13.11.2011, 17:11
sweetGilmore schrieb:Hach ein schöner Teil.
Und endlich mal nich nochmal umgeschrieben - hab extra nochmal geguckt ;D
Ich bin beeindruckt ;D
Und ich will endlich wissen was es mit Annies geschichte auf sich hat... immerhin wissen wir ja schon ein minimales Stückchen von Simon...
Und wie wurde sie so plötzlich reich *seufz* frag mich doch was ihr Daddy so gemacht hat zu Lebzeiten...
Spannuuuuung ♥ Ich liebe es
ich hoffe übrigens du hast ein schönes Wochenende, meine Liebe ;D
schatz, du verwirrst mich- es steht doch drin wie sie so reich geworden ist? und über simon wissen wir eig nicht besonders viel. nungut du weiÃt etwas mehr, du hast ja das gelesen was ursprünglich mal kapitel acht war^^
Mikeline schrieb:Hallöchen Tina!
Es macht mir solch einen SpaÃ, deine Story zu lesen. =)
Mit jedem Kapitel mehr, wird es flüssiger zu lesen und du beschreibst auch mehr! Was toll ist.
Aber Mark ist mir ... neee, ich will Simon und Anne gemeinsam sehen. :p Mark ist mir irgendwie zu kitschig :p "Kieselchen" ....
Was mir besonders gut gefällt, ist, dass du solche Sprünge machst, aber in richtigen Abständen - also in der Vergangenheit.
GroÃer Pluspunkt für Anne: Chasing Cars :herz:
Freue mich schon auf das neue Kapitel :freu:
Mit freundlichen GrüÃen
Tanja ^^
joa, so ist mark^^ ein bisschen wie aus dem roman entsprungen... haha nee, das schlimme ist ja das einige fetzen der geschichte durchaus der realität entspringen... und dieser kitschige teil von mark gehört dazu
übrigens: ich liebe deine Sig
und hier geht es weiter. meine lieben, wir sind jetzt offiziell an dem punkt angelangt, an dem ich das letzte vorgeschriebene kapitel raushaue- d.h ab jetzt seid ihr auf dem gleichen stand wie ich- aber ich habe einen plan im kopf
Elf
2011
Sie hätte gelogen, wenn sie behauptet hätte, die letzte Woche sei wie im Flug vergangen. Sie hätte gelogen, wenn sie gesagt hätte, sie hätte Simon nicht vermisst. Sie hätte gelogen, wenn sie gesagt hätte, dass sie es gut fand, so wie es war.
Meist sagte sie all das trotzdem.
Anne war gern bei Mark, die Wohnung war wunderschön und sie hatte hier ihre Ruhe. Abends, wenn er nach Hause kam, kochten sie zusammen oder sahen einen Film, manchmal lasen sie auch nur oder gingen früh schlafen. Das hieÃ: Mark ging früh schlafen, weil er morgens meist um fünf Uhr aufstehen musste, Anne hingegen blieb bis in die Nacht wach und dachte nach.
Sie wusste längst, dass sie zurückfahren und mit Simon reden musste. Sie wusste, dass sie ihn vermisste. Was sie nicht wusste, war, wie lange es dieses Mal gut gehen würde. Sie hatte immer darauf geschworen, dass es half, wenn man über einige Dinge einfach nicht sprach, aber langsam kamen Zweifel an diesem Konzept auf.
Vielleicht lag es nicht an ihrer Freundschaft mit Simon, die zu schwach für einige Geheimnisse war, vielleicht waren diese Geheimnisse einfach zu viel für jede Freundschaft. Anne wusste, dass sie sich darüber klar werden musste, bis sie Simon erneut gegenübertrat. Vorher war es zwecklos, wieder einfach da anzufangen wo sie aufgehört hatten. Also lieà sie ihr Handy aus, sie ging nicht ins Internet und öffnete nicht die Tür. Sie blieb einfach hier, in ihrer kleinen Parallelwelt, und wälzte die Gedanken, die zu immer gröÃeren Schneebällen wurden.
Simon war jeden Tag mehr als pünktlich zur Arbeit erschienen und selten pünktlich wieder gegangen. Seine Chefin hatte ihn noch nie so viele Ãberstunden machen sehen, es kam ihr vor, als höre er gar nicht mehr auf zu arbeiten. Kam sie ins Büro, hatte er bereits Kaffee gekocht, und wenn sie ging, sah er kaum vom Computer auf um sich zu verabschieden. Nein, er war ganz in seiner Welt verschwunden.
Er war schon immer ein Musterangestellter gewesen. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung hatte sie ihn fest angestellt und vertraute ihm inzwischen auch wichtige Kunden an. Für sie war Simon sogar mehr als ein guter Angestellter. Sie fühlte sich verantwortlich für ihn, weil er niemanden gekannt hatte, als er hier mit der Arbeit begonnen hatte. Bei den Fahrten zu wichtigen Besichtigungen von Wohnungen oder Häusern mit Kunden waren sie oft über lange Strecken allein im Auto, und über diese Zeit hatte sich eine angenehme, lockere Freundschaft entwickelt.
Sein Verhalten machte ihr Sorgen. Sie wusste nicht, ob es wirklich gute Gründe gab, sich so in die Arbeit zu stürzen, wenn man ein funktionierendes Privatleben hatte, also schien es Probleme bei ihm zu geben.
Simon aber fand sei Verhalten völlig normal. Er liebte seine Arbeit und hatte, solange Anne verschwunden war, selten etwas anderes vor.
Natürlich hatte er versucht Anne anzurufen, er hatte E-Mails und SMS geschrieben, aber am dritten Tag hatte er aufgegeben. Wenn auch seine Reaktion etwas extrem gewesen war, so war doch sie diejenige, die eigentlich schuld an ihrem Streit gewesen war. Und wenn sie sich jetzt nicht meldete, dann musste er eben ohne sie weitermachen. SchlieÃlich konnte sich nicht sein ganzes Leben immer nur um sie drehen â denn das hatte es schon viel zu lange getan.
âHey, Simon.â
Er blickte vom Computer auf, als er die Stimme seiner Chefin hörte, und sah sie in Begleitung einer dunkelhaarigen jungen Frau, die eine faszinierende Ãhnlichkeit mit ihr hatte, direkt vor seinem Schreibtisch stehen.
Etwas verwirrt grüÃte er zurück, während er reflexartig seine Hochgekrempelten Ãrmel glattstrich.
âHey Lena... Ãhm, die Verträge für den Verkauf von gestern hab ich auf deinen Schreibtisch gelegt...â
âDas ist meine Tochter Valerie:â, unterbrach sie ihn.
âSie sucht eine Mietwohnung. Ich hab gleich mit den Holtzhausens zu tun, würdest du dich um sie kümmern?â
Die Holtzhausens waren Lenas wichtigste Kunden, eine reiche Unternehmerfamilie, die ständig Villen für Geschäftskontakte mieteten und darüber hinaus ihre zahlreichen Kinder nach und nach mit Eigenheimen versorgte. Es war klar, dass Lena sich da nicht um ihre Tochter kümmern konnte â Simon dachte sich nichts dabei.
âNatürlich. Wo soll es denn hingehn?â
âAch, ich hab mich noch gar nicht darum gekümmert. Aber ihr zwei hübschen könnt euch ja mal zusammen ein paar Exposés anschauen...â, flötete sie und grinste.
Simon nickte, stand auf und zog einen Stuhl für Valerie heran, die sich schüchtern bedankte und sich kerzengerade hinsetzte.
âViel Spaà euch beiden!â
Lena zog schwungvoll ihre Tür ins Schloss. Simon war tatsächlich absolut Ahnungslos, er machte sich keinerlei Gedanken was seine besorgte Chefin wohl bezwecken wollte.
Aber sie hatte einen Plan, um ihn wieder aufzuheitern!
Ihr Plan trug dunkelblaue Lederpumps mit sechs-Zentimeter-Absätzen, eine eng anliegende Jeans und eine gepunktete Bluse, hatte die dunklen Haare hochgesteckt, war von vielen Männern enttäuschter Single und hörte Simon interessiert zu, als er mit einer Einführung in die momentan gängigen Mietpreise der Stadt begann.
âAlso, wonach genau suchen wir denn?â, fragte Simon und wandte sich dabei dem Computer zu.
Valerie rutschte näher heran, um mit auf den Bildschirm sehen zu können.
âZwei Zimmer, Küche, Bad, etwa 50 m², nahe der Innenstadt.â,
brachte sie kurz und lächelnd, ganz die Maklerinnentochter, auf den Punkt. Sie sah ihm über die Schulter und streifte wie zufällig seinen Arm.
Er gab die Daten ein und auf dem Bildschirm erschienen gleich dutzende Wohnungsanzeigen.
âEinbauküche? Bad mit Fenster? Badewanne?â
Fragte er geschäftsmäÃig nach.
âJa, ja, ja und ja.â
Irritiert blickte er auf. Hatte er nicht nur drei Fragen gestellt?
âOh, entschuldige.â, sagte sie und grinste über seinen verwirrten Blick.
âIch hätte schwören können, du hättest auch gefragt ob ich Single bin!â
Simon lachte. Dutzende Male hatte er genau diesen Spruch selbst genutzt, aber eher in dunklen Bars bei völlig fremden als am hellen Tag in einem Maklerbüro...
âNun, das ist auf jeden Fall gut zu wissen...â, antwortete er und grinste, bevor er sich erneut dem Computer zu wandte und weitere Merkmale ihrer Traumwohnung eingab.
*
âIch hab Hunger.â, murmelte Anne und schaute Mark mit groÃen Augen an. An diesem Abend lief im irgendein Actionfilm im Fernsehen, und sie lag mit dem Kopf auf seinem Bauch und betrachtete unauffällig sein DVD-Regal auf der Suche nach einer anderen Möglichkeit.
âHunger?â, fragte er entrüstet. âVor zwanzig Minuten warst du noch 'so voll, dass du die nächsten drei Wochen nichts mehr essen musst'!â zitierte er sie.
âNa, ich konnte das doch nicht ahnen...â, gab sie eingeschnappt zurück und drehte sich auf die andere Seite, weil selbst die Sofakissen interessanter waren als der Film.
Sie hatten gemeinsam gekocht, Anne hatte sich hemmungslos den Bauch vollgeschlagen, bis sie sich nicht mehr bewegen konnte, und danach (wohl um ihr Gewissen zu beruhigen) tatsächlich verkündet, dass sie dafür ja die nächsten drei Wochen nichts essen musste.
Aber wie immer, wenn sie Aussagen über ihren Sättigungszustand machte, lag sie falsch. Jetzt knurrte ihr Magen laut in eine der wenigen Stellen des Films hinein, in der gerade mal nichts explodierte.
Mark grinste.
âSo klein und zierlich, und so viel geht rein. Du frisst mir noch die Haare vom Kopf.â
Er seufzte und schien kurz, ganz in seiner Rolle als Gastgeber gefangen, aufstehen zu wollen, dann überlegte er es sich aber anders.
âDu findest den Film ja eh blöd... In der Küche sind Salzstangen.â
Anne stützte sich jetzt mit den Ellenbogen auf seinen Bauch und versuchte ihren besten Bettelblick. Manchmal konnte sie in der Tat unabsichtlich ziemlich gemein mit seinen Gefühlen umspringen, aber er hatte sich ein dickes Schutzfell zugelegt, bevor beide sich wieder angefreundet hatten.
âNein.â, sagte er mit fester Stimme und schob die Hände unter die kantigen Ellenbogen ihrer dünnen Arme, die doch recht schmerzhaft in seinen Bauch drückten.
âGeh selbst, von mir aus gucken wir danach was anderes.â
Murrend richtete sie sich auf. âIch will aber dann einen Liebesfilm.â, forderte sie, bevor sie in die Küche ging und auf die Kücheninsel kletterte, um in seinen viel zu hoch angebrachten Hängeschränken nach den Salzstangen zu suchen.
Als sie zurückkam, hatte Mark âFrühstück bei Tiffanysâ in den DVD-Player eingelegt und sich auf dem Sofa, wo sie vorher gelegen hatte, ausgestreckt. Das schien doch um einiges gemütlicher zu sein als die Beine auf einem Hocker auszustrecken, damit Anne es sich auf seinem Bauch bequem machen konnte...
Seine Augen waren geschlossen und eine Hand ruhte noch auf der Fernbedienung.
Anne knabberte bereits an einer Hand voll Salzstangen, die sie schon auf dem Weg angebrochen hatte, und winkelte seine Knie an, damit sie sich anlehnen konnte.
âMark?â
âHmmm?â
âWieso hast du so einen Film?â
âExfreundin.â
âOh. Und jetzt schläfst du, damit du ihn nicht ertragen musst?â
âNee, ich find den eigentlich ganz gut. Bin nur so müde!â
Er setzte sich auf, wodurch sie ein Stück zurückfiel und in seinen Armen landete.
âOh, hallo!â
Er grinste. âNicht so stürmisch!â
Anne wurde rot und stützte sich an seinen Knien ab, um sich wieder aufzusetzen, als sie plötzlich seine Hände auf ihren Hüften und seinen Atem in ihrem Nacken spürte.
âMark?...â
Es war nicht wirklich fair. In ihrer Flanellschlafanzughose und einem Spaghettiträgertop lag sie in seinen Armen, als wäre absolut nichts zwischen ihnen. Eine Haarsträhne, die nicht in ihrem Dutt gefangen war, kräuselte sich in ihrem Nacken, und auf seinen Schultern fingen Engel und Teufel einen hitzigen Streit an.
Es war Jahre her und sie beide waren darüber hinweg. Wirklich und wahrhaftig darüber hinweg, dass sie irgendwann als Teenies mal eine Beziehung geführt hatten. Trotzdem...
Er streifte mit den Lippen sanft ihren Nacken, drückte ihr einen winzigen Kuss auf und beobachtete, wie sich die Gänsehaut über ihren Nacken und ihre Arme zog.
âDu bekommst immer noch eine Gänsehaut.â, stellte er fest und grinste zufrieden. Etwas war immer noch da.
Anne lächelte und löste wortlos seinen Griff, doch statt sich wieder gerade aufzusetzen lieà sie sich weiter nach hinten fallen und lehnte sich an seinen Oberkörper.
âWeiÃt du...Manche Dinge ändern sich nie. Aber bei einigen wünscht man sich, dass es anders gekommen wäre.â
Simon öffnete seinen Schrank und nahm einen Teddy heraus, der nur noch einen Oberkörper und einen Kopf hatte. Er fragte sich, wie dieser überhaupt so lange überlebt hatte und wieso er ihn nie weggeworfen hatte â nicht nur, dass er viel zu alt für so was war, sondern auch die Dinge, an die ihn der Teddy erinnerte, wären gute Gründe dafür gewesen, doch er hatte ihn immer irgendwo behalten. Vielleicht, weil er wusste, dass es das einfachste Mittel wäre, um jemandem endlich einmal alles zu erzählen, was passiert war. Eigentlich hätte es Anne sein sollen, aber inzwischen war er sich nicht mehr so sicher.