muss im Bett liegen und sich pflegen lassen, während die andere ein Date hat :heul: Die Arme!
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#23

Zitat:Immerhin ist er mit seinen 41 Lenzen nicht mehr der Jüngste
Den Satz fand ich richtig toll!
Was den Rest angeht... jaaaah der hat mir auch gefallen.
Hoffentlich klappt das mit dem Date auch, nicht das die Arme uns da nachher noch "abhanden" kommt.
Aber wirklich gut geschrieben.
Freu mich schon auf den nächsten Teil! :biggrin:

Wenn mich jeder mögen würde, dann wäre ich Käsekuchen!
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#24

hey,

das war ein toller teil!

Bin auf das Date gespannt, hoffentlich klappt alles und sie bleibt gesund!

Freu mich auf den nächsten Teil!


Liebe Grüße
Chery
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#25

karana schrieb:Die Arme muss im Bett liegen und sich pflegen lassen, während die andere ein Date hat :heul: Die Arme!

Ich glaub du hast was falsch verstanden. Sarah liegt im Bett und hat aber am Abend ein Date mit David. Sie geht trotzdem.Wink

Freu mich, dass mir meine Stammleser erhalten bleiben. *Kuddel euch* Wenn ich heute noch zu kommen, gibt es den nächsten Teil.

LG Emerson Rose
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#26

Emerson Rose schrieb:Ich glaub du hast was falsch verstanden. Sarah liegt im Bett und hat aber am Abend ein Date mit David. Sie geht trotzdem.Wink

Freu mich, dass mir meine Stammleser erhalten bleiben. *Kuddel euch* Wenn ich heute noch zu kommen, gibt es den nächsten Teil.

LG Emerson Rose

Das kommt davon wenn man tausend Sachen gleichzeitig macht...Rolleyes
Hab es eben nochmal gelesen und natürlich hast du Recht
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#27

Auch wenn ich dachte, es würde sich noch jemand zu einem FB hinreissen lassen. Es gibt heute, wie versprochen, nen neuen Teil.

Meine Stammleserschaft hat sich zumindest nicht verkleinert. Das ist doch auch schon was.
Weiss ja selbst dass, Non-GG-FF hier nen schweren Stand haben, aber soll ich euch mit ner miesen GG-Story quälen? Das kriege ich glatt auch noch hin, aber ich bin dann nicht so mit Herzblut dabei, wie bei der Geschichte. Also, es tut nicht weh und animiert mich zum weiterschreiben.:biggrin:

LG Emerson Rose

Diesen Teil widme ich Halliwell Paige, Karana und Chery. DankeSmile


Teil 5

Als Sarah und Alyson um kurz vor sieben in der Küche erscheinen, ist diese wie leergefegt.
„Was denn, gibt es nichts zu essen?“ Alyson ist erstaunt.
„Heute ist Selbstverpflegung angesagt“, antwortet ihr Anthony, der gerade aus dem Garten kommt und aussieht, als hätte er mit Rasenmäher gekämpft und verloren. Überall an seiner Kleidung hängt Gras.

„Was denn Dad, du wirst deinen Prinzipien untreu und lässt uns einzeln essen. Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?“ Sarah lässt sich auf einem Küchenstuhl nieder und ist ganz Ohr.
„Dawn übernachtet bei den Williams. Ihr habt auch etwas vor, also wollten Jenny und ich uns einen romantischen Abend machen. Und ich sollte schon längst anfangen zu kochen.“

„Ich glaube, das wirst du wohl noch etwas verschieben müssen. Nicht nur du hast eine Dusche dringend nötig.“ Alyson kann sich nur mit Mühe das Lachen verkneifen.
„Schau dich mal um.“ Sarah hilft ihrem Dad auf die Sprünge.
„Oh nein. Scoutch musst du auch mit allem spielen.“ Der Golden Retriever steht hinter Anthony und schaut sein Herrchen unschuldig an. Überall in seinem Fell hängt Moos, Gras und nasser Sand. Alles Sachen, die Anthony in der letzten Stunde zusammengefegt hat.
„Ich glaube wir gehen lieber in den Keller zum duschen, sonst lyncht mich Jenny, wenn ich dich Dreckspatz in die neue Badewanne stecke.“ Mit diesen Worten scheucht Anthony Scoutch nach draußen zurück und Alyson und Sarah stehen immer noch ohne Abendessen da.
„Also gut. Do it yourself.“ Alyson durchstöbert das Eisfach und einige Schränke und befördert Brot, Butter, Wurst, Käse, Gurken, Tomaten und zum guten Schluss Salzbrezeln zu Tage.
“Hast du schon eine Wahl getroffen?“
„Ich weiß nicht. Ich glaube gar nichts.“ Sarah ist beim Anblick der Lebensmittel ganz weiß im Gesicht geworden.
„Tut mir leid, ich kann es nicht riechen. Ich nehme eine Brezel mit ins Wohnzimmer. Lass dir von mir den Appetit nicht verderben.“
So schnell es ihr kaputtes Knie erlaubt, stakst sie in die Stube und lässt sich auf die Couch fallen. Kurz danach hört man, wie das Sauerstoffgerät anspringt.

Unschlüssig steht Alyson nun allein in der Küche und schneidet sich schließlich etwas Gemüse klein und eine Scheibe Schwarzbrot mit Käse dazu.
Als Anthony eine halbe Stunde später frisch geduscht und im Freizeitlook die Küche betritt, sitzt Alyson immer noch vor den Lebensmitteln und knabbert gedankenverloren an einer Scheibe Gurke.
„Hey Al, nicht träumen. Wo ist Sarah?“ Anthony setzt sich mit an den Tisch.
„Im Wohnzimmer. Sie ist mal wieder vor dem Essen geflüchtet.“
„Dann hat sie sich wohl hingelegt. Ich habe niemanden gesehen.“
„Dad?“
„Was ist?“
„Ich habe Angst. Wird Sarah wirklich wieder gesund? Bis jetzt habe ich daran geglaubt, aber im letzten Jahr ging es immer weiter abwärts. Ich will meine einzige Schwester nicht verlieren.“ Alyson`s Augen füllen sich mit Tränen.

„Ach Schatz. Es ist für uns alle zurzeit sehr schwer. Doch solange die Ärzte noch an eine Besserung glauben, sollten wir es auch tun. Ich weiß, dass du in den vergangenen Monaten zurückstecken musstest, aber ich liebe dich trotzdem genauso sehr wie Sarah. Vergiss das nie.“
„Das weiß ich ja Dad.“ Alyson nimmt das Taschentuch ihres Vaters entgegen und putzt sich geräuschvoll die Nase.
„Ok, wenn du das nächste Mal eine Schulter zum anlehnen brauchst, komm gleich zu mir und friss nicht alles in dich rein. Das gibt nur Magengeschwüre. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede.“
„Danke.“ Innig umarmt Alyson ihren Dad.
„So und jetzt macht euch fertig für nachher. Ich räume hier auf.“ Anthony scheucht Alyson aus der Küche und geht dann kurz rüber ins Wohnzimmer. Sarah liegt und hat die Augen dabei geschlossen, während der Sauerstoff aus dem Tank ihre Lungen füllt. Anthony setzt sich auf den Rand der Couch und nimmt Sarahs Hand.

„Keine Angst Dad. So schnell wirst du mich nicht los.“ Sarah richtet sich umständlich auf. „Aber wenn es nicht besser wird, muss ich zurück ins Krankenhaus, oder?“
„Ja.“ Anthony streicht seiner Tochter vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich habe heute Nachmittag mit Dr. Harold telefoniert und ihn auf den neuesten Stand der Dinge gebracht. Er ist der Meinung, dass die Infusionen anschlagen und du dich besser fühlen müsstest. Außer wenn die Bakterien schon wieder mutiert sind. Ich habe für Montagmorgen ein Bett bestellt.“
„Mmm.“ Sarah nestelt an ihren Schuhbändern und versucht den Blickkontakt zu Anthony zu vermeiden.
„Oh Mann und ich dachte, ich könnte es schaffen.“ Tränen rinnen ihr über die leicht geröteten Wangen.
„Du wirst es schaffen.“
„Aber ich habe versagt.“
„Nein, das glaube ich nicht. Es steht nur zurzeit unentschieden, und ich bin mir sicher, dass die Ärzte noch ein Ass im Ärmel haben. Und jetzt denk nicht an Montag, sondern freu dich auf heute Abend. Soll ich dir den Rollstuhl runterholen?“
„Ja bitte und ich brauche noch eine neue Patrone für den Lindy Walker und die Flasche im Zimmer ist auch fast leer.“

„Wie sie wünschen. Ich eile Madam.“ Anthony verschwindet im ersten Stock und Sarah kaut weiter auf ihrer Brezel herum, die einfach nicht weniger werden will.
Als um kurz vor acht David vor der Haustür der Hemmingwell`s steht, ist alles vorbereitet. Sarah öffnet ihm auf ziemlich wackeligen Füßen und David bekommt vor lauter Begeisterung kein Wort raus. Vor ihm steht ein Engel. Die Haare zu Locken gedreht, fallen Sarah leicht über die Schultern. Nur zwei Strähnen von den Schläfen sind am Hinterkopf mit einer Klemme befestigt.
„Du siehst wirklich toll aus“, findet David schließlich seine Sprache wieder.
„Danke schön. Aber komm doch erst mal rein.“ Sarah errötet leicht im Gesicht geht voraus ins Wohnzimmer.

„Ich habe schon alles verstaut. Muss nur noch meine Jacke anziehen.“
„Nur keine Eile. Ich brauche ohnehin erst mal einige Minuten zum stehen, bevor wir losfahren können.“
„Gut dann zeige ich dir solange unser Haus.“
Kurze Zeit später ist David soweit, sich für die Autofahrt hinzusetzen und Sarah sehnt nichts anderes herbei, als für die nächsten Stunden sitzen zu bleiben. Ihre Lungen geben bei jedem Atemzug ein pfeifendes Geräusch von sich.
Draußen am Auto steht David dann vor dem Problem, wie er Sarah in den nicht gerade kleinen Pick Up kriegt. Aber da Sarah mehr Gewalt über ihren eigenen Körper hat, braucht sie nur Davids Schulter und lässt sich auf einem Bein stehend elegant ins Auto gleiten. Der Rollstuhl findet seinen Platz im Kofferraum.
„Ist das dein Wagen?“ fragt Sarah nach als sie beide sitzen.

„ Nein. Mom hat ihn mir geborgt. Sie arbeitet in einer Kunstgalerie und transportiert mit dem Auto die Exponate, manchmal bis nach Los Angeles. Ansonsten teile ich mir mit meiner Schwester einen kleinen gebrauchten Ford oder nutze die öffentlichen Verkehrsmittel.“ vorsichtig lenkt David den Wagen Richtung Hauptstraße und fädelt sich dort in den Verkehr ein.
„Ich fahre nicht oft mit dem Auto. Aber den Führerschein wollte ich damals unbedingt machen. Schließlich komme ich an manchen Tagen auch ohne Schmerzmittel aus.“ David versucht ein Gespräch in Gang zu bringen.
„Vor ungefähr einem Jahr wurde ich aufgrund einer Lungenblutung mit Kodein und Valium ruhig gestellt. Drei Tage habe ich kaum etwas um mich herum mitgekriegt und keine Kraft, mich zu wehren, wenn die Ärzte den Schleim und das Blut aus meinen Lungen saugten. Seitdem habe ich was gegen Medikamente dieser Art. Mein Verstand ist das einzige, was zurzeit uneingeschränkt funktioniert. Das will ich nicht aufs Spiel setzen.“

„Kann ich gut verstehen. Aber bei den teilweise unerträglichen Schmerzen kann ich ohnehin nicht mehr klar denken. Aber ich wollte dich nicht unnötig runterziehen. Lass uns über was anderes reden. Weißt du, welche Band spielt?“
„Gute Frage. Ich habe zwar die Zeitung heute schon mal bei uns rum liegen sehen, aber noch nicht reingeschaut. Der Besitzer richtet sich meistens nach seiner Tochter und die hört sich an der High School um, was gerade angesagt ist.“
„Woher weißt du das?“
„Anny geht mit Alyson und mir in eine Klasse.“
„Und dann weißt du nicht, welche Gruppe heute auftritt?“
„Ich habe Anny die ganze Woche noch nicht gesehen. Es geht ihr so ähnlich wie mir. An einem Tag noch gesund und am nächsten Tag schon im Krankenhaus auf der Intensivstation. Anny hat Morbus Chrone. Manchmal hat sie dadurch ziemlich heftige Bauchschmerzen und vor zwei Jahren wurde ihr der halbe Magen entfernt, sowie ein Teil des Darms. Trotzdem hat sie bestimmt eine tolle Musikgruppe aufgetan. Die Infos stammen meist aus der Schülerzeitung, an der Anny mitarbeitet. Wenn sie nachher da ist, stelle ich sie dir vor. Anny ist wirklich etwas ganz besonderes.“
Begeistert erzählt Sarah einige Anekdoten von der Schule, während David zuhört und den Wagen dabei sicher ans Ziel lenkt.

„Wollen wir reingehen?“ Unterbricht David Sarah.
„Oh, wir sind ja schon da. Sorry, ich rede wohl zu viel.“
„Nein, nein. Das macht gar nichts. Aber es wird langsam kalt, wenn wir noch länger im Auto bleiben.“
„Klar, aber den Rollstuhl lass ich hier. Wenn du mir die Sauerstofftasche abnimmst, müsste es auch mit den Gehhilfen reichen.“
David schnallt sich also den Lindy Walker über die Schulter, während Sarah mit unsicheren Schritten aus dem Auto steigt und bis zur Eingangstür des Cafes immer etwas hinter David bleibt. Nach jedem dritten Schritt lächelt sie resigniert und legt eine kleine Pause ein, um wieder zu Atem zu kommen. Schließlich betreten beide den Laden, der in schummriges Licht getaucht und mit Möbeln aus den dreißiger und vierziger Jahren bestückt ist. Viel ist noch nicht los und auch die Musik kommt noch vom Band. Aber das Schild an der Eingangstür verspricht, dass „The Voices“ heute auftreten werden.
David steuert die erst beste Couch an, damit Sarah sich setzen kann. Er selbst bleibt stehen und schaut kurz in die Runde nach bekannten Gesichtern, ehe er die Jacken zur Garderobe bringt. Als er zurückkehrt, unterhält sich Sarah bereits angeregt mit dem Kellner, den sie offensichtlich kennt.

„David darf ich dir vorstellen, das ist Josh. Josh das ist David.“ Macht sie die beiden miteinander bekannt.
„Josh geht mit mir in eine Klasse. Aber wir kennen uns schon seit über dreizehn Jahren.“
„Stimmt. Damals im Kindergarten habe ich ihr mit Vorliebe die Puppen geklaut. Aber ich habe mich gebessert.“ Josh grinst frech. „Es ist echt schön, dass du mal wieder hier bist.“
“Tja mit tanzen ist es zurzeit Essig.“ Geräuschvoll schlägt Sarah ihre Gehhilfen gegeneinander.

„Wird schon werden. Und dann legen wir beim nächsten Theaterauftritt wieder eine flotte Sohle aufs Parkett. Du kommst doch zum Vorsprechen nächsten Mittwoch. Wir beide als Romeo und Julia wäre echt toll.“
„Klar doch.“ Sarah ist einsilbig geworden. „Du Josh“, wechselt sie rasch das Thema, „könntest du uns was zu trinken bringen. Mir am besten was heißes zum aufwärmen. Ist es hier heute so kalt oder kommt es mir nur so vor?“
„Wenn du willst, bringe ich dir eine Wolldecke. Im Lager liegt ein. Und dazu eine heiße Schokolade oder lieber Tee?“
„Kakao ist genau das richtige und du?“
Sarah wendet sich an David, der immer noch neben dem Sofa steht.
„Ich nehme dasselbe.“
„Gut zwei heiße Schokolade und eine Decke. Kommt sofort.“
„Danke dir. Bist ein Schatz.“
„Das weiß ich doch.“ Josh verschwindet mit der Bestellung.
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#28

erst mal ersten platz sichern falls mir noch einer in die quere kommt

Zum FB:

Die arme Alyson.
Ich kann sie voll verstehen, das sie ihre einzige Schwester nicht verlieren will.
Und dann erst mal Sarah, die tut mir ja soweiso schon leid.
Ich hoffe mal mit dem Date klappt alles.
Und ich will, dass es ihr besser geht.
Ach Mensch, ich bin nicht so gut beim FB geben...
Da kann ich manchmal besser selber was schreiben, das hat dann mehr Sinn als mein idiotisches Geschwafel hier^^
Hoffentlich kommt blad ein neuer Teil, der hier war nämlich mal wieder richtig gut!

Wenn mich jeder mögen würde, dann wäre ich Käsekuchen!
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#29

heyyy,

danke für die widmung!:freu: :freu:

das war ein toller teil!

Arme Alyson. Kann sie verstehen das sie ängstlich ist das es ihrer Schwester schlechter gehen könnte!

Die Charaktere sind wirklich klasse!

Da scheinen sich zwei aber ziemlich gut zu verstehen. Josh und Sarah! *g*


Macht echt spaß deine ff zu lesen! Würde am liebsten gleich weiter lesen! *g*

Freue mich auf den nächten Teil!

Liebe Grüße
Chery
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#30

Chery schrieb:Da scheinen sich zwei aber ziemlich gut zu verstehen. Josh und Sarah! *g*

Irgendwie muss ich doch etwas Spannung reinbringen. Immer nur Friede, Freude, Eierkuchen ist zwar leicht aber auf die Dauer auch langweilig. Wirst dich also noch einige Tage gedulden müssen.Wink

LG Emerson Rose
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