Puppenspiel
#21

Danke, ihr zwei :knuddel:
So... Jetzt kommt noch das Grande Finale Smile Es hat mir wirklich Spaß gemacht, hier zu posten, eure FBs waren wirklich toll!

6. Puppenspiel

„Chris! Hey... Was ist denn los? Du siehst ja furchtbar aus...“ Katja, die gerade aus dem Badezimmer gekommen war, sah ihren besten Freund stirnrunzelnd an, warf kurz danach einen Blick zu Basti, der nur mit den Schultern zuckte. Langsam setzte sich sich neben Christian auf sein Bett und legte vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. „Hey... Großer, du machst mir Sorgen... Ist irgendwas passiert?“
Er biss sich auf die Unterlippe, wandte sich müde um und sah ihr in die Augen. „Mein... meine Tochter ist tot...“, murmelte er. „Und ich... ich hab sie nicht einmal gekannt...“
Katja musste schlucken. „Dann bist du Emelys Vater...“, flüsterte sie. Chris nickte stumm. „Ich hatte keine Ahnung... Sandra und ich... Wir... wir waren ein Paar... Aber wir haben uns nach einem Jahr getrennt... Ich hab niemals erfahren, dass sie schwanger war...“ Er stockte. „Verdammt, ich hätte es wissen müssen!“, rief er plötzlich. „Ich... ich hätte niemals gehen dürfen, dann wäre das alles nicht passiert!“
Katja seufzte leise. „Chris... Jetzt red doch nicht so einen Unsinn...“
„Halt den Mund!“, fuhr er sie an, packte sie grob an den Schultern. „Halt deinen Mund! Du hast doch keine Ahnung von dem ganzen Scheiß! Du weißt nicht, wie es ist, sein Kind im Stich zu lassen, bis zu ihrem Tod nicht von der Existenz deiner schwer kranken Tochter zu wissen! Du bist nur ein billiges Flittchen, das zu feige ist, die Verantwortung für sein Baby zu übernehmen und es einfach umbringen lässt, ohne Skrupel! Als wüsstest du auch nur irgendwas vom Leben, Katja Hansen! Du hast nur Ahnung vom Sex, nicht mehr und nicht weniger! Also sag mir nicht, dass ich Unsinn rede... Du nicht!“
Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. „Christian...“
Wütend riss er an ihren Haaren, zwang sie dadurch aufzustehen. „Wag es... nicht... mit mir zu sprechen...“, keuchte er. „Wag es nicht, mich auch nur anzusehen, du dreckige Hure!“ Seine Hände zitterten, er gab ihr eine heftige Ohrfeige. Erschrocken legte Katja eine Hand auf ihre Wange, heiße Tränen liefen über ihr Gesicht. „Du... du weißt nicht, was du da tust...“, flüsterte sie kaum hörbar. „Chris... bitte, komm zu dir...“
Doch er ignorierte sie, schlug immer weiter auf sie ein, bis sie zu Boden sank, schützend die Arme um ihren Bauch schlang. „Hör auf...“, wimmerte sie, sah sich verzweifelt nach Sebastian um, doch dieser war verschwunden. „Basti... Hilf mir... Hilf mir doch...“
Keine Reaktion. „Bitte...“
Wieder nichts. Chris lachte hämisch. „Ruf ihn nur...“, zischte er. „Aber er wird nicht kommen... Und weißt du, wieso? Weil du es verdient hast...“
„Chris...“, schwach versuchte sie, ihren Kopf zu heben, doch sie konnte es nicht. „Du musst aufhören... Bitte... Ich... ich blute... Ich blute...“
„WEG VON IHR!“ Grob wurde er von ihr heruntergezerrt, von Sebastian mit aller Kraft zu Boden gedrückt. „Was machst du da eigentlich, Christian, bist du noch ganz bei Trost?!“, schrie er ihn an. „Verdammt, sie ist schwanger! Ich schwöre dir, wenn Katja oder dem Baby etwas passiert, dann...“
Ruckartig setzte Christian sich auf, wand sich gekonnt aus Sebastians Griff und drehte den Kopf etwas, sodass er Katja sehen konnte, die zusammengekrümmt, mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden lag. Ihr ganzer Körper zitterte. „Oh mein Gott, was hab ich getan...“, flüsterte er. „Katja, das... das wollte ich nicht...“
„Das fällt dir früh ein...“, zischte Basti, der ihren Kopf inzwischen in seinen Schoß gebettet hatte und beruhigend über ihren Handrücken streichelte. „Warum bist du eigentlich auf sie losgegangen?!“
Chris wandte seinen Blick ab. „Ich... ich hab keine Ahnung...“, entgegnete er. „Plötzlich... Plötzlich konnte ich nichts mehr wahrnehmen... Ich... ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper... meinen Verstand... Verdammt, es tut mir Leid! Es... es tut mir so Leid...“ Vorsichtig, ganz vorsichtig strich er über Katjas Wange. „Hey...“, murmelte er. „Kleine... Kannst du mich hören?“
Ein kaum merkliches Nicken war zu vernehmen.
Christian sah zu Boden. „Du... du und dein Baby... Ihr müsst durchhalten, okay? Ihr... ihr schafft das... Ganz bestimmt... Und ich schwöre dir, Süße... Ich... ich wollte das nicht... Das alles... Du bist doch meine beste Freundin... Ich hätte dir doch niemals wehtun wollen... Aber irgendwas... irgendwas ist mit mir geschehen... Oh, Katja, bitte... Bleib wach...“ Hastig wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Es tut mir so Leid... Verzeih mir...“

„Chris, verdammt, sie braucht einen Arzt... Dringend...“ Vorsichtig tupfte Sebastian mit einem Tuch die Schweißperlen von Katjas Stirn, fühlte besorgt ihren Puls. „Sie wird von Minute zu Minute schwächer... Und ich... ich kann die Blutungen nicht stoppen...“
Christian biss sich auf die Unterlippe. „Scheiße... Basti, ich...“
Er seufzte leise. „Ist schon okay... Aber sie braucht Hilfe... Sofort... Ich... ich hab keine Ahnung, was mit dem Baby ist, aber wenn Katja nicht sofort ins Krankenhaus kommt, dann stirbt sie... Wir müssen etwas tun!“
„Die... die würden nicht zulassen, dass noch jemand stirbt...“, murmelte Chris geistesabwesend. „Sie hätten Sandras Tod verhindern können... Aber niemand hat eingegriffen... Ich... ich bin mir sicher, dass sie nicht noch einmal denselben Fehler machen...“
„Sie haben Recht, Herr Storm.“, kam es plötzlich von hinten. Erschrocken fuhren die beiden Männer herum, sahen einem älteren Herren in die Augen, der sich besorgt Katjas Bett zugewandt hatte. „Wir hätten es niemals so weit kommen lassen dürfen... Das Experiment ist gescheitert... Bringen Sie Frau Hansen ins Krankenhaus... Ein weiteres Todesopfer können wir nicht verantworten.“
Zitternd sank Christian an der Wand entlang zu Boden, vergrub seinen Kopf in den Händen. „Die haben einfach weitergemacht...“, flüsterte er. „Weiter... Immer weiter, ohne Rücksicht auf Verluste... Nicht einmal der Tod einer Teilnehmerin ließ sie zurückschrecken... Diese Monster... Diese gottverdammten Monster...“
Vorsichtig kniete sich Sebastian neben ihn, sah ihm tief in die Augen. „Man hat ein Spiel mit uns getrieben, Christian...“ erwiderte er. „Ein grausames Spiel, dem wir selbst zugestimmt haben. Wir selbst waren es, wir hatten es in der Hand... Wir haben uns zu Puppen gemacht.“

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#22

Woho. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet, dass Chris Emelys Vater ist und, dass er so austicken würde. Ein ganz toller letzter Teil! Es hat wirklich Spaß gemacht das zu lesen auch wenn es sehr traurig war oft. Aber einfach tollig und ganz famos <3. Schade, dass es schon vorbei ist, es wäre schon interessant wie es mit Chris und vor allem mit Katja und Basti nach dem Projekt weitergeht.
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#23

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sehr gut gemacht und mal ganz nebenbei angemerkt: du hast die ganzen fb's echt verdient.

"An actors job is the business of telling the truth in an imaginary situation."
- Tom Hiddleston
 
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