Streiche, Liebe und Strategen
#21

HIHIHIHIHI:p:lach: AHAHAH:lach:AHHA:hehehe: *sorry geht gleich wieder*
:lach:
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHH HIIH AHAAAAAHA GEIL!
Sie hat ihn gebissen, ja? Was für ungezogene Mädchen! *g*:nonono::ha:
Gott, war der Teil hammer! :laugh:Ich hab mich fast vom Stuhl geschmissen, vor lachen.:lach:

Und weißt du was ich bei deiner FF am besten finde? Das die Kapis immer so lang sind!:freuu:
Da hat man immer nen ordentlichen Brocken zu lesen!
Upten
Schreib schnell weiter, ja?!
:lach:
Bis denne.
Leila:hehehe:

PS: Bin immer noch am lachen!:lach::lach:

PSS: ERSTE!

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#22

Hurrah....
Jetzt bin ich endlich glücklich^^
Deine Geschichte geht wirklich in die Richtung in die sie gehen soll.^^
Schnell weiter.
Kussis

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Sig von Falling
Mitglied im Rory und Logan Club
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#23

Hey ich wollte nur Fragen wann es weiter geht?
Ich kann es kaum erwarten...

Kussis Loorie

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Sig von Falling
Mitglied im Rory und Logan Club
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#24

Hey ihr

es tut mir wahnsinnig leid dass ich schon wieder so einen aussetzter hatte.
aber dafür gibt es heute dann zwei teile.

reviews wie immer erwünscht
lg und cous
jessy

Von Schlittschuhen, Freundinnen und anderen Ernsthaftigkeiten

Trotz der Ungewissheit, die an mir nagte, fühlte ich mich nicht leer, sondern…ja, wie eigentlich?
Mein Zwilling hatte einen ganz klaren Vorteil: Sam war ein Gentleman mit viel zu viel Gewissen, um sie im betrunkenen Zustand flachzulegen. Wie das mit Dean aussah…
Ich seufzte und schmiegte den schmerzenden Kopf ins Kissen.
Lasst mich in Ruhe sterben.
Ich musste eingeschlafen sein, denn als es an der Tür klopfte, war es bereits später Nachmittag.
„Bella?“
„Mum?“ murmelte ich verschlafen und setzte mich auf.
„Schatz, machst du bitte die Tür auf?“
Ich kam auf die Füße, schwankte zur Tür und öffnete. Wenn ich dem Blick meiner Mutter trauen konnte, sah ich auch so aus, wie ich mich fühlte.
„Was du mir auch vorwerfen willst, bitte nicht schreien.“
Ein schmales Lächeln ging über ihre Lippen und sie strich mir das unordentliche Haar aus dem Gesicht. „Wie geht es dir?“
„Wie seh ich denn aus?“
„Möchtest du das wirklich wissen?“
Ich zögerte, dann schüttelte ich den Kopf. „Ich glaube nicht.“
Sie lächelte und küsste mich kurz auf die Stirn. „Auch der eine oder andere Kater gehört zum erwachsen werden, mein Schatz.“
„Wie geht es Lorelai?“ wollte ich wissen und die Mundwinkel von Catherine Black zuckten.
„Sie ist unter der Dusche. Wenn mich nicht alles täuscht, singt sie.“
„Dann kann es so schlimm nicht sein.“ Sagte ich mit einem leisen Lachen.
Mein Zwilling sollte glücklich sein und ich würde jedem – absolut jedem – ins Gesicht springen, der sie unglücklich machte.
Sollte das einer wagen…er würde sich wünschen, meiner Schwester nie begegnet zu sein.
„Sie sollte was essen, bevor sie sich heute Abend auf den Weg macht.“ Sagte ich und lehnte mich gegen den Türrahmen.
„Was ist mit dir?“ wollte unsere Mutter wissen.
„Ich will nur eine Kopfschmerztablette und meine Ruhe.“
Sie lachte. „Okay, ich muss jetzt los. Die Verhandlung beginnt in einer halben Stunde.“
„Mach sie platt, Mum.“
Die Haustür fiel hinter ihr ins Schloss und ich lehnte mich gegen den Türrahmen.
Warum musste es eigentlich Tage geben, an denen ich nicht mal den Hauch einer Ahnung von dem hatte, was ich tat?
Die Tür des Badezimmers ging auf und Lorelai kam mir in ein Handtuch gewickelt entgegen. Sie sah besser aus als ich, was wohl an der Dusche liegen mochte.
Mein Make-up war verschmiert, meine Haare eine einzige Sturmfrisur - ich sah aus wie Tod auf Urlaub.
„Geht’s dir besser?“ fragten wir im Chor und mir entrang sich ein Lachen.
„Ich freu mich für dich.“
Sie lächelte. „Ich mich auch. Das wird bestimmt ganz toll.“
Ich hob die Augenbrauen. „Auch wenn du nicht Schlittschuh fahren kannst?“
„Komm, ich stell mich dabei immer noch geschickter an, als du.“
Da hatte sie nicht Unrecht.
„Wann holt er dich ab?“ wechselte ich deswegen das Thema und sie sah auf die Uhr.
„In einer knappen Stunde.“
„Dann beeil dich lieber.“ Sagte ich und stieß das Fenster in meinem Zimmer auf. „Sonst muss Romeo noch auf dich warten.“
Ich hörte meinen Zwilling lachen und das Glück das daraus klang, war so offen und ehrlich, das selbst mir die schlechte Laune verging.
Tatsächlich…Lorelai war ansteckend.
Als es klingelte, fühlte ich mich schon besser. Ich hatte geduscht, war umgezogen und etwas gegessen. Meine Gesichtsfarbe sah ziemlich menschlich aus und auch meine Kopfschmerzen, hatten sich beruhigt.
Was wollte ich mehr?
Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, war mein Zwilling noch nicht ganz fertig, also ging ich zur Tür und ließ Sam herein.
„Hi.“ Sagte ich und fuhr mir durch das noch nasse lange Haar.
„Hi.“ Erwiderte er. „Wie geht’s dir?“
Ich grinste schwach. „Habe ich ein Schild auf der Stirn auf dem steht, das ich keinen Alkohol vertrage?“
Er grinste. „So wie du heute Morgen ausgesehen hast, war das gar nicht nötig.“
Ich seufzte. „Schon gut.“
Ein Zögern überkam mich, dann riss ich mich zusammen. „Sag mal, Sam?“
„Ja?“
„Dean hat doch nicht…ich meine…er und ich haben nicht…oder?“
Er zuckte mit den Schultern. „Das weiß ich nicht. Er ist zwar mein Bruder, aber…Dean ist immer noch Dean.“
„Ich verstehe.“ Sagte ich und seufzte. „Ich werde ihn wohl selbst fragen müssen.“
Wenn er etwas erwidern wollte, dann kam er in jedem Fall nicht mehr dazu, denn mein Zwilling kam die Stufen in den Flur hinab.
Dafür, dass wir beide heute Morgen noch wie frisch dem Grab entflohen ausgesehen hatten, war sie bemerkenswert gut drauf. Das braune Haar fiel geschmeidig bis über ihre Schultern hinweg, sie strahlte wieder und sah insgesamt auch sehr gut aus. Ein schwarzer Pullover, dunkle Jeans und helle Turnschuhe. Meine Schwester eben.
„Hi.“ Lächelte sie und ich schien plötzlich völlig der Szene entstiegen zu sein.
„Hi. Du siehst…besser aus als heute Morgen.“
„Danke.“ Erwiderte sie und das Strahlen nahm noch um ein paar Nuancen zu.
Ungetrübtes Glück nannte man das wohl.
„Wollen wir los?“
„Ja, gern.“
Ich lächelte und gab ihr noch ihre Tasche, ehe sie das Haus verließ. Schlüssel, Handy, Portemonnaie, falls sie sich ausweisen müsste. Ich würde auf sie warten – so hielten wir es seit Jahren. Sehen Sie, seit unser Dad gestorben war, passten wir mehr aufeinander auf, denn je. Wir wussten immer, wo der andere war, wenn er das Haus verließ.

„Du fährst ganz anders als Dean.“ Bemerkte Lorelai, als Sam den schwarzen Impala eingeparkt hatte. Womit sie übrigens Recht hatte, Dean hatte einen anderen Fahrstil, als sein Bruder.
Okay, Lorelai fuhr wie ein Henker, aber das sei jetzt mal dahin gestellt.
„Oh, das will ich hoffen.“ Antwortete Sam und lächelte.
Wie vorsichtig sie immer noch miteinander waren…als wüssten sie genau, wo der andere gleich sein würde und wichen aus, weil sie nicht wussten, wie sie reagieren würden.
„Sag mal, warum fährst du eigentlich nie?“
„Wie kommst du darauf?“ wich meine Schwester der Frage aus, oder versuchte es zumindest.
Sam musste grinsen. Es schien ganz so, als hätte er da einen interessanten Nerv getroffen. „Na ja, ich habe bisher immer nur Bella fahren sehen.“
„Ja…also…weißt du…“ murmelte sie und spürte den interessierten Blick. „Ich…“
„Ja?“ ein leichtes Grinsen huschte über seine Züge.
„Ich bin geblitzt worden.“ Sagte sie dumpf und Sam lachte leise.
„Ich verstehe.“
Sie strich sich verlegen das Haar aus dem Gesicht. „In knapp zwei Wochen habe ich meinen Führerschein wieder, denke ich.“
„Als ich mir Deans Wagen zum ersten Mal ausgeliehen habe, bin ich in eine Verkehrskontrolle geraten.“ Erwiderte er. „Und was hatte ich natürlich vergessen?“
„Die Papiere?“ riet Lorelai und Sam grinste.
„Genau.“
Mein Zwilling lachte. Wie heißt es gleich? Geteiltes Leid ist halbes Leid und Sam hatte eine interessante Art und Weise, ihr zu zeigen, dass er sie deswegen nicht auslachen würde.
Schließlich saßen sie im Umkleideraum und meine Schwester verzog das Gesicht, als sie ihre Schuhe ablegte.
„Du bist sicher, das du das willst?“
Sam lachte. „Glaub mir, wenn du Dean auf Schlittschuhen gesehen hättest, wüsstest du, das es nicht schlimmer kommen kann.“
„Okay.“ Sagte Lorelai zögernd, schloss ihre Schuhe in einem der Schränke ein und stand zögernd auf. Auf Gummi das Gleichgewicht zu halten, war um so vieles weniger schwierig, als auf spiegelglattem Eis.
Vorerst tastete sie sich am Rand entlang, dann ging sie zögernd Schritt um Schritt auf die Eisfläche.
Sam ging vor ihr her. Er bewegte sich auf dem Eis, wie auf normalem Boden. Bei ihm sah es ganz einfach aus.
Mein Zwilling seufzte innerlich.
Worauf hatte sie sich da bloß eingelassen?
Mut zur Blamage, Lorelai. Mut zur Blamage.
Sie holte Schwung, schlitterte auf Sam zu und kippte nach vorne. Er fing sie auf und fuhr geschickt rückwärts, während meine Schwester sich an ihm festhielt.
„Siehst du? Es ist ganz einfach.“ Sagte er leise und sah sie amüsiert an.
Sie ergriff seine Hände und ließ sich vorerst von ihm über die Eisbahn ziehen.
„Okay…ich…ich versuch´s mal allein.“ Sagte sie schließlich und ließ ihn los.
Das musste sie natürlich prompt büßen, denn sie verlor das Gleichgewicht und landete schmerzhaft auf dem Steißbein.
„Au!“
Sam verbiss sich das Lachen, wollte er doch fair sein und bot ihr die Hand an. „Hast du dir wehgetan?“
„Nein.“ Sagte mein Zwilling trotzig und übersah seine Hand – was lediglich zu einem Heiterkeitsausbruch führte.
Sie sah Sam trotzig an, der allmählich zu lachen aufhörte. „Entschuldige.“ Sagte er schließlich.
„Ja.“ schmollte meine Schwester mit unverhohlenem Amüsement. „Schon klar.“
Im Augenblick stand sie frei auf dem Eis und machte ein paar zögernde Schritte nach vorne. Eine kleine Unebenheit im Eis, ein zu enthusiastischer Schwung und mein Zwilling verlor das Gleichgewicht. Diesmal hatte Sam aufgepasst und fing sie auf.
„Na, na.“ Sagte er. „Vorsicht. Sonst denkt deine Schwester am Ende noch, ich hätte dich misshandelt.“
„Ich glaube, dieser Sport ist nichts für mich.“ Murmelte Lorelai.
Trotz und Stolz hin oder her, sie hielt sich an Sam fest und sie wusste genau, warum sie das tat.
Go, Lorelai.
Es war später Abend, als die zwei genug hatten und Lorelai leise fluchend die Schlittschuhe ablegte. Sam grinste. „Ich hoffe, ich habe dich nicht abgeschreckt.“
„Jedenfalls nicht so sehr, als das ich auf dich schießen würde.“ Murmelte mein Zwilling angesäuert.
„Das ist gut.“ spottete Sam und hob die Augenbrauen. „Darf ich das hier also trotz blauer Flecken unter Erfolg verbuchen?“
Lorelai lachte. „Wenn du mich jetzt auch noch unfallfrei nach Hause bringst, dann ja.“
„Ich bemühe mich.“
Sie grinste, schob die Hand in die seine und gab die Schlittschuhe dankbar wieder ab.
Auch die Fahrt zurück verlief gut. Wie ich schon sagte, ihnen beiden, gingen die Gesprächsthemen nicht aus.
Weder Lorelai noch ich, konnten gut mit Menschen umgehen, die einfach nur schwiegen.
Er bracht sie noch zur Tür und schien plötzlich seltsam angespannt. Sein Handy hatte im Auto kurz gepiept, es mochte eine SMS gewesen sein.
„Gute Nacht.“ Sagte Lorelai leise und lächelte.
„Gute Nacht.“ Erwiderte Sam einfach und sah dabei so kalt aus, wie nie zuvor in der Gegenwart meiner Schwester.
Er ging, ohne ein weiteres Wort.
Lorelai sah ihm nach und war einen Augenblick lang völlig fassungslos. „Im Ernst jetzt?“
Sie ging ins Haus und warf die Tür hinter sich zu. Dann schleuderte sie die Schuhe durch den Flur und stieg die Stufen hinauf.
„Im Ernst jetzt?“ sie öffnete die Zimmertür von Jason.
Er lag auf seinem Bett und las, als sie hereinkam. „Im Ernst jetzt.“
Sie legte sich neben ihn und er sah sie überrascht an. „Was ist passiert?“
„Im Ernst jetzt.“

Mein Abend verlief leider nicht so prickelnd, wie der meiner Schwester.
Kurz nachdem sie und Sam gefahren waren, nahm ich meinen Mut zusammen, zog mir die Schuhe an und schob mich erneut durch die große Hecke auf das Nachbargrundstück.
Es war John der öffnete. Ein amüsiertes Lächeln huschte über seine Lippen. „Guten Abend. Ich nehme nicht an, das du hier bist, um nach deinem Stand in Mathe zu fragen?“
Mir entrang sich ein Lächeln. „Besser nicht. Nein, ich wollte zu Ihrem Sohn.“
„Zu Dean nehme ich an?“
„Ja. Sam ist mit meiner Schwester unterwegs.“
„Dann musst du Bella sein.“
Ich hielt inne und sah ihn überrascht an. Daran hatte ich gar nicht gedacht. „Oh. Ja, entschuldigen Sie bitte.“
Er lächelte und schloss die Tür hinter mir. „Er ist oben in seinem Zimmer.“
„Danke.“
Ich stieg die Stufen hinauf, ebenso zögernd, wie Lorelai und ich es an einem Abend getan hatten, der so weit zurückzuliegen schien. Schon als ich vor der schlichten dunklen Holztür stand, wusste ich, dass etwas passieren würde, das mir nicht gefallen würde.
Ich wusste nur nicht, was es war.
Also klopfte ich und öffnete leise die Tür, als er mich hereinrief.
„Bella?“
„Ja.“ sagte ich angespannt. Das Schließen der Tür hallte seltsam laut wieder.
„Was verschafft mir die Ehre?“ spottete Dean, der gelassen auf dem Fensterbrett saß, so wie ich es manchmal tat.
„Als ob du das nicht wüsstest.“ Erwiderte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht weiß ich es, vielleicht nicht. Also?“
Ich holte tief Luft und überwand mich zu der Frage. „Du…du hast es nicht ausgenutzt, oder?“
„Was denn?“
„Stell dich nicht dumm.“ Knurrte ich und er tat, als fiele ihm erst jetzt auf, was ich meinen könnte.
„Ach, davon sprichst du.“
„Rede schon.“ Verlangte ich und sah das Amüsement durch seine Augen huschen.
„Würdest du die Frage noch einmal stellen?“
Doch zu Spielchen hatte ich keine Lust.
„Na schön. Haben wir miteinander geschlafen?“
Er stand auf und sah mich spottend an. „Nein,.“
Gut.
Ich atmete aus und merkte erst jetzt, dass ich die Luft angehalten hatte. „Okay.“
Kurzes Schweigen entstand.
„Warum nicht?“ brachte ich schließlich hervor und er sah mich offen an.
„Weil ich eine Freundin habe.“
Ich brauchte einen Augenblick, bis ich begriffen hatte, was er gesagt hatte.
„Was?“ meine Stimme hatte nicht einmal annährend so entgeistert geklungen, wie sie es hätte tun sollen.
Ein spöttisches Lächeln huschte über seine Lippen und er stand auf. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich vor ihm zurückgewichen, aber ich hatte ja die Tür im Rücken.
„Weil ich eine Freundin habe. Du hast die Knutscherei im Dance doch nicht ernst genommen?“
Etwas Hartes entstand in meinem Hals, wurde größer und machte das Atmen schwer. Wie hatte ich so naiv sein können?
Ich riss die Tür auf, huschte die Stufen hinunter und verließ das Haus, ehe ich vor seinen Augen losheulen würde.
„Im Ernst jetzt.“ Brachte ich hervor, als ich wie mein Zwilling vor mir, die Turnschuhe in die Ecke warf, die Treppe hinaufging und die Zimmertür meines Bruders aufriss.
„Im Ernst jetzt.“
Ich legte mich auf Jasons anderer Seite zu den beiden.
„Für drei Leute ist dieses Bett zu klein.“ Bemerkte Jason, doch ich achtete gar nicht auf ihn.
„Im Ernst jetzt.“
„Sam hat mich zum Abschied nicht mal geküsst.“ Sagte Lorelai und ich hob den Kopf.
„Im Ernst jetzt?“
„Im Ernst jetzt.“
„Dean hat eine Freundin.“ Murmelte ich und sah die aufsteigende Wut im Blick meines Zwillings.
„Im Ernst jetzt?“
„Ruhe, alle beide.“ Sagte Jason und löschte das Licht.
Es war mitten in der Nacht, als ich doch noch aufstand. Unser großer Bruder schlief ruhig, doch auch seine andere Seite war leer. Die Geräusche von unten verrieten mir, dass mein Zwilling in der Küche stand.
Ich stand auf und schlich mich wie ein Schatten nach unten.
„Lorelai?“
Sie stand an der Anrichte und hatte den Frustpralinenschrank unserer Mutter geöffnet. Als ich sie ansprach, drehte sie sich beinahe schuldbewusst zu mir um.
„Bella.“
„Ich kann nicht schlafen.“ Sagte ich einfach und ließ mich auf einem der Küchenstühle nieder.
„Ich auch nicht.“ Murmelte sie und lehnte sich gegen die Anrichte.
„Wie konnte ich so blöd sein?“ fragte ich und warf mir eine der Rumpralinen in den Mund.
Mein Zwilling setzte sich neben mich. „Er ist ein Mistkerl.“
Vielleicht wollte sie mich vor dem weinen bewahren, aber ich hatte nicht vor mir die Augen aus dem Kopf zu heulen.
Nicht wegen Dean Winchester.
„Er hat dich wirklich nicht geküsst?“
„Nein.“ Sagte mein Zwilling dumpf. „Dabei habe ich mir extra noch die Beine rasiert.“
Auch sie schob sich eine der Pralinen in den Mund.
„Im Ernst jetzt.“

„Ich fühle mich irgendwie leer.“ Sagte Lorelai und ließ sich auf den Badezimmerfußboden sinken.
„Könnte vom Gekotze kommen.“ Bemerkte ich, die ich in der leeren Badewanne lag.
Meine Schwester und ich hatten den Pralinenschrank unserer Mutter ausgeräumt. Wir hatten nur leider nicht darauf geachtet, dass es Rumkonfekt gewesen war.
„Ich fühl mich irgendwie stinksauer.“
„Stimmt.“ Murrte Lorelai.
„Ich meine, er hätte sich nichts dabei gebrochen, mir vorher zu sagen, das er eine Freundin hat, oder?“
„Nein.“ Stimmte Lorelai zu. „Und ganz im Ernst, sah ich gestern etwa scheiße aus?“
„Nein.“ Erwiderte ich.
„Ich glaub, mir wird schon wieder schlecht.“
Ich zog die Trennwand der Badewanne zu und ließ den Kopf auf die wohltuend kalten Fliesen sinken.
„Okay, falscher Alarm.“
Jemand klopfte an die Tür und ich schob die Trennwand auf. „Wer ist da?“
„Ich.“ Antwortete Catherine und Lorelai schloss die Tür auf.
Unsere Mutter kam herein und ließ sich auf den Fliesen neben ihrer jüngsten Tochter nieder.
Noch so ein Scheißtag, hm?
„Schokolade.“ Murmelte sie und mir entrang sich ein schwaches Lächeln, als Lorelai ihr eine der letzten noch vollen Packungen zuschob.
„Das Gefühl kenn ich.“
Anwältin hin oder her, diese Frau war immer noch unsere Mutter.
„Was ist passiert?“ fragte ich schließlich und Catherine betrachtete kurz die Praline, ehe sie sie in den Mund schob.
„Mir fehlt ein Puzzleteil.“
So sprach sie öfter, wenn ihr eine Kleinigkeit in einem Fall fehlte.
„Hast du die ganze Nacht im Büro gesessen?“ wollte Lorelai wissen.
„Ja.“ murmelte unsere Mutter und seufzte. „Es hat mir trotzdem nichts genützt.“
Es klopfte erneut an der Tür und wir hoben die Köpfe.
„Was?“ kam es müde und genervt von uns dreien.
Jason kam mit einem Tablett herein und stellte es in der Mitte ab. „Kaffee mit Milch, Zitronentee, heißer Kakao, Aschenbecher, Feuerzeug und Zigaretten.“
„Du bist ein Schatz.“ Antworteten wir drei, ehe sich die Tür wieder schloss.
Wie auch Lorelai, war Catherine Gelegenheitsraucher und konnte folglich die wenigsten Gegenargumente vorbringen.
„Bella, stört´s dich, wenn…?“
Ich schüttelte den Kopf, griff nach dem Zitronentee und gähnte. „Nur zu.“
„Versprecht mir, niemals Jura zu studieren.“
„Versprochen.“ Antworteten mein Zwilling und ich im Chor.
Aus Rücksicht auf mich, blies Lorelai den Rauch in die andere Richtung.
„Was ist bei euch passiert?“ wollte Catherine schließlich wissen. „Es ist selten, das wir zu dritt hier sitzen.“
Das stimmte.
„Sam ist ein ignoranter Idiot.“ Murrte Lorelai.
„Dean hat eine Freundin.“ Sagte ich und unsere Mutter legte die Zigarette weg und ergriff die Kaffeetasse.
„Und was lernen wir daraus?“
„Männer sind Schweine?“ riet ich.
„Traue niemals einem Mann?“ fragte Lorelai, doch Catherine schüttelte den Kopf.
„Nein, sie wissen es nicht besser.“
„Wie?“ wollte mein Zwilling wissen. „Unwissenheit schützt vor Strafe?“
Unserer Mutter grinste. „Das wollte ich damit nicht sagen.“
„Gut. Denn ich nehme Dean auseinander, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.“ Sagte meine Schwester und ließ den Kopf auf die kühlen Fliesen sinken.
„Dann habe ich wenigstens anderes zu tun, als mich mit Kleinkram herumzuärgern.“ Murmelte Catherine und mir entrang sich ein schwaches Lächeln.
Als es an der Haustür klingelte, stand keiner von uns auf.
„Es hat geklingelt.“ Rief Jason aus seinem Zimmer.
„Dann mach doch die Tür auf.“ Riefen wir drei zurück und hörten, wie er leise fluchend die Treppen hinab ging.
Wir hörten, wie er sich mit jemandem unterhielt, dann kamen zwei Leute die Stufen hinauf und es klopfte an der Tür.
„Nein.“ Sagte ich müde und hörte leises vertrautes Lachen.
„Ich bins.“
„Ich weiß.“ Antwortete Lorelai und öffnete die Tür.
Harley schob sich zu uns ins Badezimmer und setzte sich neben unsere Mutter auf die Fliesen.
„Hallo, Mrs. Black.“
„Catherine.“ Sagte sie und reichte ihr die Hand. „Ich finde nach 1 ½ Jahren, kannst du mich beim Vornamen nennen, Hailey.“
Sie grinste, ergriff jedoch ihre Hand. „Nennen Sie mich Harley. Darf ich fragen, was passiert ist?“ fragte sie schließlich.
„Männer, Männer und Puzzleteile.“ Antwortete unsere Mutter dumpf und ich verzog das Gesicht.
„Lorelai und Bella haben mir von Ihren Fällen erzählt.“ Sagte Harley. „Ich interessiere mich für Juristerei.“
Catherine lächelte. Harleys Neugierde schien sie ein wenig aufzumuntern und die nächsten 2 Stunden verbrachten wir damit, Harley über Staatsrecht, Bürgerrecht, Strafrecht und Jura zu informieren.
Ich bemerkte selbst, dass ich mich, je mehr ich schwieg, meinen Gedanken zu überlassen begann. Und das war nicht gut.
Sehen Sie, ich bin ein Mensch, der nicht in der Lage ist zu hassen, das konnte ich noch nie. Doch hätte ich hassen können, so wäre ich mir nicht einmal sicher, ob ich Dean wirklich so sehr verabscheuen könnte.
Er hatte sich wie der letzte Mistkerl benommen, hatte mich belogen und mir möglicherweise Hoffnungen gemacht, die nicht bestanden. Verstehen Sie, wer immer das andere Mädchen war, ich hatte kein Recht ihr etwas zu wegzunehmen, das sie liebte.
Dean hatte sie – ich war völlig belanglos.
Eine natürliche Reaktion wäre es vielleicht gewesen zu weinen, zu schreien, zu fluchen oder einfach nur zu…verzweifeln? Ich tat nichts davon, sondern vergrub mich in mir selbst. Ich hatte etwas zu tun, einen Zwilling, auf den ich aufpassen musste und ein Ziel, das ich erreichen wollte.
Genügend also, um Dean Winchester zu vergessen.
Genau.
Wir saßen bis Mittag im Badezimmer. Es mag Ihnen seltsam vorkommen, aber hey, Lorelai, meine Mum und ich hatten ein gesundes Mutter-Tochterverhältnis. Andere gingen zusammen zum Friseur, wir saßen eben im Badezimmer.
Irgendwann rief Jason von unten, das er keine Lust hätte die Pizza nach oben zu bringen und so stiegen wir schließlich doch nach unten. Mein Zwilling hatte gestern Abend zum anbeißen ausgesehen – jetzt sah sie zum ausspucken aus.
Sie warf mehr zufällig denn absichtlich einen Blick in den Spiegel im Flur, dann blieb sie stehen. Harley, die hinter ihr hergelaufen war, hatte sich gerade mit Catherine unterhalten und stieß mit ihr zusammen.
„Jason?“
„Ja, Lorelai?“
„Würdest du…“ mein Zwilling zögerte. „Würdest du das Essen noch kurz warm stellen?“
Jason grinste schmal. „Du hast zwanzig Minuten.“
„Mehr brauche ich nicht.“
Ohne ein Wort lief sie die Treppe wieder hinauf.
Ich konnte es ihr nicht verübeln. Kaum zwei Minuten später hörte ich das Wasser der Dusche rauschen und lehnte die Stirn gegen das kühle Küchenfenster. Es war wohl unsere Art uns vom gestrigen Tag zu verabschieden.
Adieu Katastrophe, hallo…Chaos?
Wie auch immer.


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#25

Von Müttern, Drohungen und anderen Herzensbrechern

Harley hatte sich gerade verabschiedet, als der Postbote klingelte. Ich ging an die Tür und nahm das Paket mit einem Lächeln entgegen.
„Lorelai?“
„Was denn?“ rief sie aus dem Wohnzimmer.
„Rate, was gerade gekommen ist.“
„Nein!“
„Ja-ha.“ Jubilierte ich und rannte kichernd mit dem Paket die Stufen zum Arbeitszimmer unserer Mutter hinauf. Dort angekommen, hämmerte ich an die Tür.
„Mum, das Paket ist da.“
Sofort wurde die Tür aufgerissen und ich hörte, wie meine Schwester die Stufen hinauf rannte.
„Ich stell den DVD-Player an!“
Wie alle anderen, hatten auch wir drei ein kleines Laster. Mein Zwilling und ich hätten uns was Filme anging, kaum unähnlicher sein können. Während sie vor diesem und jenem Teene- oder -Liebesfilm dahin schmolz, legte ich mich lieber im Dunkeln vor den Fernseher und sah mir Horrorfilme an. Catherine war wieder ganz anders, denn sie sah am liebsten Krimis.
Nur eine Gemeinsamkeit hatten wir drei – Grey´s Anatomy.
Die Ausbildung, das Chaos, schlicht, das Leben der jungen Meredith Grey. Verliebt in ihren Chefarzt und – auf persönlicher Ebene – verhasst von dessen Ehefrau. Dazu jede Menge abgefahrener OPs und den einen oder anderen Lehrling zum anbeißen.
Die perfekte Mischung für eine Familie wie uns.
Catherine hatte es satt gehabt, ständig gesehene oder nicht gesehene Aufnahmen zu löschen und hatte die erste und zweite Staffel schließlich bestellt. Und raten Sie mal, was gerade angekommen war.

Wir hatten knappe zwei Stunden zusammen vor dem Fernseher gesessen, als es an der Haustür klingelte.
„Ich bin nicht da.“ Sagte Catherine.
„Ich bin letztes Mal gelaufen.“ Sagte ich nur und wir beide warfen Lorelai einen bittenden Blick zu.
„Ich hasse euch.“ Erwiderte sie dumpf, stoppte jedoch die DVD und stand auf.
Die Wohnzimmertür war hinter ihr ins Schloss gefallen und trotzdem hörte ich die kurze Stille, die verriet, dass etwas gar nicht gut war.
Mein Zwilling hatte die Tür geöffnet und war dank des Anblicks der Winchesterbrüder erstarrt.
„Wir…“ begann Dean, doch Lorelai schnitt ihm buchstäblich das Wort ab.
Eine schnelle Bewegung meiner Schwester, ein überraschter Laut von Dean und ein fragendes Heben der Augenbrauen von Sam.
„Womit hab ich das verdient?“ fragte Dean, der sich überrascht die Wange hielt.
Mein Zwilling machte Tontaubenschießen aber wenn es darauf ankam, konnte sie ganz schön zuschlagen. Ich musste es wissen.
Sie ging nicht auf Dean ein, sondern funkelte Sam zornig an, der eben etwas sagen wollte.
„Du.“ knurrte sie und stieß ihm den Finger vor die Brust. „Bist ein ignoranter Vollidiot und ich will dich nie wieder sehen.“
„Das fällt ein wenig schwer.“ Bemerkte Dean amüsiert.
„Halt die Klappe.“ Fuhr sie ihn an und wandte sich ihm zu. „Du bist das Arschloch, das meiner Schwester das Herz gebrochen hat.“
„Ich dachte, sie hat gar keins.“ Spottete Dean.
Sie wären von der Schnelligkeit meines Zwillings überrascht gewesen, denn Dean war nach vorne gebeugt und hielt sich den schmerzenden Magen.
„Und stell dir vor.“ Knurrte sie. „Das ist nicht alles, was diese zarten Hände drauf haben.“
Ohne ein weiteres Wort, schlug sie ihnen die Tür vor der Nase zu.
„War was?“ fragte ich, als Lorelai sich neben mich auf das Sofa fallen ließ.
„Nein.“ Sagte sie trotzig und nippte an ihrer Cola.
Catherine holte tief Luft und sah ihre jüngste Tochter an. „Lorelai?“
„Ja, Mum?“
Halb erwartete ich, dass sie meinem Zwilling eine Standpauke halten würde, doch dann zuckten ihre Mundwinkel. „Gut gemacht.“

Am Abend saß ich in meinem Zimmer auf der Fensterbank. Gewöhnlich liebte ich Rockmusik, nicht so welche, die einfach nur laut war, aber sie konnte eine wohltuende Sache für die Seele sein.
Heute hatte ich mir eine der CDs meiner Schwester ausgeliehen.
Silbermond.
Ich war nie der gefühlvolle Typ gewesen, eher ernst, nie darauf bedacht, jemanden an mich heran zu lassen. Sehen Sie, ich hatte meine Familie, meinen Zwilling, mein zweites Ich. Das musste genügen.
Heute Nacht fühlte ich mich seltsam leer. Es tat weh, als wenn mein Herz angefüllt wäre mit den Tränen, die ich nicht vergießen wollte. Irgendwann lud ich die Songs auf meinen MP3-Player und stieg in den Keller hinab.
In weiser Voraussicht, hatte Jonathan Black schalldichte Türen einbauen lassen, denn Lorelai und ich übten und probten im Keller. Ein Schlagzeug und ein schwarzer Flügel standen dort unten und warteten, wann immer wir hinab stiegen. Neben den Instrumenten, waren in einer Ecke noch ein Sandsack und ein paar Matten vorhanden.
Warum auch immer, ich brauchte Musik.
Schon als ich die Tür geöffnet hatte, drangen die vertrauten Geräusche zu mir hinauf, die von den Schlägen auf den Sandsack begleitet wurden.
„Du-ignoranter-Trottel!“
Die Frage erübrigte sich, wer ebenfalls nicht schlafen konnte. Ich stieg leise die Stufen hinunter, um sie nicht aufzuscheuchen.
„Du-gottverdammtes-Arschloch!“ Diesmal musste sie von Dean gesprochen haben.
Ich lehnte mich in den Türrahmen und sah ihr mit schief gelegtem Kopf zu. Sie hatte mich noch nicht gesehen und erschrak sichtlich, als ich sie ansprach.
„Du schlägst zu hoch. Du vernachlässigst deine Deckung.“
„Danke.“ Knurrte sie und verpasste dem Sandsack noch zwei gezielte Schläge, ehe sie ihm mit einem Seufzer den Rücken zudrehte.
„Du kannst auch nicht schlafen, hm?“
Mir entrang sich ein bitteres Lächeln. „Nein.“ Antwortete ich und schob die CD in den Spieler, der ebenfalls unten stand.
Die ersten Töne drangen durch den Keller und mein Zwilling sah mich überrascht an.
„Silbermond.“
„Ja.“ sagte ich schlicht. „Ich habe mir eine der CDs von dir geliehen, ich hoffe, das war in Ordnung.“
„Sicher.“
Ich strich mir das Haar aus dem Gesicht und lächelte matt. „Ich brauche Musik. Spielst du mit mir?“
Lorelai grinste schwach. „Nein, mit dir spiel ich nicht.“

Knapp zwei Stunden hatten wir im Keller gesessen, die letzten Noten klangen eben aus und wie jedes Mal, saßen wir auf den kühlen Stufen und ich lehnte den Kopf gegen ihre Schulter.
„Hier ist gerade so eine gewisse Nähe entstanden.“ Zitierte Lorelai.
„Halt die Klappe, ich bin deine Person.“ Antwortete ich und schloss kurz die Augen.
Eine kurze Stille entstand.
„Tut es weh?“ wollte sie schließlich wissen und wir beide wussten wohl, das sie nicht nach der Schwellung fragte, die allmählich wieder abklang.
„Ich weiß nicht.“ Sagte ich leise. „Ich glaube nicht.“
Doch da waren sie schon, die ersten verräterischen Tränen und plötzlich hielt meine Schwester mich im Arm und ich weinte, bis ich glaubte, dass es mir besser ging.

Der Morgen darauf, war beinahe ekelhaft sonnig. Blauer Himmel, keine Wolke, nicht mal der Ansatz von Regen oder Sturm.
Wenn es nach mir ginge, würde es nun regnen, stürmen, toben. Ganz gleich was, nur irgendwas, um dem peinlichen Schweigen zu entkommen.
Menschen haben dumme Angewohnheiten. Eine davon ist das Schweigen, die mitleidigen Blicke, die sie einem zuwerfen, wenn sie an einem vorbei gehen.
Lorelai war da anders. Sie kannte mich, so wie niemand sonst auf der Welt und machte keinesfalls auch nur den Versuch, mich mit Samthandschuhen anzufassen.
Im Gegenteil.
„Bella, steh auf oder ich zerr dich im Schlafanzug zur Schule.“
„Kannst du gar nicht.“ Murrte ich, schälte mich jedoch aus dem herrlichen warmen Bett. „Ich hab die Autoschlüssel.“
Die ersten zwei Stunden verliefen eigentlich recht gut. Wir arbeiteten an den Songs, die wir gezogen hatten. Natürlich abwechselnd, denn viele von uns spielten Klavier oder konnten Schlagzeug spielen.
Harley hatte sich zu Lorelai und mir gesellt und ging nun stirnrunzelnd die Noten für Boulevard of broken Dreams durch. The Answer – der Song meiner Schwester – war dagegen nur mit Klavierbegleitung. Nicht gerade besser, wenn Sie mich fragen, denn die Tonlagen waren höher verteilt, als in dem Lied, das ich zu singen hatte.
„Wie soll ich das singen?“ murrte mein Zwilling.
„Kopf hoch.“ Sagte Harley. „Das schaffst du schon.“
„Und noch ganz anderes.“ Erwiderte ich amüsiert. „Jede Wette, dass Dean ein Veilchen hat.“
Harley hob die Augenbrauen und sah meine Schwester an. „Was hab ich verpasst?“
Lorelai grinste spöttisch. „Sagen wir einfach, ich hatte schlagende Argumente.“
Vor unserem Klassenraum – vor der dritten und vierten Stunde – schafften wir es tatsächlich bemerkenswert gut, Dean und Sam zu ignorieren.
Ich hatte den beiden den Rücken zugedreht, mein Zwilling las wohl zum x-ten Mal den Text von The Answer und Harley tat, als wären die beiden nicht da.
Erst als Sam zu uns herüber kam, wurde die Sache brenzlig.
„Lorelai?“
„Nein.“
„Kann ich kurz mit dir sprechen?“
„Nein.“
„Warum nicht?“
„Weil ich mich klar ausgedrückt habe, denke ich.“
„Was ist los?“
Diese Frage hätte er nicht stellen dürfen.
Mein Zwilling hob den Kopf und sah ihn offen an. „Ich stand eine Stunde im Bad, hab mir mit dem Lockenstab fast die Kopfhaut weg gebrannt, hab mich für dich auf Schlittschuhe gestellt, gebe mir alle Mühe und das ist dir nicht einmal einen Gutenachtkuss wert, das ist los.“ Fuhr sie ihn an und achtete dabei nicht auf die Blicke der Umstehenden.
Was andere von uns dachten, war uns schon immer egal gewesen.
Verstehen Sie, wir mussten uns vielleicht voreinander rechtfertigen, aber niemals vor anderen.
„Du…“ setzte er an, doch in diesem Moment, räusperte sich jemand hinter ihm und er fuhr herum.
John sah ihn mit gehobenen Augenbrauen an. „Mr. Winchester, gibt es hier ein Problem?“
„Nein, Mr. Winchester.“ Antwortete Sam, während sein Vater den Klassenraum aufschloss.
Ich hasste Mathematik.
Sagen Sie mal, konnte mein Tag eigentlich noch schlimmer werden?
Ich saß zwischen Lorelai und Sam, vor mir türmten sich Differenzialrechnungen auf und hinter mir, hörte ich Olivia und Ashley lästern.
Er konnte.
Es beeindruckte mich, wie ruhig Lorelai dabei blieb. Sehen Sie, sie wurde nicht etwa rot oder zornig, es interessierte sie nicht einmal. Mich dagegen schon, denn verdammt, sie war mein Zwilling.
Ohne dass ich es bemerkte, verkrampfte ich die linke Hand und sah erst auf, als Lorelai die Finger um die meinen schloss. „Du tust es schon wieder.“
„Was denn?“ fragte ich und sie warf mir einen Seitenblick zu.
„Dir ihre Gemeinheiten anhören.“
„Was soll ich machen?“ murmelte ich aus dem Mundwinkel zurück.
„Was würdest du gern machen?“ fragte sie zurück.
„Du meinst, außer ihnen hier und jetzt die Eingeweide heraus zu reißen?“
„Miss und Miss Black, hören Sie mir zu?“
„Entschuldigen Sie, Mir. Winchester.“ Sagten wir im Chor und hoben die Köpfe.
Sagte ich schon, dass ich Mathematik nicht ausstehen kann?
„Bella?“ fragte Sam schließlich leise und ich warf einen kurzen Blick zur Seite.
„Was denn?“
„Erzählst du mir, was gestern zwischen dir und Dean…“
„Ich weiß nicht, von wem du sprichst.“ Unterbrach ich ihn.
Doch Sam ließ nicht locker. „Was hat er gemacht?“
„Ich weiß nicht, von wem du sprichst.“ Wiederholte ich.
„Von…“
„Falls du allerdings diesen verlogenen Impalafahrer meinst, der nicht mal in der Lage ist, sein eigenes Auto selbst zu re…“
„Miss Black, stört Sie mein Unterricht bei Ihren Gesprächen?“ fragte John und ich sah ihn an. Es wäre vielleicht der richtige Zeitpunkt gewesen, den Mund zu halten, doch ich tat es nicht.
„Nein, ganz und gar nicht, Mr. Winchester.“
„Möchten Sie Ihre Diskussion vielleicht mit dem Rest der Klasse führen?“
„Soll ich?“ knurrte ich. „Das lässt sich arrangieren.“
Gewöhnlich war es nicht meine Art, so mit jemandem zu sprechen - schon gar nicht mit einem Lehrer – aber, Herrgott, ich war einfach SAUER.
John dagegen blieb die Ruhe selbst. „Belladonna, geh bitte nach draußen.“
„Sicher.“ Sagte ich, stand auf und verließ den Raum.
Wen wunderte es, das es nicht lange dauerte, bis mein Zwilling mir folgte? Das Kastanienbraun, das auch meine Haare hatten, war bei ihr seltsam…kreidig.
„Was hast du gemacht?“ fragte ich und rückte auf der Fensterbank zur Seite. Sie setzte sich neben mich und begann leise fluchend die Kreide mit dem kleinen Taschenkamm auszukämmen.
„Ich habe Dean mit Kreide beworfen.“
„Aber…wenn du ihn beworfen hast…“
Ich musste gar nicht weiter sprechen.
„Er hat den Tafelschwamm nach mir geworfen.“ Sagte sie dumpf.
„Nicht, das ich mich beschweren möchte, das du statt ihm hier bist aber was ist mit ihm?“
Lorelai grinste schmal. „Dafür darf er sich heute um die gesamten Tafelschwämme der Schule kümmern.“
Mir entrang sich ein Lachen.
Ich war gewöhnlich nicht schadenfroh – aber das hatte er nicht anders verdient.
Der Philosophieunterricht war so interessant wie üblich. *hüstel, hüstel*
„Was macht einem Menschen Angst?“
Allgemeines Seufzen ging durch die Klasse.
„Den Freund zu verlieren?“ fragte Olivia und mein Zwilling und ich wechselten spöttische Blicke.
Ich hatte auch sonst keine Sorgen.
„Welche Angst ist das also?“
„Äh…“
„Das Alleinsein.“ Sagte Dean gelangweilt und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
Ganz der tolle Hecht, na klar.
„Angst geht von der Psyche aus.“ Warf Sam ein und fing sich einen spöttischen Blick von seinem Bruder.
„Ja klar, Sammy.“
„Er hat Recht.“ Sagte ich.
„Oh, das Prinzesschen kann sprechen.“ Spottete Dean und warf mir einen Blick zu.
„Du wärst überrascht, was ich so alles zu sagen habe.“ Knurrte ich.
„Ruhe jetzt.“ Zischte mein Zwilling, die die beneidenswerte Aufgabe hatte, zwischen Dean und mir zu sitzen.
„Also?“ fragte Mrs. Barker noch einmal. „Belladonna, was macht dir Angst?“
„Gar nichts.“
Und das war Lüge Nr. 3.
„Anderes gefragt, was hat dir einmal Angst gemacht?“
Ich runzelte die Stirn. War ich neuerdings ihr neues Lieblingsopfer? Hatte ich vielleicht ein Schild auf der Stirn? – Bitte fragt mich, ich bin ein psychotischer Teenager? –
„Sie meinen das Monster aus dem Schrank?“
„Zum Beispiel.“
„Das ist doch wohl bei jedem anders.“ Sagte Lorelai und ich warf ihr einen dankbaren Blick zu.
Mrs. Barker zuckte mit den Schultern. „Überlegt doch mal.“ Sie setzte sich auf das Pult und ließ die wachsamen Blicke durch ihre ach so aufmerksame Klasse wandern. „Was hat euch als Kindern Angst gemacht?“
Peinliches Schweigen.
Sie seufzte und fuhr sich durch das Haar. „Okay. Von der anderen Seite angegangen. Was macht Kindern Angst?“
„Die Dunkelheit.“ Sagte Josh.
„Frankenstein.“ Erwiderte Alex fröhlich und mir entrang sich ein Grinsen.
„Das Monster unter dem Bett.“ Spöttelte Dean und Lorelais Mundwinkel zuckten.
„Du hattest ein Monster unter dem Bett?“
„Yeah.“ Antwortete Dean amüsiert. „Eins mit blonden Haaren und großen…“
„Wenn ich Sie einmal unterbrechen dürfte.“ Sagte Mrs. Barker geduldig. „Also, die Dunkelheit macht Kindern Angst. Warum?“
Ich zuckte mit den Schultern. „Weil sie dunkel ist, nehme ich an.“
Ich fing mir spottende Blicke.
Was denn? Hatte ich etwa Unrecht?
Mein Zwilling hob die Augenbrauen, als Dean ihr einen Zettel herüber schob. – Hat deine Schwester Angst vor der Dunkelheit? –
Ein schmales Grinsen huschte über ihr Gesicht. – Nein, die Dunkelheit hat Angst vor ihr - schrieb sie zurück und er verzog die Lippen zu einem spöttischen Lächeln.
Ein plötzliches Piepen löste beim Rest der Klasse einen spontanen Hustenanfall aus und ich warf meinem Zwilling einen Seitenblick zu. Es war ihr Handy gewesen und ich kannte dieses Signal zu genau. Catherine hatte ihr eine SMS geschrieben und das kam nicht oft vor. Verstehen Sie, mein Zwilling hatte der Nummer unserer Mutter einen anderen Klingelton gegeben, damit wir es wussten, wenn sie anrief.
Unauffällig zog sie die Zigarettenschachtel hervor, die über dem Handy war und gab sie mir in die Hand. Ich nahm sie an und schob sie bei mir in die Hosentasche. Lorelai tippte auf dem kleinen Gerät herum und runzelte die Stirn.
„Was ist?“ murmelte ich aus dem Mundwinkel.
„Mum.“ Sagte sie nur und ließ mich auf den Bildschirm sehen.
- Ich rufe in 5 Minuten an. –
Wir wechselten einen Blick. Das hatte sie noch nie getan, wenn alles in Ordnung war. So war es mit ihr abgesprochen worden. Sie meldete sich bei uns, nicht umgekehrt, da wir nicht wussten, wann sie in welcher Verhandlung steckte.
Lorelai sah mich an und ihre Mundwinkel zuckten. Ich nickte unmerklich und zählte von zehn herunter.
Mein Zwilling musste schneller gezählt haben, als ich, denn ich war erst bei 2 angekommen, als sie zu würgen begann. Alle Blicke richteten sich auf sie und ich legte ihr besorgt die Hände an die Schultern.
„Lorelai?“
Sie begann zu husten und blieb keuchend auf dem Tisch liegen. Ich stand auf und zog sie hoch.
„Ich…ich bringe sie nach draußen.“
Mrs. Barker war bleich geworden, sie nickte und öffnete mir die Tür. Dean und Sam tauschten spottende Blicke, sagten jedoch kein Wort.
Das wollte ich ihnen auch geraten haben.
Als die Tür hinter uns zuschlug, richtete Lorelai sich wieder auf und ich applaudierte amüsiert, als sie sich verneigte.
„Glanzleistung, Miss Black, Glanzleistung.“
Als jedoch das Handy klingelte, war es mit dem spaßen vorbei und sofort wurden mein Zwilling und ich wieder ernst.
Lorelai hob ab. „Mum?“
Sie schwieg. Dem Tonfall von Catherine nach zu urteilen, war etwas passiert, das ganz und gar nicht gut war. Aber sonst hätte sie uns auch nicht geschrieben.
„Okay. Ja, ja ist gut. Natürlich. Wir sind schon so gut wie unterwegs.“
Ich, die ich nur nervös von einem Fuß auf den anderen getreten war, sah sie nun ernst an. „Ihr ist doch nichts…“
„Nein, Jason ist auch in Ordnung. Wir sollen sofort nach Hause kommen.“
Ich runzelte die Stirn. Das war neu – und bedenklich. „Hat sie gesagt warum?“
Lorelai schüttelte den Kopf. „Sie sagte, sie hätte keine Zeit für Erklärungen.“
Das war noch viel bedenklicher.
„Okay.“ Sagte ich. „Dann mach jetzt noch mal auf Elend, ich hol unsere Sachen.“
Beinahe auf Knopfdruck wurde mein Zwilling kreidebleich und gab Würgegeräusche von sich. Ich klopfte an die Tür und blieb so ernst, wie mein Zwilling zuvor.
„Entschuldigung.“ Murmelte ich und wurde gleich darauf von dem Husten Lorelais unterbrochen. „Entschuldigung.“ Wiederholte ich lauter. „Ihr ist gar nicht gut. Ich bringe sie wohl besser nach Hause.“
Mrs. Barker nickte mitleidig und ich packte hastig unsere Sachen.
„Was ist los?“ zischte Dean mir aus dem Mundwinkel zu, doch ich antwortete nicht, sondern schob Sam im Umdrehen eine Karte auf den Tisch. Es war die Visitenkarte meines Zwillings und mir.
Wer wusste schon was los war und es würde keinen von uns beiden umbringen, wenn die Jungs die Nummern unserer Handys kannten. Okay, darum das Dean meine nun kannte, war es zwar schade – denn ich wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben – aber vielleicht würde es uns irgendwann noch einmal nützen.
„Miss Black?“
Ich wandte mich um und sah Mrs. Barker an. Sie und ich würden keine Freunde werden aber das Mitgefühl für die „Leiden“ meines Zwillings, schienen echt zu sein.
„Ja, Mrs. Barker?“
„Ich hoffe, Ihrer Schwester geht es bald besser.“
„Das hoffe ich auch.“ Sagte ich nur und verließ den Klassenraum, während Lorelai sich die Seele aus dem Leib würgte.
Die Tür war noch nicht ganz zugeschlagen, als ich ihr ihre Tasche zuwarf und sie mich – diesmal wirklich hustend – angesäuert ansah. „Das habe ich schon mal schneller gesehen.“
Ich grinste. „Du hättest dich nicht so verausgaben müssen.“
Auf dem Weg nach Hause waren wir beinahe gezwungen ruhig miteinander, sprachen über dies und jenes, um uns abzulenken.
Als wir die Einfahrt herauf fuhren, konnte ich noch nichts Bedrohliches ausmachen. Was war bloß passiert? Ich wechselte einen Blick mit Lorelai, ehe ich den Motor abstellte und wir beide den Wagen verließen.
Schon als die Tür hinter uns zuschlug, kam Jason uns entgegen.
„Alles okay?“
Lorelai runzelte die Stirn. „Jason, was ist hier los?“
Er wirkte angespannt und winkte uns mit in die Küche. Catherine saß mit einer Tasse starkem Kaffee am Küchentisch.
„Mum.“ Sagte ich sofort und ließ mich mit Lorelai ihr gegenüber nieder.
Sie musterte uns und atmete erleichtert auf, als sie sah, dass wir in Ordnung waren.
„Was ist passiert?“ fragte mein Zwilling ernst.
Sie räusperte sich, holte tief Luft und zog einen Zettel, der in Klarsichtfolie geschoben worden war aus der Seitentasche ihres Bürokostüms. Wie in jedem billigen Krimi, waren die Buchstaben aus Zeitungen ausgeschnitten.

ICH WERDE IHNEN ALLES NEHMEN, WAS IHNEN LIEB UND TEUER IST

Ich lächelte spöttisch. „Da hat wohl jemand zu viele Krimis gesehen.“
„Bella, das ist nicht witzig.“ Fuhr Catherine mich an.
Lorelai tauschte einen Blick mit Jason, dann sah sie unsere Mutter an. „Ist das ernst zu nehmen?“
Sie fuhr sich durch das blonde Haar und seufzte. „Ich weiß es nicht aber ich wollte sicher sein, dass es euch dreien gut geht.“
Da sehen Sie es. Seit unser Vater gestorben war, tickten die Uhren anders.
„Hat die Polizei sich das schon angesehen?“ fragte Jason und Catherine schüttelte den Kopf. „Sie müssten aber bald hier sein.“
„Von wem kann das Ding kommen?“ fragte ich und sah sie ernst an. „Irgendwer, den du in den Knast gebracht hast? Irgendjemand, den du zu Unrecht angeklagt hast?“
„Entschuldige mal…“
„Irgendwer, den du in seinen Augen zu Unrecht angeklagt hast.“ Schob Lorelai nach.
„Ich weiß es nicht.“ Sagte sie und sah uns nacheinander in die Augen. „Aber solange die Polizei nicht hier war, bleibt ihr im Haus.“
„Willst du irgendwohin?“ fragte Jason aber Catherine schüttelte den Kopf.
„Nein, ich werde bei euch bleiben.“
Vielleicht sollte es mich beunruhigen, tat es aber nicht. Verstehen Sie, Catherine Black war eine der drei Staranwälte von Kansas da kamen Drohbriefe schon mal vor. Es musste wohl wirklich am Tod von Jonathan liegen, dass sie übervorsichtig geworden war.
Es dauerte nicht lange, bis es klingelte und als Catherine die beiden Polizisten herein gelassen hatte, saßen wir in der aufgeräumten Küche. Lorelai spielte nervös mit einem ihrer Drumsticks herum.
„Gut.“ Sagte die junge Frau, die sich als Officer Smith vorgestellt hatte. „Ist Ihnen in letzter Zeit etwas Seltsames aufgefallen? Irgendwas, das nicht so war, wie sonst?“
„Nein.“ Erwiderte Jason. „Was soll denn gewesen sein?“
„Mrs. Black, haben Sie einen Verdacht, wer dahinter stecken könnte? Ehemalige Mandanten vielleicht?“
Catherine schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht.“
„Seit dem Tod Ihres Mannes…“
Meine Züge verhärteten sich. Das ging sie nichts an. „Es ist nichts gewesen, das verdächtig sein könnte, das hat Jason doch eben schon gesagt.“
Smith nickte verständnisvoll und sah meinen Zwilling an. „Und Ihnen? Ist Ihnen etwas aufgefallen?“
Lorelai überlegte kurz und ließ den Drumsticks durch ihre Finger tanzen. „Nein, nichts.“
„Gut. Wenn Sie gestatten, nehme ich den Brief mit. Ihnen wird nichts passieren.“
Die Tür war noch nicht ganz ins Schloss gefallen, als ich aufstand.
„Wohin willst du?“ fragte Jason und sah mich an.
„In den Keller.“ Antwortete ich, öffnete die Tür und stieg die Stufen hinab in die wunderbare Dunkelheit.
Warum zum Teufel, hatte diese blöde Pute nach unserem Vater fragen müssen?
Ich drehte mir Musik auf und begann auf den Sandsack einzuschlagen. Rechts, links, Fußtritt, rechts, links, Fußtritt.
Es mochten zwei Stunden vergangen sein, als Lorelai sich auf die Stufen setzte und mich stirnrunzelnd ansah. „Was denkst du?“
„Was soll ich denken?“ fragte ich zwischen zwei Schlägen zurück.
„Oh, komm schon.“ Spottete sie. „Bei der Erwähnung von Dad bist du doch total hochgegangen.“
„Bin ich das?“ erwiderte ich und verpasste dem Sandsack einen gezielten Tritt.
„Was ist dein Problem?“
„Ich habe kein Problem.“
„Natürlich nicht.“
„Nein.“
„Gut.“
„Schön.“
„Bestens.“
„Perfekt.“
„Verdammt, Belladonna!“ fuhr Lorelai mich an. Ihre Stimme warf sich von den Kellerwänden zurück und ich hielt inne.
„Was?“
„Wenn du dich so benimmst, bist du einfach ätzend.“
Ich hob die Augenbrauen. „Ätzend?“
„Du machst sofort dicht, wenn es um Dad geht. Das ist ätzend!“
Ich zuckte mit den Schultern. „Was soll ich deiner Meinung nach machen? Mich auf den Boden werfen und heulen?“
„Wenn es die Sache besser macht, ja!“
„Es macht die Sache aber nicht besser.“ Antwortete ich stur.
„Vielleicht doch.“
„Vielleicht reicht mir aber nicht.“ Knurrte ich.
„Du bist eine blöde Kuh!“ antwortete mein Zwilling und mit entrang sich ein Grinsen.
„Das sagtest du schon.“
Doch da hatte sie die Tür zum Keller schon hinter sich zugeschlagen.
Ich wandte mich dem Sandsack erneut zu und trainierte, bis ich glaubte, dass es mir besser ging.
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#26

Hurrah es geht weiter...
Dean ist ein Idiot. Himmel, dem ist ja Wohl nicht mehr zu helfen.
Bei Sam bin ich mir da nicht so sicher, sein Verhalten hat glaub ich etwas mit der Sms im Auto zu tun gehabt, aber das wird sich sicher noch aufklären.
Die Badezimmerszene der Mädels war genial geschrieben, man sah sie wirklich bildlich vor sich.
Auch das Lorelai Dean "verprügelt" hat, war cool. Damit hatte er sicher nicht gerechnet.^^
Der Drohbrief macht mir ein bisschen Angst, ich hoffe da passiert nichts schlimmes.

Ich hoffe, dass ich wenn ich in einer Woche aus Island zurück bin, ganz viele neue Teil zum lesen vor finde.^^

Lg Loorie

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Sig von Falling
Mitglied im Rory und Logan Club
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#27

Hallo du hast nen neuen Teil wie wunderbar, das sieht man sehr gerne.
schön beschrieben alles, vorallem das im Badezimmer, und ich versteh auch Dean nicht.
Das mit dem Brief ist grusilig, bin gespannt was da alles noch kommen wird, bussi

[SIGPIC][/SIGPIC]
Liebe kann alles überwinden, das ist wahre Liebe!
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#28

also leute,

wie immer mit ein bisschen verspätung kommt der neue teil.
bedanke mich bei meinen fleißigen reviews schreibern.
reviews auch diesesmal erwünscht.

Von Monstern, Drohungen und anderen Nettigkeiten

Erst am späten Abend ging ich unter die Dusche, zog mich um und setzte mich auf die Fensterbank in meinem Zimmer.
Es ging mir zweifellos besser, doch der Streit mit meiner Schwester tat mir Leid. Sehen Sie, ich bin ein Mensch, der nicht gerne streitet – mit meinem Zwilling schon gar nicht. Wenn wir früher begonnen hatten, uns das Leben schwer zu machen, hatte es ungeahnte Ausmaße angenommen. Ich wollte nicht, dass es schon wieder dazu kam. Nicht aus Angst, sondern einfach weil ich glaubte, etwas Frieden zu benötigen.
Also stand ich auf, lief barfuss den Flur hinunter und klopfte leise an die Zimmertür meiner Schwester. „Lorelai?“
„Ja?“
„Darf ich reinkommen?“
Kurze Stille.
„Ja.“
Ich schob die Tür auf und schloss sie so leise wie möglich wieder hinter mir. Mein Zwilling saß in der Hängematte und sah aus dem Fenster. „Was gibt’s?“
„Entschuldige bitte.“
Bisher hatte sie mir den Rücken zu gewand, doch nun drehte sie sich zu mir um und hob die Augenbrauen. „Was?“
Ich holte tief Luft und sah sie an. „Es tut mir Leid. Du weißt schon, eben im Keller.“
Ihre Züge wurden weich und sie winkte mich zu sich. „Komm schon her, du blöde Kuh.“
Mir entrang sich ein Lächeln und ich setzte mich zu ihr in die Hängematte.
So ungern ich es in manchen Augenblicken auch zugab – ohne sie war ich ganz schön aufgeschmissen.
„Ist schon gut.“ Sagte sie. „Ich versteh dich ja.“
Ich zog die Knie an die Brust und sah aus dem Fenster. „Es ist schön, das ich dich hab.“
Lorelai grinste. „Daran werde ich dich erinnern, wenn wir das nächste mal streiten.“
„Du und deine zarten Hände, ich weiß.“
Ein plötzliches Piepen rüttelte uns beide wieder wach und mein Zwilling runzelte die Stirn, als sie ihr Handy zur Hand nahm
„Kennst du die Nummer?“
Ich blickte über ihre Schulter und schüttelte den Kopf. „Nein, nie gesehen.“
War nur ich es, die die plötzliche Aufregung meiner Schwester spürte?
Sie öffnete die SMS und ich zog mich vorerst zurück, denn das ging mich nichts an. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, wurde breiter und breiter bis ein glückliches Grinsen daraus wurde.
Von wem die SMS wohl gekommen war?
Mit einem leisen Lachen lehnte sie sich in der Hängematte zurück und warf mir das Handy zu. Ich fing es auf und begann zu lesen.

"Ich kann dich nicht verdammen,
Bis du mir erst bekennst,
Warum in deinen Flammen
Mein eigen Herz schon brennt.

Den Stab kann ich nicht brechen,
Du schöne Lorelai!
Ich müsste denn zerbrechen
Mein eigen Herz entzwei."


Träum süß. Sam.

Meine Mundwinkel zuckten und ich schüttelte amüsiert den Kopf, als ich den Blick aus dem Fenster richtete und mein Zwilling mit einem seligen Lächeln die Augen schloss.
Collegeboy.

Am nächsten Morgen war Lorelai auffallend fröhlich. Ich gönnte ihr das Glück unbesehen, denn wo auf Erden, würde sie einen solchen Romantiker finden? Okay, die Verse waren nicht von ihm aber passend ausgesucht, das musste ich ihm lassen.
Lorelai kam verspätet aus dem Bett und ich fing mir einen bösen Blick, als ich sie weckte - wovon sie wohl geträumt haben mochte?
„Steh auf.“ Sagte ich und gähnte. „Sonst kommen wir noch zu spät.“
„Wieso?“ murrte sie und ging verschlafen zum Badezimmer. „Wäre doch nicht das erste Mal, oder?
Catherine war nervös, als wir die Stufen hinunter in die Küche kamen. Sie ließ uns nicht gerne gehen, wenn sie nicht wusste, was dieser Brief zu bedeuten hatte. Aber hey, wir kamen zurecht.
„Passt auf euch auf.“ Sagte sie.
„Immer.“ Erwiderte ich und schob meinen Zwilling mit einem Lächeln vor mir her.
Wenn ich mich nicht irrte, würde sie Sam verzeihen.
Ich sollte mich geirrt haben.
Wir verließen pünktlich das Haus und wären heute Morgen sogar überpünktlich.
Waren es zumundest, bis mir ein pinkes Cabrio auffiel, das unsere Einfahrt blockierte.
Das Kennzeichen gehörte definitiv nicht nach Kansas, nicht einmal nach Amerika, doch als ich Sam wartend an dem schwarzen Impala lehnen sah, wollte ich schon auf dem Absatz umdrehen.
Ein Mädchen stand bei ihm und mein Zwilling trat mir beinahe auf die Füße. Das Mädchen das bei ihm stand, war eines von der Sorte, von denen man Schweigen und (entschuldigung) Dummheit erwartet. Sie rückte ihm schon jetzt auf die Pelle und ich spürte deutlich, wie Lorelai neben mir abkühlte, während so widersprüchliche Wut aufkochte.
Sie müssen wissen, bei meinem Zwilling funktionierte das nicht wie bei anderen. Es war nicht etwa so, als würde man Tee in eine Kanne gießen. Bei Lorelai legte sich ein Schalter um, den Sie lieber nicht einmal allzu lange angesehen hätten.
Doch das war noch nicht alles.
Dean lehnte mit einem anderen Mädchen das ich nicht kannte (das mich jedoch bald kennen lernen würde!) an dem scheußlichen Wagen, beide so fest ineinander verschlungen, das ich einen Bolzenschneider brauchen würde, um sie zu trennen.
Es versetzte mir einen Stich im Herzen, doch ich blieb so kalt wie immer.
Vor meinem Zwilling zu heulen, war genug.
„Wenn ich mal stören dürfte.“ Knurrte ich und die beiden sahen auf. „Sie blockieren meine Einfahrt.“
Es war nicht etwa Dean, den ich siezte – das wäre ja noch mal schöner – sondern seine reizende Begleitung.
Verstehen Sie, ich sieze Menschen, wenn ich sie nicht kenne und mochten sie auch in meinem Alter sein.
„Camille ist Franzosin.“ Sagte er spottend. „Sie versteht Französisch besser.“
„Das glaube ich aufs Wort.“ Konterte ich. „Und die wichtigsten Sätze, kennst sogar du.“
Das Mädchen, das an dem Auto lehnte, sah Lorelai und mich neugierig an.
Sie ist hässlich, schoss es mir als erstes durch den Kopf. Doch ich wollte fair bleiben.
Verrecke du As.
„Lorelai?“ wandte ich mich an meine Schwester. „Würdest du CAMILLE bitte sagen, das sie die Einfahrt blockiert?“
„Es spricht sich anders aus.“ Erwiderte das kleine Flitt… die junge Frau, die eben noch bei Sam gestanden hatte.
Sie kam mit ihm auf uns zu und mein Zwilling begann innerlich zu brodeln.
„Das freut mich für Sie.“ Antwortete Lorelai mit so viel Freundlichkeit, das es mir die Haut weggeätzt hätte. Dann wandte sie sich an Deans Begleitung.
Ich verstand ihre Worte nicht genau – sie war besser in Französisch als ich – aber dafür, das sie nur ihr Auto wegfahren sollte, waren es ziemlich viele Worte.
Camille tat wie ihr geheißen, doch der hasserfüllte Blick, den sie meinem Zwilling zuwarf, gab mir zu denken.
„Was hast du ihr noch gesagt?“ fragte ich, als ich rückwärts die Einfahrt hinab fuhr.
„Das sie der anderen Zicke sagen soll, das ich ihr die Finger einzeln abhacke, wenn ich sie noch einmal an Sam sehe.“
Ein schwaches Grinsen huschte über meine Lippen. „Ich bin beeindruckt. Mein Französisch hätte dafür nicht gereicht.“
Sie warf mir einen kurzen Blick zu. „Dafür reichts immer.“
Sam mochte gestern Abend gepunktet haben – jetzt lagen seine Werte im eisigen Minusbereich.
Ich wusste nur zu genau, wie es sich anfühlte und warf Lorelai den Weg zur Schule über ständige Blicke von der Seite zu. Verstehen Sie, es sollte ihr nicht schlecht gehen. Das war nicht richtig.

„Warum müssen Frauen immer alles falsch verstehen?“ knurrte Sam und warf die Tür des Impalas hinter sich zu.
Dean hob die Augenbrauen und sah ihn amüsiert an. „Ich glaube kaum, das Belladonna das falsch verstanden hat.“
„Ich rede von Lorelai.“ Antwortete Sam gereizt.
„Wieso?“ spottete Dean. „Die Eifersucht sah nicht gespielt aus.“
„Wollte ich vielleicht was anderes erreichen? Warum konntest du mir nicht sagen, das Camille und…wie heißt sie gleich?“
„Sandrine.“
„Warum hast du mir nicht gesagt, das sie diese Woche hierher kommen?“
Dean zuckte mit den Schultern. „Sie sind sowieso bald wieder weg, was kümmert es dich?“
„Was kümmert es mich? Die Kleine lässt mich nicht in Ruhe, das kümmert es mich.“
Sein Bruder grinste. „Tja, da ist wohl jemand scharf auf dich, Sammy.“
„Ach, fahr zur Hölle.“
„Warum hast du nicht einfach deinen Spaß mit ihr?“
„Weil ich nicht so bin wie du.“ knurrte Sam und schlug ein paar Daten für den Unterricht nach.
„Was soll das denn heißen?“
„Das soll heißen, das ich nicht mit Lorelai spiele, so wie du mit Belladonna.“
„Und? Sie wollte es ja nicht anders.“
„Mein Gott, hoffentlich hat Lorelai richtig zugeschlagen.“
„Schlampe.“
„Idiot.“ Antwortete Sam und sah aus dem Fenster.
Auch sie hatten wie mein Zwilling und ich ihre Spielchen.
„Fang sie dir doch mit dem Lasso.“ Spottete Dean irgendwann und fing sich einen bösen Blick von Sam.
„Na klar. Zur Information, Don Chuan, die beiden sind sich nicht gleich.“
Dean hob die Augenbrauen und sah ihn an. „Glaubst du, Bella steht auf…“
„Idiot.“ Murrte Sam und seufzte schließlich. „Du legst Camille also flach um an Bella ranzukommen?“
Dean grinste. „Noch habe ich sie nicht flachgelegt.“
Er fing den Blick seines Bruders auf und seufzte. „Gehen wir.“

Noch an diesem Morgen, versuchte Sam mit Lorelai zu sprechen, doch sie ließ ihn abblitzen.
Wir waren gerade auf den Parkplatz der Schule gefahren und ich stellte den Motor ab, als ich das vertraute Geräusch des Impalas hörte.
Mein Zwilling und ich wechselten einen kurzen Blick.
„Lass uns gehen.“ Sagte Lorelai und griff nach ihrer Tasche.
Ich stieg aus und schloss den Scirocco ab. „Gut. Gehen wir.“
Nein, ich war nicht scharf darauf, Dean Winchester zu begegnen.
Wie auch umgekehrt, ignorierte Dean mich, als wir an ihnen vorbei kamen. Ich spürte seinen triumphierenden Blick im Rücken und hätte ihn dafür schütteln mögen. Arroganter Mistkerl.
Sam dagegen kam auf uns zu.
„Lorelai?“
„Nein.“
Das schien ein Gesellschaftsspiel zu werden. Wo sind meine Würfel?
Meine Schwester hakte sich bei mir unter und sah ihn kurz an. „Ich bin ein Waschbecken ohne Stöpsel.“ Dann zog sie mich weiter, ohne einen der beiden eines Blickes zu würdigen.
Dean und Sam tauschten einen Blick, dann hob Dean die Augenbrauen und zuckte mit den Schultern. „Frauen.“

Die Woche verlief schleichend, so still, das ich am liebsten geschrieen hätte. Lorelai war ebenso sauer wie unglücklich, sie sah Sam nicht einmal mehr an.
Er hatte es – ebenso wie Dean – selbst verbockt, das wollten wir mal festhalten.
Herrgott, langsam wünschte ich mir, dass sie niemals hier aufgetaucht wären. Ganz im Ernst, seit sie hier waren, stellte sich alles auf den Kopf. Womit ich wohl am wenigsten auskam, war das Unglück meines Zwillings.
Anders als ich, stand sie dazu, wenn es ihr dreckig ging und so saßen Jason und ich nachts bei ihr.
Das macht man so unter Geschwistern.
Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, war Jason stinksauer auf die beiden. Hey, er war unser großer Bruder, wenn nicht er das Recht hatte, uns beschützen zu wollen, wer dann?
Am Freitagabend, war Catherine eingeladen worden – mitsamt der ganzen Familie. Der Staatsanwalt, gegen den sie den letzten Fall verloren hatte, schien Gefallen an Catherine gefunden zu haben.
Brr.
Abgesehen von der Tatsache, das sie ihn nicht ausstehen konnte, war er wohl ein Mann der Sorte, bei dem die meisten Frauen das kalte kotzen kriegen würden.
Schmierig, arrogant und egozentrisch.
Habe die Ehre.
Schon aus Höflichkeit, war sie natürlich gezwungen gewesen, seine Einladung anzunehmen. So standen Lorelai und ich also in ihrem Zimmer und halfen uns gegenseitig in die schwarzen, identischen, knielangen Kleider hinein.
„Das ist ätzend.“ Murmelte Lorelai vor sich hin und schob das Haar zur Seite, als ich den Reißverschluss zuzog.
„Ich weiß.“ Antwortete ich und setzte mich, um die schwarzen Sandaletten anzuziehen, die mir schon bei anderen Gelegenheiten fast den Hals gebrochen hätten. „Und Mum meint, das er zwei reizende Söhne hat.“
„Na toll.“ Bemerkte mein Zwilling sarkastisch. „Wenn die genauso sind wie er…“
„Malt den Teufel nicht an die Wand.“ Sagte Jason, der gerade herein kam. Er trug einen schwarzen Anzug, die Krawatte war ungeschickt gebunden und Lorelai erbarmte sich mit einem breiten Grinsen.
„Wenn er deine Krawatte sieht, läuft er sowieso schreiend davon.“
Ich kicherte und sah zu, wie sie ihm den roten Stoff richtig band.
„Dann muss ich mich wenigstens nicht mit ihm über Biologie unterhalten.“ Murrte Jason. „Davon hat er sowieso keine Ahnung.“
Der Staatsanwalt hatte schon vorher mit Catherine gesprochen und sie nach ihren reizenden Kindern gefragt.
Reizend, na klar.
Eins stand jedenfalls fest; Auf diesen Schuhen, würde ich nicht Auto fahren.
Wir fuhren mit dem Jeep zu dem italienischen Lokal. Zurück würde Jason fahren, denn unsere Mutter hatte bereits das eine oder andere Glas Wein angekündet.
Wer konnte es ihr verübeln?
„Jason, Lorelai, Belladonna das ist Dr. Nathanael Colfer.“ Stellte Catherine uns vor, als Colfer mit seinen beiden Söhnen zu uns kam.
„Catherine.“ Sagte er und ich sah, wie meiner Mutter das Lächeln gefror.
Es schien ganz so, als wäre er einer der Sorte, der sie nicht beim Vornamen nennen durfte.
Nein, so etwas.
„Dr. Colfer.“ Begrüßt sie ihn und reichte ihm die Hand. „Wie nett Sie zu sehen.“
Ein Wunder, das sie sich dabei nicht die Kiefer gebrochen hatte.
„Das hier, sind Ian und Jake.“ Stellte er seine Söhne vor.
Streber, schoss es mir als erstes durch den Kopf und ein Blick zu meiner Schwester ließ mich wissen, dass sie es ebenso sah.
Schwarzes Haar, randlose Brillen und dunkle Anzüge. Sie beiden glichen einander, doch nicht so, das ich behaupten könnte, sie wären Zwillinge.
Wie kam es bloß, dass mir dieser Abend schon jetzt auf die Nerven fiel?
Catherine diskutierte mit ihm über diesen und jenen Fall, während Ian wohl Gefallen an meinem Zwilling gefunden hatte. Wie nett.
Er unterhielt sich mit ihr über den Unterricht, über ihre Pläne und Ziele. Woher auch immer der Gedanken kam, ich hatte den Eindruck, das Lorelai mit den Gedanken so vollkommen woanders war. Es war, als wäre ihr plötzlich etwas klar geworden und nun saß sie wie auf glühenden Kohlen.
Sie wollte zu Sam, das wusste ich.
Verstehen Sie, Camille und die andere kleine Schnepfe waren die Woche über geblieben und Dean hatte sich so oft es ging, vor mir mit ihr zur Schau gestellt. Ich hatte ihn ignoriert – was ihn wohl sauer gemacht hatte. Wie dem auch sei.
Ich gestehe ja ein, dass er mir nicht egal war aber was sollte ich machen? Er hatte mir wehgetan, mich verspottet und mit mir gespielt. Verzeihen ist menschlich aber ich konnte nicht. Vielleicht wollte ich auch nicht, zumindest nicht, ehe er sich nicht bei mir entschuldigt hatte.
Schließlich verabschiedeten wir uns und Jason fuhr uns nach Hause. Kaum das die Türen des schwarzen Jeeps zugeschlagen waren, ging schon das große Geläster los.
„Mum, du tust mir Leid.“ Sagte ich und befreite mich von den Sandaletten.
„Ich mir auch.“ Antwortete sie dumpf und lehnte den Kopf gegen das kühle Fenster.
„Lorelai hat ja sowieso ihren Spaß gehabt.“ Stichelte Jason und kassierte ihre Knie im Rücken.
„Fahr einfach, ja?“
Wir kamen gerade zu Hause an, als mein Zwilling mir einen Blick zuwarf und ich unmerklich nickte. Ohne ein Wort, schob sie sich durch die Hecke, hinüber zum Haus der Winchesters.

„Lorelai?“ fragte Mary überrascht, als sie öffnete.
Guck an, auch sie konnte uns beide unterscheiden.
„Entschuldige bitte die Störung.“ Sagte Lorelai. „Kann ich mit Sam sprechen?“
„Er ist oben.“ Erwiderte Mary und schloss die Tür, während Lorelai schon die Treppe hinauf sprang.
Oben angekommen, platzte sie bei Sam ins Zimmer ohne anzuklopfen.
Er saß auf seinem Bett, vergraben in ein paar Büchern. Als die Tür aufflog und sich mit einem Knall wieder schloss, hob er den Kopf und sah sie überrascht an.
„Lorelai?“
„Du bist ein Idiot.“ Legte sie los, ohne auf irgendwelche Einsprüche zu achten. „Du machst mir irgendwelche Hoffnungen…“
„Lorelai…“
„…küsst mich, gehst mit mir aus und schreibst was von wegen schöne Lorelai und dann nimmst du doch diese französische Kuh statt mir?
„Lorelai!“
„Ist das ein Sport zwischen Dean und dir? Wer bricht wem am schnellsten das Herz?“ sie holte zitternd Luft, Wut und Trauer hatten ihr die Tränen in die Augen getrieben.
„Hörst du mir jetzt zu?“ fragte Sam ruhig und sah sie an. „Oder möchtest du mir noch was an den Kopf werfen?“
Dazu war mein Zwilling im Augenblick nicht in der Lage.
„Sie ist nicht meine Freundin.“
„Ist sie doch.“ Sagte Lorelai trotzig und sah weg, als die ersten Tränen ihr Gesicht herab rannen. „Diese französische Kuh in ihrem bescheuerten Cabrio.“
Sam stand auf und kam zu ihr. „Lorelai, sie ist nicht meine Freundin. Camille ist wegen Dean hier, das ist alles.“
Meine Schwester war seinem Blick bisher ausgewichen. Nun hob Sam die Hand und strich ihr die Tränen aus dem Gesicht. Langsam und zögernd, sah sie ihn an.
„Sie ist nicht deine Freundin?“ fragte sie misstrauisch.
„Nein.“ Antwortete Sam sanft und sah sie ruhig an. „Ich will nur dich.“
Ohne noch ein Wort zu sagen, fiel mein Zwilling ihm um den Hals und küsste ihn. Er schlang die Arme um sie und erwiderte ihren Kuss, bis Lorelai ihren Puls beinahe auf der Zunge schmecken konnte. Ihre Hände fuhren unter sein Hemd und hatten es ihm schon halb ausgezogen, als ein amüsiertes Räuspern von der Tür her die beiden zusammen fahren ließ.
„Sammy, das nächste Mal, würde ich die Tür abschließen.“ Spottete Dean und warf meiner Schwester einen amüsierten Blick zu. „Verzeiht Bella auch so schnell, wie du?“
„Hoffentlich nicht.“ Erwiderte Lorelai, die inzwischen feuerrot geworden war.
Dean grinste und wandte sich an Sam. „Dad will dich sprechen.“
„Gut.“
Lorelai gab ihm noch einen kurzen Kuss, dann löste sie sich von ihm und lächelte. „Gute Nacht.“
Ich saß inzwischen auf meinem Bett und las. Als ich Lorelai die Stufen hinauf springen hörte, wusste ich schon fast, was passiert sein musste. Sie stürmte mit einem glücklichen Lächeln zu mir ins Zimmer.
Ich ließ das Buch sinken und lächelte. „Im Ernst jetzt?“
„Im Ernst jetzt.“
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#29

Ohh diese dummen Franzosen. Immer müssen die alles kaputt machen, das ist ja wohl nicht mehr normal.
Ich an Lorelais und Ballas Stelle häte die Beiden Jungs auf der Stelle getötet..^^
Naja wenigstens haben Sam und Lorelai die Sache wieder hin bekommen, aber ich habe den Verdacht das es bei den anderen Beiden noch ganz lange dauern wird. Einerseits schade, denn ich will Bella glücklich sehen ,aber anderseits hat sich Dean wirklich wie der letzte Idiot benommen und man sollte ihm so schnell nicht verzeihen..

Schnell weiter
Lg Loorie

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Sig von Falling
Mitglied im Rory und Logan Club
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#30

Schade anscheinend geht es nicht mehr weiter.
Würd mich echt über einen neuen Teil freuen...

Lg Loorie

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Sig von Falling
Mitglied im Rory und Logan Club
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