And That My Friend, Is What They Call Muffin
#1

[INDENT]And That My Friend, Is What They Call Muffin[/INDENT]
[INDENT]
Dies ist die alte Version!
Link zur Neuauflage


Rating: FSK14

Pairing: Literati

Inhalt: Als ein sarkastischer, trockener und unweigerlich frecher James Dean Verschnitt plötzlich in Rorys Leben tritt, möchte sie zunächst nichts von ihm wissen und versucht ihn mit Schlagfertigkeit zu vertreiben. Bald muss sie jedoch feststellen, dass die Debatten mit ihm sie lebendig fühlen lassen und sie sich weniger den Kopf über ihre zukünftige Rolle als Mutter zerbricht. Stellt sich nur noch die Frage, wie das alles mit einem Muffin verflochten ist.

Disclaimer: Ich bin nicht der Besitzer des Copyrights von Gilmore Girls und ziehe keinerlei finanziellen Nutzen aus diesem Werk, jedoch ist die Idee zu dieser Fanfiction, die sich um einen Muffin dreht, mein.

Kapitel: Laut meiner bisherigen Planung acht.

Bemerkung: Fast die vollständige Story ist in meinem Werk wie in der Serie verlaufen, der einzige Unterschied ist, dass Jess niemals nach Stars Hollow gekommen ist und sein Leben weiter in New York stattfand, er folglich Rory noch nicht kennt.

Index:
1. Chapter: The black and white chapter
2. Chapter: The different kind of rebel
3. Chapter: I think it is harder to be a gentleman
4. Chapter: Fate, luck or whatever
5. Chapter: Why do rainbows only come when it rains?


Ich hoffe wirklich auf Interesse und nettes aber auch kritisches FB.
Rechtschreibfehler bitte behalten. Inhaltliche Fehler bitte mitteilen.
Und jetzt viel Spaß



1. Chapter: The black and white chapter

Ungeschickt versuchte Rory ihren Koffer über Londons Straßen zu balancieren. Schon alleine die Luft kam ihr hier anders als in Stars Hollow vor, nicht zu reden von den unheimlichen Regenwolken die über den Himmel trieben. Sie würde diese graue Stadt nicht vermissen, weder die wuselnden Massen von Menschen noch die Unfreundlichkeit der Leute hier.

Seit sie vor fast zwei Jahren zu ihrer Barack Obama Reise aufgebrochen war und anschließend ein Auslandsjahr in London eingelegt hatte, hatte sich so einiges, wenn nicht sogar alles in ihrem Leben verändert.

Im Moment konnte sie jedoch die unendliche Euphorie nicht unterdrücken, ihre Freunde und ihre Familie in Stars Hollow endlich wieder zu sehen, ihnen die perfekten Geschenke zu überreichen und ihnen aufgeregt alles zu berichten. Mit einem Lächeln auf den Lippen marschierte Rory an die Kreuzung, an der sie ein Taxi erwartete. Ihr Flug würde nicht auf sie warten und Rory konnte es kaum abwarten bis dieses vertraute heimische Gefühl wieder in ihr aufstieg und sie sich wieder wohl und geborgen fühlen konnte.

„Komm schon, Koffer.“ Murmelte Sie, während sie versuchte ihn in Richtung der einzigen Person, die sie in der Umgebung erspähte zu bewegen. Ihre innere Uhr sagte ihr, dass sie viel zu spät dran war.

“Entschuldigung. Wie spät ist es?” wandte sich Rory freundlich an den Mann an der Straßenecke.

Dieser Blickte kurz auf und musterte sie, hatte sich wie es ihr schien sofort eine Meinung über sie gebildet „Hat dir deine Mommy nicht beigebracht, dass du nicht mit Fremden reden darfst?“

Überrascht über die schroffe Antwort konterte Rory „Hast du denn irgendwelche Süßigkeiten?“

Er griff gespielt in seine Taschen „Nein.“

„Wenn das so ist, wird es meine Mommy wohl nicht stören.“

Der Blick des Fremden streifte Sie wieder. Dieses mal jedoch sichtbar mit mehr Interesse "Touché“

„Wie wär es stattdessen mit einer Antwort?“ murrte Rory.

„Ich würde ja gerne. Wirklich. Aber da sehe ich gerade mein Taxi um die Ecke biegen und merke: ich habe plötzlich so wenig Zeit“ Er grinste schief, da er vermutete, dass sie ebenfalls auf ein Taxi wartete.

In den Straßen Londons gab es bestimmt so manchen unhöflichen Kerl, doch dass sie ausgerechnet jetzt auf einen James Dean Verschnitt treffen musste, nachdem ihre Laune auf dem Höhepunkt war, brachte sie beinahe in Rage.

„Ich verlasse mich auf Barmherzigkeit, wenn ich sage ‚Bitte überlass mir das Taxi, ich brauche es wirklich dringend‘ “

„Wow, das war jetzt beinahe süß.“

„Bitte“ versuchte es Rory ein weiteres Mal.

„Tja, so ist das Leben“

„Hey“ Rorys Stimme klang verzweifelt als sie beobachtete wie er auf das Taxi zuging.

„Ich mache dir einen Vorschlag.. “ drehte er sich doch noch einmal um und lies einen Funken Hoffnung in Rory aufsteigen „..Ich denke an dich, während ich einen Muffin am Flughafen esse.“

„Wirklich tröstend.“ Schrie ihm Rory nach.

„Schönen Tag noch“ seine Stimme klang sarkastisch während er sich in das Taxi setzte und die Tür schloss, weiterhin mit diesem aufmüpfigen Lächeln.

Wütend beobachtete Rory das Taxi, welches vor ihren Augen wegfuhr. Was bildete sich James Dean ein? In diesem Zustand konnte man einer Frau doch keinen Wunsch ausschlagen.

Plötzlich viel ihr Blick auf ein Straßenplakat einer aufgesetzt lächelnden Frau, was sofort alle Gedanken aus ihrem Kopf löschte und völlig andere aufstiegen lies.

Still las sie die Aufschrift.

„Die Frauengesundheitszentren in Großbritannien haben sich entschlossen, eine umfassende Information zu Schwangerschaftsabbruch zu erstellen und in ihre Webseiten aufzunehmen, um Frauen zu stärken, eine selbstbestimmte Entscheidung über eine Schwangerschaft zu treffen und den Zugang zu einem Abbruch zu erleichtern. Wenn Sie weitere Informationen möchten oder Ihre Erfahrungen berichten möchten, kontaktieren Sie uns bitte.“

Sie schluckte abwesend, während sie mit der Hand über ihren Bauch strich. Noch konnte sie die verräterischen Rundungen unter Pullovern verstecken, doch das würde nicht mehr lange so bleiben.

In ihrem Kopf hatte sie sich wieder dieses verrückte Bild von sich selbst ausgemalt. Das Bild, das sie mit einer kleinen Tochter zeigte, wie sie ihr ein Buch vorlas und ihr einen Kuss auf den Kopf gab.
Das Bild, das so gar nicht zu ihr passen wollte und trotzdem fühlte sie Stolz und auch ein Fünkchen Glück in sich aufsteigen. Hatten die letzten Jahre ihres Lebens auch nur aus Arbeit bei der New York Times bestanden, würde sich von nun an alles ändern.

Eine verirrte Schneeflocke landete auf Rorys Nase und unweigerlich musste sie lächeln. Der erste Schnee.[/INDENT]
#2

Wow klinkt wirklich nicht schlecht das erste kapitel...

Rory ist schwanger da bin ich mal gespannt wer der papa von denn ungeboren ist ..

schreib schnell weiter bin wirklich sehr gespannt wie es in der FF weiter geht

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#3

Oh wow, ich bin verliebt.
Was so viel heißt, wie: Kapitel und Schreibstil gefallen mir sehr, sehr gut. Ich finde, der Text liest sich flüssig und die Konversation zwischen Rory und der zweiten James-Dean-Version habe ich sehr amüsant gefunden ^^ Das Pairing finde ich natürlich auch vielversprechend Wink

Einen kleinen Moment lang hatte ich den Eindruck, dass besagter James Dean
Show Content

Dann natürlich noch die Tatsache, dass Rory schwanger ist, wo die Frage aufkommt, wer denn der biologische Vater sein mag.... und was in ihrer Abwesenheit alles in Stars Hollow passiert sein könnte....

Das erste Kapitel sagt irgendwie alles und nichts, wirft Fragen auf und auf deren Antworten bin ich schon sehr gespannt.
Was wiederum so viel heißt, wie: Ich werde auf jeden Fall weiterlesen!

LG Aki


Life is to express, not to impress.
#4

Ich finds auch toll, besonders das Rory schwanger ist...bin gespannt ob Lor es schon weiß..
#5

[INDENT]Vielen lieben Dank euch allen :p
Aki: als ich deinen Post gelesen habe musste ich einfach lächeln

Ich hoffe ihr bleibt mir treu Smile





2. Chapter: The different kind of rebel


Anruf Nummer drei und endlich hauchte eine warme, ihr nur all zu bekannte Stimme ins Telefon.

„Sag mal, Mum, warum muss ich dich in letzter Zeit immer in Lukes Kaffee anrufen? Ich vermute schlimmes.“

„Das liegt an den Bauarbeiten am Haus. Ich will es zu einem Raumschiff machen, das mit Lichtgeschwindigkeit fliegt und mit Waffeln betrieben wird.“ antwortete diese hörbar freudig.

„Siehst du, das ist der schlimmste Fall.“

„Noch 12 Stunden, 43 Minuten und ein paar zerquetschte.”

„Bis zum Abflug des Hauses?“

„Nein, bis mein Baby nach Hause zurückkehrt. Es sei denn, mein Raumschiff ist vorher fertig, dann hole ich dich ab.“

Rorys Stimme wurde ernsthafter „Ich vermisse dich.“

„Ich dich auch.“ meinte Lorelai mit froher Stimme.

„Ach ja, Mum: das Flugzeug mit dem ich komme fliegt leider mit nur 50 Waffeln pro Stunde, was bedeutet, dass ich eine Stunde später da sein werde.“

Lorelai legte ihre emotionale Stimme nicht ab. „Ist angekommen. Bis dann Rory.“

„Bis dann Armstrong.“

Lorelai legte zufrieden seufzend auf und schaute sich in Lukes Wohnung um. Da stand es, Rorys altes Gitterbettchen, das Luke nur für sie repariert hatte. Langsam ging sie darauf zu und legte ihre Finger auf das weiße Holz. Glückliche Erinnerungen stiegen in ihr auf, was sie lächeln lies. Schon in ein paar Monaten würde ihre kleine süße Enkeltochter darin liegen und Rory konnte dann genau so glückliche Erinnerungen wie sie sammeln.

Schon nachdem sie ihr Handy in einen der 3 Koffer verstaut hatte entdeckte Rory James Dean an einem Kaffestand stehend, offenbar nach etwas essbarem suchend. Kurz entschlossen machte sie einige Schritte in seine Richtung.

„Den da bitte“ sagte Rory zu dem Verkäufer an dem Stand und zeigte auf den letzten Muffin im Regal „Und einen Kaffe.“

Als dieser ihn einpackte widersprach James Dean natürlich lautstark „Verdammt, ich war zuerst hier.“ Verschluckte sich jedoch kurzerhand an seinen Worten, als er das Mädchen von eben wieder erkannte.

Rory nutzte den Überraschungsmoment. "Die Gerechtigkeit war eben schneller." grinste sie.
Ein tolles Gefühl stieg in ihr auf. Sie vermutete, dass es sich um Genugtuung handelte.

Nachdem James Dean nur wortkarg vor ihr stand fügte sie triumphierend hinzu „Los! Aus dem Weg.“ Und wollte sich an ihm vorbei schieben.

„Mein Gott. Wer braucht schon Freundlichkeit wenn er dafür diese unbändige Abneigung kriegen kann?“ meinte er aufmüpfig und stellte sich ihr in den Weg, sodass sie nicht vorbei konnte.

„Dein Tod wird schmerzhaft und sehr grausam sein, ich habe bei den besten gelernt.“ Konterte Rory.

Amüsiert schaute er sie von der Seite an „Räumst du jeden um, der dir im Weg steht?“

„Lass es doch darauf ankommen.“ flüsterte sie böse lächelnd und drückte sich schließlich doch an ihm vorbei.

Genervt lies sie sich auf einer Sitzbank im Wartezimmer nieder um nur wenige Minuten später James Dean neben sich zu entdecken. „Nicht zu fassen. Los verschwinde!“ sagte sie unfreundlich.

„Mich würde brennend interessieren, welche Maßnahmen du ergreifst um mich los zu werden.“ Mit schiefem Grinsen sah er ihr ins Gesicht wobei Rory versuchte in eine andere Richtung zu schauen.

Langsam packte sie schließlich ihren Muffin aus und biss einmal genüsslich von ihm ab.

„Ich muss zugeben, das verletzt mich zutiefst“ gab er sarkastisch zurück.

„Es gibt in meinem Leben eben nicht viele Momente, wo ich mir vorstelle wie ich einen Siegestanz um jemanden Aufführe, mit dem Finger auf ihn zeige und brülle ‚Ich hab gewonnen, ich hab gewonnen‘ “

„Ich bin Jess. Jess Mariano.“ lachte er während Rory versuchte, ein weiteres Stück des Muffins in ihren Mund zu schieben. Beunruhigt versuchte sie den Zweck seiner plötzlich ändernden Taktik in seinen Augen zu lesen. Vergebens. Warum sollte sie sein verrücktes Spiel mitspielen?

„Unglücklicherweise habe ich mich bereits an James Dean gewöhnt und naja, der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier, James“ gab sie diesmal auch sarkastisch zurück

Ein Lachen seinerseits lies sie an ihrem Sieg zweifeln „Sitzplatz 28?“ er deutete auf Rorys Tasche, auf der ihr Flugticket lag. „Ich habe Platz 29.“

„Welch Freude.“ Murrte Rory und schnappte sich ihre Koffer um einen weiteren Fluchtversuch zu starten.
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#6

HA ich hab es doch geahnt das es Jess ist .. aber das sie ihn nich erkannt hat .. lässt mich Stutzen ??? ...oder kennen sie sich noch garnicht ? ..

bin gespannt wie er reagiert wenn er sieht das Rory schwanger ist ..?

schreib schnell weiter .. die FF lässt sie super lesen

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#7

Jetzt bin ich aba verwirrt...sie kennt Jess also noch gar nicht?!

Wenn er immer noch Lukes Neffe ist, man weiß ja nie (...), dann wird das bestimmt eine Überraschung!

Mach weiter so, mir gefallen vor allem die Dialoge, fast wie bei der Serie!
#8

hm einfach köstlich Wink
der perfekte Jess mal anders und ich finds einfach nur 1. sahne Wink
toll gemacht
und auf Rechtschreibfehler hab ich momentan ehrlich gesagt nicht geachtet, also ich glaube nicht, dass ich welche gefunden hab Wink
herzlichen Glückwunsch ^^ du hast mein herz erobert Wink

Freundschaft flieߟt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt
#9

Oh, ich habe den ein oder anderen Schreibfehler entdeckt. Aber mehr darf ich dazu ja nicht sagen, also werden sie eben behalten Wink

Ein schöner neuer Teil. Am meisten gefällt mir daran, dass ich mit meiner Vermutung, was den lieben James Dean angeht recht hatte ^^ Aber dein Schreibstil war natürlich nach wie vor auch nicht zu verachten, ganz zu schweigen von den lustigen Wortgefechten zwischen Rory und Lorelai sowie Rory und James Dean (ich bin wohl auch ein Gewohnheitstier, den Namen hat er jetzt auf ewig!)

Natürlich ist es ein klein wenig verwirrend, weil Rory Jess nicht kennt, woraus sich schließen lässt, dass du inhaltlich da ein bisschen umgedichtet hast. Aber ich denke, das wird sich im Laufe der Kapitel klären, also poste schnell weiter, damit ich bald weiß, was Sache ist.

LG Aki

Life is to express, not to impress.
#10

Zitat:Bemerkung: Fast die vollständige Story ist in meinem Werk wie in der Serie verlaufen, der einzige Unterschied ist, dass Jess niemals nach Stars Hollow gekommen ist und sein Leben weiter in New York stattfand, er folglich Rory noch nicht kennt.
Eigentlich hatte ich vor, innerhalb der Story das ganze zu erwähnen, aber da es offenbar leicht verwirrend ist habe ich es jetzt als Bemerkung angefügt.
Ich hoffe das erklärt alles. Smile


Zitat:herzlichen Glückwunsch ^^ du hast mein herz erobert
Huch, das ging ja schnell :p


Zitat:Oh, ich habe den ein oder anderen Schreibfehler entdeckt.
Das dachte ich mir gleich, da ich das Kapitel schlicht und einfach zu schnell reingestellt habe, ohne ein 3tes mal durchlesen. Ich glaube schön langsam ein Beta-Reader wäre für mich angebracht. Wink


Ich will an dieser Stelle einfach ein Dankeschön und eine Umarmung an alle lieben FB Schreiber da draußen richten.
Ihr seid mein Ansporn. Big Grin





[INDENT]3. Chapter: I think it is harder to be a gentleman

Rory saß angespannt in ihrem Flugzeugsitz, sog Luft in ihre Nase. Sechs Monate schienen ihr so wenig Zeit um alles vorzubereiten, um alles zu verändern. Eine Wohnung die babytauglich war und Babybücher. Außerdem musste sie kochen und singen lernen. Jede Mutter musste doch kochen oder singen können. Sie hoffte, das Baby würde erst kommen, wenn sie sich zu all dem bereit fühlte und sich mit dem Gedanken abgefunden hatte, es alleine groß zu ziehen. Da hatte sie zumindest schon mal eine Eigenschaft einer Mutter: sich Sorgen machen, was sich jedoch nicht sonderlich gut anfühlte.

Überrascht entdeckte sie James Dean, der sein Buch weggelegt hatte und sie von der Seite her schief ansah. Beinahe zwanzig Minuten waren sie schon über den Wolken, bisher war jedoch noch kein einziges Wort gefallen.

„Alles ok?“ seine Stimme klang ungewohnt in ihren Ohren. Einfühlsahm beinahe.

„Fabelhaft.“ Sie zwang sich zu einem unehrlichen Lächeln.

„Sag mal, wenn ich James Dean bin, wen stellst du dann dar, in deiner kleinen verdrehten Weld?“

Wenn dieser Kerl irgendetwas beherrschte, dann war es wohl, Menschen aus dem Konzept zu bringen oder hatte er etwa bemerkt, dass sie etwas kläglich ausgesehen hatte?

Kurz überlegte sie, sprach es dann jedoch aus „Christiane Amanpour“ Kaum hatte sie es gesagt, war es ihr auch schon peinlich.

„Huh. Eine kleine Journalistin also?“ Rory deutete seine veränderte Mine als skeptisch.

„New York Times.“ gab sie zurück.

„Wow. Der schlichtweg perfekte Beruf für dich, bei diesem beinahe unbändigem Redefluss in den letzten zwanzig Minuten.“ Diesen erneut erwachten Sarkasmus in seiner Stimme empfand Rory als schlichtweg nervig.

„Was? Traust du mir das nicht zu?“ fragte sie bitter.

„Doch. Ich meine, es klingt nur irgendwie zu hart für dich. Willst du wirklich Auslandskorrespondentin sein? Schützengräben, Bomben und Panzern ausweichen?“

„Das ist ganz und gar nicht zu hart für mich.“ Ihr leicht zustimmender Blick verriet Rory jedoch.

„Tut mir leid, ich wollte nicht“ er unterbrach, überlegte kurz „Du wirst das schon hinkriegen, das weiß ich.“ Fast schon aufbauend sah er sie an.

Sie fragte sich, wo plötzlich seine ganze Verschlossenheit und die Abneigung ihr gegenüber geblieben waren. Ihr selbst ging es ähnlich, es fühlte sich beinahe vertraut an, wenn sie mit ihm redete. Eigentlich war es lächerlich, denn sie kannte diesen Mann kaum.

„Wie sieht es mit einer Freundschaft aus, Christiane Amanpour?“ fügte Jess schließlich hinzu und Rory war überzeugt, dass er ihre Gedanken gelesen hatte.

„Wird denn James Dean jetzt weich?“ Rory lächelte ungläubig und lies sich das ganze noch einmal durch den Kopf gehen. Wenn sie es sich recht überlegte, hatte sie in den letzten zwei Jahren keine echten Freunde gefunden. Die Gespräche mit Jess waren lebendig und sie konnte ihm ohne weiter darüber nachzudenken die wahre Rory zeigen, musste sich nicht verstellen, wie sie es in ihrem Job leider tat.

„Ich würde mich schon darauf einlassen.“ Rorys Stimme klang nach wie vor skeptisch „Es gibt jedoch Bedingungen.“

„Die da wären?“

„Erstens: du benimmst dich nett.“

„Klar.“ Grinste er.

„Du wirst deinen Sarkasmus zumindest etwas zurückhalten .. auch wenn dir das vermutlich schwer fällt. Menschen reagieren nämlich oft entwürdigt oder genervt darauf.“ Ihre Stimme klang energisch.

„Das kriege ich hin.“

„Wirst du denn auch deine Aufmüpfigkeit in den Griff bekommen?“

Er verdrehte nur still die Augen was Rory schmunzeln lies und öffnete wenig später seinen Rucksack. Rory versuchte neugierig einen Blick in ihn zu werfen, weil sie sich wunderte, dass er nur mit einem Rucksack und nichts weiter reiste. Außerdem konnte man an Rucksäcken von Menschen viel über ihren Charakter erkennen. War er zum Beispiel ordentlich oder warf er Kaugummis, Essensreste und getragene T-Shirts in das Ding?

„Was?“ fragte er, als er ihren Blick auf frische Tat ertappte.

„Nichts.“

„Ah, schon klar.“ Er lies sie einen Blick in ihn riskieren. „Alles was ich brauche für meine glitzernde strahlende Welt sind CDs, die wichtigsten Bücher, Zigaretten und ab und zu ein unanständiges Band T-Shirt mit einem Arsch drauf. Mein komplettes Leben praktisch.“

Rorys Mund verzog sich unweigerlich zu einem Lächeln. ‚Offensichtlich habe ich eine Schwäche für dich, James Dean‘ scherze sie zu sich selbst.

„Nur damit das geklärt ist, ich kann also auf deine Couch zählen falls mal ein Feuer, so wie in ‚Fight Club‘ ausbricht, oder Weltraumschrott über meiner Wohnung abstürzt?“ fragte Jess.

„Klar.“

„Und?“ hackte er nach.

„Ja wir sind ab jetzt befreundet.“ Lächelte ihn Rory an.

„Gut zu wissen.“ Grinste er zurück.

Ehe sie sich versah, war sie in eine amüsante Diskussion über ‚Der Pate‘ mit ihm verwickelt und die Zeit flog nur so dahin.

~

Eine Stunde später fuhr Rory erschrocken aus ihrem Schlaf auf, klammerte sich panisch an den Flugzeugsitz und konnte ein Zittern nicht unterdrücken. Offenbar war sie vor kurzem eingeschlafen.

„Nur ein Luftloch, alles ok.“ Versuchte James Dean sie mit harmonischer Stimme zu beruhigen.

„Das Luftloch muss größer als China sein.“ In Rorys Stimme hörte man blanke Panik und den miserablen Versuch sich selbst zu beruhigen.

Die Flugzeuglautsprecher erklangen kurze Zeit später. Die Stimme des Piloten klang mechanisch, jedoch unbesorgt.

„Sehr geehrte Damen und Herren, es besteht kein Grund zur Panik. Unser Flugzeug ist in ein kleines Gewitter geraten, welchem wir gezwungenermaßen ausweichen müssen. Wir werden einen nahegelegenen Flughafen in Kanada anfliegen. Über ihren Aufenthalt nach der Landung und die Weiterreise an unser Bestimmungsziel werden sie in kürze informiert werden. Unsere Ankunft schätze ich auf etwa 30 Minuten.“


„Du bist die coolste Person, die ich überhaupt kenne.“ Lachte er sie aus.

Zwar erleichtert, jedoch mit Schmollmund lehnte sie sich wieder in ihren Sitz zurück.

„Und du bist so unterhaltsam, dass du mich in den Schlaf gewiegt hast.“ Antwortete sie liebenswürdig.[/INDENT]


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