So, und weiter gehts, re-fb hab ich ja bereits schon gegeben...
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.3.
How to save a life
Step one you say we need to talk
He walks you say sit down it's just a talk
He smiles politely back at you
You stare politely right on through
Some sort of window to your right
Wenn ein wirklicher Notfall ansteht, muss alles schnell gehen. Niemand darf mehr rumstehen, alles muss vorbereitet sein, wirklich nichts darf schief gehen. In diesen, von Ãrzten genannten „schnellen Minuten“, wird unglaublich viel Adrenalin in deinen Körper gepumpt. Dein Herzschlag ist rasend schnell, du weiÃt gar nicht wie dir geschieht. Wie in Trance wäscht du deine Hände und Arme sauber, und selbst, wenn du müde bist, lässt dich eine OP, dieser unglaubliche Kick, wach halten.
Meredith stand neben Burke und hatte einen guten Blick auf das Geschehen. Er schnitt gerade dem Patienten den Bauch auf. Als dieser auf war, erkannten die Ãrzte das Unheil: Ein perforierter Magen. „Sehen sie das, Dr. Grey. Die Reste seines Magens.“
„Aber wie konnte das passieren? Ich meine, er hat nie über Schmerzen in der Bauchgegend geklagt, er war topfit.“, sagte Meredith und schaute Burke interessiert bei seiner Arbeit zu.
„Naja...auf einmal hat es buff gemacht. So was kann passieren, Dr. Grey, es war sicherlich nicht ihre Schuld. Nun muss Mr. Graws wohl aus einem Schlauch essen.“
„Wie bringt man so was einem Menschen bei, ohne...“
„Ohne selbst in Tränen auszubrechen? Im Laufe der beruflichen Laufbahn als Arzt entwickelt man eine Art Hornhaut gegen so was. Man bekommt die Härte, die man für diesen Job dringend braucht.“, erklärte Burke und stocherte nebenbei in den Ãberresten von Gavins Magen herum.
„Ich kann einen Teil mit einer Prothese wieder herstellen...“, murmelte er und fügte kurz danach hinzu: „Und damit sie auch so eine Hornhaut entwickeln, Dr. Grey, werden sie dem Patienten erklären, was mit ihm passiert ist und was für Folgen dies für ihn hat. Sie wollen wissen, wie man Leben rettet? Es gehört viel Menschlichkeit dazu, jedoch dürfen sie sich nicht in Mitgefühl verlieren und auch keine zu groÃe Bindung zu den Patienten aufbauen.“
Meredith schluckte. Plötzlich erklang ein lautes Piepen im OP-Saal. Sofort breitete sich wieder Panik aus. Wieder wurde man mit Adrenalin vollgepumpt, jede Sekunde zählt.
„Herzstillstand!“, rief Dr. Burke und zwei Schwestern kamen mit dem Defillibrator und luden ihn auf die geforderte Voltzahl auf. Dann lieà Burke ihn auf Gavin niedersausen, dessen Körper sich augenblicklich aufbäumte.
Immer noch kein Lebenszeichen. Noch einmal wiederholte er diesen Vorgang. Erst nach dem vierten Mal bekamen die Ãrzte wieder einen Puls.
Langsam entspannte sich die Atmosphäre wieder. Burke lieà sich die SchweiÃperlen von der Stirn wischen und fuhr einfach mit der OP vor. Er besaà jene Hornhaut aus Härte bereits.
Nach einer weiteren Stunde war die OP beendet. Gavin, der immer noch unter Narkose war, wurde wieder in sein Zimmer gebracht. Bis er aufwachen würde, sollten noch weitere Stunden vergehen und so kümmerte sich Meredith um ihre weiteren Patienten- und bekam somit die Gelegenheit, mit Addison Shepherd zusammen zu arbeiten.
Die Patientin Jane Eden, eine sechzehnjährige Schülerin, war schwanger, doch sie hatte schon im 6. Monat erste Wehen gekommen. Sie musste rund um die Uhr beobachtet werden und sie war sozusagen Addison´s neuer Schützling.
„Ach, da sind sie ja Dr. Grey.“ Meredith war vorsichtig, wenn es um Derek´s Frau ging. Zwar verstand sie sich in letzter Zeit sehr gut mit der hübschen rothaarigen, jedoch hatte sie das Gefühl, dass Addison immer noch ein sehr wachsames Auge auf sie hatte.
„Hallo, Dr. Shepherd. Sie haben mich verlangt?”
„Ja. Das ist Jane Eden, sechzehn, sie ist im 6. Monat und klagt über immer wiederkehrende Schmerzen und akute Wehen. Was denken sie?“ Addison testete Meredith bei jedem Patienten, bei dem die beiden zusammen arbeiteten.
„Die Schmerzen könnten von einer Gebärmutterverengung stammen, wir haben es hier auÃerdem mit einer Frühgeburt zu tun. Es kann passieren, dass das Baby in den nächsten Minuten kommt oder in drei Tagen.“, antwortete Meredith in einem schnellen Zug.
„Richtig. Und was schlagen sie vor?“
„Beobachtung und eine andere Liegeposition, mit viel Glück können wir damit die Geburt noch auf den 7. Monat hinaus zögern.“
„Gut gemacht, Dr. Grey. Sie werden bei der Geburt dabei sein.“, sagte Addison und kümmerte sich nun wieder um Jane.
Meredith´s Pieper erklang. Gavin Graws war wieder aufgewacht. „Das ging aber schnell.“, flüsterte Meredith und ging wieder mal zu Zimmer 304.
Auf dem Weg dorthin lieà sie sich durch den Kopf gehen, wie sie es Gavin schonend bei bringen sollte. Viele Versionen kamen ihr in den Sinn, doch keine davon schien richtig zu sein.
SchlieÃlich war sie angekommen und begab sich in das Zimmer. Die Krankenschwester, die dort gerade den Tropf ausgewechselt hatte, verlieà sofort das Zimmer.
„Ah, Dr. Grey...Wie schön sie zu sehen...“ Gavins Stimme war schwach- er war kreidebleich im Gesicht.
„Ich muss ihnen jetzt etwas sagen, Gavin.“ Meredith senkte ein wenig ihre Stimme.
„Das hört sich gar nicht gut an.“
„Ist es auch nicht. Gavin, sie hatten eine Magenperforation. Das heiÃt, nach ihrer OP sind die Magenwände enorm angeschwollen. Wir konnten dies nicht sehen, weil das kurz vor ihrem Zusammenbruch in Sekundenschnelle geschah. Danach ist er sozusagen geplatzt. Sie haben dadurch hin viel Blut erbrochen. Wir mussten sie sofort operieren...“
Meredith lieà ihre Erklärung ausklingen.
„Und...und...was heiÃt....was heiÃt das jetzt genau?“ Gavins Stimme versagte immer öfter.
„Dr. Burke, der die Operation geleitet hat, musste die Ãberreste entnehmen und konnte den Magen durch eine Prothese ersetzen. Sie müssen jedoch...durch...einen Schlauch ernährt werden.“
Stille. Unangenehme und bedrückende Stille breitete sich im Raum aus.
Plötzlich fing Gavin an zu weinen. Ganz leise. Im Verborgenen.
Meredith spürte, wie ihr Magen randalierte und ihr die Galle hochkam. Sie rannte aus dem Zimmer und schaffte es gerade noch in eine Toilettenkabine bis sie sich übergab. Der faulige Geruch stieg ihr in die Nase, sie fühlte sich dreckig und erschöpft.
Sie spülte ab und ging zum Waschbecken, um sich das Gesicht zu waschen und einen Schluck Wasser zu sich zu nehmen.
Meredith beobachtete sich im Spiegel. Auch sie war kreidebleich geworden. Sie fing an zu weinen. Ihre Augen füllten sich mehr und mehr mit den Tränen und es schien, als würde sie den Schmerz, den ihr dieser Besuch bereitet hatte, einfach austränen.
Vorsichtig setzte sie sich in eine Ecke und vergrub ihr Gesicht in ihre Hände. Immer wieder fing sie vom neuen an.
Als sie sich nach einer kurzen Zeit wieder zum Spiegel begab, waren ihre Augen gerötet und gereizt. Meredith schluchzte, wusch sich abermals das Gesicht und verlieà dann, immer noch wacklig auf den Beinen, die Damentoilette des Seattle Grace Hospitals. Es war erst halb vier am Nachmittag und der Tag erst zur Hälfte überstanden.
Es gibt Leute, die nennen Ãrzte „Halbgötter in weiÓ, andere sagen, dass dieser Ausdruck viel zu übertrieben sei. Fakt ist, dass Ãrzte jeden Tag aufs neue Hand in Hand mit Leben und Tod arbeiten. Ein falscher Schnitt, eine falsche Entscheidung kann ein Leben in Gefahr bringen. Es gibt Licht und Schatten, wie in jedem Job. Doch sicherlich gibt es nur wenige, die so sehr mit Gefühlen, wie mit Trauer, Angst, Verantwortung zusammenhängen wie der Beruf Arzt.
As he goes left and you stay right
Between the lines of fear and blame
And you begin to wonder why you came
Where did I go wrong, I lost a friend
Somewhere along in the bitterness
And I would have stayed up with you all night
Had I known how to save a life
Let him know that you know best
Cause after all you do know best
Try to slip past his defense
.TBC.
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Song: How to save a life performed by The Fray
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