[Lilia]

Pu, neues Kapitel. Wenn sich Fehler eingeschlichen haben, seid gnädig. Fahr aber ab morgen ein paar Tage weg und wollte vorher noch ein neues Kapitel posten. Deswegen, ist in Zeitdruck und Müdigkeit entstanden trotzdem viel Spaß dabei.

Kapitel 7: Das Anti-Dating-Paar und das vergessene Klopfzeichen

Als Rory den Campus verließ und gerade auf den Weg in ihr Zimmer war, klingelte ihr Handy. Sie hob ab als sie sah, wer am anderen Ende der Leitung war und meinte freudig: “Hi Mum!“
„Hey Schatz…“ gab Lorelai recht unmotiviert zurück „Du treuloses Kind, ich hab schon eine Woche nichts von dir gehört!“
„Treuloses Kind?! Du hast ein Loch in meine Seele gerissen, ich hoffe, das ist dir klar!“
„Was gibt’s neues?“ meinte Lorelai nun nur.
Rory zögerte einen Moment. Eigentlich gab es ja eine Menge Neues, aber in dem Fall konnte sie mit ihrer Mutter nicht darüber reden, selbst wenn sie manchmal schon einen unbändigen Drang hatte, es zu tun. Aber Lorelai würde nur versuchen, sie von all dem abzubringen und ihr klar machen, dass das nicht sie war… und das wollte Rory im Moment einfach nicht hören.
„Ach… nicht viel. Und bei dir?“ meinte sie nun.
Lorelai ächzte. „Reden wir nicht drüber…. Luke und ich sind absolute Datingversager!“
“Ich dachte, du willst nicht drüber reden“ grinste Rory.
„Ja, aber das wollte ich dir mitteilen bevor ich sterbe“
„Was ist passiert, Mum?“
„Ich will’s… nur vergessen. Es war ne Katastrophe. Irgendwann wenn ich das Trauma überwunden hab erzähl ich’s dir vielleicht.“
„Einverstanden“ lachte ihre Tochter etwas.
„Okay, wir sehen uns morgen?“
„Oh Mum… ich kann nicht zum Dinner kommen. Ich hab ein Date.“ Meinte Rory nun, denn gerade in einem Kurs hatte sie jemanden angesprochen. Na ja eher drei… ein Freitagabend war lang und Logan Huntzberger eine riesige Konkurrenz.
„Mit Logan?“ riss sie nun ihre Mutter aus den Gedanken.
„Was? Oh… na ja… irgendwie… geht’s um ihn“ nuschelte Rory nur in den Hörer.
Lorelai seufzte theatralisch.
“Schade nur, dass ich gerade so eine schlimme Sommergrippe bekomme. Dann müssen wir wohl beide deinen Großeltern absagen“
„Mum!“
Diese krächzte in den Hörer „Was sagst du, meine Ohren gehen zu…. Oh und meine Stimme versagt…“
„Du kannst nicht blau machen! Grandma merkt das!“ belehrte sie Rory nun mit strafendem Unterton.
Seufzend meinte Lorelai nun „Ich weiß… aber den Sommergrippenjoker kann ich dieses Jahr noch einmal einsetzen… und das werde ich auch tun!“
„Dein gutes Recht!“ stimme ihr ihre Tochter nickend zu, sah dann aber wieder etwas, das ihr einen Stich versetzte…. Scheinbar machte auch Logan gerade seine Dates für den Freitag Abend klar, denn er unterhielt sich ausgelassen mit einer hübschen Rothaarigen, zeigte ihr lachend eines der Formulare. Musste man ja nicht mitten im Gang machen, dachte Rory ärgerlich.
„….Noch dran?“ hörte sie nun Lorelai wie durch einen Schleier weit weg,
„Ja… ich ruf dich zurück“ hörte sie sich sagen und klappte dann ihr Handy zu. Sich auf die Oberlippe beißend beobachtete sie das Pärchen. Es war wie ein Verkehrsunfall. Schrecklich, aber man konnte nicht aufhören, hinzusehen.
Irgendwann bemerkte Logan ihr Gestarre, flüsterte dem Mädchen etwas zu und lief dann zu ihr „Mach dich bereit, Rory Gilmore. Ich kämpfe mit scharfen Geschützen.“ „Was bist du, ein Pornodarsteller oder ein Soldat?“ lachte diese nun und versuchte ihre Wut und Enttäuschung zu verbergen, die ja irgendwie auch nicht gerechtfertigt war.
Logan lachte nur und sah dann in ihre Augen, mit diesem Blick, den sie in solchen Momenten so hasste. Als würde er geradewegs in ihre Seele schauen. Sie hielt dem nicht stand und starrte gegen einen Punkt an der Wand direkt neben ihm. „Und, erfolgreich?“ „Ich arbeite dran… können wir kurz reden?“
„Wir reden doch“ meinte sie nur.
„In deinem Zimmer… ist ja nicht weit.“ erwiderte er in die Richtung nickend.
Rory zuckte nur mit den Schultern und lief vor, schloss die Zimmertür auf. Er lief hinein und sie folgte ihm nach, schloss die Tür.
„Also, was ist?“ meinte sie ihn ansehend, verschränkte die Arme vor der Brust.
„Das hätte ich gerne gewusst.“ Logan sah sie wieder an. „Rory… du schaust mich an, als wäre ich ein Monster… was ist denn los mit dir?“
„Ist doch egal…“ murmelte sie, ihr war das alles so unangenehm. Sie wollte sich doch rächen, aber alles ging ihr so an die Substanz.
„Ich hab’s schon mal gesagt. Wir müssen das nicht tun.“
„Ich will aber! Wir wollen das beide! Wir wollen ja auch dieses offene… Ding!“ meinte sie mit den Armen in der Luft fuchtelnd.
Mit schnellem Schritt war Logan nun bei ihr, packte sie und sie schloss die Augen, da sie wusste, was jetzt folgte. Ein atemberaubender Kuss…. In den sie sich fallen lassen konnte. Sie schlang die Arme um ihn und gab den Kuss zurück, gab zurück, was sie nur konnte. Sanft aber doch mit Nachdruck schob er sie zur Couch hin. Sie spürte seine Hände bald überall und seufzte. „Logan… nein…“ „Nicht… wehr dich nicht, Rory.“ Hörte sie seine Stimme verführerisch und dunkel an ihrem Ohr. Sie nickte etwas und ihre Zähne zogen sanft an seiner Unterlippe, bis plötzlich eine Tür aufging.
„Was macht ihr da?“ hörte sie Paris entsetzt und sprang sofort auf. Oh Gott… wie hatte sie das vergessen können.
“Oh Paris… es tut mir so…“ Sie zog schnell ihre Klamotten wieder zurecht und hörte Logan nur sagen. „Ich geh dann mal.“ Sie warf ihm einen Blick zu und er zwinkerte.
„Sorry, Paris“ meinte er charmant lächelnd zu der tobenden Blondine und beeilte sich, zu verschwinden.
„Wie konntest du nur!“ rief Paris, kaum, dass die Tür zuging. „Wir hatten eine Vereinbarung! Ein Klopfzeichen! Ist es so schwer, dreimal an meine Tür zu klopfen? Oh nein, ist es nicht! Ich kann froh sein, dass ich noch so früh hier rein gekommen bin! Stell sich mal einer vor… oh ich will es mir gar nicht vorstellen, Rory Gilmore. Was ist nur aus dir geworden! Auf der Chilton noch…“
Seufzend nahm Rory wieder Platz auf der Couch und hörte sich an, was Paris ihr zu sagen hatte. Und ausnahmsweise fand sie, dass sie leider gar nicht Unrecht hatte.

„Und, und, und?!“ rief Sookie aufgedreht und rannte auf Lorelai zu, als diese die Küche des Dragonfly Inn betrat.
“Und was?“ meinte Lorelai nur und sah sich um. „Was ist das…. Butter?!“ meinte sie einen riesigen hellgelben Klumpen betrachtend, der die ganze mittlere Arbeitsplatte einnahm.
“Oh ja… ich kann hundert Butterbällchen in einer Minute formen… na ja zumindest übe ich’s gerade.“ Erklärte Sookie.
“Für Taylors komischen Wettbewerb?“
“Genau für den! Und du, nähst du was…. Oh halt, nicht ablenken! Wo waren wir?“
„Bei und, und und“ kommentierte Lorelai.
„Ach ja genau…. Wie war’s gestern Abend? Ich will alles hören, jede noch so schmutzige Einzelheit!“
“Willst du nicht…“ murrte die Brünette und goss sich einen Kaffee ein.
„Ohh…“ Sookie ließ enttäuscht die Arme sinken. „Was ist denn passiert?“
„Na ja… also erst waren wir in so nem schicken französischen Lokal, in dem ich über den Eifelturm gelästert hab… na ja aber noch schlimmer war das danach. Luke hat ne Hotelsuite für die Nacht gemietet.“
“Aber… das ist doch traumhaft“ meinte die Köchin verwirrt.
„Das dachte ich auch erst aber es war einfach nur… oh Mann“ Sie nahm einen großen Schluck Kaffee. „Also erst mal sind wir da rein… und irgendwie hat uns das Ganze total aufgeheizt… ich weiß auch nicht, ne Suite, die ganze Nacht… und wir haben schon als wir gerade ins Zimmer gekommen sind, angefangen rumzuknutschen wie Madonna und Britney.“
“Wow, ziemlich wild also.“ nickte Sookie. „Und dann?!“
„Na ja dann, hatte er seine eine Hand schon in meinem Ausschnitt und mein Kleid war halb unten…“
“Ohh was hattest du an?“ unterbrach sie ihre Freundin.
„Dieses pinke Kleid und die Netzstrümpfe“
“Dein Dolly-Parton-Kleid?! Und da ist was schief gelaufen?! Ist doch gar nicht zu glauben“
Kopfschüttelnd rührte Sookie in einem Topf.
„Nicht wahr? Aber das ist es… also er hatte die eine Hand in meinem Ausschnitt und die andere auf dem Lichtschalter… und drückt… und drückt noch mal… und nichts passiert!“
„Oh nein!“
„Ja! Ich hab mich also angezogen, wir mussten wieder runter zur Rezeption und nen Stromausfall melden. In dem Zimmer war auch tatsächlich die Sicherung rausgesprungen… Also haben diese Hotelfuzzies die Sicherung wieder reingedreht und wir konnten zurück ins Zimmer.“
„Und die Stimmung war dahin?“
„Nicht mal! Wir sind dann zum Bett hin und ich küsste ihn wieder… war alles noch ganz heiß, bis sich meine Haare in seiner Armbanduhr verfangen haben…“ Lorelai seufzte.
Sookie sah sie mitfühlend an, eine Prise Pfeffer in den Topf gebend.
„Ich dachte dann, es ist noch nicht zu spät. Das hab ich auch total lasziv gesagt und ihm direkt an die Hose gegriffen!“
“Wow, Lorelai… du bist mir ja eine“ grinste Sookie.
„Ja… nur leider hab ich ihn dann…. Gekratzt.“
“Aber das macht doch nichts, das kann doch immer mal….oh! Doch nicht etwa…“
„Doch, genau da!“ knirschte Lorelai und leerte die Kaffeetasse mit einem Zug.
„Und dann war’s vorbei… einfach so?“
„Na ja es war ein ziemlich übler Kratzer… Luke hat gejault. Hast du Luke jemals jaulen hören?“
„Nein“ meinte Sookie kopfschüttelnd.
„Siehst du… ich auch nicht… bis dahin. Es war so peinlich. Ich meinte dann, dass ich müde bin und er hat mir sofort zugestimmt, wie müde auch er ist. Und dann sind wir in einer sündhaft teuren Hotelsuite um halb neun schlafen gegangen. Also wir haben in unseren Klamotten geschlafen. Es war uns zu peinlich, noch mal aufzustehen.“
„Oh Süße… und habt ihr seitdem geredet?“ Erkundigte sich die Küchenchefin. „Am nächsten Morgen oder so?“
“Da sind wir so schnell wie möglich abgehauen… haben uns irgendwas von Arbeit zugemurmelt.“
Lorelai vergrub ihr Gesicht in den Händen. „Oh Mann, das war so peinlich… ich glaub ich kann ihn nicht mehr ansehen. Ich muss immer an das Jaulen denken“
„Rede mit ihm!“ schlug nun Sookie vor. „Schließlich seid ihr jetzt ein Paar… und die klären so was wie Erwachsene. Na ja meistens.“
„Ich will das nicht klären! Ich will’s einfach nur vergessen.“
“Hm….“ Sookie holte eine Quiche aus dem Backofen und meinte dann, das Backblech plötzlich aufknallen lassend, dass Lorelai zusammen zuckte „Das ist es! Der Wettbewerb!“
„Was? Ach Sookie, ich will da nicht mitmachen und ich hab jetzt auch Anderes im Kopf…“
„Du machst da ja auch nicht mit! Du wirst Lukes Manager!“
Sie erntete einen verwirrten Blick von Lorelai. „Das macht er doch nie…. Luke hasst Taylor!“
”Ja weiß ich ja! Aber vielleicht will er’s ihm gerade deswegen zeigen… weißt du? Wär doch schrecklich für Taylor, wenn gerade Luke seinen Wettstreit gewinnt! Und Luke und du, ihr könnt euch so wieder näher kommen. Das ist der perfekte Grund, ihn ganz unverbindlich wieder anzusprechen… ohne dass ihr über das verpatzte Date reden müsst.“
„Also ich weiß nicht…“ meinte Lorelai skeptisch. „Klingt nach ner ziemlichen Schnapsidee.“
„Ist es nicht, vertrau mir. Du musst die Männer bei ihrem Stolz anpacken. Bei Jackson klappt das immer.“
„Jackson ist nicht Luke… aber danke. Wenn ich richtig verzweifelt bin, versuch ich’s vielleicht mal“ Lorelai schenkte sich einen zweiten Kaffee ein.
„Aber wenn ich so nachdenke…Hey, ich bin verzweifelt. Die Idee klingt immer besser.“
Sookie nickte motivierend. „Na los, Kämpfe, Lorelai!“ rief sie die Arme in die Luft streckend.
“Ist das deine Kampfansage? Ich nehm lieber ‚Keine Macht den Drogen’ oder ‚Ohne Rauch geht’s auch’ oder auch ‚Auf in den Kampf, Torero!’“
„Na dann keine Macht dem rauchenden Torero!“ rief Sookie und Lorelai grinste, die Küche verlassend.