Where you lead I will follow
#11

Lis schrieb:Diser Teil war wieder sehr gut geschrieben und man konnte sich gut die Situationen vorstellen

Das Hochzeitskleid von Lorelai stelle ich mir sehr schön vor.

Wie Lane mit ihren Kindern umgeht ist einfach nur süß.

Rory tut mir leid das sie sich so viele Sorgen macht, aber ich bin mir sicher sie findet irgentwann den Richtigen.

Bitte mach schnell weiter und ich bin schon gespant wie es weitergeht Big Grin

Danke ! Besonders der Teil mit Lane war mir "wichtig" da sie ja damals als sie herausgefunden hat, dass sie Schwanger ist total fertig war & dachte sie kann keine gute Mum sein .. es hat sich also doch alles zum guten gewendet.
Hach kriegt Rory nicht immer alles irgendwie hin ? Wink
im Moment bin ich mir selber noch nicht 100 %ig sicher wer der richtige ist , schwanke da zwischen 2,3 szenarien .. mal schauen!
aufjedenfall: vielen lieben dank für dein feedback! hat mich sehr gefreut, wäre mir eine freude wenn du weiter mitliest!

Zitat:Toller teil. Lane & Zachs Situatuion ist super mti dem Plattenvertrag, und ich bin froh, das Rory nicht deshalb ein komsihes Gefüphl wegen Deans Hochzeit hat, weil sie wieder Gefühle für ihn hat, wie in der 4. staffel.

Genau so wollte ich es rüberbringen, danke Lore - also kann man meinen Gedanken folgen ! ich danke dir für dein fb !

Zitat:Bist du verrückt? Du musst dich doch nicht dafür entschuldigen, dass der Text zu lang für einen Post ist ;-) Und wenn du fünf Posts gebraucht hättest...

Ich finde deinen Schreibstil und den Fortlauf der Geschichte weiterhin wundervoll! Ich würde so gerne ein Bild von Lorelais Kleid sehen. Es sieht garantiert wunderbar aus. Wie schön du es beschrieben hast!

Schön ist auch, dass es Lane so gut geht und sie so eine glückliche Mutter ist. Aber es ist auch schön, dass durch Zach weiterhin Rock'n'Roll in ihrem Leben bleibt.

Rorys Gefühle finde ich nachvollziehbar. Sie steht mal wieder an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Und ich persönlich finde es schön, dass sie dabei an Logan denkt :-)

Ich bin gespannt, wie es weitergeht und freue mich schon jetzt auf eine laaaange Fortsetzung!
Alles Liebe,
maybe

Meine treue Leserin,

danke dein feedback ist immer großartig und hilft mir ungemein weiter,
ich habe lange überlegt wie lorelai´s Kleid aussehen soll !
deswegen bin ich froh dass meine Beschreibungen gut genug sind,
um sich das ganze auch vorstellen zu können!
Ein leben ganz ohne Musik wäre für Lane unvorstellbar - da hast du recht - vielleicht ergibt sich für sie auch noch die ein oder andereMöglichkeit ? Big Grin
Leider kann ich dir selbst noch nicht genau sagen, wie genau es weiter gehen wird .. ob sie einen neuen Partner kennen lernt, ob alte Gesichter (logan etc.) auftauchen .. aber es steht bald eine Überraschung vor der Tür !!

vielen dank nochmal für deine Zeilen, mich freut es sehr dass du Mitliest!
Danke nochmal (:

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Der Nächste Teil ist schon in der Bearbeitungsphase und wird Morgen bzw. spätestens Übermorgen online gestellt.

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only god can judge me
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#12

So, wie versprochen kommt nun der 3. Teil - tut mir leid dass es erst heute geklappt hat . Ich würde mich wie immer über reichlich Feedback freuen, das hilft mir wirklich weiter. Ansonsten, seht selbst wie es weiter geht ..

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3. Ready, steady, go!
Rory musste ihren Kopf tief in den Nacken legen, um auch einen Blick auf die obersten Stockwerke des endlos wirkenden Glaskastens vor ihr zu erhaschen. In rund zwanzig Metern Höhe prangten darauf in riesigen schwarzen Buchstaben die Worte „The New York Times“. Sie ließ den Kopf langsam sinken und beobachtete das rege Treiben von der gegenüberliegenden Straßenseite aus. Ohne Vorwarnung wurde sie plötzlich von einem Mann um die 40 in einen sündhaft teuer aussehenden Anzug angerempelt, der als Zeichen der Entschuldigung nur schnell die Hand hob, was hatte sie auch erwartet?! Sie befand sich in New York City und nicht Stars Hollow, hier war alles unpersönlich. Erst jetzt bemerkte sie das Gebäude dem sie die ganze Zeit den Rücken zugewandt hatte – „Port Authority of New York & New Jersey Bus Terminmal“ stand auf einen metallfarbenen Schild über dem Eingang. Einen kurzen Moment musste sie angestrengt überlegen warum ihr das Gebäude so bekannt vor kam und dann traf es sie wie ein Blitz. Es war mittlerweile viele, viele Jahre her als sie genau hier mit einer Gipshand gestanden hatte und verzweifelt versuchte fremde Menschen nach dem Weg zum Washington Square Park zu fragen. Sie war damals hier her gekommen um …. – auf einmal vernahm sie ein ohrenbetäubendes Geheule, noch schlimmer als die ohnehin schon laute Geräuschkulisse Manhattans und zwei knallrote Feuerwehrfahrzeuge des New York City Fire Departments rasten an ihr vorbei. Kopfschüttelnd verdrängte sie ihre Gedanken und richtete ihren Blick wieder nach vorne, wo sie einer Gruppe asiatischer Touristen dabei beobachtete wie sie sich gegenseitig vor dem Schriftzug der New York Times knipsten, während ein etwas älterer Mann mit dicken Bauch und den Ansatz einer Glatze bereits seinen Hotdog Wagen für die Mittagsgäste in Position brachte. Rory drückte auf einen beliebigen Knopf ihres Handys, damit das Display erleuchtet wurde, um die Uhrzeit abzulesen – 10:30, ja sie war mal wieder viel zu früh dran, eine gute Stunde blieb ihr noch bis zu ihrem Vorstellungsgespräch. Langsam wurde sie nervös und verspürte den unbändigen Drang ihre Bewerbungsmappe noch ein hundertstes Mal auf ihre Vollständigkeit überprüfen zu müssen, dafür würde sie wohl oder übel einen Tisch brauchen. Sie blickte suchend in beide Richtungen und entdeckte links direkt neben den beiden Doppeleingangstüren der New York Times ein kleines Restaurant namens „Schnipper´s“. Hastig überquerte sie die Straße – nicht ohne dabei vorher drei Mal nach links und rechts zu sehen – und betrat das Restaurant dass von innen eher einem Fast-Food Laden glich. Im hinteren Teil des Lokals schien es noch etwas ruhiger zu sein, deshalb ließ sich dort auf einen der unbequemen weißen Stühle fallen, und kramte aus ihrer braunen Umhängetasche die zwei Kilo schwere Bewerbungsmappe hervor. Nachdem sie einen Cafe bestellt hatte, blätterte sie ihre endlosen Artikeln, Reportagen und Kritiken durch, alles war richtig gegliedert und vergessen hatte sie auch nichts, eine Welle der Erleichterung durchströmte ihren Körper. Der Cafe schmeckte zwar widerlich, aber wenigstens konnte sie ihre eiskalten Hände daran wärmen. Als der Laden kurz nach Elf brechend voll wurde, beschloss sie dass es Zeit war aufzubrechen – wer wusste schon ob sie sich in dem riesigen Gebäude überhaupt zu Recht finden würde. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals als sie die schwere Eingangstür der New York Times aufdrückte und in eine schier endlos wirkende Lobby trat. Die Wände bestanden zum großen Teil aus Glas, ab und zu von in knalligen gelb gestrichenen Stellen mit eingerahmten Titelseiten der Sonntags Ausgaben der Zeitung unterbrochen. Doch am meisten beeindruckten Rory die Menschen die in dem riesigen Gebäude herumliefen – ja sie liefen, gehen konnte man das nun wirklich nicht mehr nennen. Wie flinke kleine Ameisen hasteten sie durch die Gegend, Männer in dunklen, eleganten Anzügen die ihre Aktentaschen wie einen Schatz umklammerten, Frauen in kurzen Röcken und endlos langen Beinen die egal ob Blond, Braun, oder Schwarzhaarig aussahen als wären sie einen „Victoria´s secret“ Werbeplakat entsprungen. Von all diesen Menschen ging eine Welle des Erfolgs, ja sogar der Perfektion aus. Sie selbst war anscheinend mit ihrer schwarzen Hose, einer einfachen weißen Bluse und den cremefarbenen Blazer völlig underdressed, daran war aber nichts mehr zu ändern. Während sie von Sekunde zu Sekunde nervöser uns unsicherer wurde, fischte sie mit der linken Hand ein zerknittertes Stückchen Papier aus dem kleinen Seitenfach ihrer Umhängetasche. „Visitor desk, 11:30 – Termin mit Madison Smith, 19 Etage“ hatte sie darauf notiert. Ihr Blick schweifte suchend durch das Gebäude, links entdeckte sie den großen roten Empfangstresen mit der Aufschrift „Visitor center“, dahinter saß eine große, schlanke Frau Anfang 30 mit glatten blonden Haaren und makelloser Haut. Rory beobachtete sie ein paar Sekunden aus den Augenwinkeln, für diese Frau war wohl der Begriff Multitasking erfunden worden: Zwischen Kopf und Schulter hatte sie den Telefonhörer geklemmt, mit der linken Hand presste sie ihr Handy an das andere Ohr während sie mit der rechten wie wild auf ihre Computertastatur trommelte, zusätzlich schaffte sie es noch Leute am Empfang zu bedienen. Als sie vor dem Desk trat würdigte die Frau – die laut dem Schild auf ihrer Brust Amanda hieß – keines Blickes, Rory überlegte gerade ob sie sich irgendwie bemerkbar machen sollte als Amanda plötzlich und ohne ihren Blick zu heben fragte:
„Name?“
„Rory Gilmore, ich habe ein Vorstellungsgespräch bei-“
„Ausweis?“ unterbrach sie Amanda ohne auch nur für einen Moment aufzusehen.
Rory kramte ihren Personalweis hervor und schob ihn zu Amanda hinüber.
„Sagten Sie nicht Rory Gilmore? Der Name auf ihren Ausweis lautet Lorelai Leigh Gilmore?“ fragte Amanda sichtlich genervt, während sie ihren Computer Monitor wütend anstarrte.
„Rory ist die Kurzform von Lorelai, die ich benutze weil meine Mutter ebenfalls Lorelai heißt, meine Familie war bei der Namensgebung nicht sonderlich kreativ! Naja, wenigstens sind mir Namen wie Apple, Blanket oder Sparrow erspart geblieben“
„Nette Geschichte! Der Name des Ausweises und der Name der Terminbestätigung müssen normalerweise übereinstimmen, merken Sie sich das für die Zukunft! Hier ist ihr heutiger Ausweis, mit diesem können Sie die Bürokomplexe betreten und die Aufzüge benutzen! Es ist also eine Art Zauberkarte für Erwachsene! Das Büro von Madison Smith befindet sich in der 19. Etage, nehmen sie den Aufzug ganz links – und nur den ganz links, wenn sie oben ankommen müssen Sie sich nochmals anmelden! Nachher geben Sie den Ausweis wieder hier ab“ die Frau blickte auch weiterhin stur geradeaus.
„Danke Amanda!“ lächelte Rory gut gelaunt und warf beim weggehen einen schnellen Blick über die Schulter nur um zu sehen wie ihr die Frau verdutzt nachstarrte. Freundlichkeit war hier anscheinend niemand gewöhnt! Während sie mit zwei Männern in Anzügen auf den Fahrstuhl wartete, hielt sie voller Stolz ihren vorläufigen Ausweis mit dem Logo der New York Times in der Hand. Sie zog aufgeregt ihr Handy aus der Hosentasche, knipste ein Foto des Ausweises und schickte es schnell weiter an ihre Mutter. Der Aufzug setzte sich in Bewegung und Rorys Herz schlug immer lauter. Die ganze Zeit über hatte sie versucht ruhig zu bleiben, und keine allzu hohen Erwartungen zu haben – aber sie hatte in Kürze ein Vorstellungsgespräch bei der New York Times! Ihr größter Traum könnte heute wahr werden, seit sie 5 Jahre alt war, wusste sie, dass sie hier Einestages arbeiten wollte! Ihr Herz schlug mittlerweile so schnell dass es fast weh tat, zur Beruhigung presste sie ihre beiden Hände an die Brust.
„Ist mit Ihnen alles in Ordnung?“ fragte der jüngere der beiden Anzugträger mit leichtem kanadischem Akzent.
„Sie sehen etwas kränklich aus?“ bemerkte der andere nachdem er Rory von oben bis unten durch seine Brille gemustert hatte.
„Vorstellungsgespräch!“ brachte sie zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, ein Gefühl der Übelkeit überkam sie, zu der Fahrstuhl der sich mit rasanter Geschwindigkeit aufwärts bewegte sein übriges bei tat.
„Ah, verstehe. Da mussten wir alle Mal durch, stimmt´s Mark? Zu wem müssen Sie denn?“ wollte der jüngere der beiden wissen.
Entspann dich Rory, entspann dich!
„Madison Smith“ antwortete sie nun wieder einigermaßen ihrer Stimme mächtig.
„Ach Madison ist wirklich in Ordnung. Sie schreibt seit neuersten die Buchkritiken in der samstags Beilage, da ist sie wirklich knallhart! Wenn Sie einen Tipp gebrauchen können: Verteidigen Sie ihren Standpunkt, Madison kann es nicht leiden wenn man ihr permanent zustimmt“ riet ihr der Ältere während er seine grün – blau gestreifte Krawatte zurechtrückte.
„17 Etage“ verkündete die computergenerierte Stimme aus den Lautsprechern des Fahrstuhls.
„So, wir müssen hier jetzt raus! Alles Gute!“ verabschiedeten sich die zwei und spazierten mit schnellen Schritten aus dem Aufzug.
Zwei Stockwerke noch! Sie musste sich zusammenreißen, sie war kein Kind mehr. Die letzten 20 Monate war sie alleine durch die USA gereist, war in Europa gewesen, hatte gelernt für sich selbst zu sorgen! Verdammt, das hier würde sie auch schaffen!
„19 Etage“ trällerte die Fahrstuhlstimme. Jetzt wurde es also ernst! Sie verließ den Aufzug und fand sich in einen kleinen Raum wieder, der sie ehe an den Warteraum eines Zahnarztes erinnerte als an die New York Times. Hinter einen Schreibtisch aus hellem Holz saß eine ältere, rundliche Dame die ihr nett entgegen lächelte, endlich ein freundliches Gesicht!
„Hi, ich bin Lorelai Gilmore und habe ein Vorstellungsgespräch bei Mrs. Smith“ erklärte sie und hielt dabei ihren vorläufigen Ausweis in die Höhe.
„Oh, in Ordnung … Ich sehe mal nach“ antwortete die Frau, während sie konzentriert auf eine Liste mit Terminen starrte „Aha, Gilmore, 11:30. Setzen Sie sich bitte, es wird noch etwas dauern Mrs. Smith ist noch in einer Besprechung“
Rory nickte verständnisvoll und setzte sich in einen der Wartestühle, schließlich hatte sie während der letzten 20 Monate gelernt was es hieß Geduld zu haben – oft waren Auftritte des damaligen Senators um Stunden verschoben worden – doch ihre Ausdauer schien heute nicht unnötig auf die Probe gestellt zu werden. Eben hatte sie die Beine übereinandergeschlagen als eine Frau mit einen streng nach hinten gekämmtem Pferdeschwanz, und Schuhen mit 12cm Absätzen aus dem Fahrstuhl schritt.
„Ihr 11:30 Termin Mrs. Smith“ sagte die ältere Dame hinter den Schreibtisch und deutete dabei auf Rory. Madison stolzierte wie auf einen Catwalk zu Rory hinüber und reichte ihr die rechte Hand mit den langen, perfekt manikürten Nägeln.
„Madison Smith“ sagte sie kühl.
„Rory Gilmore“ entgegnete sie wiederum professionell.
„Dann folgen Sie mir mal in mein Büro“
Wie konnte sich diese Frau in solchen Schuhen nur so wahnsinnig schnell bewegen? Rory musste fast laufen um mit ihr Schritt halten zu können. Madison öffnete die Glastür zu ihrem Büro und deutete auf den schwarzen Stuhl vor ihrem riesigen weißen Schreibtisch. So ein modernes, teuer aussehendes Büro hatte Rory noch nie gesehen, es war mit Sicherheit über 70m² groß! Madisons Schreibtisch stand vor einer riesigen Glasfront hinter der sich die atemberaubende Skyline von Manhattan abzeichnete, auf der linken Seite des Raumes befand sich eine schwarze Ledercouch über der ein Flachbildschirm angebracht war, auf dem CNN lief, wohingegen es auf der rechten Seite einen langen Glastisch - der wohl für Besprechungen diente - gab an dem locker 15 Mitarbeiter Platz hatten. Madison ließ sich in ihren großen futuristisch wirkenden Arbeitsstuhl fallen und schaltete ihre beiden riesigen Apple Monitore ein, die dabei leise brummten.
„Aha, Sie kommen also von Hailey Johnson?“ las sie mit zusammengekniffenen Augen von ihrem Computerbildschirm ab.
„Das stimmt, sie hat mir diesen Termin verschafft“
„Hmmmm“ machte Madison während sie weiterhin auf ihren Bildschirm starrte. Rory wunderte sich langsam ob es hier zur Tagesordnung gehörte, seinen Gegenüber beim reden nicht in die Augen zu sehen. „Ich bin gleich für Sie da, einen Moment noch“ fügte sie hinzu.
„Kein Problem“ antwortete Rory und begutachtete die zahlreichen Auszeichnungen an der Wand. „CNN Journalist of the Year 2008“, „George Polk Award – Internet Reporting 2007“, “George F. Kennan Award” waren nur einige der wenige Ehrungen die sofort ins Auge stachen. Diese Frau hatte in journalistischer Hinsicht augenscheinlich alles erreicht was man nur erreiche konnte!
„Okay, jetzt können wir anfangen“ seufzte Madison und schob dabei ihren Schreibtischsessel ein Stück zurück, um Rory besser im Blickfeld zu haben.
„Gut, hier haben Sie schon einmal meine Bewerbungsmappe mit einer Auswahl an Artikeln, Reportagen und Kritiken die ich bereits verfasst habe“ erklärte Rory und legte dabei ihre Mappe auf den Tisch.
„Wo haben Sie bereits journalistische Erfahrung gesammelt?“ fragte Madison direkt, ohne Rorys Mappe auch nur eines Blickes zu würdigen.
„Während meiner Highschool Zeit in Chilton habe ich für unsere damalige Schülerzeitung – den Franklin- geschrieben, an der Uni für die Yale Daily News – wo ich im letzten Studienjahr auch zur Chefredakteurin gewählt wurde, und die letzten 20 Monate habe ich damit verbracht live von Barack Obamas Wahlkampftour für ein Online Magazin zu berichten“
„Von der letzten Station wusste ich bereits, Hailey war so freundlich mir einige Ihrer Artikel zukommen zu lassen, Sie haben einen ziemlich interessanten Stil“
„Danke“
„Ich will ehrlich zu Ihnen sein, wir sprechen hier nicht über eine Stelle als Kolumnistin oder etwas in einer vergleichbaren Position, sondern über eine schlechtbezahlte Reporterstelle! Wobei Sie nicht selber schreiben können, ihre Aufgabe wäre es zu recherchieren, Fakten zu ermitteln, vielleicht ab und zu Interviews zu führen für unsere Journalisten. Wie Sie mit Sicherheit wissen sieht es im Moment nicht besonders gut aus, Schlagwort: Wirtschaftskrise – auch wir von der New York Times mussten mehr als 1200 Mitarbeiter im vergangenen Jahr entlassen, dass wir jetzt wieder anfangen können Leute einzustellen ist ein Wunder“
„Darüber bin ich informiert“
„Gut, denn hier bei der Times herrscht ein raues Arbeitsklima, wer nicht bereit ist Top Leistungen zu erbringen und zwar jeden verdammten Tag, hat keine Chance hier lange zu überleben“ fügte Madison ohne jegliche Regung in ihren perfekt symmetrischen Gesicht hinzu.
„Dem bin ich mir bewusst, ich bin bereit ganz unten anzufangen“ nickte Rory entschlossen.
„Ich muss Sie auch darüber aufklären, dass wir alleine für diese Stelle mehr als 50 Bewerber haben –alle mit mehr oder weniger gleichen Qualifikationen – deshalb werden wir die Entscheidung anhand eines bereits veröffentlichter Artikel der Bewerber treffen! Das ganze läuft dann so ab, dass wir von jeden Bewerber eine Arbeit nehmen, wobei die beste von einer Fachjury ausgewählt wird“
„Okay“
„Da mir Hailey bereits einige ihrer Werke zukommen hat lassen, dachte ich bei Ihnen an den ´Yes we can, aber was kommt danach?´ Artikel“
„Klar, damit bin ich einverstanden“, Rory selbst hielt diesen Artikel für einen ihrer besten, sie hatte dafür zahlreiches Lob erhalten.
„Gut und jetzt zum angenehmeren Teil – wie ist Barack Obama wirklich? Ich habe ihn nur einmal kurz getroffen, und meine Fragen zu seiner geplanten Gesundheitsreform mochte er überhaupt nicht“ grinste Madison.
Rory lehnte sich zurück und begann zu erzählen, sie wusste dass Madison darauf aus war zu erfahren wie Rory selbst den Wahlkampf wahrgenommen hatte, wie sie selbst darüber dachte. Also tat sie genau das, sie kritisierte, analysierte und machte einige provokative Aussagen, die Madison zu gefallen schienen, gerade als sie über einen möglichen Truppenabzug der US - Soldaten aus Afghanistan diskutierten, läutete Madison Telefon.
„Was James? Okay, ja ich bin bereit – für dich immer Honey! Nimm einen der Photographen mit, vielleicht Joshua oder diesen Franzosen du weißt schon Jean-Pierre oder Jean-Luc oder wie auch immer er heißt! Ja bis gleich“ schrie Madison ins Telefon während sie ihr MacBook, einige Mappen und ihr Blackberry in ihre weinrote Chanel Tasche stopfte.
„ Es tut mir wahnsinnig leid Rory, dass wir unser Gespräch jetzt nicht fortsetzen können! Aber es gibt vielleicht eine Story, das war gerade James Risen – ich glaube sie wissen wer das ist – und wir müssen sofort los! Jetzt bekommen sie hautnah mit wie das bei der Times wirklich läuft! Egal wann, egal wo, man muss immer breit sein! Ach ja, spätestens Übermorgen wird sich jemand bei ihnen wegen dem Job melden!“
Rory folgte ihr im Laufschritt aus dem Büro, ein kurzes Händeschütteln und schon war Madison, mit dem Handy am Ohr, hinten den silbernen Aufzugtüren verschwunden. Das abrupte Ende des Bewerbungsgespräches hatte Rory regelrecht überrumpelt, würde das ihre Chancen auf den Job mindern? Gerade als sie richtig ins Gespräch gekommen waren, als sie miteinander warm geworden waren, … . Das nützte alles nichts, sie war bei der New York Times und die Leute hier hatten einen 24 Stunden Job. Sie fuhr hinunter in die große Lobby im Erdgeschoss und entdeckte im hinteren Teil ein kleines Cafe, sie bestellte einen großen Karamell Latte und lies sich in einen der Lounge Sessel fallen. Seufzend und noch immer etwas verunsichert drückte sie auf die Kurzwahltaste ihres Handys.
„Und?“ kreischte ihre Mutter ins Telefon. Keine Begrüßung, kein Hallo wie geht’s? Wenn Lorelai Gilmores Neugierde geweckt war, kannte sie keine Höflichkeiten.
„Wenn ich den Job bekomme, muss ich lernen in 12cm Absätzen zu laufen“
„Nichts leichter als das! Letztes Mal haben sie im Fernsehen eine Horde verrückt gewordener Frauen gezeigt, die in High heels um die Wette liefen! Dort kann ich dich dann schon mal für nächstes Jahr anmelden“
„Mal sehen, ich denke das Bewerbungsgespräch hätte besser laufen können“
„Warum hat dich die Frau mit ihren High heels attackiert? War es eine fiese Blonde?“
„Mum-“
„Okay, warum lief es nicht gut?“ wollte Lorelai jetzt mit etwas ernsterer Stimme wissen.
„Wir wurden mittendrin unterbrochen – weil sie einen Anruf bekam und los musste! Nach nur 15 Minuten, ich glaube kaum dass ich einen guten Eindruck hinterlassen habe! Wir haben über Obamas Politik diskutiert und ich hab mir natürlich meine besten Argumente bis zum Schluss aufgehoben, die konnte ich nicht mal mehr einbringen!“
„Hach Schätzchen, du bist eine Wandlende Reklametafel für einen guten ersten Eindruck“
„Ja, vielleicht in deiner Welt! Aber nicht bei der New York Times, wo keine einzige Frau Hosen trägt“
„Sind die Frauen alle nackt?“ lachte ihre Mum, und Rory musste sich dabei ein Grinsen verkneifen.
„Splitterfasernackt“
„Bist du sicher dass du nicht beim Playboy gelandet bist?“ kicherte ihre Mum.
„Im Ernst Mum, ich glaube ich hab es voll vermasselt …“
„Hach, Schatz! Dass ihr unterbrochen worden seid, ist doch nicht deine Schuld“
„ Ich weiß, es ist nur so, die anderen Bewerber hatten sicherlich mehr Zeit ein geeignetes Bild von sich selbst zu vermitteln. Egal, jetzt ist es sowieso schon zu spät. Ich hab mein Auto Ecke 8te/39te Straße auf dem Parkplatz eines ungefähr 100 Jährigen Mannes – den ich das Geld fürs Parken in einen leeren Pappbecher geben musste – geparkt, mal schauen ob es überhaupt noch da ist“
„Okay, meine Lieblingstochter, wir sehen uns dann zu Hause. Fahr vorsichtig, und benutze die Hupe bei deinem Auto, die wurde für Städte wie New York erfunden!“
„Bis dann, Mum“
„Bis dann“
Rory trank den letzten Schluck ihres Kaffes und machte sich quer durch die Häuserschluchten Manhattans auf dem Weg zu ihrem Wagen.

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#13

Ich musste mal wieder splitten, war einfach zu lang .. Sad

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Lorelai drückte die Rote Aus- Taste ihres Handys und legte es auf den Empfangstresen des Hotels.
„Privatgespräch?“ fragte Michel sarkastisch während er Post-it Zettel nach seinem persönlichen Farbensystem sortierte.
„Natürlich nicht“ erwiderte Lorelai mit einen schälmischen Lächeln.
„Sie lügen“ giftet Michel und warf ihr einen bösen Blick zu.
Lorelai seufzte und drohte mit einer Handbewegung Michels Ordnung durcheinanderzubringen, der sich daraufhin schützend auf seine Post-its warf. Sie schnappte sich die heutige Post und marschierte durch den schon vollen Speisesaal in die Küche, oder besser dorthin wo sich eigentlich die Küche befinden sollte. Als die Küchentür aufschwang und den Blick auf das Chaos dahinter freigab, riss Lorelai überrascht die Augen auf. Jede auch nur so kleine Abstellfläche der Küche war mit Tabletts voller Essen beladen, sie erblickte alleine zehn Platten aller erdenklicher Arten von Canapes, eine Ecke voller Roastbeef und verschiedenen Fleischsorten die sie nicht zuordnen konnte, auf dem Herd standen 4 Töpfe voller Risotto, während die linke Küchenzeile mit mindestens zwanzig verschiedensten Nachspeisenvariationen überladen war. Sookie selbst entdeckte sie, mit Händen voller Schlagsahne, zwischen drei verschiedenen ungefähr 1,50 Meter hohen Hochzeitstorten. Lorelai kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus, mit leicht geöffnetem Mund verfolgte sie das Chaos.
„Sookie? Was, was ist das alles?“ zischte sie mit leiser Stimme hervor.
„Oh Süße! Dass darfst du doch alles noch gar nicht sehen! Heute ist der große Probelauf für deine Hochzeit!“ antwortete Sookie vergnügt während sie sich zum Waschbecken schlängelte um ihre Hände von der Schlagsahne zu befreien.
„Aber Sookie, wir haben uns doch auf ein 3 Gänge Menü mit kalten Vorspeisen geeinigt? Das hier sieht eher nach einem 12 Gänge Menü aus!“
„Ich hab noch ein bisschen herumexperimentiert, und ein paar Eingebungen hatte ich auch noch! Meistens kamen die Ideen nachts – wuusch – in meinen Kopf geflogen während ich Ava gefüttert habe“ kicherte Sookie und zog Lorelai an den Armen hinüber zu den drei riesigen Hochzeitstorten.
Alle drei symbolisierten auf ihre eigene Art und Weise den Winter, die erste war elfenbeinfarben mit weißen Blüten, die Mittlere hatte die Form einer babyrosanen Schneeflocke - war Lorelai bereits von diesen beiden begeistert, so blieb ihr beim Anblick der dritten Hochzeitstorte der Mund offen stehen: Sie war weiß mit sanften Wellen die eine Winterlandschaft darstellten, darauf glitzerten blau-gelben Schnee Kristalle samt Zuckerguss in Form von kleinen Eiszapfen , und auf der obersten Ebene stand eine Schneefrau mit braunen Haaren aus Schokolade die ein Schneemann mit blauer Baseballcap küsste.
„Die hier – sie ist perfekt“ flüsterte Lorelai und zeigte dabei auf die letzte der drei Torten.
„Ich wusste es! Ich wusste es!“ freute sich Sookie und gestikulierte dabei so wild mit den Kochlöffel in ihrer Hand, dass sie beinahe einen ihrer Küchenhelfer traf.
Lorelai flüchtete – wie sie es so oft in letzter Zeit tat, wenn der Stress zu groß wurde - für einen kurzen Augenblick in ihrer eigenen Welt, dieses Mal schien endlich alles richtig zu sein. Sie würde endlich den Mann heiraten den sie wirklich liebte, tatsächlich war er der einzige Mann den sie je geliebt hatte, er war der Richtige – eigentlich hatte sie das auch schon immer gewusst. In ihren Kopf befanden sich keine Fluchtgedanken, wie damals vor der „beinahe – Hochzeit“ mit Max, es gab auch keine Stimmen die schrien „Tu es nicht!“ wie bei ihrer anderen Hochzeit mit Christopher in Paris, sie war einfach nur glücklich!
„Lorelai, gibt es für Ihre Hochzeit mit dem Cäppi-Mann schon einen Ringträger?“ riss sie Michels Stimme zurück in die Gegenwart. Sie drehte sich rasch um und erblickte Michel der gerade durch die Küchentür gestürmt war und sie jetzt erwartungsvoll ansah.
„Ja, wir haben Martha und Lukes Nichte Dula als Blumenmädchen und Davey als Ringträger“ antwortete Lorelai, die sich über die Frage wunderte. Denn bisher hatte Michel kaum Interesse an ihrer bevorstehenden Hochzeit gezeigt, nur einmal hatte er sich darüber beschwert, dass die Hochzeit im Winter stattfand, was bedeutete dass er seinen dünnen Versace Anzug nicht tragen konnte.
„Ich habe eine wunderbare Idee“ sagte er und lächelte dabei sein typisches Michel Grinsen.
„Was für eine Idee, Michel?“ wollte Lorelai skeptisch wissen.
„Wäre es nicht putzig wenn Paw Paw der Ringträger wäre? Wir könnten die Ringe auf ein Kissen binden und er könnte es dann nach vorne tragen“ schlug Michel voller Entzücken vor und klatschte dabei vor Freude die Hände zusammen.
Lorelai legte sich in ihrem Kopf gerade eine vernünftige Antwort zurecht – bei der Michel möglichst nicht beleidigt wurde, da platze es schon aus Sookie heraus:
„Sie sind doch verrückt, Michel!“
„Ich bin nicht verrückt“ protestierte dieser und funkelte Sookie wütend an.
„Klar, dass ihr Hund dann noch sein Geschäft während der Hochzeit verrichtet und den Gästen der Appetit vergeht“
„Paw Paw ist sauberer und besser erzogen als all ihre schmutzigen und vorlauten Kinder zusammen“
„Nehmen Sie das zurück“ fauchte Sookie und drohte ihm dabei mit erhobener Pfanne.
„Kämpfen wir darum“ knurrte Michel.
„Armdrücken? Oder haben Sie Angst wieder zu verlieren?“ antwortete Sookie und streckte sich dabei die Ärmeln ihrer blauen Bluse hoch.
„Niemals“ zischte Michel und zog sich sein schwarzes Jackett aus.
„Sie werden wieder weinen wie ein Baby“ lachte Sookie höhnisch während sie Bewegungen vollführte die wohl zum aufwärmen ihrer Hände dienen sollten.
„Halt stopp, niemand wird hier weinen! Michel Sie gehen jetzt raus und sehen nach den Gästen, und Sookie stell die Pfanne sofort zurück auf den Herd! Ihr seid wahnsinnig“ schrie Lorelai.
Michel drehte sich beleidigt um und verschwand in Richtung Speisesaal, während Sookie wie von Lorelai befohlen die Pfanne sinken ließ.
„Blöder Michel, immer glaubt er, dass er machen kann was er will“ stänkerte sie weiter.
„Sookie, es reicht! Könntest du mir den Gefallen tun und wenigstens versuchen dich in den kommenden 3 Wochen bis zur Hochzeit mit Michel zu vertragen? Tu es für mich!“
„Na, schön … Aber nur wenn du ihm dasselbe sagst!“
„Okay danke, Sookie. Das Essen sieht ja wahnsinnig lecker aus …“
Die beiden wandten sich den Platten voller Essen zu und verbrachten die nächste halbe Stunde damit, von jedem einzelnen Gericht zu kosten. Schließlich entschieden sie sich noch dazu Sookie´s Gänsebrust Carpaccio auf Fenchel-Orangensalat und den Hawaiianischen Kokos – Limetten Pudding mit auf die Essensliste zu setzen. Davon durfte Luke unter keinen Umständen erfahren! Denn Luke verstand sowieso nicht warum es ein Vorspeisen Buffet, 3 verschiedene Gänge, ein Nachspeisenbuffet und eine Torte geben musste – für ihn hätten es wohl auch Burger und Pommes getan. Danach gingen Lorelai und Sookie noch gemeinsam die Gästeliste für die Hochzeit durch, an 60 Personen hatten sie Einladungen verschickt, nur 2 Leute – Lukes Tanta Edna und ihr Mann Sam – hatten aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Den größten Anteil der Hochzeitsgäste stellten Freunde aus Stars Hollow dar, was den Vorteil mit sich brachte dass sie nach der Feier wieder nach Hause fuhren. Dann gab es noch die kleinere Gruppe der Gäste, die von weiter weg anreisten, Tanten, Onkeln, Cousins, Cousinen und so weiter – inklusive Christopher, Gigi, Alex, und Jayden – die im Hotel übernachten würden. Am Anfang war Luke strikt dagelegen Christopher einzuladen, er hatte Worte benutzt wie „Nur über meine Leiche“, doch die Situation hatte sich geändert, denn Christopher hatte seit gut einem Jahr eine neue Freundin – Alex. Sie war die erste Frau an Christophers Seite die Lorelai mochte, und davon war sie anfangs selbst überrascht gewesen. Alex war von Beruf Physiotherapeutin und gute zehn Jahre jünger als Christopher, und Mutter eines 6 jährigen Jungen namens Jayden – der dieselbe Klasse besuchte wie Gigi- so hatte sie auch Christopher kennen gelernt. Als Lorelai ihr vorgestellt wurde, hatte sie festgestellt dass die beiden gut zueinanderpassten, Alex war witzig und schien Chris richtig glücklich zu machen, die beiden lebten mittlerweile zusammen mit ihren Kindern im Haus von Christophers Mutter die letzten Sommer verstorben war. Der Tod seiner Mutter hatte Christopher fertig gemacht, doch Alex war für ihn die ganze Zeit über dagewesen und das hatte ihre Beziehung besiegelt. Lorelai freute sich für ihnen Ex-Mann und den Vater ihrer Tochter, sie wollte nur dass er Zufrieden war.
„Wann werden die Heizstrahler geliefert?“ erkundigte sich Lorelai bei Sookie welche die Liste mit allen Informationen zur Hochzeit in der Hand hielt und schob sich dabei noch ein Stückchen Torte in den Mund.
„Nächste Woche Montag wird alles geliefert, und am Mittwoch beginnen Tom und die Jungs mit dem Aufbau“ stellte Sookie mit einem Blick auf die Liste fest.
Zuerst hatten sie vorgehabt die Hochzeitsfeier im Speisesaal des Dragonfly abzuhalten, doch als die Gästeliste auf 60 Personen angewachsen war, hatte sich dieser Plan als nichtig erwiesen. Eine neue Idee musste her, und letztlich hatten sie sich für ein riesiges aufbaubares Zelt entschieden! Im freien würden Eisskulpturen und Sitzmöglichkeiten aus Schnee kreiert werden. Wohingegen es im Zelt warm sein sollte – deswegen auch die Heizstrahler – denn dort würde die Hochzeitstafel für die 60 Gäste stattfinden. Mittlerweile gingen alle Vorbereitungen in die Endphase, bald stand der finale Tag vor der Türe! Auch den Rest des Tages verbachten die beiden mit allen möglichen Hochzeitvorbereitungen … .
„Los, los, los beeil dich! Wir wollen uns doch noch mit Koffein bei Luke vollpumpen bevor wir in die Höhle des Löwen müssen!“ schrie Lorelai während sie Zeitschriften, Pölster und Paul Ankas Lieblingsdecke in die Höhe hob – alles Gegenstände unter denen sie ohne Weiters ihre Autoschlüssel vermutete.
„Gleich Mum, ich check nur noch ein letztes Mal meine Emails“ rief Rory aus ihrem Zimmer.
„Hach, Schätzchen – mach dich nicht wahnsinnig! Die werden sich schon melden“ brüllte sie zurück und entdeckte im selben Moment ihre Autoschlüssel in einen ihrer gelben Blumentöpfe. Wie war er nur dahin gekommen? Lorelai schüttelte verwirrt den Kopf und steckte den Schlüssel in ihre Hosentasche, bevor er ihr wieder abhandenkommen könnte.
Rory schaltete ihr Notebook ein, dass sich mit einem lauten Surren langsam hochfuhr, in der Zwischenzeit durchsuchte sie ihren Wandschrank auf der Suche nach der dunkelblauen Weste die so gut zu ihrem Top passte. Zwei Minuten später gab sie entnervt auf – sie vermutete stark dass ihre Mum sich die Weste mal wieder „geborgt“ hatte – und lies sich auf den Holzstuhl vor ihrem Schreibtisch fallen. Dabei hallten Madison Smiths Worte in ihrem Kopf wider „Spätestens Übermorgen wird sich jemand bei ihnen wegen dem Job melden“, tja heute war Übermorgen und bis jetzt hatte sich noch niemand bei ihr gemeldet. Sie hatte die letzten zwei Tage damit verbracht ununterbrochen auf ihr Handy zu starren und den Aktualisierungs-Button in ihrem E-Mail Ordner zu drücken – doch nichts war geschehen – und sie wusste aus Erfahrung dass dies selten ein gutes Zeichen war. Unsicherheit machte sich mal wieder in ihrer Brust breit, gepaart mit einer Portion Selbstzweifel, keine schöne Kombination wie sie genervt feststellte. Sie hasste diese Ungewissheit, diese Angespanntheit in ihrem Körper, als sie ihr E-Mail Postfach öffnete Schlug ihr das Herz bis zum Hals. „Sie haben 1 eine neue ungelesene Nachricht“ stand in schwarzen, dicken Lettern auf der Willkommens Seite, Rory klickte auf den kleinen Brief für das Postfach, während sie nervös mit ihren Fingern auf die Laptoptastatur trommelte, die Seite brauchte Mal wieder endlos zum laden. Als sich die E-Mail endlich geöffnet hatte, und sie die E-Mail Adresse des Verfassers erkannte, lies sie enttäuscht die Schultern hängen – es war bloß Paris. Es war nicht fair, so zu denken, dass wusste Rory genau. Paris hatte sich ihren Lebenstraum erfüllt, sie studierte nun Medizin an der Harvard Medical School und dies mit ziemlichem Erfolg, wie Rory ihren unregelmäßigen E-Mails entnehmen konnte. Alle entwickelten sich weiter, gingen ihren eigenen Weg und wussten wo sie in 10 Jahren sein wollten, sie hingegen hatte das Gefühl nicht einmal zu wissen wie es in den nächsten Wochen weitergehen sollte. In letzter Zeit fühlte sie sich so orientierungslos, so alleine! In ihr drinnen wusste, dass dies nicht nur am fehlenden Job lag …
„Und?“ wollte ihre Mum wissen und schob die Tür mit der linken Hand einen Spalt auf, während sie mit der rechten versuchte ihre heute besonders widerspenstigen Haare zu einem Zopf zusammenzubinden.
„Nichts, nur eine Mail von Paris, aber die heb ich mir für später auf“ antwortete Rory, drückte die Aus-Taste ihres Laptops, klappte ihn zu und musterte ihre Mutter von oben bis unten.
„Was guckst du denn so komisch? Sind die Haare echt so schlimm? Mir kommt es so vor als wären sie an Freitagabenden immer noch widerspenstiger als sonst, fast so als würden sie sich gegen einen Besuch bei den Gilmores sträuben!“
„Mum, was hast du da für eine Weste an?“
Für den Bruchteil einer Sekunde sah Lorelai Gilmore ertappt aus, konnte sich dann aber ebenso schnell wieder zusammenreißen.
„Wieso?“ fragte sie scheinheilig.
„Das ist meine Lieblingsweste, ich hab sie in meinem gesamten Zimmer gesucht – aber ich hätte mir ja denken können wo sie abgeblieben ist“
„Ich weiß nicht von was du redest, vielleicht verwechselst du da was“
„Ach ja, ist dir schon mal aufgefallen dass zu dieser Weste auch ein Gürtel gehört?“ fragte Rory und fischte aus dem obersten Regal ihres Wandschrankes einen dunkelblauen, perfekt zu der Weste ihrer Mutter passenden Gürtel. Die Beweislast schien augenscheinlich erdrückend. Lorelai schnappte nach dem Gürtel in der Hand ihrer Tochter, doch diese wich ihrer Bewegung gekonnt aus.
„Gibst du die Weste nach heute Abend zurück?“ fragte Rory mit strengem Tonfall.
„Ja!“ schmollte ihre Mum und Rory schmiss ihr den Gürtel zu. Lorelai quiekte vor Freude und führte ihren Siegestanz auf.
Die beiden fuhren gemeinsam mit Lorelais Jeep die kurze Strecke zu Luke´s, und parkten direkt vor der Eingangstür. Schon bevor sie den Laden überhaupt betreten hatten erkannten sie Taylor der vor dem Tresen stand und in eine heftige Diskussion mit Luke vertieft war.
„Oh! Ich hab das Gefühl das wird interessant“ kicherte Lorelai und öffnete die Ladentür Lorelai und Rory erblickten Mrs. Patty, Babette und Kirk die an einem Tisch in der hinteren Ecke saßen und gesellten sich zu ihnen.
„Um was geht’s?“ erkundigte sich Lorelai bei Babette, die genauso wie der Rest der Gäste ungeniert auf Luke und Taylor starrte.
„Taylor will, dass Luke die Speisekarten in mehreren Sprachen verfasst – wegen der Touristen“ erklärte Babette und nahm einen Schluck von ihrem Kaffe.
„Nein, Taylor! Ich werde meine Speisekarten nicht auch noch auf Spanisch, Chinesisch, Französisch und Italienisch verfassen-“
„Und auf Hindi“ fügte Taylor mit einem Nicken hinzu.
„Auf Hindi?“ stöhnte Luke und verdrehte dabei die Augen.
„Letzten Sommer hatten wir zwei Touristen aus Indien in unserer schönen Stadt und die sollen sich schließlich auch wohlfühlen!“ erklärte Taylor mit Nachdruck.
„Wir hatten also indische Touristen?“ fragte Luke sarkastisch.
„Ja, Luke so ist das, Stars Hollow erfreut sich immer größerer Beliebtheit“
„Woher weißt du, dass die beiden Touristen nicht aus Pakistan, Bangladesch oder Vietnam kamen?“
„Nun ja, dann werden wir die Speisekarten wohl auch noch auf Pakistanisch, Vietnamesisch und – du weißt nicht zufällig welche Sprache man in Bangladesch spricht, Luke?“ wollte Taylor wissen.
„Raus aus meinen Laden!“ zischte Luke und gestikulierte dabei wild mit seinen Händen.
„Die Übersetzung würde dich nur $100 pro Karte kosten“ versuchte Taylor Luke zu beschwichtigen, was natürlich das genaue Gegenteil bewirkte.
„$100? Bist du wahnsinnig Taylor? Außerdem woher weißt du ob die Karte richtig übersetzt wurde? Kannst du etwa Hindi oder Vietnamesisch?“ schrie Luke, mittlerweile war er so wütend dass Lorelai sogar die Adern auf seiner Stirn erkennen konnte – dass schaffte bei Luke eben nur Taylor.
„Nein, selbstverständlich nicht!“ antwortete Taylor etwas verwirrt.
„Woher willst du dann wissen, dass alles richtig übersetzt ist? Noch nie was von Menschen gehört die sich chinesische Schriftzeichen tätowieren lassen, und erst Jahre später draufkommen dass sie mit Wörtern wie Affenschwanz auf ihrer Brust herumlaufen!? Weißt du was, gib mir einfach die Nummer von deinen Übersetzer, Taylor. Ich werde ihn beauftragen, ´´Taylor ist bekloppt´´, in alle Sprachen der Welt zu übersetzen und das wird dann meine neue Speisekarte! Denn Taylor, du kannst es sowieso nicht lesen!“ brüllte Luke.
„Du bist durchgeknallt, Luke! Das hat ein Nachspiel!“ antwortete Taylor entrüstet und verließ fluchend den Laden. Als Taylor nach draußen verschwunden war richteten sich die Blicke der Gäste wieder auf ihren Teller und das Gequatsche im Laden nahm seinen üblichen Lauf.
„Na, das war ja mal wieder eine Show“ seufzte Mrs. Patty und Babette nickte zustimmend.
„Ich muss los! Ich will Taylor fragen ob er jemanden zum übersetzen braucht, ich habe jetzt ein Online- Wörterbuch“ erklärte Kirk und stürmte aus den Laden, kopfschüttelnd blickten ihm die vier Frauen hinterher.
„Und sonst geht’s euch zwei Süßen gut?“ wollte Babette wissen.
„Alles bestens! Na gut, wir werden jetzt mal zu Luke gehen und versuchen ihn ein bisschen zu beruhigen!“ stöhnte Lorelai, und sie machte sich mit ihrer Tochter im Schlepptau auf dem Weg zum Tresen, wo Luke noch immer bitterböse geradeaus auf die Eingangstür starrte.
„Huh, Huh!“ kicherte Lorelai und schwang ihre Hände vor Lukes Augen, dieser blinzelte kurz und wandte sich dann seiner zukünftigen Frau samt Stieftochter zu.
„Hallo Lorelai! Hallo Rory!“ begrüßte er die beiden und versuchte gequält zu Lächeln.
„Hach, Schatz lass dich von Taylor nicht ärgern“ beruhigte sie ihn und tätschelte dabei seine Hand.
„Irgendwann bring ich ihn um!“ knurrte Luke.
„Ich weiß, Luke. Ich weiß, und ich werde dir dabei helfen! Lass es uns nur nach der Hochzeit tun, okay?“ witzelte Lorelai und nahm neben ihrer Tochter auf einen der Hocker Platz.
„Versprochen?“ fragte Luke verschwörerisch.
„Versprochen“ grinste Lorelai.
„Ihr solltet dass in euer Eheversprechen aufnehmen, das wäre sicher romantisch!“ spottete Rory.
Die beiden bestellten Kaffe zum mitnehmen, den ihnen Luke – da seine Gedanken noch immer um Taylor kreisten, und wie man ihn möglichst unauffällig beseitigen konnte – widerstandslos aushändigte.
„Wir müssen jetzt los, Schatz!“ sagte Lorelai und zog dabei einen Schmollmund, während sie sich über den Tresen beugte und Luke küsste.
„Zu Richard und Emily?“ fragte er nach.
„Nein zu Brad und Angelina!“ lachte Lorelai und schnappte sich ihren Kaffebecher.
„Bye, Luke“ verabschiedete sich auch Rory und zog ihre Mutter aus dem Laden, die offensichtlich Zeit schinden wollte, um die Begegnung mit ihren geliebten Eltern hinauszuzögern.
Lorelai fuhr heute mal wieder besonders vorsichtig nach Hartford, sie hielt sich exakt an die Geschwindigkeitsvorgaben – etwas dass sie normalerweise nie tat – und bliebt schon beim ersten Grün blinken der Ampel stehen.
„Mum, ich freue mich Grandma und Grandpa nach mehr als einem halben Jahr widerzusehen! Und du weißt, desto später wir kommen – desto länger müssen wir bleiben“
„Ja, ist doch schon gut“ sagte ihre Mum mürrisch und trat aufs Gaspedal.
Gerade als ihre Mum mit einem Affenzahn um die Kurve schlitterte, läutete Rorys Handy. Ohne weiter nachzudenken kramte sie es aus ihrer Tasche, schaltete das Autoradio auf Lautstärke 0 und hob ab.
„Hallo?“ blaffte sie ziemlich genervt in ihr Handy.
„Guten Tag Rory, hier spricht Madison Smith von der New York Times!“
Rory schlug sich die Hand vor dem Mund und es lief ihr kalt den Rücken hinunter. Ihre Mum sah sie besorgt von der Seite an.
„Oh, hi Madison“
„Tut mir leid, dass es so lange gebraucht hat bis ich mich melde. Doch bei uns geht’s immer drunter und drüber, und bei der hohen Anzahl von Bewerbern war es nicht ganz leicht eine Entscheidung zu treffen“
Rory musste schlucken, dass konnte nichts Gutes verheißen.
„Klar, das verstehe ich“ brachte sie mühsam hervor.
„Also, es sieht wie folgt für Sie aus, Rory. Ihr eingereichter Artikel zählte mit einem anderen zu den beiden besten, auch beim Vorstellungsgespräch habe ich Sie als äußerst kompetent empfunden, und könnte mir vorstellen dass Sie sich gut in unser Team integrieren würden. Es gab jedoch auch einen anderen Artikel der ihren durchaus ebenbürtig war, deswegen haben wir uns dafür entschieden Sie und den Verfasser des zweiten Artikel für eine Probezeit von 3 Monaten einzustellen, und erst danach werden wir entscheiden, wer den Platz endgültig bekommen soll.“
Rorys Herz raste, ihr Gehirn brauchte ein paar Sekunden um das eben gehörte zu verarbeiten.
„Also Rory, sind Sie noch interessiert und bereit sich in den kommenden 3 Monaten zu beweisen?“ setzte Madison nach.
„Klar, danke schön auf jeden Fall bin ich dazu bereit!“ antwortete Rory voller Enthusiasmus, der noch immer tausend Gedanken durch den Kopf schwirrten. Konnte das sein? Hatte sie es wirklich geschafft?
„Gut, das freut mich! Meine Assistentin wird Ihnen dann per E-Mail Arbeitsbeginn und Zeitpunkt zukommen lassen“
„Danke!“ erwiderte Rory.
„Dann sehen wir uns vermutlich in 1-2 Wochen! Bis bald“ verabschiedete sich Madison und ehe Rory noch etwas erwidern konnte, hatte sie schon aufgelegt.
„Was? Was war das? War das die Times?“ kreischte ihre Mutter.
„Mum, ich hab den Job! Zumindest mal für 3 Monate!“ jubelte Rory und riss dabei vor Freude die Hände in die Höhe.
Ein Gefühl breitete sich in ihren Körper aus, dass sie kaum mehr kannte – Zufriedenheit. In diesem Moment, war sie einfach der glücklichste Mensch der Welt, sie hatte es geschafft! Sie durfte sich beweisen, mehr hatte sie gar nie gewollt! Ihre Mum fuhr Schlangenlinien und hielt dann am Straßenrand an, und zog ihre Tochter an den Händen aus dem Auto, gemeinsam tanzten sie vor Freude eine Weile um das Auto.
„Oh mein Gott! Rory, ich bin so stolz auf dich!“ jauchze Lorelai, die beiden stießen dabei Jubelschreie aus und erst als sie von 3 Autofahren angehupt und vom vierten beschimpft wurden, stiegen sie wieder in den Jeep.
Den Rest der Fahrt musste Rory für ihrer Mum jedes Wort des Gespräches mit Madison widergeben, und mit einer knappen dreiviertel Stunde Verspätung erreichten sie letztendlich das Haus der Großeltern.
„Komm Rory lass uns nach Vegas abhauen, und deinen neuen Job feiern!“ versuchte Lorelai mal wieder ihre Tochter zu ködern.
Die beiden standen seit 5 Minuten vor der Eingangstür, und jedes Mal wenn Rory die Hand hob um zu klingeln, hatte Lorelai eine neue Idee was sie nicht alles statt dem Essen unternehmen könnten.
„Mum, ich habe kein Problem den Abend mit meinen Großeltern zu verbringen die es mir ermöglicht haben auf die Chilton und nach Yale zu gehen“ erinnerte sie Rory.
„Jetzt spielst du auch noch die Dankbarkeits -Karte aus“ beschwerte sich Lorelai, und versuchte ihren Kaffeebecher in ihre dafür viel zu kleine Tasche zu quetschen.
„Ich bin dankbar!“ rechtfertigte sich Rory und betätigte die Klingel.
Lorelai warf ihrer Tochter einen gespielt bösen Blick zu, als auch schon die Tür von Emily Gilmore höchstpersönlich geöffnet wurde.
„Hach endlich seid ihr da! Rory ich freue mich ja so dich zu sehen! Kommt rein, kommt rein“
„Ich freue mich auch dich zu sehen, Grandma“ lächelte Rory und die beiden umarmten sich kurz.
„Richard sie sind da!“ rief Emily in den Flur, während das neue Hausmädchen Namens Concepcion ihnen die Mäntel abnahm.
„Kaffebecher!“ sagte Emily mit ernstem Gesicht zu ihrer Tochter und streckte dabei fordernd die Hand aus.
Lorelai kramte verärgert ihren Kaffeebecher aus der Tasche und überreichte ihn ihrer Mutter, sie fühlte sich wie das kleine Mädchen dass von ihrer Mum beim heimlichen Süßigkeiten essen erwischt wurde.
„Grandpa!“ stieß Rory vergnügt aus, als ihr Großvater um die Ecke bog.
„Rory, schön dich nach all der langen Zeit wiederzusehen! Du siehst gut aus!“ bemerkte er und drückte seine Enkeltochter an sich.
„Was stehen wir so unbeholfen im Flur herum, lasst uns ins Wohnzimmer gehen!“ sagte Emily.
„Einen dreifachen Martini!“ platze es aus Lorelai heraus, ehe sie überhaupt das Wohnzimmer erreicht hatten.
„Lorelai, das ist unhöflich! Ich habe dich doch noch nicht einmal gefragt was du trinken möchtest!“ tadelte sie ihre Mutter. Auch von Rory kassierte sie dafür einen ermahnenden Seitenblick.
„Also Rory, wie waren die letzten Monate deiner Reise? Wir möchten gerne jedes Detail wissen“ fragte ihr Großvater voller Neugier.
„Grandpa ich werde euch sofort alles erzählen! Doch davor würde ich euch gerne noch etwas verkünden!“
Emily und Richard die den beiden in Wohnzimmerstühlen gegenübersaßen wechselten einen schnellen Blick.
„Bitte Rory, wir sind gespannt! Fang ruhig an!“ ermutigte sie Richard.
Daraufhin erzählte Rory ihnen die gesamte Geschichte, von ihrer Bewerbung bei der Times, dem Vorstellungsgespräch und von der letztendlichen Zusage. Ihre Großeltern platzen fast vor stolz und sie wurde von beiden stürmisch umarmt und geküsst.
Der Rest des Abends verlief einigermaßen harmonisch, Rory berichtete von jeden auch noch so kleinen Erlebnis ihrer Wahlkampftour, während sich Lorelai und ihre Mutter in die Haare gerieten, weil Lorelai versuchte das Gemüse unter ihren Besteck zu verstrecken.
Als sich die beiden verabschiedeten war es bereits nach 23 Uhr, und bei ihrer Ankunft zu Hause schon fast Mitternacht.
„Wollen wir unseren Vegas Ausflug auf Morgen verschieben?“ schlug ihre Mum vor, und gab ihrer Tochter einen gute Nacht Kuss auf die Stirn.
„Okay“ murmelte Rory, ihr fielen vor lauter Müdigkeit fast schon die Augen zu.
„Schlaf gut, mein Schatz. Ich bin furchtbar stolz auf dich! Ich will nur, dass du das nie vergisst!“
„Ich weiß Mum, und es bedeutet mir sehr viel.“
Nach einer kurzen Umarmung und einen kurzen Zwischenstopp im Badezimmer schlüpfte Rory in ihr Bett.
Tausend Gedanken schwirrten ihr mal wieder durch ihren Kopf, doch dieses Mal machte sie sich keine Sorgen darüber, sie wusste dass jetzt alles besser werden würde. Sie hatte jetzt einen Job, oder zumindest fast! 3 Monate lang musste sie sich beweisen, doch das würde sie schaffen! Wenn ihr Job bald anfing würde sie abgelenkt sein, und es würde nicht mehr so viel Zeit geben sich einsam zu fühlen. Das erste Mal seit sehr langer Zeit fiel Rory in einen ruhigen, traumlosen Schlaf.

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#14

Sehr sehr sehr toll! Vorallem die Michel Szenen kann man sich richtig ausmalen Smile Auch die Idee mti Taylor und der Speisekarte fand ich sehr gelungen!
Und ich hab auch schon eien Vermutung, was diesen zweiten Bewerber angeht... Wink

Einzig hier glaub ich liegst du falsch
Zitat:Denn Luke verstand sowieso nicht warum es ein Vorspeisen Buffet, 3 verschiedene Gänge, ein Nachspeisenbuffet und eine Torte geben musste – für ihn hätten es wohl auch Burger und Pommes getan.
Luke hasst ja ungesundes Essen und kann auch selber sehr gut 3 gänge menüs kochen Wink


_____What if sex was holy and war was obscene_____
-Alicia Keys
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#15

Es ist wirklich super toll geschrieben und ich kann mich ihn den Szenen sehr gut reinversetzen.

Die Nervosität von Rory konnte man bei lesen selber spüren und ich erinnerte mich selber daran wie nervös ich bei meinem ersten Vorstellungsgespräch war

Ich hab da auch so eine Vermutung wer der andere Bewerber sein könnte

Die Hochzeittorte mit der Schneefrau und Mann ist einfach nur genial

Beim Streit von Taylor und Luke musste ich lachen

Ich finde es nicht schlimm wenn die Teile so lang sind, denn so gibt es viel zu lesen wo man sich freuen kann
Mach weiter so und ich freu mich auf einen weiteren Teil Big Grin
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#16

Ach, der Teil war wieder spitze!!

Bin schon gespannt, wer der zweite Bewerber ist...

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Peyton: "Every song ends, but is that any
reason not to enjoy the music!" [.[SIZE=1]me.]
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#17

Zitat:Sehr sehr sehr toll! Vorallem die Michel Szenen kann man sich richtig ausmalen Smile Auch die Idee mti Taylor und der Speisekarte fand ich sehr gelungen!
Und ich hab auch schon eien Vermutung, was diesen zweiten Bewerber angeht... Wink

Einzig hier glaub ich liegst du falsch
Zitat:
Denn Luke verstand sowieso nicht warum es ein Vorspeisen Buffet, 3 verschiedene Gänge, ein Nachspeisenbuffet und eine Torte geben musste – für ihn hätten es wohl auch Burger und Pommes getan.
Luke hasst ja ungesundes Essen und kann auch selber sehr gut 3 gänge menüs kochen

Danke für dein Feedback. Ich glaube ich kann mir denken in welche Richtung deine Vermutung geht, mal schauen ob du richtig liegst (:
Stimmt, mit Luke und dem Essen hast du recht, soweit hab ich beim schreiben gar nicht gedacht .. danke dafür !

Zitat:Es ist wirklich super toll geschrieben und ich kann mich ihn den Szenen sehr gut reinversetzen.

Die Nervosität von Rory konnte man bei lesen selber spüren und ich erinnerte mich selber daran wie nervös ich bei meinem ersten Vorstellungsgespräch war

Ich hab da auch so eine Vermutung wer der andere Bewerber sein könnte

Die Hochzeittorte mit der Schneefrau und Mann ist einfach nur genial

Beim Streit von Taylor und Luke musste ich lachen

Ich finde es nicht schlimm wenn die Teile so lang sind, denn so gibt es viel zu lesen wo man sich freuen kann
Mach weiter so und ich freu mich auf einen weiteren Teil :biggrin:
Danke Lis, für dein FB .
Schön, dass man Rorys Nervosität spüren konnte, das war mir wichtig .. zu zeigen das sie sich vielleicht noch nicht 100 % sicher fühlt mit dem was sie tut.
Ich darf gar nicht daran denken wie nervös ich mit 15 bei meinem ersten Bewerbungsgespräch war, Big Grin
Na, mal schauen ob du mit deiner Vermutung bezüglich des anderen Bewerbers richtig liegst , ...

Zitat:Ach, der Teil war wieder spitze!!

Bin schon gespannt, wer der zweite Bewerber ist...
Auch die herzlichen dank für dein FB, (:

So, tut mir leid dass das mit dem neuen Teil jetzt "etwas" (*räusper*) länger gedauert hat, aber morgen spätestens übermorgen ist es soweit und ich werde einen neuen (mal wieder sehr langen) Teil posten.
Doch ich musste viel arbeiten und lernen.
Ich weiß ja, dass ein paar von euch Vermutungen haben wer der mysterisöse andere Bewerber ist .. mal schauen ob sie aufgehen ;D
ansonsten kann ich nur sagen, dass es die ein oder andere Überraschung geben wird ..
Freu mich wenn ihr alle weiter mitliest!

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#18

So, here weg go .. der neue Teil.
Wie gesagt, es tut mir leid dass es ein bisschen länger gedauert hat, werde versuchen dass in Zukunft zu vermeiden.
Wie es weiter geht ? Seht selbst !

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4. Before you can say Jack Robinson
“Mum, ich werde mir trotzdem eine Wohnung in New York suchen“ seufzte Rory und stellte die Schüssel voller Käsepopcorn neben die Marshmellows und die Chocolate Cookies.
„Warum? Du könntest doch genauso gut wieder hier in Stars Hollow leben! Wir sind zwar nicht Manhattan, aber hey wenn du willst kann ich Luke sicher dazu überreden, eine Feuerleiter vor deinem Fenster aufzustellen?“ schlug ihre Mum vor, während sie einen der drei Pizzakartons öffnete.
„Von Stars Hollow bis nach New York sind es pro Strecke zwei Stunden, das heißt ich wäre jeden Tag mehr als 4 Stunden unterwegs“ rechnete ihr Rory vor.
„Hach, man braucht doch niemals 2 Stunden-“
„Stimmt, du hast damals mehr als dreieinhalb Stunden gebraucht, weil du die Abkürzung über die 95 bei New Haven nehmen wolltest, und nach 110 Meilen in die falsche Richtung sind wir dann in Hopkinton, Massachusetts gelandet! Und selbst dann hast du noch behauptet wir wären am richtigen Weg“
„Daran erinnere ich mich nicht!“ behauptete Lorelai und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.
„Im Moment werde ich mich doch nur mal nach einer Wohnung umsehen, und erst in 3 Monaten falls ich eine sichere Jobzusage bekommen sollte, umziehen!“ versuchte sie ihre Mum zu besänftigen.
„Ja schon gut, erzähl dass deinen anderen Müttern die mit dir qualvoll in den Wehen gelegen sind und immer ein freies Zimmer für dich haben!“ schmollte Lorelai weiter.
„ Wollen wir jetzt mit dem Film beginnen?“
„Ja!“
„Und du bist wirklich sicher, dass du ihn sehen willst? Du konntest schon die ersten drei Teile nicht leiden, Mum!“
„Und?“
„Verstehe einer Lorelai Gilmore“ stöhnte Rory und schob die DVD in den dazugehörigen Player. Ihre Mum hatte tatsächlich ihren altmodischen Videorekorder gegen einen von diesen neumodischen Dingern getauscht. Oder war das damals ihr Vater gewesen, als er noch mit ihrer Mutter zusammen war? Sie schnappte sich ein Stück Käse Pizza und machte es sich neben ihrer Mum auf der Couch bequem.
Nach all den Jahren galten immer noch dieselben Regeln bei einem Video Abend im Hause Gilmore: Zuerst musste die ideale Sitzposition gefunden werden, reden, telefonieren oder auch nur aufs Klo zugehen während die DVD lief war verboten - denn der Film würde unter keinen Umständen angehalten werden.
Lorelai genoss den ersten gemeinsamen Videoabend mit ihrer Tochter seit vielen, vielen Monaten. Ab und zu hatte sie Versuche mit Luke gewagt, doch als er vor zwei Monaten bei Casablanca genau an der Stelle zu schnarchen begonnen hatte als Rick mit seinen Fingern Ilsas Kinn in die Höhe schob und „Schau mir in die Augen, Kleines!“ raunte, hatte sie schlussendlich resigniert.
„Ein Flugzeugabsturz, eine Massenkarambolage am Highway, eine entgleiste Achterbahn – okay aber ein Rennauto dass in eine Zuschauertribüne rast?“ platzte es aus Lorelai heraus, sobald der Abspann des Films über den Fernseher flimmerte.
„Ich hab es gewusst!“ stöhnte Rory theatralisch.
„Ist dir aufgefallen dass der Hund des Obdachlosen Browning hieß, der Name kam doch schon im ersten Teil vor! Wie einfallslos“
„Tja, Hollywood ist auch nicht mehr das was er mal war“
„Wir sollten aufpassen, genau über unserem Wohnzimmer ist mein Badezimmer, vielleicht werden wir jetzt während wir hier auf der Couch sitzen auch von der Badewanne erschlagen!“ erklärte Lorelai mit gespielten entsetzen.
„Mum, kein Final Destination mehr für dich! Und sollte es noch weitere Fortsetzungen geben, werde ich in jeden Laden im Umkreis von 100 Meilen Fotos von dir aufhängen, mit großer grüner Aufschrift ´Unter keinen Umständen Final Destination Filme an diese Frau verkaufen´ “
„Mit grüner Aufschrift?“ wollte Lorelai mit hochgezogenen Augenbrauen wissen.
„Ja, mit grüner Aufschrift! Die Leute erwarten bei solchen Plakaten immer eine rote Aufschrift und sehen dann schon gar nicht mehr hin! Grün macht die Menschen hingegen neugierig!“
„Das verstehen wohl nur Leute die bei der Times arbeiten“ stänkerte ihre Mum.
„Ich muss jetzt ins Bett, ich sollte an meinen ersten Arbeitstag nicht zu spät kommen. Außerdem muss ich schon um kurz nach 6 Uhr früh los fahren, weil mir hier irgendjemand nicht erlaubt nach New York zu ziehen!“
„Hey, wenn du Morgen pünktlich zu Arbeit kommst, dann erwarten die das jeden Montagmorgen“
„Mum, ich habe kein Problem damit pünktlich zur Arbeit erscheinen!“
„Klar, du bist ja auch die nächste Mutter Theresa“
„Gute Nacht“
„Gute Nacht, Schätzchen! Und viel Glück für deinen ersten Arbeitstag Morgen!“
„Danke, Mum“ antwortete Rory und verschwand in ihrem Zimmer.
Lorelai streckte sich kurz und erhob sich schließlich von der Couch um den Tisch von Essensresten zu befreien. Gerade als sie die erste Ladung leerer Verpackungen in den Mülleimer beförderte, hörte sie wie Luke die Eingangstür schloss.
„Ich bin in der Küche, Schatz!“ rief sie und biss sich dabei auf die Zunge, hoffentlich war Rory noch nicht eingeschlafen.
„Hey Lorelai, ich-“
„Schhhhhhhh! Komm, wir gehen nach oben“ schnitt ihm Lorelai das Wort ab und schob ihn in Richtung Treppe.
Oben angekommen schloss sie leise die Schlafzimmertür und gab Luke einen kurzen Kuss. Als sie sich von ihm löste, bemerkte sie, dass Luke nervös wirkte, ja vielleicht sogar etwas verunsichert.
„Luke, was ist los?“ fragte sie und setzte sich ans Bettende und beobachtete ihren zukünftigen Ehemann wie er unruhig im Zimmer auf und ab lief. Plötzlich blieb er stehen und starrte sie an.
„Er kommt zur Hochzeit, er hat den Termin verschieben können. Irgendein anderer Autor oder Dichter, was weiß ich springt für ihn ein … “
„Von wem redest du?“ fragte Lorelai, obwohl sie die Antwort doch schon längst kannte.
„Von Jess“ antwortet Luke irritiert.
Lorelais Magen verkrampfte sich, doch sie ließ sich äußerlich nichts anmerken, natürlich sprach er von seinem Neffen – von wem denn sonst? Als sie vor Monaten begonnen hatten, die Gästeliste zu erstellen, war Jess einer der ersten Namen gewesen, die Luke ganz oben auf die Liste gesetzt hatte. Was hatte sie auch anders erwartet? Jess war ihm wichtig, vielleicht sogar wichtiger als sie es sich vorstellen konnte. Sie wusste, dass Luke regelmäßig mit Jess telefonierte und dass er sich ganz gut machte, er hatte einen Job, eine Wohnung und schrieb Bücher – er hatte sich also geändert. So richtig glauben konnte sie das aber nicht, Typen wie Jess, die änderten sich doch nie? Aber es gab auch eine ganz leise Stimme in ihrem Hinterkopf, die fragte, ob die Art und Weise wie sie noch immer über diesen Jungen dachte fair sei. Angestrengt versuchte sie sich an ihre letzte Begegnung mit Jess zu erinnern, war das wirklich bei Lizs Hochzeit vor mittlerweile fast 5 Jahren gewesen? Anscheinend … trotzdem war ihre innere Abneigung gegenüber Jess geblieben. Drei Wochen nachdem verschicken der Einladungen, hatte eines Samstagmorgen das Telefon geläutet, nichtsahnend hatte sie abgehoben – und auf einmal Jess am anderen Ende der Leitung gehabt. Ganz höflich hatte er sich entschuldigt, dass er wohl nicht zur Hochzeit kommen könne, weil er an diesem Wochenende einen wichtigen Termin in Kentucky hätte. Nach ihrem Gespräch hatte sie festgestellt, dass Jess noch immer kein Fan von vielen aneinandergereihten Wörtern zu sein schien, andererseits hatte er ihr zur bevorstehenden Hochzeit gratuliert und gemeint dass es auch mal Zeit gewesen sei, Nägeln mit Köpfen zu machen. Als er vor Jahren nach Stars Hollow gekommen war, hatte sie ihn sofort durchschaut – den Möchtegern coolen und ach so rebellischen Jess. Ihrer Tochter zu liebe hatte sie versucht mit ihm klarzukommen, doch als er ohne ein Wort nach Kalifornien abgehauen war und somit Rory das Herz gebrochen hatte, war er auf Platz eins ihre schwarze Liste gerutscht. Doch musste ihre Tochter heute noch beschützt werden? Konnte sie Jess nicht noch eine Chance geben, oder ihm zumindest neutral gegenüberstehen? Das würde ihr schwer fallen, alleine die Tatsache dass er nur 6 Tage vor der Hochzeit anrief – und holla die Waldfee – sagte er würde doch kommen, machte sie wütend. Konnte man so etwas denn machen? Tja, Jess konnte es anscheinend.
„Lorelai?“ holte sie Lukes Stimmt mal wieder auf den Boden der Realität zurück.
„Hm, ja“ räusperte sie sich.
„Wir brauchen für Jess auch kein Zimmer im Dragonfly, er kann in meiner alten Wohnung schlafen, das ist ihm wohl sowieso lieber“
„Wahrscheinlich“
„Ich freue mich, dass er es doch geschafft hat, seinen Termin zu verschieben, ich meine von dem was er immer so erzählt, scheint er sehr beschäftigt zu sein“ redete Luke munter weiter.
„Hm“
„Und, wirst du es Rory sagen?“ wollte er wissen.
„Ja, ich werde morgen Abend mit ihr reden, aber ich denke für sie ist das keine große Sache. Sie hat auch nie danach gefragt, ob Jess zur Hochzeit kommt, also wird das kein Problem sein“ entgegnete Lorelai und erhob sich vom Bett um ins Badezimmer zu gehen.
„Toll, das sind schon mal gute Nachrichten“ sagte Luke voller Erleichterung.
Lorelai stützte sich mit den Händen am Waschbecken ab und atmete einmal kräftig ein und aus. Würde es Rory wirklich nichts bedeuten Jess wiederzusehen? Sie musste daran denken, wie sehr ihre Tochter die Nachricht von Deans Hochzeit mitgenommen hatte, wie würde sie sich dann wohl fühlen wenn sie Jess gegenüberstand? Lorelai betrachtete sich im ovalen Spiegel der über den Waschbecken angebracht war, verärgert strich sie sich mit den Fingern über die Sorgenfalten auf ihrer Stirn – das war das letzte was sie jetzt gebrauchen konnte! Falten, und das vor ihrer Hochzeit, sie machte sich eindeutig zu viele Gedanken um Jess … Sie putzte sich die Zähne, zog sich ihr Nachthemd über und schlüpfte neben Luke ins Bett, drehte sich zur Seite und legte ihren Kopf auf seine Brust.
„Muss das denn am Freitagabend wirklich sein?“ seufzte Luke.
„Hach, Schatz. So ein Junggesellenabschied gehört einfach dazu“
„Ich weiß nicht, ich bin nicht der Typ für sowas“
„Du gehst doch nur mit Jackson und TJ ein paar Bier trinken? Und ich werde es auch ruhig angehen lassen, Sookie, Rory und ich wollen nur ein Glas Champagner trinken“
„Keinen Stripper?“
„Hm, mal schauen vielleicht können wir Kirk dazu überreden?“
„Lorelai!“ rief Luke, und sie spürte wie sich sein Brustkorb rasch hob und wieder senkte.
„Ehrenwort! Keine Stripper und keine exzessiven Alkoholorgien“ lachte Lorelai und drückte dabei Lukes Hand.
„Okay“
„Es sei denn Sookie macht wieder ihre Spezial Bowle, dann kann ich für nicht garantieren!“
„Muss das sein?“ raunte Luke und verdrehte dabei die Augen.
„Nur Spaß, Schatz! Und jetzt lass uns schlafen, die letzte Woche vor der Hochzeit wird mit Sicherheit anstrengend. Morgen werden die letzten Sachen ins Hotel geliefert“
„Okay, gute Nacht Lorelai“ flüsterte Luke und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
Sie kuschelte sich enger an ihren zukünftigen Mann und schlief mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

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#19

Part 2 .

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Rory parkte ihren silbernen Toyota in einen der zahlreichen Seitenstraßen der Washington Heights, nur wenige Gehminuten von der Columbia University entfernt. Der Grund dafür war die Tatsache, dass sie nach ihrem Vorstellungsgespräch bei der Times, geschlagene eineinhalb Stunden gebraucht hatte um mit dem Auto aus Manhattan wieder herauszukommen. Der Verkehr war ein Albtraum gewesen, und sie war in so vielen unterschiedlichen Sprachen beschimpft worden, dass sie davon noch heute ein regelrechtes Trauma hatte. Sie warf sich ihre braune Tasche über die Schultern, packte ihre Laptoptasche und machte sich auf den Weg in Richtung U-Bahn Station. Knappe eineinhalb Stunden hatte sie von Stars Hollow bis hier gebraucht, nun kam noch eine 20 minütige Fahrt mit der U-Bahn vom Stadtrand New Yorks nach Manhattan auf sie zu. Mit schnellen Schritten lief sie beim Psychologie Gebäude der Columbia University vorbei, vor dem sich bereits um kurz vor halb 8 einige Studenten tummelten. Kurz dachte sie zurück an ihre Studienzeit, an all die Erfahrungen und Erlebnisse, an ihre alten Freunde und für den Bruchteil einer Sekunde auch an Logan. Sie musste sich zusammenreißen! Diese Gedanken hatten in ihrem Kopf jetzt keinen Platz, nicht heute, und schon gar nicht an ihrem ersten Arbeitstag bei der New York Times! Während sie die Straße hochlief, entdeckte sie in einen der typischen New Yorker Backsteingebäuden die den Weg säumten, ein kleines Cafe namens Jou Jou. Da die erste Dosis Koffein an diesem Tag sowieso überfällig war, bestellte sie in den kleinen Laden schnell einen Kaffe to-go. Mit dem Kaffebecher in der Hand stapfte sie weiter durch den Schnee – der inzwischen zu braunen Matsch geschmolzen war – in Richtung U-Bahn Station. An einer roten Ampel musste sie kurz inne halten und nutzte die Zeit um einen Schluck von dem dampfend heißen Getränk in ihrer Hand zu nehmen, sofort verzog sie das Gesicht, schmeckte das widerlich! Mit einer schwungvollen Bewegung beförderte sie den noch vollen Pappbecher in den Mistkübel rechts von ihr, durchquerte noch ein Stück des Mitchell Square Parks und erreichte nach einen 5 minütigen Fußweg den Eingang der U-Bahnstation. Sie stieg die Treppen hinab und kaufte von der Dame hinter den Schalter mit den Panzerglasfenstern eine aufladbare Metrokarte für 3 Monate. Tausende Menschen tummelten sich um diese Uhrzeit in der U-Bahnstation und sie hatte einige Mühe den richtigen Abgang zu ihrem Gleis zu finden. Mit einigen Nachfragen klappte es ohne größere Probleme, und zwei Minuten später stand sie dicht gedrängt, mit hunderten anderen Menschen in einer U-Bahn der LinieA, in Richtung Lefferts Boulevard. Mit der linken Hand presste sie ihre Handtasche sowie ihre Laptoptasche fest an sich , während sie sich mit der anderen krampfhaft versuchte an der Metallstange über ihr festzuhalten – was eigentlich, wie sie mit einen Blick feststellte, unnötig war, denn umfallen war in dieser Sardinenbüchse wohl kaum möglich. Während die U-Bahn nur so dahin raste, und Rory bei jeder kleinsten Kurve das Gefühl hatte sie würde gleich entgleisen, beobachtete sie die Menschen im Wagon. Die Mehrheit der Leute waren wohl Pendler wie sie, auf dem Weg zur Arbeit, die meisten von ihnen verbrachten die Fahrt damit grimmig auf die Zeitung oder den Ipod in ihrer Hand zu starrten. Aus den Augenwinkeln betrachtete sie die gestresste Mutter neben sich, die ihre drei kleinen Kindern an den Händen hielt, oder den Mann, ein Stückchen rechts von ihr, der sich mit seinem Spiegelbild im Glas der U-Bahn Fenster stritt. Das war also New York, und diese Strecke würde sie nun jeden Tag zurücklegen. 4 Stationen und gefühlte 10 Ellbogenstöße später, stieg sie am Port Authority Bus Terminal aus, und kämpfte sich durch die riesige Halle in Richtung Ausgang. Draußen angekommen musste sie erstmals nach Luft schnappen, die ersten Züge der kalten Winterluft füllten ihre Lunge und waren nach der stickigen U-Bahnfahrt beinahe ein Segen. Sie schlug die Angebote, der auf Kunden wartenden Taxifahrer aus und lief die letzten Meter auf der 8th Avenue in nördliche Richtung zum Hauptgebäude der Times. 10 Minuten zu früh drückte sie die schweren Eingangstüren der Zeitung auf und begab sich – wie es in Madison Smiths E-Mail geheißen hatte – zum Mitarbeiter Schalter. Während sie die Lobby durchquerte stellte sie mit schnellen Blick auf die Frauen die an ihr vorbeistolzierten fest, dass sie mit ihren schwarzen Rock, dazu passenden Stiefeln und weißer Bluse auf jeden Fall besser ins Bild passte als das letzte Mal. Am Mitarbeiterschalter bekam sie ihren vorläufigen Ausweis, für den am heutigen Tag noch Fotos gemacht werden sollten, und begab sich dann zu den Aufzügen um in die 19. Etage hochzufahren. Laut den Informationen der E-Mail würde sie jetzt kurz auf Madison Smith und den zweiten Bewerber treffen, und mit ihnen gemeinsam den Tagesablauf besprechen. Vor den Aufzügen warteten bereits Trauben von Menschen um nach oben zu gelangen, sie nutzte die Gelegenheit um einige von ihnen zu mustern, denn jeder von ihnen konnte ihr Konkurrent für die nächsten 3 Monate sein. Rory hatte versucht nicht sonderlich viele Gedanken an den oder die Andere zu verschwenden, doch jetzt so kurz davor machte sie sich mal wieder Sorgen. Was wenn der andere Kandidat mehr journalistische Erfahrung hatte als sie? Was wenn sie mit ihm nicht klarkommen würde? Oben angekommen wurde sie von derselben älteren, freundlichen Dame begrüßt wie bei ihrem Vorstellungsgespräch, sie war darauf eingestellt gewesen noch etwas warten zu müssen, doch zu ihrer Verwunderung wurde sie direkt in Madison Smiths Büro geführt. Als sie das riesige Büro betrat, erblickte sie Madison telefonierend hinter dem Schreibtisch, die ihr mit einer Handbewegung andeutete auf einen der beiden Stühle davor platzzunehmen. Ihr Herz schlug Rory bis zum Hals, und auch der Koffeinentzug machte sich langsam bemerkbar, sie war das Ebenbild ihrer Mutter was Kaffe betraf – das wurde ihr in diesem Moment mehr denn je bewusst. Madison flüsterte ihr zu, dass sie wohl noch zwei Minuten brauchen würde und verdrehte während sie weiter in das Telefon schimpfte, genervt die Augen. Rory überlegte gerade ob das riesige Gebäude, dass sie durch die Glasfront erkennen konnte, das Empire State Building oder das Rockefeller Center war, als erneut die Tür geöffnet wurde.
„Mrs. Smith, Ihr zweiter 8 Uhr Termin ist eingetroffen!“ verkündete die Sekretärin, die in der Tür stehen geblieben war und unsicher in ihre Richtung blickte. Madison beendete rasch ihr Telefongespräch und erhob sich, Rory tat es ihr gleich.
„Na dann schicken Sie ihn bitte doch mal hinein“ antwortete Madison und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
„Sehr gerne, Mrs. Smith“ nickte die ältere Frau und watschelte davon.
Es war also ein „Er“, ein männlicher Konkurrent, sie war mittlerweile so nervös dass sie nicht wusste was sie mit ihren Händen tun sollte schlussendlich entschloss sie sich dafür, sie hinter ihrem Rücken zu verschränken.
„Ah, kommen Sie nur rein, kommen sie nur rein!“ lächelte Madison in Richtung Bürotür, und Rory die dieser die ganze Zeit den Rücken zugewandt hatte, drehte sich langsam um. Der erste Gedanke der ihr durch den Kopf schoss war, dass Madison und der Mann der soeben die Tür schloss, ein perfektes Paar für eine neue Armani Werbung wären. Unbeholfen starrte sie ihn an, er hatte etwas dunklerer Haut, kurz geschorene schwarze Haare und dunkelbraune ja fast schon schwarze Augen. Er trug einen beigefarbenen Anzug, mit weißem Hemd und Silber-grauer Krawatte, sein Blick wirke entschlossen, vielleicht sogar fast etwas kämpferisch.
„Mr. Castillo, nehmen sie bitte neben Ms. Gilmore Platz“ sagte Madison, während sie ihm kurz die Hand schüttelte und verwies dabei auf den freien Stuhl neben Rory.
„Danke“
„So, ich gratuliere Ihnen, sie beide haben es geschafft sich gegen 50 Mitkandidaten durchzusetzen, darauf können sie durchaus stolz sein. Doch die kommenden 3 Monate werden hart, ich erwarte von Ihnen Disziplin, Ausdauer und vor allem Teamfähigkeit, sie werden schnell herausfinden, dass exzellente Kontakte zu anderen Mitarbeitern lebensnotwendig sind. Vergessen sie 8-Stunden Arbeitstage, freie Wochenenden und eine fixe Zeiteinteilung, denn sie müssen immer bereit sein, zu jeder Tageszeit!“
Die beiden nickten zustimmend, und Rory linste für einen Moment zu dem grimmig dreinblickenden Mann neben ihr hinüber, wie alt konnte er sein? Maximal 2, vielleicht 3 Jahre älter als sie selbst.
„Also, sie beide werden jede Woche einen anderen Resort und somit einen anderen unserer Journalisten zugeteilt werden. Ihre erste Arbeitswoche werden sie mit Anthony Bryans, unserem Politredakteur verbringen, er ist für die gesamte politische Berichterstattung im Großraum New York zuständig. Anthony ist ein netter Mensch, aber sehr individuell – sie müssen lernen mit verschiedenartigen Persönlichkeiten klarzukommen, um möglichst viel Erfahrung zu sammeln.“
Wieder nickten die beiden, und Madison fuhr fort.
„Sie werden sich ein Büro teilen müssen, wobei man das Zimmer wohl eher als Schuhschachtel bezeichnen sollte. Aber hey, es ist warm darin, sie haben zwei Schreibtische und die Toilette gleich ums Eck! Praktisch, nicht? Sie sollten sich das ganze jetzt einmal ansehen, und Anthony wird sie dann in 20 Minuten zu sich holen, um mit Ihnen den weiteren Tagesablauf durchzugehen, wir sehen uns dann Freitag um zu besprechen wie die erste Woche gelaufen ist! Dann wünsche ich Ihnen viel Glück, das werden Sie mit Sicherheit brauchen!“
Madison stand auf und begleitete sie aus dem Büro, mit der Hand zeigte sie auf eine Tür am anderen Ende des Ganges, hinter der sich wohl ihr neues Büro befinden sollt, verabschiedete sich von den beiden und marschierte dann in die andere Richtung davon.
Rory blickte Madison unsicher hinterher, beschloss dann aber die Selbstzweifel zur Seite zu schieben und wandte sich an den Mann neben ihr, den sie bis jetzt nur als Mr. Castillo kannte.
„Ich bin Rory“ lächelte sie höflich und streckte ihm die Hand entgegen.
„Luis“ erwiderte er mit rauer Stimme und schüttelte kurz ihre Hand.
Luis schien nicht sonderlich viel von Smalltalk zu halten, denn ohne ein weiteres Wort zu verlieren machte er kehrt und ging den Gang entlang zu dem Büro, dass sie sich in Zukunft teilen würden. Rory seufzte, das fing schon mal ganz toll an, ein Kollege, nein - ein Konkurrent, der anscheinend nicht mal mit ihr reden wollte. Sie riss sich zusammen, schließlich war sie nicht hier um neue Freundschaften zu knüpfen, sondern um den Job zu bekommen, und unter keinen Umständen würde sie sich diese Chance entgehen lassen. Als sie einen ersten Blick in das winzige, dunkle Zimmer warf, wusste sie warum es Madison als Schuhschachtel bezeichnet hatte. In der Mitte des kargen Raumes standen zwei Holzschreibtische Seite an Seite, an denen sich Luis gerade zu schaffen machte, scheinbar wollte er seinen Schreibtisch an das andere Ende des Zimmers schieben. Ihr sollte es Recht sein, wenn er wollte konnte er auch gerne am Gang arbeiten, sie stellte ihre Laptoptasche auf den anderen Schreibtisch ab und sah sich um. Klar, es war nicht Madisons edles Luxusbüro, aber sie hatte einen eigenen Platz wo sie sich hinsetzen konnte um zu schreiben – und das bei der New York Times. Die nächsten 5 Minuten verbrachte sie damit, den PC der auf ihren Tisch stand hochzufahren und die Tischplatte von Staub zu befreien. Als sie sich umdrehte um nach einer Steckdose für ihren Laptop zu suchen, erblickte sie Luis der lässig an seinen Schreibtisch gelehnt stand, und sie anstarrte. Was sollte das?
„Auf welcher Universität warst du?“ fragte Luis, während er sprach blitzten seine strahlend weißen Zähne hervor.
„Yale“ antwortete sie knapp, was sollte das werden? Ein Verhör? Sie fühlte sich unwohl, dieser Typ war ihr nicht geheuer.
„Hm, lass mich raten, dein Werdegang sah in etwa so aus: Privatschule – Schülerzeitung – Jahrgangsbeste - Unizeitung – Chefredakteurin – und noch ein klein wenig Erfahrung außerhalb und dann hast du diesen Job hier bekommen?“ lächelte er spöttisch.
Rory stand wie erstarrt in der Mitte des Raumes und fühlte sich – auch wenn es dafür keinen Grund gab – ertappt.
„Woher-?“ stammelte sie.
„Ich das weiß?“ beendete er den Satz mit hochgezogenen Augenbrauen.
Rory nickte, unfähig auch nur ein Wort herauszubekommen.
„Nur geraten“ meinte er mit einer abfälligen Handbewegung, als er noch etwas hinzufügen wollte, klopfte es an der Tür und ein Mann um die 50, mit für seinen Körperumfang viel zu enger Anzughose betrat den Raum.
„Gilmore? Castillo? Folgen Sie mir in mein Büro“ forderte er sie ohne Begrüßung auf. Luis stieß sich von seinen Schreibtisch ab und folgte dem Mann mit schnellen Schritten, während sie selbst zwei Sekunden brauchte um sich aus ihrer Starre zu lösen.
In Anthony Bryans Büro dominierte die Farbe Schwarz, auf Rory wirkte dadurch alles etwas schwer und ungemütlich, was nicht gerade dazu beitrug ihre Laune zu heben. Mr. Bryans erklärte ihnen zuerst allgemeine Abläufe bei der Times, und danach das heutige Tagesprogramm. Luis und sie, sollten am Nachmittag eine Rede des Bürgermeisters von New York – Michael Bloomberg – im World Financial Center besuchen, um für Mr. Bryans eine Zusammenfassung der wichtigsten Standpunkte schreiben.
Nach dem Gespräch mit Mr. Bryans fuhren sie in die 13 Etage um bei einer Frau Namens Kaitlynn, die Bilder für ihren Mitarbeiterausweis schießen zu lassen. Natürlich war sie mit ihrem Foto unzufrieden, ihre Haut glänzte viel zu stark und irgendwie wirkte ihr Blick abwesend.
Um 12 Uhr begann ihre 30 minütige Mittagspause, so machte sie sich auf den Weg in die Cafeteria im Erdgeschoss. Es war ihr erster Tag, und da sie außer Luis noch niemanden kannte, hatte sie angenommen, sie würden gemeinsam Essen, doch das stellte sich als falsch heraus. Als der Aufzug im Erdgeschoss hielt, sprang Luis nahezu heraus und rannte in Richtung Ausgangstür, anscheinend hatte er andere Pläne für seine Mittagspause.
„Du bist ja mal ein ganz netter, Luis“ zischte sie und folgte der Menschenmenge in Richtung Cafeteria. Das Angebot an Essen war fantastisch, es gab verschiedene Pasta – Sandwich – und Sushi Stationen, sowie eine eigene Nachspeisentheke. Rory bestellte ein paar California Rolls mit einer Cola, und entschied sich für einen Platz an der riesigen Glasfront. Sie hatte beschlossen, die Mittagspause für Recherchen zu nutzen, und dafür ihren Laptop mitgenommen. Während sie ihre California Rolls aß und dabei versuchte, sich nicht mit Sojasauce voll zu kleckern, las sie alle Informationen im Internet, die sie über Michael Bloomberg finden konnte. Eigentlich kannte sie sowieso alle wissenswerten Fakten auswendig, doch vielleicht würde es ihr später einen entscheidenden Vorteil bringen. So sehr sie auch versuchte, sich auf den Bürgermeister zu konzentrieren, schweiften ihre Gedanken immer wieder zu Luis ab. Was war mit diesem Mann nur los? Er sah allen anderen Leuten in die Augen, nur ihr nicht, er wich ihren Blicken aus … seufzend holte sie ihr Handy aus der Tasche, sie konnte eine Aufheiterung nun wirklich gebrauchen! Langsam wählte sie die Nummer ihrer Mutter.
„Hallo“ meldete sich ihre Mum mit fröhlich klingender Stimme.
„Hi Mum“
„Wer spricht denn da bitte?“ fragte Lorelai mit gespielter Unwissenheit.
„Mum-“
„Oh mein Gott, ist das wirklich Rory Gilmore von der New York Times am anderen Ende der Leitung?“ wurde sie von ihrer Mutter unterbrochen.
„Ja, Mum“
„Könnten Sie mir bitte ein Autogramm zukommen lassen?“ kicherte sie ins Telefon.
„An wem soll ich sie adressieren, an die verrückte Frau aus Stars Hollow?“
„Hach Schatz, das wäre nicht so gut, da könnten sich noch genügend andere Menschen angesprochen fühlen“
„Wer?“
„Patty, Babette, Sookie! Nur ein paar die mir auf die Schnelle einfallen, was ist los? Haben sie dich schon zur Königin der New York Times gemacht?“
„Nein, im Moment versuche ich gerade Sushi zu Essen, ohne meinen Rock mit Sojasauce zu ruinieren“
„Mittagspause?“ wollte ihre Mum wissen.
„Jap“
„Die haben bei der New York Times Mittags- Sushi?“
„Mhm“
„Ich wette sie sind nicht so kreativ und haben Variationen a la Nachttisch-Sushi, wie wir damals“
„Nein, das glaub ich auch nicht“ seufzte Rory und trank einen Schluck aus ihrem noch randvollen Cola Glas.
„Was ist los?“
„Nichts, es läuft nur etwas anders als ich es mir vorgestellt habe, der andere Bewerber – Luis – oder sollte ich besser sagen Mr. Arrogant, redet nichts mit mir, das Foto auf meinen Mitarbeiterausweis sieht aus als wäre ich in eine Puderdose gefallen, und so eben ist mir Sojasauce auf den Ärmel meines Blazers getropft“ beschwerte sich Rory, während sie versuchte den Fleck auf dem weißen Stoff mit einem Taschentuch zu entfernen.
„Das ist aber eine ganze Menge für die ersten paar Stunden“ kicherte Lorelai.
„Das ist nicht witzig Mum“
„Ich weiß, und dieser Luis – hat er wenigstens eine Glatze oder einen Bierbauch?“
„Nein, er sieht aus wie eine 10 Jahre jüngere Version von Wentworth Miller“
„Oha, ich versuche mir das gerade vorzustellen …“
„Mum, vielleicht hätte ich mir einen anderen Beruf aussuchen sollen-“
„Zum Beispiel?“
„Richterin, Ärztin, Feuerwehrfrau“
„Pfui! Hast du schon mal an die Uniformen gedacht? Richter müssen diesen komischen Talar tragen, Ärzte diese fiesen weißen Kittel – und mein Kind, du hast schon eine helle Haut – weiß steht dir nicht sonderlich, da wirkst du so blass wie eine Leiche! Und von der Feuerwehruniform möchte ich erst gar nicht reden“
„Danke, für die Aufmunterung“ seufzte Rory in ihr Handy.
„Hach Schatz, du machst das schon! Hau sie um, okay?“
„Okay, ich muss jetzt Schluss machen. Wir sehen uns Abends zu Hause“
Hastig schnappte sie sich ihren Laptop samt Tasche und lief in Richtung Toilette, dort angekommen versuchte sie Vergebens den Fleck aus ihrem Blazer zu waschen, mit dem Ergebnis, dass ihr halber Ärmel nass war und der Sojasaucen-Fleck genauso aussah wie davor.
Sie mussten sich mit Luis ein Taxi zum World Financial Center teilen, eine äußerst unangenehme Fahrt. Während Rory versuchte den pakistanischen Taxifahrer mit Händen und Füßen zu erklären, zu welchem Eingang des Gebäudes sie mussten, hatte Luis die ganze Zeit trotzig aus dem Seitenfenster gestarrt. Als sie den riesigen Konferenzraum betraten,und die zwei reservierten Plätze nebeneinander, mit ihren Namen darauf entdeckten, schien er noch wütender zu werden. Langsam wurde sie ebenfalls sauer, was sollte das? Ja, Luis und sie waren wohl Konkurrenten, aber sowie er sich benahm sah er sie eher als Todfeindin.
Verärgert schob sie die Gedanken beiseite, das hier war ihr Traumjob, so viele Jahre hatte sie darauf hingearbeitet, von niemand würde sie sich das ruinieren lassen. Als Michael Bloomberg den zum bersten vollen Raum, mit Journalisten aus aller Welt betrat, blitzten die Kameras um die Wette. Es war ihre erste Rede, die sie als Mitarbeiterin der New York Times live miterlebte, und sie war begeistert. Michael Bloomberg war ein toller Redner, wortgewandt, eloquent und schlagfertig, was natürlich wenn es um Arbeitslosigkeit, Kündigungswellen und Wirtschaftskrise ging, nur von Vorteil sein konnte. Gerade als Stacy Young von der New York Post eine Frage zu dem erwarteten Wirtschaftswachstum stellte, um Bloomberg damit gekonnt aus der Reserve zu locken, zog Luis sein Blackberry aus dem Sakko und lächelte. Rory vernahm das Ganze nur mit einem schnellen Blick zur Seite, hielt aber trotzdem ihre Gedankengänge zur Antwort des Bürgermeisters fest. Luis hingegen schien voll und ganz mit seinem Handy beschäftigt zu sein, als er es wieder in seiner Tasche verschwinden ließ, blickte er verwirrt um sich. Rory seufzte innerlich, vielleicht war es die Möglichkeit mit Luis Frieden zu schließen, wenn sie ihm ihre Notizen gab, dann würde er vielleicht verstehen, dass sie auch normal miteinander klarkommen könnten. Innerlich gab sie sich einen Ruck und schob ihre Notizen zu Luis hinüber, der sie nur erstaunt anblickte, jedoch schien er dann relativ schnell zu verstehen und notierte sich einige von Rorys Aufzeichnungen. Als er damit fertig war, gab es weder ein Dankeschön noch eine sonstige Geste seinerseits, auch ihre Hoffnungen auf ein paar nette Worte nach der Rede, machte Luis zunichte. Schweigend gingen sie nebeneinander in Richtung Taxi, und auch die Fahrt zurück zum Hauptgebäude nutzte er wie die Hinfahrt, um aus dem Fenster zu starren.
Die U-Bahnfahrt nach Feierabend zurück in die Washington Heights war beschwerlicher als in den Morgenstunden. Am Port Authority Bus Terminal musste sie zwei U-Bahnen abwarten, bevor sie überhaupt in einer Platz fand, wobei sie während der Fahrt mit ihrem Gesicht an die schmierige U-Bahn Tür gepresst wurde. Der Rest des Tages war unspektakulär verlaufen, zurück bei der Times hatten sie Mr. Bryans ihre Aufzeichnungen überreicht, und ihm ein paar Fragen beantwortet. Luis hatte sie weder angesehen, noch sich verabschiedet, aus diesem Mann wurde sie einfach nicht schlau. Der Tag kam ihr schon ewig lang vor, und als sie endlich die Stadteinfahrt von Stars Hollow passierte, fühlte sie sich gleich besser. Von weitem erkannte sie schon den Jeep ihrer Mum, der vor Lukes Cafe parkte, genau das brauchte sie jetzt! Aufheiterung und eine Tasse von Lukes Kaffe.
„Rory, Schatz … komm setz dich“ freute sich Lorelai ihre Tochter zu sehen, und Rory nahm neben ihr auf einen der Hocker am Tresen Platz.
„Was machst du mit den ganzen Kaffebechern?“ fragte sie verwundert, angesichts der gut 10 leeren Kaffetassen die in einer Reihe vor ihrer Mutter aufgestellt waren.
„Hm, ich glaube es ist eine Verschwörung in Gang! Die Kaffetassen sind nicht alle gleich groß, ich vermute stark, dass Luke uns immer kleine Tassen gibt – während er allen anderen große Tassen gibt“ flüsterte ihre Mutter hochkonzentriert, legte dann ihren Kopf auf den Tresen um die Becher aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
„Weiß Luke was du hier machst? Und wo ist er überhaupt?“ wollte Rory wissen, und zog ihren dicken Wintermantel aus. Nur wenige Sekunden später erschien Luke hinter dem Vorhang und starrte seine Verlobte unglaubwürdig an.
„Lass das Lorelai!“ funkelte er sie böse an, machte sich sofort daran die Kaffebecher zurück ins Regal zu stellen.
„Du bist verrückt!“ trotzte sie ihm mit ausgestreckter Zunge, während sie versuchte so viele Tassen wie möglich festzuhalten.
„Ja, sowie Norman Bates in Psycho“ stellte Luke fest.
„Nein, eher wie die böse Hexe des Westens in der Zauberer von Oz, oder Schneewittchens böse Stiefmutter!“ kreischte Lorelai.
„Das sind doch alles Frauen?“ fragte Luke sichtlich irritiert.
„Wenn ihr einen Erwachsenen braucht, lasst es mich wissen“ kicherte Rory.
„Spielverderberin!“ stänkerte Lorelai in die Richtung ihrer Tochter.
„Ich habe die schon hundert Mal gesagt, dass ich einheitliche Tassen kaufen, schon seit Jahren!“ sagte Luke mit monotoner Stimme.
Lorelai sah ihn mit großen Augen an, dann blickte sie auf die vier verbleibenden Tassen in ihren Händen.
„Wenn du mir nicht sofort, die übrigen Tassen gibst – hast du für heute Kaffesperre“ setzte er nach und streckte ihr auffordernd die Hand entgegen. Mürrisch schob sie die Becher zu ihm hinüber, die von Luke zurück ins Regal geräumt wurden, der sich danach ein paar Bestellungen schnappte und an seine wartenden Kunden verteilte.
„Huuu“ Lorelai zuckte erschrocken zusammen, irgendwas oder irgendwer hatte ihr von hinten auf die Schultern getippt. Sie drehte sich hastig um, und erkannte Babette die schmunzelnd hinter ihr stand.
„Hey Babette, na wie geht’s dir?“ lächelte Lorelai.
„Mir gehts gut, Süße! Nur Morey ist etwas erkältet, kein Wunder bei dem kalten Winter!“
„Der Arme, sag ihm gute Besserung“
„Mach ich, mach ich. Und du hast keine kalten Füße, Süße?“
„Oh, nein! Ich habe immer meine Wanderstiefel an – und dieses Jahr hab ich sie auch imprägniert – da kommt also kein Schnee durch!“
„Hach, doch nicht deine Schuhe! Wegen der Hochzeit!“ kreischte Babette und schlug die Hände zusammen.
„Ah, verstehe“ nickte Lorelai, diese Stadt samt ihren Bewohnern war einfach so verdammt neugierig.
„Du machst also nicht wieder einen Rückzieher?“ fragte Babette und musterte sie eindringlich.
„Nein, ich habe es nicht vor!“ antwortete Lorelai.
„Gut, gut, weißt du Patty und ich machen uns manchmal Sorgen, dass wir nicht lang genug leben werden um bei deiner Hochzeit dabei zu sein“
„Hach, wer weiß vielleicht übernehme ich noch die Rolle von Julia Roberts in die Braut die sich nicht traut“
„Das ist nicht witzig Lorelai“ flüsterte Babette mit ernstem Gesicht.
„Nein, Babette! Es ist alles in Ordnung, am Samstag werde ich Luke heiraten“ seufzte sie genervt.
„Okay, ich muss noch schnell zu Doose´s Kräutertee für Morey kaufen, der Arzt hat gesagt dass hilft ihn schneller wieder gesund zu werden, wir sehen uns dann zu deiner Hochzeit am Samstag“ erklärte Babette, und warf Lorelai bei den Worten ´Hochzeit und Samstag´ ermahnende Blicke zu.
„Bis dann, Babette“ verabschiedete sich Lorelai und wandte sich wieder den Tresen und ihrer Tochter zu.
„Man, die Stadt nervt mich im Moment“ stöhnte Lorelai.
„Wenn du Julia Roberts in Pretty Woman ersetzten willst, kannst du wenigstens Richard Gere heiraten“ ermutigte sie Rory.
„Danke meine liebreizende Tochter, komm wir fahren nach Hause, bevor noch die ganze Stadt durchdreht“ stänkerte Lorelai, gab Luke einen schnellen Kuss und marschierte aus den Laden.

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only god can judge me
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#20

Part 3.

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„Dieser Luis, ist aber wirklich fies“ stellte Lorelai fest und schob sich einen Löffel Makkaroni & Käse in den Mund, die sie in der Mikrowelle warm gemacht hatte.
„Fieser als fies, er ist Mr. Fies“ wetterte Rory und nahm neben ihrer Mutter am Küchentisch Platz.
„Aber Schatz, du solltest das nicht so streng sehen. Erste Tage sind nie besonders einfach, denke nur an Chilton oder Yale“
„Du hast Recht, außerdem ist das die harte Arbeitswelt, da ist wahrscheinlich so ein Konkurrenzkampf normal“
„Sag mal, Luis erinnert mich irgendwie an Paris!“ kicherte ihre Mum.
„Nein, Paris konnte ich durchschauen, ich wusste was sie vorhatte. Aber bei Luis, ich weiß nicht, ob er etwas gegen mich persönlich hat oder ob das einfach seine Art ist mit anderen Menschen umzugehen“
Nach dem Essen, wollte Rory sofort ins Bett fallen, das frühe aufstehen und die lange Fahrt von Stars Hollow nach New York City waren anstrengender als gedacht, doch ihre Mum machte ihr einen Strich durch die Rechnung.
„Rory, hast du noch einen Moment Zeit?“ erkundigte sich ihre Mutter mit ernster Stimme.
„Mum, was ist denn los? Du wirst doch Luke heiraten, oder?“ wollte sie mit unsicheren Blick wissen.
„Oh mein Gott, du bist genauso schlimm wie alle anderen! Ja, ich werde Luke heiraten, es geht um etwas anderes“
„Okay, ich bin gespannt“ gähnte Rory und lies sich zurück auf einen der Küchensesseln fallen.
„Ich werde es kurz und schmerzlos machen, Jess kommt am Wochenende zur Hochzeit“ plapperte Lorelai so schnell wie ein Wasserfall, und kniff dabei die Augen zusammen, um sich vor der Reaktion ihrer Tochter zu schützen. Als sie jedoch keine Schreie oder wütenden Schimpftiraden vernahm, öffnete sie langsam die Augen, und erblickte Rory, die seelenruhig am Tisch saß und sie verwirrt anstarrte.
„Schatz?“ setzte Lorelai nach.
Rory kam sich so dämlich vor, durch die ganze Aufregung wegen der Jobsuche und der New York Times hatte sie keinen einzigen Gedanken an die Hochzeitsgäste verschwendet. Natürlich würde Jess auch kommen, er war Lukes Neffe, und auch wenn die beiden vielleicht nicht immer gut miteinander klargekommen waren, bedeuteten sie einander viel.
„Klar, Jess ist Luke wichtig“ brachte sie mühsam hervor.
„Hm, stimmt. Ist das komisch für dich?“ bohrte ihre Mum nach.
„Ich weiß nicht, ich habe ihn schon Jahre nicht mehr gesehen“ überlegte Rory angestrengt.
„Okay“
„Das letzte Mal vor ungefähr 3 Jahren, als ich … - ihn in Philadelphia besucht habe“
„Und seitdem habt ihr euch nicht mehr getroffen?“ fragte Lorelai munter weiter.
„Nein, er …“ brach sie den Satz ab, was hätte sie sagen sollen? Er will mich wohl auch nicht wirklich sehen, nach all dem was damals passiert ist. Doch von dem was damals vorgefallen war, hatte ihre Mutter keine Ahnung. Nach all den Jahren, hatte sie nie mit jemanden darüber gesprochen.
„Naja, es ist ja alles schon Jahre her, und ihr seid jetzt beide Erwachsen“
„Es ist, alles okay, Mum wirklich. Ich sollte nur ins Bett gehen, ich muss morgen wieder früh los!“ sagte Rory, küsste ihre Mutter auf die Wange und verschwand in ihrem Zimmer.
Pausenlos musste sie sich in ihrem Bett von einer Seite auf die andere drehen, eine innerliche Unruhe hatte sich in ihr breitgemacht. Sie würde also Jess wiedersehen, nach all der Zeit, so vieles war zwischen ihnen noch immer ungeklärt, oder etwa nicht? Wahrscheinlich war es für Jess keine große Sache zur Hochzeit seines Onkels zu kommen, es war sinnlos sich verrückt zu machen. Und dann war da noch die Sache mit Luis, die ihr zu schaffen machte … schlussendlich gewann die Müdigkeit Oberhand und sie fiel in einen unruhigen Schlaf.

Ihre erste Arbeitswoche raste wie ein Schnellzug vorbei, und im Grunde genommen war es eine gute erste Woche gewesen. Mr. Bryans war mit ihren Notizen über die Bloomberg Rede zufrieden, deswegen hatte sie auf dessen Basis sogar ein Grundgerüst für einen Artikel entwerfen können. Am Mittwoch hatte Rory ein kurzes Interview mit Jamal Evens den Leiter einer Notschlafstelle für Obdachlose, in Queens führen dürfen. Mit Luis hat sie mehr oder weniger kaum zu tun gehabt, denn Mr. Bryans hatte ihnen meist unterschiedliche Aufgaben zugeteilt. Begegneten sie sich doch einmal im Büro, lies sich Luis dazu herab ihr ein kurzes „Hallo“ zuzuraunen. Trotzdem hatte sie es geschafft sich vor ihm zu blamieren, als sie Donnerstagnachmittag beide in ihrem winzigen Zimmer saßen, hatte sie einen letzten Versuch gestartet sich mit Luis anzufreunden. Voller Enthusiasmus war sie zu seinem Schreibtisch am anderen Ende des Raumes spaziert und hatte ihn gefragt, an welcher Universität er studiert habe, langsam hatte er dem Kopf in ihre Richtung gedreht und sie entgeistert angestarrt. Nach gefühlten 5 Minuten des Starrens hatte er „Columbia“ gezischt und sich wieder seiner Arbeit zugewandt, und ihr war als Antwort nichts Besseres eingefallen als „Dort in der Nähe hab ich mein Auto geparkt“. Bis auf die Knochen blamiert war sie aus dem Raum gestürzt. Dort in der Nähe habe ich mein Auto geparkt? Was hatte sie sich dabei nur gedacht? Mittlerweile war ihr das furchtbar peinlich. Mal wieder verdrängte sie die Gedanken aus ihren Kopf, das konnte sie mittlerweile ziemlich gut, und beschloss sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren.
Es war Freitagabend, die Uhr im Wohnzimmer, welche die Form eines Truthahnes hatte, zeigte kurz vor 6 Uhr an. Bereits seit Stunden war sie damit beschäftigt alles für die Junggesllenabschieds Party ihrer Mutter vorzubereiten. Gerade war sie dabei die letzten Luftballons festzubinden, als sie hörte wie ihre Mum den Jeep in der Auffahrt parkte.
„Los, los versteckt euch, und auf mein Zeichen geht’s los“ rief Rory den anderen Frauen zu, die sich daraufhin hinter dem Sofa, in der Küche oder im Treppenaufgang versteckten. Sie selbst löschte schnell das Licht, kauerte sich dann an die Wand zwischen Vorzimmer und Wohnzimmer.
„Ist sie das wirklich?“ fragte Mrs. Patty misstrauisch, immerhin war das das vierte Mal dass sie diese Prozedur nun schon wiederholten.
„Schhhh, Patty!“ zischte Rory.
Ein Schlüssel wurde in der Tür umgedreht, ein paar Schritte und dann ein leises Fluchen von Lorelai anscheinend war sie in der Dunkelheit über etwas gestolpert.
„Rory? Bist du zu Hause? Hast du schon das Wohnzimmer aufgeräumt, Sookie kommt dann noch rüber um ein bisschen zu feiern“ brüllte ihre Mum und marschierte Richtung Wohnzimmer.
„Jetzt!“ schrie Rory, daraufhin kamen die Frauen aus ihren diversen Verstecken hervor und bewarfen Lorelai von allen Seiten mit buntem Konfetti.
In der Dunkelheit konnte Lorelai natürlich nicht sehen, von was oder wem sie beworfen wurde und quietschte erschrocken auf. Rory schaltete das Licht ein, und umarmte ihre Mutter von hinten.
„Fröhlichen Junggesellenabschied“ schrien die Frauen wild durcheinander, während Lorelai es noch immer nicht fassen konnte. Sie hatte doch nur vorgehabt mit Sookie und ihrer Tochter ein wenig zu feiern, und dann diese Überraschung!
„Ihr seid doch wahnsinnig! Wegen euch hatte ich beinahe einen Herzinfarkt!“ schimpfte sie lächelnd und fischte ein paar der bunten Konfetti aus ihren Haaren.
Sie blickte sich in ihrem randvollen Wohnzimmer um, überall hingen Girlanden und Luftballons in Hellokitty Form. Aufgeregt sah Lorelai in die Runde, Patty, Babette, Sookie, Lane, Michel, Liz, ihre Mutter und natürlich ihre Tochter, sie alle waren gekommen.
„Bist du bereit für die erste der zahlreichen Überraschungen heute Abend?“ kicherte Rory.
„Seit meiner Geburt!“ grinste Lorelai.
„Okay, du kannst runter kommen!“ brüllte Sookie in Richtung Treppe.
Lorelai richtete ihren Blick gespannt auf die Stufen, sie hatte mit vielem gerechnet doch mit dem nicht …
„Mia!“ sie stieß einen spitzen Schrei aus und rannte auf die Frau himmelblauen Kostüm zu. Dir beiden Frauen fielen sich sofort in die Arme, mehr als zwei Jahre waren seit ihren letzten Treffen bei Mias Hochzeit vergangen.
„Du hast doch gesagt, du schaffst es nicht früher zu kommen!“ wunderte sich Lorelai.
„Das meine Liebe, ist Teil der Überraschung“ belehrte sie Mia.
„Kommt alle her, kommt her! Mum, du auch!“ scheuchte Rory den Haufen Frauen inklusive Michel zur Couch.
Am Couchtisch lagen Lorelais HelloKitty Pantoffel, ein T-Shirt mit HelloKitty Bedruck, ein lilafarbener Feenstab und eine rosa Plastikkrone.
„Mum, das ist deine Uniform für heute Abend, mit diesen Sachen werden wir dann losziehen in Richtung zahlreicher Bars und Clubs!“ setzte Rory lachend fort.
„Ihr seid verrückt! Und warum ist denn überall HelloKitty oben?“ kreischte Lorelai, während sie die Feenstab beäugte.
„Die Hellokitty Pantoffeln gehören aber nicht mir!“ setzte sie nach.
„Schätzchen, die hab ich unter deinem Bett versteckt gefunden“ erklärte Mrs. Patty.
Nachdem Lorelai ihr Junggesellenabschieds Outfit übergestreift hatte, wurde etwas Musik aufgedreht, und Sookie servierte einige kleine Häppchen zu denen sie mit Champagner auf eine aufregende Nacht, anstießen.
Als sie in Richtung Club loszogen, verabschiedete sich Emily um nach Hause zu fahren, nicht ohne ihre Tochter zu ermahnen nicht über die Stränge zu schlagen – sie wolle ja an ihrem morgigen Hochzeitstag schließlich nicht 10 Jahre älter aussehen.
In der ersten Bar angekommen, bekam Lorelai die Aufgabe gestellt, auf der Rückseite ihres HelloKitty T-Shirts 10 Telefonnummern von fremden Männern zu ergattern. Die Mädels hatten Lorelai kläglich unterschätzt, denn die 10 Telefonnummern schaffte sie schon, während sie in der Schlange vor dem Club auf Einlass warteten. Als danke für ihre Telefonnummer, verzauberte Lorelai die Männer mit ihrem Feenstab, die Frauen und sogar Michel mussten sich die Bäuche halten vor lauter lachen.
Der Abend war für alle ein voller Erfolg, sie zogen von Club zu Club, nicht ohne merkwürdige Tänze aufzuführen, und das ein oder andere Glas zu viel zu trinken.
Als Lorelai schon ein paar Gläser hinter sich hatte, wurde ihre Zunge allmählich schwerer und ein Gefühl der Zufriedenheit machte sich in ihr breit. Pausenlos musste sie an Luke denken, an den neuen Lebensabschnitt der schon Morgen beginnen würde, und an die Zukunft die unmittelbar bevorstand. Luke war der richtige, der einzige den sie je geliebt hatte und je lieben würde, er gab ihr dieses Gefühl … ein Gefühl dass sie nicht beschreiben konnte.
Um kurz nach 2 Uhr früh machten sie sich mit dem Taxi auf dem Weg nach Hause, keiner von ihnen hatte sich hemmungslos betrunken, so dass Morgen Nachmittag zur Hochzeit wohl wieder alle fit sein würden. Lorelai war furchtbar stolz auf die mittlerweile 32 Männer Telefonnummern auf ihren Rücken, was sie auch die gesamte Taxifahrt dem Fahrer mitteilte, der schlussendlich auch noch seine Telefonnummer dazu schrieb.
Zu Hause angekommen, stolperten Lorelai und Rory die Treppe nach oben ins Schlafzimmer ihrer Mutter, nebeneinander ließen sich ins Bett fallen. Der Mond warf einen hellen Schatten durch das Fenster, womit es nicht völlig dunkel im Zimmer war. Rory drehte sich zur Seite um ihre Mum anzusehen, die mit offenen Augen an die Decke starrte.
„Morgen bist du eine verheiratete Frau“
„Ich weiß, ich hab das Gefühl, dass jetzt endlich alles gut wird“
„Das wird es ganz bestimmt“ flüsterte Rory und drückte die Hand ihrer Mutter.
„Davor sollten wir aber noch das T-Shirt mit den 33 Telefonnummern verschwinden lassen“ kicherte Lorelai.
„33 Unterschriften?“
„Fred, der Taxifahrer hat auch noch unterschrieben …“
„Du bist schamlos“ seufzte Rory.
„Nein, nur Lorelai Gilmore …“
„Gute Nacht, Mum“
„Gute Nacht, mein Schatz“ gähnte Lorelai, ihre Augen wurden schwer und zwei Minuten später träumte sie von ihrem zukünftigen Ehemann.

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Sorry, für die 3 posts .. war leider viel zu lang.
Mit dem Teil bin ich nicht wirklich 100 % zufrieden,
aber das liegt wahrscheinlich daran, dass mir für den kommenden Teil (die Hochzeit) soviele Ideen eingefallen sind, dass ich diesen nur fertig kriegen wollte.
Der nächste Teil trägt den Titel " A wedding & a deja -vu" (:
Werde ihn versuchen nächste Woche zu posten!
Ansonsten, Feedback -- > unbedingt !! Auch Kritik ist wie immer willkommen, das kann mir nur von Vorteil sein!

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