Need to be next to you
#1

Titel: Need to be next to you
Autor: Aki (das bin ich! :hiSmile
Genre: Comedy, Romantik, weiter weiß ich noch nicht...
Pairing: JavaJunkie, mehr gibt es noch nicht zu sagen...
Raiting: R-14
Disclaimer: Mir gehört nur die Idee..
Sonstige Bemerkungen/Spoilerwarnung: Spoiler kann es schlecht geben, wir haben ja alles längst gesehn. Wie so vielen hier fällt auch mir der Abschied von den Gilmore Girls sehr schwer, darum schreib ich diesen FF - das macht es vielleicht leichter.. Ansonsten darf ich im Voraus bemerken, dass ich leicht zu Übertreibungen neige und ich kann mich da meist vergebens bremsen. Es lässt sich nicht ändern. Ach, und worum es geht: Rory ist weg, Lorelai bleibt zurück und alles weitere ist strenggeheim..





[Bild: egneni.jpg]
(ein großes Dankeschön an Purzelbaer für ihren tollen banner, der die optimale größe hat:herzSmile


1. Kapitel:
Schlaflos in Stars Hollow


Es ist Nacht. Am Himmel leuchten die Sterne und die Bewohner von Stars Hollow liegen alle friedlich in ihren warmen Betten und träumen von Verücktheiten wie Topflappen, die Zeitung lesen oder Gänseblümchen, die eine Wasserallergie haben und jämmerlich verdursten. Nur eine Person liegt seit dem Moment, in dem sie sich ins Bett verkrochen hat schlaflos und somit auch traumlos zwischen bunt verstreuten Kissen und einer weggestrampelten Decke. Und dieser Moment, in dem sie sich Schlafen gelegt hat mit der festen Absicht, wirklich zu schlafen und total abzuschalten liegt nun schon ganze 7 Stunden zurück. Lorelai seufzt tief und leidend. Sie kann einfach nicht schlafen. Sie muss die ganze Zeit nachdenken und sich selbst leid tun und sich dann ärgern, weil sie gar nicht nachdenken und sich selbst leid tun möchte. Und dann ärgert sie sich noch mehr, weil sie trotzdem weiter nachdenkt und sich noch mehr leid tut und nun ist sie total am verzweifeln. Das darf doch nicht wahr sein, denkt sie grimmig. Mit einem Ruck hockt sie kerzengerade in ihrem Bett und knipst das Licht ihrer Nachttischlampe an. Sie starrt zu ihrem pinken Fellwecker. 4 Uhr in der Früh. Jetzt liegt Rory bestimmt gerade in ihrem riesigen Doppelbett in dem luxiorösem Hotelzimmer, das sie in etwa zwei Stunden verlassen wird, um ihrem Beruf nachzugehen und mit Obama und irgendwelchen anderen Politikmännchen in irgendeine Maschine zu steigen und durch die Luft zu segeln. Und das alles für eine lange Zeit, ohne ihrer armen Mutter, die mutterseelenallein im öden Stars Hollow zurück bleibt und mit schlaflosen Nächten gestraft ist. Obwohl Lorelai zugegeben froh ist, mutterseelenallein zu sein, weil wenn sie es nicht wäre, würde das ja bedeuten, dass ihre Mutter hier wäre und dann könnte sie sich erst recht den wohlverdienten Schlaf aus dem Kopf schlagen und sich stattdessen in die volle Badewanne legen, untertauchen und dort bleiben, bis ihr Kiemen wachsen. Sie nimmt ein zerknautschtes Kissen in die Hand und drückt es sich gegen das Gesicht, lässt sich wieder nach hinten fallen und versucht krampfhaft Schäfchen zu zählen. Doch die Schäfchen verwandeln sich ungewollt in kleine Puffwölkchen und die kleinen Puffwölkchen erinnern sie an die Ausicht aus einem über den Wolken dahinschwebendem Flugzeug und das dahinschwebende Flugzeug erinnert sie an Rory, die in nur wenigen Stunden dort sitzen und dahinschweben wird und das ärgert Lorelai nur noch mehr. Sie reißt sich das Kissen vom Gesicht und wirft es in hohem Bogen in irgendeine unbestimmte Richtung. Es segelt durch die Luft und fliegt aus dem Fenster. Sie hat ganz vergessen, dass sie vor einer Stunde das Fenster weit aufgerissen hat, weil sie fest davon überzeugt war, bei frischer Nachtluft sofort in einen tiefen Schlaf zu fallen, was sich leider als einen unverzeihlichen Irrtum erwies. Und nun liegt ihr Lieblingskissen irgendwo, verlassen und einsam im Garten vor ihrem Fenster und fragt sich, womit es sein Schicksal nur verdient hat. Lorelai kommen bei dem Gedanken beinahe die Tränen. Sie stellt sich vor, ihr Kissen zu sein, das schutzlos im kalten, vom Tau genässten Gras liegt und verspürt große Gewissensbisse. Mit einem Satz springt sie aus ihrem Bett und stürzt zum Fenster.
„Ich bin sofort bei dir, Stewart!“ Hastig schlüpft sie in ihren flauschigen Hello-Kitty-Morgenmantel und rennt barfuß aus ihrem Zimmer, die Treppe nach unten ins Wohnzimmer. Nachdem sie Stewart vor einem jähzornigen Gartenzwerg, der sich scheinbar irgendwie auf eine unerklärliche Art und Weise aus Babettes Garten zu dem armen, eingeschüchterten Kissen geschlichen hatte gerettet hat, beschließt sie nach diesem heldenhaften Tun eine Tasse Kaffee zu trinken und sich dabei über alles mögliche den Kopf zu zerbrechen, nur nicht über Rory und die Puffwölkchen. Sie kehrt zurück in das Haus, platziert Stewart auf den Stuhl an dem Küchentisch, wo Rory immer gesessen hat, vertreibt diesen Gedanken hastig und setzt die Kaffeemaschine in Gang. Dann wandert ihr Blick ungewollt zu der Tür, die in Rorys Kinderzimmer führt und sie muss die Augen schließen, weil der Anblick sie nur noch mehr aufwühlt und alle lästigen Gedanken und Erinnerungsfetzen um ihren Kopf zu schwirren beginnen. Stattdessen versucht sie sich voll und ganz auf das Kissen am Küchetisch zu konzentrieren.
„Na?“, fragt sie betont fröhlich. „Willst du auch eine Tasse Kaffee, Stewart?“
Das Kissen sitzt da und schweigt.
„Was heißt hier, du magst keinen Kaffee!“, entrüstet sich Lorelai und stemmt die Hände in die Seiten. „Du bist mein absolutes Lieblingskissen. Ich habe dich gerade vor einem agressiven Gartenzwerg gerettet und das ist der Dank? Du lehnst meinen mit Mühe und Not zusammengebrauten Kaffee ab? Ist das dein Ernst?“
Stewart schweigt hartnäckig. Und Lorelai muss über sich selbst den Kopf schütteln.
Dann greift sie nach der dampfenden Kaffeekanne, stellt sie auf den Tisch, holt aus alter Gewohnheit zwei Porzellantassen aus dem Küchenschrank und gießt in beide etwas von der warmen, duftenden Flüssigkeit. Lorelai hält inne und starrt die beiden Kaffeetassen an. Traurig nimmt sie die rote mit den weißen Tupfen und dem verschnörkeltem Namen, den sie ihrer Tochter einst gegeben hat darauf in die Hand und gießt den Inhalt ins Spülbecken. Auf Kaffee hat sie irgendwie keine Lust mehr, also schnappt sie sich den wortkargen Stewart, tapst ins Wohnzimmer zum Sofa. Im Vorübergehen schnappt sie sich das Telefon. Da hockt sie nun und zerbricht sich den Kopf darüber, was zu tun ist. Lustlos legt sie das Telefon wieder zur Seite, greift nach der Fernbedienung. Schaltet den Fernseher ein, schaltet ihn wieder aus, legt die Fernbedienung weg. Kratzt sich am Kopf und boxt Stewart in die Seite. Doofes Kissen. Ihr Blick wandert durch das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer, streift flüchtig über die vielen Bilderrahmen auf dem Kaminsims. Sie erhascht die sechsjährige Rory, die über das ganze Gesicht strahlend eine große, prallgefüllte Schultüte stolz in die Kamera hält. Dann Lorelai selbst, wie sie mit der zwölfjährigen Rory im Luke`s Diner hockt und ihr eine Kaffeetasse vor die Nase hält. Rory blickt skeptisch über den Rand, ins Innere der Tasse. Das Bild hat Luke einst gemacht. Sie kann sich erinnern, wie Rory damals von ihrer Kaffeetasse kostete und sich das Erstaunen auf ihrem niedlichen Gesicht ausgebreitet hat. Es gibt halt immer ein erstes Mal. Lorelai senkt den Blick hastig und denkt an Luke. Soll ich ihn anrufen, überlegt sie niedergeschlagen, aber dann verwirft sie den Gedanken. Volljammern kann sie ihn in drei Stunden genauso gut. Da muss sie ihn nicht extra aus dem Schlaf klingeln. Gelangweilt beobachtet sie Paul Anka, der total weggetreten auf dem Wohnzimmerteppich liegt, alle vier Pfoten in die Luft gestreckt und momentan ganz bestimmt keine Lust hat, sein Frauchen von ihrem Kummer abzulenken und für sie mit Brokkolie zu jonglieren. Sie nimmt wieder das Telefon in die Hand. Und nun kann sie nicht anders, der Gedanke hat es endlich geschafft, sich in ihrem Innersten zu entfalten und sie zu quälen. Warum ruft Rory nicht an? Warum meldet sie sich nicht? Ok, sie ist erst seit 24 Stunden weg, aber in denen hat sie doch Zeit genug gehabt, sich kurz bei ihrer von Einsamkeit und Sehnsucht geplagten Mutter zu melden und ihr zu versichern, dass es ihr gut geht und alles super läuft. Oder noch besser ihr mitzuteilen, dass das alles ein großer Fehler ist, den sie da macht und sie auf der Stelle zu ihr zurück nach Stars Hollow kommen wird. Sie nie wieder verlässt. Lorelai seufzt tief.
„Was meinst du, Stewart? Soll ich oder soll ich nicht oder...“
In diesem Moment klingelt das Telefon. Lorelai starrt es ungläubig an, wagt nicht zu denken, was sie aus tiefstem Herzen hofft und geht ran.
„Hallo?“
„Vielleicht ist das Ganze doch nichts für mich!“, kommt es schrill und weinerlich vom anderen Ende.
Lorelai wird warm um das Herz. Sie schließt die Augen und lächelt leicht.
„Rory, Schatz. Es gibt keinen, der besser dafür geeignet ist! Mach dir keine Sorgen!“
„Oh, Mom. Du wirst mir unglaublich fehlen..“ Rory schluchzt leise.
„Ich weiß, du mir auch.“
„Was soll ich denn anziehen? Was soll ich sagen? Was, wenn ich nichts sagen kann oder wenn ich was ganz Blödes sage? Wenn ich alles vermassel?...“
„Nimm die graue Stoffhose und die weiße Bluse – damit kannst du wirklich nichts falsch machen. Ansonsten sag Bitte, Danke und verwechsel die Reihenfolge nicht. Wenn du gar nichts sagen kannst, verständige dich mit Zeichensprache.. oder kleb dir einen Zettel an die Stirn, auf dem steht: Bitte nicht ansprechen, sonst Panikattacke! Falls du was ganz Blödes sagst, versink im Erdboden. Und wenn du alles vermasselst... Stars Hollow wird dich mit offenen Armen empfangen, das weißt du doch!“
„Ja..“
„Du bist nicht allein, Kleines. Du kannst mich jederzeit anrufen oder schreiben.“
„Ok!“
„Wenn ich nicht erreichbar bin, dann plauder ein bisschen mit dem Anrufbeantworter – dem ist eh ständig langweilig. Oder nerv Michel im Hotel. Er ist einfach dazu geschaffen, geärgert zu werden. Und wenn du Lust auf eine einschläfernde Moralpredigt hast, kann ich dir jederzeit Tailor`s Telefonnummer besorgen!“
„Nein danke, sehr freundlich!“ Rory klingt schon etwas munterer. „Wie geht es dir so?“
„Naja, wenn du Annie Reed wärst und ich Sam Baldwin und Stars Hollow gar nicht Stars Hollow wäre, sondern Seattle und dir spontan der Name dieses genialen Filmes einfallen sollte, dann weißt du vielleicht ungefähr, wie es mir geht!“
„Ja, verstehe. Ich kann auch nicht schlafen, hier in Baltimore.. wo ich verzweifelt auf die große Liebe warte. Vielleicht wenn ich das Radio andrehe, vielleicht spricht sie dann zu mir.. wer weiß.“
„Oh Annie!“
„Sam!“
„Ok, genug davon..“
„Gott sei Dank..“
„Hey, kannst du dich an Stewart erinnern?“
„Stewart?“
„Ja, er ist vorhin aus dem Fenster geflogen.. Meine Schuld, das gebe ich zu. Aber es war einfach zu eng mit ihm im Bett und dann ist da ja auch noch Luke, eigentlich sollte ich mich schämen.“
„Wovon redest du??“
„Naja, und dann war da dieser Gartenzwerg. Ich weiß auch nicht, ist alles ziemlich kompliziert!“ Lorelai grinst.
„Ich versteh nur Bahnhof..“
„Hm, besser wäre, du würdest Flughafen verstehen. Da musst du nämlich hin, in ehm? Einer Stunde und dreißig Minuten. Süße, schlaf noch ein bisschen. Am Ende nickst du ein, wenn du Obama gerade die Hand schüttelst. Würde einen bleibenden Eindruck hinterlassen, aber auf keinen Fall einen positiven! Am Ende kriegst du einen fiesen Spitznamen, wie Siebenschläfer oder das Sandmännchen. Wie steh ich denn dann da? Am Ende wollen die die Mutter von Siebenschläfersandmann kennen lernen und kreuzen hier in Stars Hollow auf. Vielleicht stehen sie schon vor der Tür – oh! War da was im Garten? Ich schau gleich mal nach!“
„Da ist nichts im Garten, lass das sein. Ich kann nicht schlafen, erzähl mir was. Erzähl mir von Stewart... und wie war das mit dem Gartenzwerg?“

---


Ich würde mich über FB sehr freuen.
LG Aki :herz:
Zitieren
#2

Aki schrieb: Stewart schweigt hartnäckig

Toll! Big Grin

Hört sich sehr gut an!
Schreib schnell weiter!

Liebe Grüße
Isa

Because it's clear that he has already fallen for her, completely

[SIGPIC][/SIGPIC]
*I wanna be close to you*

Zitieren
#3

Hey Du!

Wow, der Anfang deiner FF gefällt mir echt gut..
Stewart also...HahahaHahaha:lach::lach:*lach*

Schreib schnell wieder weuter
LG Anni

[SIZE="1"]
[SIGPIC][/SIGPIC]
And I felt Hope {Twilight|Alice&Jasper}
[♥]ava&sig by Avi[XxPruexX][♥]
[/SIZE]
Zitieren
#4

Stewart! HahahaHahahaHahahaHahaha Ein Kissen namens Stewart!

Also der Anfang ist schon mal nicht schlecht und macht Lust auf mehr!

Liebe Grüße Sindy :knuddel:
Zitieren
#5

wow... wirklich super anfang... voll gilmorelike-- ich musste ständig lachen... wirklich super

Zitat:„Ich bin sofort bei dir, Stewart!“
loool.. aaallles klar^^


Zitat:Das Kissen sitzt da und schweigt.
nein, wirklich?:lach::lach: wie geil^^


Zitat:Ansonsten sag Bitte, Danke und verwechsel die Reihenfolge nicht. Wenn du gar nichts sagen kannst, verständige dich mit Zeichensprache.. oder kleb dir einen Zettel an die Stirn, auf dem steht: Bitte nicht ansprechen, sonst Panikattacke! Falls du was ganz Blödes sagst, versink im Erdboden.
geniaaaal... so lorelai^^:lach:

Zitat:„Oh Annie!“
„Sam!“

„Ok, genug davon..“
„Gott sei Dank..“
typisch die beiden :lach:


Zitat:„Hey, kannst du dich an Stewart erinnern?“
„Stewart?“

„Ja, er ist vorhin aus dem Fenster geflogen.. Meine Schuld, das gebe ich zu. Aber es war einfach zu eng mit ihm im Bett und dann ist da ja auch noch Luke, eigentlich sollte ich mich schämen.“
„Wovon redest du??“
„Naja, und dann war da dieser Gartenzwerg. Ich weiß auch nicht, ist alles ziemlich kompliziert!“ Lorelai grinst.
:lach::lach:loool


also ich bin echt begeistert... so witzig und echt gut geschrieben...freu mich auf neue teile
lg, kinki
Zitieren
#6

Hey wow dein anfang ist echt super und vor allem so lustig und gg like Wink hehe ... echt genial wie dir das alles so eingefallen ist .. und Stewart ist ja immer noch am besten gewesen wa Smile hehe also ich freu mich schon mehr von dir zu hören .. Smile .. lg Lu

[SIGPIC][/SIGPIC]
Nicht alle sind Glücklich die Glücklich scheinen, mancher lacht nur um nicht zu
weinen...
Zitieren
#7

Danke für das Feedback:herz: Da poste ich gleich mal weiter..





2. Kapitel:
Wetteinsätze und Bewerbungsunterlagen



Als der Fellwecker um 8 Uhr in der Früh mit voller Inbrunst anfängt, lautstark vor sich hin zu schnurren, findet sich Lorelai völlig verknotet mit Morgenmantel und Bettlaken in ihrem Bett vor. Das Telefon liegt immer noch in ihrer Hand und Stewart unter ihrem Kopf. Sie streckt sich ausgiebig, ehe sie mit dem Telefon auf den Fellwecker haut, der schlagartig verstummt. Langsam richtet sie sich auf und blickt mit kleinen, müden Äuglein ins Unbestimmte. Sie hat keine Ahnung, wie lange sie mit Rory gestern oder eher heute Früh getratscht hat und noch viel weniger weiß sie, wie sie es zurück in ihr Zimmer geschafft hat. Es ist auch nicht weiter wichtig. Sie fühlt sich schon viel besser, was noch lange nicht heißen soll, dass sie deswegen ausgeschlafen ist. Als sie im Bad auf ihr Spiegelbild trifft, hält sie es für eine fremde Person und kriegt es mit der Angst zu tun. Doch dann klärt sich ziemlich schnell auf, um wen es sich da wirklich handelt und Lorelai beschließt, als erstes ausgiebig zu duschen. Danach verlässt sie frisch gewaschen und nach Shampoo duftend, nebenbei bemerkt natürlich vollständig angekleidet das Haus und macht sich auf den Weg ins Luke`s. Auf ein Frühstück in vertrauter, aber schweigsamer Zweisamkeit mit Stewart dem Kissen hat sie heute wenig Lust. Sie muss unter Menschen. Im Diner herrscht schon geschäftigtes Treiben. Halb Stars Hollow hat sich hier an den Tischen versammelt, alles schwatzt munter und redselig durcheinander, Luke und Zack jagen mit Notizblock und Stift kreuz und quer. Lorelai schnappt sich gerade noch ihren Stammplatz am Tresen. Auf ihrem Sitzplatz steht ein aufgestelltes Kärtchen: Reserviert. Lorelai entfernt es lächelnd und setzt sich. Als Luke blind an ihr vorbeiläuft, zieht sie ihn kurzerhand zu sich und küsst ihn unvermittelt. Dann lächelt sie und lässt ihn los. Er sieht sie überrascht an, lächelt auch.
„Danke, dass du meinen Platz gerettet hast..“, strahlt Lorelai.
„Ach, Kirk wollte ihn haben und ich ertrage ihn einfach nicht so nah bei mir und vor allem so nah an meiner Kasse! Er kommt da immer auf dumme Gedanken.“ Luke winkt ab, aber sein Blick ist warm und zärtlich. „Das Übliche?“
„Du kennst mich doch!“
Erst jetzt fällt beiden auf, wie ruhig es im Diner geworden ist. Sie sehen sich irritiert um. Alle Blicke kleben an Lorelai und Luke.
„Ich wusste es!“ Babette klatscht begeistert in die Hände, hüpft wie ein Flummi auf und ab. „Ich wusste es! Ich habe es die ganze Zeit gewusst! Morey hat es auch gewusst! Wir haben es doch alle gewusst - ist es nicht so??!“
„Das war alles eine Frage der Zeit!“, lächelt Miss Patty wissend, doch das Lächeln gefriert auf ihrem Gesicht, als Kirk wie aus dem Boden gewachsen vor ihr steht und die Hand ausstreckt: „Los, schieb die 10 Dollar rüber!“
„Jaja, schon gut. Du hast die Wette gewonnen...“, brummt sie, nestelt in ihrer Tasche herum und haut Kirk eine zerknautschte Dollarnote in die ausgestreckte Hand. „Ich meine, Luke ist halt ein harter Brocken. Und Lorelai eine Frau wie jede andere, die sich nicht entscheiden kann... da kommen einem doch ab und an die Zweifel..“
„Hey Patty, das sind nur 5 Dollar!“, beschwert sich Kirk, nachdem er den Schein geglättet und gegen das Licht gehalten hat. „Und ich seh hier beim besten Willen kein Wasserzeichen.... willst du mir etwa gefälschtes Geld andrehen? Ich zeig dich an!“
„Besorg dir lieber eine Brille mit starken Gläsern, Kleiner!“
Nach ein paar Lachern widmen sich alle wieder ihrem Frühstück und reden wild durcheinander. Lorelai blickt wieder zu Luke und atmet auf.
„Geschafft! Das hätten wir hinter uns..“
„Sieht ganz so aus!“ Luke reibt sich die Hände. „Also, was kann ich dir bringen? Kaffee und ein Doughnut? Oder Blaubeermuffin?“
„Alles zusammen! Aber zum Mitnehmen... ich muss ins Hotel!“
Luke nickt geschäftig, verschwindet in der Küche und kommt wenig später mit der Tüte und einem Plastikbecher dampfenden Kaffee zurück hinter den Tresen.
„Seh ich dich heute Mittag?“, fragt er lächelnd.
„Punkt 12 Uhr, wenn die Glocken läuten!“, schnurrt Lorelai mit verführerischem Blick.
„Gott sei Dank tun sie das schon seit Jahren nicht mehr!“
„Und wem wir das verdanken, wissen nur du, ich und Skinner!“
„Und mein Werkzeugkasten!“
„Sht, Tailor könnte dich hören..“
Sie küssen sich zärtlich. Im selben Moment verstummen alle Gespräche im Diner. Die Blicke kleben wieder an Luke und Lorelai. Die sieht sich unbehaglich um, langt nach der Tüte und dem Kaffeebecher und ergreift hastig die Flucht aus dem Diner. Alle drehen die Köpfe und starren Luke an. Doch ehe die Fragen, die allen auf den Herzen liegen laut ausgesprochen werden können, blickt Luke finster in die Runde und knurrt:
„Wie wär`s, wenn ihr eure Wetten darüber macht, wer als Erstes hier rausfliegt?!“
„Ich wette um einen Dollar, dass ich es bin!“ Zack grinst Luke breit an und drückt ihm seine Schürze sowie den Notizblock für die Bestellungen samt ungespitztem Bleistift in die Hände. „Ich kündige, Mann. Tut mir echt leid! Aber morgen geht’s los mit der Tour und ich muss noch mit Lane Babyrasseln kaufen gehen... ziemlich uncool, aber so üben sich Steve und Kwan so gesehn schon mal im Tambourine!“
„Das hab ich total vergessen!“ Luke wirft sich Zack`s Schürze über die Schulter. „Für wie lang bist du denn nochmal weg?“
„2 Monate!“
„Da muss ich mich wohl nach einem Ersatz für dich umsehn...“, brummt Luke und Zack klopft ihm auf die Schulter.
„Also, Mann. Ich geh dann mal, die Pflicht ruft!“
„Ja, mach`s gut!“
Zack winkt nochmal und stürmt dann eilig aus dem Diner. Seufzend wendet sich Luke ab und fährt im selben Moment zusammen, weil Kirk direkt hinter ihm steht und die ganze Zeit auf seinen großen Auftritt gewarten zu haben scheint. Er hält Luke eine blaue, dicke Mappe vor die Nase.
„Was ist das, Kirk?“
„Meine Bewerbung samt Lebenslauf, Zeugnissen und Kopien sämtlicher Praktikumbestätigungen und Arbeitszertifikate der vergangen 20 Jahre!“




3. Kapitel:
Hochzeitspläne oder ähnliches


Gedankenverloren lehnt Lorelai am Fenster und sieht nach draußen. In der Hand hält sie wie gewöhnlich ihre Tasse Kaffee. Von draußen scheint die Sonne in Sookie`s Küche und Lorelai wünscht sich wie so oft, es würde schneien. Das würde ihre Laune dramatisch bessern, denn die ist schon wieder auf dem absoluten Nullpunkt. Sie ist Mutter geworden, als sie selbst noch ein Kind war. Zu der Zeit hat sie einen besten Freund gehabt, aber nicht die beste Freundin, die sie sich sehnlichst wünschte. Rory ist diese beste Freundin von Anfang an gewesen. Es ist nicht so, dass sie ihre Tochter vermisst. Ihr einzigstes Kind. Natürlich tut sie es, aber noch mehr vermisst sie ihre beste Freundin. So war es immer und so wird es immer sein.
„Süße, dein Kaffee wird kalt!“ Lorelai schreckt hoch. Sookie scheucht wie immer von einem Eck zum anderen, wirft mit Befehlen und wüsten Beschimpfungen um sich, haut einen Küchenhilfen nach dem anderen irgendwas ausversehen ins Gesicht und hat es gleichzeitig geschafft, ihre Freundin am Fenster zu beobachten. Jetzt steht sie vor Lorelai und putzt ihre Hände an ihrer Schürze ab. „Geht`s dir nicht gut?“
„Sehe ich so aus?“
Sie zeigt auf die Tasse in Lorelai`s Händen: „Du lässt deinen Kaffee kalt werden, also schließe ich daraus, dass du entweder mit Ophra telefoniert hast und sie dir von ihrer nächsten Show erzählt hat, in der das Motto „Kaffee am Morgen bringt Kummer und Sorgen“ lauten soll.... oder dir liegt was auf dem Herzen, was dich bedrückt!“
Lorelai zieht die Augenbrauen zusammen und studiert das sonnige Gesicht ihrer Küchenchefin: „Versuchst du witzig zu sein, Sookie?“
„War es nicht witzig?“, fragt Sookie mit betretener Miene.
„Doch, ich lach mich krank!“
„Schon gut, keine Witze mehr.... hatte ich wenigstens Recht?“
Lorelai seufzt tief, geht an Sookie vorbei und kippt den kalten Kaffee in den Abfluss.
„Ich möchte heiraten!“, sagt sie aufs Geratewohl.
„Du möchtest heiraten?“, fragt Sookie mit großen Augen.
„Ich möchte heiraten!“, bestätigt Lorelai.
„Sie möchte heiraten!“, wiederholt Sookie langsam, dann fällt der Groschen, von dem sie glaubt, dass er fällt und sie hüpft aufgeregt auf und ab. „Er hat es also getan, er hat es wirklich getan!“
Lorelai stimmt in das Hüpfen mit ein: „Ja, juhu! Hurra!“ Sie hält inne.
„Moment, wer hat was getan?“
„Luke hat dir einen Antrag gemacht!“ Begeistert schnappt sich Sookie ein paar Essstäbchen und verursacht damit ein kläglichen Trommelwirbel auf einem umgestülptem Kochtopf. „Alle mal herhören: Lorelai wird endlich Luke heiraten!“
Die Küchencrew hält mitten in ihrer Arbeit inne und applaudiert.
„Das ist sehr freundlich, vielen Dank!“, ruft Lorelai fröhlich in die Runde. „Leider stimmt es nicht, also arbeitet weiter und tut so, als wäre das alles andere als unheimlich peinlich!“
Der Applaus verstummt und alle widmen sich hastig und betreten wieder dem Galamenü des heuten Tages. Sookie sieht Lorelai verwirrt an.
„Er hat dir keinen Antrag gemacht?“, fragt sie mit glitzernden Augen.
„Nein..“
„Du wirst nicht heiraten?“
„Nein, leider!“
Niedergeschlagen lässt Sookie die Essstäbchen sinken: „Das ist ja schade!“
„Wem sagst du das...“ Lorelai seufzt tief, was Sookie aufhorchen lässt.
„Aber du willst ihn heiraten?“
„Keine Ahnung, der Gedanke kam mir ganz spontan....“
„Dann mach ihm doch wieder einen Antrag!“
„Nein, einmal und nie wieder!“, sagt Lorelai entschieden. „Er hat da so eine Sache gesagt, das vergisst man nicht so schnell! Nein, jetzt ist er dran oder gar nicht!“
„Du überlässt das alles Luke?“
„Ganz genau!“
Sookie kratzt sich mit einem Essstäbchen traurig hinter dem linken Ohr.
„Und ich hatte schon so ein tolles Hochzeitsbüffet im Sinn......“
„Es tut gut, eine Optimisstin wie dich zur Freundin zu haben... das baut auf!“
Zitieren
#8

So, jetzt hab ich endlich Zeit für ein Re-FB...

@Lorelaye:
Schön, dass dir der Anfang gefälltSmile Ich hab einfach drauf losgeschrieben, das klappt immer am besten. Danke für dein Fb:herz: (mich sehr gewählt ausdrück xD)

@Kinki:
Hey, danke für dein langes Fb. So eins hab ich immer von EmmaEleni bekommen, das ging mir langsam echt ab:clap:Freut mich, dass dir der Anfang gefällt. Hier zwei neue Teile, die dir hoffentlich ebenso gefallen (nach oben zeig:pfeifSmile

@Sindy85:
Du magst Stewart? (Gott sei DankFaint) Schön, dass dir der Anfang gefällt (oje, das schreib ich ja bei jedemRolleyes) - danke für dein Fb:knuddel:

@~sophie~:
Auch dir vielen DankSmile:herz: Wer hätte gedacht, dass Stewart so gut ankommt?!:laugh: Ich nichtCool *lach* Ich hoffe, du liest weiter^^

@Skystar:
Die letzten (Feedbacks) werden die Ersten sein und umgekehrt. Ich hoffe, dass macht nichts.. ansonsten: Trommenwirbel für den ersten Leser, der sich zu Wort gemeldet hat
:dance::thanks: :dance:


Ich freu mich über jedes FB
LG
Aki:herz:
Zitieren
#9

jaah, Aki, ich lese weiter.Big Grin
Und ich bin nicht weniger begeistert als vorher, was den neuen Teil angeht.
Arme Lorelai..puhhh. Sie will ihn heiraten :dance:
Hoffe, mal Luke macht ihr dann auch irgendwann einen Antrag:pfeif:
Schreib weiter so,
dein Stil ist super
LG Anni

[SIZE="1"]
[SIGPIC][/SIGPIC]
And I felt Hope {Twilight|Alice&Jasper}
[♥]ava&sig by Avi[XxPruexX][♥]
[/SIZE]
Zitieren
#10

Sooo....! Hallo Aki! Smile
Natürlich macht das nichts ;-)
Hier mein FB:

Aki schrieb: Dann mach ihm doch wieder einen Antrag!“
Die Betonung liegt auf "wieder"! Wink

Lorelai will, Luke will.....tut es endlich! ^^

Find den Teil wieder klasse. Super Schreibstil.
Hab alles bildlich vor meinen Augen. :p

Danke für den Trommelwirbel^^

Kann weiter gehen.
Liebe Grüße
Isa

Because it's clear that he has already fallen for her, completely

[SIGPIC][/SIGPIC]
*I wanna be close to you*

Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste