Ewig blüht der Lotos...
#11

So, da kommt der nächste. Hab lange damit gerungen ihn schon online zu stellen... aber ich konnte einfach nicht anders... Ich will ja nicht dass ihr alles wieder vergesst... So habt ihr morgen (naja, eigentlich heute) früh einen neuen Teil den ihr mit der morgentlichen Dosis Kaffee hinunterspühlen könnt. Dann liegt er nicht so schwer im Magen...
Hoffe es gefällt euch...

Kapitel 3. Coffee for the Baby!

Hätte ich gewusst, dass ich sie an diesem Morgen wieder treffe, ich hätte mir die Haare gewaschen. Gwen hatte mich so lange genervt, bis ich einwilligte sie in meine ehemalige Heimatstadt zu fahren um ihr meinen Onkel vorzustellen. Kaum waren wir in Lukes Diner angekommen, da wurde mir klar, wie sehr sich alles verändert hatte. Ich parkte unseren Wagen vor dem Laden und gemeinsam gingen wir hinein. Luke stand in seinem Flannelhemd und seinem Basecap hinter dem Tresen und schrieb auf einem Stück Papier herum. Ich hielt inne. Ich hatte ihn schon so lange nicht mehr gesehen... Ich war erstaunt wie wenig er sich verändert hatte. Er sah glücklich aus. Ich wusste, dass er glücklich war.
Ich atmete tief durch und trat an ihn heran. Er schien mich nicht zu bemerken. Ich wusste nicht wie ich ihn aus seinen Gedanken reißen sollte. Schließlich öffnete ich einfach den Mund und sagte das erste, das mir einfiel.
Ich hätte gerne zwei Hamburger mit extra Käse.
Luke sah auf. Seine Augen weiteten sich und erstrahlten in einem anderen Glanz als er mich erkannte. Jess? Was tust du denn hier? Fragte er. Oh mein Gott! Er kam hinter dem Tresen hervor und drückte mich stürmisch an sich. Ich wehrte mich nicht. Ich fand es irgendwie schön so herzlich empfangen zu werden. Ich fühlte mich wohl und erwiderte seine Umarmung. Es war ein Stückchen heile Welt, die ich mit seinem Geruch einatmete.
Als ich mich von ihm löste musterte er mich von oben bist unten. Gut siehst du aus, gab er zu. Ich musste grinsen. Das war noch nie Lukes Art gewesen. Du auch, sagte ich leise. Er war frisch rasiert und hatte sich die Haare geschnitten. Ich hatte den Verdacht, dass er seine Kappe nur trug um sein Essen vor Haarausfall zu schützen, oder um eine kahle Stelle an seinem Kopf zu verdecken. Ich musste schmunzeln. Wahrscheinlich bildete ich mir beides nur ein.
Plötzlich dachte ich an Gwen. Ich zog Luke zu ihr. Luke, das ist Gwen. Gwen, das ist mein Onkel, Luke.
Freut mich sehr, sagte Luke und streckte ihr die Hand entgegen. Sie erwiderte seinen Gruß Kopf nickend, ergriff seine Hand.
Ebenfalls. Jess hat mir viel von Ihnen erzählt.
Luke sah mich erstaunt an. Ich spürte wie ich rot wurde und wandte den Blick ab.
Tja... was soll ich sagen. Die Zeit hier war die beste meiner Jugend, verteidigte ich mich. Luke lächelte und nickte.
Das freut mich, sagte er ehrlich. Wollt ihr etwas trinken? Wasser, Milchshake, Kakao, Saft?
Milchshake? Das hattest du noch nie, wunderte ich mich. Lorelais Anwesenheit schien allgegenwärtig zu sein. Und sie machte sich positiv bemerkbar.
Tja.. er lächelte verlegen. Wisst ihr was, ich mache euch einfach einen großen Becher. Geht aufs Haus, das weißt du ja.
Nach einigen Minuten stellte er einen großen Becher mit Erdbeermilchshake und zwei Strohhalmen auf den Tisch. Er kam um den Tresen herum, setzte sich zu uns auf einen Hocker und deutete Cesar mit der Bedienung weiter zu machen.
Und, wie läuft alles? fragte ich, nur weil ich nicht wusste, was ich sonst fragen sollte.
Gut. Na ja, du weißt schon. Erst die Hochzeit, dann die Zwillinge, das war’s. Mehr brauche ich nicht. Ich bin glücklich, sagte Luke und lächelte milde. Und bei dir?
[B]Auch ganz gut. Ich arbeite bei einem Verlag, und nebenbei an einem Buch. Sonst hat sich nicht viel geändert. Wir... [/B]Ich sah Gwen an ...wohnen in San Francisco, in einer großen Wohnung, haben ein Auto. Wir haben sogar einen Hund!
Einen Hund? fragte Luke.
Na, ja. Eigentlich ist es ja eine Hündin, antwortete ich.
Wir unterhielten uns noch ein paar Minuten, als sich die Tür öffnete und ich die Stimme hörte, die mir alles bedeutete, die mir Selbstbewusstsein und Liebe schenkte, seit ich sie das erste Mal gehört hatte.
[B]Luke, Mum schickt dir dein Essen und... [/B]
Ich sah auf. Sie war es. Die schönste Frau, die ich in meinem Leben gesehen hatte stand plötzlich erneut vor mir. Sie trug ihr Haar etwas kürzer als vor Jahren, als ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Ihre Sommersprossen sprenkelten ihr schönes Gesicht und es war als stünde ich vor einer Schönheitsprinzessin. Das einzige, das mich an diesem Bild etwas irritierte, war die Latzhose, unter der sie ihren extremen Bauch vergeblich versteckte.
Sie war es, die die Stille brach.
Was tust du denn hier? fragte sie und kam näher.
Es klang nicht direkt beleidigend, aber auch nicht erfreut. Sie runzelte die Stirn, wie sie es immer getan hatte, wenn sie sauer auf mich gewesen war. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Bis sie auf mich zu kam und mich freundschaftlich lachend in ihre Arme zog.
Es war als käme ich nach Hause. Ich roch ihren vertrauten Geruch und kam mir vor als wären wir nie getrennt gewesen. Als würden all die Jahre nichts bedeuten. Ich schlang meine Arme um sie und lächelte leise. Als ich mich von ihr löste erschrak mich ihr Bauch umso mehr.
Du siehst... du siehst toll aus. Ich meine... wow. Du bist... stotterte ich, und spürte Gwens zornige Blicke.
...Schwanger, ich weiss. Das muss ich jeden Tag erneut feststellen. Aber man gewöhnt sich dran, sie klang als wäre es das natürlichste auf der Welt, und doch wusste ich tief in meinem Inneren, dass da etwas war, dass ihr nicht gefiel.
Wo ist Lorelai? Fragte Luke und unterbrach meine nostalgischen Gedanken.
Rory wandte sich ihm zu und stellte die Plastiktüte mit einer Tupperware auf den Tresen. Im Dragonfly. Ich muss auch gleich wieder los, bevor mir Michael in einen von Sookies Töpfen stürzt. Ich sollte dir nur schnell Sookies Suppe bringen und dir von ihr predigen, dass du sie gefälligst in einem Topf und nicht in der Mikrowelle aufwärmen sollst, sie lächelte.
Wie bist du hergekommen? Fragte Luke scharf. Du bist doch nicht etwa gelaufen?
[B]Ich und laufen? Hätte ich ein paar Kilos weniger auf den Rippen vielleicht. Aber es ist gar nicht so einfach so durch die Gegend zu laufen. Nein, Mum hat mir ihren Autoschlüssel gegeben.[/B]
[B]Du bist also Auto gefahren?[/B] Luke hob die Augenbrauen.
Rory überlegte einen Moment und nickte. Ja. So was kann ich. Ich bin schon groß, sie blieb erstaunlich ernst. Ich heulte innerlich vor lachen.
Sag mal, lässt dich deine Mutter etwa arbeiten? Fragte Luke. Rory sah ihn Stirn runzelnd an.
Sie zwingt mich nicht dazu, gab sie zurück.
Aber sie hält dich nicht davon ab, er runzelte die Stirn und wirkte ein wenig besorgt.
Sie weiß, es wäre sinnlos, Rory zuckte mit den Schultern, doch es schien ihr nicht gleich zu sein. Sie sah Luke liebevoll an und ich wusste auf einen Schlag alles was ich an ihr geliebt hatte. Und du solltest es auch wissen.
Ich wusste es selbst. Wenn Rory sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, gab es keinen der ihr das ausreden konnte. Ich schmunzelte. Gwen funkelte mich zornig an.
Rory! Gönn dir ein paar Tage Ruhe, meinte Luke, und er wirkte wirklich besorgt, als könnte Rory jeden Augenblick umkippen.
Was meinst du was ich tue. Das hier ist der reinste Urlaub, sagte sie und runzelte die Stirn.
Man sollte den Kerl anzeigen, wegen Sklaverei, murrte Luke, doch ich konnte ihn genau verstehen. Und Rory auch. Ich sah sie erschrocken an. Doch sie blieb ruhig.
Ich war niemals seine Sklavin, das weißt du. Ich war Sklavin meiner selbst.
Luke sah sie ernst an. Das ist auch nicht das wahre.
Mit Sicherheit nicht. Aber ich konnte es kaum verhindern. Es war da, ich fühlte etwas Dunkles über Rorys Vergangenheit. Etwas, das alles in Nacht tauchte und vereiste.
Schön. Jetzt ist es nicht mehr da. Also setz dich da an den Tisch und ich mach dir ein Frühstück, Lukes Stimme ließ keinen Widerspruch gelten. Dennoch widersprach sie ihm, oder versuchte es.
[B]Aber...[/B]
[B]Kein Aber. Ich werde deine Mutter anrufen und ihr mal gehörig die Meinung sagen. Ich glaub, jetzt geht’s noch... Im achten Monat und arbeiten, [/B]Luke war empört.
Es ist ja nicht so als würde ich ein Haus bauen! Ich stehe hinter einem Tresen und gebe den Leuten einen Schlüssel, versuchte Rory das ganze abzumildern.
Mal so ganz nebenbei. Zahlen tut sie dir dafür nichts, oder? Fragte Luke.
Rory seufzte laut. Sie griff in ihre Hosentasche und knallte einen zwanzig Dollarschein auf den Tresen. Das ist für eine Stunde, die ich da saß. So viel bekommt Michel nicht mal in zwei. Ich habe versucht es ihr auszureden. Aber nein, sie hat auch ihren Kopf, Luke.
Luke lachte. Dann wissen wir ja woher du den hast. Hoff nur schön, dass deine Claire den nicht bekommt, sonst geht’s in fünfzehn Jahren rund!
Ich lachte laut auf. Ich wusste, das Kind würde genau so ein Dickschädel werden wie ihre wunderschöne Mutter.
Zu spät, den hat sie jetzt schon, sagte Rory belustigt.
Setz dich da hin, ich bringe dir deine Pancakes. Und dann rufe ich deine Mutter an, Luke klang wie ein besorgter Vater, und ich fand es schön und beruhigend, dass meine Rory in guten Händen war.
Meine Rory? Was redest du da für einen Blödsinn? Sie ist dir vor Jahren entglitten, du hast sie einfach vergessen. Nein, ich hatte sie verlassen. Doch vergessen hatte ich sie niemals.
Rory hatte sich inzwischen gesetzt. Sie nickte mir zu und deutete auf die zwei Stühle ihr gegenüber. Ich zog Gwen zum Tisch und wir setzten uns. Wollt ihr auch was essen? fragte sie und der Heißhunger stand ihr in den Augen geschrieben.
Nein, danke, sagte ich.
Sie zuckte mit den Schultern und schielte auf den Teller, den sie von Luke vor die Nase gestellt bekam. Er stellte eine Tasse daneben und war in Begriff warme Milch hinein zu gießen. Ich wusste, es war ein Fehler.
Moment, Moment, was soll das? fragte Rory und blickte in die Tasse. Was? Fragte Luke.
Ich will keine Milch! Empörte sie sich.
Komm schon, die Diskussion haben wir doch jeden Morgen, meinte Luke trocken und drehte sich um.
[B]Aber... ich dachte du lernst es irgendwann! [/B]
Luke drehte sich noch einmal zurück und sah sie an. Du wirst deiner Mutter immer ähnlicher. Gilmores. Eine schlimmer als die andere, meinte er und sah mich strafend an als ich grinste.
Luke... Wir brauchen das!
Luke sah sie irritiert an. Wer braucht das?
Na wir. Oder hast du das kleine Detail hier vergessen? Sie deutete auf ihren Bauch.
Im Gegenteil. Ich versuche ihr keinen Kaffee zu geben indem ich dir keinen gebe. Meine Enkelin soll keine Koffeinsucht entwickeln, für ihn schien das Thema erledigt.
Du täuschst dich. Sie ist eine Gilmore, erwiderte Rory lächelnd. Luke wandte sich Augen rollend ab. Luke, komm schon... Nur einen kleinen Schuss Kaffee, bettelte Rory.
So wie ich deine Mutter kenne, hattest du heute schon einen, und zwar einen schwarzen, antwortete Luke.
Ach, es ist ja eh zwecklos. Kein Recht zu arbeiten, kein Kaffe, nicht mal Auto fahren, murmelte sie und machte sich über ihre Pancakes her.
Nach einigen Minuten kam Luke zurück. Ich habe mit deiner Mutter gesprochen, erklärte er.
Was hat sie gesagt? wollte Rory wissen.
Sie sagte, ich soll dich ordentlich durchfüttern, vor deiner Schwangerschaft hättest du nur vierhundert Gramm gewogen.
Ich grinste.
Tja, jetzt wiegen wir glatt das Doppelte, sie strich sich über den Bauch. Du solltest aufpassen dass du dir diese Schizophrenie mit dem ‚wir’ nicht angewöhnst! Luke seufzte leise.
Keine Sorge, uns geht es gut, erwiderte sie und Luke rollte mit den Augen.
Nachdem sie ihren Teller herunter geschlungen hatte, stand sie auf. So, ich muss jetzt wirklich zurück. Als ich ging, war Michael gerade dabei Michel einer besseren Aussprache zu belehren.
Luke lachte. Sieht ihm ähnlich.
Rory lachte ebenfalls und umarmte meinen Onkel kurz. Vergiss deine Suppe nicht, sagte sie und ging zur Tür. Ich dachte schon sie wollte einfach abhauen ohne sich zu verabschieden, da meldete sich Luke noch einmal zu Wort.
Hey, Rory! Sie drehte sich augenblicklich um und sah ihn an. Was würdest du sagen wenn wir Jess und Gwen heute Abend zum Essen einladen?
Sie lächelte milde. Nur wenn du Mum nicht an den Herd lässt.
Das könnte ein schönes Desaster werden. Jess, du kennst sie ja. Es würde alles anbrennen, erklärte Luke an Gwen gewandt.
Rory schmunzelte und drehte sich ebenfalls zu Gwen. Nicht nur das. Ich glaube, sie hat den Dreh noch nicht raus. Ich denke, sie wird etwas komisch kucken, wenn das Zerahnfeld plötzlich rot wird...Bis heute Abend! Rief sie und lief aus dem Lokal.
An diesem Abend würde ich mehr über Rorys Vergangenheit erfahren, als ich je über sie gewusst hatte. Und ich würde eintauchen in ihre besorgte, kleine Welt.

So, das wars... hoffe es gefällt euch... Freu mich auf euer Fb:freu: :freu: :freu: !!!

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#12

hey mino
schön dass es einen neuen teil gibt
ich habe den teil aber ohne kaffee gelesen...bin schon etwas länger wach^^
endlich ist er da...du weißt gar nicht,wie ich mich gefreut habe...jess is back in townBig Grin
gut,dass er ne freundin hat,ist erst mal nebensächlich....hauptsache ist,dass er wieder da ist
das gespräch zwischen luke und rory war einfach klasse...vor allem mal wieder das streitgespräch wegen kaffee...solche gespräche lese ich echt zu gerne
freu mich schon auf den nächsten teil,wenn wir dann endlich etwas über rory´s vergangenheit erfahren
mfg anneCool

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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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#13

Hey!!!

Ich bin gerade auf deine Fanfiction gestoßen und musste sofort alle drei Teile lesen. Die FF ist dir total gut gelungen. Du bringst die Gefühle total gut rüber. Man weiß in jedem Moment, wie sich die Personen fühlen.

Michael scheint richtig süß zu sein.

Ich freu mich riesig auf den nächsten Teil!!!

Gruß deine Michi^^ :herz:

:guckhier:~ She needs you! ~:thanx:

Hab euch lieb, eure Gilmore_Freak!!!!! :herz:
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#14

Wilkommen... freut mich dass es dir gefällt.
Der neue kommt wahrscheinlich morgen irgendwann, spätestens übermorgen...
Bye, mino

[SIGPIC]C:\Documents and Settings\charlotte\Escritorio\Fotos\Others\Williesig copia.jpg[/SIGPIC]

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#15

Guten Morgen :knuddel:

Freut mich so sehr, dass du schon einen weiteren Teil dieser wunderbaren FF online gestellt hast :freu:

Aber erst mal ein paar Worte zu deinem Re-FB:

Zitat:
und wenn ich alles richtig anstelle, wirst du ihn am ende der Geschichte weder lieben noch hassen...

So etwas finde ich toll. Bei "Das Geisterhaus" war es ja ähnlich. Ist zwar eine komplett andere Storyline, aber ich hatte zu "Winona Ryders" (weiß den Charakternamen nicht mehr) Vater am Ende schließlich auch ein neutrales Verhältnis.
Ich muss ja zu meiner Schande gestehen, ausgerechnet das größte Werk meiner Lieblingsautorin Isabel Allende noch nicht gelesen, sondern bis jetzt nur den Film dazu gesehen zu haben.

Aber es zeigt für mich von höchstem Talent, wenn es jemanden gelingt, Charaktere so authentisch darzustellen, dass sie nicht mehr schwarz oder weiß, sondern grau erscheinen. Denn das sind wir doch alle im Endeffekt.

Und ich bin mir 100%ig sicher, dass dir das auch gelingen wird.

Zitat:
Hab ich schon mal erwähnt dass ich es liebe FB von dir zu bekommen? Nein, Ehrlich, ich find es klasse... Freu mich schon darauf den nächsten Teil zu posten, bin ganz gespannt auf dein FB, kannst du dir das Vorstellen? Noch gespannter bin ich natürlich auch auf einen neuen Teil in...

Ich freu mich auch immer sehr über dein Feedback! Danke dafür :knuddel:
Ich werde versuchen am Wochenende einen neuen Teil zu posten.

Zitat:Hab lange damit gerungen ihn schon online zu stellen... aber ich konnte einfach nicht anders... Ich will ja nicht dass ihr alles wieder vergesst...

Ich finde es toll, dass du dich entschieden hast, ihn zu posten!


So jetzt endlich zu deinem wohlverdienten Feedback:

Erst mal finde ich es toll, dass du auch in dieser Geschichte einen Perspektivwechsel einbaust! Ich liebe soetwas!

Zitat:Es war ein Stückchen heile Welt, die ich mit seinem Geruch einatmete.


Besonders dieser wunderschöne Satz hat es mir angetan.

Einfach wunderbar, dieses Verhältnis von Jess und Luke.

Zitat:Tja... was soll ich sagen. Die Zeit hier war die beste meiner Jugend, verteidigte ich mich. Luke lächelte und nickte.


Das fand ich auch wunderschön.

Dein Schreibstil ist einfach perfekt! Ich glaubte mit ihnen im Diner zu sein und fühlte diese Harmonie, diese Liebe zueinandern, die der eines Sohnes zu seinem Vater zu gleichen scheint.

Ich finde es sehr interessant etwas über Jess' Leben zu erfahren.

Zitat:Wir unterhielten uns noch ein paar Minuten, als sich die Tür öffnete und ich die Stimme hörte, die mir alles bedeutete, die mir Selbstbewusstsein und Liebe schenkte, seit ich sie das erste Mal gehört hatte.


Man spürt Jess' Freude Rory wiederzusehen und die Gefühle, die er immer für sie hatte und wahrscheinlich haben wird.
Gwen tut mir ehrlich gesagt leid. Jess wird für sie wahrscheinlich niemals das empfinden können, was er für Rory empfindet.
Ich verstehe, dass Gwen ihm zornige Blicke zu wirft, auch deshalb weil er sie ihr nicht einmal gleich vorstellt. Diese Reaktion von Gwen ist meiner Meinung nach sehr realistisch. Ich hätte meinem Freund wahrscheinlich sogar sofort eine spitze Bemerkung zugeworfen.

Ich finde es wunderschön, dass Jess noch immer so in Rorys Herz hinein sehen kann. Er spürt genau, dass es ihr nicht so gut geht, wie sie es vorgibt.

Das Gespräch von Rory und Luke war einfach göttlich! Ich finde es süß, dass er so um sie besorgt ist. Es gefällt mir, wie du diese väterliche Beziehung Lukes zu Rory übermittelst. Er war ihr immer mehr Vater als Chris es jemals hätte sein können.

Zitat:[B]Ich war Sklavin meiner selbst
[/B]

Du hast einen sehr guten Ausdruck, was dieser Satz wieder einmal zeigt. Deine Geschichten regen zum Nachdenken an. Sie sind keine seichten Texte, welche man zur reinen Unterhaltung liest.

Ich bewundere Rory dafür, dass sie den Mut und die Kraft besessen hatte um auszubrechen.

Der Teil ist dir einfach wunderbar gelungen! Ich liebe deine FF und freue mich schon auf jedes neue Kapitel!

Bussi Selene
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#16

So...
Muss ja wohl nicht noch mal sagen wie sehr mich euer Fb freut. Danke.
Herzlichen Dank auch an meine betaleserin Selene, immer treue leserin und, wie schon so oft: ich freue mich sehr über jedes Fb Wort dass über das Web zu mir geschwommen kommt (oder wie auch immer es kommt)...
Nun kommt der neue Teil...

Kapitel 4. Ein langer Abend

Mummy, ich kann meinen geblümten Rock nicht finden! Julianne lief aufgeregt zu uns in die Küche. Ihr dunkelbraunes Haar hatte sie in zwei dicke Zöpfe geflochten, und sie sah älter aus als sieben.
Ach, Juli... Zieh doch was anderes an! Sagte meine Mutter gelassen und strich ihrer Tochter über den Kopf.
Aber Sharon macht sich auch schön... protestierte Julianne.
Mum kniete sich vor sie hin. Schätzchen. Wir gehen nirgendwo hin. Ihr müsst euch nicht schön machen... Zieh eine Jeans an. Und deine Schwester auch. Sag, sie soll das Kleine schwarze wieder ausziehen und in die Hausschuhe schlüpfen. Julianne zog nach oben ab. Und lasst meine Sachen bitte in Ruhe! Rief Mum ihr hinterher. Komisch, wunderte sie sich. Mit dir war das ein bisschen anders. Dich musste ich zum anziehen locken und treiben. Bei den zweien, da sag ich nur das Wort ‚Besuch’ und schon stehen sie stramm.
Ich lachte. Wir saßen am Küchentisch und unterhielten uns. Zwei Kaffeetassen standen auf dem Tisch. Mum hatte Luke einkaufen geschickt und die Gelegenheit genutzt um meinen Koffeinbedarf etwas zu ernähren. Nun saßen wir da und schwiegen vor uns hin. Bis sie die Stille brach.
Schatz... sie schien verlegen. Was ist vorgefallen... zwischen dir und Logan?
Ich atmete tief durch. Es war das erste Mal, dass sie mich darauf ansprach. Ich senkte den Kopf.
Rory... ich will dich nicht zwingen mit mir zu reden. Aber ich denke es erleichtert einiges. Ich möchte dir helfen. Und wenn es hart auf hart kommt wäre es besser, wenn ich wenigstens das nötigste wüsste.
Du hast ja recht, ich seufzte. Ich wollte den Mund aufmachen, und etwas sagen, da öffnete sich die Tür und Luke und Michael kamen herein. Wir reden morgen, sagte ich noch schnell.
[B]Mummy! Grandpa hat mir einen Lutscher gekauft! Aber er sagt, ich soll damit bis morgen warten,[/B] erzählte mein Kleiner und kam zu mir.
[B]Da hat Grandpa recht. Wir wollen nämlich gleich essen und danach geht’s ins Bett. Komm, wir gehen dich schon mal duschen und bettfertig machen. [/B]
Ich zwinkerte Mum zu und wir verschwanden nach oben ins Badezimmer. Ich badete ihn und spielte mit ihm, während er in der Wanne saß und sich einweichen ließ. Als ich sein Haar einschäumte merkte ich wie dunkelhaarig er war. Mir fiel auf, dass er in der letzten Zeit immer dunkler geworden war. Nach seiner Geburt war er so blond wie sein Vater gewesen, hatte aber meine blauen Augen. Mum war sehr stolz darauf gewesen, dass ihre Gene immer noch ein gewisses Auftreten in ihren Nachfahren hatte. Ich hatte ihr damals erklärt, dass fast alle Babys nach der Geburt blaue Augen hatten. Sie hatte nur abgewinkt und gelacht.
Mummy? Michael riss mich aus meinen metertiefen Gedanken. Was ist mit Daddy?
Ich erschrak. Es war klar. Irgendwann würde er fragen, warum sein Vater nicht bei uns war. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Aber wozu ihm etwas vormachen? Er würde es irgendwann erfahren müssen.
Weißt du, Michael... Daddy und ich... wir haben uns ein bisschen gestritten, begann ich vorsichtig.
Habt ihr euch denn nicht mehr lieb? Fragte er und wirkte so erwachsen.
Ich senkte den Kopf. Nicht mehr so wie früher. Aber das passiert, mein Schatz. Und es hat auch nichts mir dir zu tun. Wir haben dich beide sehr, sehr lieb. Ich und dein Daddy, das weißt du doch, oder? Ich wollte nicht, dass er anfängt seinen Vater zu hassen. Ich wollte nicht diese Art von Mutter sein, die ihren Sohn gegen seinen Vater aufstachelt. Und ich wollte nicht, dass er denkt, Logan habe uns verlassen. Ich hasste Logan zwar ein Stück weit für das, war er mir angetan hatte, doch ich musste einfach fair bleiben.
Michael nickte.


Sag mal, diese Rory... was ist sie für dich? Gwen hatte die Sonnenblende des Beifahrersitzes heruntergeklappt und schminkte sich während der Fahrt. Ich wusste nicht wie sie das machte.
Was meinst du damit? Fragte ich und hielt an einer roten Ampel. Wir waren in Hartfort gewesen und hatten uns die Stadt angesehen.
[B]Na ja... sie scheint nett zu sein... sieht gut aus... Sie ist bestimmt auch nicht dumm. Alles was sich ein Mann wie du wünscht.[/B]
[B]Abgesehen von ihrer Schwangerschaft, ja. Das schreckt alle Männer ab, glaub mir,[/B] ich versuchte das ganze ins Lächerliche zu ziehen. Sie sollte nicht merken, wie viel ich noch für Rory empfand.
Du weißt, was ich meine. Ward ihr mal zusammen? Wollte sie wissen.
Wir waren befreundet und dann zusammen, es hat nicht geklappt, das ist alles. Ich war sehr rebellisch, und verschwiegen, das hat sie nicht ausgehalten, antwortete ich kapp und fuhr weiter. Nein, Jess. Du hast sie verlassen. Das ist die Wahrheit.
Sie hat dich verlassen? Fragte sie entsetzt. Ich runzelte die Stirn.
Was, Rory? Nein, Gwen. Sie verlässt niemanden. Sie ist nicht der Typ dazu, ich sollte an diesem Abend noch an diese Worte erinnert werden...
Dann hast du sie verlassen? Fragte sie weiter.
Gwen, das tut nichts mehr zur Sache. Wir haben uns seit sieben Jahren nicht gesehen... es ist vorbei, und das weiß nicht nur ich, dass weiß sie auch.
Sie sieht dich sehr träumerisch an, Stellte sie fest.
Das tut sie nicht, protestierte ich. Ich denke, ich wollte nicht wahrhaben, dass ich Rory immer noch liebte, und dass ich nicht den Mut aufbrachte, es allen mitzuteilen.
Ich bin nicht blind, Jess. Ich habe auch Exfreunde. Das ist nichts Besonderes... Gib doch zu, dass ihr viel Spaß hattet. Wir sind nicht unser ganzes Leben lang zusammen gewesen, es ist logisch, dass du vor mir eine andere hattest, sagte sie und setzte den Lippenstift an.
Ich erschrak. Vor uns auf der Straße stand ein Hund. Ich schlenkerte kurz mit dem Lenker um ihm auszuweichen. Dann bremste ich abrupt ab. Ich atmete tief durch und drehte mich um. Der Hund lief langsam über die Straße. Ich sah Gwen an.
Geht’s dir gut? Fragte ich beinahe außer Atem.
Sie sah mich wütend an. Ich hätte beinahe gelacht, konnte mich jedoch zusammenreißen. Sie hatte sich den Lippenstift durch das halbe Gesicht gezogen. Fahr bloß weiter, bevor ich dich erwürge, knurrte sie und ich lachte immer noch.
Haben wir denn gar keine Taschentücher im Wagen? Fragte sie und durchsuchte das Handschuhfach.
Nein, haben wir nicht, entgegnete ich.
Warum nicht? Fragte sie.
Du findest es eklig wenn man sich im Auto die Nase schnäuzt. Deshalb haben wir keine, erklärte ich nüchtern.
Mit laufender Nase im Auto zu sitzen ist noch schlimmer, meinte sie.
Finde ich allerdings auch, sagte ich und hielt vor dem Haus der Gilmores.
Wir stiegen aus und ich läutete. Gwen versuchte ihr Gesicht so zu drehen, dass man ihren Lippenstift-Unfall nicht bemerkte. Ich läutete erneut.
Ich geh schon, hörte ich von drinnen und jemand kam zur Tür. Sie wurde geöffnet und ich sah in zwei Paar blaue Augen. Die einen gehörten zu Rory, die anderen zu einen etwa vierjährigen, den sie mehr schlecht als recht auf dem Arm trug.
Hi, sagte sie. Ihr seid früh dran. Kommt rein.
Sie ging vor ins Wohnzimmer und setzte den Jungen auf das Sofa. Zieh dir schön deine Socken an und bleib auf dem Teppich, die Kacheln sind kalt.
Dann wandte sie sich erneut uns zu. Hi, sagte sie erneut.
Gwen stand immer noch wie angewurzelt da. Sie starrte das Kind an. Dann riss sie sich aus ihrer Starre. Rory... kann ich mal kurz euer Bad benutzen? Fragte sie und deutete auf den Streifen in ihrem Gesicht.
Ja, natürlich. Was war denn das für ein netter Unfall? Fragte sie.
Jess ist einem Hund ausgewichen, sagte Gwen trocken.
Ich konnte nicht mehr an mich halten: Ich lachte mich kaputt.
Oh, meinte Rory nur. Sie sah mich an. Du fährst ja noch bekloppter als ich in Erinnerung hatte... ich erinnerte mich auch an ihren Armbruch. Das war absolut keine Absicht, verteidigte ich mich.
Rory wandte sich Gwen zu. Die Treppe rauf und dann die Zweite links, sagte sie.
Gwen verschwand nach oben. Ich stand wie angewurzelt da und starrte das Kind auf dem Sofa an. Er ähnelte Rory sehr. Ich zwinkerte und mir wurde schwindelig. Ich wusste nicht warum, aber in diesem Moment wäre ich gerne von Rory in den Arm genommen worden.
Ich wünschte mir, sie würde mich wieder lieben, ich wünschte mir alles Gute für sie, ich wünschte mir ich könnte sie beschützen, sie schien so zerbrechlich und allein.
Mummy... riss der Kleine mich aus meinen Gedanken. Rory saß neben ihm auf dem Sofa und half im in den Bademantel.
Ja? fragte sie und drehte sich zu mir um als ich an ihr vorbei ging und mich auf den Sessel setzte.
Hast du das, was du über Daddy gesagt hast ernst gesagt? Fragte er.
Was habe ich denn über Daddy gesagt? Fragte Rory.
Dass er mich lieb hat, antwortete Michael und ich starrte Rory an, gespannt auf ihre Antwort.
Natürlich hat dein Daddy dich lieb... antwortete sie.
Und warum hat er dich nicht mehr lieb? fragte Michael und seine Worte versetzten mir einen solchen Stich, dass ich in meinem Sessel zusammen zuckte. Mein Herz schmerzte bei dem Gedanken, dass Michaels Vater Rory in irgendeiner Weise wehgetan hatte.
Tja, weißt du... begann Rory, doch Michael unterbrach sie.
Ihr habt euch manchmal gestritten, sagte er.
Rory nickte stumm und ich spürte wie traurig sie war, darüber, dass ihr Sohn alles mit angehört hatte.
Ganz laut, meinte er. Ich hab euch manchmal gehört. Du hast ganz viel geweint. Hat Daddy Claire auch lieb?
Natürlich. Natürlich hat er euch beide lieb... Rorys Stimme zitterte.
Ich will, dass er dich auch wieder lieb hat... Michaels Augen waren mit Tränen gefüllt.
Ach, Schätzchen... sie nahm ihn in den Arm und streichelte ihm langsam über den Kopf und ich überlegte wie es wäre, wenn sie mich so in den Armen hielte.
Aber Daddy hatte dich doch mal lieb, oder? Fragte er.
Ja, das hatte er. Aber das ist lange her, sie wiegte ihn in ihren Armen. In diesem Moment wollte ich auch ein kleiner Junge sein und mich in ihren Armen wiegen lassen. Ich wünschte es mir fast.
Mummy... ich hatte Angst, sagte der Kleine.
Wovor hattest du Angst? fragte Rory und sah ihn besorgt an.
Vor Daddy. Manchmal, wenn er wütend war und Sachen nach dir geschmissen hat...
Ich starrte Rory entsetzt an. Wut kochte in mir hoch. Ich dachte darüber nach und konnte mir nicht vorstellen, was ich getan hätte, wenn er Rory vor meinen Augen so etwas angetan hätte. Ich wäre wahrscheinlich explodiert. Doch sie blieb seelenruhig sitzen und wiegte ihn weiterhin. Ich weiß nicht, was ich erwartet hätte.
Weist du Michael... Manche Erwachsene streiten sich oft, und manche streiten heftig, erklärte Rory. Dein Vater hat beides getan. Er war früher nicht so.
Warum ist er so geworden? Fragte Michael.
Ich weiß es nicht, mein Schatz.
In diesem Moment kam Gwen die Treppe hinunter und ich hätte sie liebend gerne wieder zurück geschickt. Ich wollte mehr über Rorys Vergangenheit wissen. Luke kam ins Wohnzimmer. Er hatte sein Flannelhemd ausgezogen und sein Basecap abgelegt.
Kinder, das Essen ist fertig, sagte er und winkte uns herein. Er drehte sich zur Treppe. Sharon, Julianne, Essen ist fertig! Rief er hinauf und in den nächsten fünf Sekunden hörte man wie eine Tür aufgerissen wurde und die Zwillinge heruntergerast kamen. Ich sah die beiden zum zweiten Mal. Als ich sie zum ersten Mal gesehen hatte, waren sie gerade mal ein Jahr alt und noch sehr babyhaft gewesen. Heute waren sie zwei große und sehr schlanke siebenjährige, die wahrscheinlich wie ihre Mutter, essen konnten was das Zeug hielt.
Wir gingen in die Küche. Lorelai saß am Tisch und schenkte uns Wein ein. Rory setzte sich neben sie und Michael daneben. Ich saß ihr gegenüber und musterte, wie sie den Wein, den ihre Mutter ihr anbot, dankend ablehnte.
Es gab grünen Bohnensalat mit Kartoffelbrei und Fleischklössen. Ich sah die Zwillinge, die rechts und links von Luke saßen verwundert an. Sie aßen mehr als Lorelai und Rory es je getan hatten. Gwen schien es zu schmecken, denn ich kannte ihre Essverhältnisse, und sie aß nie viel.
Nach dem Essen unterhielten wir und noch einige Zeit. Rory brachte inzwischen Michael ins Bett, und auch die Zwillinge wurden ins Bett geschickt. Widerwillig schoben sie nach oben ab. Also saßen wir noch zu fünft am Tisch. Als Gwen, Lorelai und Rory anfingen über ihre Frauenthemen zu reden, gingen Luke und ich auf die Terrasse. Wir standen eine Weile da, unterhielten uns oberflächlich über dies und das, und schwiegen wieder. Ich war es, der die Stille brach.
[B]Sag mal... warum wusste ich nichts von ihrer Schwangerschaft? Wenn ich anrufe erzählst du mir immer alles, was ich verpasst habe.[/B] Fragte ich Luke leise.
Er sah mich verdutzt an. Du hast seit über zehn Monaten nicht angerufen, antwortete er.
Ich sah ihn zweifelnd an. Warum wusste ich dann auch nichts von ihrer ersten Schwangerschaft?
Luke seufzte. Ich kann dir nicht alles, was mit ihr zu tun hat, auf die Nase binden. Ich wollte dir nicht wehtun. Ich wollte, dass du es von ihr erfährst, und das hast du, sagte er und nahm einen Schluck von seinem Glas Wasser.
[B]Es war eine sehr ruppige Erfahrung. Immerhin kam sie nach sieben Jahren, die wir uns nicht gesehen hatten, hochschwanger durch die Tür, [/B]ich lehnte mich gegen das Geländer und dachte an die Termiten, die vor gut einem Jahrzehnt unter dem Haus der Gilmores gewohnt hatten.
[B]Was hättest du getan, hättest du es gewusst? [/B]Fragte Luke und riss mich aus meinen absurden Gedanken.
Ich weiss nicht. Ich wäre vorbereitet gewesen, hätte ihr eine Karte zur Geburt geschickt! Sagte ich und dachte darüber nach, was ich wirklich getan hätte. Luke wusste die Antwort.
Das hättest du nicht. Du hättest Gwen wahrscheinlich schon viel eher geheiratet, hättest du es gewusst.
Ja, vielleicht, sagte ich langsam, entsann mich dann dessen, was ich gesagt hatte und korrigierte mich energisch. Ach, was weißt du denn schon davon! Ich liebe Gwen!
Ja, natürlich, es klang spöttisch. Er drehte sich um und ging an den Tisch zurück zu Lorelai und Gwen, die sich anregend unterhielten. Ich blieb auf der Terrasse. Zumindest einige Minuten. Ich fand es unerhört, dass Luke Gwen für Rorys Platzhalter hielt. Rory brauchte keine Platzhalter. Sie hatte schon immer einen besonderen Platz bei mir gehabt, unabhängig davon, wie viele Frauen ich in diesen sieben Jahren kennen gelernt oder sogar geliebt hatte. Sie war immer in mir gewesen, hatte mir auch in ihrer Abwesenheit Ratschläge erteilt. Wenn ich sehr verzweifelt war, gab es sogar Tage an denen ich mich mit ihrem Foto unterhielt.
Ich entschied, dass es mir zu kalt wurde. Ich wollte ins Wohnzimmer zurück, als ich ihre Stimme vernahm. Sie klang wütend. Wütend und verzweifelt. Ich hielt inne. Ich wollte nicht lauschen, aber ich wollte sie auch nicht stören. Also blieb ich stehen.

Du hast mich einfach verlassen... seine Stimme klang als wollte er mir ein schlechtes Gewissen einreden.
[B]Ja, das habe ich, und ich würde es wieder tun, wäre es nötig, [/B]ich konnte nicht zulassen dass er einen schwachen Punkt in mir erlebte. Das durfte einfach nicht passieren.
[B]Rory... komm wieder zurück. Du bist schwanger und ich kann für dich sorgen, [/B]er schien tatsächlich zu glauben für mich sorgen zu können. Wusste er am Ende gar nicht, was er mir antat?
[B]Logan... du liebst mich doch gar nicht. Zumindest nicht mehr. Du hast nur Angst davor alleine zu sein. Das ist ungesund. Und sorgen kann ich für mich selbst. Ich hab es dir schon mal erklärt. Schwanger zu sein ist kein Handicap, [/B]meine Worte mögen kalt geklungen haben, aber sie waren nun einmal die Wahrheit.
[B]Wir haben so viel miteinander erlebt. Die vielen Jahre... einfach vorbei? [/B]
Diese vielen Jahre waren noch vor unserer Hochzeit gewesen. Ich wünschte mir in diesem Augenblick ihn niemals geheiratet zu haben.
Ja, Logan. Einfach vorbei. Das ist lange her. Es war schön, meistens, aber es ist vorbei.
Du bist so kalt, er schluchzte.
Sag mal, weinst du etwa? Fragte ich und war vollkommen baff. Ich hätte eher gedacht, dass du versuchst mir Dinge an den Kopf zu schmeißen.
[B]Was denn? Ich habe auch Gefühle! Ich bin nicht das grässliche Monster für das du mich hältst.[/B]
[B]Ach so, [/B]ich versuchte zu verstehen. Doch es kam mir falsch vor. Er kam mir falsch vor.
Was ist mit den Kindern? fragte Logan und war wieder ganz normal.
Es geht ihnen gut. Mach dir um sie keine Sorgen, ich wurde weicher, und das musste ich verhindern. Ich konnte es mir nicht erlauben in eine Situation zu geraten, in der ich erpressbar oder zu unterdrücken war. Aber mir geht es nicht gut. Ich will, dass du zurückkommst. Und zwar morgen früh. Ich schicke einen meiner Leute.
Das wirst du nicht tun, Angst trat in meine Stimme.
Oh doch, das werde ich. Und du wirst hübsch wieder hierher zurückkehren. Sag deiner Mutter schon mal auf Wiedersehen, es wirkte triumphierend. Hätte er gewusst, dass seine eigene Tochter ihm einen Strich durch die Rechnung machte, er hätte uns womöglich sofort geholt.
Oh, mein Gott! Ich hab’s gewusst, du bist echt so ein Arschloch! Meine Stimme zitterte, mein Kinn bebte. Das konnte doch nicht wirklich passieren. Ich wusste, es ist zwecklos mit ihm zu verhandeln. Ich legte auf und vergrub mein Gesicht in den Händen.

Ich stand wie angewurzelt da. Ich hatte nur die Hälfte des Gesprächs mitbekommen, doch Rorys Angst war zum Riechen nah. Ich wollte zu ihr gehen und sie trösten, da hob sie erneut den Hörer und wählte eine Nummer. Sie wartete.
Ich hätte gerne Robert Clear gesprochen.... Lorelai Gilmore... ja ich warte....
Ich zitterte hinter der Gardine. Ich konnte es noch nicht wagen ins Haus zu kommen.
Ja, Rory am Apparat. Ich brauche deine Hilfe. Ich... ja, als Anwalt. Ich habe nicht viel Zeit... er droht damit mich abholen zu lassen... Du weißt wie seine Leute sind... ist gut. Ich danke dir. Gute Nacht, sie legte auf. Dann hob sie erneut den Hörer und wählte wieder.
Sam! Sam, ich bin’s Rory... ja, ich vermiss dich auch. Sag mal... hast du noch Zugang zu den Archiven? Ich schicke dir gleich eine E-Mail. Bitte such mir alles raus, was du darüber finden kannst... So schnell wie möglich, es ist dringend. Danke, ich hab dich lieb. Machs gut... sie legte auf. Sie schluchzte. Ich kam herein und schloss geräuschlos die Tür. Als ich mich ihr näherte, sah ich wie sie leise weinte.
Rory? ich berührte leise ihre Schulter. Sie zuckte zusammen. Was ist los? Fragte ich leise und hockte mich vor sie auf den Boden.
Ich... ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll. Er wird versuchen mich morgen abholen zu lassen, sie runzelte die Stirn und sah mich verzweifelt an. Er lässt mich abholen, wie einen Schwerverbrecher. Ich will weder abgeholt werden, noch will ich in irgendeiner Weise zurück, sie schluchzte.
Kann ich irgendetwas für dich tun? Fragte ich und ich meinte es ehrlich.
Sie schüttelte nur den Kopf. Nein. Nein, Jess. Ich zieh dich da nicht mit rein. Wenn etwas schief gehen sollte, hängst du gleich mit am Galgen. Geh mit Gwen nach San Francisco und heirate sie. Ich komm schon klar. Ich habe es alleine geschafft in dieses Schlamassel hineinzukommen. Beim Rauskommen riskiere ich sowieso schon zu viel.

Ich nickte. Ich war dumm. Ich hätte wissen müssen, was dann passierte. Und ich hasste mich dafür, dass ich sie erneut alleine ließ, mit dieser schrecklichen Erfahrung. Es sollten Jahre vergehen, bis sich alles aufklärte. Jahre in denen Rory es schwer hatte, denn ihr wurde mehr als einmal fast die Luft zum Atmen genommen.
------------------------
So, das war's mal wieder... hoffe es gefällt euch...
bye, mino.
Wünsche mir ganz viel Fb.

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#17

ich liebe deine ff und ich liebe deinen schreibstil...so das ist doch schon mal ein perfekter einstieg oder nicht?
wie schaffst du es nur,so genial zu schreiben, dass man denkt,man würde genau neben der person sein oder sogar die person selber sein und die ganzen gefühle und emotionen nach zu vollziehen und selber zu spüren?wie schaffst du das nur?
MinowaySunshine schrieb:Schatz... sie schien verlegen. Was ist vorgefallen... zwischen dir und Logan?
aha...ich habe es doch gewusst...habe schon von an anfang den verdacht gehabt,dass logan der mann von rory ist...
ich fand den teil echt nur genial geschrieben....julianne und sharon finde ich echt klasse...wie sie sich für das essen schick machen wollen...echt klasse
und endlich hat man etwas über rory´s vergangenheit erfahren...sie tut mir richtig leid...ich finde es aber gut,dass jess das alles gehört hat..dadurch hat er einen guten einblick in das leben von rory bekommen
gwen ist eigentlich ganz sympathisch..die sache mit dem lippenstift ist echt nur zum lachen...vor allem kann ich mir ihr gesicht hammer gut vorstellen
warum musste logan denn nur anrufen?ich will nicht,dass rory abgeschleppt wird wie ne schwerverbrecherin
aber warum soll der typ nur etwas aus dem archiv raussuchen?deine ff ist geheimnisvoll

minowaysunshine schrieb:Ich nickte. Ich war dumm. Ich hätte wissen müssen, was dann passierte. Und ich hasste mich dafür, dass ich sie erneut alleine ließ, mit dieser schrecklichen Erfahrung. Es sollten Jahre vergehen, bis sich alles aufklärte. Jahre in denen Rory es schwer hatte, denn ihr wurde mehr als einmal fast die Luft zum Atmen genommen.

den letzten absatz fand ich einfach nur genial geschrieben...bor allem den letzten satz..da hatte ich echt ein bissl gänsehaut...fand ich einfach genial
freu mich schon auf einen neuen teil von dir
mfg anneCool

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Perfect love is rare indeed - for to be a lover will require that you continually have the subtlety of the very wise, the sensitivity of the artist, the acceptance of the saint. [Leo Buscaglia]
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#18

Hey!!!

Also langsam aber sicher werde ich ein großer Fan deiner FF. Du kannst einfach super gut schreiben und du bringst auch die Gefühle super gut rüber. Deine FF ist einfach nur klasse.

Natürlich nicht im Inhaltlichen sinne, denn was Logan da mit Rory macht ist nicht zu entschuldigen. Ich finde es gut, dass Rory so gute Freunde hat, die ihr helfen aus dieser Situation mit Logan raus zu kommen.

Jess ist voll süß. Wie er sich um Rory kümmert ist echt klasse. Ich hoffe so, dass die beiden zusammen kommen. Jess wär sicher ein guter Vater für Rorys Kinder. Das wär toll, auch wenn ich Logan, außer in deiner FF, total mag. Das soll aber nun keine Kritik sein, denn ich liebe deine FF wie ich schon mehrmals erwähnt habe.

Als letztes bleibt nur noch zu sagen: Schreib bitte ganz schnell weiter. Ich will wissen wie es weiter geht!!

Bis dann deine Michi :herz:

:guckhier:~ She needs you! ~:thanx:

Hab euch lieb, eure Gilmore_Freak!!!!! :herz:
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#19

Danke, an Lava und Gilmore_Freak
Freut mich echt sehr dass es euch gefällt. Denke ich werde den nächsten Teil posten sobald Selene ihr durchgelesen hat...

willkommen noch einmal... Gilmore_Freak (weiss net mehr ob ich des schon mal gesagt hatte... :o

Also dann, dicke schmatzer, mino:freu:

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#20

Mehr, mehr, mehr, mehr, meeeeeeeeeehr!

Deine FF ist so was von klasse!!! Richtig spannend, interessant, einfach suuuuuper Cool!!!

Freu mich schon riesig auf den nächsten Teil!

Liebe Grüße,
Leni
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